Das Grauen in Dunwich - H. P. Lovecraft - E-Book

Das Grauen in Dunwich E-Book

H. P. Lovecraft

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Beschreibung

Welches Grauen treibt im Dorfe Dunwich sein Unwesen? Und in welcher Beziehung steht es zur Familie Whateley, die in einem abgeschiedenen Farmhaus ihr Dasein fristet? Ein geheimnisvolles Grimoire, das verfluchte Necronomicon, scheint unbekannte Mächte hervorzurufen, denen der junge Wilbur Whateley durchaus zugetan ist ... H. P. Lovecrafts "Das Grauen in Dunwich" wird von Leon Werth in einer kommentierten Neuübersetzung herausgegeben.

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Inhalt

„Die Lektüre führt zu schrecklichen Folgen.“

Das Grauen in Dunwich

I.

II.

III.

IV.

V.

VI.

VII.

VIII.

IX.

X.

Die Geschichte des Necronomicon

„Die Lektüre führt zu schrecklichen Folgen.“

Das Necronomicon in der Tradition okkulter Schriften in der phantastischen Literatur und zur Übersetzung und kritischen Lesart von The Dunwich Horror (1929)

Leon Werth

‚Horror‘ und ‚terror‘ sind zwei semantisch eng miteinander verknüpfte Vokabeln. So verweist das Oxford English Dictionary in beiden Fällen auf das Gefühl oder den Zustand der Angst und eine Person oder Sache, die diese Angst auslöst.1 In Theorien und Poetiken der Horrorliteratur werden dennoch beide Begriffe voneinander abgegrenzt. Eine sehr bekannte Unterscheidung macht Ann Radcliffe in ihrem Essay On the Supernatural in Poetry (1826):

Terror and horror are so far opposite, that the first expands the soul, and awakens the faculties to a high degree of life; the other contracts, freezes, and nearly annihilates them. […] [A]nd where lies the great difference between horror and terror, but in the uncertainty and obscurity, that accompany the first, respecting the dreaded evil?2

Nur ‚terror‘ sei ‚eine Quelle für das Erhabene‘ („a source of the sublime“)3 und wecke die Vorstellungskraft der Lesenden.4 Später machen Devendra Varma, Stephen King und Noël Carrol5 weitere Definitionsvorschläge. Varma differenziert zwischen psychischem ‚terror‘ und physischem ‚horror‘.6 King unterscheidet in ähnlicher Weise zwischen ‚terror‘ (als den rein spekulativen Vorstellungen im Kopf bei etwas Nicht-Sichtbaren), ‚horror‘ (dem Gefühl der Angst, das nicht nur im Kopf, sondern auch als physische Reaktion auf die physische Darstellung von etwas ‚Falschem‘ stattfindet) und ‚revulsion‘ (dem Ekel vor dem Gesehenen bzw. Gelesenen).7

In Lovecrafts Erzählungen finden sich alle drei Elemente wieder. Er selbst gebraucht in seinen Essays Supernatural Horror in Literature (1927) und Notes on Writing Weird Fiction (1937) vorzugsweise den Begriff ‚horror‘.8 In The Dunwich Horror nutzt er die Ambivalenz dieses Wortes: Neben dem Grauen als Gefühl beim Anblick bzw. Nicht-Sehen des Ungeheuers und seiner verheerenden Auswirkungen ist auch dieses an sich gemeint, also eine Person bzw. Sache, die jemandem Angst macht. Diese Ambivalenz des Wortes aufrecht zu erhalten, ist nicht ganz leicht. In der vorliegenden Übersetzung wurde ‚horror‘ einheitlich mit ‚Grauen‘ übersetzt ‒ bezogen auf das Wesen an sich wäre allerdings ‚Schrecknis‘ die treffendere Entsprechung. Mit ‚terror‘ bezeichnet Lovecraft an einigen Stellen ebenfalls das Wesen, vor allem aber ein Gefühl, das mit ‚Schrecken‘ übersetzt wurde. In Variation zu bisherigen Übersetzungen wurde der Titel mit Das Grauen in Dunwich ins Deutsche übertragen. Das unterstreicht Lovecrafts Anspruch an eine Literatur der kosmischen Angst („cosmic fear“),9 zumal etwas Fremdes von Außerhalb in Dunwich eindringt. Die traditionelle Übersetzung mit Das Grauen von Dunwich betont dementgegen, dass das Grauen aus den ‚verkommenen‘ Gefilden des abgeschiedenen Dorfes selbst stammt. Beide Deutungen liegen wohl in Lovecrafts Sinn, wenn er seine Erzählung nicht spezifischer mit The Horror of Dunwich oder The Horror in Dunwich betitelt hat.10

