Das Berghotel 195 - Verena Kufsteiner - E-Book

Das Berghotel 195 E-Book

Verena Kufsteiner

0,0
1,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Wiedersehen zur Sonnwend‘
Heimatroman um zwei Herzen in Flammen
Von Verena Kufsteiner

Jakob legt seinen Hobel zur Seite, bläst sich die Späne von den Händen und eilt zum Telefon. Ein Anruf von Monikas Mutter! Und eine Einladung zur Silberhochzeit ins Berghotel dazu! Zunächst wundert sich Jakob, schließlich sind er und Moni schon über ein halbes Jahr getrennt. Doch während er der Stimme am Telefon weiter lauscht, überschlagen sich in seinem Kopf die Gedanken. Bietet sich ihm hier die Möglichkeit, seine geliebte Moni zurückgewinnen? Immerhin hat sie ihren Eltern noch nichts von der Trennung erzählt. Vielleicht kann er Moni zeigen, dass er sich geändert hat, ihr zeigen, dass sie noch immer zusammengehören. Jakob spürt, das hier ist seine letzte Chance - und er ist entschlossen, sie zu nutzen. Und so nimmt er die Einladung an ...

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 117

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhalt

Cover

Impressum

Wiedersehen zur Sonnwendʼ

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabeder beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2019 by Bastei Lübbe AG, Köln

Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: Bastei Verlag / Anne von Sarosdy

eBook-Produktion:3w+p GmbH, Rimpar

ISBN 9-783-7325-8121-4

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Wiedersehen zur Sonnwendʼ

Heimatroman um zwei Herzen in Flammen

Von Verena Kufsteiner

Jakob legt seinen Hobel zur Seite, bläst sich die Späne von den Händen und eilt zum Telefon. Ein Anruf von Monikas Mutter! Und eine Einladung zur Silberhochzeit ins Berghotel dazu! Zunächst wundert sich Jakob, schließlich sind er und Moni schon über ein halbes Jahr getrennt. Doch während er der Stimme am Telefon weiter lauscht, überschlagen sich in seinem Kopf die Gedanken. Bietet sich ihm hier die Möglichkeit, seine geliebte Moni zurückgewinnen? Immerhin hat sie ihren Eltern noch nichts von der Trennung erzählt. Vielleicht kann er Moni zeigen, dass er sich geändert hat, ihr zeigen, dass sie noch immer zusammengehören. Jakob spürt, das hier ist seine letzte Chance – und er ist entschlossen, sie zu nutzen. Und so nimmt er die Einladung an …

„Großartig. Das ist absolut großartig geworden.“ Die Kundin strahlte Jakob an und ließ zwei Reihen perlweißer Zähne aufblitzen. „Ich bin hingerissen!“

„Das freut mich, Frau Kessler.“

Jakob strich zart über die lackierte Arbeitsfläche des Schreibtischs. Als Möbeltischler arbeitete er von früh bis spät mit Holz, und dieses Palisander-Holz war besonders fein gemasert. Die Platte war geschwungen gearbeitet. Ein Schreibtisch-Organizer sowie zwei Schubladen waren eingebaut. Er klappte die Arbeitsplatte hoch und offenbarte ein verborgenes Fach darunter.

„Wie raffiniert!“ Das Lächeln seiner Kundin hätte die Flutlichter im Sportstadion verblassen lassen.

Jakob war spezialisiert auf besondere Wünsche. Er fertigte alles an: eine Hausbar, bei der eine Auswahl an Spirituosen beim Öffnen automatisch hochfuhr, Bücherregale selbst für die kleinste Ecke oder wie in diesem Fall einen Schreibtisch mit einem verborgenen Fach.

„Das kann ich gut gebrauchen. Hat net jeder seine Geheimnisse?“ Frau Kessler zwinkerte ihm zu.

