Das Ende einer Mainacht - Walter Kabel - E-Book

Das Ende einer Mainacht E-Book

Walter Kabel

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Beschreibung

Das Ende einer Mainacht ist ein Kriminalroman von Walter Kabel mit dem Detektiv Harald Harst. Auszug: Gespräch im Dunkeln ... Nur flüsternde Stimmen hinter dem Wandschirm. Nur das leise Plätschern leiser Rede und Gegenrede. Auch das hat seine Reize, zumal wenn man wie wir einen Mann zwischen uns hatten, der Arno Matzka hieß - angeblich ... Ein Mann, der fast sämtliche Sprachen beherrschte, der genau so international war wie wir, der die Welt in allen Winkeln kannte und dem das Abenteuer Bedürfnis war ... Jedenfalls eine Persönlichkeit, dieser Kollege.

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Seitenzahl: 39

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Das Ende einer Mainacht

1. Gräfin Xenia2. Im Bestrahlungsraum3. Drei Spritzen4. Und noch ein Toter ...5. Haldens GeständnisAnmerkungenImpressum

1. Gräfin Xenia

Gespräch im Dunkeln ... Nur flüsternde Stimmen hinter dem Wandschirm. Nur das leise Plätschern leiser Rede und Gegenrede. Auch das hat seine Reize, zumal wenn man wie wir einen Mann zwischen uns hatten, der Arno Matzka hieß – angeblich ... Ein Mann, der fast sämtliche Sprachen beherrschte, der genau so international war wie wir, der die Welt in allen Winkeln kannte und dem das Abenteuer Bedürfnis war ... Jedenfalls eine Persönlichkeit, dieser Kollege.

»... Gewiß, der Perser Nussra ist mein Auftraggeber,« erklärte er. »Allerdings hatte ich auch schon vorher auf Halden ein kritisches Auge geworfen, sogar schon vor Mendels ... Unfall im Hause der Sanitätsrätin.«

»Schon vorher?!« und Harsts Stimme verriet ein wenig Unglauben.

»Gewiß, schon vorher, der Gräfin Sildheim wegen.«

»Wie – auch als Beauftragter?«

»Nein ... Aus eigenem heraus, Herr Harst.«

Pause ... Dunkelheit ... Stille ... Draußen aber der Mairegen und das ferne, dumpfe Grollen eines ersten Frühjahrgewitters.

»Also kennen Sie die Gräfin, Matzka?« läßt sich Harald wieder vernehmen.

»Sehr gut ... Zu gut ...« Das klingt so eigentümlich; so, als ob's aus den Tiefen einer wunden Seele käme. »Haben Sie sich bereits über die Gräfin näher unterrichtet, Herr Harst? – Nein? Nun, dann kann ich Ihnen helfen ... besser als jeder andere. Sie waren ja soeben so vollkommen offen mir gegenüber, und wir kämpfen nun auch Schulter an Schulter. Sie haben mir wichtige Aufschlüsse gegeben. Ich kann dasselbe. Vieles von dem, was Sie wissen, war mir neu, eigentlich das meiste sogar. Und ebenso wird Ihnen interessant sein, was ich über die Gräfin Xenia Sildheim zu berichten habe. Sie ist seit drei Jahren Witwe, erst dreiundzwanzig Jahre alt, heiratete seinerzeit den österreichischen Grafen Sildheim nur aus Not. Der Graf hätte ihr Großvater sein können, war schon zweimal verheiratet gewesen, hatte drei erwachsene Kinder, von denen der Erbgraf Joseph Sildheim uns hier allein etwas angeht, denn er war's, der seine jugendliche Stiefmutter aus ihrer Dresdener Villa nachts im Auto hier zu Doktor Halden brachte – – wegen nervösen Zusammenbruchs, behauptete er, und ein Lump von Arzt in Dresden hat ihm das bestätigt.«

»Natürlich erbrechtliche Streitigkeiten,« warf Harald ein.

»Natürlich ... Die Gräfin Xenia soll eben entmündigt werden, damit der Erbgraf Joseph die Verwaltung des Vermögens in die Hand bekommt, das ihm sein Vater wegen seiner Heirat mit einer Halbweltdame aus Monte Carlo entzogen hatte ...«

»Die Gräfin Xenia ist geborene Russin, nicht wahr?«

»Ja ... geborene Fürstin Ussulow von der kaukasischen Linie. Die Ussulows waren ungeheuer reich. Von der ganzen Familie lebt heute nur noch Xenia, und das Vermögen ist in dem Riesensack bolschewistischer Volksbeglückung spurlos verschwunden – wie ungezählte andere Vermögen.«

»Wie mag denn der Erbgraf Sildheim gerade auf Doktor Halden als den geeigneten Schurken gekommen sein?!«

»Ja – wenn ich das wüßte! – Ich habe die Fürstin Xenia seinerzeit sehr gut gekannt ...«

»... Weil Sie selbst Russe sind, Matzka ...«

»Entschuldigen Sie schon, Herr Harst, den Vorhang lüfte ich nicht. Was war, ist begraben. Nicht alles freilich, denn für vieles gibt es kein Vergessen ...«

Finsternis um uns her.

Und jetzt war des Kollegen Stimme wie das zornige Fauchen eines stolzen Königstigers, den man aus den heimatlichen Dschungeln durch Feuer, List und Frechheit vertrieben hat ...«