Während das Grauen letztlich in Dunwich geboren wird und aufwächst, soll mithilfe einer okkulten Schrift das Eindringen noch viel gefährlicherer Wesen von Außerhalb ermöglicht werden. Wilbur Whateleys Objekt der Begierde, das verfluchte Necronomicon, ist das wohl populärste fiktive Grimoire bzw. Zauberbuch in der Phantastik. In Bezug auf die phantastische Kinder- und Jugendliteratur, in der das ‚Buch im Buch‘-Motiv in den letzten Jahren einen zunehmend beliebten Charakter gewonnen hat, führt Maria Nikolajeva das ‚magische Buch‘ als ein Beispiel für die ‚magischen Übergänge‘ von einer realistisch gezeichneten Primärwelt in eine phantastische Sekundärwelt und umgekehrt an.11 Bei Lovecraft hat das Necronomicon eine ähnliche Funktion. Zwar handelt es sich nur in einem weiteren Sinne um ein ‚Buch im Buch‘, da Lovecrafts Erzählungen zu Lebzeiten überwiegend in Pulp Magazines veröffentlicht werden und nur The Shadow over Innsmouth (1936) in Buchform erscheint. Auch dient es nicht als direktes Portal in eine andere Welt. Doch durch die im Necronomicon enthaltenen Formeln und Zaubersprüche sollen die ‚Großen Alten‘ in die Alltagswelt von Dunwich hereingelassen werden.

In einer populärwissenschaftlichen Auseinandersetzung verfolgt Owen Davies die Geschichte der Grimoires von der Antike und dem Mittelalter bis zur Gegenwart.12 Er verweist bspw. auf die Henochbücher (vgl. D 7), das Achte Buch Mose, das im 4. Jh. n. Chr. auftaucht (vgl. D 10 f.), auf das Picatrix (Ghāyat al-Hakīm) (Mitte des 12. Jh., vgl. D 26 f.), auf Schriften über Totenbeschwörung, die dem Mönch Roger Bacon (ca. 1214‒1292) zugeschrieben werden (vgl. D 37), und den Clavicula Salomonis (15. Jh., vgl. D 15 u. 55). Des Weiteren geht er auf das Werk De occulta philosophia libri tres von Heinrich Cornelius Agrippa von Nettesheim (1486‒1535) ein, das sich u. a. mit Naturmagie und kabbalistischer Lehre befasst (vgl. D 47 f.), auf Steganographia von Johannes Trithemius (1462‒1516, vgl. D 47), auf die Sagen um Johann Georg Faust (ca. 1480‒1541, vgl. D 49 f.) und auf das Sechste und Siebente Buch Mose, das im 18. Jh. in Deutschland kursiert (vgl. D 11 u. 118 f.).

