Das Geheimnis früherer Leben - Norbert Kürlis - E-Book

Das Geheimnis früherer Leben E-Book

Norbert Kürlis

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Beschreibung

Was wäre, wenn deine Seele eine Geschichte hätte, die du längst vergessen hast? In diesem fesselnden Erzählband werden die Grenzen zwischen Vergangenheit und Gegenwart durchlässig. Ob in Träumen oder durch eine unerwartete Begegnung - die Protagonisten dieser Geschichten stehen vor der Herausforderung, Erinnerungen an frühere Leben zu entschlüsseln. Das Geheimnis früherer Leben lädt ein zu einer Reise in die Tiefen der Seele, wo verborgene Geschichten warten, erzählt zu werden. Berührend, mystisch und voller Überraschungen. Ein Buch über das, was war, und das, was vielleicht immer bleiben wird.

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Seitenzahl: 103

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Inhalt

Vorwort

Einleitung

Die Melodie der Vergangenheit

Begegnung mit einer alten Seele

Der vertraute Garten

Die vertraute Stadt

Die Laterne am Ende der Gasse

Das steinerne Flüstern

Wiedersehen in Mönchengladbach

Das Seelentreffen in Meran

Im Traum begegnet Eva ihrer Mutter

Erinnerung an Terlan

Rückkehr des Vergangenen

Vergangene Schritte

Echo der Liebe

Anne und die alte Seele

Anne und Andreas

Die Seele von Opa August

Anne im Kindergarten

Lena

Eine Nahtoderfahrung

Die Stimme des Gipfels

Das Geheimnis der Großmutter

Am Ende des Tunnels

Die Urgroßmutter

Ein Lachen aus der Vergangenheit

Erinnerungen an Brest

Die Stimme auf der Hütte

Letzter Abschied in Wien

Die Stimme des Meeres

Der Jakobsweg

Die Botschaft an der Etsch

Die Wellen der Vergangenheit

Das Flüstern im Münster

Nachwort

Vorwort

Im Lauf der Jahre habe ich in Gesprächen mit Freunden, Bekannten und Weggefährten oft erlebt, wie sich unsere Diskussionen ganz von selbst einem faszinierenden und zugleich rätselhaften Thema zuwandten: dem, was nach dem Tod mit uns geschieht. Es ist eine Frage, die Menschen seit jeher bewegt – unabhängig von Alter, Herkunft oder Weltanschauung.

Diese Gespräche haben mich tief beeindruckt. Jeder hat seine eigenen Vorstellungen, Hoffnungen und manchmal auch Ängste. Während einige fest an Wiedergeburt oder ein Leben nach dem Tod glauben, sehen andere den Tod als endgültigen Abschluss. Doch was, wenn es mehr gibt? Was, wenn unsere Seelen auf Reisen gehen, wenn unser Dasein nach dem körperlichen Ende nicht endet?

Diesen Gedanken nachzuspüren, hat mich inspiriert, Geschichten zu schreiben. Geschichten, die nicht nur Fantasie und Spekulation sind, sondern auch von den Träumen, Überzeugungen und Erfahrungen der Menschen um mich herum geprägt wurden.

Mit diesem Buch lade ich dich ein, auf eine Reise zu gehen – eine Reise in die Welt der Seelenwanderung. Jede Geschichte ist ein eigenständiges Abenteuer, das sich dem Unbekannten widmet. Sie sollen zum Nachdenken anregen, dich zum Träumen bringen oder vielleicht einfach nur unterhalten.

Ich hoffe, dass du beim Lesen nicht nur Freude findest, sondern auch neue Perspektiven entdeckst. Vielleicht erkennst du sogar eigene Gedanken oder Fragen wieder, die dich schon lange beschäftigen.

In diesem Sinne: Lass uns gemeinsam einen Blick hinter den Schleier werfen.

Herzlich, Norbert

Einleitung

Habt ihr euch schon einmal gefragt, was passiert, wenn unser Leben zu Ende geht? Wohin geht die Seele, wenn der Körper aufhört zu atmen? Manche sagen, sie fliegt in den Himmel, andere glauben, sie kehrt zur Erde zurück, um etwas Neues zu beginnen.

