Cranford - Elizabeth Gaskell - E-Book

Cranford E-Book

Elizabeth Gaskell

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Beschreibung

ELIZABETH CLEGHORN GASKELL (1810 bis 1865) wurde als Tochter eines ehemaligen unitarischen Geistlichen in Chelsea, einem Vorort von London, geboren. Infolge des frühen Todes der Mutter wurde das Kind in die Obhut von Verwandten gegeben und in Knutsford, Cheshire, in der Nähe von Manchester, von ältlichen Tanten aufgezogen. In der ländlichen Stille und Abgeschiedenheit von Knutsford und Sandlebridge, in die, so scheint es, noch kein Hauch der aufgeregten Zeit gedrungen war, lernte sie den Hintergrund, die Atmosphäre und die Charaktere für ihre ländlichen Idyllen, insbesondere für 'Cranford' kennen. Hier wurde der Grundstein für ihre Liebe zur englischen Kleinstadt, zur unberührten Natur und zu den einfachen Menschen gelegt. 'Cranford', im Jahre 1853 in Buchform veröffentlicht, ist kein Roman im eigentlichen Sinne des Wortes. Es gibt weder Helden noch eine Fabel. Wir haben es vielmehr mit einer Folge von teilweise abgeschlossenen Episoden zu tun. Eine Mischung von Humor, Sentimentalität und Tragik durchzieht das Buch. Diese Miniaturmalerei einer zurückgebliebenen Kleinstadt und ihrer schrulligen Bewohner erinnert an ein Spitzweg-Gemälde, an ein Idyll, das nicht frei ist von Pathos.

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Seitenzahl: 375

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Elizabeth Gaskell

Cranford

Aus dem Englischen von Johanna Ellsworth

Die vorliegende Übersetzung folgt der Ausgabe von Elizabeth Gaskell: Cranford, J. M. Dent & Sons, 1938

© 2011 Nikol Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, Hamburg

Alle Rechte, auch das der fotomechanischen Wiedergabe (einschließlich Fotokopie) oder der Speicherung auf elektronischen Systemen, vorbehalten.

All rights reserved.

Satz & Layout: Nikol Verlag, Hamburg

Titelabbildung: Sotheby’s / akg-images, Berlin

Umschlag: Groothuis, Lohfert, Consorten | glcons.de

Printed in the Czech Republic

ISBN: 978-3-86820-964-8

www.nikol-verlag.de

INHALTSVERZEICHNIS

 

I. Unsere Gesellschaft

II. Der Captain

III. Eine alte Liebesgeschichte

IV. Der Besuch bei einem alten Junggesellen

V. Vergilbte Briefe

VI. Der arme Peter

VII. Auf Besuch

VIII. »Eure Ladyschaft«

IX. Signor Brunoni

X. Die Panik

XI. Samuel Brown

XII. Die Verlobung

XIII. Die Zahlungen werden eingestellt

XIV. Freunde in der Not

XV. Eine glückliche Rückkehr

XVI. Frieden in Cranford

Kommentar – Kurzbiografie Mrs. Gaskell

Der Ort der Handlung

KAPITEL I

Unsere Gesellschaft

Als erstes wäre zu erwähnen, dass Cranford von den Amazonen1 regiert wird. Sämtliche Haushalte über einem gewissen Mietniveau unterstehen Frauen. Wenn sich ein Ehepaar in unserer Stadt niederlässt, verschwindet der Mann nach kürzester Zeit aus irgendeinem Grund; entweder erschreckt er sich zu Tode, weil er bei den Abendgesellschaften in Cranford der einzige Mann ist, oder er muss sich entweder bei seinem Regiment oder auf seinem Schiff aufhalten oder die ganze Woche über in der großen Handelsstadt Drumble, die nur zwanzig Eisenbahnmeilen entfernt liegt, seinen Geschäften nachgehen. Kurz gesagt, was auch immer aus den Männern wird – in Cranford sind sie nicht. Was könnten sie dort auch tun? Der Doktor macht seine Dreißig-Meilen-Runde und übernachtet in Cranford, aber schließlich kann nicht jeder Mann Arzt sein. Wenn es darum geht, die gepflegten Gärten mit den herrlichsten Blumen und ohne den Makel eines einzigen Unkräutchens erblühen zu lassen, die kleinen Jungen zu verjagen, die die besagten Blumen sehnsüchtig durch die Lücken in den Zaunlatten beäugen, die Gänse zu verscheuchen, die sich manchmal in einen Garten vorwagen, wenn das Gartentor offen steht, alle Fragen über Literatur und Politik zu beantworten, ohne sich mit überflüssigen Gründen oder Argumenten aufzuhalten, sich klare und korrekte Auskünfte über die Angelegenheiten eines jeden Gemeindemitglieds zu verschaffen, ihre fleißigen Dienstmädchen bewundernswert im Griff zu haben, wenn es um (in gewisser Weise bevormundende) gute Taten für die Armen geht und wenn wirklich liebevolle gegenseitige Fürsorge angesagt ist, weil jemand in Not gerät, dann kommen die Frauen von Cranford bestens allein damit zurecht. Wie eine von ihnen einmal zu mir sagte: »Männer stören im Haus immer so!«. Auch wenn jede Frau von Cranford über alle anderen Bescheid weiß, sind sie überaus tolerant, was die persönlichen Meinungen der anderen angeht. Da jede von ihnen eine stark ausgeprägte Individualität entwickelt hat, die man fast schon exzentrisch nennen könnte, kann sie mit Leichtigkeit verbal zurückschlagen. Doch meistens sind sie einander sehr wohlgesonnen.

