Chester's Diary - Katharina Kern - E-Book

Chester's Diary E-Book

Katharina Kern

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Beschreibung

Chester's Diary beschreibt das Leben eines jungen Holsteiner Pferdes, welches direkt vom Züchter verkauft wurde und vom Koppelpferd nun auf den Springsport und den Turnierplatz vorbereitet wird. Chester erzählt auf lustige Weise seine Erfahrungen mit Menschen, anderen Pferden und Erlebnisse bei der Ausbildung. Ein Buch zum Schmunzeln und Verlieben für Kinder, Jugendliche aber auch erwachsene Pferdeliebhaber.

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Seitenzahl: 129

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Urheberrechtlich geschütztes Material

IMPRESSUM

© 2021 Katharina Kern

Herausgeber: Innovative Horse & Rider Academy

Autor: Katharina Kern

Buchcover: Viktoria Egger Fotografie

Verlag & Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg ISBN:

978-3-347-34051-0 (Paperback)

978-3-347-34052-7 (Hardcover)

978-3-347-34053-4 (e-Book)

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

Chester’s Diary

„Countdown“

Aus der fernen Puszta auf den Turnierplatz

Danksagung

Ein besonderes Dankeschön gilt der Züchterin, die uns mit Geschichten und Bildern seit Chester‘s Geburt versorgt hat. Ebenso ein großes Danke unseren Partnern und Sponsoren, die uns immer mit tollem Equipment, Futter- und Pflegeprodukten ausstatten und versorgen.

Vielen Dank an dieser Stelle an folgende Unternehmen:

ELITE-HORSE, PHARMAKAS HORSE FITFORM, PAHO Spezialitäten / HAVENS, HAUKESCHMIDT FINESTGLOVES, PRIDE REITSPORT, GOODIETUBE, ANIMALON, KKressing, SANOVET, ROX ENGERY, CHARLINE, HKM Sports Equipment

BUCHCOVER: Viktoria Egger Fotografie

Inhaltsverzeichnis

HEY, DAS BIN ICH

RAMIRO

GESCHWISTERLIEBE

DIE ANKUNFT DER FREMDEN

AUS DER TRAUM

WIR BEKOMMEN EIN BABY

DIE SCHWEINE SIND LOS

ANGERITTEN

ANKAUFSUNTERSUCHUNG

VERKAUFSANZEIGE

ZAHNARZTTERMIN

RAMIRO ZIEHT UM

DIE BANANENGANG IST ZURÜCK

UNSER KENNENLERNEN IM ROUNDPEN

ALLES UNTER DACH UND FACH

DIE TAGE SIND GEZÄHLT

TSCHÜSS FREUNDE

AUF DER DURCHREISE

ENDLICH DA

DAS NEUE ZUHAUSE

MEINE NEUE FAMILIE

MEIN EIGENES PUTZ- UND PFLEGEEQUIPMENT

FUNTIME IM ROUNDPEN

SATTEL UND ZAUMZEUG ANPROBE

WENN‘S ERNST WIRD

MEINE NEUEN GESCHWISTER

WENIGER IST MEHR

IN DER REITHALLE

VERLADETRAINING

WOHNUNG MIT TERRASSE

SPIEL UND SPAß

SPRINGTRAINING

ESSENSZEIT

AUSFLUG NACH IGLS

AUSDAUERTRAINING

MEINE GROßE KARRIERE ALS SPRINGPFERD

COUNTDOWN

WIDMUNG

EWIGE LIEBE UND DANKBARKEIT…

Hey, das bin ich

Ich bin Chester, ein Holsteiner und feierte erst vor kurzem meinen ersten Geburtstag. Meine Mama Rana ist die Freundin von Lambert und Leitstute der Herde. Ich bin inzwischen für Sie Luft. Mein 101er Versuch sie zu decken war dann vermutlich für sie und vor allem für Chefin Gia zu viel des Guten, und ich wurde mit meinem Kumpel Ramiro auf eine gesonderte Koppel auf der anderen Seite vom Gelände gebracht. Eigentlich ist der Fleck hier ganz ok – Gras wächst ja hier überall genügend, und die Fläche die wir zu zweit zur Verfügung haben ist so groß, dass ich viel zu faul wäre einmal rund herum zu galoppieren. Mein Kumpel Ramiro bekommt dann später noch ein eigenes Kapitel, aber eines vorweg – der Schisser ist manchmal echt anstrengend, aber das werdet ihr dann schon noch selbst feststellen.

