Dann fand er die Frau fürs Leben - Burkhard Dhyan - E-Book

Dann fand er die Frau fürs Leben E-Book

Burkhard Dhyan

0,0
3,49 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Hochzeitgeschichten ohne Zuckerguss und ranzigen Beziehungsweisheiten jenseits vom Pilcher-Lindström-Kitsch. Augenzwinkernd und dennoch treffend auf den Punkt, inspiriert von der eigenen Biografie, thematisiert der Autor elementare Dinge wie das Scheitern von Liebesbeziehungen, existenziellen Ängsten, harmlosen Neurosen und ernsten Depressionen.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2022

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.


Ähnliche


Burkhard Dhyan

Dann fand er die Frau fürs Leben

Hochzeitsgeschichten und andere Glückskatastrophen

Ein Spiegelbild der gesellschaftlichen Misere mit den Illusionen der Normalität, wo Sicherheit wichtiger geworden ist als Freiheit.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

EGO N

HERR EINPARKINSON

SLASHY COOLMEYER

CHARLIE MALEIKUM

SOURIRE ETERNEL

DANN FAND ER

DIE FRAU FÜRS LEBEN

REX GILETTE

HUNDSGEMEIN

JENSEITS DES INTERNETS

IN OBERMICHELBACH

HANSI UND GRETA

AUF DEM ERKENNTNISBOULEVARD

JACK FINERIPP

HARRY GOES GODOT

TRISTESSA RUBIGINEUSE

Impressum

Die Frage nach Sinn ist eine Frage,

die nicht mit Worten gestellt

und nicht als Antwort formuliert werden kann.

Es ist vielmehr eine Frage,

die das Leben an den Menschen stellt

und die er in jedem Augenblick seines Lebens beantworten muss.

Der ganze Mensch muss sie beant­worten.

Suzuki

Vorwort

Alle Stories sind wirklich wahr, außer die er­fun­denen. Es gibt tatsächlich Menschen, die lieben und hei­raten Bäu­me, die nennt man Dendro­phile. An­dere lieben und hei­raten sich selbst, so wie die briti­sche Foto­grafin Grace Gel­der, die sich 2014 das Ja-Wort gab. Das nennt sich Selbst­hei­rat, ­sie lebt seit­dem in Solo­ga­mie. Dann gibt es noch Objekt­sexua­lität: 2007 heira­tete die Ameri­ka­ne­rin Erika LaBrie den Eiffel­turm und nennt sich seit­dem Erika Eiffel oder Erika La Tour Eiffel. Die Schwe­din Eija-Riitta Wallis Winther Arja Nikki Lee Eklöf hei­ra­tete 1979 die Ber­liner Mauer. Seit dem Mauer­fall 1989 bezeich­net sich Eija-Riitta Eklöf-Ber­liner-Mauer, wie sie seit ihrer Hoch­zeit heißt, aller­dings als ge­schie­den. So entsteht eine ko(s)mi­sche Fall­höhe und ein Witz, der dem hoffent­lich lachenden Leser hier und da eine kleine Er­kennt­nis be­schert.

Manche sagen: Wer nicht ver­heira­tet ist, hat noch kei­nen nennens­wer­ten Feh­ler gemacht und Männer hei­raten angeb­lich meist, weil sie müde sind. Frauen hei­ra­ten angeb­lich, weil sie neu­gierig sind. Manchmal muss man auch Nein sagen, um sei­nem Ja treu zu bleiben. Die Idee zu diesem Buch kam mir während mei­ner lang­jährigen Tätig­keit als profes­sio­neller Hoch­zeits­foto­graf. Bei Trau­ungen fängt man an, über sich selbst nach­zu­denken. Ich liebte diese Arbeit als Hoch­zeits­foto­graf, es gab im­mer viel zu sehen, zu hören und zu lachen. Keine Hoch­zeit war wie die an­dere, jeden Tag neue Men­schen um mich herum und meis­tens waren alle gut drauf, ich hatte jeden Tag Party als Arbeits­kulis­se. Ließ mich mit­neh­men von dieser Ener­gie, vom Berührt­sein, schwamm in den oft fließen­den Trä­nen des Ge­rührt­seins. Nicht nur Andro­pau­sen­män­ner, auch Män­ner, von denen man es nicht an­nimmt, heul­ten bei der Trauung. Die Atmo­sphäre war im­mer eine ganz be­sondere, es war eben nicht All­tag, es war Aus­nahme­zustand, es war etwas Feier­liches. Ich at­mete dort Liebe, schmeckte Freude und nahm jeden Tag viel von dem Glück der Braut­leute mit nach Hause.

Bei meiner Arbeit als Hoch­zeits­fotograf kam ich mit sehr unter­schied­lichen Menschen in Kontakt, mit einigen wäre ich privat wohl nie­mals zu­sam­men­ge­kom­men und hätte es auch gar nicht ge­wollt. Doch diese un­zähligen Per­sonen, lieferten mir Motive ohne Ende für diverse Hand­lungen. Jeder brachte seine Ge­schichte mit, die wahn­sinnigsten Geschichten, die man sich gar nicht aus­denken kann. So etwas kann nur das Leben schreiben. Was ich alles bei Trauungen erlebt habe … Geladene Hoch­zeits­gäste, die mit Leichenbittermine da­saßen, als ob sie durch ihre Anwe­sen­heit als ehe­liche Teil­haber zum Ab­schluss einer geschäftlichen Abmachung bei­trügen, bei der es vor allem auf die Erfüllung von Rechten und Pflichten ankommt. Manche wirkten wie aufgereihte symbolische Weihegestalten vor der heiligen Tafel. An­dere saßen da mit leeren, gelang­weilten, zer­streu­ten Ge­sichtern, als ob sie an gar nichts dächten. Die Frauen putzten sich für ihren schönsten Tag im Leben un­glaub­lich heraus, so man­che Hoch­zeit wirkte wie eine Kon­sum­fixierte Leis­tungs­schau. Fast alle gaben sich sehr viel Mühe für ihr Tages-Outfit, einige hatten sich sicher mit ihren affigen Klamotten in Un­kosten gestürzt.

Spannend war auch, wenn zwei Fami­lien­stäm­me auf­ein­an­der trafen, die sich vorher gar nicht kannten oder sich nicht aus­stehen können. Ich lernte auch sehr viel über Men­schen, wie sie mit­einander um­gehen, wer die Hosen anhat. Oft konnte ich sehen, wer zu­sam­men passt und wer nicht, man­che trugen schon die Schei­dungs­frisur. Man­chen hätte ich, wenn ich es könnte, sofort von der Hoch­zeit ab­ge­raten - und ich ent­wickelte ein sehr profes­sio­nelles Ver­hält­nis dazu. Ich emp­fand das ganze oft wie ein Theater­stück, weil es ja auch im­mer der­selbe Text war, nur die Dar­stel­ler wech­sel­ten. Der Standes­beamte ras­selt im­mer wieder seine Lita­nei von „in guten und in schlechten Zeiten“ herunter. Hoch­zei­ten sind Insze­nierungen - auch von Ge­fühlen - denen die Wirk­lich­keit nie stand­halten kann. Wir Menschen kreieren uns gerne schräge Situa­tionen von monströser Seltsam­keit, die eigent­lich gar nichts mit der wirklichen Natur des Men­schen zu tun haben und uns aber nicht mehr auf­fallen, weil sie zur Ge­wohnheit, zur Sitte, zur Kulturhypnose geworden sind. Und weil diese Formen der Existenz nicht normal sind, bringen sie natur­gemäß gewisse Ver­bil­dun­gen hervor. Sicher­heit etwa ist wichtiger geworden als Frei­heit. Sicher­heit als Struktur. Befeuert von der un­end­lichen Image­kam­pagne für die end­lose Paar­be­ziehung, die Über­idea­lisier­ung von Zwei­er­be­zie­hun­gen, der massive Druck aus der Werbung, die uns vor­gau­kelt, Part­ner­schaft sei der Schlüs­sel zum Glück und das an­dau­ern­de Paar­sein eine zu beloh­nende Leis­tung per se.

