Conni & Co 14: Conni, das Kleeblatt und das Wald-Camp - Karoline Sander - E-Book

Conni & Co 14: Conni, das Kleeblatt und das Wald-Camp E-Book

Karoline Sander

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Beschreibung

Band 14 der erfolgreichen Reihe "Conni & Co" - perfekt für die Sommerferien! Die 7a nimmt an einem ganz besonderen Projekt teil: Die Schüler sollen sich eine Woche ohne Handys, ohne Hilfe von Erwachsenen und mit einem begrenzten Geldbudget durchschlagen. Conni und ihre Freunde wandern durch den Burgstädter Forst. Sie sollen jeden Abend woanders ihre Zelte aufschlagen und am Ende in Neustadt wieder ankommen. Das ist nicht so einfach wie gedacht - vor allem, weil Oberzicke Janette mit ihren Freundinnen auch dabei ist ... Die Reihe Conni & Co: - Aufregendes und warmherziges Lesefutter für Mädchen ab 10 Jahren - Ganz dicht an den Bedürfnissen von Preteens - Schule, Freundschaft, erste Liebe, Familie - Themen, die lebensnah sind - Mit tollen Rezepten zum Kochen und Backen im Anhang - Bereits über 1 Million verkaufte Bücher der Erfolgsreihe von Bestsellerautorin Dagmar Hoßfelde

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Ähnliche


In dieser Reihe sind folgende Bücher erschienen:

Band 1  Conni & Co

Band 2  Conni und der Neue

Band 3  Conni und die Austauschschülerin

Band 4  Conni, Anna und das wilde Schulfest

Band 5  Conni, Billi und die Mädchenbande

Band 6  Conni, Mandy und das große Wiedersehen

Band 7  Conni, Phillip und das Supermädchen

Band 8  Conni, Paul und die Sache mit der Freundschaft

Band 9  Conni, Phillip und ein Kuss im Schnee

Band 10  Conni, Dina und das Liebesquiz

Band 11  Conni, das Kleeblatt und die Pferde am Meer

Band 12  Conni, Dina und der Babysitterclub

Band 13  Conni, Mandy und das wilde Wochenende

Band 14  Conni, das Kleeblatt und das Wald-Camp

Band 15  erscheint im Sommer 2019

 

 

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Copyright © by Carlsen Verlag GmbH, Hamburg 2018

Umschlag- und Innenillustrationen, Lettering: Dorothea Tust

Satz und E-Book-Umsetzung: Dörlemann Satz, Lemförde

ISBN 978-3-646-92965-2

Alle Bücher im Internet unter www.carlsen.de

»Kommst du? Wir müssen los, sonst verpasst du noch den Zug!«

Mamas Stimme dringt aus dem Flur in Connis Zimmer.

»Bin gleich so weit!«

Conni überfliegt ein letztes Mal ihre Packliste. Hat sie auch nichts vergessen? Schlafsack, Isomatte, Regenjacke, Wechselklamotten, Taschenlampe, Fotoapparat, Tagebuch … Alles da! Zufrieden steckt Conni die Liste ein. Sie will den prall gefüllten Rucksack gerade zumachen, als ihr Blick auf das kleine Erdmännchen fällt, das auf ihrem Schreibtisch sitzt. Elvis der Zweite muss natürlich auch mit! Schnell stopft sie das Plüschtier zu den anderen Sachen und schließt mit einiger Mühe die Schnallen des Rucksacks.

Kater Mau lässt Conni nicht aus den Augen. Vom Bett aus beobachtet er jede ihrer Bewegungen und maunzt vorwurfsvoll.

»Du kannst leider nicht mitkommen«, sagt Conni entschuldigend. »Aber keine Sorge, am Freitag bin ich wieder da.« Sie krault den grau getigerten Kater hinter den Ohren. Mau schnurrt zufrieden. »Mach’s gut, mein Kleiner!«

Conni greift nach dem knallroten Rucksack und setzt ihn auf. Puh, ganz schön schwer! Hätte sie vielleicht doch weniger einpacken sollen? Egal, jetzt ist es zu spät. Sie läuft die Treppe hinunter. Mama wartet an der Haustür. Papa ist schon im Büro und Jakob in der Schule. Conni hat sich nach dem Frühstück von den beiden verabschiedet. Jakob hat sie ganz fest gedrückt und Conni musste hoch und heilig versprechen, ihm etwas mitzubringen.