Ihr kurzes rotes Kleid enthüllte mehr, als es verbarg, und streng genommen, war es viel zu luftig für einen Regentag wie diesen. Doch das kühle Wetter schien sie gar nicht zu bemerken.

Jakobs Werkstatt befand sich am Rand von Salzburg. Er hatte einen alten Bauernhof gekauft, renoviert und für seine Zwecke umgebaut. So waren in den ehemaligen Stallungen seine Arbeits- und Lagerräume untergebracht. Der Hof befand sich einigermaßen abgelegen, ja, beinahe schon ländlich, aber Jakob hatte sich mit Fleiß und Talent einen guten Ruf erarbeitet, sodass seine Kunden den langen Weg zu ihm heraus gern auf sich nahmen.

An der Wand hing neben dem Meisterbrief die Urkunde für den ersten Preis, den er vor einem Jahr bei einem Tischlerwettbewerb für seine innovative Idee gewonnen hatte: eine Raumspartreppe. Das Presse-Echo war enorm gewesen und hatte ihm zahlreiche Aufträge neue beschert.

Frau Kessler rückte näher an Jakob heran. Dabei überdeckte ihr blumiges Parfum sogar den Holzgeruch in der Werkstatt.

„Würden Sie mir auch ein Bett bauen, Jakob?“

„Selbstverständlich. Wir sollten einen Termin vereinbaren. Dann können wir besprechen, welche Wünsche Sie an das Möbelstück haben und wie Sie es sich erträumen.“

„Oh, stabil sollte es schon sein.“ Sie zwinkerte ihm zu.

„Das wird es auf jeden Fall. Wir müssen zahlreiche Sachen besprechen und zum Beispiel das richtige Holz und eine Bauart auswählen“, erwiderte er trocken.

„Da lasse ich Ihnen völlig freie Hand. Was auch immer Ihnen gefällt, wird mir gewiss auch zusagen“, hauchte sie.

„Nun, so ein Möbelstück ist etwas für ganze Leben. Das sollten wir wirklich gründlich planen. Kommen Sie doch am Freitag vorbei, dann schaue ich, was ich für Sie bauen kann.“

„Einverstanden. Ich kann es kaum erwarten.“ Sie beugte sich ein wenig vor, sodass ihr Ausschnitt exakt vor seinem Gesicht aufklaffte.

Jakob machte unwillkürlich einen Schritt zurück.

Hinter der Werkbank stand Sam und kratzte sich den graumelierten Bart. Dabei funkelten seine grauen Augen. Jakob seufzte. Sein Gehilfe tat nicht einmal so, als würde er der Unterhaltung nicht gespannt folgen. Sam hielt einen Hobel in der Hand, schien diesen Umstand jedoch völlig vergessen zu haben. Stattdessen warf er Jakob einen langen Blick zu und wedelte mit der freien Hand, an der zwei Finger fehlten.

Was sollte denn das besagen? Wollte er eine Mücke verscheuchen?

Jakob runzelte die Stirn.

„Liefern Sie mir den Schreibtisch auch nach Hause, Jakob?“, fragte Frau Kessler ihn.

„Selbstverständlich. Wann würde es Ihnen passen?“

„Wie wäre es morgen Abend, sagen wir, gegen zwanzig Uhr?“

„Das ist ziemlich spät. Ginge es auch früher?“

„Natürlich. Wie ist es gegen achtzehn Uhr?“

„Perfekt.“

„Gut. Ich freue mich. Wir sehen uns dann morgen.“ Sie schenkte ihm noch einen Blick unter halbgesenkten Lidern, dann verließ sie mit schwenkenden Hüften die Werkstatt.

„Junge, Junge“, murmelte Sam.