Nur gelegentlich gibt es ein wenig Streit unter den Frauen von Cranford, der sich in ein paar scharfen Worten und zornigem Kopfzucken ausdrückt – gerade genug, damit ihr gleichförmiger Alltag nicht zu langweilig wird. Ihre Kleider unterliegen keinem Modetrend. »Was macht es schon für einen Unterschied, wie wir uns hier in Cranford anziehen, wo jeder jeden kennt?«, fragen sie. Und wenn sie woanders hinfahren, lautet ihre Begründung genauso logisch: »Was macht es schon für einen Unterschied, wie wir uns dort, wo keiner uns kennt, anziehen?«. Im Allgemeinen sind ihre Kleider aus guten, schlichten Stoffen gemacht, und die meisten von ihnen sind fast so penibel wie Miss Tyler, Ordnung sei mit ihr, doch ich will auch nicht verschweigen, dass der letzte Keulenärmel2 und der letzte enge Petticoat, der in England getragen wurde, in Cranford gesichtet wurde – und das ohne ein amüsiertes Lächeln.

Ich kann bezeugen, einen wunderschönen roten Seidenschirm gesehen zu haben, unter dem eine stille kleine Jungfer, die letzte Überlebende einer großen Geschwisterschar, an Regentagen in die Kirche tippelte. Haben Sie in London schon jemals einen roten Seidenschirm zu sehen bekommen? Der erste, der je in Cranford gesichtet wurde, wurde zu einer regelrechten Tradition, und die kleinen Jungen machten sich über ihn lustig und nannten ihn einen »Stock im Unterrock«. Es könnte sich um just diesen roten Seidenschirm gehandelt haben, den ich erwähnt habe. Ein Vater mit starken Armen hielt ihn früher schützend über seine kleine Truppe; die arme schmächtige Dame – die einzige der Familie, die alle Geschwister überlebt hatte – konnte ihn kaum tragen.

Und es gab feste Regeln und Gesetze für Visiten und Besuche, die allen jungen Besuchern, die in der Stadt weilten, mit derselben Feierlichkeit, mit der die alten Manx-Gesetze einmal im Jahr auf dem Tinwald Mount3 verlesen wurden, mitgeteilt wurden.

»Unsere Bekannten möchten sich erkundigen, wie es Ihnen heute Abend nach Ihrer Reise geht, meine Liebe« – die Reise bestand aus fünfzehn Meilen in einem komfortablen Pferdewagen – »morgen dürfen Sie sich ausruhen, aber übermorgen werden sie Ihnen sicher einen Besuch abstatten, also erwarten Sie sie ab zwölf Uhr – unsere Besuchszeiten sind von zwölf bis drei.«

Und nach dem Besuch der Bekannten:

»Heute ist schon der dritte Tag. Sicherlich hat Ihre Mutter Ihnen gesagt, meine Liebe, dass man zwischen einem Besuch und einem Gegenbesuch nie mehr als drei Tage verstreichen lassen darf, und auch, dass man nie länger als eine Viertelstunde bleiben sollte.«

»Aber ziemt es sich, wenn ich auf die Uhr sehe? Woher weiß ich, wann die Viertelstunde vorbei ist?«

»Behalten Sie die Zeit im Kopf, meine Liebe, und vergessen Sie sie nicht während der Unterhaltung.«

Da jeder, der einen Besucher empfing oder einen Besuch abstattete, diese Regel im Kopf behielt, kam natürlich nie eine spannende Unterhaltung zustande. Wir beließen es bei kurzen Sätzen und Smalltalk und hielten uns pünktlich an die höfliche Viertelstunde.