Mein Dad ist nicht bei uns am Hof. Der wurde extra eingeflogen um meine Mama zu besteigen. Naja tiefgefroren halt. Aber ich stamme von dem großen Cristo ab. Groß im Sinne vom Stockmaß ist übertrieben – der Zwerg ist grad mal 167 und somit kleiner als meine Mama. Gut, dass er nur tiefgefroren geliefert wurde weil sonst hätte er wohl keine Chance bei meiner Mama gehabt. Mama findet Braune zwar sehr schick, aber die müssen groß sein. So wie Lambert eben. Mein Papa wird aber als der große Vererber gefeiert und hat scheinbar schon viele tolle Springnachkommen gezeugt. Was das aber genau heißt, weiß ich nicht. Jedenfalls meinen die alle am Hof, ich hätte eine große Ähnlichkeit mit ihm und könnte in seine Fußstapfen treten. Mal sehen was die mit mir so vorhaben, aber so ein Leben als Deckhengst in einer Herde an Stuten könnte ich mir eigentlich schon ganz gut vorstellen. Ich versuche jedenfalls was das Aufspringen betrifft in Übung zu bleiben und meine Qualitäten herzuzeigen, dass Chefin Gia und ihr Mann Hans das schnell erkennen. Ramiro hat sich damit schon abgefunden, dass er zwischendurch mal einen meiner Hufe in den Rücken gerammt bekommt.

Wir halten hier übrigens zu zehnt am Hof die Stellung und sehen nach dem Rechten. Sechs Lipizzaner, drei Holsteiner und ein Esel. Ramiro gehört übrigens auch zu den Lipizzanern. Ein komisches Gestell haben die irgendwie schon. Mit der Springkarriere wird es bei denen glaub ich nichts werden. Aber ich sag es Ramiro nicht, weil der ist davon überzeugt, dass er jedes Mächtigkeitsspringen gewinnen könnte und der Zaun rund um unser Areal hier für ihn nur zur Zierde steht. Der Zaun ist übrigens so um die 140 hoch. Ich bin mir sicher, dass er es schafft – aber mit seinem Bauch wohl eher unten durch statt oben drüber.

Sobald ich größer bin und gelegt wurde (was auch immer das schon wieder heißen mag) werden Ramiro und ich in die Herde integriert. Das hat zuletzt meine Chefin zu einer Pflegerin gesagt. Ich lass mich mal überraschen wie lange das noch dauert. Aber Integration in die Herde finde ich schon mal klasse. Dann kann ich endlich mal die Ohren vom Eselchen genauer unter die Lupe nehmen. Die sind ja fast so lang wie seine Beine. Ob er damit auch besser hören kann? Alles Fragen die ich diesem kleinen flauschigen Kerl unbedingt stellen muss.

Ramiro lästert immer über meine Größe und meine Schnauze. Der soll doch einfach mal selbst in den Spiegel gucken. Zumindest meinte er, dass ich nicht viel größer werden würde als er es ist und das schon ziemlich klein sei für ein Springpferd, wie ich es irgendwann einmal werden sollte. Was weiß denn der schon. Und was meine Schnauze betrifft, hätte ich dringend einen Zahnarzt notwendig, weil mein Oberkiefer vorsteht und ich aussehe wie ein Nasenbär. Wenn der weiter so frech ist, soll er mal lieber aufpassen, dass nicht er als nächstes einen Schönheitschirurgen braucht, denn zwicken kann ich trotz meinem etwas speziellen Gebiss hervorragend. Der wird sich noch anschauen.

