Das Airtrackbuch - Ilona E. Gerling - E-Book

Das Airtrackbuch E-Book

Ilona E. Gerling

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Beschreibung

Die neue luftgefüllte große, dicke Matte, Airtrack genannt, ist in allen Größen zu haben und in ein paar Minuten mit einem kleinen Motor aufgeblasen. Es ist für alle Zielgruppen, ob Alt oder Jung, ob sportlich oder rein gesundheitsorientiert, ein tolles, vielseitiges modernes Gerät. Die Turner lieben den Airtrack für ihre Bodenakrobatik, Kinder können stundenlang darauf springen und darüber rennen, Ältere schulen darauf ihre Bewegungssicherheit im Rahmen der Sturzprophylaxe, Behinderte erleben sich und ihren Körper neu beim Spielen und Bewegen auf der Matte. Das Buch bietet unzählige Spiele, Körper- und Turnübungen für die Schulen und für alle Vereinsmitglieder an. Dazu werden Ideen für die Anwendung auch außerhalb der Sporthalle gegeben: Airtracks im Wasser, im Garten oder am Strand, für Freizeitfahrten oder im Voltigiersport. Der Anwendungsbereich ist unendlich! Dieses Buch wird ein ständiger Begleiter als Nachschlagewerk werden. Unzählige Spiele und Übungen für alle Schul- und Vereinsgruppen bringen neue Ideen in den modernen Unterricht.

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Seitenzahl: 505

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ILONA E. GERLING, Dozentin für Turnen, Akrobatik und Erlebnissport an der Deutschen Sporthochschule Köln ist für ihre zahlreichen Turnbücher bekannt. Sie war lange Jahre im DTB Bundesvorsitzende des Bundesfachausschusses Gerätturnen, Bundesjugendspiele. Das Gerätturnabzeichen und die Pflichtübungen des Deutschen Turner-Bundes entstanden unter ihrer Mitwirkung. Sie ist seit vielen Jahren weltweit als Referentin in Sachen Turnen unterwegs.

MARIA BECKER, Diplom-Sportwissenschaftlerin, arbeitet seit über drei Jahren an der Deutschen Sporthochschule Köln als Dozentin für die Bereiche Gerätturnen, Wasserspringen und Motorisches Lernen. 2013 erhielt Sie den Lehrpreis der Sporthochschule. Sie trainiert Kaderturnerinnen im Leistungsbereich, Turnerinnen im ambitionierten Breitensport, gibt auf Trainerfortbildungen Workshops und promoviert in der Sportwissenschaft.

LINA MÖNNIKES ist Turnbeauftragte für Lehre und Ausbildung in der Jugendorganisation RTJ des Rheinischen Turnerbundes. Sie hat Hunderte von Kindern und Jugendliche im Verein, auf Landesturnfesten und in Grundschulen beim Turnen auf und mit dem Airtrack beobachtet und die hierzu gemachten Aufzeichnungen ausgewertet und in das Buch einfließen lassen. 2013 erhielt sie den Nachwuchspreis des Deutschen Turner-Bundes.

Das vorliegende Buch wurde sorgfältig erarbeitet. Dennoch erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Weder die Autorinnen noch der Herausgeber können für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus dem vorliegenden Buch resultieren, Haftung übernehmen.

WO SPORT SPASS MACHT

Das Airtrackbuch

Spielen, Springen, Turnen – Für Schule, Freizeit & Verein

Ilona E. Gerling, Maria Becker & Lina Mönnikes

Meyer & Meyer Verlag

Das Airtrackbuch

Bibliografische Information der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Details sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar.

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie das Recht der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form – durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren – ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, gespeichert, vervielfältigt oder verbreitet werden.

© 2014 by Meyer & Meyer Verlag, AachenAuckland, Beirut, Budapest, Cairo, Cape Town, Dubai, Hägendorf, Indianapolis, Maidenhead, Singapore, Sydney, Tehran, Wien

Member of the World Sport Publishers’ Association (WSPA)

ISBN 9783840334887E-Mail: [email protected]

Inhalt

Vorwort

Einleitung

A THEORIE

Die Airtrackmatten der neuen Generation

1 Wissenswertes zu den luftgefüllten Matten und Geräten

(Ilona E. Gerling & Lina Mönnikes)

1.1 Zu den Bezeichnungen der Airtracks:AirTrack oder Airtrack? Airtramp? Airfloor?

1.2 Material und Aufbau einer Airtrackmatte

1.3 Airtracks – die Autobahnen der luftgefüllten Matten

1.4 Airtramp – ein Trampolin ohne Beine

1.5 Airsquare – quadratisch und praktisch!

1.6 Das Air-Methodic-Modul, die stapelbaren, kleinen Airmatten

1.7 Airtrackergänzungen: Verbindungsmöglichkeiten, Anlaufkeile und -rampen

1.8 Der Airzylinder: Die luftgefüllte Rolle als Gerätehilfe für Turnen und andere Bereiche

1.9 Merkmale guter und gesundheitlich unbedenklicher Airtrackmaterialien

1.10 Zum Auf- und Abbau der Airtrackmatte

2 Vorteile des modernen Sportgeräts Airtrack

(Lina Mönnikes)

3 Voraussetzungen zur sicheren Nutzung der Airtrackmatte

(Lina Mönnikes)

3.1 Sicherheitsvorkehrungen für den Einsatz im Indoorbereich

3.2 Airtracknutzung im Outdoorbereich

3.3 Überprüfung von Voraussetzungen aller Beteiligten

3.4 Vereinbarungen mit den Schülern

4 Kindliche Bedürfnisse in Bezug zum Bewegen auf dem Airtrack

4.1 Kindliche Bedürfnisse und Bewegungsformen

(Ilona E. Gerling)

4.1.1 Natürliche, kindliche Bedürfnisse

4.1.2 Kindliche Bewegungsbedürfnisse und -grundformen

4.2 Untersuchungsergebnisse einer Beobachtung bei Kindern und Jugendlichen zur Nutzung der Airtrackbahn

(Lina Mönnikes)

5 Motorik – Kondition und Koordination beim Airtrackturnen

(Ilona E. Gerling)

5.1 Kondition

5.1.1 Kraft

5.1.2 Ausdauer

5.1.3 Schnelligkeit

5.2 Körperspannung

5.3 Koordination

5.3.1 Gleichgewichtsfähigkeit

5.3.2 Kinästhetische Differenzierungsfähigkeit

5.3.3 Räumliche Orientierungsfähigkeit

5.3.4 Reaktionsfähigkeit

5.3.5 Rhythmisierungsfähigkeit

5.3.6 Kopplungsfähigkeit

5.3.7 Anpassungs- und Umstellungsfähigkeit

5.4 Beweglichkeit

5.5 Zusammenfassung: „Das Motorikhaus“

B PRAXIS

Beispiele für die Nutzung luftgefüllter Matten

1 Zielgruppenübergreifende Spiel- und Übungsangebote

(Lina Mönnikes)

1.1 Spielformen zur Wahrnehmung

1.2 Koordinationsspiele

1.3 Ringen und Kämpfen

1.4 Abenteuer, Erlebnis und Teambuilding

1.5 Spielformen zum Laufen, Springen und Werfen

1.6 Spielerische Kraftübungen für Kinder

2 Konditionell-koordinatives Fähigkeitstraining

(Ilona E. Gerling)

2.1 Konditionstraining am Beispiel des HIT

2.1.1 Wissenswertes zum HIT: Krafttraining und Intervalltraining, Mehr-Satz-Training und Ein-Satz-Training

2.1.2 Trainingsprinzipien für das HIT

2.1.3 Zusammenstellung eines HIT-Programms

2.1.4 Allgemeines zur HIT-Durchführung

2.1.5 HIT: Ein Vier-Block-Basisprogramm mit 12 Übungen an der 20-30 cm hohen und 12-15 m langen Airtrackmatte für Turnerinnen

2.2 Koordinationstraining: Beispielübungen für alle koordinativen Fähigkeiten

2.2.1 Allgemeines und sportartspezifisches Koordinationstraining

2.2.2 Methodik im Koordinationstraining

2.2.3 Koordinative Fertigkeitsschulung: Druckbedingungen und klassische methodische Prinzipien

2.2.4 Analysatoren: Rezeptoren zur Wahrnehmung von Informationen bei koordinativen Aufgabenstellungen

2.2.5 Allgemeine praktische Tipps für die Koordinationsschulung

2.2.6 Praktische Übungsbeispiele für alle koordinativen Fähigkeiten in drei Schwierigkeitsstufen

2.3 Stabilisationstraining

2.3.1 Mobilisatoren und Stabilisatoren

2.3.2 Stabilisationstraining: Statisches, stabilisierendes Krafttraining und sensomotorisches Bewegungstraining

2.3.3 Zusammenfassung der Argumente für die Durchführung von Stabilisationsübungen

2.3.4 Hinweise zur Durchführung eines Stabilisationsprogramms

2.3.5 Zum Stabilisationstraining auf dem Airtrack

2.3.6 Ein Stabilisationstrainingsprogramm für Turnerinnen auf der Airtrackmatte

3 Zielgruppenorientierte Anwendungsbereiche

3.1 Motorische Entwicklungsaspekte: Vom Kleinkind zum Jugendlichen mit der Airtrackmatte

(Ilona E. Gerling)

3.1.1 Kleinstkindturnen: Dritter Monat bis ein Jahr

3.1.2 Eltern-Kind-Turnen: Kinder im Alter von 1-3 Jahren

3.1.3 Kleinkindturnen: Kinder im Alter von 3-6 Jahren

3.1.4 Kinderturnen: Kinder im Alter von 6-10 Jahren

3.1.5 Jugendturnen: Pubertierende Kinder und Jugendliche im Alter von 10-19 Jahren

3.1.5.1 Merkmale der Bewegungsentwicklung in der Pubertät

3.1.5.2 Jugendgemäße Bedürfnisse als Basis für die Gestaltung von Sportstunden

3.2 Baby- und Kleinstkinderturnen ab einem Alter von vier Monaten auf dem Airtrack

(Katharina Steinberg)

3.2.1 Einführung

3.2.2 Übungsvorschläge

3.3 Zum Einsatz von Airtrack- und Airtrampmatten im Eltern-Kind-Turnen

(Sarah Hoerkens)

3.3.1 Vorbemerkungen

3.3.2 Praktische Beispiele

3.3.2.1 Spiele

3.3.2.2 Integration von Airtrackaufgaben in eine Bewegungslandschaft

3.3.2.3 Singspiele auf dem Airtrack

3.3.2.4 Am Ende zur Entspannung

3.4 Kleinkindturnen: Bewegungslandschaften mit Airtrackmatten

(Ilona E. Gerling & Lina Mönnikes)

