Das große Buch des I Love Me Prinzips - Daniel Hauenstein - E-Book

Das große Buch des I Love Me Prinzips E-Book

Daniel Hauenstein

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Beschreibung

Das I Love Me Prinzip ist die Hilfe zur Selbsthilfe, um Lebenskrisen gesund zu überstehen, das Innere Kind zu heilen und aus alten Mustern auszusteigen. Mit alltagstauglichen Methoden und Tipps ermöglicht es jedem, unabhängig der momentanen Lebenssituation, seine Verstrickungen der Vergangenheit, Probleme, Verletzungen und Opfergefühle, sowie Ängste, Zwänge und Blockaden hinter sich zu lassen und wieder zum bewussten, liebenden Schöpfer und Gestalter seiner eigenen Lebenswirklichkeit zu werden. Aus den Erfahrungen seiner Arbeit als Therapeut und seiner eigenen großen Lebenskrise im Jahr 2008 entwickelte Daniel Hauenstein das I Love Me Prinzip, woraus Josephine Ledezma dieses Buch verfasst hat. Es ist eine einzigartige Form der Arbeit mit dem Inneren Kind. Inhalt dieses Buches: In diesem Buch nehmen dich Dany & Josi mit auf eine spannende Reise zu dir selbst. Das Buch liest sich so wie ein persönliches Coaching, bei dem du mit ihnen bei einem Tässchen Kaffee zusammensitzt und Dany dir alles mit einfachen Worten erklärt. Schritt für Schritt erfährst du die Geheimnisse eines glücklichen und erfolgreichen Lebens, und wie du diese in deinem Leben realistisch umsetzten und nutzen kannst. Mit unterhaltsamen Beispielen und Anekdoten aus seinem Leben und seiner psychologischen Praxis veranschaulicht er dir, wie das I Love Me Prinzip funktioniert und macht einfach verständlich, wie du damit dein Leben verändern kannst. In diesem Buch findest du einfache Werkzeuge und Anleitungen zum: - Heilen deines Inneren Kindes - Friedenschließen mit deiner Vergangenheit - Vergeben & Loslassen - Ängste & Sorgen in Vertrauen umwandeln - Selbstfindung - Wer bin ich & Was will ich - Probleme & Lebenskrisen stoppen - Selbstliebe & Selbstvertrauen aufbauen - Das Leben entspannter angehen - In Fülle und Zufriedenheit glücklich leben können Inklusive kostenlosem Online - Workshop mit Hypnoseübungen (MP3) Wer das I Love Me Prinzip ausprobieren möchte, kann mit dem QR Code in diesem Buch kostenlos an einem Video Online Workshop teilnehmen und sich alle Hypnoseübungen zu diesem Buch als MP3 kostenlos downloaden.

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Seitenzahl: 414

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Text: Daniel Hauenstein & Josephine Ledezma

Grafik: Juan Donadon / Daniel Hauenstein

Fotos: Fotolia / Pixabay

www.ilovemeprinzip.com

Inhaltsverzeichnis

Vorwort von Josephine

Vorwort von Dany

Das Trauma in meiner Kindheit

Dann änderte sich etwas …

Start in ein neues Leben auf der Sonneninsel

Einleitung

Dein Leben – eine begrenzte Ressource

I Love Me – Ich bin der wichtigste Mensch in meinem Leben

Wer sich selbst wertschätzt, ist eine Bereicherung für diese Welt

Psychohygiene

Schritt für Schritt in dein neues Leben

Jeder Tag, ein kleines Leben – am Morgen

Zeitmaschine

Mikromeditationen während des Tages

Jeder Tag ein kleines Leben – am Abend

Die drei Säulen des I Love Me Prinzips

Erste Säule: Bringe deine Vergangenheit in Ordnung

Zweite Säule: Bekomme das universelle Urvertrauen zurück

Dritte Säule: Folge deinem Herzen

Dein Inneres Kind

Das Innere Kind

Das verletzte Innere Kind

Der Erwachsene

Das Ego

Das Gehirn

Wie unser Gehirn funktioniert

Hirnzellen und ihre Synapsen-Verbindungen

Lern-Turbo Emotion

Erkenntnisweg der Hirnforschung

Verschiedene Gehirnbereiche

Unser Unterbewusstsein kann nicht zwischen echt und unecht unterscheiden

Hypnose-Maschine

Hirnprogrammierung

Entstehung von Emotionen

Das Reptilhirn

Problemzonen des Reptilhirns

Manipulation

Streit

Lernblockaden

Der Archivraum

Zusammenfassung Gehirn

Programme & Glaubenssätze

Die Programme

Grundprogramme

Bewusstsein

Türsteher

Bewusstsein, Unterbewusstsein und Unbewusstsein

Deine Realität

Wenn dein Leben gerade scheiße ist

Die Entstehung unserer Programme

Programmbeispiel Sprache

Programmbeispiel Autofahren

Programme und dein Verhalten

Programmierung durch Überlebenstrieb

Für Liebe müssen wir etwas tun, Liebe bekommen wir nicht umsonst

Typische Programmierung für Jungen und Mädchen

Programmierung durch Vergleiche

Programmierung durch Über- oder Unterforderung

Programmierung durch Aufträge

Programmierung durch Vorbild

Programmierung der vier großen Lebenslügen

Du bist, was du hast

Du bist, was du tust

Du bist, was andere über dich denken

Du bist für die Gefühle anderer verantwortlich

Glaubenssätze

Sich Glaubenssätze bewusst machen

Das Auswahlkriterium des Türstehers

WuWu

Arschengel

Ändere deine Realität

Spielregeln des Lebens

Spielregeln des Lebens

In der Halbzeit wird gewechselt

Naturgesetze sind wie Spielregeln

Resonanzgesetz

Experimente zum Resonanzgesetz

Das Reis-Experiment

Praktische Nutzung des Resonanzgesetzes

Wie das Resonanzgesetz funktioniert

Quantenphysik

Das Doppelspalt-Experiment

Die Kopenhagener Deutung

Durch unsere Resonanz erschaffen wir Realität

Polaritätsgesetz

Alles hat einen Preis

Über das Gegenteil zur Mitte

Die Mitte als Vollkommenheit und Paradies

Schattenthemen sind Teil der Polarität

Schattenthemen erkennen und annehmen

Kausalitätsgesetz

Gedanken säen – Wirklichkeit ernten

Auf welcher Denk-Ebene bist du unterwegs?

Mut zum Erfolg bei neuer Saat

Emotionen und Gefühle

Gesellschaftstabu Emotion

Emotionen müssen fließen

Falsch adressierte Emotionen

Gegen sich selbst gerichtete Energien

Krankheiten als Zeichen nicht gelebter Emotionen

Der Nocebo-Effekt am Beispiel der Grippe-Welle

Druck-Krankheiten als Folge aufgestauter Energien

Nicht geweinte Tränen auf Körperebene

Gefühle freiwillig fühlen

Wie du Emotionen ausleben kannst

Gefühle akzeptieren

Sich seiner Gefühle bewusst werden

Gefühle kanalisiert herauslassen

Den Zugang zu seinen Gefühlen wiederfinden

Gefühle beschreiben

Gefühle malen

Gefühle tönen

Gefühle in Körperbewegung ausdrücken

Beispiel: Sich einer Angst nähern

Gefühle als Wegweiser zur Freiheit

Die Sucht

Eine Strategie, um Gefühle nicht fühlen zu müssen

Entstehung der Sucht

Die Strategie der Sucht

Die Hintergründe der Nikotinsucht

Die körperliche Abhängigkeit

Die psychische Abhängigkeit

Die Zusatzstoffe in den Zigaretten

Weitere verbreitete Süchte, um Gefühle zu verdecken

Über die Sucht an die verdrängten Gefühle gelangen

Sucht nach Opferhaltung

Die Co-Abhängigkeit

Empathische Co-Abhängigkeit

Eigene Co-Abhängigkeiten erkennen

Glaubenssätze des empathisch Co-Abhängigen

Die Kontrollstrategien des empathisch Co-Abhängigen

Die narzisstische Co-Abhängigkeit

Glaubenssätze des narzisstisch Co-Abhängigen

Die Kontrollstrategien des narzisstisch Co-Abhängigen

Co-Abhängig ist jeder

Liebe und Partnerschaft

Manko in der Grundbedürfnisbefriedigung

Das erste Verlieben

Die Biochemie des Verliebtseins

Das romantische Bild der Paarbeziehung

Unsere „Liebesbeziehung“ ist ein Geschäft

Sich seine „Geschäftsbedingungen“ eingestehen

Dein Partner - dein Entwicklungshelfer

Beziehungsglaubenssätze neu überdenken

Die Kapitel Gefühle, Süchte, Beziehungen nochmal zusammengefasst:

Deine Glaubenssätze

Glaubenssätze und Spontanheilung

Gemeinsamkeiten der Patienten bei der Spontanheilung

Die Kraft der Gedanken

Wie unser Denken funktioniert

Unser Denker und unser Beobachter

Die Macht des Denkers über die Gefühle

Gedanken und Glaubenssätze hinterfragen

Unsere Glaubenssätze sind Suchaufträge

Den eigenen Glaubenssätzen auf die Spur kommen

An die Kindheitserinnerung herankommen

Fragebogen zu den Eltern

Die eigene unbewusste Aufgabe in der Kindheit

Typische Sprüche der Eltern

Merkmale der Beziehung deiner Eltern, die du übernommen hast

Schutzstrategien

Überanpassung und Harmoniestreben

Helfersyndrom

Kindsein

Vermeidung, Flucht und Davonlaufen, Rückzug

Rollenspiele, Lügen, Tarnung

Kontroll- und Machtstreben

Angriffsverhalten

Sucht nach Anerkennung und Perfektion

Der Weg aus dem Leiden

Wodurch Leiden entsteht

Ungleiche Realitäten

Das Nein zu dem was ist

Die Lösung für sämtliche Probleme

Nur mit dem Ja kommst du ans Ziel

Die Verneigung vor dem Schicksal

Der erste Schritt

„Ja, genauso ist es“ im Alltag

Belastende und negative Gedanken stoppen

Den Denker an die kurze Leine bekommen

Die Lügen entlarven

The Work von Byron Katie

Katies Geschichte

In wessen Angelegenheit bin ich gerade?

Kreiere ich gerade eine Geschichte?

The Work richtig anwenden

Die vier Fragen von The Work

Die drei Umkehrungen von The Work

Die drei großen Entscheidungen

Opfer oder Gestalter

Recht haben oder glücklich sein

Schützen oder lernen

Verbunden sein – mit mir selbst und mit anderen

Inner Bonding

Innere Verbundenheit ist Voraussetzung für ein ehrliches Begegnen

All-ein sein

Der wichtigste Mensch in deinem Leben

Fragereise über die Beziehung zu dir selbst

Wenn du dich mal wieder selbst bei deinem alten Programm ertappst…

Lieblose Dialoge

Liebevolle Dialoge

Die Gegenargumente deines Kritikers

Kompetenzinseln

Du bist wichtig!

Warum sagt das niemand!

Das falsche Puzzle-Teilchen

Im Puzzle des Lebens

Manchmal müssen wir uns äußerlich anpassen

Das Puzzle des Lebens verändert sich stetig

Die Straße deines Lebens

Kompass und Warnlämpchen

Schau, dass deine Bedürfnisse gestillt sind

Mit der Umsetzung im Alltag beginnen: Hinschauen

Eigene Programme beobachten

Seine Gefühle bewusst wahrnehmen

Glaubenssätze hinterfragen

Das Leben neu gestalten

Gefühle hinter Süchten erspüren

In den Alltag integrieren

Andere ihren Schulweg gehen lassen

Schicksalsschlag als Geschenk

Wir sind immer auf dem Weg

Das I Love Me Prinzip in der Übersicht

Psychohygiene

Spielregeln beachten

Gefühle bewusst fühlen

Süchte bewusst machen

Wurzeln negativer Gefühle auflösen

Glaubenssätze und Gedanken überprüfen

Ja zum Leben üben

Fälle deine Entscheidungen

Co-Abhängigkeiten bewusst machen

Verändere dein Leben mit dem I Love Me Prinzip

Das I Love Me Prinzip

Kostenlose I Love Me Online-Community

I Love Me DAS SEMINAR

I Love Me Retreat auf El Hierro

Ausbildung zum I Love Me Therapeut

Vorwort von Josephine

Als ich im August des Jahres 2018, gefühlt kurz vor einer Kombination aus Burn- und Bore-Out, zum I Love Me Seminar nach Gran Canaria flog, hätte ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht vorstellen können, wie sehr diese Woche mein Leben verändern würde.

Vierzig Jahre alt, also statistisch in der Lebensmitte angekommen, hatten sich für mich die Haupterwartungen, die man im Allgemeinen gesellschaftlich - und entsprechend ich selbst auch - an Vierzigjährige hat, nicht erfüllt. Beruflich war ich zwar an einem prestigeträchtigen Arbeitsplatz, aber ohne direkte Aufstiegsmöglichkeit angekommen. Auf ein vielversprechendes Bewerbungsgespräch an anderer Stelle hatte ich ein paar Tage vor meiner Abreise eine Absage bekommen. Partnerbeziehung hatte ich keine – ein Jahr zuvor hatte sich zum wiederholten Mal ein Mann nach anfänglich begeistertem Beziehungsbeginn ein paar Wochen später wieder von mir zurückgezogen. Kinder, die ich mir immer gewünscht hatte, hatte ich auch keine bekommen. Mein jüngerer Bruder war mit zwei Kindern schon lange an mir vorbeigezogen und den letzten gleichaltrigen Schicksalsgenossen in meinem Freundeskreis, mit denen ich bis dahin gerne in Urlaub gefahren war, war im Laufe des vergangenen Jahres doch noch spätes Elternglück beschert worden. Da ich den Sommer nicht komplett auf Urlaub verzichten wollte, musste ich tun, was ich immer vermieden hatte, nämlich alleine Urlaub machen.

Ich brauche nicht weiter beschreiben, in welcher Stimmung ich mich auf die Reise nach Gran Canaria machte. „Ich brauche keinen Sex – das Leben fickt mich genug“ bringt es ziemlich auf den Punkt. Eine Woche Retreat am Meer mit einem Seminar zur Heilung meines Inneren Kindes war für mich die einzig akzeptable Urlaubsalternative in dieser Situation.

Seit dem Zusammenbruch meiner ersten ernsthaften Beziehung fünf Jahre zuvor beschäftigte ich mich intensiv mit der menschlichen Seele, ihrem Lebensweg und ihrer Heilung durch Energie. Ich wollte endlich das in mir heilen, was ich anscheinend unbewusst aussendete und das meine Beziehungspartner sich immer wieder mit den komischsten Begründungen von mir abwenden ließ. Ich habe keine krassen Macken oder Angewohnheiten - auch die ehrlichsten Menschen konnten mir nichts Derartiges aufzeigen oder erklären. In dieser Zeit der Suche nach Erklärungen für meinen Lebensweg, mein Schicksal und wie ich es positiv (oder blöderweise auch negativ) beeinflussen kann, habe ich verschiedene Ansätze verschlungen wie Reiki, Astrologie, verschiedene Coaching-Ratgeber oder Spiritual Healing. Ich fand es spannend zu entdecken, dass alle Ansätze letztlich im Kern auf dieselben Gesetzmäßigkeiten weisen.

Im I Love Me Seminar wurden viele meiner Entdeckungen bestätigt. Ich lernte aber mindestens genauso viele neue Erklärungen und Ansätze dazu. Vor allem aber begann ich die Dinge, die ich schon kannte, wirklich zu verstehen. Dazu lernte ich Techniken, wie ich dieses Wissen im Alltag nutzen kann, um mein Leben in eine positive Richtung zu lenken. Ich realisierte in diesem Seminar, dass in diesem Bereich eigentlich mein großes Interesse lag, dass mich diese Erkenntnisse elektrisierten und ich den Drang hatte, damit nicht nur mir selbst zu helfen, sondern auch anderen. Ich fuhr mit dem glücklichen Gefühl wieder nach Hause, endlich zu wissen, was meine richtige Berufung ist, und dass ich mich ganz allein glücklich machen kann, auch ohne Partner.