Den richtigen Inspirationskick für dieses Buch bekam ich bei der Trauung des Paares Ca­pone / Sound­so. Als der Stan­des­beamte den Bräuti­gam Sound­so fragte, ob er mit dem zu­künfti­gen Dop­pel­na­men Capone-Sound­so ein­ver­stan­den sei, ge­schah et­was Un­er­war­tetes, der Bräuti­gam über­legte es sich in letzter Minute an­ders, er wollte den Namen nun doch nicht an­nehmen, ob­wohl diese Namens­an­ge­le­gen­heit bereits lange vor­her ge­klärt wor­den war. Bei der Trau­ungs­ze­re­mo­nie geht es nur noch um die for­melle offi­zielle Be­stäti­gung. Es ist nur ein Ri­tual. Und ob­wohl er wochen­lang Zeit hatte über den Namen nach­zu­denken, wurde ihm wohl jetzt erst die Un­um­stöß­lich­keit klar, dass dieser Name zu­künftig sein persön­liches Schick­sal mit­be­stim­men würde. Der Name Ca­pone war ihm wohl doch zu be­lastet, denn seine zu­künftige Frau war tat­säch­lich eine Ur­enke­lin des welt­be­rühmten Gangster­bosses Al Capone. Für einen Moment hörte man die Stille des Welt­alls. Jetzt mussten alle bereits ange­fer­tig­ten Doku­men­te neu er­stellt werden und der ganze büro­kratische Auf­wand wie­der­holt, was den Stan­des­beamten ziem­lich aus der Fas­sung brachte. Und die war­tenden, heute noch zu ver­mählend­en Paare muss­ten sich über eine Stunde lang ge­dulden, die nicht einge­plant war. Ich nutzte die Zeit und be­gann eine inte­res­sante Unter­hal­tung mit Frau Capone. Dabei konnte ich beo­bachten, wie meine Kondi­tio­nierungen rat­terten, wie meine Pro­jektio­nen ro­tierten. Hat sie was von Al Capo­nes Eigen­schaf­ten ge­erbt? Ist krimi­nelle Ener­gie vererb­bar? Sieht sie nicht ein biss­chen ver­schlagen aus? Diese Steil­vor­lage war jeden­falls die Initial­zün­dung für dieses Buch.

Ich glaube an Lie­bes­be­ziehungen, aber sie erfor­dern Arbeit, Kom­pro­mis­se und einen starken Wil­len. Be­ziehun­gen soll­ten sich ent­wickeln und nicht ver­wickeln. So werden sie ehr­licher, wahr­haf­tiger. Wenn wir die Liebe weniger als Gefühl und mehr als kon­krete Hand­lung be­trach­ten, ent­stehen auto­ma­tisch Verant­wor­tung und Ver­pflich­tun­gen da­raus, bei dem, was man für­ein­ander tut … Es gibt viele Mög­lich­kei­ten geistig, emo­tio­nal und spiri­tuell zu wachsen. Manche be­vorzugen dabei allein zu sein und ver­zich­ten auf die Auf- und Abs einer Paar­be­ziehung, denn ewig grüßt der Be­ziehungs­all­tag, dieser Reigen mit hoch­heili­gen Ver­sprech­un­gen, besten Ab­sich­ten, voller un­be­wuss­ter Triebe, Illu­sio­nen und Hoff­nun­gen. Sex und Ag­gres­sion, Egois­mus und Eifer­sucht sind voller Lebens­kraft und die will ans Licht. Wenn es uns ge­lingt, die Emp­fin­dungen des Ge­liebt­wer­dens hervor­zu­bringen, brau­chen wir keinen Partner - und dann finden wir ihn, dann kön­nen wir in einer Be­ziehung un­end­lich geben, denn nur wer den anderen nicht braucht, kann wirk­lich lieben. Nur Wirk­lich­kei­ten können lieben. Erst wenn wir nicht mehr auf die Frau oder den Mann an­ge­wiesen sind, hört die Liebe auf Besitz­er­grei­fend zu sein, dann beginnt die Liebe ohne zu for­dern, ohne Be­din­gun­gen. Schön wäre auch eine Ka­merad­schaft mit dem Ziel der geis­tigen Ver­voll­komm­nung. Ich hoffe, dass viele LeserIn­nen mit fal­schen Vor­stellun­gen in dieses Buch hinein­stol­pern und aufs ange­nehmste ent-täuscht werden - trotz Kitsch­alarm.

Der Autor

August 2022

EGO N

GANZKÖRPERKONDOME

FÜR DIE SEELE

„Willst du für eine Stunde glücklich sein,

betrinke dich.

Willst du für ein Jahr glücklich sein,

heirate.

Willst du dein Leben lang glücklich sein,

lege einen Garten an.“

Chinesische Weisheit

Es ist immer gerade in der Mitte von etwas. Wir sind ja immer mittendrin. Ego N fühlte sich vom ersten Tag seines Lebens an wie der berühmteste Unbe­kann­te aller Zeiten, ein Weltstar, VIP, ihn kannte nur nie­mand. Eine irgendwie etwas ungewöhnliche, abnorme Existenz, also Außen­seiter zu sein, war normal, schon vor seiner Ge­burt war er etwas ganz besonderes, sonst wäre er ja nicht hier - und seit der Kindheit hatte er so viel Ballast und Bin­dung mit­genommen, so dass er sich noch immer nicht frei genug fühlte, sich schon wie­der in einer vorbe­halt­losen und ganz­heitlichen Beziehung neu zu binden. Er hatte vier Lei­denschaften: Es­sen, Tan­zen, Vögeln und mit Gott plau­dern. Als fleisch­ge­wor­dener Instinkt sprach er im Zeit­alter der Gott­losigkeit und reli­giö­sem Wahn wegen der mut­maßlich feh­lenden Relevanz des Syste­mischen immer mit allen Dingen, doch mit seinem Anti­realismus der Gefühle konnte er selbst mit mysti­schen Manieren in der ma­teriellen Welt ohne Glück, nicht so recht überleben. Jeden Mor­gen wurde Ego N neu hinein­ge­boren in das Chaos der so genannten freien Ent­schei­dungen, seine Frei­heit niemals aufs Spiel zu setzen. Denn Mo­no­gamie ist kulturell program­miertes Unglück.