3.4.1 Vorteile von Bewegungslandschaften

3.4.2 Zur Sicherheit in Bewegungslandschaften

3.4.3 Beispiele für die Einbindung von Airtrackmatten in Bewegungslandschaften

3.5 Turnen im Kinderturnen und in der Grundschule: Sechs Unterrichtsvorhaben mit der Airtrackmatte

(Ilona E. Gerling & Lina Mönnikes)

3.5.1 Unterrichtsvorhaben im Kontext schulischer Rahmenrichtlinien am Beispiel Nordrhein-Westfalen

3.5.2 Übersicht über die sechs Unterrichtsvorhaben

3.5.3 Sechs Unterrichtsvorhaben unter Einbeziehung einer Airtrackmatte

3.6 Körperliche Aktivitäten in der Therapie von kindlichem Übergewicht – unter besonderer Berücksichtigung der Ausnutzung von luftgefüllten Matten als mögliches Bewegungsangebot

(Christine Graf, Nina Ferrari & Fernanda Maisonave)

3.6.1 Theorie: Kindliches Übergewicht und Bewegung

3.6.2 Praktische Übungsbeispiele für Kinder mit Übergewicht auf luftgefüllten Matten

3.7 Möglichkeiten der Bewegungstherapie auf dem Airtrack mit Patienten ausgewählter neurologischer Schadensbilder und Bewegungsangebote für Ältere als Sturzprophylaxe

(Anke Raabe-Oetker & Nina Ferrari)

3.7.1 Möglichkeiten der Bewegungstherapie auf dem Airtrack mit Patienten ausgewählter neurologischer Schadensbilder

3.7.1.1 Parkinsonsyndrom

3.7.1.2 Schädel-Hirn-Trauma

3.7.1.3 Schlaganfall

3.7.2 Bewegungstherapie mit Älteren zur Sturzprophylaxe auf der Airtrackmatte

3.7.2.1 Einführung in die Thematik

3.7.2.2 Praktische Übungsbeispiele

3.8 Geistige und mehrfach behinderte Menschen: Bewegungsideen für eine Bewegungsstunde auf der langen, flachen Airtrackmatte

(Angelika Carstesen & Klaus Petersen)

3.8.1 Sport in den Wohnstätten- und Arbeitseinrichtungen für geistig und mehrfach Behinderte in Flensburg

3.8.2 Beispiel einer Sportstunde mit geistig Behinderten unter Einbeziehung der 10 cm hohen und 12 m langen Airtrackmatte

4 Sportartorientierte Anwendungsbereiche

4.1 Turnen lernen

(Ilona E. Gerling)

4.1.1 Sprünge am Ort und in der Fortbewegung

4.1.1.1 Sprünge am Ort

4.1.1.2 Sprünge in der Fortbewegung

4.1.2 Stützsprünge – die luftgefüllte Matte als Absprunghilfe und Landematte

4.1.2.1 Stützgeräte und Intensivierung durch Airtrackaufbauten

4.1.2.2 Die Airtrackmatte als Absprung- und Landefläche

4.1.2.3 Wie sollte eine gute Landetechnik aussehen?

4.1.2.4 Vorschläge für Unterrichtsinhalte und -verlauf einer Stützsprungstunde

4.1.3 Grundfertigkeiten des Bodenturnens

4.1.3.1 Von der Rolle vorwärts zur Sprungrolle

4.1.3.2 Handstandabrollen

4.1.3.3 Akrobatische Partnerrollen

4.1.3.4 Vom Aufrollen zum Salto vorwärts

4.1.3.5 Rolle rückwärts

4.1.3.6 Vom Scherhandstand zum Rad

4.1.3.7 Radwende

4.1.3.8 Aufschwingen in den Handstand

4.1.3.9 Handstützspringüberschlag vorwärts gestreckt und gespreizt

4.1.3.10 Flick-Flack (Handstützüberschlag rückwärts)

4.2 Leistungsorientiertes Vereinsturnen

(Maria Becker)

4.2.1 Erarbeitung von akrobatischen Bodenelementen und Reihen auf der Airtrackmatte

4.2.1.1 Übungen zur Verbesserung der Voraussetzungen

4.2.1.2 Vom Kurbet zum Rondat und zum Flick-Flack (Handstützüberschlag rückwärts)

4.2.1.3 Vom Salto rückwärts gehockt zur akrobatischen Rückwärtsreihe

4.2.1.4 Vom Bogengang vorwärts zum Handstützüberschlag vorwärts

4.2.1.5 Vom Salto vorwärts gehockt zum Strecksalto vorwärts mit Schraube

4.2.1.6 Akrobatische Vorwärtsreihe: Handstützüberschlag vorwärts mit Salto-vorwärts-Variationen

4.2.2 Die Airtrackmatte als Hilfsmittel für das Training am Sprung

4.2.2.1 Handstützsprungüberschlag gestreckt

4.2.2.2 Handstützsprungüberschlag vorwärts mit Salto vorwärts

4.2.2.3 Tsukahara gehockt

4.2.2.4 Yurchenko

4.2.3 Die Airtrackmatte als Hilfsmittel am Stufenbarren/Reck

4.2.3.1 Elemente am selben Holm

4.2.3.2 Flugelemente und Abgänge

4.2.4 Übungen auf der Airtrackmatte für den Schwebebalken

4.2.4.1 Gymnastische Sprünge auf der Airtracklinie

4.2.4.2 Akrobatische Elemente und Abgänge auf der Airtracklinie

4.3 Airtrack und Airzylinder (AirhorseGym) als Trainingsmittel im Voltigiersport

(Barbara Hirsch & Nadia Ehning-Zülow)

4.3.1 Allgemeine Hinweise

4.3.1.1 Methodische Geräthilfen zum Üben der Voltigierelemente

4.3.1.2 Voltigierer und Pferd synchronisiert zur Gesamtbewegung

4.3.1.3 Vom Holzpferd zum AirhorseGym

4.3.1.4 Vom Reithallenboden und Turnmatten zu Airtrackmatten

4.3.2 Praktische Übungsbeispiele, ausgewählt aus den wesentlichen Bewegungsgruppen des Voltigierens

4.3.2.1 Methodisches Beispiel aus der Gruppe Aufgang: Der Aufsprung

4.3.2.2 Übungsbeispiele für statische Elemente auf dem Pferd: Die Fahne

4.3.2.3 Dynamische Elemente auf dem Pferd

4.3.2.4 Der Abgang

4.4 Zum Einsatz von luftgefüllten Mattenflächen als methodische Unterstützung beim Parkour

(Daniel Borschel)

4.4.1 Parkour im Schul- und Vereinssport

4.4.2 Zum Einsatz von luftgefüllten Matten im Parkoursport

4.4.3 Methodische Beispiele ausgewählter Parkourbewegungen

4.4.4 Zum Schluss

4.5 Die Airtrackmatte als Ballwand im Tennissport

(Christoph Becker & Peter Lintermann)

4.5.1 Vorteile der Nutzung von Airtrackmatten im Tennistraining

4.5.2 Zur Automatisierung der Schlagtechnik

4.5.3 Praktische Übungsvorschläge

4.6 Die Airtrackmatte als Spiel- und Trainingsgerät im Schwimmbad

(Maria Becker & Lina Mönnikes)

4.6.1 Übungen für Plitsch-platsch-Wasserspaß

4.6.2 Übungen auf dem Airtrack für die Sportart Wasserspringen

4.6.3 Übungen für die jeweiligen Sprunggruppen

5 Luftgefüllte Untergründe im Outdoorbereich

5.1 Airtrampspaß im Garten

(Maria Becker & Lina Mönnikes)

5.1.1 Gartentrampoline und luftgefüllte Matten – ein Vergleich

5.1.2 Spielideen für den Sommer

5.2 Die Airtrackmatte als Höhepunkt beim Kindergeburtstag

(Lina Mönnikes)

5.3 Turnen mit luftgefüllten Geräten am Strand: Beachjumping!

(Christina Bansemer)

5.3.1 Theoretisches

5.3.2 „Draußenturnen“ im 21. Jahrhundert: Turnen mit luftgefüllten Turngeräten

5.3.3 Praktisches Turnen am Strand mit jugendlichen Anfängern

5.3.4 Abschlussbemerkung

Anhang

Literatur

Bildnachweis

VORWORT

Liebe Turnfreunde, liebe Sportbegeisterte,

Foto 1: Fabian Hambüchen

in der Sportwelt gibt es immer wieder neue Trends, einerseits beim Sportequipment, andererseits in den Sportarten selbst. Wir Turnerinnen und Turner kennen seit Längerem neben der Tumblingbahn auch die lange, mit Luft gefüllte Matte, die sogenannte Airtrackbahn. Nun ist die Entwicklung dieser Matte endlich soweit ausgereift, dass sie blitzschnell aufzupumpen, superleicht zu tragen und in fast allen Breiten, Höhen und Längen zu kaufen ist.

Der neue Trend heißt „Airtrack“!

Diese Airmatten sind mit einem superhohen Funfaktor einfach eine tolle Erfindung! Beim letzten Deutschen Turnfest vor zwei Monaten konnten alle in der extra hierfür eingerichteten Airtrackhalle beobachten, wie viel Spaß es macht, darauf zu turnen. Von morgens bis abends sprangen Hunderte von Turnfestteilnehmern auf diesen Matten unermüdlich herum. Ich kenne diese federnden Matten schon etwas länger und liebe es, auf ihnen zu springen, zu turnen und genieße vor allem das Abheben und Fliegen!

In meinem Sportstudium an der Deutschen Sporthochschule Köln haben meine Kommilitonen und ich die neue Generation Airtrackmatten bei Ilona E. Gerling für ein Schauturnen und bei Maria Becker auch im Kurs Wasserspringen ausprobieren können. In der ARD-Fernsehsendung „Klein gegen Groß“ konnte ich in diesem Jahr als Fernsehgast für eine Wette auf der Airtrackmatte antreten. Es ist schon beeindruckend, wie vielfältig die Matte eingesetzt werden kann. Neu ist daran, dass wirklich jeder – nicht nur Turner oder Leistungssportler – die Matten als Bereicherung des Sporttreibens nutzen kann und ich hoffe, dass dieses Buch euch viele hilfreiche Tipps gibt.

Foto 2: Fabian Hambüchen Spoho Spreitzsalto

Foto: Christoph Becker

Hauptsache ist, dass ihr euch bewegt und zwar ein Leben lang, und dabei Spaß habt! „Jumpt“ und habt „Fun“!