„Alles in Ordnung bei dir?“

„Bei mir schon, aber bei dir offenbar net. Hast du überhaupt noch Puls?“

„Was soll denn das bedeuten?“

„Wie kann dich so ein Anblick denn kaltlassen?“

„Was für ein Anblick?“

„Was für ein … Willst du mich auf den Arm nehmen?“ Sam sah ihn entgeistert an. „Diese reizende junge Frau ist ganz verrückt nach dir. Und du schaust net einmal hin. Ich bin net sicher, ob ich dich zu einem Augenarzt oder zu einem Seelenklempner schicken soll.“

„Weder noch. Du interpretierst viel zu viel in Frau Kesslers Besuch hinein. Sie freut sich einfach nur über ihren neuen Schreibtisch.“

„Und deswegen kreuzt sie in einem hautengen Kleid und mit Stöckelschuhen hier auf, für deren Absätze eigentlich ein Waffenschein nötig wäre? Ist dir eigentlich aufgefallen, dass sie den Schreibtisch kaum einmal angeschaut hat? Sie hatte nur Augen für dich!“

„Bestimmt net. Sie war einfach …“ Jakob stockte.

„Es war ziemlich eindeutig, dass sie von dir noch begeisterter war als von ihrem neuen Möbelstück. Noch deutlicher wäre sie höchsten dann gewesen, wenn sie ein Schild um den Hals getragen hätte, auf dem ‚Ich will dich‘ steht.“

„So ein Schmarrn.“

„Glaub es ruhig. Und geh nach Feierabend einmal zum Optiker und lass deine Augen untersuchen.“

„Mit meinen Augen ist alles in Ordnung“, schnaufte Jakob. „Bitte, mach hier weiter, ja? Ich muss mich noch um die Buchführung kümmern.“ Er wandte sich um und ging in sein Büro hinüber, das sich an die Werkstatträume anschloss.

Auf dem Schreibtisch stapelten sich Papiere und Unterlagen, die er für die Abrechnung sichten und sortieren musste. Er verabscheute Büroarbeit. Lieber hätte er sich mehrere Fingernagel ziehen lassen, als eine Stunde hinter dem Schreibtisch zu sitzen, aber er war niemand, der Dinge auf die lange Bank schob. Also nahm er Platz und machte sich an die Arbeit.

Auf der Suche nach einer Büroklammer stieß er in der Schublade auf eine Fotografie. Darauf war eine junge Frau zu sehen. Blonde Haare rahmten ein herzförmiges Gesicht mit hohen Wangenknochen und leuchtend blauen Augen ein. Sommersprossen sprenkelten ihre Nase, taten ihrer Attraktivität jedoch keinen Abbruch.

Moni. Etwas in ihm zog sich schmerzhaft zusammen.

Er wollte lieber nicht wissen, was sein Gehilfe dazu sagen würde, dass er eine Fotografie seiner Exfreundin im Schreibtisch aufbewahrte. Sam neigte dazu, ihn zu analysieren und mit guten Ratschlägen nicht hinter dem Berg zu halten. Vermutlich würde er ihm raten, das Foto zu verbrennen und nach vorn zu sehen.

Diesen Rat hätte Jakob sich auch selbst gegeben. Das Problem war nur: Er brachte es nicht über sich.

Moni war ihm einfach alles gewesen. Sie war warmherzig, brachte ihn zum Lachen und zum Träumen, und sie war immer für ihn da gewesen. Bis er es vermasselt hatte.

Und zwar gründlich.

Moni hatte ihm ihr Herz geöffnet – und wie hatte er es ihr gedankt? Er war darauf herumgetrampelt, als wollte er einen Flächenbrand löschen.

Zwei Jahre war ihre Trennung inzwischen her. Seitdem war kein Tag vergangen, an dem er das Zerwürfnis nicht bereut hatte. Leider vergab das Schicksal keine zweiten Chancen.

Nicht für ihn jedenfalls.

Jeder Mensch ging anders mit einem Verlust um: Jakob hatte sich in die Arbeit gestürzt, als ihm sein enormer Fehler bewusst geworden war. Er hatte die plötzliche Leere in seinem Dasein mit Beschäftigung gefüllt. Das machte sein Leben zwar nicht wärmer, aber es brachte ihm einen großen beruflichen Erfolg. Dass er ihn mit niemandem teilen konnte, tat weh. Seit der Trennung hatte er keine andere Frau mehr angeschaut. Ja, nicht einmal wahrgenommen.

