Das Berghotel 224 - Verena Kufsteiner - E-Book

Das Berghotel 224 E-Book

Verena Kufsteiner

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Beschreibung

Ben Schubert hat vor zwei Jahren seine Verlobte bei einem Unfall verloren. Er fühlt sich oft einsam, doch seine starken Verlustängste verhindern, dass er sich erneut bindet. Seine beiden besten Freunde haben ihn überredet, wieder einmal in seine geliebten Berge zu fahren. Zwei Wochen im Berghotel in St. Christoph, inklusive einer Hüttenwanderung sollen Ben auf andere Gedanken bringen.
Im Berghotel treffen sie Vivian Haltinger und ihre beide Freundinnen. Das fröhliche Mädels-Trio nimmt auch an der Hüttenwanderung teil. Während der Wanderung kommen sich Vivian und Ben näher. Es knistert gewaltig zwischen ihnen. Doch mehr als ein Busserl tauschen sie nicht. Als Ben Vivian seinen Verlust anvertraut, wird Vivian klar: Sie hat sich in Ben verliebt, aber für diese Liebe kann es keine Erfüllung geben ...


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Inhalt

Cover

Impressum

Ein Busserl ist noch net genug!

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabeder beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2020 by Bastei Lübbe AG, Köln

Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: Bastei Verlag / Wolf

eBook-Produktion:3w+p GmbH, Rimpar (www.3wplusp.de)

ISBN 9-783-7325-9889-2

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Ein Busserl ist noch net genug!

Mitreißender Liebesroman aus dem Berghotel

Von Verena Kufsteiner

Ben Schubert hat vor zwei Jahren seine Verlobte bei einem Unfall verloren. Er fühlt sich oft einsam, doch seine starken Verlustängste verhindern, dass er sich erneut bindet. Seine beiden besten Freunde haben ihn überredet, wieder einmal in seine geliebten Berge zu fahren. Zwei Wochen im Berghotel in St. Christoph, inklusive einer Hüttenwanderung sollen Ben auf andere Gedanken bringen.

Im Berghotel treffen sie Vivian Haltinger und ihre beide Freundinnen. Das fröhliche Mädels-Trio nimmt auch an der Hüttenwanderung teil. Während der Wanderung kommen sich Vivian und Ben näher. Es knistert gewaltig zwischen ihnen. Doch mehr als ein Busserl tauschen sie nicht. Als Ben Vivian seinen Verlust anvertraut, wird Vivian klar: Sie hat sich in Ben verliebt, aber für diese Liebe kann es keine Erfüllung geben …

Mit einem zufriedenen Lächeln betrachtete Hedi Kastler den schön gedeckten Frühstückstisch. Hatte sie auch nichts vergessen? Frische Semmeln, Butter, Tiroler Speck und Käse, süße Marillenmarmelade, Kaffee und Sahne; ja, alles, was ihre bessere Hälfte Andi gern mochte zum Frühstück war vorhanden.

An diesem Morgen wollte sie ihn mal wieder überraschen. Sonst ging es meist hopp hopp. Nur wenig Zeit blieb für die erste Mahlzeit des Tages, wenn die Arbeit wartete und drängte. Es gab eben immer sehr viel zu tun in einem Haus wie dem Berghotel, dem schönen Schmuckkästerl am Rande von St. Christoph, wo die Gäste aus aller Welt verwöhnt wurden und sich fast wie daheim fühlen durften. Nur eben noch ein wenig heimeliger.

Die hübsche Blondine mit der üppigen Figur hatte eines ihrer Lieblingsdirndl angezogen. Es war dunkelgrün mit goldenen Stickereien und der Ausschnitt – wie meist – recht offenherzig. Warum auch nicht? Hedi war kein Trauerkloß. Sie liebte das Leben und sie zeigte gern, was sie hatte. Dabei stand ja außer Frage, dass auch bei ihr der alte Kaufmannsgrundsatz galt: Nur schauen, net anfassen! Das war eben ihrem Andi vorbehalten.