»Na endlich! Nun aber fix!« Mama klimpert mit ihrem Schlüsselbund. Zum Glück muss sie heute erst etwas später in die Praxis, darum kann sie Conni zum Bahnhof bringen.

Der blaue Kombi steht abfahrbereit vor dem Haus. Annette Klawitter hilft, den Rucksack im Kofferraum zu verstauen, dann steigen sie ein und fahren los.

»Freust du dich auf die Projektwoche?«, fragt Mama, als sie am Ende des Ahornwegs den Blinker setzt und in Richtung Bahnhof abbiegt.

Conni nickt. »Schon. Aber ich bin auch ein bisschen aufgeregt. Hoffentlich klappt alles!«

»Bestimmt.« Mama lächelt Conni zu. »Deine Freunde sind doch dabei. Zusammen seid ihr ein tolles Team.«

Mama hat recht. Trotzdem hat Conni Herzklopfen, als sie etwas später vor dem Bahnhof halten und zum Gleis gehen. Diese Woche wird garantiert superspannend! Die 7a nimmt an einem ganz besonderen Projekt teil. Es heißt Gemeinsam sind wir stark. Die Klasse hat sich in zwei Gruppen aufgeteilt. Das Team Rollende Räder macht eine Radtour. Conni und ihre Freunde sind im Team Wilder Wald. Sie werden in den nächsten Tagen zu Fuß durch den Burgstädter Forst wandern. Mit Rucksäcken, Zelten, einem Gaskocher und allem, was man sonst noch braucht. Ohne Lehrer. Ohne Eltern. Ohne eigene Handys. Ob das gut geht?

»Hallo, hier sind wir!«

Anna, Billi und Dina winken Conni zu, als sie den Bahnsteig betritt.

»Mensch, bist du spät«, sagt Anna mit leicht vorwurfsvollem Unterton. »Der Zug kommt in vier Minuten.«

»Ich bin nicht spät, sondern pünktlich«, stellt Conni fest.

»Jetzt ist das Kleeblatt komplett«, sagt Dina zufrieden.

Das Kleeblatt sind Anna, Billi, Conni und Dina. ABCD, wie der Anfang des Alphabets.

»Wo sind denn die Jungs?« Conni reckt den Hals.

»Wo wohl?« Billi nickt zum Süßigkeitenautomaten hinüber, an dem sich Phillip, Paul und Mark gerade mit Schokoriegeln und Chips eindecken.

Ein Stück weiter stehen Janette, Saskia und Ariane. Conni nickt ihnen zu, aber nur Ariane erwidert den Gruß. Janette und Saskia tun so, als wäre Conni Luft. Die seufzt. Es hätte alles so schön sein können! Das Kleeblatt und die Jungs wären das perfekte Team gewesen. Warum müssen die drei Zicken auch mitkommen? Warum können sie nicht mit den anderen Rad fahren? Das ist echt ungerecht!

Über die Einteilung der Gruppen gab es lange Diskussionen. Erst sollte gelost werden, aber das fanden die meisten blöd. Schließlich durften sie die Teams selbst zusammenstellen. Janette hat es mal wieder spannend gemacht und sich in letzter Sekunde für das Team Wilder Wald entschieden, natürlich zusammen mit Saskia und Ariane. Leider!

»Hallo, Conni!« Phillip kommt auf die Mädchen zu und begrüßt Conni mit seinem ganz speziellen Phillip-Lächeln. Automatisch gehen ihre Mundwinkel nach oben und sie lächelt zurück. Der Anflug von schlechter Laune ist wie weggeblasen. Mit Janette und ihren Freundinnen werden sie schon fertig. Von denen lässt sie sich garantiert nicht das Wald-Camp vermiesen.