Offenbar war damit bei meinem Inneren Kind etwas Heilendes geschehen und ich sandte etwas anderes ins Universum aus. Denn völlig unerwartet für mich entwickelte sich in der Folge mit Dany zunächst eine intensive Telefonfreundschaft und daraus eine wunderbare Partnerbeziehung.

Seit der Zeit durfte ich bei Dany in vielen Seminaren erleben, wie auch andere Menschen sich und ihr Leben durch das I Love Me Prinzip positiv verändern. In mir wuchs der Wunsch, diese wunderbare Erfahrung möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen. Das ganze wertvolle Wissen des I Love Me Prinzips in einem Buch zu veröffentlichen bot sich förmlich an. Das Resultat hältst du nun in deinen Händen. Es ist Danys erfolgreiches I Love Me Prinzip mit seinen unnachahmlich unterhaltsamen und anschaulichen Beispielen und Anekdoten aus seinem Leben und seiner psychologischen Praxis in Wort und Schrift. Ich wünsche dir von Herzen, dass dieses Buch auch dein Leben in glücklichere Bahnen lenkt.

Herzlichst

Josephine Ledezma

Vorwort von Dany

Ich bin davon überzeugt, dass wir alle da sind, um ein glückliches Leben zu leben. Und ich bin davon überzeugt, dass auch du für ein schönes, glückliches Leben vorbestimmt bist. Du glaubst mir nicht? Du denkst, das sei unmöglich?

Ich lade dich ein, das Geheimnis eines glücklichen Lebens zu entdecken!

Ein glückliches Leben ist eine persönliche Entscheidung und hat nichts mit äußeren Bedingungen zu tun. Du bist ganz alleine dafür verantwortlich, wie dein Leben verläuft. Die Tür zur Hölle und die Tür zum Paradies liegen gleich nebeneinander. Durch welche du gehst, entscheidest du, an jedem Tag, mit jedem Gedanken. Warum das so ist und wie du das positiv für dich nutzen kannst, wirst du in diesem Buch erfahren.

Wenn du haben willst, was du noch nie hattest, musst du tun, was du noch nie getan hast.

Du musst das scheinbar „Unmögliche“ wagen. Jetzt ist die Zeit. Fange damit an! Denn deine Lebensuhr tickt unaufhaltsam. Es gibt keinen Grund, länger zu warten. Es ist JETZT Zeit, mit dem Leben anzufangen. Zu lange hast du gewartet. Zu lange wurdest du gelebt. Damit ist jetzt Schluss. Darum fälle jetzt eine Entscheidung. Heute ist der beste Tag, um damit anzufangen. Habe Mut, den entscheidenden Schritt zu gehen.

Mit dem I Love Me Prinzip möchte ich Menschen begleiten. Ich möchte dich begleiten, als Mensch und Freund an die Hand nehmen und ein Stück deines Weges mit dir gehen. Dir zeigen, wie du all deine Potenziale ausschöpfen kannst. Wie du die Gipfel, die nur darauf warten, von dir bestiegen zu werden, erklimmen kannst, wie du die Sterne vom Himmel holen kannst, wie die größten Ziele nur darauf warten, dass du sie endlich erreichst.

Wieder ein Buch, das vieles verspricht, was schließlich doch nicht umsetzbar ist?

Das I Love Me Prinzip wird dir Wege aufzeigen, über die du selbst herausfinden kannst, wie du deine Ziele erreichst, was für dich richtig ist, und vor allem, wie du das auch wirklich leben kannst. Das I Love Me Prinzip habe ich nicht erfunden. Ich habe es durch mein eigenes Leben, durch meine Hochs und Tiefs herausgefunden. In meinen Lebenskrisen habe ich vieles ausprobiert. Die meisten Techniken und Tipps, die mein Leben verbessern sollten, klangen zwar anfangs vielversprechend, entpuppten sich dann aber als unbrauchbar, weil die Umsetzung einfach nicht funktionierte. Im I Love Me Prinzip habe ich all mein theoretisches Wissen aus meinen verschiedenen psychologischen Ausbildungen, aber vor allem auch meine eigenen Erfahrungen mit der Anwendung dieses Wissens, zu einem funktionierenden Prinzip zusammengestellt. Es ist also nicht nur eine schöne Theorie, sondern von mir selbst erprobt! Alles was wir hier in diesem Buch beschreiben, habe ich selbst erfolgreich ausprobiert.

Wieso soll gerade ich derjenige sein, der weiß, was dir wirklich hilft dein Leben zu verändern? Warum soll gerade das I Love Me Prinzip funktionieren?

Weil es inzwischen Tausende Menschen erfolgreich anwenden und weil mir mein eigenes Leben genug Möglichkeiten gegeben hat, es selbst zu erleben. Lass mich kurz erzählen, wie ich in meinem Leben das, was im I Love Me Prinzip wirkt, entdecken durfte.

Das Trauma in meiner Kindheit

Mit vier Jahren erlebte ich ein Trauma, das mich einen großen Teil meines Lebens begleitete und maßgeblich meinen Weg bestimmte. Mein damaliger Sandkastenfreund Peter, auch vier Jahre alt, wurde vor meinen Augen von einem Auto überfahren. Ich sah, wie Peters Körper zerfetzt wurde.

Die Polizei fragte mich immer wieder, ob ich meinen Freund auf die Straße gestoßen hätte. Ich verstand nicht, worum es ging. Der Polizist sagte, wenn ich es nicht war, könne es sein, dass der Autofahrer ins Gefängnis müsse. Ich war verzweifelt, denn ich wollte nicht, dass der Mann ins Gefängnis muss. Vielleicht hatte ich Peter ja doch gestoßen?

Ich entwickelte Schuldgefühle und verdrängte diese Geschichte. Wochen später hatte ich das grausige Ereignis vergessen. Ich begann aber wieder ins Bett zu machen, nachtwandelte über Monate und wollte im Schlaf auf die Straße und meinen Freund Peter zurückholen, so dass meine Eltern die Haustür und die Fenster verbarrikadieren mussten. Der Kinderarzt versicherte, das werde sich wieder normalisieren.

Tatsächlich nachtwandelte ich bald nicht mehr. Dafür war ich ständig krank. Schwere Erkältungen, Lungenentzündungen, und alle zwei Monate eine Angina.

Im Kindergarten war ich ein sehr introvertiertes Kind, aber wenn mich jemand in die Enge trieb, explodierte ich. Das führte dazu, dass ich mit sechs Jahren einen Spielkameraden so hart schlug, dass er ins Krankenhaus musste. Als ich dann später das Moped meiner Kindergartenlehrerin einen Hang hinunterstieß, warf man mich aus dem Kindergarten. Ich galt als verhaltensauffällig.

Das änderte sich auch in der Schule nicht. Ich war ein miserabler Schüler, hatte schlechte Noten und litt an einer Leseund Rechtschreibstörung. Zudem gab es regelmäßige Besuche bei Kinderpsychologen. Man versuchte es mit Sport. Ich lernte Judo, damit ich meine Aggressionen ausleben konnte. Doch das änderte nichts. Ich entwickelte ein negatives Selbstbild. Es wurde mir ja schließlich von allen Seiten bestätigt, dass ich nicht „normal“ sei. Ich war dumm und die anderen intelligenter als ich. Ich fühlte mich minderwertig. Ich war ein Außenseiter und Einzelgänger, traute mich nicht in Jugendtreffs und hatte auch fast keine Freunde. Oftmals spielte ich einfach den „Pausenclown“ und holte mir so ein bisschen Aufmerksamkeit.