Mit dem urigen Tiroler, der seine karierten Hemden und Krachledernen über alles liebte, führte sie eine harmonische Ehe. Leider waren ihnen Kinder versagt geblieben, aber das tat der Liebe keinen Abbruch. Hedi und Andi standen sich vielleicht näher als manch anderes Ehepaar. Sie waren immer füreinander da und die gemeinsame Aufgabe schweißte sie so recht zusammen.

Das Berghotel, nur wenige Schritte von ihrem gemütlichen Häusel entfernt, war eben ihr Lebenswerk. Vor ein paar Jahren hatten sie viel Geld in eine umfassende Renovierung gesteckt. Außen lud das traditionsreiche Haus nach wie vor mit dem urigen Charme der Region die Gäste ein. Inwendig aber wurde alles geboten, was der verwöhnte Reisende dieser Tage sich nur wünschen konnte.

Da gab es zum Beispiel im Untergeschoss ein großes Hallenbad, dazu Sauna und Fitnessräume. Im Rosenstüberl verwöhnte die Kosmetikerin Gerti Wachter die meist weibliche Kundschaft mit Rosenölbehandlungen für eine streichelzarte Haut.

Durch die großzügig geschnittene Empfangshalle gelangte man zu den Einzel-und Doppelzimmern sowie den geräumigen Appartements, die allesamt sehr gemütlich und zugleich elegant eingerichtet waren. Der Duft des einheimischen Zirbelholzes betörte hier die Sinne.

Im Restaurant mit der angeschlossenen Aussichtsterrasse kamen auch Gourmets auf ihre Kosten. Die Köche Rosina Stadler und Leo Hofbacher verstanden sich ebenso auf die Kniffe der Haute Cuisine wie die Schmankerln der einheimischen Tiroler Küche.

Neben der gut bestückten Bar fand sich noch das Jagdstüberl, urig eingerichtet und oft Treffpunkt des Barons Brauneck und seiner Freunde. Die Braunecks bewohnten seit Generationen das Barockschloss, ebenfalls am Ortsrand von St. Christoph auf einer Anhöhe gegenüber dem Berghotel gelegen.

Für größere Familienfeiern oder Veranstaltungen standen der große Edelweiß- und der etwas kleinere Enziansaal zur Verfügung. Die Kastlers boten ihren Gästen hier übers Jahr zahlreiche Highlights an. So zum Beispiel Tanzabende unter einem bestimmten Motto, Sommerfeste, Kerzenlicht-Abende oder Maskenbälle. Für jeden Geschmack war stets etwas dabei.

Und auch die Umgebung des Berghotels war ganz auf Komfort und Wellness ausgelegt. Da gab es einen urigen Biergarten, wo man im Sommer unter dem ausladenden Blätterdach der alten Kastanien ein Weißbier mit einer deftigen Brotzeit genießen konnte. Neben dem großen Außenpool fand sich ein gepflegter Rosengarten, dessen Duft betörend war. Und natürlich fehlte auch der Tennisplatz nicht.

Für Fitness, Sport und Bewegung war Lukas Einrieder zuständig. Der stets gut gelaunte Sonnyboy gab Tennisstunden, agierte als Trainer im Fitnessbereich, bei ihm konnte man das Kraxeln lernen und er führte Höhenwanderungen, die bis zu einer Woche dauern konnten. Dabei wurde auf oft entlegenen Hütten übernachtet, die Gäste kamen in den Genuss einer rustikalen Bewirtung mit lokaler Küche und konnten die grandiose Majestät der Tiroler Alpen sozusagen hautnah genießen.

Zum Personal gehörten neben Lukas noch die Hausdame Gerda Stahmer, die auch für die Rezeption zuständig war und sich diese Aufgabe mit Andi Kastler und dem Nachtportier teilte, Kilian Garnreiter, der Mann für alle Fälle, Hausmeister, Chauffeur und Page, der Gärtner Franz Kroneder, sowie Haus- und Küchenpersonal.