Fabian Hambüchen

Silbermedaillengewinner am Reck bei den Olympischen Spielen 2012 in London Bronzemedaillengewinner am Reck bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking Bronze im Mehrkampf und Silber am Reck bei der WM 2013 in Antwerpen Weltmeister am Reck 2007 und WM-Bronze am Reck 2010 Europameister am Reck 2005, 2007, 2008 und 2009 im Mehrkampf und am Boden Silber im Mehrkampf und am Boden bei der Universiade in Kazan (RUS) 2013

EINLEITUNG

Hier ist es nun, das erste Airtrackbuch, das es auf der Welt gibt. Es ist DAS Airtrackbuch geworden! Absprunghilfen gehören, seit 1599, als Tuccaro sein Bodenturnbuch herausbrachte, nachweislich schon immer zur Akrobatik dazu. Auch der Kupferstich von 1698 mit der Darstellung des Springers beweist es. Preben Ebsen aus Dänemark hat 1995 den Begriff Air Track, von der Sprungunterlage Tumble Track abgeleitet, eingeführt und sich, angeregt durch Schlauchboote auf einer Bootsmesse, 1997 für 10 Jahre ein Gebrauchsmusterpatent auf seine luftgefüllten Turnmatten („Luftpudespringbane“) mit konstantem Gebläse geben lassen, erst im Jahr 2000 wurde die Matte zu 95% luftdicht.

Die neueste Generation der Airtrackmatten ist blitzschnell aufgepumpt, sehr leicht und doch sehr robust. Es gibt sie inzwischen in allen Größen und die Preise lassen inzwischen eine Anschaffung nicht mehr unmöglich erscheinen.

Als wir vor einem Jahr mit der Idee begannen, dieses Buch zu konzipieren, hätten wir nie geglaubt, dass das Buch einmal so dick werden würde – und dabei haben wir uns noch zurückgehalten, alle Zielgruppen in das Buch mit aufzunehmen, da es dann wirklich den Umfang gesprengt hätte.

Abb. 1: Der Springer

Zeichnung: Privatbesitz

Für uns begann unser Airtrackprojekt, als uns bewusst wurde, dass die luftgefüllten, großen Matten nicht nur anders als die Vorgängerversionen waren, sondern auch, dass sie nicht nur zum Turnen von Radwenden, Rondats, Flick-Flacks und Salti zu nutzen waren. Da Kinder es lieben, auf Hüpfburgen und Gartentrampolinen zu springen, um zu fliegen, kam die Idee auf, Kindern und Jugendlichen diese Matte auf Landesturnfesten, Spielfesten, in Vereinen und Schulen zur Verfügung zu stellen und zu dokumentieren, wie sie dieses neue Sportgerät annehmen würden und was sie ohne fremde Beeinflussung von sich aus auf solch einer luftgefüllten Mattenbahn machen würden.

Lina Mönnikes wertete daraufhin über 1.000 springende Kinder und Jugendliche und über 20.000 auf Video aufgezeichnete Bewegungen aus. Es war zwar nicht verwunderlich, dass, abzüglich der gesprungenen Turnelemente (Turnelemente waren mit nur 9 % vertreten), noch annähernd 90 % der gezeigten Bewegungen einfaches Springen war. Überrascht waren wir aber von der nicht nachlassenden Motivation, auf dem Airtrack springen zu wollen, was sich dadurch zeigte, dass jedes Grundschulkind in einer Schulsportstunde im Durchschnitt über 450 Sprünge zeigte! Intrinsisch motivierter und bewegungsintensiver kann Sport nicht sein!

Damit war es nicht mehr „nur“ ein Turngerät für Turner, sondern vor allem auch für Kinder das Bewegungsgerät. Um das Angebot für die Kinder zu erweitern, wurden Bewegungsspiele auf Übertragbarkeit für Aufgaben mit der Airtrackmatte hin untersucht. Es ergab sich eine Fülle an neuen Bewegungsangeboten.

Auf den Freiburger Gerätturntagen wurden diese Ideen von uns drei Autorinnen vorgestellt. Zudem wurde dort aufgezeigt, was die neue Airtrackmatte mit ihren Möglichkeiten als Gerätehilfe beim Erlernen von Überschlag, Flick-Flack, Kurbetbewegungen und Salti leisten kann. Die Teilnehmer zeigten sich begeistert. Eine Besorgnis wurde geäußert: Wird der Verein sich nur für die Turnabteilung solch eine Airtrackmatte anschaffen? Wenn das allgemeine Kinderturnen es nutzen kann, dann sagt der Verein solch eine Anschaffung eher zu. Wir kamen zu dem Schluss, dass eine schulische oder außerschulische Institution sich eine Matte eher anschaffen würde, wenn möglichst viele Gruppen es nutzen können. Basierend auf unseren ersten Erfahrungen, waren wir überzeugt, dass dieser neue Mattentyp für alle etwas zu bieten hätte. Die Idee, die tausend Möglichkeiten der Nutzung von luftgefüllten Matten für die Schul- und Vereinsarbeit zu sammeln und zu dokumentieren, war geboren.

Es wurden Workshopangebote mit neuen Ideen zur Nutzung von luftgefüllten Matten für einen Ausbildungslehrgang angehender Sportärzte in Bad Hennef und eine Übungsleiterweiterbildung im Emsland konzipiert und erweiterten damit unsere inhaltlichen Angebote. Verschiedene Lernschritte im Turnen, Stabilisationsübungen, Kraft- und Dehnübungen wurden an verschiedenen Airtrackmatten in Vereinen und mit Sportstudenten erprobt. Wir baten verschiedene Experten, die Einsetzbarkeit der luftgefüllten Matten für ihre Ziele zu überprüfen. Ohne Ausnahme konnten alle bestätigen, dass diese Matten eine Bereicherung für ihre Unterrichtziele und -inhalte sind.

Und dann kam das Deutsche Turnfest, das erstmalig den Turnfestteilnehmern ein nur mit Airtrackbahnen ausgestattetes, großes Zelt zur Verfügung stellte. Die Airtrackhalle war von morgens bis abends gefüllt, alle wollten springen! Es war der Hit!

Nicht zuletzt wurde in diesem Jahr die Airtrackmatte auch bei einer Samstagabendwette der ARD-Sendung „Klein gegen Groß“ mit Kai Pflaume eingesetzt. Der 12-jährige Franzi aus Mühldorf trat gegen Fabian Hambüchen an, dass er öfter als der olympische Medaillengewinner und Weltmeister Fabian Hambüchen im Turnen über einen gehaltenen Stock springen könne. Innerhalb einer Minute wurde der Stock von Franzi 83 x übersprungen! Ilona E. Gerling fungierte bei dieser Wette als Schiedsrichterin. Übrigens: Kai Pflaume hat es auch geschafft, mit Absprung von der Airtrackmatte über ein gehaltenes kurzes Seil zu springen! Eine gute Idee für das nächste Sportfest!

Foto 3: Ilona Gerling, Fabian Hambüchen, Franzi, Kai Plaume in der Sendung „Klein gegen Groß“

Foto: Max Kohr (ARD/NDR) Sendung Klein gegen Groß, 2013

Foto 4: Kai Pflaume springt vom Airtrack über ein selbst gehaltenes Seil.

Foto: ARD/NDR: Sendung Klein gegen Groß, 2013

Im vorliegenden Buch haben wir für unsere Ausgangssportart Turnen unzählige methodische Nutzungsmöglichkeiten für den Breitensport zum Erlernen der turnerischen Basiselemente beschrieben. Maria Becker, die Spitzenturnerinnen in Köln trainiert, hat für den Leistungsbereich den Einsatz der luftgefüllten Matten als Trainingshilfe an allen Geräten ausprobiert und ihre Erfahrungen dokumentiert. Aktuellste leistungssportliche Vorgaben des Deutschen Turner-Bundes wurden, wie auch neueste Ideen aus den USA, mit eingearbeitet.

Lina Mönnikes hat für verschiedene Zielsetzungen eine Vielzahl von Spielen für das Kinderturnen gesammelt, getestet und beschrieben.

Wir haben in dieses Buch zahlreiche Gastbeiträge aufgenommen, um möglichst vielen Nutzern Ideen zu geben, wie sie mit unterschiedlichsten Zielgruppen und in den verschiedensten Sportarten die Airtrackmatte einsetzen können. Leider konnten wir aus Platzgründen nicht alle Beiträge mit aufnehmen. Neben der Nutzung im Kleinkind-, Eltern-Kind- und Kinderturnen, in der Schule und bei Älteren mit gesundheitlichen Problemen und im Sport mit behinderten Menschen haben wir exemplarisch ausgewählte Sportarten in dieses Buch mit aufgenommen: Tennis und Parkour, Voltigieren und Wasserspringen. Judo, Leichtathletik, das Torwarttraining für Handballer, das Gleichgewichtstraining auf der Airtrackmatte mit Skiabfahrtsläufern usw. fanden keinen Platz mehr.

Dann haben wir aber noch vom Niedersächsischen Turnerbund die Erfahrungen von Christina Bansemer, mit luftgefüllten Geräten am Strand zu turnen, mit eingearbeitet. Da sind tolle Ideen für die Sommerfahrten mit Jugendgruppen dabei. Wie vielfältig die Matten doch einzusetzen sind! In dem Buch steht noch vieles, vieles mehr… Lassen Sie sich überraschen. Es gibt in diesem Buch viel zu entdecken!

Ohne die vielen helfenden Menschen wäre das Buch nicht so geworden, wie es nun vorliegt. An erster Stelle bedanken wir uns bei Guus Jaegers, der uns über das Jahr der Entwicklungen für dieses Buch unkompliziert mit Materialien versorgt hat und uns die verschiedenen Mattentypen – auch sehr kurzfristig – zum Erproben und für Fototermine zur Verfügung gestellt hat.

Ein dickes Dankeschön an die Autorinnen und Autoren, die uns die Gastbeiträge für dieses Buch geschrieben und fristgerecht eingereicht haben.

Vielen Dank auch an die vielen Turnerinnen und Turner, die sich für Fotoaufnahmen Zeit genommen haben. Exemplarisch sei hier Annika Dorn, Melis Alp, Denise Herrig, Ramona Scherer, den Turnerinnen des Turnvereins Rodenkirchen 1898 e.V., den Turnerinnen und Turnern des Turnteams Köln sowie den Studentinnen und Studenten der Deutschen Sporthochschule Köln gedankt.

JUMP & FUN! Man muss dieses „Pärchen“ auf der Airtrackmatte erleben!

Viel, viel Spaß beim Entdecken der unbegrenzten Möglichkeiten, viel Freude beim Ausprobieren, Üben, Trainieren, Vorführen!