Auf viele Namen verweist auch Lovecraft selbst: In The Dunwich Horror befasst sich Dr. Armitage bei der Entschlüsselung von Wilbur Whateleys Tagebuch mit der kryptographischen Abhandlung Poligraphia von Trithemius. Zudem verfügt Wilbur über eine Übersetzung des Necronomicon durch Dr. John Dee, dem Magikus und Astrologen am Hofe Elisabeths I., der laut Davies ein (ebenfalls Agrippa zugesagtes) Fourth Book of Occult Philosophy besessen haben soll (vgl. D 52) und mutmaßlich über das bis heute unentschlüsselte Voynich-Manuskript verfügte (vgl. D 267). Auch das Daemonolatreia (1595) von Remigius (vgl. auch D 265) nennt Lovecraft. In Supernatural Horror in Literature verweist er auf die Bücher Henochs und den Claviculus Salomonis:

Fragments like the Book of Enoch and the Claviculae of Solomon well illustrate the power of the weird over the ancient Eastern mind, and upon such things were based enduring sytems and traditions whose echoes extend obscurely

even to the present time.13

Hier befasst sich Lovecraft auch mit Themen, die später in The Dunwich Horror eine tragende Rolle spielen: mit dem ‚Hexensabbat‘ in der Walpurgisnacht und an Halloween („the traditional breedingseasons of the goats and sheep and cattle“),14 den Hexenprozessen in Salem, den Astrologen und Kabbalisten des Mittelalters, den dämonischen Wasserspeiern in der gotischen Architektur15 und den Magiern und Alchemisten der Renaissance: „Nostradamus, Trithemius, Dr. John Dee, Robert Fludd, and the like“.16 Neben Arthur Machens The Great God Pan (1894) und The White People (1899)17 dürfte auch der Roman Der Golem (1915) von Gustav Meyrink als Vorbild gelten, der von Lovecraft in seinem Essay angeführt wird.18 Dort wird der jüdische Mystizismus um die Gestalt des Golems verarbeitet, welcher der Legende nach von Rabbi Löw aus Lehm geformt und mithilfe eines magischen Papierstücks zum Leben erweckt wird. In Meyrinks Verarbeitung trifft der Golem auf den Protagonisten und bittet ihn, in einem mysteriösen Buch den ersten Buchstaben eines Kapitels auszubessern, das mit ‚Ibbur‘ (‚die Seelenschwängerung‘) betitelt ist.

Davies nennt als literarische Vorlage für Lovecrafts Necronomicon das Sigsand-Manuskript, das W. H. Hodgson in einer Reihe von Kurzgeschichten um den Detektiv Thomas Carnacki (1910‒1912) seinem Protagonisten zur Seite stellt (D 263). Das Grimoire sei generell ein beliebtes Motiv in Pulp Magazines gewesen (vgl. D 264). Für die Titelgebung des Necronomicon habe Lovecraft das Lehrgedicht Astronomica gedient, das einer Person mit Namen Marcus Manilius (1. Jh. n. Chr.) zugesagt werde (vgl. D 264).

Über fiktive Grimoires innerhalb des Cthulhu-Mythos, wie Clark Ashton Smiths The Book of Eibon und Robert Blochs De Vermis Mysteriis, verfolgt Davies die Geschichte späterer, real existierender okkulter Schriften, wie das Buch der Schatten und die Satanische Bibel. Er beschließt seine Ausführungen mit einem Blick in die 1990er und frühen 2000er und führt bspw. die US-amerikanischen Serien CHARMED (1998‒2006) und BUFFY THE VAMPIRE SLAYER (1997‒2003) an, in denen Zauberbücher und okkulte Schriften auftauchen. Außerdem verweist er auf den Roman El Club Dumas (1993) von Arturo Pérez-Reverte, der unter dem Titel DIE NEUN PFORTEN (1999) von Roman Polanski verfilmt wurde und in dem der Bücherjäger Lucas Corso damit beauftragt wird, die Holzschnitte in der Schrift De Umbrarum Regni Novem Portis zu untersuchen, die aus dem von Lucifer übersetzten Delomelanicon stammen sollen.19