Jeden Tag bemühte er sich im unbändigen Drang nach Un­ab­hängigkeit in die Tiefe der eigenen Mensch­lich­keit hinab zu­steigen und ver­suchte die Welt ständig mit dem Einerlei des Egos und seiner zersplitterten Persönlichkeit zu ver­einigen. Jeder Tag war 24 Stun­den und individuell breit. Inzwischen machte er sich Vor­würfe, weil er sein Le­ben lang Zahnpasta mit Fisch­ge­schmack benutzt hatte und dachte an Fluoridgel, Inter­dentalpflege, Elek­tro­zahn­bürsten und Elektro­ziga­retten. Er machte sich auch stän­dig Gedanken über das Nach­denken, über Ge­dan­ken­putsch, über Schein­ereignisse und sprach­ähnliche Taten, über Moral­chi­rurgie und Geo­engineering, CO2-Foot­print und Bio­di­ver­sität, über Neu­trinos und ritu­ali­sierte Repe­titi­vität, postla­fon­tai­nesche Wurm­fort­sätze und Sar­ra­zy­nis­mus, Na­tio­nal-Ego­istische Situa­tions­ethik und Natio­nal­kos­me­tik, Es­kapis­mus­an­gebote, psy­cholo­gische Ras­ter­fahn­dung, Status­symp­to­me, Pri­vile­gien­ver­handler, glo­ba­le Rela­tio­nali­tät, Ver­mögens­preis­infla­tion, Wachs­tums­freund­liche De­fizit­re­gelung, Irr­tums­be­rei­ni­gungs­gesetz, Miss­trauens­manage­ment, Ver­ständ­nis­ver­schlan­kung, Snea­kerheads und Ego-Tuning.

Aber alles dreht sich nur um das Selbst - sein winziges Selbst des sich selber im­mer wieder aus- und ineinan­der­schie­benden Thea­ters vor der Jetzt­zeit­kulis­se. Er kannte die Welt, die Frauen, die Ge­fühle, denn schließ­lich hatte er genug gesehen und gele­sen und wusste, was wahre Liebe ist, das hatte ihn vor großen Leiden­schaf­ten be­wahrt. Doch zwi­schen­durch funkelte im­mer heller die Hoff­nung, die namen­lose Liebe … Irgend­was mach ich mal irgend­wann! So wie ja an­geb­lich eine Milli­onen Deut­sche schi­zo­phren sein sol­len, war auch Ego N mit seinen Be­ziehungs­phobi­ker­pro­blemen und der be­son­de­ren Emp­find­samkeit seines We­sens sackgrob und erz­ro­man­tisch. Und wenn er sich über das Ver­hal­ten sei­ner Bruder­men­schen und Schwester­menschen etwas mehr Ge­danken machte - alle waren un­glücklich ver­hei­ratet, vom Mythos der Liebe be­trogen – er­schien ihm das, was er so tat, schon gleich viel nor­maler. Das Ich exis­tiert ja durch Ab­gren­zung und fürch­tet sich vor der Hin­ga­be, vor der Lie­be und vor der Eins­wer­dung. Das Ego braucht das Ge­fühl der Selbst­be­stimmt­heit und auto­nom zu sein.

Durch das Ich wird ein Pol ver­wirklicht, der den ent­ste­hen­den Schatten auf das Außen, auf das Du, auf die Um­welt schiebt und somit der authentischen Liebe im We­ge steht. Ego N war ein vor­sichtiger, kluger, wähle­rischer Ge­nießer, war nie wirk­lich verliebt gewesen. Da er clever war, stellte er nie­mals über­trie­bene Anfor­de­run­gen an die Frauen, machte nie stürmi­sche Auf­trit­te oder hoch­heilige Ver­sprech­un­gen. Der Ran­schmeißer de Luxe unter­hielt sich nie wirk­lich ernst­haft mit ihnen, weil sie grund­sätzlich einen persön­lichen Zug ent­hielten. Er steckte lieber eini­ge Gefühls­unter­stüt­zende Drinks rein, das klappte auch. Aber ständig neue Pornos zu kaufen, ging auch mächtig ins Geld. Am meisten törnte es ihn aber ab, wenn man die Nähte der Boobs sehen konnte. Viel­leicht sollte man doch lieber mal in eine Be­ziehung in­vestieren?

Doch dann fand er mit seinem einzigartigen, unfehlbaren Ein­fühlungs­ver­mögen in der pro­fanen, grau­samen Rea­lität die Frau fürs Leben, bei der er sicher war, dass sie seine echten und verborgenen Vorzüge zu schät­zen wusste - und duschte und kämmte seine Schnitt­lauch-Haare. Heiraten machte ihn immer sehr nervös, weil Hoch­zeits­glocken die Pro­bleme ja erst einläuten. Er war so hibbe­lig wie eine hyper­kine­tische Hum­mel auf Koks, die den Ernst der Lage nicht ver­kannte, sodass er an die­sem Tag sogar ver­gaß, die Zähne zu putzen. Am Nach­mit­tag war der Ter­min auf dem Stan­des­amt. Bis dahin war noch et­was Zeit um sein Ge­wis­sen vor dem Ein­tritt in die Ehe einer letzten Prüfung zu unterziehen, recht­fer­tigte er seine argu­men­tativen Lust­gefühle. Das muss so eine Art katho­lischer Schuld­komplex gewesen sein. Gott ist jeden­falls nicht mehr alt­testa­men­ta­risch zor­nig, son­dern ziem­lich locker drauf und ver­zeiht fast jedem so gut wie fast alle Laster, Sünden, Fehl­tritte und Fett­näpfe, alles chico. Denn in puncto puncti sind Män­ner ja alle gleich.

So ging er auf dem Weg zum Stan­des­amt, seiner wahren männ­lichen Trieb­struktur folgend, noch mal kurz ins Bor­dell, um schnell noch mal von den zu­künftig verbo­tenen Früch­ten zu naschen, es sollte ja das letzte Mal sein … Die großen Mo­mente kom­men jedoch nicht zu dir, wenn du frisch ge­duscht bist. Wie so oft im Leben, über­raschte ihn das Schick­sal von hinten, als er in dem Eta­blisse­ment, das sich nicht lohnt zu be­schrei­ben, seine Mutter traf - im rosa­roten Plastik-Negligé - wie eine Räu­ber­braut im Melo­drama - und so den Tag voll gegen die Wand fuhr … Für einen zeitlosen Augen­blick hielt die Welt an, in die­sem Augen­blick drang die Ewigkeit in die Zeit ein, das Verti­kale drang in das Hori­zon­tale. Dieses warme, zarte Rosa erinnerte ihn an irgend­etwas. Vor seinen Augen drehte sich alles, er vernahm ein Dröhnen in den Ohren, mit schau­derndem Interesse spran­gen seine Gedan­ken wie Funken durchs Eta­blisse­ment … und gaben all sei­nen Unge­reimt­heiten neuen Sinn …