Was gäbe er nicht dafür, die Zeit zurückdrehen und seinen Fehler ungeschehen machen zu können! Doch genauso gut könnte er sich wünschen, ihm würden Flügel wachsen und er könnte das Fliegen lernen. Manche Wünsche mussten genau das bleiben, was sie eben waren: Wünsche …

Mitten in seine Gedanken hinein klingelte das Telefon auf seinem Schreibtisch.

„Möbeltischlerei Brandner, Jakob am Apparat“, meldete er sich.

„Jakob? Wie schön, dass ich dich gleich erwische.“ Eine warme Frauenstimme drang durch den Hörer. Sie war ihm vage vertraut. „Wir haben uns so lange net gehört. Hier ist Priska Wiesing.“

„Priska?“ Überrascht starrte er den Hörer an, ehe er ihn wieder ans Ohr nahm. Ein Anruf von Monikas Mutter? Nach über zwei Jahren?

„Ich weiß, wie beschäftigt du bist. Versteh mich bitte net falsch: Wir finden es gut, dass du so ehrgeizig bist und dir etwas aufbauen willst, und wir können nachvollziehen, dass du dir kaum Freizeit gönnst, aber wir vermissen dich, weißt du? Es ist schon so lange her, dass wir uns zuletzt gesehen haben, und genau das würden wir gern ändern.“

„Wen meinst du mit ‚wir‘?“

„Johannes und mich freilich. Wir möchten dich fragen, ob du dir ein paar Tage freinehmen könntest, um unseren fünfundzwanzigsten Hochzeitstag mit uns zu feiern.“

„Ihr ladet mich ein?“ Jakob war sich ziemlich sicher, dass er etwas missverstanden hatte. „Ich soll zu eurer Silberhochzeit kommen?“

„Freilich. Du gehörst doch dazu. Und wir möchten dich wirklich gern sehen. Gefeiert wird in einem zauberhaften Hotel im Zillertal. Das Berghotel. Schon mal davon gehört? Es ist einfach märchenhaft schön. Hoch oben gelegen mit einem atemberaubenden Ausblick. Du wirst gar nimmer fortwollen, glaub mir. Johannes und ich haben uns in der Gegend kennengelernt. Wir haben auch schon Zimmer im Berghotel reservieren lassen. Bitte, mach uns doch die Freude und komm.“

Jakob wusste nicht, was er sagen sollte. War das ein Scherz? Aber warum sollte Monis Mutter nach zwei Jahren so etwas tun? Das ergab keinen Sinn. Nein, ihr schien wirklich daran gelegen zu sein, dass er zu dem Fest kam. Erklären konnte er sich das jedoch nicht.

„Was sagt denn Moni zu eurer Einladung?“, fragte Jakob zögerlich.

„Was soll sie schon sagen? Es ist ganz natürlich, dass wir ihren Freund einladen. Ich wollte das gern persönlich machen, auch wenn wir in den letzten Monaten kaum Kontakt hatten.“

Zwei Jahre waren es, verbesserte Jakob stumm. Und es war net nur kaum Kontakt, sondern überhaupt keiner, weil Moni und er sich getrennt hatten. Wovon ihre Eltern offenbar nicht wissen. Und Jakob wusste nicht, was er davon halten sollte.

„Wir treffen uns in einer Woche im Berghotel“, führte die Anruferin aus. „Die Zimmer sind für eine Woche gebucht. Ich hoffe, du kannst so lange bleiben.“ Nichts als warme Herzlichkeit schwang ihren Worten mit. Kein Vorwurf. Keine Ironie.