Foto 5: Das Autorinnenteam

Ihr Autorinnnenteam

Lina Mönnikes

Ilona Gerling

Maria Becker

A THEORIE

DIE AIRTRACKMATTEN DER NEUEN GENERATION

KAPITEL 1

A THEORIE

1 Wissenswertes zu den luftgefüllten Matten und Geräten

2 Vorteile des modernen Sportgeräts Airtrack

3 Schaffung von Voraussetzungen zur sicheren Nutzung der Airtrackmatte

4 Kindliche Bedürfnisse in Bezug zum Bewegen auf dem Airtrack

5 Motorik – Kondition und Koordination beim Airtrackturnen

B PRAXIS

1 Zielgruppenübergreifende Spiel- und Übungsangebote

2 Konditionell-koordinatives Fähigkeitstraining

3 Zielgruppenorientierte Anwendungsbereiche

4 Sportartorientierte Anwendungsbereiche

5 Luftgefüllte Untergründe im Outdoorbereich

Kapitel 1

WISSENSWERTES ZU DEN LUFTGEFÜLLTEN MATTEN UND GERÄTEN

von Ilona E. Gerling & Lina Mönnikes

Vorbei die Zeit, wo das Gebläse permanent laufen musste, um den Luftdruck in den luftgefüllten Matten zu halten, vorbei der damit verbundene, laute Krach und die hohen Stromkosten. Es hat lange gedauert, bis damals solch eine Matte aufgeblasen war, und, bedingt durch das damalige Material, war diese Matte auch richtig schwer. Seit kurzer Zeit haben vielfältige Innovationen nun ein schnell aufblasbares, superleichtes (Foto 6) und doch robustes Material entwickelt und uns so eine luftgefüllte Matte einer neuen Generation gebracht: Die Airtrackzeit hat in den Hallen und außerhalb begonnen!

Foto 6

1.1 Zu den Bezeichnungen der Airtracks –AirTrack oder Airtrack? Airtramp? Airfloor?

Alle Produkte, die mit „Air“ im Namen beginnen, sind mit Luft gefüllte und mit glatten Mattenstoffen bezogene, luftgefüllte Turngeräte, die von manchen auch als Luftmatten beschrieben werden. Die „Luftmatte“ sieht wie eine riesige Luftmatratze aus. Produktnamen werden aus dem Wort „Air“ und einer Zusatzbezeichnung gebildet, die fast immer etwas über die Form und Größe, manchmal aber auch etwas über die Nutzer aussagt. Der Begriff Airtrack setzt sich aus den Begriffen Air für Luft und Track für Bahn zusammen. Je nach Hersteller wird der Begriff auch als AirTrack oder Air-Track geschrieben, also mit einem „T“ als Großbuchstabe und zusammen oder mit Bindestrich. Wir haben uns für die „eingedeutschte“ Schreibweise Airtrack entschieden. Der oder das Airtrack? Uns wurde zu das Airtrack geraten. Wir umgehen dies im Buch aber oft, indem wir einfach „die Airtrackmatte“ schreiben. Diese Mattenbahn ist in der Grundform mindestens 10 m lang. Im Buch setzen wir zur Vereinfachung den Begriff auch dann ein, wenn eine andere Größe der Matte zu nutzen gut wäre, da wir begrifflich nicht alle Sonderformen und -größen als Bedingung für die Umsetzung von Ideen suggerieren wollten. Zusammengefasst heißt das für die Lesart im vorliegenden Buch:

Der Begriff Airtrack gilt in dem vorliegenden Buch als Sammelbegriff für alle luftgefüllten Turnmatten, soweit sie nicht den luftgefüllten Zubehörteilen zuzuordnen sind.

Welche Mattentypen und Begrifflichkeiten sind weiter anzutreffen?

Grundsätzlich gibt es die luftgefüllten Matten in allen Längen und Breiten.

Nicht zuletzt gibt es auch mit Luft gefüllte Anlauframpen, die als kurze Keile auch mit ihrer Neigung zum Aufspringen von Erhöhungen für Salti geeignet sind.

1.2 Material und Aufbau einer Airtrackmatte

Manchmal sind auch kleine Dellen in der Matte zu sehen, das sind dann diese Fädchen, die sich in der Matte verhaken. 2-3 x draufgetreten, und die Dellen sind bei einer guten Matte wieder weg. Es ist somit nicht nur Luft in der Matte. Die Matte ist dadurch sehr viel robuster als die erste Mattengeneration. Seriöse Anbieter geben aus diesem Grund auf die Matte auch eine lange Garantiezeit.

Hochwertige Airtracks durchlaufen vor der Auslieferung einen intensiven Funktionstest, um Belastbarkeit und Druckkonstanz den Qualitätsstandards entsprechend zu überprüfen. Eine zugeordnete Kontrollnummer auf dem Airtrack belegt die individuelle Funktionsprüfung. Das Resultat sind hoch belastbare Airtrackbahnen, äußerst druckkonstant und druckregulierbar für den jeweiligen Einsatzbereich.

Foto: Albertikert Büt

1.3 Airtracks – die Autobahnen der luftgefüllten Matten

Die Airtrackbahnen der neuen Generation sind aufblasbare Übungsgeräte, die mindestens 10 m lang sind. Sie sind multifunktional für alle Zielgruppen und Institutionen, zum Spielen, Üben und Trainieren, einzusetzen. Derzeit werden vor allem drei verschiedene Höhen mit jeweils zwei verschiedenen Breiten und verschiedenen Längen angeboten.

a) Die lange, dünne und 10 cm hohe Airtrackmatte

Die dünnste Airtrackmatte ist 10 cm hoch, je nach Wunsch 10 m bzw. 12 m lang und 1,40 m oder 2,10 m breit (Abb. 2). Da diese vor allem für Kinder gut einsetzbar ist, wird sie auch oft als „Kids-Bahn” bezeichnet. Dies grenzt den Anwendungsbereich aber zu Unrecht ein. Für das methodische Erarbeiten von Turnelementen, die nicht aus dem Rondat geturnt werden, bietet sie eine wertvolle methodische Hilfe (Foto 7) für Turner aller Altersgruppen.

Foto 7

Abb. 2

Wird diese Matte fest aufgepumpt, kann diese 10-cm-Bahn für alle Turner als Ersatz für die reguläre Tumblingbahn, eine gefederte, „hölzerne“ Sprung- und Akrobatikbahn, genutzt werden. In Kombination mit einem einfachen Bodenläufer, der entweder unter oder auf die Airtrackmatte gelegt wird, können auch Erwachsene von diesem leichten und hochwertigen Airtrack unproblematisch akrobatische Reihen turnen. Sehr gerne wird sie zum Beispiel im Voltigiersport (s. Kap. B 4.3, S. 483) auf den Reithallenboden, für Parkour (s. Kap. B 4.4, S. 500), für die Gangschulung bei Patienten mit neuronalen Störungen (s. Kap. B 3.7, S. 263) und für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung (s. Kap. B 3.8, S. 279) eingesetzt.

b) Die lange, mitteldicke, 20 cm hohe Allround-Airtrackmatte

Die 20 cm hohe Airtrackmatte ist ein Allrounder (Foto 8). Durch ihre Höhe von 20 cm hat sie die ideale Höhe, um einen stufenlosen Übergang zu gestapelten Niedersprungmatten, zum Beispiel dreifach gelegt, zu schaffen. Durch die noch nicht so große Höhe kann sie noch leicht getragen werden und ist für verschiedene Einsätze schnell von Ort zu Ort mit wenigen Leuten aufgepumpt zu tragen. Auch schwere Erwachsene können sehr gut auf dieser Matte ihre dynamische akrobatische Verbindung wie Rondat-Flick-Flack-Salto springen, erwachsene Leistungsturner bevorzugen aber, wenn sie Doppelsalti springen wollen, eher eine noch dickere Matte.

Foto 8

c) Die lange, dicke, 30 cm hohe Super-Airtrackmatte

Das Airtrack mit über 30 cm Höhe ist die höchste Bahn und bietet dementsprechend auch die vielseitigsten Einsatzmöglichkeiten (Abb. 3). Es kann von allen Gewichts-, Alters- und Leistungsklassen genutzt werden, denn durch die vorhandene Höhe kann das Airtrack auch für schwerere Teilnehmer extrem weich eingestellt werden, ohne dass Kontakt zum Boden entstehen kann. Als Abschluss an diese hohe Airtrackmatte eignen sich am besten die 30 cm hohen, dicken Matten (früher auch Weichböden genannt), die in nahezu jeder Halle zur Verfügung stehen. Gerade bei akrobatischen Sprüngen vom Airtrack werden dicke Matten nicht nur als Verlängerung, sondern auch als nichtelastische Landeflächen genutzt.

Abb. 3

Hinweis:

In diesem Buch wird der Begriff Airtrack bzw. Airtrackmatten sehr oft als Synonym für alle luftgefüllten Matten gebraucht. Da für bestimmte Unterrichtsinhalte verschiedene Mattentypen (s. u.) einsetzbar sind, wurde der Begriff Airtrack (-matte) als Sammelbegriff verwendet.

d) Und wie kommt die Luft in die Airtrackmatte hinein?

Mit 1-2 kleinen Gebläsen (Abb. 4), die zum Lieferumfang einer Matte gehören, sind die Matten in 2-4 min im Nu über Ventile aufgeblasen. Dieser Luftdruck bleibt über Tage konstant, da das Mattenmaterial absolut luftdicht ist. Der genaue Ablauf eines Aufbaus wird weiter unten in Kap. A 1.10 genau beschrieben.

Abb. 4: Tasche, Gebläse und Druckmessgerät

TIPP für Spezialisten und die es ganz genau wissen wollen

Selbstverständlich kann ein Airtrack immer nach Gefühl aufgeblasen werden. Damit man aber auch immer den richtigen Luftdruck in den Matten einstellen kann, weil man immer gleiche Trainingsbedingungen haben möchte oder bewusst die Absprungfläche stufenweise härter oder weniger fest machen möchte, ist immer auch ein Druckmanometer im Lieferumfang enthalten (siehe Abb. 4). Das Messgerät ermöglicht damit die exakte Anpassung an die gewünschten Übungen und an das Gewicht der Teilnehmer. Dünnere Matten haben grundsätzlich einen höheren Druck (bis 250 mbar) als höhere Matten.

e) Und wie kommt die Luft wieder raus?

Fast genauso: Möchte man nur ein bisschen Luft ablassen, um sich zum Beispiel am Stundenende auf eine weichere Matte zum Entspannen zu legen, genügt der Druck auf einen kleinen Ventilknopf (vgl. Foto 26, S. 43). Wenn die Matte aber abgebaut werden soll, dann wird die Luft mit den gleichen Gebläsen wieder schnell herausgesaugt.

Danach wird die Matte 3 x längs gefaltet und so, zusammengeklappt, klein und handlich, nicht größer als eine Kiste, wird sie in eine Tragetasche gerollt (siehe Abb. 4) und kann dann weggetragen werden (Abb. 5).