Manche Wahrheiten tra­gen ein Gefühl von Be­freiung in sich, andere zwingen einem das Gefühl des Grauens auf. Diese war so eine. Es war höchst peinlich, auf diese Weise mit seiner Ver­gan­gen­heit zusam­men zu treffen. Doch seine In­stinkte gewan­nen so­fort die Ober­hand und er rea­gier­te mecha­nisch. Sein Gesicht zeigte eine auf mög­lichst interes­sante Weise gelang­weilte, beab­sichtigte Aus­drucks­losig­keit, wäh­rend seine Stimme über­raschend freund­lich und mit­fühlend klang, trotz des Ver­suchs, sie ganz sach­lich klingen zu lassen: „Mama, du hast mich ange­logen, du rauchst ja doch!“ „Ja“, ent­gegnete sie mit verächtlicher Miene, „alte Ge­wohn­heiten und der Puff haben eines ge­mein­sam, sie sind klebrig.“ Es gibt Din­ge, die man in dem Moment, in dem sie pas­sieren, aus äst­he­tisch-mora­li­schen Gründen igno­rieren sollte. Später hin­gegen kön­nen sie je­doch viel Freude be­reiten. Also gab sich Ego N einen Ruck, lächelte schief, hoffte, dass Char­me alles über­tüncht, ver­suchte den Schla­mas­sel des Hier und Jetzt zu inte­grieren und hörte sich wie im Schlaf: „Na ja, ich muss dann mal …“, und erschrak kurz vor seiner eigenen Be­schei­den­heit. Die war ihm selber ganz neu. Aber an das Unvor­stell­bare ge­wöhnt man sich er­staun­lich schnell ...

HERR EINPARKINSON

HONEY SUCKERS

„Du sollst die Frauen nicht verstehen,

sondern lieben.“

Mit diesem Satz fuhr Lasse Ein­parkinson bisher recht ge­schmei­dig durch sein kleines Leben im Sün­den­pa­ra­dies. Er brauchte auch keinen Ab­schlepp­wagen, die Aufriss­quote des Pick-uppers war okay. Es war einfach, sich zu ver­lieben, aber so schwer, sich wirklich auf etwas ein­zu­lassen. Er glaubte nicht, dass alle Gefühle durch­sichtig sind. Es muss auch welche ge­ben, die sehr un­durch­sichtig sind. Er galt als Fach­kraft im Un­ter­schätzt­werden und war Spezi­alist in Karriere­knicks, der perfekte Ab­brecher von allem, was man ab­brechen kann, Be­zie­hungen, Jobs, Finger­nä­gel. Im Ange­sicht der Apo­kalypse wurde er jedoch im­mer ge­fasster und stär­ker. Dreißig Jahre Pro­gram­mierung für ein geregeltes, rou­tine­mäßi­ges, gehor­sames Leben der Pflicht und Ord­nung, in der alles seinen Platz hatte und jede Ab­wei­chung von dem, was als richtig, normal und zweckmäßig galt, hatten sich ver­selbst­stän­digt. Doch wie soll man sich in der Welt zurecht­finden, wenn alles mit Atachements zu­geparkt ist? Das kosmische Ab­len­kungs­programm der inter­netten Auf­merk­sam­keits-Ver­wer­tungs-Indu­strie hatte ihn voll er­fasst, überall Ver­wicklung und Anhaf­tung.

Auf seinem Pano­rama­sofa dachte Herr Ein­parkinson da­ran, was ein guter Lebens­stan­dard eigent­lich be­deuten könnte, wo die Liebe zum Grund­sortiment der Freizeit- und Kon­sum­gesell­schaft gehört und Teil des Werte­sys­tems ist, öffent­lich und teuer. Wo Beziehun­gen in den Kate­gorien von Kosten- und Nutzen­rech­nungen lau­fen, dach­te er an Krea­tiv­wirtschaft, an ein Geld­sys­tem, dass Geld­schöpfung aus dem Nichts be­treibt. Wo es um den Be­ziehungs­konto­stand geht, alles hängt doch mit­ein­an­der zusam­men in der or­ga­ni­sier­ten Gleich­gültig­keit der Ob­jek­ti­vi­tät. Was bringt es, wenn ich in eine Be­ziehung in­ves­tiere, die Le­bens­ab­schnitts­partnerin aber von Ren­di­te nichts wis­sen will, die Rech­nung nicht auf­geht und alles In­vest­ment als Ver­rech­nungs­posten in den Formu­la­ren unter­geht. Wie soll man das fi­nanz­technisch durch­löhnen? Herr Ein­par­kin­son, bei dem die Kul­tur der Risi­ko­ver­mei­dung sehr aus­ge­prägt war, be­fass­te sich mit dem Dä­mon Markt­wirt­schaft, markt­kon­for­mer Demo­kra­tie, den Kanz­ler von der Steuer ab­set­zen, der Lobby­is­ten-Lobby, mit einen Wachs­tums­be­schleu­ni­gungs­ge­setz, einem Na­tio­nal­hym­nen-Pflicht­ge­setz, All­tags­ras­sis­ten, ei­ner Whist­le­blower­schutz­gesetz­ge­bung, Krisen­re­akti­ons­kom­pe­tenz, Tali­be­ra­le, Kom­muni­ka­tions­müll, Trans­hu­ma­nismus, Mit­leid­in­dustrie, Amok­spen­den, Hun­ger­rou­lette, Effi­zienz­re­vo­lu­tion, Flücht­lings­tsu­na­mi, Kon­tin­gent­flücht­linge, Nüch­tern­heits­kul­tur, Kul­tur­flat­rate, fortge­setzte Kon­sum­faul­heit …

Er fragte sich: Sind Acryla­mid, Terror­ismus, Fein­staub oder Fasch­ing nur die Hebel, mit denen eine modern-ge­lang­weilte Gesell­schaft den jewei­ligen Grad ihrer Er­re­gung regu­liert? Ist das Indivi­duum eine Erfin­dung? Ist Liebe gefähr­lich? Seine mani­festierten Lebens­ängste und Bezieh­ungs­phobien, die Vor­stellung, auf ewig an die gleiche Frau gebun­den zu sein, trieben ihn in eine Kette von Über- und Seiten­sprungs­hand­lun­gen und sein Lie­bes­le­ben bestand aus kaum mehr als An­mache und Ab­spritzen. Hunderte Abgöttinnen hatte er ken­nen und ver­gessen gelernt, alle ähnel­ten einander zu sehr. Alles, was ihm anfangs an einer Frau anregt, be­lebt, bewegt, verführt, erscheint ihm schnell lang­weilig, wird schal und verblüht. Lange bewahrte ihn sein un­ruhi­ger, scharf­sinni­ger Geist, der sich im Leben immer in Ab­wehr be­fand, vor großen Lei­denschaften. Keine Frau ver­mochte ihn lange zu fesseln, sein Herz in eine Liebe zu ver­stricken und ihn zu unter­jochen. Wo sind die Devas? Wo sind die Taras? Wo ist die Sphinx? Wo ist Leela? Jeden­falls eines war klar: Glück ist Karma in Arbeits­klei­dung.