»Sind alle da?« Herr Gunnarsson, der Klassenlehrer der 7a, sieht sich um. »Prima! Team Wilder Wald ist vollzählig angetreten. Kommt bitte mal kurz zu mir.«

Alle versammeln sich um den Lehrer. Mark legt Anna den Arm um die Schultern und Phillip steht dicht neben Conni. Janette, Saskia und Ariane stellen sich demonstrativ auf die andere Seite des Lehrers.

Herr Gunnarsson streicht sich nachdenklich über sein schmales Bärtchen und sieht die Schüler der Reihe nach an. »Wenn ihr gleich in den Zug steigt, beginnt euer Projekt. Von diesem Moment an seid ihr ganz auf euch gestellt. Was ist das Ziel dieser Woche?«

»Überleben!«, ruft Mark.

Alle lachen.

»Das auch.« Herr Gunnarsson grinst. »Und sonst?«

»Wir sollen ohne Hilfe von Erwachsenen den richtigen Weg durch den Burgstädter Forst finden, uns selbst versorgen, jeden Abend einen Platz zum Zelten suchen und Freitagmittag wieder in Neustadt ankommen«, zählt Billi auf.

»Genau.« Herr Gunnarsson nickt. »Treffpunkt ist um zwölf Uhr auf dem Schulhof. Hinterher schreibt jeder von euch seinen persönlichen Bericht über die Projektwoche. Darin könnt ihr eure Erinnerungen, Eindrücke und alles, was ihr gelernt habt, verarbeiten. Natürlich dürft ihr auch Fotos in das Berichtsheft kleben. Hier ist euer Wochenbudget für die Lebensmittel. Passt gut auf das Geld auf und teilt es euch vernünftig ein. Am besten, ihr bestimmt einen Kassenwart, der sich um die Finanzen kümmert.« Er drückt Phillip einen blauen Brustbeutel in die Hand. »Außerdem bekommt ihr ein Handy von mir, das ihr aber nur im absoluten Notfall benutzen dürft. Keine Privatgespräche, klar? Eure eigenen Handys habt ihr hoffentlich zu Hause gelassen, oder?«

Alle nicken, nur Janette starrt auf ihre modischen Riemchensandalen.

Herr Gunnarsson sieht sie an. »Janette? Möchtest du mir etwas sagen?«

Janette verzieht den Mund. »Okay, okay … Vielleicht hab ich mein Handy aus Versehen eingesteckt.«

»Aus Versehen? Dass ich nicht lache!«, murmelt Phillip und rollt mit den Augen. Conni schüttelt ungläubig den Kopf. Janette wollte tatsächlich ihr Handy mit in den Wald schmuggeln. Ganz schön dreist!

Das Handyverbot wurde in der Klasse genauso heiß diskutiert wie die Einteilung der Teams. Bei den meisten kam es anfangs gar nicht gut an. Auch Conni hätte ihr Handy lieber mitgenommen. Es ist ein seltsamer Gedanke, eine Woche lang keine einzige Nachricht zu schreiben, nicht ständig erreichbar zu sein oder schnell ein Foto machen zu können. Aber sie will es trotzdem probieren und alle anderen haben sich ebenfalls auf die Herausforderung eingelassen.

Der Lehrer streckt die Hand aus. »Gib mir das Handy. Ich bewahre es für dich auf und am Freitag bekommst du es zurück.«

Janette stößt einen tiefen Seufzer aus, zieht widerstrebend ihr Smartphone aus der Jackentasche und reicht es Herrn Gunnarsson.

»Danke«, sagt der Lehrer freundlich. »Dafür bekommst du jetzt dieses Modell.« Er drückt ihr ein altes Tastenhandy in die Hand.