Ich vermute, einige, die zur vornehmen Gesellschaft von Cranford gehörten, waren arm und hatten es nicht leicht über die Runden zu kommen, doch sie lebten wie Spartaner4 und verbargen ihre Not hinter einer lächelnden Fassade. Keiner von uns sprach über Geld, denn dieses Thema roch nach Handel und Geschäften, und auch wenn manche von uns arm sein mochten, so waren wir doch alle Aristokraten. Die Cranforder besaßen einen freundlichen Esprit de Corps, der es ihnen erlaubte, sämtliche Misserfolge anderer, beim Versuch ihre Armut zu verbergen, schweigend zu übersehen. Als beispielsweise Mrs. Forrester in ihrem kleinen Häuschen eine Gesellschaft gab und das junge Dienstmädchen die Damen vom Sofa verscheuchte, um das Teetablett unter dem Sofa herauszuholen, benahmen sich alle so, als sei dieses noch nie vorgekommene Vorkommnis die natürlichste Sache der Welt, und unterhielten sich weiterhin über Formalitäten und Zeremonien im Heim, so als wären wir alle davon überzeugt, dass unsere Gastgeberin über einen ganz gewöhnlichen separaten Raum für die Dienerschaft mit eigenem Tisch samt Haushälterin und Hausmeister verfügte, statt über ein einziges kleines Dienstmädchen aus der Armenschule, dessen kurze rosige Ärmchen niemals stark genug waren, das Tablett nach oben zu tragen, wenn ihre Herrin ihr nicht heimlich dabei geholfen hätte – dieselbe Herrin, die nun gelassen dasaß und so tat, als wüsste sie nicht, welche Kuchenstücke von unten hinaufgeschickt worden waren, obwohl sie wusste, und wir wussten, und sie wusste, dass wir wussten, und wir wussten, dass sie wusste, dass wir wussten, dass sie den ganzen Vormittag über damit beschäftigt gewesen war, Teegebäck und Biskuittörtchen zu backen.

Die allgemeine Armut, über die nicht geredet wurde, und die Vornehmheit, die sehr wohl betont wurde, hatten jedoch ein paar Folgen, die sich nicht übersehen ließen und die sich in viele Kreise der Gesellschaft zu ihrem großen Vorteil einführen ließen. So gingen die Einwohner von Cranford beispielsweise früh zu Bett; sie klapperten schon gegen neun Uhr abends unter dem Schutz eines Laternenträgers in ihren Holzpantinen5 nach Hause, und um halb elf schlief die ganze Stadt. Auch wurde es als »vulgär« (für Cranford etwas Ungeheuerliches) angesehen, Abendgästen etwas Teures zu essen oder zu trinken vorzusetzen. Hauchdünne Brotschnittchen mit Butter und Eierbiskuits waren alles, was die Ehrenwerte Mrs. Jamieson ihren Gästen vorsetzte, und obwohl sie die Schwägerin des verstorbenen Grafen von Glenmire war, übte sie sich in »vornehmer Sparsamkeit«.