Nachdem seine Liebe mit den hell­sichtigen Augen eines arg­wöhnischen und miss­trauischen Man­nes zwischen all die­sen weib­lichen Wesen lange um­her geirrt war, stieß Herr Ein­parkin­son mit einem post­hero­isches Gefühls­manage­ment end­lich die Wolken beiseite, traf die Frau fürs Leben und dusch­te erst mal aus­giebig den Staub ver­gan­gener Leben ab. End­lich den kar­mischen Quan­ten­sprung ge­schafft. Fehler in der Ver­gan­gen­heit sind eben kein Argument für fal­sches Handeln in der Gegen­wart. Jeder Fehler ist eine Wieder­ge­burt. Bis zum Trau­ungs­ter­min am Nach­mit­tag war noch etwas Zeit, und er fragte sich, ob es wohl der schönste Tag in seinem Le­ben wird? Ich werde je­den­falls pünkt­lich vor dem Altar stehen und „Ja“ sagen. Und diesmal nicht vor einem pop­li­gen Standes­beamten, sondern vor Gott. Und zwar so laut und deut­lich, dass mich alle Gäste hören. Manch­mal muss man Ja zur Dumm­heit sagen, damit be­weist du deine eigene Intelli­genz … Und bevor er sich endgültig für diese eine entschied, machte Herr Ein­par­kinson mit frisch ge­fönter Kra­watte melo­dischen Schrit­tes noch einen Ab­stecher in seinem Lieb­lings­puff für einen Ab­schieds­fick, wo schon der nächste Zufall lau­erte ... Ich liebe sie ja wirklich. Im Grunde ist diese ganze Aktion auch in ihrem Interesse ... Die Rein­heit der Frau ist ja eine An­samm­lung positiver Männ­lichkeit und ruft diese wieder hervor.

Da wie immer nirgends ein Parkplatz zu finden war, park­te er seinen tiefer gelegten Manta direkt vor dem Eta­blisse­ment im Halte­verbot, es sollte ja das letzte Mal sein. Gott wird mir verzeihen, das ist ja schließ­lich sein Job … Als er nach sieben Minu­ten mit einer atem­be­rau­ben­den Blon­dine – im­mens in ihren Propor­tionen - fertig war und vor die Tür trat, lief er direkt in sei­nen Vater, der ge­rade hinein wollte - zu er­schrecken lohnte nicht - und der ihn so­gleich an­blaff­te, als ob er die Elephan­tiasis hätte: „Ein Leben lang habe ich ver­sucht, aus dir einen an­ständigen Deut­schen zu machen, Bubi, und jetzt stellst du deine Karre ein­fach hier ins Halte­verbot! Wenn das deine Mut­ter noch er­lebt hätte!“ Derar­tige Sätze ernst zu neh­men und dabei nicht laut­hals zu lachen, ist eine Kunst, die sich ohne eine klug durch­dachte Geistes­haltung kaum meistern lässt. Mit dem Frust stieg auch so eine Art Ham­let-Druck in seinen Schädel und bevor Herr Ein­parkin­son sich entschie­den hatte, ob er „Scheiße“ oder „Schade“ meinte, hörte man ihn mit geria­tri­schen Ge­bär­den eine Misch­ung von beidem brüllen.

Gleich­zeitig wurde ihm be­wusst, wie kompli­ziert es ist, arche­ty­pi­sche Affek­te und eige­nes Ag­gres­sions­poten­tial mit einem sozial verträg­lichen Ver­halten kom­patibel zu machen in einer Welt der gesmall­takten Halb­heiten, in der man ins Leere hinein grüßt. Jede Gesell­schaft hat schließ­lich ihre eige­ne Tradi­tion, der­artige Gene­rations­über­grei­fende Kon­flikte zu händeln. Aber am pein­lichsten emp­fand er, dass der Alte ihn hier in aller Öffent­lich­keit Bubi ge­nannt hatte, schon als Kind mochte er diesen Namen nicht. Und dass der Vater in seinem Alter noch im­mer in den Puff ging, war eben­falls höchst­pein­lich. Lasse Ein­parkin­son be­griff nichts, aber das war viel­leicht auch nichts, was einer wie er, be­grei­fen konnte, weil das Schick­sal alle Macht besitzt, während die Willens­an­stren­gung nur ein Vor­wand ist ... Morgen wür­de es sich wohl heraus­stellen, dass dies alles nur ein Traum war, ein Irr­tum, ein furcht­barer Irr­tum … Viel­leicht träu­men wir alle uns gegen­seitig … Und die Dinge, über die Herr Ein­par­kin­son schwieg, wur­den mehr. Das End­zeitticken der fehl lau­fenden Welt­uhr hatte Fuß gefasst, zer­hackte die Wände des Denkens in Zeit und schreitet im be­deu­tungs­schwan­ge­ren Rhyth­mus eines aus den Fugen ge­gangenen Para­die­ses unter die Menschen, während die­se Sätze in dei­nem Kopf ver­sickern

SLASHY COOLMEYER

REALITÄTENWECHSEL

„Ich fahre zu gern mit der Eisenbahn,

und wenn man verheiratet ist,

bekommt man nie mehr einen Fensterplatz.“

Zooey in „Franny und Zooey“ von J.D. Salinger

Der seelisch verwilderte Slashy Coolmeyer wollte schon immer etwas Großes aus seinem Leben machen, doch er wusste nicht was. Er war sich aber sicher, wenn er über­haupt den ge­rings­ten Ehr­geiz hätte, wäre er schon längst irgend­wo Präsi­dent seines eigenen Impe­riums oder sowas. Leider konnte er sich nicht mit den For­de­run­gen nach Markt­förmig­keit, Op­ti­mierungs­zwang und selbstaus­beu­ten­der Leis­tungs­be­reit­schaft identi­fi­zieren, wollte kein effi­zien­ter Auto­mat sein, hatte nie Lust zu ar­bei­ten in die­sen post­fakt­ischen Zeiten der Kon­su­men­ten­de­mo­kra­tie, schon das pure Am-Leben-Sein war irr­sin­nig viel Ar­beit, so an­stren­gend, dass er sel­ten bereit war, sie zu leis­ten. Aber dann merk­te er, dass das wie­derum mehr Ar­beit macht, als er dach­te, weil seine Ver­wei­ge­rung der Ver­weige­rung des Lebens an sich galt. Ein passi­ves Ein­kom­men durch Emp­fehlungs­marke­ting ohne Risiko wäre geil, oder ein Existenz­geld. Eigent­lich hatte er ja auch einen existen­zia­lis­tischen Full­time­job als Be­rufs­eu­ro­päer. Und so dachte er an einen De­mo­ti­va­tions­be­rater, an einen Bio­grafie­be­rater - oder viel­leicht einen Bio­gra­fie­ur­laub. Jeden­falls an mora­lische Flexi­bi­li­tät und Glücks­kata­strophen, an Frus­tra­tions­to­leranz, Es­ka­pis­mus­futter, an Populär­philo­sop­hen, Star­red­ner und Filter­blasen­theo­re­tiker, an kapitalis­mus­kritische Mys­tery und gen­der­quo­tierte Raumfahrt, an glo­bale Relatio­nalität und Rea­litäts­pro­duk­tion mit ge­tun­tem Rea­li­täts­grad, an Ge­rech­tig­keits­ma­schi­nen mit an­ge­schlos­senem Welt­be­wusst­sein, Mob­bing­kom­petenz, Be­frie­dungs­polizei, Bös­gläu­big­keit mit rück­wir­ken­der Ge­setzes­än­de­rung und Macht­quotien­ten.