Tipp: Die Mattentasche kann auch auf ein Rollbrett oder andere rollende Unterlagen gelegt werden, so ist es noch einfacher, sie auf den vorgesehenen Platz zurückzurollen.

Es gibt noch weitere Mattenformate, die nachfolgend vorgestellt werden (Abb. 5).

Abb. 5: Transportmöglichkeiten

1.4 Airtramp – ein Trampolin ohne Beine

Das Airtramp ist aus der 30 cm hohen Airtrackmatte entstanden, ist aber nur 4,5 m lang und 2,8 m breit (Abb. 6). Für viele Anwendungsbereiche bietet es eine kostengünstige Variation zu den langen Matten. Mit einem Gewicht von etwa 35 kg ist es sehr schnell auf- und abgebaut. Die Einsatzbereiche sind vielfältig, so kann es beispielsweise als Trampolinersatz für Grundsprünge und für verschiedene Formen des Konditionstrainings in den unterschiedlichsten Sportarten genutzt werden. Durch die einfache Handhabung kann es allerdings auch sehr gut für ein methodisches Grundlagentraining herangezogen werden, etwa als Absprunghilfe oder schiefe Ebene.

Abb. 6

1.5 Airsquare – quadratisch und praktisch!

Die quadratische, luftgefüllte Matte nennt sich auch Airsquare (luftgefülltes Mattenquadrat), ist 10 cm hoch und hat eine Fläche von 3,5 m x 3,5 m (Abb. 7). Auf allen vier Seiten hat die quadratische Matte Klettbänder/Flauschbänder, um ggf., je nach Bedarf, mehrere Airsquares anzudocken, bis eine große Fläche entsteht. Angefangen mit einfachen Bewegungsübungen und Spielen im Bereich Senioren-, Behinderten- und Kinderbereich, bis hin zu spektakulären Shows und Trainingseinheiten aus dem Tricking oder Parkour ist alles möglich. Wie bei allen Airtrackprodukten kann auch beim Airsquare der Luftdruck stufenlos reguliert werden und, einmal aufgeblasen, steht auch einer längeren Nutzung nichts im Wege. Größere quadratische Flächen werden auch, zum Beispiel für das Training der Turner, Tricker oder Cheerleader, Airfloor genannt.

Abb. 7

1.6 Air-Methodic-Modul, die stapelbaren, kleinen Airmatten

Das Air-Methodic-Modul ist aus dem 30 cm hohen Airtrack entstanden und speziell für die Nutzung als modularer Methodikblock angepasst worden. Mit drei Elementen ist der Block etwa 1 m hoch, die Grundfläche beträgt 1 m x 2,1 m (Abb. 8). Somit passt der Block quer auf alle entsprechend breiten Airtracks und Standardbodenläufer. Sollten die Airtracks mit Klettbändern auf den Längsseiten ausgestattet werden, kann der Block fest mit dem Airtrack und mit Bodenläufern verbunden werden. Ist die Luft abgelassen, ist er als kleines Päckchen sehr gut zu verstauen.

Abb. 8

Tipp für die Nutzung

Foto 9

Dank der getrennten Luftkammern kann die Härte und das Federverhalten genau auf den jeweiligen Anwendungsbereich angepasst werden, sei es ganz weich, wenn etwa in Bauch- oder Rückenlage gelandet werden soll (Foto 10) oder ganz hart, wenn der Block als Trainerpodest zum Einsatz kommt (s. Kap. B 4.2, S. 426). Die einzelnen Elemente eines solchen Blocks können natürlich auch zerlegt eingesetzt werden, sodass etwa schiefe Ebenen entstehen oder sie als Absprunghilfen, alternativ zu Sprungbrettern oder Minitrampolinen, vor Weichböden eingesetzt werden können oder für ein Stabilisationstraining nützlich sind (Foto 9).

Foto 10

1.7 Airtrackergänzungen: Verbindungsmöglichkeiten, Anlaufkeile und -rampen

Durch die Ergänzung des Airtracks mit einem Klapp- oder Schrägkeil können die Anlaufflächen noch weiter verlängert werden (Abb. 9a). Diese Schaumstoffelemente sind zusätzlich auch als methodische Geräthilfen einsetzbar. Die Keile können auch mit Luft gefüllt sein. Diese Anlauframpen ergänzen vor allem kürzere Airtracks. Alle Matten können durch Klettbänder sicher verbunden werden (Abb. 9b), selbst mit vorhandenen, klassischen, dicken, festen „Weich“-Bodenmatten.

Abb. 9a: Anlaufkeile und Airzylinder

Abb. 9b: Verbindungsmöglichkeiten

1.8 Der Airzylinder: Die luftgefüllte Rolle als Gerätehilfe für Turnen und andere Bereiche

Schon seit Längerem gibt es runde Gerätehilfen zum Erlernen des Flick-Flacks, sie waren aber in den Geräteräumen meist schlecht zu lagern und nicht so vielseitig zu verwenden. Die Airzylinder sind aus unserer Sicht eine wertvolle Bereicherung für jede Übungsstunde und für jedes Turntraining (s. Kap. B 4.2, S. 426). Es gibt ihn in verschiedenen Durchmessern (60 cm bis 90 cm) und Längen und er ist sehr klein zu verstauen, er passt sogar in den Geräteraumschrank, kann also weggeschlossen werden. Der Airzylinder hat sehr viel mehr Anwendungsbereiche. Im vorliegenden Buch werden Sie ihn immer wieder entdecken: beim Babyturnen, beim Kinder- und Leistungsturnen (Fotos 11a, b) oder beim Voltigieren (Fotos 12a, b). Kurz: Ein Airzylinder ist die moderne Gerätehilfe!

Foto 11a

Foto 11b

Foto 12a

Foto: Albert Büttiker

Foto 12b

Foto: Albert Büttiker

1.9 Merkmale guter und gesundheitlich unbedenklicher Airtrackmaterialien

Merkmal „Gesundheit und Materialbeschaffenheit“ Spätestens, wenn unsere Kleinsten darauf krabbeln und spielen, fragt sich der Übungsleiter, ob das Material gesundheitlich auch unbedenklich ist.

Abb. 10

Bei dem Mattenmaterial ist darauf zu achten, dass keine Stoffe wie DEHP (Diethylhexylphatalat) und metallige Stoffe wie Kadmium und Blei in dem Material enthalten sind, da sie als gesundheitsschädlich gelten. Diese Stoffe sind erst recht nicht für Kleinkinder zugelassen. Die Airtracks sind absolut gesundheitlich unbedenklich, wenn Sie das Gütesiegel „HEYTex®“ (Abb. 10) auf der Matte sehen. Es ist dann kein Billigprodukt, sondern ein Material, das nach der europäischen „REACH-Norm“ (Abb. 11) produziert und überprüft wurde. REACH steht für Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals, das heißt für die Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung von Chemikalien. Um sicher zu sein, dass es sich um kein Plagiat handelt, fragen Sie nach, wo die Bahn produziert wurde und ob sie innerhalb der „REACH-Norm“ hergestellt wurde. Neben dem deutschen Produzenten HEYTex® soll es nur noch einen Produzenten hierfür in Korea geben.

Abb. 11

Merkmal „Sicheres Kindersportgerät“ Ein „Vincotte-Zertifikat“ (Abb. 12) zeichnet das Airtrack zudem als ein sicheres Kindersportgerät aus.

Abb. 12: Vincotte-Zertifikat

Merkmal „Gewicht“Übrigens ist eine gute Matte daran zu erkennen, dass sie nicht so schwer ist! Minderwertiges Material wiegt bis zu 30 % mehr als ein hochwertiges Produkt.

Merkmal „Ecken und Faltenbildung“Und noch ein Erkennungsmerkmal für gute Airtrackmatten: die Ecken! Die neueste Entwicklung macht es möglich, dass keine Falten mehr an den Ecken zu sehen sind (Abb. 13). Je mehr Falten und Nahtstellen zu sehen sind, desto anfälliger wird langfristig die Matte für Probleme sein.

Abb. 13

FazitBeim Kauf einer Airtrackmatte sollten Sie nach diesen Qualitätsmerkmalen fragen – lieber gesundheitlich unbedenklich und stabil als billig und sich anschließend ärgern!

Danksagung

Wir bedanken uns bei Guus Jaegers und Robert Lüdemann für die Unterstützung bei den Produktbeschreibungen und bei der zur Verfügungstellung des Abbildungsmaterials für das Kap. A 1.

1.10 Zum Auf- und Abbau der Airtrackmatte

Der Aufbau: Schritt für Schritt erklärt

Es geht nachher „fast wie im Schlaf“ und ist ganz leicht, auch wenn die Erklärung nachfolgend lang wirkt:

• Nehmen Sie die Matte aus der Tragetasche.

• Rollen Sie das Airtrack ganz aus.

• Klappen Sie dann die Matte auseinander (Fotos 13-18).

Fotos 13-18: Auspacken und Ausrollen der Airtrackmatte

• Sobald das Airtrack ausgebreitet ist, kann das Gebläse angeschlossen werden.

• Kontrollieren Sie das Gebläse: Der Luftschlauch muss an den „OUT“-Anschluss des Gebläses angeschlossen sein (Fotos 19 und 20). Manchmal ist er (vom Luftablassen) noch im „IN-Eingang!“

Foto 19

Foto 20

• Der Luftschlauch wird in das Ventil der Matte (Foto 22) reingesteckt und mit einer Umdrehung nach rechts im geschlossenen Ventil des Airtracks verbunden (Foto 21).

Tipp: Kontrollieren Sie, dass die anderen Ventile geschlossen sind. Ist ein Ventil offen, kann es durch einmaliges Eindrücken des Sicherungsstiftes (Foto 21) verschlossen werden.

Foto 21

Foto 22

• Verbinden Sie nun das Gebläse mit der Stromquelle (Foto 23) und schalten Sie das Gebläse am Schalter ein.

Tipp: Während des Aufpumpens kann ein Manometer an ein anderes Ventil angeschlossen werden, um den Druck innerhalb des Airtracks zu messen.

• Wenn das Airtrack aufgepumpt ist, kann das Gebläse ausgeschaltet und vom Airtrack getrennt werden. Bei zu viel Luftdruck hören Sie es auch: Das Gebläse gibt plötzlich einen helleren Ton von sich.

Foto 23

Tipp: Falls Luft noch aus dem Ventil zurückströmt, verschließen Sie das Ventil durch einmaliges Drücken des Sicherungsstiftes (Foto 26).

• Verschließen Sie die Ventile zusätzlich mit den Schutzhauben und entfernen Sie das Manometer. Nun kann das Airtrack positioniert werden (Foto 24).

Foto 24

Der Abbau: Und nun alles umgekehrt…Hinweise: Während des Abbaus darf das Airtrack nicht genutzt werden und das Airtrack muss sauber und trocken sein (ggf. die Unterseite mit einem Handtuch abputzen) (Foto 25).