In diesen Geschichten werdet ihr die spannendsten, lustigsten und geheimnisvollsten Reisen erleben, die Seelen auf ihrer Wanderung unternehmen können. Manchmal landen sie an Orten, die voller Wunder stecken. Manchmal treffen sie auf andere Seelen, die etwas Wichtiges zu sagen haben. Und manchmal müssen sie schwierige Entscheidungen treffen, um herauszufinden, wer sie wirklich sind.

Vielleicht entdeckst du, dass auch in dir eine Seele steckt, die voller Abenteuerlust ist – bereit, die größten Geheimnisse des Lebens zu erforschen.

Bist du bereit für die Reise?

Die Melodie der Vergangenheit

Die Klaviermusik verstummte, und ein sanftes Raunen ging durch die opulente Halle des Grand Hotels "Eternal". Alexander, der neue Barpianist, ließ seine Hände für einen Moment auf den Elfenbeintasten ruhen, bevor er sie sanft schloss. Er hatte die ganze Nacht über gespielt, Melodien, die die Zeit vergessen zu haben schien, und sich dabei von der Atmosphäre des jahrhundertealten Hotels tragen lassen.

„Eine Pause“, murmelte er zu sich selbst, erhob sich und ließ seinen Blick durch die hohe Decke und die vergoldeten Leuchter schweifen, die so viel gesehen haben mussten – Kriege, rauschende Feste, verlorene Liebschaften.

An der Bar angekommen, begrüßte ihn der Barkeeper mit einem warmen Lächeln. „Mineralwasser, wie üblich?“

„Ja, danke.“ Alexander lehnte sich an den Tresen und nahm das Glas entgegen. Während der Barkeeper ihm Platz machte, wandte Alexander seinen Blick zum Barspiegel.

Doch anstelle seines eigenen müden Gesichts sah er plötzlich etwas, das ihm den Atem raubte.

Eine junge Frau, wunderschön, mit dunklen Locken und einem glitzernden Kleid, das an eine vergangene Ära erinnerte, blickte ihm entgegen. Ihr Gesicht war traurig, aber ihre Augen schienen zu lächeln, fast so, als erkenne sie ihn. Alexander fuhr zusammen, das Glas klirrte auf dem Tresen. Er drehte sich hastig um, doch hinter ihm war niemand.

„Alles in Ordnung?“ fragte der Barkeeper und trat besorgt näher.

Alexander zeigte mit zitternder Hand auf den Spiegel. „Da... da war jemand. Eine Frau. Sie... sie stand direkt hinter mir, aber jetzt ist sie weg.“

Ein leises Lächeln huschte über das Gesicht des Barkeepers, gemischt mit einem Hauch von Resignation. „Ah, es ist wieder passiert.“

„Was meinen Sie?“ Alexander starrte ihn an, die Verwirrung in seinen Augen unübersehbar.

Der Barkeeper stützte sich auf den Tresen, sein Ton wurde leiser, fast vertraulich. „Jeder neue Pianist sieht sie irgendwann. Sie gehört zu diesem Ort, zu dieser Bar. Ich habe sie nie selbst gesehen, aber die Geschichten – die kenne ich alle. Manche sagen, sie war die Pianistin hier, bevor der Erste Weltkrieg alles veränderte. Ihr Name war angeblich Claire.“

„Claire...“ Alexander flüsterte den Namen, als würde er ihn schmecken wollen. „Aber warum? Warum zeigt sie sich?“

Der Barkeeper zuckte die Schultern. „Vielleicht kann sie einfach nicht gehen. Vielleicht ist es die Musik, die sie hier hält. Sie soll brillant gewesen sein – die beste Pianistin ihrer Zeit. Man sagt, sie starb jung, an gebrochenem Herzen. Und seitdem... na ja, scheint sie an diesem Ort festzuhängen.“

Alexander war still. Er starrte in sein Glas, dann wieder in den Spiegel. Die Frau war fort, aber er spürte, dass sie noch da war.