Aus dieser Unent­schlossen­heit heraus, die große Welt der Mei­nungs­ge­sell­schaft zu meiden, wo ernstliche Riva­litä­ten zu fürchten waren, hatte Slashy Coolmeyer sich läs­sig mit Odi­pro­fanum­vulgus-Attitude in verschie­denen Küns­ten und Illusions­be­ru­fen versucht, zwar niemals kon­se­quent, aber das radikal - und lebte nun zwischen top­down Diszi­plin und Bot­tom-up-Ver­führ­ungen in sei­nem eige­nen kunst­vollen Reich in im­mer dün­ner wer­den­der Luft. Eigent­lich unheil­bar un­taug­lich für das Alltags­leben. Tief im gene­tischen Ur­grund des Betroffen­heits­künst­lers irr­lichterte die diffuse Vor­stellung einer aut­hen­ti­schen Exis­tenz und die lau­ernde Angst vor dem existen­ziel­len Nicht­wissen und die damit einher­gehende Ohn­macht in den Griff zu bekom­men. Er wusste: Das Ver­stehen ist eigent­lich nur das arith­meti­sche Mittel zwi­schen Wis­sen und Sein. Solange du denkst, ist keine Wahr­heit da - nur Mei­nun­gen, Be­griffe. Und er wusste auch, dass ein Ge­danke das ganze Leben verän­dern kann, denn aus Gedan­ken stei­gen neue Wünsche auf und Wün­sche führen zu Un­zu­frie­den­heit. Und große Wahr­heiten sind nicht un­be­dingt Tat­sachen, das Wesent­liche ist auf wun­derbare Weise un­fass­bar …

Der in flot­ten Sex ver­narrte und ver­bal verrohte Slashy fragte sich, ob man eine Frau, mit der man zehn Jahre ver­hei­ratet ist, bes­ser kennt, als eine, die man drei glück­liche Wochen geliebt hat und er stellte sich die Frage, ob er wirk­lich als Ehe­partner in der Hot-Dog-Idylle enden möchte. Er wollte nicht in diesem ewigen Reigen von Hoch­zeits­glocken, Trau­zeu­gen-Stand-up, Liebes­schwur und Schei­dungs­ge­töse ein­stei­gen, auch weil die Erfolgs­quote von bum­meligen 50 Prozent nicht gerade über­zeu­gend daher kommt. Las-Vegas-Ehen sind die kürzesten. Eine Unter­suchung hat auch gezeigt, dass ver­hei­rate­te Frauen öfter psy­chisch krank sind als unver­hei­ra­tete. Bei Män­nern jedoch ist es um­ge­kehrt. Fa­milien­pla­nung hieß für Slashy: Nur keine Um­stän­de machen. Bei Hoch­zeiten fängt man jeden­falls an, über sich selbst nach­zu­denken.

Wenn du nicht in einer Be­ziehung lebst, hast du keine Pro­bleme? Slashy stand einfach nicht auf Hei­raten, und wusste auch nicht, wofür das gut sein soll, außer um das has­sen zu lernen. Optimis­mus ist doch meist nur ein Man­gel an Infor­ma­tion, hatte er gehört … Auf der Suche nach dem Ja, das er sich selbst nicht geben konnte, ver­suchte er die wahre Herzens­stim­me und ihre Vielzahl an Wider­spie­ge­lungen aus­fin­dig zu machen. Lange fahn­de­te er zwi­schen flei­schi­gen Schen­keln und Brüs­ten nach der na­men­losen Liebe und jagte die Perle der Weis­heit, was je­doch immer wieder an sei­nen eige­nen Apo­rien und der mensch­li­chen Natur schei­terte. Das Leben spielte sein eige­nes Spiel auf dem Auf­merk­sam­keits­markt. Doch nach di­ver­sen Brat­kar­tof­fel­be­ziehungen begeg­nete er im Fußgän­ger­zonen­rand­gebiet jen­seits des Inter­nets end­lich der Frau fürs Leben und kauf­te sich einen Kamm …

Das ganze Drama des Lebens beinhaltet auch, dass man die Frau fürs Leben nicht nur ein­mal trifft. Maya war eine zer­brech­liche Lilie aus weißem Kris­tall, mit einem Apfel­sinen­duft, sehr freund­lichen Au­gen, er­staun­ten großen Au­gen, wie die von Kindern, wenn sie Mär­chen lesen - und Augen­lidern, die der Mond­sichel glichen. Auf den ersten Blick hielt Slashy sie sie für eine Heilige, beim zweiten sah sie aus wie ein gutes erfahrenes Mädchen mit gütigen Augen. Sie liebte ihr stets neuestes iPhone, sam­melte Apps, surfte auf Algo­rith­men und war über­zeugte Klima­patriotin. Sie lächel­te rosig, wie eine, der es gerade so rich­tig gut be­sorgt wurde, aber es fiel ihm so gar nicht auf. Auch dass ihr Lippen viel zu rot angemalt waren, viel ihm nicht wirklich auf. Sie war eher wie etwas, das sein ganzes Leben auf den Punkt brachte. Die Freude eines tan­zen­den Uni­ver­sums senkte sich wie etwas Jen­sei­tiges auf die Erde herab. Die Welt strahlte wie eine Braut.

Endlich stell­te sich Slashys Lebens­glück wieder auf Emp­fang, end­lich wie­der tieri­schen Spaß im Schlaf­zimmer, das Liebes­stöh­nen über­tönte sogar das Knar­ren des Bettes - Glücks­kata­strophe eben … In wunder­weißen Näch­ten waren alle Dinge Silber und so man­cher Stern schim­mer­te so lind im golde­nen Bett … Krei­sen, schwin­gen und tas­ten, mal in fein abge­stimm­ten Be­we­gungen, mal in kraft­vollen … Ohne Hast, lang­sam, bedacht ... Stille. Ein­at­men, ent­span­nen, ausat­men im ma­gi­schen Orgien­tem­pel … Erst­mals ent­wickelte sich wieder ein zu­tiefst be­glücken­des und zu­gleich sehr fragi­les Gespür für eine neue Qualität von Liebe, die nicht nur aus dem Hunger wuchs … Unter einem glück­lichen Him­mel be­rührten sie et­was, was die Zeit über­stieg und in der Ewig­keit auf­ge­ho­ben war. „Du bist Ham­mer“, stöhnte er, „ich fick dich die Wand rauf!“ „Oh, ja, heirate mich“, ächzte sie in ihrem Schweiß. „Ja, aber nur wenn du gut bla­sen kannst.“ „Ich blas´ wie ein Welt­meister“, stöhnte sie und zeigte ihm ihre Kunst und bewies Ein­fühlen­kön­nen in die Welt des Man­nes. Das war Him­mel genug, Slashy wusste das sehr zu schät­zen. Endlich mal keine Tugend­tussi, son­dern eine, der man nichts mehr bei­bringen musste, end­lich eine, die weiß, wo es lang geht.