Doch auch das Necronomicon setzt seine Geschichte nach Lovecrafts Tod in Rezeption und Fan-Fiction fort. 1977 erscheint das Simon Necronomicon, ein Hoax, der sich als Übersetzung eines griechischen Textes aus dem 9. Jh. durch einen orthodoxen Bischof namens Simon ausgibt (vgl. D 268). Eine weitere Publikation ist Das Buch der Toten Namen. Necronomicon (1978): eine Zusammenstellung aus Sekundärtexten, pseudowissenschaftlichen Beiträgen und „Fragmente[n] aus dem Necronomicon“,20 in denen bspw. das Voor-Zeichen als Satansgruß abgebildet ist21 und die Zubereitung des „mystische[n] Pulver[s] der Materialisierung“22 erklärt wird:

Nimm drei Teile vom Staub eines Grabes, worin ein Körper seit zwei Jahrhunderten oder mehr gelegen hat. Von zerriebenem Amaranth nimm zwei Teile, vom Blatte des Efeus, welches am Boden lag [!] nimm ein Teil und von feinem Salz ebensoviel. Vermische all dies in einem offenen Mörser am Tage und zur Stunde des Saturn. Gib über den so vereinten Ingredienzen das Zeichen von Voor und versiegle das Pulver in einer bleiernen Schatulle, in die du das Siegel von Koth eingekerbt hast.23

Mit dem okkulten Wissen des Necronomicon verbunden ist die Schrift als magisches Element. Jochen Walter hat sich mit der Funktion des Lateinischen bei Lovecraft beschäftigt, wie bspw. bei dem vorangestellten Motto in The Festival (1925) ‒ der zweiten Kurzgeschichte nach The Hound (1924), in der das Necronomicon auftaucht (vgl. D 264 f.). Großes Interesse hat Walter an der Tatsache, dass die lateinischen Passagen bei Lovecraft nicht nur in ihrer Übersetzung und Bedeutung relevant ist, sondern auch in der Fremdheit, die sie evozieren:

In der längeren Erzählung ‚The Case of Charles Dexter Ward‘ ist das Lateinische [...] in die Erzählung eingebettet und stellt dort einen wahrhaften ‚Eyecatcher‘ dar, der nicht zu Unrecht als ‚[t]he most extraordinary written communication in the novel‘ (Cannon 152) bezeichnet worden ist. Denn für den ungeübten Betrachter weitgehend unlesbare lateinische Minuskeln sind sogar noch in preiswerten Taschenbuchausgaben abgedruckt und konfrontieren den Leser so auch rein visuell bereits mit der Fremdheit des Lateinischen.24

Auch in Kapitel IX von The Dunwich Horror wirkt eine lateinische Phrase zunächst befremdlich. Aus dem Kontext lässt sich jedoch auch für Laien der Sprache erschließen, dass sie sich unmittelbar auf den vorausgehenden Satz bezieht:

Die Nacht würde bald hereinbrechen und genau dann würde die berghohe Blasphemie auf ihrem schauerlichen Kurs umhertrampeln. Negotium perambulans in tenebris ... Der alte Bibliothekar wiederholte die Formeln, die er sich gemerkt hatte, und ergriff das Papier, das die alternative beinhaltete, die er sich nicht gemerkt hatte.

Es bleibt fraglich, ob die Phrase von der Erzählinstanz stammt, oder es sich tatsächlich um die Formel handelt, die Dr. Armitage erinnert. Als Erzählkommentar hebt sie durch die Wiederholung des geschilderten Umhertrampelns bei Nacht das Unheimliche stärker hervor.25 Als Formel aus Wilbur Whateleys Tagebuch oder dem Necronomicon selbst gleicht sie einer Vorausdeutung der Geschehnisse. Und noch darüber hinaus ist die Phrase eine intertextuelle Anspielung auf E. F. Bensons Kurzgeschichte Negotium Perambulans (1922), in der es um ein schneckenähnliches Wesen geht, das seine Opfer in der Nacht aufsucht und ihnen das Blut aussaugt. Es ist dort auf einem Tafelbild in der Kirche des Fischerdorfes Polearn zu sehen, wohin es den Protagonisten verschlägt, und mit dem Spruch ‚Negotium perambulans in tenebris‘ aus Psalm 91 untertitelt.26

