Das Berghotel 213 - Verena Kufsteiner - E-Book

Das Berghotel 213 E-Book

Verena Kufsteiner

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Beschreibung

Konstantin arbeitet auf dem Gestüt des Barons von Brauneck als Reitlehrer. Schon seit Jahren reden ihm seine Freunde zu, er soll endlich sesshaft werden, doch bisher konnte ihn kein Madel auf Dauer reizen. Da begegnet er auf einem Frühlingsfest in St. Christoph der schönen Elisa. Konstantin trifft es wie der Blitz, er ist sofort Feuer und Flamme für die Fremde. Beim gemeinsamen Tanz kommt es zu einem leidenschaftlichen Kuss. Von da an ist Konstantin Elisa mit Haut und Haar verfallen. Doch die macht es ihm nicht leicht.

Als er aber hartnäckig bleibt und ihr den Hof macht, stellt sie ihm drei Aufgaben, die er erfüllen muss - erst dann geht sie mit ihm zu einem offiziellen Rendezvous. Konstantin fühlt sich nun erst recht angespornt und lässt sich auf das Spiel ein. Doch er hat wohl zu hoch gepokert, als er bei der dritten Aufgabe, die gefährliche Felswand ohne Ausrüstung hinaufzukraxeln, abstürzt ...

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Inhalt

Cover

Impressum

Nur ein einziger Kuss

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabeder beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2020 by Bastei Lübbe AG, Köln

Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: Bastei Verlag / Anne von Sarosdy

eBook-Produktion:3w+p GmbH, Rimpar (www.3wplusp.de)

ISBN 9-783-7325-9176-3

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Nur ein einziger Kuss

Konstantin ist der schönen Fremden mit Haut und Haar verfallen

Von Verena Kufsteiner

Konstantin arbeitet auf dem Gestüt des Barons von Brauneck als Reitlehrer. Schon seit Jahren reden ihm seine Freunde zu, er soll endlich sesshaft werden, doch bisher konnte ihn kein Madel auf Dauer reizen. Da begegnet er auf einem Frühlingsfest in St. Christoph der schönen Elisa. Konstantin trifft es wie der Blitz, er ist sofort Feuer und Flamme für die Fremde. Beim gemeinsamen Tanz kommt es zu einem leidenschaftlichen Kuss. Von da an ist Konstantin Elisa mit Haut und Haar verfallen. Doch die macht es ihm nicht leicht.

Als er aber hartnäckig bleibt und ihr den Hof macht, stellt sie ihm drei Aufgaben, die er erfüllen muss – erst dann geht sie mit ihm zu einem offiziellen Rendezvous. Konstantin fühlt sich nun erst recht angespornt und lässt sich auf das Spiel ein. Doch er hat wohl zu hoch gepokert, als er bei der dritten Aufgabe, die gefährliche Felswand ohne Ausrüstung hinaufzukraxeln, abstürzt …

Hedi Kastler strahlte über das ganze Gesicht, während sie sich auf dem Kirchplatz von St. Christoph umblickte. Welch ein Trubel heute im Dorf herrschte! Obwohl es so ein kleines, beschauliches Örtchen war, strotzte es jetzt gerade nur so vor Leben, und die Hotelchefin genoss jede Sekunde davon.

„An dem Standl da drüben gibt’s Würstel mit Semmeln“, freute sich ihr Mann Andi und deutete geradeaus.

Hedi lachte. „Ach komm, Anderl, zum Essen bleibt uns noch genug Zeit. Lass uns erst einmal das Tanzbein schwingen!“ Sie hakte sich bei ihm unter und zog ihn in Richtung der Tanzfläche vor der hölzernen Tribüne, auf der eine Musikkapelle fröhliche Lieder anstimmte.

Der Frühling war drauf und dran, die frostige Winterzeit abzulösen. Überall im Zillertal begann es zu grünen, zarte Knospen sprossen und verliehen der Landschaft etwas Frisches, Zauberhaftes. Die Temperaturen stiegen mit jedem Tag, wenngleich die Nächte oft noch empfindlich kühl waren. Die Luft roch wunderbar frisch.