Ich persönlich finde meine Kieferkonstruktion gar nicht so schlimm. Das wichtigste ist, dass die Futteraufnahme hervorragend funktioniert und das klappt soweit perfekt.

Ramiro

Ist echt ein netter Kumpel, aber zum Spielen ist der wirklich nicht zu gebrauchen. Weder Fangen spielen noch für Ballspiele ist der zu motivieren. Echt ein langweiliger Geselle. Ich habe erst vor ein paar Tagen zu meinem Geburtstag einen großen türkisenen Spielball bekommen. Ein mega cooles Geschenk, ich sag‘s euch. Und was macht Ramiro. Er ergreift die Flucht und kommt auf 10 Meter nicht mehr in die Nähe vom Ball. Ich war etwas irritiert von seinem Verhalten, aber ließ mich trotz seiner eindringlichen und warnenden Signale nicht davon abhalten, das runde Ding genauer zu inspizieren. Einmal leicht mit der Nase angestubbst, dann rollt es weg. Jetzt mit dem Fuß dagegen und der Ball beschleunigt auf der Wiese in Richtung Ramiro. Ach du meine Güte, den hätte fast der Schlag getroffen, als er das grüne Ding anrollen sah. Ich wusste gar nicht, dass der alte Dicke so schnell laufen kann. Ich bin dem Ball hinterher und es ging von vorne los. Mal mit der Nase, dann wieder mit dem Huf und es war so ein Spaß! Stundenlang kann ich mich mit diesem Spielzeug beschäftigen. Endlich mal was los und nicht nur immer faul herumstehen und fressen wie Ramiro es bevorzugt. Außer wenn seine große Liebe zu uns auf Besuch kommt, dann stolziert er wie ein Holsteiner am Zaun auf und ab und wartet aufgeregt bis wir endlich von der Koppel geholt werden. Seine Sabrina – er schwärmt ununterbrochen und redet den halben Winter über sie. Meist im Frühjahr ist es dann soweit und Sabrina kommt für eine Woche zu uns auf den Hof. In dieser Zeit beschäftigt sie sich immer mit uns und Ramiro ist ein großer Fan von ihr und liebt ihre Betreuung. Da zieht er den Bauch ein und marschiert wie aufgezogen. Echt lustig anzusehen, wie er sich da in Szene setzt. Niemanden sonst lässt er so an sich heran und ist so kooperativ. Wenn Sabrina da ist, dann reißt er sich auch mal zusammen und haut nicht sofort ab, wenn es irgendwo raschelt und ein Hase sich im Gebüsch bewegt, oder einfach nur der Wind in den Bäumen Geräusche hinterlässt. Irgendwie kommt mir vor, dass es umgekehrt auch so ist, und Sabrina besonders an Ramiro hängt und ihn ins Herz geschlossen hat. Bei ihrem letzten Aufenthalt hier am Hof haben sich Chefin Gia und Sabrina sehr ausführlich über Ramiro unterhalten und mögliche Optionen in Erwägung gezogen. Ramiro wollte mir das letzte Mal dann tatsächlich weiß machen, sie hätten darüber gesprochen, dass er in die Hofreitschule einberufen wird und als Showpferd ausgebildet werden soll. So ein Spinner, glaubt er wohl selbst nicht mal. Maximal als Pausenclown holen die ihn nach Wien an die Hofreitschule aber bestimmt nicht um mit 10 Jahren eine Karriere als Lipizzaner Wallach zu machen. Wie auch immer, ich ließ ihn mal in dem Glauben und habe ihm zusätzlich noch den Floh ins Ohr gesetzt, dass er hierfür aber am besten gleich mit dem Training anfangen, und seinen dicken Bauch etwas abtrainieren sollte. Jeden Abend, wenn es dann darum ging, wer den größeren Heusack bekommt, brauchte ich nur noch die Showauftritte in Wien erwähnen und die Sache war gegessen. Und so vergingen die Tage und ich wurde größer während Kumpel Ramiro immer schlanker und leichtfüßiger wurde.