„Und jetzt? Soll ich weiterspielen?“ fragte er schließlich.

Der Barkeeper nickte. „Das solltest du. Vielleicht hört sie zu. Vielleicht ist das alles, was sie braucht – jemanden, der weiterspielt.“

Mit einem leichten Schauer kehrte Alexander zum Flügel zurück. Als er die ersten Töne anschlug, klang die Melodie wärmer, voller, fast so, als würde eine unsichtbare Hand ihm den Weg weisen. Und tief in seinem Inneren wusste er: Claire war immer noch da, eine leise Melodie in den alten Mauern des Grand Hotels.

Begegnung mit einer alten Seele

Als Anna in das alte Café trat, verspürte sie ein seltsames Ziehen in ihrer Brust, als würde ein unsichtbarer Faden sie zu einem längst vergessenen Ort führen. Das Café war gemütlich, fast unscheinbar, mit wackeligen Holztischen und verblassten Fotografien an den Wänden. Doch etwas in der Atmosphäre fühlte sich vertraut an, wie ein Traum, den sie nicht recht greifen konnte.

Anna bestellte einen Tee und ließ ihren Blick schweifen. In einer Ecke saß ein alter Mann, der in ein Buch vertieft war. Seine silbernen Haare fielen ihm wirr ins Gesicht, und doch strahlte er eine seltsame Ruhe aus. Als seine Augen plötzlich aufblickten und die ihren trafen, schien die Zeit für einen Moment stillzustehen.

„Setzen Sie sich doch zu mir“, sagte er, seine Stimme tief und sanft. Anna, überrascht von seiner direkten Art, zögerte nur kurz, bevor sie sich zu ihm setzte.

„Ich kenne Sie nicht, und doch...“, begann er, ohne den Satz zu beenden.

„Ich habe das Gefühl, Sie schon einmal getroffen zu haben“, antwortete Anna, bevor sie wusste, warum sie das sagte. Es war absurd, und doch fühlte es sich richtig an.

Der Mann lächelte, und seine Augen funkelten, als würde er eine Geschichte erzählen, die nur er kannte. „Es gibt Begegnungen, die über die Zeit hinausreichen. Manche Seelen sind miteinander verbunden, egal wie oft sie wiedergeboren werden.“

Anna spürte eine Gänsehaut über ihren Körper laufen. Sie hatte sich nie mit solchen Themen beschäftigt, aber irgendetwas an seinen Worten berührte sie tief.

„Warum habe ich das Gefühl, dass Sie mich kennen?“ fragte sie.

„Vielleicht, weil wir uns kennen“, antwortete er leise. „Nicht in diesem Leben, aber in einem früheren. Ich war... ein Lehrer für dich, könnte man sagen. Du warst voller Neugier und Licht, doch dein Weg war nicht leicht.“ Seine Worte ließen Erinnerungen aufblitzen, die nicht ihre zu sein schienen: Ein Zimmer voller Bücher, das Knistern eines Feuers, eine Stimme, die sie lehrte, Geduld zu üben. Es war, als würde ein verborgenes Fenster in ihrem Inneren aufgestoßen, und sie konnte für einen Moment etwas sehen, das jenseits ihres Verstandes lag.

„Und jetzt?“ fragte sie, ihre Stimme kaum mehr als ein Flüstern.

„Jetzt begegne ich dir, um dich an etwas zu erinnern. Du bist hier, um etwas zu vollenden, das du begonnen hast. Aber nur du kannst wissen, was das ist.“

Die Begegnung dauerte vielleicht eine Stunde, vielleicht zwei. Als Anna das Café verließ, fühlte sie sich verändert. Der alte Mann hatte ihr nichts Konkretes gesagt, und doch schien sein Blick, seine Präsenz, eine Tür in ihr geöffnet zu haben.

Von diesem Tag an begann sie, die leisen Zeichen in ihrem Leben wahrzunehmen: eine alte Leidenschaft fürs Schreiben, die sie wieder aufnahm, eine unerklärliche Ruhe, die sie in schwierigen Momenten empfand, und ein neues Vertrauen in den Lauf der Dinge.