Ich entwickelte erneut Krankheiten und Allergien. Diese Krankheiten brachten mir Aufmerksamkeit, denn andere mussten Rücksicht auf mich nehmen und ich wurde beachtet. Mein bester Freund wurde schließlich das Essen. Ich wurde dick und dicker, was dazu führte, dass man mich hänselte und in der Schule „Balasti“ nannte. Ich war ein richtiger Loser.

Dann änderte sich etwas …

Mit 16 Jahren bekam ich eine Lehrstelle als Koch und lernte drei Jahre lang mit sehr viel Freude diesen Beruf. Ich erkannte, dass ich weder dumm noch unfähig war und schloss die Lehre mit Bestnoten ab. So startete meine Berufskarriere in der Gastronomie.

Bereits mit 21 Jahren führte ich als Geschäftsführer mein erstes eigenes Bar-Lokal mit 25 Mitarbeitern. Ich übernahm den Laden kurz vor seiner Pleite und hatte genau 6 Monate Zeit, in dem Lokal schwarze Zahlen zu schreiben. Ich gab Vollgas, getrieben von der Motivation, es allen beweisen zu müssen, und veranstaltete die verrücktesten Partys. So überlebte der Laden nicht nur, sondern war bereits nach 3 Monaten aus der Verlustzone. Ich war plötzlich ein kleiner Held und hatte etwas geschafft, woran eigentlich niemand geglaubt hatte.

Mein Leben veränderte sich. Alkohol, Mädchen und Drogen. Ich verdiente gutes und schnelles Geld, aber genauso schnell war es auch wieder ausgegeben. Ich hatte eine neue und sehr erfolgreiche Methode gefunden, meine immer noch vorhandene Schüchternheit und meine Schuldgefühle zu meistern. Ich lernte das Kokain kennen und lieben. Die Droge machte mich stark, ungehemmt, groß. Fast zwei Jahre lang führte ich ein Leben voller Exzesse, Party, Drogen, Fun. Doch dieses Leben zeigte mir die Grenzen auf.

Eines Morgens klingelte die Polizei bei mir. Sie fragten mich, ob ich wüsste, wo mein Mercedes Cabrio sei. Ich sagte, dass ich ihn einem Freund ausgeliehen habe. Der Beamte erklärte mir, dass mein Cabriolet nun Schrott sei und mein guter Freund tot. Mein bester Kumpel hatte im Alkohol- und Drogenrausch das Auto gegen einen Brückenpfeiler gefahren. Er war sofort tot. Seine Freundin, die auch im Auto saß, verlor ihren rechten Arm, ist jetzt querschnittsgelähmt und auf einem Auge blind. Das war zu viel für mich. Von diesem Tag an ließ ich die Finger von Drogen.

Ich war 25 Jahre alt und brauchte eine Veränderung. Ich besuchte Ausbildung um Ausbildung in der Sicherheitsbranche und wurde zu einem Sicherheitsspezialisten. Ich arbeitete als Türsteher, Verkehrsregler, Parkplatzeinweiser, Objektbewacher, Parkwächter und als Ladendetektiv. Nach einem Jahr machte ich mich mit einer eigenen Sicherheitsfirma selbständig. Bevor ich mich versah, besaß ich ein Unternehmen mit über 30 Vollzeitmitarbeitern.

Ich spezialisierte mich auf Sicherheitsberatungen und vor allem Personenschutz. So kam ich in die Kreise von Personen der obersten Welt-Liga. Ich arbeitete für russische Oligarchen, begegnete Ministerpräsidenten und Regierungsleuten aus der ganzen Welt. Wir beschützten Großindustrielle und Promis aus der Showbranche. Ich reiste mit Privatjets, war auf gigantischen Yachten und übernachtete in den besten Hotels der Welt. Für meine Arbeitgeber spielte Geld keine Rolle. Ich erfuhr, dass diese Menschen bestimmen, was auf unserer Welt geschieht.

Mein Geschäft lief bombastisch. Trotzdem war ich unzufrieden. Ich wusste, dass ich wieder etwas ändern musste. Ich musste etwas für mich tun. Aber was? Ich nahm mir eine Auszeit und beschloss, für einige Monate zu verreisen. Ich buchte einen Flug nach Rio de Janeiro in Brasilien und landete prompt in den Favelas, den Armenvierteln von Rio. Das war das absolute Gegenteil der Welt, in der ich mich die letzten Jahre bewegt hatte. Ich war umgeben von Armut, Hunger, Krankheit, Gewalt.

Ich erlebte, wie ein Mensch auf offener Straße am helllichten Tag von fünf Kerlen mit Knüppeln und Metallstangen zusammengeschlagen, anschließend mit Benzin übergossen und angezündet wurde. Ich erlebte, wie Menschen auf offener Straße direkt neben mir erschossen wurden. Ich lernte Familien kennen, die auf der Straße lebten und aus den Mülleimern der Hotels der besseren Gegenden die Speisereste stahlen. Aber ich lernte auch die Menschlichkeit dieser Menschen kennen, ihre Familiennähe.

Diese Reise veränderte viel in meinem Leben, vor allem die Sichtweise über vieles, was auf dieser Welt geschieht. Und ich begann, mich selbst zu verstehen und mir Fragen zu stellen. Wie funktionieren wir Menschen? Wie funktioniert unsere Seele, wie unsere Psyche und wie funktioniere ich? Das Interesse an Menschen und an mir selbst ließ mich nicht los. Ich holte im Fernstudium in Rekordzeit mein Abitur nach, schrieb mich anschließend als Student an einer Privathochschule ein und begann ein Psychologiestudium. Ein paar Jahre später schloss ich mein Psychologiestudium erfolgreich ab.

Und was war mit dem grausigen Erlebnis meiner Kindheit?

In meinem Studium tauchte diese Geschichte wieder auf. Als ich im Bereich Hypnotherapie die Regression (Rückführung) übte, stieß ich während einer Hypnosereise auf dieses Erlebnis. Ich erlebte es in allen Einzelheiten und war schockiert. Doch was sollte ich mit diesen schrecklichen Bildern anfangen?

Wie würde ich mich davon befreien? Gab es überhaupt eine Möglichkeit? Ja, die gab es, doch bis dahin war es noch ein dorniger Weg…

Parallel zu meinem Studium arbeitete ich wie ein Besessener. Geld wollte ich verdienen, noch mehr Geld! Ich wurde ein Workaholic. Die Beziehung mit meiner Freundin blieb auf der Strecke, doch das war nicht wichtig. Die Gier trieb mich. Ich gründete immer neue Firmen, die ich kaum noch kontrollieren konnte, eröffnete ein Hotel.

Zudem veranstaltete ich Motivationsseminare und Feuerläufe. Ich schenkte hunderten Teilnehmern jene Zufriedenheit, die mir fehlte. Schließlich verlor ich an allen Fronten die Kontrolle. Alles, was ich aufgebaut hatte, begann zusammenzubrechen - und ich auch.

Der Aufschlag war hart!

Schließlich strandete ich wie ein Penner. Pleite, verzweifelt, ausgebrannt. Zum Duschen musste ich ins nahegelegene Hallenbad und Wäsche waschen durfte ich im Coiffeur-Geschäft des Einkaufscenters. Oft lag ich tagelang apathisch auf meinem Bettsofa und soff. Es hatte alles keinen Sinn mehr. Alles was ich anpackte, funktionierte nicht.

Irgendwann dachte ich schließlich an Selbstmord: „Mein Leben macht keinen Sinn mehr, ich bringe mich um.“ Da ich aus Sicherheitszeiten noch eine Waffe besaß, gab es nur eine Option: ich beschloss, mich zu erschießen. Mit der Pistole in der Jackentasche und von Whisky benebelt wankte ich zur Bushaltestelle. Ich wollte die Sache im stadtnahen Wald erledigen, dort mein Leben beenden. Es war dunkel geworden und regnete in Strömen. Als der Bus kam, stieg ich ganz hinten ein. Ich war der einzige Fahrgast, besoffen und apathisch. Mir fiel ein Buch auf, das auf dem Nachbarsitz lag. Das hatte wohl jemand liegengelassen. „Lieben, was ist”, von Byron Katie.