Geschwisterliebe

Der Wirbel hier geht mir langsam auf den Wecker. Es wurde mal wieder Rana befruchtet und jetzt dreht sich alles um sie bzw. um den bald ankommenden Nachwuchs. Sogar Ramiro ist komplett außer sich und hat mir erzählt, dass das erst seine zweite Geburt ist die er miterlebt. Für Rana ist es bereits das dritte Fohlen. Ramiro hat mir erzählt, dass Nashville, das erste Fohlen von Rana damals sein bester Freund war und er mit ihm gemeinsam aufgewachsen ist und sie immer gemeinsam Spaß auf der Koppel hatten. Sabrina war damals offensichtlich noch mehr als in Ramiro in meinen Holsteinerbruder Nashville verkracht und irgendwann kam es dann so, dass Nashville mit ihr nach Österreich übersiedelte um dort ein neues Zuhause zu finden. Ich versteh den ganzen Aufwand nicht. Er hatte doch hier auch eine schöne Box und die Koppeln waren ja eigentlich groß genug um noch 500 Pferde hier zu halten. Egal, jedenfalls ist Sabrina damals von der Bildfläche verschwunden und erst als sie ein Jahr später wieder auf unser Gestüt zurückkam, hat dann Ramiro den Platz in ihrem Herzen eingenommen. Nashville hatte ein gutes Zuhause bei zwei Tirolern gefunden, die den Prinzen, so nannte Sabrina immer den großen Bruder von mir, bestens betreuen und fördern. Sabrina erzählte Ramiro immer stundenlang von ihren Erlebnissen wenn sie zusammen ausreiten waren und trainiert haben. Und da ja Nashville sein Sandkastenfreund war, ist Ramiro immer mit gespitzten Ohren bei der Sache gewesen und hat aufmerksam jedes Detail verfolgt. Ramiro erzählte mir wie ähnlich Nashville und ich uns sind und man merkt, dass wir beides Kinder von Rana sind und immer die Ruhe weghaben und uns nie etwas aus der Fassung bringen kann. Naja im Vergleich zu Ramiro ist das auch keine große Kunst. Dieser Hysteriker schnappt ja komplett über, wenn selbst nur die geringste Veränderung im Tagesablauf ist. Ich dachte immer diese Lipizzaner Rasse ist besonders nervenstark und resistent. Eines ist jedenfalls klar – alt werden sie. In unserer Herde sind da schon ein paar Seniorinnen dabei. Zurück zum Hauptthema – Rana ist trächtig und es ist bald soweit. Alle laufen im Kreis, speziell unsere Chefin ist außer sich und kann es kaum erwarten bis der Nachwuchs das Licht der Welt erblickt. Irgendwie muss ich ja zugeben, dass ich auch schon neugierig bin, da es die erste Geburt ist die ich live miterleben darf. Und das Beste an der ganzen Sache ist, ich habe eine Box in der Nähe von Rana, und meistens kommen Fohlen ja in der Nacht im Stall auf die Welt – das heißt ich habe die erste Reihe fußfrei für mich.

Auf der anderen Seite bin ich irgendwie aufgewühlt, weil sich dann vermutlich alles um den kleinen Vierbeiner drehen wird, und ich nicht mehr im Mittelpunkt stehe. Aber solange es eine Stute wird und kein kleiner Hengst mir meine Position streitig macht bin ich schon glücklich. Irgendwie find ich nämlich die „Hahn im Korb“ Situation ganz ok.