Die Kastlers legten nicht nur Wert darauf, dass ihre Gäste sich bei ihnen wohlfühlten und die sprichwörtliche Tiroler Gastfreundschaft genossen, ihnen war es ebenso wichtig, im Personalstamm für ein entspanntes Miteinander und ein positives Arbeitsklima zu sorgen. Wie in einer großen Familie sollten sich alle fühlen, gut aufgehoben und sicher, jeder konnte sich auf den anderen verlassen und alle zogen an einem Strang.

Doch dieser hohe Anspruch verlangte freilich sehr viel Engagement, vor allem von den Hotelbesitzern. Und so blieb ein ausgiebiges Frühstück wie an diesem Morgen für Hedi und Andi sonst eher die Ausnahme von der Regel.

„Mei, Herzerl, du verwöhnst mich“, freute sich Andi nun auch, als er die Stube betrat. Er schenkte seiner Hedi ein Busserl und fragte vorsichtig nach: „Gibt’s vielleicht einen besonderen Grund für diese Festtafel? Ich werde doch hoffentlich kein wichtiges Datum vergessen haben?“ Im Geiste ging er rasch alle relevanten Festtage durch, ohne aber fündig zu werden.

Halbwegs erleichtert hörte er Hedi denn auch sagen: „Freilich net, Anderl. Mir war heut nur mal nach ein bisserl Gemütlichkeit, bevor drüben wieder der übliche Stress ausbricht.“

„Recht hast du“, stimmte er gut gelaunt zu, während er sich eine Semmel schmierte. „Das sollten wir öfter tun. Ich kann auch mal den Tisch decken und dich überraschen, wenn du magst.“

Sie lächelte. „Ein verlockendes Angebot…“

„Ja, net wahr?“ Er kaute grinsend.

„Am Nachmittag kommt übrigens der Lukas mit seiner Wandergruppe zurück“, erinnerte Hedi ihn.

„Auweh, das wird ein Heulen und Zähneklappern“, scherzte er. „Hoffentlich reicht unser Vorrat an Blasenpflastern, sonst wird’s kritisch. Und die große Hüttentour steht die Woche ja auch noch an.“

„Das bedeutet, eine Woche lang mit fünfzehn Gästen weniger.“ Hedi machte ein zufriedenes Gesicht. „Dann wird’s ein bisserl ruhiger bei uns zugehen. Gut, vor allem für Kuchel und Service, wenn alle mal durchschnaufen können, bevor unser Haus wieder voll belegt ist.“

„Tja, es ist eben Hochsaison, Schatzerl, da kannst sagen, was du willst. Und auch wenn ich mich recht ungern von unserem schön gedeckten Frühstückstisch trenne; es wird Zeit.“

„Stimmt. Ich räum noch schnell ab, dann komme ich auch.“

„Bis gleich.“ Andi drückte seiner besseren Hälfte ein Busserl auf, das sich gewaschen hatte, und verließ dann pfeifend und bester Laune das Haus.

Was hatte er nur für ein Glück mit seiner Hedi! Ein sauberes Weibsbild war sie, klug und schön und noch dazu mit dem Herzen auf dem rechten Fleck. Er war schon ein echter Glückspilz. Als Andi gleich darauf die Hotelhalle betrat, warteten dort bereits die ersten Neunankömmlinge. Der Nachtportier hatte schon Feierabend gemacht, Gerda Stahmer war auch nicht zu sehen. Da musste der Chef eben selber ran…

„Grüß Sie Gott, meine Herrschaften, herzlich willkommen im Berghotel“, rief er freundlich und trat hinter die Anmeldung. „Ich hoffe sehr, Sie hatten eine angenehme Anreise.“

„Keine Klagen.“ Der junge, dunkelhaarige Mann mit den tiefblauen Augen reichte Andi seine Reservierung.