»Vornehme Sparsamkeit!« Wie leicht man in die Sprache zurück verfällt, die in Cranford üblich war. Dort galt Sparsamkeit grundsätzlich als »vornehm« und Geld ausgeben war immer »ordinär und prahlerisch«, eine Art von neidischem Spott, die uns Frieden und Zufriedenheit schenkte. Ich werde die Bestürzung nie vergessen, die die Runde machte, als eines Tages ein gewisser Captain Brown nach Cranford zog und öffentlich seine Armut zugab – nicht etwa hinter verschlossenen Türen und hinter vorgehaltener Hand einem engen Freund gegenüber, sondern mitten auf der Straße! In lautem Offizierston! – und seine Armut als Grund vorschob, warum er ein bestimmtes Haus nicht genommen hatte. Die Damen von Cranford stöhnten sowieso schon über die Invasion ihres Territoriums durch einen Mann und Gentleman. Er war ein Hauptmann a.D. mit einer Nebenbeschäftigung bei der Eisenbahn in der Nachbarschaft, gegen die unsere kleine Stadt vehement Einspruch erhoben hatte, und wenn er nun zusätzlich zu der Tatsache, dass er ein Mann war, und seiner Verbindung zu der ungeliebten Eisenbahn auch noch so schamlos war, über seine Armut zu sprechen – also dann gehörte er wirklich nach Coventry 6. Armut war zwar genauso real und weit verbreitet wie der Tod, aber die Leute sprachen nie laut auf der Straße darüber. Das Wort war zu anstößig für vornehme Ohren. Es herrschte unter uns ein stillschweigendes Abkommen, geflissentlich zu übersehen, dass Bekannte, mit denen wir nach den Regeln einer gleichberechtigten Besuchsordnung verkehrten, durch Armut jemals daran gehindert werden könnten, das zu tun, was sie wollten. Wenn wir zu Fuß zu einer Gesellschaft oder wieder nach Hause gingen, dann war es, weil der Abend so angenehm oder die Luft so erfrischend war, und nicht etwa, weil Sänften zu teuer waren. Wenn wir bedruckte Kleider statt Sommerseide trugen, dann nur, weil wir waschbare Stoffe bevorzugten, und so ging es weiter, bis wir gegenüber der ordinären Tatsache, dass wir alle in sehr bescheidenen Verhältnissen lebten, blind geworden waren. Natürlich wussten wir damals nicht, was von einem Mann zu halten war, der es wagte, über Armut zu reden, als sei sie keine Schande. Und dennoch schaffte es Captain Brown irgendwie, in Cranford geachtet zu werden, und trotz aller gegenteiligen Beschlüsse besuchten die Leute ihn. Als ich ungefähr ein Jahr nach seiner Ankunft in Cranford dort war, hörte ich erstaunt, wie andere sich auf seine Meinung beriefen. Noch vor zwölf Monaten hatten meine eigenen Freunde jeden Vorschlag, den Captain und seine Töchter zu besuchen, heftig abgelehnt – und jetzt standen ihm sogar in den Tabu-Stunden vor zwölf Uhr die Türen offen. Es stimmt zwar, dass er eingelassen wurde, um die Ursache eines rauchenden Schornsteins herauszufinden, bevor das Kaminfeuer angezündet wurde, aber immerhin ging Captain Brown unverfroren die Treppe hinauf, sprach viel zu laut und scherzte, als würde er sich wie zu Hause fühlen. Er hatte die vielen kleinen Kränkungen und fehlenden Gesten der Gastfreundschaft übersehen, mit denen er empfangen worden war. Er war freundlich geblieben, während die Damen aus Cranford ihn sehr kühl behandelt hatten; er hatte auf versteckt ironische Bemerkungen aufrichtig reagiert und hatte mit seiner männlichen Offenheit das Misstrauen besiegt, das ihm als einem Mann, der sich für seine Armut nicht schämte, entgegengebracht worden war. Und schließlich hatten sein scharfer männlicher Verstand und sein Talent Lösungen zu finden, mit denen sich Hürden im Haushalt überwinden ließen, ihm bei den Damen von Cranford zu einer Sonderstellung als gefragte Autorität verholfen. Er selbst ging seinem Alltag nach und bekam von seiner großen Beliebtheit genauso wenig mit, wie er vom Gegenteil mitbekommen hatte, und ich bin sicher, es überraschte ihn, als er eines Tages herausfand, wie sehr sein Rat geschätzt wurde – so sehr, dass ein scherzhafter Vorschlag von ihm todernst umgesetzt worden war.

Und das kam so: Eine alte Dame besaß eine Aldernay- Kuh, die sie wie ihr eigenes Kind liebte. Man konnte ihr keinen Viertelstundenbesuch abstatten, ohne von der hervorragenden Milch oder hohen Intelligenz des Tiers zu erfahren. Die ganze Stadt kannte und mochte Miss Betsy Barkers Alderney-Kuh. Mitgefühl und Anteilnahme waren daher groß, als die arme Kuh in einem unachtsamen Moment in eine Lehmgrube fiel. Sie stöhnte so laut, dass sie schon bald gefunden und gerettet wurde, doch in der Zwischenzeit hatte das arme Tier fast sein ganzes Fell eingebüßt. Als es geborgen wurde, war es ein nacktes, frierendes Häufchen Elend. Alle bemitleideten die Kuh, auch wenn manche von ihnen sich bei dem drolligen Anblick ein Lächeln nicht verkneifen konnten. Miss Betsy Barker brach vor Trauer und Entsetzen in Tränen aus, und es hieß, sie würde ein Ölbad in Erwägung ziehen. Möglicherweise stammte die Idee von einem der vielen Leute, die sie um Rat fragte. Doch der Vorschlag – falls er je gemacht worden war – wurde von Captain Brown geköpft, als er mit fester Stimme sagte: »Wenn sie am Leben bleiben soll, dann besorgen Sie ihr einen Mantel und eine Hose aus Flanell, Ma’am. Aber am besten wäre es, das arme Ding gleich zu töten.«

Miss Betsy Barker trocknete ihre Tränen und dankte dem Captain von ganzem Herzen. Dann machte sie sich ans Werk. Nacheinander trudelte die ganze Stadt ein, um zuzuschauen, wie die Alderney-Kuh in ihrem dunkelgrauen Flanellanzug auf die Weide geführt wurde. Ich habe sie mir selbst oft angesehen. Bekommt man in London jemals Kühe zu sehen, die in grauen Flanell gekleidet sind?