Foto 25

Foto: Ilona E. Gerling

1. Die Luft ablassen

Variante 1: Öffnen Sie alle Ventile und drücken Sie die Sicherungsstifte hinein (Foto 26). Die Luft entweicht lautlos.

Tipp: Dies ist eine schöne Lösung, wenn alle noch nach der Entspannung auf der Matte entspannt liegen. Sie drängen dann mit ihrer Körperlast die Luft raus.

Foto 26

Hinweis: Es sollte aber nicht auf dieser luftleeren Matte herumgelaufen und darauf herumgesprungen werden. Die Polyesterfädchen im Inneren mögen das gar nicht!

Variante 2: Schließen Sie zur Beschleunigung des Prozesses den Luftschlauch des Gebläses an den „IN“-Anschluss des Gebläses an und verbinden Sie das Gebläse mit dem Airtrack. Schließen Sie das Gebläse an eine Stromquelle an und schalten Sie es ein. Nun wird die Luft rausgesaugt. Entfernen Sie die Pumpe, wenn die gesamte Luft abgesaugt wurde. Sonst kann das Gebläse überhitzen.

2. Abbau

Beginnen Sie, wenn die Matte entleert ist, mit dem Abbau der Airtrackmatte:

• Schlagen Sie dazu die Seiten des Airtracks zu je einem Drittel ein. Die zweite Außenseite liegt danach über der ersten Außenseite (Fotos 27 und 28).

Foto 27

Foto 28

Foto 29

Foto 30

• Fangen Sie auf der gegenüberliegenden Seite der Ventile mit dem Aufrollen des Airtracks an (Foto 29). Rollen Sie die Matte so eng wie möglich ein. Oder schlagen Sie die Matte in 50-cm-Abschnitte immer, wie beim Abrollen, ein (siehe Foto 26, S. 43), die Restluft entweicht.

3. Verpacken

Wenn das Airtrack komplett aufgerollt ist (Foto 30), können Sie es verpacken:

• Stülpen Sie zum Verpacken die Transporttasche über das Airtrack (Fotos 31 und 32).

Foto 31

Foto 32

• Rollen Sie nun die Tasche in die vorherige Aufrollrichtung weiter, indem Sie die Tasche in die vorherige Aufrollrichtung der Airtrackmatte weiterrollen, die Tasche überschlägt sich mit dem hineingerollten Inhalt Airtrack (Foto 33). Es liegt nun auf dem Taschenboden.

Foto 33

Foto 34

• Verschließen Sie die Tasche, indem Sie die langen Seitlaschen zuerst, dann die Laschen der Kurzseiten (Foto 34), über die Öffnung legen und die Gurte festziehen. Ihr Airtrack ist fertig verpackt.

• Tragen Sie es an den Griffen (zu zweit oder zu viert, je nach Alter und Kraft) oder heben Sie es auf ein Rollbrett (Foto 34).

KAPITEL 2

A THEORIE

1 Wissenswertes zu den luftgefüllten Matten und Geräten

2 Vorteile des modernen Sportgeräts Airtrack

3 Schaffung von Voraussetzungen zur sicheren Nutzung der Airtrackmatte

4 Kindliche Bedürfnisse in Bezug zum Bewegen auf dem Airtrack

5 Motorik – Kondition und Koordination beim Airtrackturnen

B PRAXIS

1 Zielgruppenübergreifende Spiel- und Übungsangebote

2 Konditionell-koordinatives Fähigkeitstraining

3 Zielgruppenorientierte Anwendungsbereiche

4 Sportartorientierte Anwendungsbereiche

5 Luftgefüllte Untergründe im Outdoorbereich

Kapitel 2

VORTEILE DES MODERNEN SPORTGERÄTS AIRTRACK

von Lina Mönnikes

Die Vorteile werden in allen nachfolgenden Kapiteln deutlich und von den Autoren auch zielgruppen- und sportartspezifisch beschrieben. Wir möchten nachfolgend in Stichpunkten die Vorteile – vorweggenommen – auflisten:

• Das Airtrack ist schnell und leicht aufzublasen und ist für viele Stunden einsatzbereit. Es gibt Hallen, wo die Airtrackmatte immer liegt und nur etwas Luft nach einer Zeit nachgepumpt wird (z. B. im MAD – Move Artistik-Dom, einer Trendsporthalle in Köln für Parkour, Freerunning und Tricking).

• Die Airtrackbahn ist sowohl als Bodenläufer als auch als Schwingboden zu nutzen.

• Der Untergrund ist, je nach Bedarf, variabel einzustellen: zum Springen, Liegen, Entspannen, zum angenehmen Fallen, für die Gleichgewichtsschulung oder das Stabilisationstraining.

• Die Airtrackmatte ist als Absprunghilfe einzusetzen, ist aber auch für Hindernisbahnen als Absprung- und Landefläche einsetzbar.

• Der Mattenrand kann als methodische Hilfe genutzt werden, ist Erhöhung (Geländehilfe) oder Minitrampolinersatz für Flick-Flack oder Auerbachsprünge.

• Es sind auf dem Airtrack hohe Wiederholungszahlen möglich: Kinder können weit über 100 Sprünge in der Stunde darauf turnen, Leistungsturner können gelenkschonend hohe Trainingswiederholungen darauf machen.

• Die organisatorischen Vorteile zur Unterrichtsintensivierung in der Schule und im Verein überzeugen: Mit nur einem Gerät haben über 20 Teilnehmer zeitgleich die Möglichkeit, zu arbeiten, zu turnen und sich zu bewegen, da die Matte hervorragend von den Längsseiten beturnt werden kann. Die Kanten der Airtrackbahn sind äußerst nachgebungsstabil.

• Springen auf Airtrackmatten entspricht nicht nur den ureigenen Bedürfnissen des Kindes (Primärbedürfnis), sondern liegt im Trend der aktuellen Bewegungskultur (siehe eigene Airtrackhalle auf dem Deutschen Turnfest 2013, mit Hunderten von Kindern und Jugendlichen täglich, die darauf turnten).

• Die Airtrackbahn hat von sich aus einen hohen Funfaktor, sie hat einen hohen Aufforderungscharakter, der Reiz des Geräts wird zwangsläufig mit Bewegung beantwortet.

• Durch ihre Beschaffenheit ist sie ein optimales Gerät für alle motorischen Lernprozesse.

• Sie hat geringe Gerätmaße für das Unterbringen und Abstellen nach dem Gebrauch, sie kann in jeder Halle Platz finden.

• Sie ist für alle Zielgruppen ein tolles Gerät und für die Schule, die Freizeit, im Verein, Clubs und Fitnessstudios, für Kleinstkinder, Kinder, Breitensportler, Gesundheitssportler, Freizeitsportler, geistig und mehrfach behinderte Menschen, für übergewichtige Kinder… wie auch für alle Sportarten, wie Abfahrtsski (Gleichgewichts- und Stabilisationstraining), für Voltigierer, für Judokas, für Handballer, für Tennisspieler, für Cheerleader, für Rock ‘n‘ Roller… perfekt geeignet.

• Sie kann im Verein von allen Vereinsgruppen genutzt werden, sie kann auf Sportspielefesten eingesetzt werden, im Schwimmbad, Garten, am Strand und in Ferienfreizeiten …

• Sie ist eine ungefährliche Alternative gegenüber dem Großtrampolin und den Gartentrampolinen.

• Und so weiter, und so weiter…

KAPITEL 3

A THEORIE

1 Wissenswertes zu den luftgefüllten Matten und Geräten

2 Vorteile des modernen Sportgeräts Airtrack

3 Schaffung von Voraussetzungen zur sicheren Nutzung der Airtrackmatte

4 Kindliche Bedürfnisse in Bezug zum Bewegen auf dem Airtrack

5 Motorik – Kondition und Koordination beim Airtrackturnen

B PRAXIS

1 Zielgruppenübergreifende Spiel- und Übungsangebote

2 Konditionell-koordinatives Fähigkeitstraining

3 Zielgruppenorientierte Anwendungsbereiche

4 Sportartorientierte Anwendungsbereiche

5 Luftgefüllte Untergründe im Outdoorbereich

Kapitel 3

VORAUSSETZUNGEN ZUR SICHEREN NUTZUNG DER AIRTRACKMATTE

von Lina Mönnikes

In der Schule sind die Unterrichtenden dazu aufgefordert, alles zu tun, dass ihre Schüler nicht zu Schaden kommen. Sicherheit geht immer vor! Die Lehrenden müssen sich in den Sicherheitsvorkehrungen auskennen, da sie die Verantwortung für ihr Handeln übernehmen müssen. Aber auch die Schüler sind in die Pflicht genommen, Sicherheitsvorkehrungen zu kennen und ihr Wissen einzusetzen. In der Schule wird dies gewöhnlich als Kompetenzvermittlung angesehen. Der Lehrende muss den Kindern und Jugendlichen Anlässe bieten, beim Auf-, Um- und Abbauen über notwendige Sicherheitsvorkehrungen nachzudenken und sie bei gegebener Notwendigkeit auch einzubringen.

Gleiches Gebot gilt für alle anderen Lehrenden, Betreuenden und Aktiven außerhalb der Institution Schule, denen Menschen anvertraut werden, die miteinander Sport treiben, oder die als Privatpersonen Airtracks zum freien Springen anbieten.

Der Bundesverband der Unfallkassen hat für verschiedene Themenbereiche, wie die alternative Nutzung von Sportgeräten und das Springen am Minitrampolin, Informationsbroschüren zur Orientierung herausgegeben, um die Sicherheit im Schulsport zu erhöhen. Für das Bewegen auf und mit dem Airtrack gibt es derzeit noch keine Handlungsorientierungen.

Nachfolgend werden Hinweise für eine sichere Benutzung der Airtrackmatten gegeben.

3.1 Sicherheitsvorkehrungen für den Einsatz im Indoorbereich

Je nach beabsichtigter Nutzung gelten die nachfolgenden Sicherheitsvorkehrungen mehr oder weniger:

• Am Ende der Airtrackbahn sollte eine aus Matten bestehende Verlängerung hingelegt werden, wenn die Airtrackbahn als Bahn beturnt wird.

• Bei einer 30 cm hohen Airtrackbahn wird ein Weichboden dahintergelegt, hinter den Weichboden kommt noch eine einfache Turnmatte als „Abstoppmatte“ für den Weichboden.

• Ist die Airtrackbahn 20 cm hoch, können auch 2 x dreifach gelegte Turnmatten die Stirnseite absichern.

• Grundsätzlich sollte die Airtrackbahn immer rundherum mit Turnmatten, die parallel verlaufen, sowie mit eng an der Airtrackbahn anliegenden Mattenbahnen, abgesichert sein (vgl. Foto S. 50).