Mit Lovecrafts Literatur der kosmischen Angst einher geht die Angst vor dem Unbekannten, dem Fremden ‒ in diesem Falle auch der Angst vor dem Unsichtbaren. Auf der einen Seite kann (und soll) das Unbehagen der Bewohner*innen von Dunwich auch auf die Lesenden überspringen:

The one test of the really weird is simply this ‒ whether or not there be excited in the reader a profound sense of dread, and of contact with unknown spheres and powers; a subtle attitude of awed listening, as if for the beating of black wings or the scratching of outside shapes and entities on the known universe’s utmost rim.27

Das Fremde, d. h. die unbekannte Ethnie der Großen Alten, wird ausschließlich in seinen negativen Auswirkungen dargestellt. Auf der anderen Seite ist auch die Schilderung der Bewohner*innen von Dunwich durch die Erzählinstanz xenophobisch geprägt, was nicht zuletzt auf Lovecraft selbst zurückprallt: Allgemeiner Verfall und Niedergang werden immer wieder betont. Stets wird noch einmal explizit herausgestellt, ob die Figur, um die es geht, aus einem verkommenen oder nicht verkommenen Nebenzweig ihrer Familie stammt. Lovecrafts Vorbild Edgar Allan Poe schrieb in seiner Erzählung Der Untergang des Hauses Usher (1839) noch davon, dass die Familie „zu keiner Zeit einen andauernden Nebenzweig hervorgebracht hatte“,28 was sowohl die ‚Reinheit‘ der Stammlinie als auch inzestuöse Anspielungen beinhaltet. Nun schildert Lovecraft die vielen Nebenzweige, die sich aus der Paarung mit fremden Personen und Wesen entwickeln, was in The Shadow over Innsmouth schließlich in einer ganzen Ahnenforschung mündet. Abweichungen von der gesellschaftlichen Norm wird stets mit Misstrauen begegnet. Man meidet die Whateleys: den verwirrten Großvater und seine Tochter Lavinia ‒ eine Frau mit Albinismus, die mit einem unbekannten Vater namens Yog-Sothoth einen dunkelhäutigen, nur halb-menschlichen Sohn und dessen unsichtbaren, nichtmenschlichen Zwillingsbruder gezeugt hat:

Ich sag’ ihnen, Mis’ Corey, da is was draußen, das da draußen nich sein darf, und ich zumindest denk, dass der schwarze Wilbur Whateley, so wie er zu dem Ende gekommen is, dasser verdient hat, am untren Ende dieser Lebensart steht.

Auch die Frage, inwiefern die jüdische Tradition diffamiert wird, muss gestellt werden: Der Name ‚Zebaoth‘ (im Original: ‚Sabaoth‘) als Beiname des Gottesnamens JHWH und das Sabbatfest, die in Wilbur Whateleys Tagebucheintrag genannt werden, können reines Stilmittel sein, um den Cthulhu-Kult zu authentifizieren. Immer wieder mischt Lovecraft reale Namen, Orte und Artefakte in seine Erzählungen und die mystische Darstellung der Großen Alten (vgl. auch D 266). Seine Essays zeugen davon, dass er sich mit der kabbalistischen Lehre auseinandergesetzt hat. Doch die negative Konnotation jüdischer Begriffe mit dem Fremden und okkulten Bösen in der Handlung muss kritisch hinterfragt werden und der Autor selbst tolerierte seinen jüdischen Freund Samuel Loveman bspw. nur, weil er sich einer ‚weißen Kultur‘ anpasste.29

Auch die Stellung der Frau ist in The Dunwich Horror