Ich öffnete das Buch und eine Postkarte fiel zu Boden. Sie zeigte einen traumhaften weißen Karibikstrand mit der Aufschrift: „Reif für die Insel?“ Auf der Rückseite stand von Hand geschrieben: „Gib nie, nie, niemals auf!“ Ich bekam eine Gänsehaut. Als der Bus an der Endstation hielt, weinte ich.

Ich blieb wie angewurzelt sitzen und fuhr wieder zurück. Das Buch mit der Karte packte ich in meine Jacke, in der sich meine geladene Pistole befand. Später lag ich die ganze Nacht wie in Trance auf meinem Bettsofa. Tausende Gedanken tanzten in meinem Kopf. Draußen tobte ein höllisches Gewitter. Es stürmte, der Wind pfiff um die Hauswand und die ganze Nacht knallten Regentropfen wie Peitschenhiebe an die Fensterfront. Es kam mir vor, als ob „der liebe Gott“ mit mir schimpfen wollte. Als ob er sagen wollte: „Daniel, du Narr, ich schenke dir ein Leben und du willst es - nur weil es nicht so läuft wie du es dir vorstellst - einfach wegschmeißen?“

Da war die Karte. „Gib nie, nie, niemals auf!“ – „Reif für die Insel?“ Oh ja, ich war reif für die Insel! Für einen Moment stand die Zeit still. Warum eigentlich nicht, warum nicht auf die Insel gehen? Und immer wieder kam mir der Spruch auf der Karte aus dem Buch in den Sinn. „Gib nie, nie, niemals auf“. Es entstanden Bilder, Gefühle der Hoffnung, der Möglichkeiten.

Der nächste Tag veränderte alles, denn ich erhielt einen Brief von meiner Lebensversicherung. Warum gerade jetzt, heute und hier? Mir wurde klar, dass ich die Versicherung auflösen konnte und dann genug Geld hätte um nach Gran Canaria zu gehen, eine Insel, die ich schon immer geliebt hatte.

Start in ein neues Leben auf der Sonneninsel

Der erste Monat auf Gran Canaria war wie Urlaub. Dann wollte ich gleich wieder loslegen, auch hier Seminare geben, therapeutisch arbeiten, bot Feuerläufe und Meditations Kurse an, aber all das interessierte niemanden. Alles was ich anpackte, scheiterte und meine Selbstzweifel wuchsen. Ich schien vom Regen in die Traufe gekommen zu sein. Abgesehen davon, dass hier auf Gran Canaria schöneres Wetter war, hatte sich eigentlich nichts verändert.

Aus Langeweile beschloss ich, bei einer geführten Inseltour mitzumachen. In der Inselmitte machten wir einen Halt. Ich musste mich unbedingt erleichtern, doch weit und breit gab es kein WC. Also ab in die Büsche. Als ich mich von meinen Darmschmerzen befreite, hörte ich, wie der Bus losfuhr. Eine Minute später erkannte ich, dass man mich vergessen hatte. Und das auf fast 1800 Metern Höhe am gefühlten Ende der Welt. Ich versuchte einen Handyanruf. Selbstverständlich gab es keinen Empfang. „Gibt es nie, wenn man ihn braucht“, dachte ich.

Vielleicht fand ich ein Auto, das mich mitnehmen würde oder eine Telefonzelle. Ich lief die Hauptstraße entlang, die durch einen Pinienwald führte. Es begann zu regnen und in kürzester Zeit war ich pitschnass. Der Wind peitschte mir die Regentropfen ins Gesicht. Das kann alles nicht wahr sein, dachte ich, einfach alles nur Scheiße hier! Ich fand einen Weg, der von der Straße in den Wald führte, und ein Schild: „El Garañon y Camping“.

Neben dem Parkplatz waren ein Haus und mehrere Holzhütten. Im Fenster des Hauses brannte Licht. Ich ging zur Tür und klopfte. „Si“, antwortete eine Stimme. Dort saß ein Spanier. Sein Name war Juan. Ich versuchte, ihm zu erklären, was mir widerfahren war. Ob ich telefonieren dürfe? Ging nicht, denn das Unwetter hatte die Leitungen gestört. Mir blieb wohl nichts anderes übrig, als hier zu übernachten. Juan zeigte mir, wo ich duschen konnte, gab mir Wolldecken und eine heiße Suppe. Dann machte er im Speisesaal ein Feuer im Kamin, damit ich mich aufwärmen konnte. So saß ich in Wolldecken gehüllt und dachte über mein Leben nach. Ich beobachtete die Flammen und dachte an die vielen Feuerlaufseminare, die ich in der Schweiz und in Deutschland mit Hunderten von Teilnehmern gemacht hatte. Wie viele Menschen es wohl schon gewesen waren, die durch meine Seminare Kraft, Motivation und Energie getankt hatten? Ich suhlte mich in Selbstmitleid.

Es klopfte. Ein alter Mann trat ein. „Ein richtiges Scheißwetter heute. Und das auf Gran Canaria“, sagte er. „Ich bin Hans!“ „Oh, du sprichst deutsch“, antwortete ich. „Urlaub?“ fragte Hans, als er sich neben mich ans Feuer setzte, sein Buch, das er bei sich trug, auf die Sitzbank legte und sich die Hände über dem Feuer wärmte. Wir schwiegen eine Weile und irgendwann begann ich, Hans meine Geschichte zu erzählen. Ich redete und redete. Der alte Mann war ein geduldiger Zuhörer.

„Weißt du, Daniel,“ sagte er. Ich bin über achtzig Jahre alt. In meinem Alter ist jeder Tag, den ich noch erleben darf, ein wunderbares Geschenk.“ Er fuhr fort: „Mein Vater starb im Konzentrationslager. Trotz des Grauens hat er mich gelehrt, dass unser Denken das Leben ausmacht. Wir kämpfen in unseren Gedanken immer gegen das, was aktuell ist. Wir erwarten, dass die Welt so sein muss, wie wir sie wollen. Die Welt ist aber wie sie ist, und nicht so wie wir sie wollen. Und was tun wir? Wir empfinden uns als Opfer des Lebens.“ Er sah mich aufmunternd an: „Kämpfe nicht gegen das was ist. Das Glück findest du dann, wenn du JA zum Leben sagst. Wir sind mit unserem Denken die Schöpfer unseres Lebens. Darum, lieber Daniel, denke einmal über dein „Denken“ nach. Beende den Kampf gegen das Leben und sage einfach ja. Du bist durch dein Denken Schöpfer deines Lebens.“ Er zog die Brauen hoch. „Vielleicht habe ich Vaters Worten zu verdanken, dass ich das Lager überlebte.“

„Ja, aber ich kann doch nichts dafür, wenn immer alles schiefläuft“, murrte ich und schämte mich im selben Moment. Er lächelte. „Du hast dein Denken aus der Schweiz mit nach Gran Canaria genommen. Doch vor sich selbst kann man nicht davonlaufen, egal wohin man geht. Sag ja zum Leben. Sag: „Ich liebe mich!“ Er strich sich über das schmale Kinn. Seine Augen waren dunkel und klar: „Daniel! Verlasse dein Opferdenken. Das Leben ist perfekt organisiert, auch wenn wir das oft in schweren Situationen nicht erkennen können. Alles was ist, das ist. Ob es dir gefällt oder nicht. Ändere deine Gedanken und dein Leben wird sich ändern.“

„Danke Hans,“ murmelte ich, während mein Blick wie magisch auf das Buch gerichtet blieb, das er in der Hand hielt. „Ich kenne dieses Buch.“ „Ja? Es ist ein gutes Buch.“ Er blinzelte müde. „Doch nun will ich mich schlafen legen.“ An der Tür drehte er sich noch einmal um. Er musterte mich eindringlich und sagte: „Weißt du, egal was das Leben einem an Aufgaben stellt. Wichtig ist, dass man nie, nie aufgibt. Gute Nacht.“

Er ging und ließ mich mit meinen Gedanken alleine. Zuerst waren es nicht so sehr seine Worte, die mich verwirrten, sondern das Buch. Jenes Buch, das er wieder mitgenommen hatte. Es war das gleiche Buch wie das, welches ich im Bus gefunden hatte: „Lieben was ist“, von Byron Katie. Zufall? Bestimmung? Wie konnte das sein? Es dauerte noch lange bis ich Schlaf fand.