Heute Nach­mittag sollte die Hoch­zeit sein. Naja, zum krö­nen­den Ab­schluss die­ses Lebens­abschnitts ge­nehmi­ge ich mir noch ein Nüm­merchen, dann werde ich ein treuer Ehe­mann und auf ganz neue Weise leben. Man sollte zwar Grund­sätze haben, man sollte sie aber auch ge­le­gent­lich über­treten, wie gesagt: mora­lische Flexi­bi­li­tät. Der Pfad der Aus­schwei­fung führt zum Palast der Weis­heit. Ich glaube, wir haben eine große Zu­kunft vor uns. Über­wältigt von der Über­ka­pa­zi­tät seines ei­ge­nen Seins, voll freu­di­ger Fest­lich­keit im Innen und Außen, er­füllt von glück­se­liger Leben­dig­keit, flanierte Slashy Cool­meyer also breit­beinig mit einer ge­wis­sen traum­ver­lo­renen Läs­sig­keit in das mora­lisch leicht ambi­va­lente Eta­blisse­ment God's Golden Edible Vel­vet Trou­sers, einer sehr ner­vösen para­so­zia­len Zone mit heraus­for­dernden mytho­lo­gischen Figuren und ent­zückend schönen Ge­schöpfen.

Rotes Licht flackert in fen­stri­gen Augen­li­dern. Monu­men­tale Mäd­chen mit be­tö­ren­den Mienen, deren Mega­boobs fast ihre Glitzer­kleider spren­gen, lächeln ge­flüs­terte Worte und ver­schwie­gene Grüße. Un­zählige Augen von Zaube­rin­nen und Köni­gin­nen edler Stäm­me beleuch­ten die Räume mit ihren Flam­men­blit­zen. Be­reits beim Ab­stieg in diese Unter­welt, des­sen Tiefen voll ge­heim­nis­voller Schat­ten und duf­ten­den Busen­aus­schnit­ten im rosigen Schim­mer sich mit köst­lichen Visio­nen fül­l­en, macht Slashy so eine Art mo­ra­lischer Fort­bil­dungs­exkur­sion und wünscht sich so viel Au­gen, wie der Him­mel Sterne hat, um die glän­zen­den zur Schau gestell­ten Schön­hei­ten und die lich­ten Far­ben all der Tröste­rin­nen und Köni­gin­nen mit ein­mal zu über­blicken, die sich dem Leben öff­ne­n wie ent­blät­terte Rosen und Liebe auch außer­halb der ge­setz­lichen Bet­ten ent­stehen lassen.

Und als das rote Licht von den mit heißkalten Alle­go­rien ge­schmück­ten Wän­den, dem Boden und der Decke des himm­lischen Ab­stei­ge­quartiers zurück­ge­wor­fen wird, iri­siert es in brillan­ter Klar­heit und allen Re­gen­bo­gen­far­ben. Slashy hat das Ge­fühl, im Inne­ren eines Kris­talls zu stehen, während ihn die Farben der Lip­gloss­girls mit fun­kelnden Augen um­tanzen, mit antiken Ges­ten rauchend die Zip­fel ihrer Klei­der an­hebend und um die Wette posend … Das Leben ist ein großer Wunsch. Wenn die Pumps sich er­heben, um bedeu­tungs­schwan­gere Räu­me zu durch­schrei­ten und über­ir­di­sche Um­ar­mun­gen zu leuch­ten schei­nen, schwe­ben Män­ner­her­zen höher, um den sich ein­stellen­den Asso­zia­tionen zu fol­gen. Die Weisheit der Welt wurde schließ­lich durch die Lust ent­deckt. Also versucht Slashy sich durch zweck­dien­liche Reakti­onen an­zu­passen und mit lässi­ger Wür­de zu ge­nießen, lässt ano­ny­me Blicke schwei­fen, fängt eben­solche unvoll­ende­ten Blicke auf - er weiß, dass das die ero­tische Span­nung zwi­schen Men­schen stei­gert - und pro­biert nichts weiter als ein Mensch zu sein. Geist unter dem Zeit­geist. Aus den Nischen hört er Sex­ge­räusche und spürt den lieb­ko­sen­den Atem von un­sicht­baren Frauen. Jetzt sieht er zwi­schen zwei großen, mit roten Samtvorhängen ge­schmück­ten Pfeilern, die den Himmel tragen, eine voll be­leuch­tete Frau mit einer präch­tigen golde­nen Mäh­ne, wie in einem reli­giö­sen Traum! Whow!

Ist es die Unsterb­liche, zur irdischen Liebes­freude der Sterb­lichen herab­ge­stiegen? Wie eine Priesterin, die ein Opfer vor­be­reitet, steht sie strah­lend, un­wirk­lich und durch­schei­nend wie ein Phan­tom, halb mit dem Rücken zur Welt auf schwar­zen Pla­teau-Stie­feln, die ihr bis in den Schritt rei­chen. Er spürt ihre Kristall­wellen, als würde vor ihm die schwarze Son­ne auf­gehen und weiß in­stink­tiv: Die isses! Der per­fekte Ab­schieds­fick! Die Erre­gung schnürt ihm fast die Kehle zu. Diese Begierde nach der Wollust der Götter. Aller­lei Bling-Bling ziert ihren ma­kel­lo­sen Jade­kör­per an den Stel­len, wo nicht nackte Haut Über­hand ge­winnt. Rot, blau, gelb blinkt es. Viele klei­ne dun­kel­orange­farbene Son­nen brechen aus ihr aus, wer­den dun­kel­gelb und Slashy wird es ange­nehm warm. Schon steht Slashy neben ihr, da wendet ihm der Schat­ten nur leicht den Blick zu, dreht sich Lais­ser-faire um - voll trifft ihn der schwarze Strahl ihrer Augen - es ist Maya!!! Seine Braut!!! Sie wippt mit ihren Brüs­ten, presst sie zu­sam­men und lächelt das ewige, still ironische Lächeln eines selt­sa­men heili­gen Tieres. Um ihn herum scheint sich ein Abgrund zu öffnen. Die Vision ent­schwin­det, der ganze heid­ni­sche Olymp sieht plötz­lich schreck­lich nackt und blass aus und Slashy sieht mit steigendem Ent­set­zen Dinge, die er gar nicht sehen wollte - diese Schäbig­keit des Etablisse­ments in seiner pompösen Erscheinungsform …