Das wurde in St. Christoph freilich groß gefeiert, so wie jedes Jahr. Nicht nur die Menschen aus dem Dorf und den umliegenden Ortschaften versammelten sich hier, sondern auch viele Urlauber wurden von dem bunten Treiben angezogen. Ausgelassen wurde getanzt, geplaudert und geschmaust.

Die besten Dirndln und Trachtenanzuge wurden zu diesem Anlass ausgeführt. Auch Hedi trug ihr neues maigrünes Dirndl mit fescher Spitzenschürze, und Andi sah in seiner Tracht und den Kniebundhose und Strümpfen besonders stattlich aus.

Auch die Mitarbeiter des Sporthotel „Am Sonnenhang“, das hier nur als das Berghotel bekannt war, ließen sich das Fest freilich nicht entgehen. Sporttrainer Lukas Einrieder wirbelte die Kosmetikerin Gerti Wachter auf der Tanzfläche gerade so wild herum, dass sie vergnügt kicherte und nach Luft japste. Koch Leo Hofbacher und Konditorin Rosi Stadler stellten sich an einem Standl an, an dem zuckersüß duftende Paradiesäpfel angeboten wurden. Die Servier- und Zimmermadeln standen plappernd in einem Grüppchen beisammen und winkten ihren Chefs, den Kastlers, jetzt fröhlich zu.

„Die arme Gerti tut mir ja schon ein bisserl leid. Einsam und allein steht sie an der Rezeption und muss sich diese Gaudi entgehen lassen“, meinte Hedi. Die Hausdame hatte in den sauren Apfel gebissen, weil freilich jemand im Hotel die Stellung halten musste.

Andi schmunzelte. „Aber geh, sie hat sich ja freiwillig gemeldet. Und nachher lösen wir sie ab, damit sie sich auch noch ein bisserl vergnügen und das Tanzbein schwingen kann.“ Mit diesen Worten fasste er seine Frau um die Taille und zog sie zu den Polka-Klängen aufs Tanzparkett.

Das Wetter zeigte sich von seiner allerschönsten Seite. Strahlend und warm schien die Sonne auf den Kirchplatz herab. Die Vögel, die den Winter in milderen Gefilden verbracht hatten, waren zurückgekehrt und ließen ihre Lieder ertönen, die sie aus voller Kehle zwitscherten, als wollten auch sie den Frühling willkommen heißen.

„Jetzt gönn mir einmal eine Pause, Spatzl“, schnaufte Andi lächelnd, nachdem sie eine flotte Polka aufs Parkett gelegt hatten. „Ich werd ja immerhin auch net jünger.“

Lachend schüttelte Hedi den Kopf über ihren Mann.

„Du Faulpelz. Na gut, komm, stellen wir uns doch dort rüber zu den Mitarbeitern. Oh, und ist da net sogar der werte Herr Baron höchstpersönlich?“

Der Baron von Brauneck, dessen hübsches Barockschloss am Rande von St. Christoph thronte, war mitsamt Familie da, um zu feiern. An einem Stehtisch hatten sich der Baron, ein paar Angestellte seines Gestüts und einige Hotelmitarbeiter versammelt und genossen ein kühles Bier. Hedi und Andi gesellten sich zu ihnen und tauschten den neuesten Klatsch und Tratsch aus.

Schmunzelnd bemerkte Hedi, dass die Zimmermadeln Sofie und Lena einen ganz bestimmten Burschen unverhohlen anschmachteten: den Strobl-Konstantin, der als Reitlehrer auf dem Gestüt der von Braunecks arbeitete. Seit er vor einigen Jahren von Innsbruck herüber nach St. Christoph gekommen war, hatte er hier eine ganze Reihe von Verehrerinnen.