Captain Brown hatte sich ein kleines Häuschen am Stadtrand genommen und lebte dort mit seinen beiden Töchtern. Er muss bei meinem ersten Besuch, den ich Cranford nach meinem Wegzug abstattete, schon über sechzig gewesen sein. Doch er hatte einen drahtigen, durchtrainierten und beweglichen Körper, die straffen Schultern eines Offiziers und einen federnden Gang, der ihn viel jünger wirken ließ. Seine ältere Tochter sah fast so alt aus wie er und verriet dadurch, dass er in Wahrheit weitaus älter sein musste, als es den Anschein hatte. Miss Brown muss um die vierzig gewesen sein. Sie wirkte kränklich, elend und vergrämt und so, als hätte sie die Lebenslust der Jugend schon vor langer Zeit verloren. Schon als junges Mädchen muss sie eine graue Maus mit harten Gesichtszügen gewesen sein. Miss Jessie Brown war zehn Jahre jünger als ihre Schwester und zwanzig Mal so hübsch. Sie hatte ein rundliches Gesicht mit Grübchen. Miss Jenkyns sagte einmal aufgebracht zu Captain Brown (den Grund dafür werde ich euch gleich erzählen), sie fände, Miss Jessie sollte endlich ihre Grübchen ablegen und nicht ständig versuchen, wie ein Kind auszusehen. Ihr Gesicht hatte tatsächlich etwas kindliches und wird es wohl auch bis zu ihrem Tod beibehalten, auch wenn sie vermutlich uralt wird. Sie hatte große blaue Augen, die einen offen ansahen und sich immer über irgendetwas zu wundern schienen, eine weiche Stupsnase und feuchte rote Lippen, und außerdem trug sie das Haar in festen Schillerlocken, die den kindlichen Eindruck noch verstärkten. Ich kann nicht sagen, ob sie hübsch war oder nicht, aber ich mochte ihr Gesicht – jeder mochte es – und ich glaube nicht, dass sie für ihre Grübchen etwas konnte. Sie hatte etwas von der sportlichen Art des Gangs und des Verhaltens ihres Vaters geerbt, und jede weibliche Beobachterin konnte einen feinen Unterschied in der Kleidung der beiden Schwestern erkennen – Miss Jennie war ungefähr zwei Pfund pro Jahr teurer gekleidet als Miss Brown. Für Captain Browns Jahresbudget waren zwei Pfund eine ganze Menge.

Das war der Eindruck, den Familie Brown auf mich machte, als ich sie zum ersten Mal alle zusammen in der Kirche von Cranford sah. Den Captain hatte ich schon kennengelernt – als der Schornstein geraucht hatte, den er durch irgendeinen simplen Handgriff im Heizrohr kuriert hatte. In der Kirche hielt er sich während der Morgenhymne das Doppelmonokel an die Augen, hob dann den Kopf hoch und sang laut und fröhlich mit. Er sang die Responsen lauter als der Küster – ein alter Mann mit schwacher Fistelstimme, der sich wohl über den vollen Sonorenbass des Captains ärgerte und mit immer höherer Zitterstimme antwortete.

Beim Verlassen der Kirche behandelte der spröde Captain seine beiden Töchter wie ein echter Gentleman. Er lächelte und nickte seinen Bekannten zu, doch bevor er Hände schüttelte, half er erst Miss Brown ihren Schirm aufzuklappen, nahm ihr das Gebetsbuch ab und wartete geduldig, bis sie mit nervös zitternden Händen ihren Mantel gerafft hatte, um durch die nassen Straßen zu gehen.