»Was ist das denn?« Janette rümpft die Nase. »Stammt das aus der Steinzeit?«

»Das Handy ist zwar nicht mehr ganz neu, aber es funktioniert noch tadellos.« Herr Gunnarsson unterdrückt ein Grinsen. »Um einen Notruf abzusetzen, reicht es allemal. Der Akku ist aufgeladen. Am besten, ihr lasst das Telefon ausgeschaltet, solange ihr es nicht braucht, damit der Saft bis Freitag reicht. Meine Nummer ist eingespeichert, ihr könnt mich rund um die Uhr erreichen. Noch Fragen?«

»Was machen wir, wenn wir einem Bären begegnen?«, will Paul wissen.

»Im Burgstädter Forst gibt es Bären?« Anna reißt ängstlich die Augen auf.

»Quatsch, natürlich nicht«, beruhigt Mark sie. »Und wenn doch, kriegen sie es mit mir zu tun!« Er fuchtelt mit den Armen, als würde er Karate machen.

»Also, ich würde total gern mal einen echten Bären sehen«, sagt Billi. »Leider leben bei uns keine Braun- oder Schwarzbären in freier Wildbahn. Hier gibt es höchstens Waschbären.«

Durch die Lautsprecher ertönt eine Ansage, gleichzeitig fährt der Zug ein. Conni zückt schnell ihre Kamera und macht ein Foto von Herrn Gunnarsson und dem Team Wilder Wald.

»Viel Glück!«, wünscht der Lehrer. »Und denkt immer an das Motto dieser Woche.«

»Gemeinsam sind wir stark!«, ruft Mark übermütig.

»Gemeinsam sind wir stark!«, fallen Paul und Phillip ein.

Beim dritten Mal rufen es alle zusammen. Sogar Janette, Saskia und Ariane machen mit: »Gemeinsam sind wir stark!«

Die Zugfahrt dauert nicht lange. Es sind nur vier Stationen bis zum Burgstädter Forst.

»Unglaublich, dass wir die ganze Woche brauchen werden, um die Strecke wieder zurückzulaufen«, sagt Anna. Sie rückt ihre Brille zurecht und sieht aus dem Fenster, hinter dem gerade die letzten Häuser von Neustadt vorbeiziehen. Es folgen grüne Wiesen und Maisfelder, in der Ferne ist schon der Wald zu sehen. »Wenn wir wenigstens reiten könnten! Dann würde es viel schneller gehen.«

»Also, ich freu mich aufs Wandern«, sagt Conni. »Und auf die Nächte im Zelt. Das stelle ich mir total gemütlich vor. Und es wird bestimmt lustig!« Sie zieht eine Tüte Gummibärchen aus ihrer Jackentasche. Die hat Mama ihr gerade beim Abschied noch schnell zugesteckt. »Möchte jemand?«

»Klar!« Billi greift als Erste zu und gibt die Packung weiter.

Die Jungs sitzen an einem Vierertisch und lassen eine Chipstüte herumgehen. Janette, Saskia und Ariane haben sich gegenüber niedergelassen. Janette zieht einen knallroten Lolli aus ihrer Handtasche, wickelt das Papier ab und steckt ihn sich in den Mund. Während sie den Lolli von einem Mundwinkel in den anderen wandern lässt, wirft sie einen abschätzigen Blick auf Connis alte Wanderschuhe.

»Wo hast du die denn her? Vom Flohmarkt?«

Conni merkt, dass sie wütend wird, aber sie will sich nicht provozieren lassen. Also zuckt sie nur mit den Schultern. »Kann dir doch egal sein. Die Schuhe sind zwar nicht mehr neu, aber wenigstens gut eingelaufen und garantiert bequemer als deine.«

Janette streckt die Beine aus, sodass alle ihre funkelnagelneuen goldenen Riemchensandalen bewundern können.

»Also, ich würde nie im Leben so uralte Quadratlatschen anziehen«, sagt Saskia.