Eigentlich war es gar kein Wunder, überlegte Hedi, während sie amüsiert beobachtete, wie die Madeln ihm schöne Augen machten. Der sportliche Reitlehrer war nicht nur fesch, sondern auch charismatisch: Betrat er einen Raum, richteten sich automatisch alle Augen auf ihn. Sein Lachen war ansteckend, seine stahlblauen Augen funkelten stets etwas amüsiert, die blonden Haare glänzten in der Sonne wie gesponnenes Gold.

Doch Konstantin wollte sich scheinbar nicht festlegen. Vielleicht verstand er sich deswegen so gut mit dem Einrieder-Lukas, mit dem er jetzt gerade scherzte und lachte. Die beiden jungen Männer hatten viele Gemeinsamkeiten: Beide gaben sie Sportkurse, beide galten als unwiderstehliche Sonnyboys und brachten reihenweise die Frauenherzen zum Schmelzen, beide schäkerten zwar gerne, hatten aber nie für längere Zeit eine Partnerin. Vielleicht war die Auswahl einfach zu groß, grübelte Hedi, und an jeder Ecke warteten Verlockungen. Bestimmt würde sowohl Konstantin, als auch Lukas aus dieser Phase herauswachsen, wenn ihnen eines Tages die richtige Frau begegnete.

Amüsiert ließ Hedi den Blick über die Serviermadeln streifen, und dann über andere junge Frauen auf dem Kirchplatz. Ob hier wohl irgendeine war, die das Herz eines der Dauer-Junggesellen erobern konnte? Die Hotelchefin liebte es, manchmal ein bisserl zu kuppeln und der Liebe auf die Sprünge zu helfen.

Doch ehe sie den Gedanken weiterspinnen konnte, fiel ihr Blick auf ein anderes wohlbekanntes Gesicht, und sie zog Andi mit sich, um den Landarzt Dr. Burger zu begrüßen.

***

Konstantin legte den Kopf in den Nacken und genoss das Gefühl der Sonne auf seinem Gesicht. Der Winter hatte viel zu lange gedauert, er liebte die warmen Monate viel mehr.

Er spürte die Blicke der Madeln, die ihn verstohlen musterten. Ein Schmunzeln umspielte seine Mundwinkel. Er fand die Serviererinnen und Zimmermadeln, die im Berghotel arbeiteten, allesamt sympathisch und reizend, er plauderte auch ganz gern mit ihnen, aber keine von ihnen interessierte ihn wirklich. Damit sie sich keine falschen Hoffnungen machten, bemühte er sich, alles ganz freundschaftlich zu halten, aber er wurde den Eindruck nicht los, dass sich manche von ihnen doch mehr erhofften.

„Konstantin, wir gehen morgen ins Kino, da ist doch ein neuer Liebesfilm angelaufen.“ Sofie machte eine Geste, die einige der Hotelmitarbeiter umfasste. „Möchtest du vielleicht mitkommen? Wie wär’s?“

Sie hatte einen Vorstoß gewagt, jetzt schaute sie ihn hoffnungsvoll an.

Er seufzte. „Tut mir leid, ich kann net, morgen hab ich keine Zeit.“

Die Enttäuschung, die sich auf ihrem Gesicht abzeichnete, versetzte ihm einen Stich. Bevor sie ein anderes Datum vorschlagen konnte, verabschiedete er sich rasch.

„So, ich spazier dann mal ein bisserl weiter, man sieht sich!“

Ihr enttäuschter Blick folgte ihm, als er mit großen Schritten davoneilte und auf ein paar Freunde aus Mayrhofen zusteuerte, die auch gerade angekommen waren.