Ich fragte mich, was die Damen von Cranford bei ihren Gesellschaften mit Captain Brown eigentlich machten. Früher hatten wir uns oft glücklich geschätzt, dass wir uns an den Kartenabenden um keine Herren kümmern und geeignete Gesprächsstoffe finden mussten. Wir hatten die Gemütlichkeit unserer geselligen Abende regelrecht gefeiert, und aufgrund unserer Liebe zur Vornehmheit und unsere Abneigung gegen die Männlichkeit, waren wir schon fast überzeugt, dass es »ordinär« war, ein Mann zu sein. Als ich also herausfand, dass meine Freundin und Gastgeberin Miss Jenkyns zu meinen Ehren eine Gesellschaft plante und dass Captain Brown und seine Töchter eingeladen waren, rätselte ich, wie der Abend verlaufen sollte. Wie immer wurden die Kartentische mit grüner Sersche tagsüber aufgestellt. Da es die dritte Woche im November war, dämmerte es schon gegen vier Uhr. Kerzen und frische Kartensets wurden auf den Tischen verteilt. Das Kaminfeuer wurde vorbereitet, das adrette Dienstmädchen erhielt die letzten Anweisungen, und dann standen wir in unseren feinsten Kleidern und jede mit einem Kerzenanzünder in der Hand bereit, um zu den Kerzen zu stürzen, sobald das erste Klopfen an der Haustür ertönte. Gesellschaften in Cranford waren feierliche Angelegenheiten, bei denen die Damen in festliche Hochstimmung gerieten, während sie in ihren Sonntagskleidern zusammensaßen. Sobald drei Gäste erschienen waren, setzten wir uns an den »Préférence-Tisch«, wobei ich das Pech hatte, die Vierte zu sein. Die nächsten vier Ankömmlinge wurden sofort an einen anderen Tisch gesetzt, und gleich darauf wurden die Teetabletts, die ich am Vormittag in die Speicherkammer gebracht hatte, auf den Kartentischen verteilt. Das Porzellan war so hauchdünn wie Eierschalen und das alte Silber war auf Hochglanz poliert, doch die Häppchen waren äußerst bescheiden. Noch während die Tabletts auf den Tischen standen, fanden sich der Captain und die Miss Browns ein, und ich merkte, dass der Captain auf die eine oder andere Weise der Liebling aller anwesenden Damen war. Als er eintrat, legten sich die Stirnfalten und ihre Stimmen wurden weicher. Miss Brown wirkte kränklich und so düster, dass es schon an Depression grenzte. Miss Jessie lächelte wie immer und schien bei den anderen Gästen fast so beliebt zu sein wie ihr Vater. Er übernahm sofort, wie selbstverständlich, die Rolle des einzigen Mannes im Raum, kümmerte sich um die Wünsche aller Gäste, nahm dem hübschen Dienstmädchen Arbeit ab, indem er leere Tassen füllte und Brot-und-Butter-lose Damen bediente. Und er tat all dies würdevoll und gelassen und benahm sich, als wäre es selbstverständlich, dass die Starken die Schwachen umsorgten. Er war durch und durch ein echter Mann. Er spielte so ernst und interessiert um Threepenny, als wären es Pfund, und bei all der Aufmerksamkeit, die er Fremden widmete, behielt er ständig seine leidende Tochter im Auge – denn sie litt wirklich, da bin ich mir sicher, auch wenn sie vielen Leuten vielleicht nur gereizt vorkam. Miss Jessie konnte nicht mitspielen; sie unterhielt sich mit den Nichtspielern, die vor ihrem Auftauchen zu schlechter Laune geneigt hatten. Auch sang sie zu den Tönen eines alten kaputten Klaviers, das in seiner Jugend wohl ein Spinett gewesen war. Miss Jessie sang »Jock of Hazeldean« zwar mit ein paar Misstönen, aber keiner von uns war musikalisch, auch wenn Miss Jenkins gegen den Takt den Takt schlug und so tat, als wäre sie musikalisch.

Das war sehr großzügig von Miss Jenkins, denn wie ich mitbekommen hatte, hatte sie sich kurz zuvor (bei dem Thema Shetlandwolle) sehr über Miss Jessie Browns unbedachte Äußerung, dass ihr – der Bruder ihrer Mutter – in Edinburgh ein Geschäft führte, geärgert. Miss Jenkyns bemühte sich, das Geständnis in einem heftigen Hustenanfall untergehen zu lassen, denn die ehrenwerte Mrs. Jamieson saß neben Miss Jessie am Kartentisch – und was sollte sie denken oder sagen, wenn sie erfuhr, dass sie sich mit der Nichte eines Ladenbesitzers in einem Raum befand? Doch Miss Jessie Brown (die so gar kein Taktgefühl besaß, wie wir am nächsten Morgen alle feststellten) wiederholte die Information sogar noch einmal und versicherte Miss Pole, sie könnte ihr genau die gewünschte Shetlandwolle besorgen, »über meinen Onkel, der die größte Auswahl an Shetlandware in ganz Edinbro’ hat«. Um den Beigeschmack und Beiklang dieser Bemerkung loszuwerden, schlug Miss Jenkyns rasch vor Musik zu machen, und deswegen war es wie gesagt sehr großzügig von ihr den Takt zu schlagen.

Als die Tabletts pünktlich um viertel vor neun erneut herumgereicht wurden, diesmal mit Wein und Biscuits, unterhielten sich die Gäste, verglichen ihre Karten und redeten über Kartentricks, doch Captain Brown brachte das Gespräch beiläufig auf ein bisschen Literatur.