„Buenos días, Daniel“. Juan rüttelte mich wach und reichte mir einen Plastikbecher mit Kaffee. Draußen strahlte die Sonne. Ich fragte Juan, wo der alte Mann, wo Hans sei. Juan sah mich erstaunt an. Außer mir sei niemand hier, erklärte er. Ich ging hinaus und atmete die frische Luft ein, reingewaschen von einem Unwetter, klar und würzig. Ich setzte mich unter einen Baum. In meinem Kopf kreisten Gedanken. Hatte ich das nur geträumt? Es hatte sich so echt angefühlt. Und ich konnte mich an jedes Wort erinnern, das der alte Mann zu mir gesagt hatte. „Jeder Tag ist ein Geschenk.” „Gib nie, niemals auf.” „Ja sagen zum Leben.“ „Nicht gegen das kämpfen, was ist.“ „Mit deinem Denken bist du Schöpfer deines Lebens.“ Ich begriff, dass ich mich selbst missbraucht hatte. Das Problem war nicht das, wovor ich aus der Schweiz geflüchtet war, es war nicht das, was sich in meinem Leben abgespielt hatte, sondern es war die Art meines Denkens. Ich hatte ständig gegen das gekämpft, was war. Mit meinem Denken hatte ich meine eigene Welt erschaffen. Ich war der Schöpfer meines Lebens. Wie eine Erleuchtung schossen mir tausend Gedanken und Situationen in den Kopf. Ich hatte „nein“ zu meiner Vergangenheit gesagt, „nein“ zu mir und damit schlussendlich „nein“ zu meinem Leben.

Es wurde Zeit, das zu ändern. Also tat ich es. Ich rief es laut und weinte und lachte dabei: „JA!“ Ich rief es noch lauter und es war nicht wichtig, ob mich jemand hörte, denn meine Seele schwang sich auf wie ein Adler. „JA!“ Hier war ich also, im Pinienwald, mit der Erinnerung an einen alten Mann, von dem ich noch immer nicht weiß, ob er jemals wirklich mit mir gesprochen hatte oder ich mit ihm. War das wichtig? Nein! Wichtig war der Fingerzeig, von wem auch immer er gekommen war. Wichtig war die Veränderung.

Ich änderte mich – ich fing an JA zum Leben zu sagen und tue es nach wie vor - und dadurch hat sich mein Leben komplett verändert! Ich begann mich zu lieben. Zunächst zumindest nur ein bisschen. Es dauerte zwar eine kleine Weile, doch bald konnte ich es mit vollem Herzen sagen und kann es noch immer: Ich liebe mich! Und ich liebe mein Leben! Es hat mich auf diese Reise geschickt, um die Erfahrungen zu machen, die heute als „I Love Me Prinzip“ Tausenden Menschen genauso helfen wie mir.

Bist du bereit, zu entdecken wie einzigartig, großartig und liebenswert du bist und wie schön das Leben ist? Dann lass uns ein Stückchen gemeinsam auf diesem Weg gehen.

Herzlichst

Daniel Hauenstein

Einleitung

Dein Leben – eine begrenzte Ressource

650.000 Stunden lebt der durchschnittliche Mensch. Das Leben ist eine begrenzte Ressource. Irgendwann ist es vorbei – das ist sicher. Ich kenne niemanden, der das Leben überlebt hat. Leben ist tödlich. Was danach kommt, weiß ich nicht. Das ist eine Glaubensfrage, in der jeder für sich beantworten kann, woran er glauben will. Aber eines weiß ich: Irgendwann ist es soweit und dann war's das in diesem Körper. Ich veranschauliche diesen Moment gerne so: Du bist gerade gemütlich am Spazieren, denkst an nichts Böses, und plötzlich kommt ein Flugzeug und stürzt dir auf den Kopf. Während das Flugzeug nun so langsam auf deinen Kopf zukommt, merkst du: „Okay, Wegrennen hat jetzt keinen Sinn mehr, das war's jetzt.“ Wenn du dir in diesem Augenblick sagen musst: "Scheiße, ich hab's verpasst", ist das, glaube ich, das Dümmste, was dir passieren kann.

Wenn du aber in diesem Augenblick - und der wird kommen und du wirst an mich denken - sagen kannst: "Hm, blöd aber geil war's!", dann hast du alles richtig gemacht. Denn wenn du das in diesem Moment sagen kannst, dann waren die vielen Momente deines Lebens bis dahin wirklich geil.

Genau darum soll es in diesem Buch gehen: dass du etwas aus deinem Leben machst, bevor dieser besagte Moment eintritt. Was konkret du aus diesem Leben machen sollst, sage ich dir nicht, denn das kann ich ja auch gar nicht wissen. Was das richtige Leben für dich ist, darfst du selbst herausfinden. Wie du das herausfindest? Das erzähle ich dir in diesem Buch, nämlich wie du den Weg dahin finden kannst, dein Leben zu leben. Nicht das Leben von anderen, nicht das Leben, das dir deine Eltern einmal vorgelebt oder das sie dir vorgespurt haben, auf dessen Schienen du vielleicht heute noch unterwegs bist. Ich erkläre dir, wie du anfängst, dich zu entwickeln, das heißt, wie du genau aus diesen Verwicklungen herausgehst und anfängst, dein Leben zu leben. Das I Love Me Prinzip öffnet ganz viele Türen für neue Sichtweisen, neue Erkenntnisse, neue Tools, neue Anwendungen und Möglichkeiten, dein Leben zu verändern.

I Love Me – Ich bin der wichtigste Mensch in meinem Leben

Das I Love Me Prinzip bedeutet, du nimmst dich als den wichtigsten Menschen in deinem Leben an. Du kommst allein auf die Welt und du gehst allein von der Welt. Das ganze Leben hindurch bist du immer bei dir. Es kommen Menschen dazu und es gehen Menschen, ob in Kindergarten, Schule, Arbeit, Ausbildung, Studium, Job oder Familie. Geschwister, Eltern, Freunde und Kollegen kommen und gehen. Die eine einzige Person, mit der du von Anfang bis Ende zusammen bist, das bist du. Nun, was erwartest du von einem anderen Menschen, mit dem du eng zusammen bist und der dich liebt? Was erwartest du von deiner Partnerin, deinem Partner, was ist für dich völlig normal? Wahrscheinlich Dinge wie Freundlichkeit. Mein Partner, meine Partnerin, soll freundlich zu mir sein. Er oder sie soll auch mitfühlend sein, soll an mir und meinen Hobbies Anteilnahme und Interesse zeigen. Ich möchte gerne von meinem Partner, meiner Partnerin, gesehen werden. Ich möchte gewürdigt werden. Respektiert und respektvoll behandelt werden möchte ich auch gerne. Ich möchte Ehrlichkeit von meiner Partnerin, meinem Partner. Und ich möchte, dass sie beziehungsweise er das, was sie oder er verspricht, auch wirklich hält. Das sind Dinge, die wahrscheinlich jeder unterschreiben würde, nicht wahr? Ja klar, für einen Partner, der mich liebt, ist das ein normaler Umgang. Das erwarte ich.

Jetzt frage ich dich einmal: Wie gehst du mit dir selbst um? Wie liebevoll gehst du mit diesem Menschen um, der immer für dich da ist? Bist du freundlich zu dir, bist du mitfühlend in deinen inneren Dialogen mit dir? Wie ist es mit Anteilnahme - interessierst du dich für deine tiefsten Bedürfnisse und setzt du dich dafür ein? Siehst du für dich, was du bräuchtest? Würdigst du dich? Respektierst du dich, gehst du respektvoll mit dir um? Bist du ehrlich zu dir selbst? Hältst du, was du dir versprichst? Und wenn nicht, warum erwartest du dann, dass andere mit dir so umgehen sollen, wenn nicht einmal du selbst mit dir so umgehst?