„Jetzt sag bloß, du bist auf der Flucht vor der lieben Sofie“, sagte Lukas grinsend, der ihm gefolgt war. „So furchteinflößend ist sie auch wieder net. Jetzt schaut sie dir ganz traurig hinterher.“

Konstantin seufzte. „Mir tut’s ja auch leid. Die Sofie ist ein liebes Madel, aber ich glaub, sie mag mich mehr, als ich sie mag.“

Lukas zuckte mit den Schultern. „Mir kommt’s auch so vor. Sie scheint wirklich an dir zu hängen.“

„Aber Liebe lässt sich nun einmal net erzwingen“, murmelte Konstantin. „Vielleicht muss ich doch einmal ein bisserl deutlicher werden und ihr sanft signalisieren, dass sie net mein Typ ist. Aber wenn ich so was mach, komm ich mir immer wie ein Mistkerl vor.“

„Das ist das Leben, mein Guter“, meinte Lukas unbeschwert. „Sei ehrlich und mach ihr nix vor, das ist das Wichtigste. Ich kenn die Sofie, die schwärmt ein bisserl für dich, aber das Herz wirst du ihr sicherlich net brechen.“

Konstantin lächelte schwach. Er wollte noch etwas antworten, doch da hatte er schon das Grüppchen seiner Freunde aus Mayrhofen erreicht und wurde mit großem Hallo begrüßt.

„Na, was macht das Leben?“, schmetterte Tom gut gelaunt. „Wie machst du das nur, Konstantin? Jedes Mal, wenn wir uns sehen, wirkst du noch ein bisserl jünger und frischer, während wir anderen dahinwelken.“ Kumpelhaft schlug ihm der Karl auf die Schulter.

„Das ist die viele Bewegung an der frischen Luft! Du sitzt ja den ganzen Tag in einem staubigen Büro, deshalb bist du ganz vertrocknet und verrunzelt“, scherzte Konstantin lachend.

Eine Weile unterhielten sie sich über die Arbeit und eine besonders anspruchsvolle Wanderroute, die Lukas demnächst gerne ausprobieren wollte. Doch bald kreiste das Gespräch wieder um das Thema, das die jungen Männer schlussendlich am meisten beschäftigte: die Madeln.

„Schau, da drüben ist ja die Resi“, raunte Tom.

Konstantin folgte Toms Blick und sah tatsächlich die hübsche Blondine, die gerade mit einem großen Korb voller Rosen über den Kirchplatz schritt und die Blumen verteilte.

Lukas stieß Konstantin mit dem Ellenbogen an.

„Sag einmal, da war doch einmal was zwischen euch, oder net? Oder vertu ich mich da grad?“

Konstantin verzog leicht den Mund.

„Das ist ja schon hundert Jahre her. Wir hatten nur ein einziges Rendezvous, das ist alles. Net der Rede wert.“

Sehnsüchtig seufzte Karl. „Das ist ja ewig schad, dass nix draus geworden ist. Die ist ja eine richtige Traumfrau.“

Konstantin zuckte mit den Schultern. „Es hat einfach net gefunkt.“

Karl schnaubte. „Du bist ja vielleicht anspruchsvoll! Ist dir denn gar keine gut genug? Unsereins tät sich die Finger ablecken nach so einem feschen Madel.“

Erneut kam von Konstantin ein Schulterzucken. Er blickte der Resi hinterher, die ihm ein scheues Lächeln schenkte, bevor sie weiterging.

„Ja, sie ist sehr hübsch. Und außerdem, was noch viel wichtiger ist: ein grundanständiges, liebes Madel mit einem Herzen aus Gold. Der Mann, der sie eines Tages erobern wird, kann sich glücklich schätzen. Aber was nutzt’s, wenn keine Anziehungskraft da ist?“

Karl verdrehte die Augen.

„Mir soll’s recht sein, dann bleiben mehr hübsche Damen für uns anderen übrig. Man sagt ja immer, jeder Topf findet einen Deckel, aber mittlerweile glaub ich beinahe, du bist ein hoffnungsloser Fall, mein Guter. “

„Und wenn schon“, antwortete Konstantin ungerührt. „Als Junggeselle lebt sich’s auch net schlecht. Ich hab meine Freiheit, kann nach Lust und Laune flirten, bin niemandem Rechenschaft schuldig. Muss im Alltag keine Kompromisse eingehen. Jetzt einmal ganz im Ernst: Das ist net das schlechteste Leben, das man führen kann. Die Richtige wird schon kommen, und bis dahin genieß ich mein Leben ganz unbeschwert.“

„Recht so.“ Lukas erhob sein Bier. „Auf das freie Single-Leben!“

Doch Tom, der kürzlich seine Jugendliebe geheiratet hatte, war ganz anderer Meinung. Seine geliebte Uschi war sogar schwanger, und er schwebte dank seines Familienglücks im siebten Himmel.