• Werden an die Airtrackmatte Anschlusselemente mit Klettverschlüssen gelegt (Hersteller bieten solche Verbindungen inzwischen an, siehe Kap. A 1), dann sollten diese Verbindungen immer wieder auf Festigkeit und Lücken überprüft werden.

• Das Gebläse und Stromkabel, auch das Verlängerungskabel sind nach dem Aufbau direkt wegzuräumen, am besten in eine dafür vorgesehene Klappkiste. Darin sollte man nicht nachlässig sein. Unfälle durch ein Drüberstolpern sind nicht selten und können zu sehr schweren Verletzungen führen. Der Übungsleiter muss sich dann zur Verantwortung ziehen lassen.

• Sportgeräte, wie Kästen, Kastendeckel oder Bänke, solltennichtauf ein Airtrack gelegt oder gestellt werden. Sie stehen nicht nur sehr instabil, sondern könnten die Airtrackmatte beschädigen.

• Im Sprung- und Gefahrenbereich um das Airtrack dürfen keine Gegenstände liegen. Kinder sind beim Turnen auf der Airtrackmatte sehr euphorisch und nehmen viele Dinge nicht mehr um die Airtrackmatte herum wahr, wie Springseile, Bälle, Klappbox mit Gebläse oder den Magnesiaeimer.

3.2 Airtracknutzung im Outdoorbereich

• Der Untergrund der Bahn muss steinfrei sein. Der Rasen, der Sand am Strand und die Wiese müssen, bevor die Airtrackmatte auf den natürlichen Boden gelegt wird, vorher auf Steine abgesucht worden sein.

• Wird die Bahn auf Asphalt gelegt, ist eine Schutzschicht zwischen Bahn und Boden zu legen.

• Es gilt zu beachten, dass die Airtrackbahn im Zusammenhang mit Wasser sehr rutschig wird. Dies kann weitere Sicherheitsvorkehrungen nach sich ziehen.

• Das Airtrack sollte nicht in der Nähe von Mauern oder Zäunen aufgebaut werden. Gegebenenfalls sind diese durch Matten abzusichern.

• Und denken Sie auch daran: Die Griffe des Airtracks sind nur für den Transport bestimmt und nicht zur Befestigung.

Foto: Christina Bansemer

3.3 Überprüfung von Voraussetzungen aller Beteiligten

Der Leiter oder Unterrichtende sollte, je nach Zielgruppe und Aufgabenstellung, weitere Bedingungen überprüfen und den Unterricht danach ausrichten:

• Die Teilnehmer und auch der Leitende sind konzentriert und aufmerksam.

• Die Teilnehmer können richtig fallen und stoppen.

• Die Teilnehmer sind ausreichend mit den Wurfeigenschaften des Airtracks vertraut.

• Gesundheitlich vorbelastete Personen (z. B. wirbelsäulengeschädigte Personen) müssen das Springen unterlassen. Fragen Sie nach, ob es bei den Teilnehmern gesundheitliche Auffälligkeiten in den Gelenken (einschließlich Wirbelsäule) gibt.

• Kinder und Jugendliche dürfen nur unter Aufsicht das Airtrack benutzen.

• Die Unterrichtenden sollten über ausreichende Erfahrungen in ihrem Fachgebiet verfügen, wenn sie fachspezifisch für ihre Zwecke die Airtrackmatte einsetzen. Das gilt auch für Turntrainer.

Es ist sehr nützlich, mit den Kindern oder Jugendlichen „Spielregeln“ zu vereinbaren. Sie erhalten über klare Handlungsanweisungen eine gute Verhaltensorientierung. Bei verhaltensauffälligen Gruppen sollte dies als Vereinbarung ggf. sogar von den Teilnehmern als „Vertrag“ unterschrieben werden. Bei Nichteinhaltung des „Vertrags“ sollten Konsequenzen in diesen Gruppen erfolgen.

Foto: Clemens Höfer

3.4 Vereinbarungen mit den Schülern

1. Die Kleidung ist sportgerecht und behindert nicht die Bewegung.

2. Die Bahn wird nicht mit Schuhen betreten!

3. Jeglicher Schmuck ist abzulegen.

4. In den Hosentaschen dürfen sich keine Gegenstände befinden, auch keine Handys!

5. Die Haare sollten, sobald dies möglich ist, zusammengebunden werden.

6. Gegenseitige Rücksichtnahme ist eine Selbstverständlichkeit.

7. Es muss immer gewartet werden, bis der Vordermann fertig ist.

8. Es dürfen beim Turnen auf der Matte nie Schüler unter der Matte liegen.

9. Immer kontrolliert die Matte verlassen, nicht von der Airtrackmatte direkt auf den Boden springen.

10. Jeder darf nur so hoch springen, wie er es kontrollieren kann. Wer zu wild mit den Armen rudert, sollte bremsen und in den Stand kommen.

11. Es sollten niemals ohne Absprache neue Elemente ausprobiert werden. Flugelemente sollten beim Verantwortlichen (Lehrer/Übungsleiter/Betreuer) immer vorher angemeldet werden.

Foto: Clemens Höfer

Foto: Fernanda Maisonave

KAPITEL 4

A THEORIE

1 Wissenswertes zu den luftgefüllten Matten und Geräten

2 Vorteile des modernen Sportgeräts Airtrack

3 Schaffung von Voraussetzungen zur sicheren Nutzung der Airtrackmatte

4 Kindliche Bedürfnisse in Bezug zum Bewegen auf dem Airtrack

5 Motorik – Kondition und Koordination beim Airtrackturnen

B PRAXIS

1 Zielgruppenübergreifende Spiel- und Übungsangebote

2 Konditionell-koordinatives Fähigkeitstraining

3 Zielgruppenorientierte Anwendungsbereiche

4 Sportartorientierte Anwendungsbereiche

5 Luftgefüllte Untergründe im Outdoorbereich

Kapitel 4

KINDLICHE BEDÜRFNISSE IN BEZUG ZUM BEWEGEN AUF DEM AIRTRACK

4.1 Kindliche Bedürfnisse und Bewegungsgrundformen

von Ilona E. Gerling

Die Benutzung der Airtrackmatte für alle Zielgruppen und Sportarten ist sinnvoll. Es steht außer Zweifel, dass vor allem Kinder hoch motiviert reagieren, wenn sie eine Airtrackmatte sehen. Warum ist das so?

4.1.1 Natürliche, kindliche Bedürfnisse

Kinder haben angeborene Bedürfnisse, die sie, vor allem, wenn sie gesund und natürlich aufwachsen, suchen und umsetzen möchten. Welche natürlichen Bedürfnisse haben Kinder?

Ein paar Beispiele:

• Kinder haben das Bedürfnis nach gesunder Entwicklung. Sie wollen sich bewegen: Statt zu gehen, hüpfen sie durch den Supermarkt, statt im Wald auf dem Weg zu bleiben und „spazieren“ zu gehen, rennen sie durch Blätterhaufen, balancieren über liegende Baumstämme und wollen irgendwo hochklettern. Zum Thema „gesunde Entwicklung des Kindes“ sind viele Bücher geschrieben worden. Vor allem der Bereich der Bewegung wird hierbei in den Vordergrund gestellt: Kinderwelt ist Bewegungswelt! Sie kennen sicher diese Aussage: Nur über Bewegung lernt das Kind die Welt und seine auf es einwirkenden, vielfältigen Reize kennen, lernt und entwickelt sich mit dem neu Erfahrenen.

• Kinder wollen sich bis zur Erschöpfung anstrengen! Sie werden sich kaum über- anstrengen. Dafür haben sie im freien Spiel Schutzmechanismen. Sind sie vom Springen auf dem Airtrack erschöpft, dann werfen sie sich einfach auf die Matte, albern vielleicht herum und holen sich ihre kleine Pause. Sie können unermüdlich laufen, springen, rollen…, aber zwischendurch beruhigen sie ihr Herz-Kreislauf-System wieder durch Gehen. Es gibt Versuche, wo Erwachsene bemüht waren, im Tagesverlauf an einem Ferientag die Kinder zu begleiten und ihre Bewegungen zu kopieren. Sie waren schneller erschöpft als die Kinder!

• Kinder wollen stetig neue Erfahrungen erleben und erfahren. Sie brauchen Variationen in den Angeboten, suchen immer wieder das Neue, das Überraschende, das noch nicht Gemachte. Kinderwelt ist keine monotone Welt. Wir müssen ihnen diese Erlebnisse, das heißt, etwas zum Erleben geben, damit sie mit allen Sinnen die Welt erfahren und begreifen, sie müssen Erfahrungen sammeln, damit sie zu einem Erfahrungsschatz kommen, aus dem sie später schöpfen können. Erfahrungen in der Bewegung sammeln, heißt, sich einen Bewegungsschatz aufbauen. Diesen brauchen sie, um sich später erfolgreich durchs Leben zu bewegen.

• Sie wollen Bewegungskunststücke lernen und vorführen. Sie holen sich dabei ihr Lob ein, werden beachtet und erfahren Zuwendung. Können hat etwas mit Erfolg zu tun, Erfolgs erlebnisse stärken die Persönlichkeit. Kunststücke lernen zu wollen, bedeutet, sich entwickeln zu wollen. Kunststücke zu lernen, beinhaltet beharrliches Versuchen, üben und nicht aufgeben. Das Kind ist zum Lernen und Leisten geschaffen. Kunststücke vorführen wollen, heißt, dass das Kind stolz auf sich ist („Guck mal, was ich kann!“). Die Erwachsenen müssen ihnen einen Nährboden hierfür bieten und sie immer wieder zum Schneller, Weiter, Schwieriger ermuntern – und begeistert reagieren, wenn sich die Erfolge einstellen.

• Kinder wollen etwas wagen, riskieren, Angst bewältigen, Herausforderungen meistern. Sie müssen lernen, Situationen abzuschätzen. Sie wollen lernen, Verantwortung für sich und andere zu tragen, aber auch sich selbst zu vertrauen („Ich kann das schon…“), damit ihr Selbstvertrauen sich immer weiter stärkt und festigt. Sie wollen Herausforderungen mit Herzklopfen meistern und schwierige Aufgabe bei erfolgreichem Lösen als Erfolge erleben. Sie suchen zwar riskante Situationen, können die Gefahr meist besser, als die Erwachsenen vermuten, einschätzen. Ein übergewichtiges Kind wird in der Schulturnhalle nicht an der Gitterleiter ganz hochklettern und schon gar nicht von der obersten Stufe auf die dicke Matte nach unten springen, wie viele Kinder trauen sich nicht einmal, an der Reckstange aus dem Stütz vorwärts abzuturnen (Abzug), sie schätzen es als nicht beherrschbar für sich ein („Nein, das will ich nicht…“). Die Erwachsenen müssen es grundsätzlich akzeptieren, denn „Nein-sagen“-Können ist lebenswichtig.