»Ich auch nicht.« Janette wackelt mit den Zehen, deren Nägel korallenrot leuchten. »Wenn ich schon eine Woche in der Einöde verbringen muss, dann wenigstens gut gekleidet.« Sie zupft an ihrer Batikbluse, die sie über einer eng anliegenden weißen Jeans trägt. »Außerdem kann ich in den Sandalen super laufen, die sind nämlich schick und bequem!«

»Schön für dich.« Äußerlich bleibt Conni ganz ruhig, aber innerlich knirscht sie mit den Zähnen. Janette geht ihr jetzt schon auf die Nerven. Wie soll sie es nur eine Woche mit ihr aushalten?

»Leute, wir sind gleich da!«, ruft Paul.

Tatsächlich! Der Zug wird langsamer und hält vor einem alten Backsteingebäude. Forstbach steht in verblichenen Buchstaben auf der Fassade.

»Los geht’s!« Mark greift nach seinem Rucksack und springt als Erster aus dem Zug. Die anderen folgen ihm. Sie sind die Einzigen, die hier aussteigen.

Conni sieht sich neugierig um. Das Bahnhofsgebäude hat eindeutig schon bessere Tage gesehen. Das Dach hat Löcher und die Fenster sind mit Brettern vernagelt. Hier hat sicher schon lange niemand mehr eine Fahrkarte gekauft.

Der Zug fährt weiter und Stille senkt sich über den schmalen Bahnsteig. Nur das Zwitschern der Vögel und das Rauschen des Windes in den Baumkronen sind zu hören. Direkt hinter den Gleisen beginnt der Wald. Irgendwo klopft ein Specht eifrig gegen einen Baumstamm.

»Natur pur«, stellt Phillip fest.

Janette verzieht das Gesicht. »Hier stinkt’s!«

»Und wie!« Saskia hält sich die Nase zu.

»Das ist die gute Landluft.« Mark zeigt grinsend zu einem Bauernhof, der schräg gegenüber vom Bahnhof liegt. Neben dem Stall befindet sich ein Misthaufen.

»Weiß jemand, wo’s langgeht?«, fragt Billi.

»Ich hab eine Karte dabei!« Paul will schon seinen Rucksack absetzen.

»Bevor wir losgehen, müssen wir einkaufen«, sagt Anna. »Nur von Chips und Gummibärchen können wir schließlich nicht leben.«

»Warum nicht?« Paul greift in die Chipstüte, die er immer noch in der Hand hält, steckt sich eine Handvoll Chips in den Mund und schmatzt extra laut. »Ist doch lecker!«

»Okay, wo ist der nächste Supermarkt?« Conni sieht sich suchend um.

»In diesem Kaff gibt’s doch höchstens einen verstaubten Tante-Emma-Laden«, vermutet Phillip.

»Wenn wir ein vernünftiges Handy hätten, könnten wir im Internet nach einem Supermarkt suchen«, sagt Janette. »Aber Herr Gunnarsson musste mein Smartphone ja unbedingt einkassieren.«

»So sind nun mal die Regeln«, sagt Anna ruhig. »Das wusstest du vorher, also beschwer dich nicht.«

Conni hat keine Lust mehr, herumzustehen und sich Janettes Gejammer anzuhören. Sie will endlich losgehen!

»Hier lang«, sagt sie und marschiert entschlossen die staubige Landstraße in Richtung Bauernhof hinunter. Die anderen folgen ihr.

Es ist gar nicht so schwer, einen Laden zu finden. Hinter dem Bauernhof macht die Straße eine Kurve. Und hinter der Kurve taucht ein kleiner Supermarkt mit rot-weißer Markise auf. Davor stehen Kisten mit frischem Obst und Blumen.

»Na also, geht doch«, sagt Conni zufrieden.

Billi schnappt sich einen Einkaufswagen und sie betreten den Laden.

»Sollen wir nicht erst mal einen Einkaufszettel schreiben?«, fragt Dina.

»Nee, das dauert viel zu lange.« Paul und die anderen Jungs verschwinden hinter dem Regal mit den Knabbersachen. Kurze Zeit später tauchen sie mit mehreren Chips- und Flipstüten, Erdnüssen, Salzstangen, Käsebällchen und Crackern wieder auf.