»Haben Sie schon einen Teil der Pickwick Papers gelesen? «, fragte er 7. »Sie sind fabelhaft!«

Nun war Miss Jenkyns die Tochter des verstorbenen Pastors aus Cranford. Aufgrund einer Reihe von Predigtmanuskripten und einer gut ausgestatteten Bibliothek heiliger Schriften glaubte sie, in der Literatur bewandert zu sein, und sah eine Unterhaltung über Bücher als eine Herausforderung an, der sie sich jederzeit gerne stellte. Daher antwortete sie, ja, sie hätte sie gesehen und könnte wohl behaupten, sie gelesen zu haben.

»Und wie finden Sie sie?«, fragte Captain Brown. »Sind sie nicht unglaublich gut?«

So in die Enge getrieben, kam Miss Jenkyns nicht umhin, ihre Meinung zu äußern.

»Ich muss sagen, ich finde nicht, dass sie Dr. Johnson das Wasser reichen können. Aber der Autor ist ja auch noch jung. Lassen wir ihn weitermachen – wer weiß, was aus ihm noch alles wird, wenn er sich den großen Doktor zum Vorbild nimmt?« Das konnte Captain Brown offensichtlich nicht schweigend auf sich beruhen lassen. Wie ich merkte, lagen ihm die Worte schon auf der Zunge, noch bevor Miss Jenkyns den Satz vollendet hatte.

»Das lässt sich doch nicht miteinander vergleichen, meine Liebe«, fing er an.

»Das ist mir vollkommen klar«, gab sie zurück. »Und dafür mache ich ja auch Abstriche, Captain Brown.«

»Gestatten Sie mir, Ihnen eine Szene aus der neuesten Ausgabe vorzulesen«, bat er. »Ich habe sie erst heute Morgen bekommen und glaube nicht, dass unsere Gesellschaft sie schon gelesen haben kann.«

»Wie Sie möchten«, sagte sie und lehnte sich mit resignierter Miene zurück. Er las den Bericht über die »Swarry8« vor, die Sam Weller in Bath gegeben hatte. Mehrere Gäste lachten schallend. Ich selbst traute mich nicht, weil ich noch über Nacht bleiben würde. Miss Jenkyns saß geduldig da und ertrug den Vortrag mit ernster Miene. Als er fertig war, bat sie mich mit würdevoller Sanftheit: »Würden Sie mir bitte Rasselas9 aus der Bibliothek bringen, meine Liebe?«

Nachdem ich ihr das Buch gebracht hatte, wandte sie sich an Captain Brown. »Nun gestatten Sie mir, Ihnen eine Szene vorzulesen, und dann kann unsere Gesellschaft den Vergleich zwischen Ihrem Liebling Mr. Boz (Pseudonym von Charles Dickens) und Dr. Johnson machen.«

Sie las mit hoher, feierlicher Stimme eines der Gespräche zwischen Rasselas und Imlac vor, und als sie fertig war, sagte sie: »Ich gehe davon aus, dass ich den Vorzug, den ich Dr. Johnson als Belletristikautor gebe, hiermit rechtfertigen konnte.«

Der Captain verzog den Mund und trommelte mit den Fingern auf die Tischplatte, doch er schwieg. Sie legte noch ein paar vernichtende Bemerkungen drauf. »Ich halte es für ordinär und unter der Würde der Literatur, ein Buch in Form einer Serie zu veröffentlichen.«

»Wie wurde denn der Rambler10 veröffentlicht, Ma’am?«, fragte Captain Brown so leise, dass Miss Jenkyns es unmöglich gehört haben konnte.

»Dr. Johnsons Stil ist vorbildlich für junge Anfänger. Mein Vater empfahl ihn mir, als ich anfing Briefe zu schreiben – ich habe meinen eigenen Stil darauf aufgebaut und kann ihn Ihrem Lieblingsschriftsteller nur empfehlen.«

»Ich würde es sehr bedauern, wenn er seinen Stil gegen eine so geschraubte Schreibe eintauschen würde«, entgegnete Captain Brown.

Miss Jenkyns fasste diese Bemerkung als persönliche Beleidigung auf, und das auf eine Weise, die sich der Captain nie hätte träumen lassen. Man stelle sich vor – ausgerechnet der Briefstil, den ihre Freundinnen und sie als ihre große Stärke ansahen! Ich war selbst bei vielen Abschriften vieler Briefe dabei, die auf eine Schiefertafel geschrieben und korrigiert wurden, bevor sie »die halbe Stunde vor dem Absenden des Briefs nutzte«, um ihren Freunden dies oder das »zu versichern«, und bei diesen Kompositionen war Dr. Johnson, wie sie sagte, ihr Vorbild. Nun richtete sie sich mit Würde auf und ging auf Captain Browns letzte Bemerkung nur soweit ein, dass sie unter deutlicher Betonung jeder einzelnen Silbe sagte: »Ich ziehe Dr. Johnson Mr. Boz vor.«