Jeder von uns möchte gesehen und geliebt werden. Jeder will Sicherheit und Geborgenheit. Jeder will Abenteuer erleben. Jeder will Lustbefriedigung. Das sind die Hauptbedürfnisse, mit denen wir durch das Leben gehen. Das will jeder von Geburt an. Und trotzdem gehen wir lieblos, unfreundlich, manchmal sogar sehr respektlos mit uns selbst um. Solch ein Umgang hat nichts mit "I Love Me" zu tun. "I Love Me" heißt, dass du, egal was dir deine Eltern jemals versucht haben beizubringen, anfängst, dich als den wichtigsten Menschen in deinem Leben zu sehen.

Wer sich selbst wertschätzt, ist eine Bereicherung für diese Welt

„Du bist der wichtigste Mensch in deinem Leben.“ Wenn ich das heutzutage sage, hat es fast jeder schon einmal irgendwo gelesen oder gehört. Wenn ich heute meine Seminarteilnehmer frage: „Wer ist der wichtigste Mensch in deinem Leben?“, sagen alle, „Ja ich weiß, ich.“ Wenn man aber das Handeln der Menschen ringsum anschaut, sieht man, sie haben es zwar vielleicht gelesen, aber verstanden haben sie es nicht. Sie leben es nämlich nicht. Das wurde früher immer sehr deutlich, wenn ich Mütter in meinem Seminar hatte. Wenn ich gefragt habe: „Wer ist der wichtigste Mensch in deinem Leben?“, haben sie gleich gesagt: „Mein Kind.“ Dann habe ich geantwortet: „Nein.“ Darauf sagte die Mutter: „Doch, bei mir schon.“ Darauf habe ich gesagt: „Nein, der wichtigste Mensch in deinem Leben bist du. Du möchtest doch eine gute Mutter sein." "Ja." "Du möchtest die beste Mutter sein." "Ja sicher." "Damit du eine gute Mutter sein kannst, die beste Mutter, dafür muss es dir gut gehen. Nur wenn du sicher, glücklich und zufrieden mit beiden Beinen im Leben stehst, das heißt, wenn du zuerst dafür gesorgt hast, dass es dir gut geht, dann erst kannst du überhaupt eine gute Mutter sein. Sonst bist du dazu gar nicht in der Lage. Nur wenn du auf dich achtest, nur wenn du dich an erste Stelle setzt, wenn du für dich sorgst, wenn du dich wichtig nimmst. Wenn du dir Zeit für dich nimmst, dich jeden Tag um dich kümmerst, so wie um deine Zähne, um deinen Körper, um deine Haare, dich genauso um dich und deine Seele kümmerst. Du bist der wichtigste Mensch. Nur wenn du dich darum kümmerst, bist du die beste Mutter. Denn auch nur dann bist du eine Bereicherung für deine Kinder.“

Dasselbe gilt für uns alle. Nur wenn du dich wirklich wichtig nimmst und an erste Stelle setzt, nur dann bist du eine Bereicherung für den Rest der Welt. Nur dann bist du eine Bereicherung für deine Partnerin, deinen Partner. Nur dann bist du eine Bereicherung für deine Freunde, für deine Kunden, für deine Chefs, für die Leute auf den Straßen. Für jeden Menschen, der dir begegnet, bist du eine Bereicherung, weil du das ausstrahlst, glücklich und zufrieden bist. Glückliche und zufriedene Menschen führen auch keine Kriege. Wenn du dich nicht an erste Stelle setzt, wenn du nicht für dich sorgst, sondern dich aufopferst, dich immer fertig machst, dich quälst, nicht liebevoll mit dir bist, dann bist du keine Bereicherung für diese Welt, sondern dann wirst du zu einer Belastung für diese Welt. Das klingt hart, ist aber wahr. Es ist nicht schön mit Menschen zusammen zu sein, die am Leiden sind, die am Jammern sind, denen es nicht gut geht, weil sie nicht dafür sorgen, dass es ihnen gut geht. Dann bist du keine Bereicherung für deinen Partner, dann bist du keine Bereicherung für deine Kinder, dann bist du keine Bereicherung für die anderen Menschen. Darum ist es wichtig, sich bewusst zu machen: du bist der wichtigste Mensch in deinem Leben, du stehst an erster Stelle. Das hat nichts mit Egoismus zu tun, ganz im Gegenteil. Wenn jeder Mensch sich um sich kümmern würde, um seine Seele, seine Person, seine Psyche, dann hätten wir eine verdammt friedliche, schöne Welt. Wie gesagt, glückliche, zufriedene Menschen führen keine Kriege. Die müssen nicht streiten. Darum ist es unheimlich wichtig, dass man sich um sich selbst kümmert, dass man das tägliche Zähneputzen nicht nur am Körper erledigt, sondern auch seine Psychohygiene betreibt.

Psychohygiene

Was ich mit Psychohygiene meine, erkläre ich gerne an diesem Beispiel. Wenn du Zahnschmerzen hast, gehst du zum Zahnarzt. Der repariert dir das und erst einmal tut es nicht mehr so weh. Er gibt dir dann noch eine Spezialzahncreme und eine Spezialzahnbürste mit, mit der du dir die Zähne putzen sollst. Damit gehst du nach Hause, putzt dir einmal mit dieser Spezialzahnbürste und Spezialzahncreme die Zähne und damit ist es für immer getan, Zähne heil. Diesen Ausgang der Geschichte glaubt wahrscheinlich niemand. Sondern eher folgenden: Deine Aufgabe ist es dann, jeden Tag mit dieser Spezialzahnbürste und der Spezialzahncreme die Zähne zu putzen. Wenn du es nicht tust, hast du irgendwann wieder Zahnschmerzen.

Was ist die Moral von der Geschichte? Dreimal darfst du raten: mit der Psyche, mit unserer Seele, ist es genau das Gleiche. Wir duschen uns jeden Tag. Wir putzen uns die Zähne jeden Tag. Für den Körper tun wir immer etwas. Wir benutzen Deo, teure Cremes, Spezialhaarspülungen und so weiter und so fort. Dafür nehmen wir uns Zeit. Für unsere Psychohygiene aber, dafür haben wir keine Zeit. Ich habe keine Zeit, ich habe keine Zeit. Das ist wahrscheinlich eines der am weitesten verbreiteten Mantras bei uns in Europa. Ich habe keine Zeit - das ist eine Lüge.

Jeder von uns hat 24 Stunden pro Tag an Zeit zur Verfügung. Was du mit dieser Zeit machst, ob du sie mit Fernsehen verbringst oder mit Lesen, mit Arbeiten, mit Schlafen und so weiter, ist deine Entscheidung. Oder ob du dir sagst, okay, ich nehme mir einfach aus diesen 24 Stunden ein kleines bisschen Zeit heraus, um mich um den wichtigsten Menschen in meinem Leben zu kümmern: um mich. Nur ein bisschen von meiner Zeit. Denn um alles andere kümmern wir uns. Was so auf Facebook steht, was an Klatsch und Tratsch so abgeht, dafür interessieren wir uns. Aber für mich selbst - da muss ich nichts tun. Was passiert wohl, wenn du nichts für dich tust? Es wird sich in deinem Leben nichts ändern.