»Die Grundnahrungsmittel haben wir schon mal«, stellt Mark fest.

Conni hat eine große Tafel Vollmilchschokolade und eine Packung Kekse ausgesucht. Janette holt ihre Lieblings-Kirschlollis, Saskia eine XXL-Flasche Cola und Ariane Lakritzschnecken. Bald ist der Wagen fast voll.

Billi betrachtet skeptisch die Einkäufe. »Ich finde, wir sollten auch ein paar gesunde Sachen mitnehmen.«

»Wie wär’s mit Bananen, Äpfeln und Möhren?«, schlägt Dina vor.

Paul verzieht das Gesicht. »Muss das sein? Ich bin doch kein Pferd!«

»Ich mag keine Möhren«, sagt Saskia.

»Dann nehmen wir eben Tomaten«, sagt Anna. »Und Vollkornbrot.«

»Nein, Toastbrot!«, ruft Mark. »Wer ist für Toast?«

Die Arme von Paul, Phillip und Mark schnellen in die Höhe.

»Toast macht überhaupt nicht satt«, wendet Anna ein. »Außerdem haben wir keinen Toaster.«

»Wir können ja Vollkorntoast nehmen.« Mark grinst. »Der macht satt und schmeckt auch so.«

»Jeder sucht jetzt noch etwas Gesundes aus, okay?«, schlägt Conni vor.

Alle schwärmen aus. Anna kommt mit Tomaten und Vollkornbrot zurück, Dina mit Obst und Möhren, Billi mit Nudeln und zwei Dosen Erbsensuppe (natürlich ohne Fleisch, weil Billi als engagierte Tierschützerin Vegetarierin ist) und Conni mit einem großen Stück Käse, Müsliriegeln und mehreren Flaschen Wasser. Die Jungs haben eine große Tiefkühlpizza und – tatsächlich! – Vollkorntoast ausgesucht.

»Das soll gesund sein?« Billi wirft einen Blick auf die Pizza und rümpft die Nase. Sie hält nichts von Fertigpizza. Kein Wunder, ihr Vater ist Italiener und hat ein Restaurant, in dem es die beste Pizza von ganz Neustadt gibt. Frisch gebacken und mit viel Käse obendrauf.

»Die ist mit Thunfisch und Meeresfrüchten«, verteidigt sich Mark.

»Genau!« Paul nickt. »Fisch ist voll gesund.«

Janette, Saskia und Ariane tauchen als Letzte auf. Sie werfen mehrere Päckchen Erdbeer-Kaugummis und Pfefferminzdrops in den Korb. Janette legt noch eine Hochglanz-Illustrierte dazu.

»Wieso dürfen die Kaugummis kaufen und wir kriegen Stress wegen einer lumpigen Pizza?«, beschwert sich Mark. »Das ist ungerecht!«

»In den Kaugummis sind immerhin Erdbeeren drin«, sagt Saskia.

»Das glaubst auch nur du«, murmelt Conni. Wahrscheinlich kommt eine halbe Erdbeere auf ein Päckchen Kaugummi. Wenn überhaupt.

Anna seufzt. »Wenn wir nicht den ganzen Tag hier rumstehen wollen, sollten wir langsam fertig werden.«

»Die Kaugummis finde ich okay, aber die Zeitschrift zahlen wir nicht aus der Gruppenkasse«, sagt Conni.

»Ach, und warum nicht?« Janette stemmt die Hände in die Hüften und blitzt Conni angriffslustig an.

Conni wirft einen Blick auf das Preisschild. »Die ist viel zu teuer.«

»Und essen kann man sie auch nicht«, stellt Paul fest.

»Außerdem müssen wir uns das Geld gut einteilen, damit es für die ganze Woche reicht«, fügt Anna hinzu.

»Finde ich auch«, sagt Phillip.

Schmollend greift Janette nach der Zeitschrift und bringt sie zurück.