Wenn Kinder eine Airtrackmatte sehen, ob in der Turnhalle, auf einem Spielfest, im Garten des Nachbarkindes, im Wasser oder die riesigen Luftkissen auf den Spielplätzen der Landes- oder Bundesgartenschauen, dann wollen all die oben genannten Bedürfnisse befriedigt werden. Der Reiz des Geräts Airtrack ist für alle Kinder (ver-) lockend.

4.1.2 Kindliche Bewegungsbedürfnisse und -grundformen

Wie antworten die Kinder auf den Reiz dieser Geräte? Mit Bewegung! Es gibt typische, elementare Bewegungsgrundformen, die Kinder von sich aus wählen. Bewegungsgrundformen sind Bausteine, die später komplexere Bewegungen bilden. Kinder haben Bewegungsbedürfnisse und mit elementaren Bewegungsgrundformen werden diese befriedigt. Als Beispiele sollen für die Airtracknutzung die wichtigsten aufgezählt werden.

Kindliche Bewegungsbedürfnisse sind

• laufen, rennen, schnell laufen, davonlaufen, hinlaufen, gehen, hopsen, hüpfen,…; springen, weit springen, hoch springen, runterspringen, abspringen… fliegen und landen;

• drehen, rotieren, rollen und sich wälzen, vorwärts, rückwärts, seitwärts, die Welt über Kopf erleben und erfahren, die Welt über Kopf betrachten, taumelnd mit allen Sinnen sich um alle Körperachsen drehen;

• balancieren und konzentriert im Gleichgewicht bleiben, mit Willenskraft oben bleiben;

• gleiten, rutschen und runterkullern.

Bewegungserlebnisse und -erfahrungen wirken sich nicht nur auf die kindliche Psyche (Angst, Selbstwertgefühl, Emotionen, aber auch kognitive Leistungen) aus, nicht nur auf sein Sozialverhalten und nicht nur auf seine Bewegungsleistungen, die auf dem Niveau der konditionellen und koordinativen Fähigkeiten aufbauen. Neben den motorischen Leistungssteigerungen wirkt sich die kindliche Bewegung auch auf die Entwicklung des Bewegungsapparats aus: Sprünge und Landungen stärken nicht nur die Muskulatur. Ein Krafttraining der Muskeln führt zu erhöhter Muskelspannung, über die Sehnen verursacht dies wiederum große Zugkräfte auf die Knochen. Diese mechanischen Reize fördern den Knochenaufbau und die Knochendichte. Dies konnte bei jungen Kunstturnerinnen eindeutig nachgewiesen werden.

Aber führt das Springen und Hüpfen auch zu solchen Effekten? In einer Langzeituntersuchung ließen im kanadischen Vancouver Forscher einer Universität Kinder 3 x pro Woche jeweils 10 min lang wild hin- und herhüpfen. Die Knochen der „wilden“ Mädchen wiesen nach zwei Jahren rund 5 % mehr Substanz auf als die Knochen gleichaltriger Mädchen, die während der Studie nicht herumgehüpft waren. Die kanadischen Forscher betonen, dass Kinder in den zwei Jahren vor der Pubertät ein Viertel ihrer gesamten Knochenmasse aufbauen. Von diesem „Polster“ zehren sie dann ein Leben lang (vgl. www.kidcheck.de/wiss_f10.htm. Zugriff am 10.8.13).

Wenn das Airtrack kindliche Bedürfnisse befriedigt und die Kinder mit ihren Bewegungsbedürfnissen den wichtigsten elementaren Bewegungsgrundlagen auf einem Airtrack nachgehen können, dann stellt sich die Frage, welche Bewegungen Kinder spontan und selbstbestimmt auf einem Airtrack für sich auswählen.

Daraus entwickelte sich die Fragestellung der Examensarbeit der Mitautorin Lina Mönnikes.

4.2 Untersuchungsergebnisse einer Beobachtung bei Kindern und Jugendlichen zur Nutzung der Airtrackbahn

von Lina Mönnikes

Auf Grundlage der Studie im Rahmen der Examensarbeit „Zu Sinngebung und Einsatzmöglichkeiten moderner Airtracks in der Grundschule“ wurden 1.069 Kinder und Jugendliche beim Bewegen auf modernen Airtracks mittels Videoaufzeichnungen dokumentiert.

Etwa 150 Kinder nutzten das Sportgerät im Rahmen von Sportunterricht oder Vereinstraining, alle übrigen Kinder konnten sich bei Turnfesten frei auf den Airtracks bewegen. Bei den Beobachtungen wurde den Springenden als einzige Bedingung gestellt, dass sie in der Zeit der Videodokumentationen keine typischen akrobatischen Verbindungen, wie Rondat-Flick-Flack-Salto, zeigen sollten.

Alle dokumentierten Bewegungen wurden anschließend analysiert und verschiedenen Bewegungsgruppen zugeordnet. Das Ergebnis war erstaunlich: Eindeutig war die Lieblingsbewegung aller Kinder das Springen auf dem Airtrack.

Die Beobachtungen waren im Ergebnis vor allem dahin gehend überraschend, was die Anzahl der durchgeführten Sprünge betraf. In der auf Vielseitigkeit ausgerichteten Gerätturngruppe der Deutschen Sporthochschule in Kooperation mit dem Verein Turnteam Toyota Köln unter der Leitung von Ilona E. Gerling wurden an die hundert Kinder angeleitet und frei (offen) Bewegungsaufgaben auf dem Airtrack gestellt. Dies wurde ebenfalls mit Video aufgezeichnet und ausgewertet. In ihrer 90 min dauernden Turnstunde zeigten diese Kinder zusammen 14.547 Sprungbewegungen!

Zum Vergleich wurden 50 Grundschüler der Geschwister-Scholl-Grundschule in Köln-Efferen bei freien Bewegungsaufgaben auf dem Airtrack beobachtet und gefilmt. Sie übertrafen die Gesamtzahl an Sprüngen: In 90 min zeigten sie zusammen knapp 24.013 Sprungbewegungen! Das ergab unterm Strich letztlich knapp 480 Sprünge pro Schüler in ihrer Doppelstunde Sport, eine enorme Konditionsschulung!

Damit konnte die hohe Bewegungszeit und -intensität in Sportstunden mit Airtrackangeboten nachgewiesen werden. Dies ist kaum mit anderen Sportgeräten zu erzielen. Das Schöne war, dass all diese Kinder keine Aufforderungen brauchten, um sich zu bewegen – intrinsisch motiviert, waren sie nicht aufzuhalten.

Die Airtrackmatte kann im sensomotorischen Training (Krafttraining) genutzt werden. Die Ausführung von Kraftübungen auf instabilen Untergründen führt nachgewiesenermaßen zu einem besseren Zusammenspiel zwischen Nerven und Muskeln, als Folge davon sind bessere Bewegungsleistungen nach solch einem Training zu verzeichnen.

Effekte von luftgefüllten Matten als instabilem Untergrund wurden in den Diplomarbeiten von Steinweg (2008) und Müller (2009) an der Deutschen Sporthochschule dokumentiert. Sie führten Untersuchungen an zwei Grundschulen durch. Hierzu wurden die Schüler in zwei Gruppen, Interventions- und Kontrollgruppe, aufgeteilt. Die Interventionsgruppe erhielt über einen Zeitraum von drei Monaten 2 x wöchentlich ihren Sportunterricht auf einem Airtramp. Zu Beginn und am Ende der Interventionsphase wurden die Entwicklungen der Schüler anhand von Tests protokolliert und verglichen. Die soziale Integration der Schulkinder in die Klassengemeinschaft wurde durch den Einsatz luftgefüllter Turnmatten positiv beeinflusst. Die Konzentrationsfähigkeit der Kinder konnte im qualitativen Bereich hochsignifikant gesteigert werden. Im Bereich der Konzentrationsfähigkeit in quantitativer Sicht wurden Tendenzen zur Signifikanz festgehalten.

KAPITEL 5

A THEORIE

1 Wissenswertes zu den luftgefüllten Matten und Geräten

2 Vorteile des modernen Sportgeräts Airtrack

3 Schaffung von Voraussetzungen zur sicheren Nutzung der Airtrackmatte

4 Kindliche Bedürfnisse in Bezug zum Bewegen auf dem Airtrack

5 Motorik – Kondition und Koordination beim Airtrackturnen

B PRAXIS

1 Zielgruppenübergreifende Spiel- und Übungsangebote

2 Konditionell-koordinatives Fähigkeitstraining

3 Zielgruppenorientierte Anwendungsbereiche

4 Sportartorientierte Anwendungsbereiche

5 Luftgefüllte Untergründe im Outdoorbereich

Kapitel 5

MOTORIK – KONDITION UND KOORDINATION BEIM AIRTRACKTURNEN

von Ilona E. Gerling

Um zu verstehen, was Motorik ist, welche Bedeutung sie hat und wie sie über die Nutzung von Airtrackmatten verbessert werden kann, ist es gut, zu wissen, wie sie zusammengesetzt ist. Bildhaft soll dies vereinfacht nachfolgend erklärt werden.

Motorik heißt vereinfacht Bewegung. Die Bewegung setzt sich aus verschiedenen „Bausteinen“ zusammen. Die Qualität der Bewegung hängt von der Qualität jedes einzelnen dieser Bewegungsbausteine ab. Jeder einzelne Baustein ist ein „Leistungs-parameter“. Ständig muss daran gearbeitet werden, jeden einzelnen Leistungsparameter zu optimieren.

Wie werden diese Bausteine bezeichnet?Das Fundament des Gebäudes Bewegung setzt sich aus den „Säulen und Bausteinen“ Kondition, Koordination, Beweglichkeit und Körperspannung zusammen (vgl. Abb. 14, S. 78).

Das Material für diese einzelnen Bewegungsbausteine Kondition, Koordination, Beweglichkeit und Körperspannung muss von der Babyphase bis ins Erwachsenenalter durch ständige Bewegungsherausforderungen entwickelt und gefestigt werden. Dies geschieht nur durch das Bewegen selbst. Jeder dieser grundlegenden Bausteine ist aus einem besonderen Material zusammengesetzt und dieses Material wird als Oberbegriff Fähigkeiten genannt. Es muss jede einzelne Fähigkeit von sehr guter Qualität sein, um letztlich eine sehr gute Bewegungsleistung vorzuweisen.

5.1 Kondition

Die Bewegungsmotorik setzt sich aus verschiedenen Fähigkeiten, die der Mensch besitzt, zusammen. Diese Fähigkeiten (oben Bausteine genannt) sind von der Energiezufuhr abhängig und werden mit dem Oberbegriff Kondition