„Das mag ja für eine Weile schön und gut sein“, gab er zu bedenken und schüttelte den Kopf. „Aber früher oder später will man doch jemanden an seiner Seite haben. Eine Partnerin, mit der man das Leben teilen und durch dick und dünn gehen kann. Das macht das Leben so viel schöner und verleiht ihm viel mehr Sinn. Auch du, Konstantin, wirst irgendwann den Wunsch verspüren, sesshaft zu werden! Da bin ich mir ganz sicher. Du wirst ja auch net jünger, frische Luft hin oder her. Eines Tages bist du alt und einsam und wünscht dir, du hättest eine liebe Frau in dein Herz und dein Leben gelassen.“

Konstantin und Lukas tauschten einen Blick miteinander aus, dann prusteten sie beide los.

„Du tust ja so, als wär der Konstantin in Gefahr, als alte Jungfer zu enden“, lachte Lukas. „Jetzt mach dir mal keine Sorgen. Er ist ja wahrlich kein Kind von Traurigkeit, und unter den Madeln, die er so kennenlernt, wird wohl eines Tages die richtige drunter sein. Zumindest glaub ich fest daran, dass es mir so ergehen wird. Bis die Herzkönigin auftaucht, kann’s ja net schaden, die ein oder andere Prinzessin zu küssen.“

„Und wenn man die Richtige übersieht, weil man gar net versucht, sie näher kennenzulernen?“, beharrte Tom. „Die Uschi und ich haben uns auch schon eine ganze Weile gekannt, bis uns beiden aufgegangen ist, dass wir mehr als bloß Freundschaft empfinden. Net immer trifft einen die Liebe wie ein Blitz, manchmal brauchen solche Dinge auch Zeit. Das kannst du mir glauben.“

Konstantin seufzte schicksalsergeben. Er wusste ja, dass Tom es nur gut meinte, aber trotzdem nervte es allmählich. Es gab einfach zu viele Menschen, die ihn bei jeder Gelegenheit dazu drängten, sesshaft zu werden. Dagegen hätte er doch auch gar nichts! Bereitwillig hätte er sein Herz verschenkt, wenn es ein Madel gäbe, das ihn wirklich interessiert hätte. Doch eine Frau, die ihn auf Dauer reizen konnte, hatte er bisher nicht kennengelernt.

„Soll ich denn der Resi was vorspielen, was gar net da ist? Sie ist lieb und wirklich … na ja, solide. Eine gescheite junge Frau. Aber in meinem Herzen regt sich gar nix, wenn ich sie seh. Ich mag sie gern, aber da ist nun einmal keine Leidenschaft.“

„Manchmal geht’s net so sehr um Leidenschaft, sondern mehr um andere Dinge. Um Vertrauen, Gemeinsamkeiten und darum, dass man sich aufeinander verlassen kann“, zählte Tom an den Fingern ab.

Energisch schüttelte Konstantin den Kopf. Seine blauen Augen funkelten, als er in die Ferne blickte.

„Das reicht mir net. Ich will alles, das volle Programm. Vertrauen, ja, aber auch Leidenschaft. Ich will eine Frau, die mich einfach fesselt und in ihren Bann zieht. Ich will ein Kribbeln spüren, ein Herzrasen.“

Tom wiegte den Kopf hin und her.

„Aber manchmal, wenn man zu viel will, kriegt man am Ende gar nix. Ich würd dir raten: Geh zur Resi hin und fordere sie zum Tanz auf. Vielleicht kann das zwischen euch ja doch noch was werden.“