»Das ist viel zu viel Zeug«, sagt Billi. »Wir müssen schließlich alles tragen. Brauchen wir wirklich fünf Tüten Chips?«

»Klar!« Mark klingt empört. »Von mir aus können wir gern die Möhren weglassen.«

»Möhren sind total lecker«, sagt Dina. »Wie wär’s mit der Colaflasche?«

»Auf keinen Fall!«, ruft Saskia. »Aber dieses eklige Vollkornbrot braucht doch kein Mensch.«

»Das Vollkornbrot kommt mit«, sagt Anna. »Was ist mit den Lollis?«

»Du spinnst wohl!« Janette, die gerade zurückkommt, schüttelt den Kopf. »Die Lollis sind überlebenswichtig. Außerdem hab ich schon auf die Zeitschrift verzichtet.«

»Okay, dann nehmen wir eben alles.« Conni beendet die Diskussion. Sie macht schnell ein Erinnerungsfoto von ihrem ersten Einkauf und schiebt den schweren Wagen zur Kasse.

Sie legen alle Einkäufe aufs Band und noch zwei große Tüten dazu. Während Mark und Anna die Sachen in die Tüten packen, holt Phillip den blauen Brustbeutel heraus. Als die Kassiererin den Endbetrag nennt, bekommt Conni einen Schreck. So viel!

Phillip bezahlt schweigend und das Team Wilder Wald verlässt den Laden.

»Ist noch Geld übrig?«, fragt Conni.

»Nicht mehr viel«, sagt Phillip.

Conni runzelt die Stirn. »Was machen wir, wenn unser Wochenbudget nicht reicht?«

»Das klappt schon«, meint Billi. »Fürs Erste sind wir ja gut versorgt.«

»Ich trag das Zeug aber nicht die ganze Zeit.« Mark stellt die schweren Tüten auf dem Bürgersteig ab. »Die sind voll schwer.«

»Wir können uns ja abwechseln«, schlägt Dina vor.

»Ich hab auch noch Platz in meinem Rucksack.« Paul nimmt seinen Rucksack ab und stopft eine Dose Erbsensuppe, Nudeln, Schokolade, Kekse und Gummibärchen hinein.

»Will jemand das restliche Geld verwalten?« Phillip schwenkt den Brustbeutel.

»Anna könnte doch Kassenwart werden«, sagt Conni.

»Ich bin dafür!«, ruft Billi.

Dina und die Jungs nicken.

»Warum ausgerechnet Anna?«, will Janette wissen.

»Ist doch egal«, sagt Ariane. »Das Geld ist sowieso fast alle.«

Janette streicht sich eine blonde Haarsträhne hinter das Ohr. »Na gut, von mir aus. Aber dann behalte ich das Notfallhandy.«

»Damit du heimlich telefonieren kannst, was?« Mark schüttelt den Kopf. »Kommt nicht in die Tüte!«

»Idiot!«, faucht Janette. »Wer hat dich denn gefragt?«

»Lass Mark in Ruhe!« Anna runzelt die Stirn. »Hier kann jeder seine Meinung sagen.« Sie verstaut das Portemonnaie, das Phillip ihr gegeben hat, sorgfältig in der Seitentasche ihres Rucksacks.

»War ja klar, dass du zu Mark hältst«, sagt Janette höhnisch. »Ihr zwei seid ja immer ein Herz und eine Seele.«

»Wie süüüß!«, flötet Saskia.

Anna läuft rot an. »Das hat doch damit nichts zu tun.«

Mark legt ihr die Hand auf den Arm. »Lass dich von denen nicht ärgern.«

»Ich hab eine Idee«, mischt sich Billi ein. »Jeder nimmt das Handy einen halben Tag. So kommen alle mal dran.«

Die anderen sind einverstanden. Nur Janette macht ein Gesicht, als hätte sie in eine Zitrone gebissen. Aber sie sagt nichts mehr.