Der alte Mann verschwand, als hätte er nie existiert. Doch Anna wusste, dass er ein Teil ihrer Seele berührt hatte, ein Echo aus einer anderen Zeit, das sie daran erinnerte, wer sie war und wohin sie ging. Die Begegnung mit der alten Seele war nicht das Ende, sondern ein Anfang.

Der vertraute Garten

Karen hatte keine Ahnung, warum sie an jenem Nachmittag beschlossen hatte, in die kleine Stadt am Rande der Hügel zu fahren. Es war ein spontaner Einfall gewesen, ausgelöst durch ein Bild in einer Reiseführerbroschüre: ein alter Garten mit einer verwitterten Steinbank, umgeben von einer üppigen, grünen Landschaft. Der Ort hatte etwas an sich, das sie magisch anzog, als würde er sie rufen.

Als sie ankam, umfing sie die Stadt mit einer seltsamen Mischung aus Neuheit und Vertrautheit. Die engen Kopfsteinpflasterstraßen, die Fachwerkhäuser mit den verwitterten Holzfassaden, der Geruch von Lavendel in der Luft – es war, als hätte sie das alles schon einmal erlebt.

Karen folgte den Wegweisern zum Garten, der sich hinter einer kleinen Steinmauer verbarg. Als sie das schwere Eisentor aufstieß und eintrat, überkam sie eine Welle von Emotionen. Vor ihr erstreckte sich eine Oase aus wildem Grün. Rosen rankten an Spalieren, und hohe, alte Bäume warfen schützenden Schatten auf den moosbedeckten Boden. In der Mitte des Gartens stand die Steinbank aus der Broschüre, doch sie wirkte nicht fremd.

Sie ging langsam darauf zu, ihre Finger streiften die Blätter der Büsche, als wollte sie prüfen, ob der Ort wirklich real war. Ein leises Kribbeln lief ihr über die Haut. Als sie die Bank erreichte und sich setzte, fühlte sie ein Ziehen tief in ihrer Brust, so stark, dass ihr für einen Moment die Luft wegblieb.

„Hier war ich schon einmal“, flüsterte sie. Doch es war nicht nur eine Vermutung. Es war Gewissheit.

Karen schloss die Augen, und Bilder begannen in ihrem Inneren aufzutauchen. Eine Frau in einem weißen Kleid, die auf derselben Bank saß, mit einem Buch in den Händen. Ein Mann, der ihr etwas zuflüsterte, während er neben ihr stand. Lachen, das zwischen den Bäumen widerhallte. Ein Versprechen, geflüstert wie ein Geheimnis: „Ich werde immer hier sein, wenn du mich brauchst.“

Die Bilder waren so klar, dass sie für einen Moment glaubte, sie würde träumen. Doch als sie die Augen wieder öffnete, war der Garten derselbe. Der Mann und die Frau waren verschwunden, doch das Gefühl ihrer Präsenz blieb.

Plötzlich hörte sie Schritte hinter sich. Sie drehte sich um und sah einen älteren Mann, der einen Strohhut trug und sie mit neugierigen Augen betrachtete.

„Seltsam, Sie hier zu sehen“, sagte er. „Ich habe Sie noch nie hier gesehen, und doch... Sie erinnern mich an jemanden.“

Karen lächelte unsicher. „Ich fühle mich, als würde ich diesen Ort kennen. Es ist, als wäre ich schon einmal hier gewesen.“

Der Mann nickte langsam. „Viele sagen das, wenn sie hierherkommen. Aber bei Ihnen... ich weiß nicht. Vielleicht waren Sie wirklich hier, vor langer Zeit.“

Sie verbrachten den Nachmittag im Gespräch. Der Mann erzählte Geschichten über den Garten, über die Menschen, die hier gelebt hatten, und über ein Paar, das vor vielen Jahrzehnten an genau diesem Ort zusammengekommen war. Eine Frau mit einem weißen Kleid, ein Mann mit einer leisen Stimme.



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