„Ah, der Herr Schubert aus Wien, wir haben Sie bereits erwartet.“ Andi nickte dessen beiden Begleitern freundlich zu. „Dann müssen Sie die Herren Hartwig und Moser sein, net wahr?“

„Ganz recht.“ Peter Hartwig, Sportlehrer, und der Buchhalter Wolf Moser traten ebenfalls an die Rezeption.

Die drei Männer waren alle Anfang dreißig und schon lange befreundet. Nun hatten sie einen dreiwöchigen Urlaub im Berghotel samt Hüttenwanderung gebucht. Sie wirkten ebenso sportlich wie unternehmungslustig, auch wenn Ben Schubert meist ein ernstes Gesicht machte.

Andi vermutete, dass der junge Ingenieur den beruflichen Stress noch nicht ganz hinter sich gelassen hatte. Bei manchen Menschen dauerte es eben, bis sie in Urlaubslaune kamen. Doch im Berghotel ging das immer ganz fix. Denn hier musste man sich ganz einfach wohlfühlen.

Nachdem die drei Spezln eingecheckt hatten, klingelte Andi nach Kilian Garnreitner, der das Gepäck auf die Zimmer bringen sollte.

„Wann beginnt denn die Hüttenwanderung?“, wollte Ben wissen.

„Lukas Einrieder, unser Bergführer, kommt heut mit einer Gruppe von einer etwas kürzeren Tour zurück. Ich nehme an, er wird gleich mit Ihnen reden. Bevor es übermorgen losgeht, findet aber noch eine ausführliche Vorbesprechung statt.“

Ben bedankte sich und stieg dann zu seinen Spezln in den Lift. Die beiden musterten ihn aufmerksam.

Peter fragte: „Na, wie gefällt es dir hier? War unsere Idee nun gut oder schlecht?“

„Das kann ich noch net genau sagen“, kam es ein wenig zögerlich von dem jungen Mann. „Ein Tapetenwechsel kann nie schaden. Aber ob mir dieser Urlaub tatsächlich guttun wird, muss sich erst noch zeigen, wenn wir unterwegs sind. Die Hüttenwanderung ist’s, auf die ich gespannt bin.“

Peter und Wolf wechselten einen einvernehmlichen Blick. Es hatte sie viel Überredungskunst gekostet, ihrem Spezl einen gemeinsamen Wanderurlaub schmackhaft zu machen. Dass Ben dem Ganzen nun nicht mehr ablehnend gegenüberstand, sahen sie als Fortschritt an. Und sie hofften sehr, dass die drei Wochen im Berghotel ihm dabei helfen würden, seinen Kummer – zumindest für eine Weile – zu vergessen …

***

Nachdem die drei Burschen ihre Zimmer bezogen hatten, musste Ben nicht länger eine entspannte Miene machen, sondern konnte wieder zu den Gefühlen stehen, die ihn bewegten. Die Trauer in seinen Augen erfüllte auch sein Herz und prägte seinen Gesichtsausdruck. Ein bitterer Zug legte sich da um seinen Mund und eine tiefe Trostlosigkeit spiegelte sich in seinem Blick. Mit einem leisen Seufzen trat er hinter das Fenster und schaute eine Weile hinaus.

Lieblich war die Landschaft in diesem schmalen Seitental des Tiroler Zillertals. Sechs Berge umgaben St. Christoph und schufen ein imposantes Panorama. Zum Gipfel des Höchsten, dem Feldkopf, führte eine Kabinenbahn hinauf. Tiefblau spannte sich der klare Sommerhimmel über grüne Matten und Almen, über Wiesen, Weiden und Felder und das malerisch gelegene Barockschloss gegenüber des Berghotels. Es war ein richtiger Urlaubstraum.

Doch Ben fragte sich bekümmert, ob er diesen auch würde genießen können. Früher war er oft und gerne gewandert, vor allem in den Bergen. Zusammen mit seinen Spezln und dann mit Mara, seiner Verlobten. Bei dem Gedanken an sie verfinsterte sich sein Gesicht noch mehr.