Schritt für Schritt in dein neues Leben

Mit Hilfe des I Love Me Prinzips kannst du dein Leben komplett verändern, auch wenn du mit kleinen Schritten anfängst. Das Gute ist, du wirst sowieso damit anfangen, weil du beim Lesen dieses Buches so viele Erkenntnisse haben wirst, dass es gar nicht mehr anders geht. Du wirst dich dann richtig darum bemühen müssen, gewisse Dinge einfach nicht mehr zu erkennen. Was du jedoch letztendlich mit diesen Erkenntnissen machst, ist wiederum deine Entscheidung. Ein bisschen Disziplin braucht man schon dazu. Wenn du an die praktische Umsetzung denkst, bekommst du vielleicht Angst und sagst: "Oh Gott, schaffe ich das? Kriege ich das hin? Puh, das ist schon ein Riesenschritt. Eine komplette Veränderung - kriege ich das wirklich hin? Ich habe das schließlich schon einmal probiert, habe Yoga-Kurse gemacht und dann zunächst angefangen jeden Tag zwei Stunden Yoga zu üben. Das habe ich eine Woche lang durchgehalten. In der zweiten Woche habe ich noch Montag und Mittwoch etwas gemacht. Freitag wollte ich, habe aber doch keine Zeit gehabt, und die dritte Woche war schon alles vorbei. Das funktioniert bei mir nicht. Ich weiß das, ich habe das schon probiert."

Das stimmt schon, es ist eine riesengroße Herausforderung, es ist ein riesengroßer Schritt, was ich da von dir verlange oder besser gesagt, was ich dir da anbiete: die komplette Lebensveränderung. Aber dazu sage ich dir Folgendes: Gran Canaria ist an der höchsten Stelle 2000 Meter hoch. Stelle dir vor, du sitzt dort gerade gemütlich bei mir im Kurs und ich sage jetzt: „So meine Lieben, aufstehen. Ihr seid zwar gerade nicht darauf vorbereitet, aber wir gehen jetzt sofort im Eiltempo auf den höchsten Punkt hoch. Los geht's!“ Da wird bei dir wahrscheinlich ein kleiner innerer Widerstand hochkommen, begleitet von Gedanken wie: "Jetzt vier oder fünf Stunden den steilen Berg hoch, wie kriege ich das hin? Ich habe überhaupt keine Kondition, nichts!" Würdest du es dennoch versuchen, den Berg hinauf zu rennen, würdest du wahrscheinlich nach fünf- oder sechshundert Metern keuchend aufgeben.

Wenn ich jetzt aber sage: „Hey, steh mal auf.“ Du stehst auf und ich sage dir: „Mach mal einen Schritt.“ Dann machst du einen Schritt. Ist das schwierig? Ist das eine Riesenherausforderung? Musstest du dafür kämpfen? Du sagst dann wohl eher: „Nein, war kein Problem, das ging.“ Meinst du, du kriegst nochmal so einen Schritt hin? „Ja klar“, sagst du und machst nochmal einen Schritt. War das jetzt schwer? War das eine Riesenherausforderung? Musstest du dafür kämpfen? Kriegst du noch einen hin? Ja klar. Du machst nochmal so einen Schritt, völlig entspannt. Wenn wir dieses Spiel oft genug machen, bist du irgendwann oben auf 2000 Metern. Und jeder einzelne Schritt war keine Riesenherausforderung, war kein Riesenkampf. Das ist der Trick.

Es geht gar nicht darum, jetzt los zu gehen und sein Leben komplett zu verändern und sofort alles anders zu machen. Es gibt wenige Menschen, die das können, die meisten kriegen das aber nicht hin. Ich gehöre zu denen, die es nicht hinkriegen würden. Wenn ich mich aber dazu entscheide, mich künftig als wichtigster Mensch zu sehen und jeden Tag nur einen kleinen Schritt zu machen, einen, der nicht wirklich zum Stress führt, der keine Riesenherausforderung ist, dann muss ich täglich nur die Disziplin für einen kleinen Schritt aufbringen. Es darf dann allerdings kein Tag mehr vergehen, an dem du nicht wenigstens einen kleinen Schritt machst. Auch wenn du mit 40 Grad Fieber im Bett liegst, gibt es einen kleinen Schritt, den du machen kannst, in Richtung deines Lebensziels. Wenn du das durchhältst, hat sich das bei dir irgendwann so eingebürgert und ist so zur Gewohnheit geworden wie das Zähneputzen.

Um wieder diesen Vergleich zu wählen: du wachst ja auch nicht am Morgen auf und denkst: „Scheiße, jetzt muss ich heute schon wieder Zähne putzen, schon wieder duschen.“ Als du klein warst vielleicht, wenn Mami und Papi gesagt haben: „So, jetzt Zähne putzen,“ da wolltest du vielleicht nicht. Da war ein bisschen der Widerstand da und es war deshalb noch ein bisschen eine Herausforderung. Bäh, Zähne putzen! Damals wurdest du wahrscheinlich von deinen Eltern dazu genötigt, aber du hast es gemacht, und heute ist es völlig normal geworden.

Am Anfang war ein kleines bisschen Disziplin notwendig, heute ist es ein ganz normales Ritual. So gibt es tausende Dinge, die wir völlig routiniert jeden Tag tun. Genauso soll es auch mit deiner Psychohygiene werden. Dass du dich um dich kümmerst, dass du anfängst, deine Psychohygiene in kleinen Schritten in dein Leben zu integrieren. Ganz wichtig dabei ist: in kleinen Schritten. Es geht hier nirgendwo um Goldmedaillen. Es geht nicht darum, erster zu sein, bester zu sein, an oberster Stelle zu stehen, perfekt darin zu sein. All das, was ich hier erzähle, lebe ich selbst, bin aber lange nicht perfekt darin. Es geht auch nicht darum, dass du es wirst, sondern wie gesagt, kleine Schritte zu gehen. Es sollen machbare Schritte sein, aber diese Schritte musst du gehen, mehr braucht es nicht.

Wie kann ich also anfangen mit kleinen Schritten mein Leben zu verändern? Da ich ebenfalls zu denjenigen gehöre, die nicht so diszipliniert und fleißig sind, habe ich angefangen für mich folgende Strategien zu entwickeln, die auch für weniger Disziplinierte und Ausdauerfähige funktionieren.

Jeder Tag, ein kleines Leben – am Morgen

Ich habe beispielsweise angefangen mein Leben in kleinen Einheiten zu betrachten und jeden Tag als ein kleines Leben anzuschauen. Am Morgen werde ich geboren und am Abend gehe ich ins Bett und sterbe den kleinen Tod. Am nächsten Morgen werde ich wieder geboren, gehe in ein neues Leben und am Abend sterbe ich wieder. In diesem kleinen Leben fange ich also am Morgen an ins Leben zu kommen und habe ganz viele Pläne. Da man sich schließlich gut darüber Gedanken machen sollte, was man mit diesem eintägigen Leben so anfängt, habe ich mir angewöhnt am Morgen meinen Wecker eine halbe Stunde früher zu stellen. Wenn er dann klingelt, denke ich: „Yes, jetzt darf ich noch eine halbe Stunde liegenbleiben - wie schön ist das denn!“ Schon ein positiver erster Gedanke. Dann kann man in Form einer kleinen Meditation (MP3-Vorlagen zum Download auf www.ilovemebuch.com) ganz bewusst in den Tag gehen und sich überlegen, was man mit diesem Tag anfangen möchte. Was will ich mit diesem neuen Leben, mit diesem Geschenk? Wie möchte ich den Menschen gegenübertreten, denen ich heute begegne? Was tue ich mir heute Gutes? Was sind wichtige Dinge, die ich heute erledigen muss, und was sind die weniger wichtigen Dinge? Die absolut wichtigste Frage überhaupt, die du dir jeden Morgen stellen kannst, ist: „Welchen Schritt tue ich heute, um meinem Lebensziel ein bisschen näher zu kommen?“ Es darf kein Tag mehr vergehen, an dem du dir nicht diese Frage stellst!

Zeitmaschine

Wenn du keine Ziele hast oder gar nicht weißt, was du eigentlich willst, gibt es folgende gute Übung: Stelle dir vor, du hast eine Zeitmaschine. Die hat einen Knopf, und wenn du den drückst, bist du sssssssst, dreißig Jahre in die Zukunft gereist. Neben dir sitzt jetzt ein dreißig Jahre älterer Mann oder eine dreißig Jahre ältere Dame - das bist du in dreißig Jahren.