Sie meint es wirklich ernst. Sie lädt mich zu ihrer Silberhochzeit ein! Jakob war mit einem Mal wie elektrisiert. Hatte er nicht eben noch darüber nachgegrübelt, dass sich die Uhren nicht zurückdrehen ließen? Womöglich war das doch möglich! Bot sich ihm hier gerade die Chance, seine Liebste zurückzugewinnen? Moni zu zeigen, dass er sich geändert hatte und der Mann sein konnte, den sie liebte und brauchte? So, wie sie die Frau war, die er liebte und brauchte?

„Ich weiß net, ob ich es einrichten kann“, erwiderte er rau.

„Bitte versuch es. Wir freuen uns auf dich“, sagte Priska mit einem Lächeln in der Stimme. Dann legte sie auf.

Er starrte ungläubig vor sich hin und fuhr erst hoch, als Sam neben ihn trat und ihm seine schwere Pranke auf die Schulter legte.

„Feierabend!“

„Für mich net. Ich hab noch zu arbeiten.“

„Schon wieder Überstunden? Gesund ist das aber net.“ Sam schüttelte missbilligend den Kopf. „Du solltest einmal wieder ausgehen, Chef. Hör auf, ständig zurückzuschauen, und verlieb dich neu. Und schlag dir Moni endlich aus dem Kopf. Du hast sie enttäuscht. Das kannst du net kitten. Es ist Zeit, die Sache abzuhaken und nach vorn zu sehen.“

„Womöglich net“, murmelte Jakob.

Er hatte genau sieben Tage Zeit, um hinter Monis Geheimnis zu kommen.

Und um ihr zu zeigen, dass sie noch immer zusammengehörten.

Das hier war seine Chance – und er war entschlossen, sie zu nutzen.

***

„Verflixte Mücken!“ Monika wedelte mit einer Hand, aber das half wenig gegen das Sirren an ihrem Ohr.

Nicht einmal der Lavendel, der auf ihrer Fensterbank blühte und dessen Duft Insekten fernhalten sollte, half gegen die geflügelte Plage. Etliche rote Knubbel bedeckten ihren Hals und ihre Oberarme bereits, und sie juckten fürchterlich!

Seufzend konzentrierte sich Moni wieder auf den filigranen Silberdraht, den sie soeben um den Stil einer Pusteblume wand, die ebenfalls aus Silber gefertigt war. Die zarten Flugschirme waren mit winzigen weißen Emaille-Plättchen besetzt. Unter Monikas geschickten Fingern entstand eine reizende Brosche.

Auf ihrem Arbeitstisch waren Materialien und Werkzeuge ordentlich aufgereiht. Alles hatte seinen Platz. Daneben stand das Reißbrett, auf dem sie ihre neuen Projekte skizzierte und plante.

Ihr Schmuck-Atelier befand sich in einer stillen Seitengasse in der Mozartstadt Salzburg. An den Wänden reihten sich Regale mit allem, was für die Herstellung nötig war: Perlen, Farben, Ringe und Ösen und zahlreiche andere Dinge.

Dem Fenster gegenüber war eine gerahmte Urkunde angebracht.

2. Preis Salzburger Schmuck-Award

An dem Wettbewerb hatten Designer aus dem ganzen Land teilgenommen. Von 842 Anmeldungen hatten es 20 in die Endrunde geschafft, und Moni hatte den zweiten Platz belegt. Darauf war sie stolz. Im kommenden Jahr wurde der Preis wieder vergeben, und sie tüftelte schon an einem Schmuckstück, mit dem sie sich beteiligen konnte.

Besondere Ohrringe vielleicht? Noch hatte sie sich nicht entschieden, weil ihr so viele Ideen durch den Kopf gingen.

Moni nahm einen langen Schluck aus der Wasserflasche auf ihrem Arbeitstisch. In ihrem Atelier war es so heiß, dass sie nichts als Shorts, Flipflops und ein dünnes Top trug. Ihre langen blonden Haare waren im Nacken zusammengeschlungen.