Mara. Wie sehr er sie geliebt hatte! Ein ganzes gemeinsames Leben hatte vor ihnen gelegen, Jahre, Jahrzehnte. Das hatten sie zumindest geglaubt. Bis zu jenem verhängnisvollen Herbstabend vor zwei Jahren, als ein betrunkener Autofahrer Ben die Vorfahrt genommen hatte. Als eine Verkettung unglücklicher Umstände, als blindes Pech und sinnloser Schmerz ihm das Liebste auf Erden genommen hatten.

Der junge Ingenieur war bei dem Zusammenstoß nur leicht verletzt worden. Doch für Mara war jede Hilfe zu spät gekommen.

Immer und immer wieder hatte Ben sich gefragt, wie so etwas möglich gewesen war. Warum nur hatte er kaum eine Schramme abbekommen und hatte doch das Gefühl, dass sein Leben an jenem Herbsttag ebenso geendet hatte wie das seiner Liebsten?

Lange, dunkle Monate lagen nun hinter ihm. Er hatte sich ganz auf seinen Beruf konzentriert, unzählige Überstunden gemacht, nur um nicht zum Nachdenken zu kommen. Seiner Karriere war dies zuträglich gewesen, doch der Schmerz in seinem Herzen hatte sich mit Arbeit nicht betäuben lassen. Jede Nacht träumte Ben von dem Unfall. Und wenn er in einer stillen Minute doch einmal zur Ruhe kam, dann übermannten ihn Trauer und Verzweiflung.

Peter und Wolf, sein besten Spezln seit Schultagen, hatten ihm vorbildhaft beigestanden. Doch auch sie hatten ihm nicht wirklich helfen können. Die ersten arrangierten Verabredungen, mehr als ein Jahr nach Maras Tod, hatten Ben nichts eingebracht außer der Erkenntnis, dass er sich nicht wieder binden wollte. Seine Verlustängste waren zu groß, zu bestimmend. Nie wieder konnte er sein Herz verschenken, denn noch einmal würde er einen solchen Verlust nicht überstehen, das wusste er.

So war er allein geblieben, jedem Flirt und allem, was mit Blicken begann, aus dem Weg gegangen. Das bisschen spärliche Freizeit hatte er in seinen vier Wänden verbracht, mit Erinnerungen an eine bessere Zeit und voller Bitterkeit. Bis seine Spezln es nicht länger mit ansehen konnten, wie er litt. Sie hatten ihn zu dieser Reise überredet, sie meinten es gut. Und allein ihnen zuliebe wollte Ben sich bemühen, den Aufenthalt in St. Christoph zu genießen. Ob es ihm allerdings gelingen würde, wusste er noch nicht …

Das Mittagessen nahmen die drei Freunde auf der Aussichtsterrasse ein. Sie ließen sich die Tiroler Schmankerln schmecken und machten bereits Pläne für die kommenden Tage. Ben gab sich munter und aufgeräumt, und nach einer Weile musste er diesen Zustand nicht einmal mehr vorspiegeln. Er fühlte sich nun doch recht wohl im Kreise seiner besten Spezln, genoss die schöne Aussicht ins Tiroler Land und die Vorstellung, schon bald über die landschaftlich mehr als reizvollen Höhenwanderwege zu marschieren. Im Stillen dankte er Peter und Wolf dafür, dass sie ihn zu diesem Urlaub überredet hatten…

Am Nachmittag kehrte Lukas Einrieder mit seiner Wandergruppe ins Berghotel zurück. Die Gäste waren geschafft, aber man sah beinahe nur zufriedene Gesichter. Wie Andi es erwartet hatte, gingen seine Blasenplaster weg wie warme Semmeln.

„Die drei Wiener sind schon da“, ließ er Lukas wissen und deutete auf die Gäste, die es sich in der Lobby bei einem Longdrink gemütlich gemacht hatten. „Die Ersten der neuen Gruppe, tät ich sagen.“

Lukas nickte. „Dann will ich mich gleich mal bekannt machen.“

Per Handschlag begrüßte er gleich darauf die Spezln und setzte sich kurz zu ihnen.