»Prima, dann können wir ja endlich los.« Conni hakt sich bei Anna und Billi ein und Dina greift nach Billis Arm. Gemeinsam gehen sie auf den Wald zu, der gleich hinter dem Dorf beginnt. Mit jedem Schritt fühlt sich Conni leichter, obwohl der Rucksack auf ihrem Rücken mitsamt dem daran festgeschnallten Schlafsack und der Isomatte ganz schön schwer ist. Sie atmet tief die frische Luft ein, spürt die Sonnenstrahlen auf der Haut und die leichte Sommerbrise in den Haaren. Ganz von allein breitet sich ein glückliches Lächeln auf ihrem Gesicht aus. Diese Woche wird etwas ganz Besonderes, das spürt sie genau.

Das Abenteuer kann beginnen!

»Rechts oder links?« An einer Weggabelung bleibt Conni stehen.

Sie haben die letzten Häuser des Dorfes hinter sich gelassen und sind auf einen Forstweg abgebogen, der direkt in den Wald führt. Eichen, Fichten und Buchen wachsen auf beiden Seiten des Weges. Neben einem Gebüsch liegt ein großer, flacher Stein, der ein bisschen wie ein riesiger Pfannkuchen aussieht. Conni kichert. Fehlt nur noch das Apfelmus! Ihr Magen knurrt. Es ist schon fast Mittag und sie könnte allmählich etwas zu essen vertragen. Aber erst müssen sie den richtigen Weg finden. Leider gibt es weder einen Wegweiser noch ein Hinweisschild. Unentschlossen blickt Conni von rechts nach links.

»Moment, ich schau auf meine Karte!« Paul setzt seinen Rucksack ab und zieht eine Wanderkarte aus der Seitentasche. Er faltet sie umständlich auseinander. »Weiß jemand, wo wir gerade sind?«

»Im Wald«, witzelt Mark.

Phillip blickt über Pauls Schulter. »Da ist Forstbach.« Er tippt auf einen kleinen Punkt auf der Karte. »Wir sind vom Bahnhof aus einmal quer durch das Dorf gegangen, bis zum Waldrand. Und dann immer geradeaus.« Er fährt die Strecke mit dem Finger nach. »Also müssten wir jetzt ungefähr hier sein, oder?«

»Zeig mal her!« Conni will auch einen Blick auf die Karte werfen, aber Paul lässt sie nicht.

»Wir machen das schon«, sagt er großspurig. »Zur Not hab ich auch noch meinen Kompass dabei. Neustadt liegt im Norden, das ist ganz leicht.« Er faltet die Karte zusammen und zeigt nach links. »Wir müssen da lang.«

»Sicher?«, fragt Anna. »Vom Gefühl her wäre ich eher nach rechts gegangen.«

Paul verdreht spöttisch die Augen. »Gefühle bringen einen in der freien Natur nicht weiter. Jetzt ist guter Orientierungssinn gefragt.« Mit festen Schritten marschiert er nach links.

»Ach, und den hast du?«, erkundigt sich Billi.

Paul nickt. »Allerdings. Mir nach!«

Conni und Phillip wechseln einen Blick. Phillip zuckt mit den Schultern und folgt Paul. Auch der Rest der Gruppe setzt sich wieder in Bewegung.

»Mist, ist dieser blöde Rucksack schwer!«, schimpft Janette.

»Hier.« Conni reicht ihr eine der Einkaufstüten. »Du bist dran mit Tragen.«

»Jetzt schon?« Widerwillig nimmt Janette die Tüte.

Conni reibt sich die Finger. Der Tragegriff hat in ihre Hand eingeschnitten und ihre Finger sind wie abgestorben. Nur ganz langsam beginnt das Blut wieder zu zirkulieren. Vielleicht hätten sie doch etwas weniger einkaufen sollen.

Zwei Stunden, mehrere Tütenwechsel und ein paar Abzweigungen später stehen sie wieder an einer Weggabelung.

»Hier waren wir schon mal«, sagt Conni.

Paul schüttelt den Kopf. »Quatsch!«

»Ich hab keine Lust mehr.« Janette schnallt ihren Rucksack ab und lässt sich mit einem tiefen Seufzer auf einen Baumstamm am Wegesrand fallen.