Einen Augenblick lang vergisst er die Namen der Dinge, die ihn umgeben, sieht nur die symbolischen Gestalten, die die Welt sind. Unend­lich entfrem­det durch­fährt ihn ein Ruck von oben bis unten, sodass er sich Maya gegen­über ganz klein vor­kommt, es ist, als wäre er auf we­nige Zenti­meter Größe zu­sam­men­ge­schrumpft. Oder der Raum scheint zu wach­sen, alles scheint größer zu wer­den. Heiße Gedan­ken stei­gen in ihm auf, vor seinen Oh­ren saust es. Rote Hit­ze­wellen schwap­pen über ihn und ver­decken die weißen Punkte, die er grade noch ge­sehen zu ha­ben meint. Gelbe Kreise, orange­far­bene Drei­ecke, ein be­droh­liches Weiß und wieder der rote Hit­ze­schwall. Seine Au­gen zucken, eine ent­setz­liche Erre­gung krampft ihm das Herz zusam­men, er at­met un­re­gel­mäßig. Maya sieht ihn an mit ihren großen Jett­au­gen vol­ler Bilder, doch sie pas­sen nicht in seinen Traum … Plötz­lich gibt es nur noch riesige farbige Flecken mit ausgefransten Kanten, das Licht ist blen­dend weiß und flackert in ner­vös-ner­vigen Rhyth­men … Hallo, hier spricht das Mys­te­rium! Über­flüssig sie zu fragen: Was machst du denn hier bei die­sen An­ge­ber­ty­pen? Sie schwingt die Hüf­ten in lang­sam pul­sier­enden, orange­far­benen Krei­sen, streckt die Zunge raus und be­wegt schlan­gen­artig ihre Spitze. Rosa Punkte und dun­kel­grüne Strah­len von allen Seiten bil­den einen Kreis auf Slashys gelb wo­gen­der Ge­hirn­schale.

Die Neben­nieren schüt­ten Stress­hor­mone, Adre­na­lin und Corti­sol aus, das Herz schlägt im­mer schnel­ler, Körper und Mus­keln be­rei­ten sich vor: Flucht oder Angriff? Doch das Ner­ven­sys­tem bleibt in der Über­er­regung in einem Er­star­rungs­zu­stand hän­gen und kann nicht mehr ent­span­nen. Slashy hört das par­fü­mierte Par­lan­do eines ar­mes, un­schul­di­ges Heavy Me­tall-Kon­zert mit sich em­por­schwin­gen­den So­pra­nen und rau­nen­den, be­deut­sa­men Stim­men aus dem Off, ge­paart mit frag­men­ta­ri­schen, as­so­zia­tiven Narra­tionen, so nahe dem bösen Her­zen, wo sich Kind­heits­erin­ne­run­gen, philo­so­phi­sche Beo­bach­tun­gen und Pries­ter­rat­schlä­ge mixen, er fühlt kal­ten Schweiß seine Stirn feuch­ten - und sucht sei­nen Kar­ma­da­ten­ra­dier­gum­mi. Maya lächelt ihn an und durch ihn hin­durch. Sein Blick wird starr und star­rer. Maya sieht sehr soig­niert aus und ist lie­bens­würdig, ohne die ge­ringste Ver­le­gen­heit zu zei­gen. Sie streicht sich über die Hüf­ten, ein vio­let­ter Farb­schwall wischt alles weg und indem der pulsierende Tanz der rötlich blitzenden Strah­len direkt in seinem Gehirn auftaucht, versinkt Slashy in etwas Un­er­gründ­lichem.

Maya fährt sich mit einer Hand zwi­schen die Beine, aus der Mitte platzt eine va­gi­na­li­sierte fünfte Di­men­sion aus der ein un­ge­stümer, mo­schus­arti­ger Geruch entströmt und Slashy kann zu­sehen, wie alle Kon­zepte, Ideen, Prin­zi­pien und Träume in einer Fleischspalte in blau­roten Tränen un­ter­gehen. Slashy ist nicht mehr seiner Mei­nung von sich selbst, er ist etwas, das er sich selbst nicht mehr be­schrei­ben könnte. Irgend­et­was nagt an seinem Ver­stand. Oh grau­samer Spaß der Freiheit! Maya windet sich mit dem gan­zen Körper, ver­schluckt alle Farben und schließ­lich löst sich die Maya, die er kennt in der flim­mern­der Weite der Fleisch­spalte auf, wie bei Phos­phe­nen, jenen Licht­er­schei­nun­gen, die man sieht, wenn man auf sein ge­schlos­se­nes Auge drückt. Wer hier nicht zuckt, ist schon tot …

Wie betäubt, in fortwährender Angst vor all den zahl­lo­sen, stummen Zeugen, diesen leibhaftigen Messalinen, die ihn umgeben und mit dem Ge­fühl, diesen dia­bo­li­schen Blicken des Augu­ren­kolle­gi­ums all­zu schutz­los aus­ge­setzt zu sein, sieht er sich in God's Gol­den Edible Vel­vet Trou­sers um, der Laden um ihn herum schwankt, wa­bert, wackelt und zit­tert Gelee­artig. Ihm ist, als ob die schwarze Plas­tik­the­ke und die kle­brigen Bar­hocker sich wie Gum­mi be­we­gen und dro­hend auf ihn zu­kom­men. Irgend­wie ist ihm das hier alles zu über­fraut. Auch das Kichern einiger hölli­scher Hexen klingt plötz­lich wie das Pfei­fen von Rat­ten, denn das Schöne ist ja be­kannt­lich nur des Schreck­lichen An­fang. Und Slashy weiß jetzt nicht, ob er diese dolly­bas­tischen Frauen hier, in recht un­ge­zwun­ge­nem Desha­billé, die das Geld bei den Eiern packen um wunder­liche Ge­lüste zu be­frie­digen und da­bei so süß aus­sehen, eman­zi­piert oder teuf­lisch fin­den soll.

So steht Slashy da im zit­tern­den Schwei­gen sei­ner un­pro­fessio­nellen geis­tigen Hal­tung, zwischen grausamen Bräu­ten ge­fähr­lichsten Kali­bers mit blut­rüns­tigen Lip­pen, die nach seinem Blut lech­zen, wäh­rend ihm ent-sätzte Ge­dan­ken wie druck­frische Skan­dale und süßer Rauch ent­gegen strö­men, ihn auf­sau­gen und als Teil ihrer Selbst wie­der aus­spucken. Die spitzen Stim­men ver­lieren sich dünn und grell in der ver­räucherten Luft des rosig flim­mern­den Raums. Slashy ver­sucht im grotesken Tanz der Re­flexe die Pro­tek­to­rate zwi­schen Licht und Schat­ten mit sei­nem leuch­tenden Atem zu illu­mi­nieren, doch Ge­danken sind wie Luft­bla­sen, bei ge­ringster Be­rührung zer­plat­zen sie. Und er hofft noch, dass dem Irr­tum ein fas­zi­nierend not­wen­diger Fehler unter­laufen ist, damit alles von selbst in Ord­nung kommt.

Nach dem kalten Entsetzen des ersten Augenblicks säu­selt Maya pro­fessio­nell, mit einem Stimm­chen voll un­ge­sun­der Süße, die Slashy die Haare zu Ber­ge stehen lässt: „Französisch kostet extra.“ Dabei blickt das gött­liche Biest weiter diesen Und du darfst mit mir machen, was ich will-Blick … Ihre Worte klingen wie aus weiter Ferne an sein Ohr.

---ENDE DER LESEPROBE---