Sie ist in den Morgenstunden gekommen, Chefin Gia verbrachte die gesamte Nacht bei uns im Stall und hat sich um Rana gekümmert bis es dann endlich soweit war, und mein kleines Schwesterchen auf die Welt kam. Sie war bezaubernd. Diese kleinen Ohren, diese kleine Nase, und dann diese unendlich langen Beine. Ich musste so lachen, wie sie das erste Mal an meiner Box vorbeispaziert ist. Gott sieht das dämlich aus. Ob die mit ihrer Nase überhaupt auf den Boden kommt wo das Gras wächst? Wir werden es sehen – falls nicht, find ich das ja schon mal gar nicht so schlecht, die soll sich nur auf die Stutenmilch konzentrieren und vom Gras und Heu bleibt mehr für uns übrig. Wobei meckern brauchen wir alle nicht. Das all you can eat Programm, das wir täglich genießen, ist ganz schön anstrengend und man merkt sofort, wer Selbstdisziplin mitbringt und auf seine Figur achtet und wer nicht. Ramiro mal fix nicht. Der frisst wie ein Staubsauger alles zusammen was er erwischen kann wenn man ihn nicht rechtzeitig an seinen Traum von der Hofreitschule erinnert, platzt er womöglich noch.

Das süße kleine Schwesterchen Joy sehe ich übrigens nur abends im Stall. Unterm Tag ist sie mit Mama gemeinsam auf der schönsten Koppel, wo das beste Gras steht und wo jeder Besucher unseres Hofs natürlich Halt macht um Mutter mit Tochter zu begrüßen und mit Köstlichkeiten zu verwöhnen. Meist sind die Taschen dann schon leer gefressen, wenn sie weiter nach hinten spazieren, wo Ramiro und ich unsere Koppel haben. Aber die Kleine ist ja wirklich zum Fressen süß und ich freue mich schon drauf, irgendwann dann meinen Heusack mit ihr zu teilen.

Die Ankunft der Fremden

Ein riesengroßer weißer Bus näherte sich der Auffahrt und zwei Insassen bei denen sofort klar war, Ungarn sind das nicht, so langsam wie die fahren und jedem Schlagloch ausweichen. Tatsächlich bog das kotzig noble Gefährt bei unserem Hof ein und wartete auf das Freizeichen meiner Gia. So beschrieb mir unser Herdenführer Lambert die Ankunft der Fremden am Abend, als wir wieder gemeinsam im Stall waren. Unterm Tag sind wir ja auf verschiedenen Koppeln und da ich wieder mal mit meinem Ball beschäftigt war und immer noch an meinen Dribblekünsten arbeite, habe ich das natürlich verpasst, dass neue Gäste angekommen sind. Aber Lambert sei Dank, dass er immer Augen und Ohren offen hat und unsere kleine Herde beschützt und auf dem Laufenden hält.

Die zwei Fremden waren mir aber sofort sympathisch als sie damit begonnen haben, ihre Karre auszupacken. Wow ich hab noch nie solch große Kisten an Karotten gesehen. Warum die aber auch Säcke voll Äpfel mitgebracht haben bleibt mir mal ein Rätsel, nachdem wir unzählige Apfelbäume auf unserem Gestüt haben und uns Gia immer welche zum Abendessen mitbringt. Hätten besser noch ein paar Kisten mehr Karotten oder Hafer mitnehmen sollen und die Ladefläche nicht unnötig mit Äpfel verstellen. Naja die zwei Kasperln haben das vermutlich nicht gewusst, aber vielleicht schmecken die ja besonders gut. In der Hoffnung, dass wir da mal kosten dürfen. Ramiro und ich standen angespannt am Zaun und warteten bis die Ankunftszeremonie endlich in Richtung unserer Koppel weiterwanderte und etwas von den Köstlichkeiten für uns überbleibt. Wie wir es ja gewohnt sind, wird zuerst die kleine Joy mit Mutti begrüßt, bevor die Besucher weiter spazieren und unsere zwei süßen Fellnasen über den Zaun gestreckt sehen. Naja ich glaube, dass meine süße Nase uns mehr Karotten beschert, denn die von Ramiro ist ziemlich verbogen. Lipizzaner halt.