Es heißt – ich kann es nicht beschwören –, man hätte Captain Brown mit leiser Stimme »Zum T… mit Dr. Johnson!« sagen hören. Falls er das tatsächlich sagte, so zeigte er hinterher Reue, indem er sich neben Miss Jenkyns’ Sessel stellte und sich bemühte, eine Unterhaltung über irgendein unverfänglicheres Thema mit ihr anzufangen. Doch sie blieb unerbittlich. Am nächsten Tag ließ sie die Bemerkung über Miss Jessies Grübchen fallen, die ich schon erwähnt habe.

1 Eine Nation aus Kriegerinnen, die laut altertümlicher Legenden an den Küsten des Schwarzen Meeres lebten. Sie bildeten einen Staat, von dem Männer ausgeschlossen waren.

2 Altmodischer Ärmel, der wie eine Lammkeule geformt war.

3 Grashügel, auf dem im Altertum die Könige der Manx ihr Parlament abhielten. Ein Zweig des Regierungssystems der Manx wird heute noch Tynwald Court genannt.

4 Einwohner von Sparta, der Hauptstadt von Lakonien in Griechenland, die für ihre strenge Selbstdisziplin und Tapferkeit berühmt sind.

5 Überschuhe aus dicken Holzsohlen auf einem Eisenring, die über dem Spann am Fuß befestigt wurden. Dadurch blieben die normalen Schuhsohlen drei bis vier Zentimeter über dem feuchten oder schlammigen Boden.

6Nach Coventry schicken: aus der Gesellschaft ausgestoßen werden.

7 Damals (1836) wurden sie als Serie herausgegeben.

8 Soirée.

9 Eine Diskussion in Erzählform über die Chancen, Veränderungen und Enttäuschungen im Leben, verfasst von Dr. Samuel Johnson.

10The Rambler: Eine Reihe von Schriften und Briefen, die von Dr. Johnson verfasst oder lektoriert und in Abständen von zweimal pro Woche herausgegeben wurden.

KAPITEL II

Der Captain

Es war unmöglich, einen Monat lang in Cranford zu leben und die Alltagsgewohnheiten eines jeden Einwohners nicht zu kennen, und lange bevor mein Besuch zu Ende ging, wusste ich fast alles über das gesamte Brown-Trio. Über ihre Armut gab es nichts Neues herauszufinden, denn darüber hatten sie von Anfang an gesprochen, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Sie machten aus der Not, sparsam zu leben, keinen Hehl. Das Einzige, was es noch zu entdecken gab, war die grenzenlose Herzensgüte des Captains und die verschiedenen Wege, auf denen er sie unter Beweis stellte, ohne es zu merken. Man erzählte sich ein paar kleine Anekdoten, die sich zugetragen hatten. Da wir nicht viel lasen und da alle Damen mit anständigen Dienstboten ausgestattet waren, herrschte ein Mangel an Gesprächsstoff. Deswegen führten wir Diskussionen über die Umstände, unter denen der Captain an einem Sonntag, an dem die Gehwege spiegelglatt waren, einer armen alten Frau das Essen abgenommen hatte. Er war ihr nach der Kirche auf ihrem Rückweg vom Backhaus begegnet und hatte gesehen, wie unsicher sie auf dem glatten Asphalt ging. Und so hatte er sie mit der ernsten Würde, mit der er alles tat, von ihrer Last befreit und sie so lange begleitet, bis er ihre Mahlzeit aus gebackenem Lamm und Kartoffeln sicher nach Hause gebracht hatte. Diese Tat wurde als äußerst exzentrisch angesehen und es wurde erwartet, dass er am Montagvormittag alle hintereinander aufsuchen würde, um eine Erklärung abzugeben und den Anstand, der in Cranford herrschte, wiederherzustellen. Doch er tat nichts dergleichen. Daraufhin war allen klar, dass er sich aus Scham zurückgezogen hatte. Mitfühlend fingen wir an zu bemerken, dass »das Ereignis am Sonntagmorgen doch viel Herzensgüte zeigte«, und wir fassten den Beschluss, ihn bei seinem nächsten Erscheinen zu trösten. Doch ganz im Gegenteil! – Er tauchte ohne jedes Schamgefühl bei uns auf, sprach so tief und laut wie immer, warf den Kopf mit der Perücke zurück, deren Locken so perfekt saßen wie immer, und daraus mussten wir schließen, dass er seine Sonntagstat schon wieder vergessen hatte.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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