Das große Evangelium Johannes 1 - Jakob Lorber - E-Book

Das große Evangelium Johannes 1 E-Book

Jakob Lorber

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Beschreibung

Das große Evangelium Johannes ist nicht nur eine Ergänzung zu den kanonischen Evangelien, sondern eine umfassende Darstellung des Lebens und der Lehren Jesu, die uns alle Herausforderungen und Freuden des menschlichen Daseins verstehen lässt. Mit diesem Werk erfüllt sich die Verheißung des Johannesevangeliums: "Ich habe euch noch viel zu sagen; aber ihr könnt es jetzt nicht ertragen. Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in aller Wahrheit leiten. Denn er wird nicht aus sich selbst reden, sondern was er hören wird, das wird er reden, und was zukünftig ist, wird er euch verkündigen." (Joh. 16,12-13)

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Seitenzahl: 1312

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Inhalt

Vorwort

Kapitel 1

Erklärung der ersten Verse des Johannesevangeliums

Kapitel 2

Das Zeugnis von Johannes dem Täufer. Die Kindschaft Gottes und die geistige Wiedergeburt

Kapitel 3

Das Fleisch gewordene Wort. Die erste und zweite Gnade

Kapitel 4

Gesetz und Gnade. Der göttliche Vater und Sein Sohn sind eins wie Wärme und Licht

Kapitel 5

Das Zeugnis des Täufers von sich. Die falschen Vorstellungen vom Erscheinen und Wesen des Messias

Kapitel 6

Johannes tauft den Herrn

Kapitel 7

Drei Verse als Beispiele der damaligen Schreibart

Kapitel 8

Andreas und Petrus werden die ersten Jünger des Herrn

Kapitel 9

Berufung des Philippus und des Nathanael

Kapitel 10

Die Hochzeit zu Kana. Die drei Stufen der Wiedergeburt

Kapitel 11

Das Weinwunder bei der Hochzeit zu Kana

Kapitel 12

Beginn der Lehrtätigkeit des Herrn. Das Osterfest in Jerusalem

Kapitel 13

Die Tempelreinigung

Kapitel 14

Das prophetische Wort des Herrn vom Abbrechen und Aufbauen des Tempels in drei Tagen

Kapitel 15

Der Herr durchschaut eine Ihm gestellte Falle. Über den Missbrauch der mosaischen Gesetze

Kapitel 16

Der geistige Sinn der Tempelreinigung

Kapitel 17

Die dankbaren Armen und die schmollenden Reichen. Das hochmütige Jerusalem und der von Jehova verlassene Tempel

Kapitel 18

Das Gespräch des Herrn mit Nikodemus. Die geistige Wiedergeburt

Kapitel 19

Fortsetzung des Gesprächs mit Nikodemus

Kapitel 20

Die Erhöhung des Menschen Sohn

Kapitel 21

Der Menschensohn und der Sohn Gottes. Wer an den Sohn Gottes glaubt, wird nicht gerichtet

Kapitel 22

Nikodemus erkennt den Herrn. Nichts ist wahr im Menschen als allein die Liebe

.......

Kapitel 23

Das Wirken des Herrn in Judäa. Die Streitfrage über die Taufe von Jesus und Johannes

Kapitel 24

Das größte und letzte Zeugnis des Täufers über den Herrn

Kapitel 25

Die Anzahl der Jünger des Herrn steigt. Entstehung falscher Evangelien. Der Herr geht nach Samaria

Kapitel 26

Der Herr und die Samariterin am Jakobsbrunnen. Das lebendige Wasser des Herrn

Kapitel 27

Die wahre Anbetung Gottes im Geist und in der Wahrheit

Kapitel 28

Der Durst des Herrn nach dem Herzen der Samariterin. Der Herr offenbart sich ihr als der Messias

Kapitel 29

Über die gegenüber dem Herrn und den Seinen verschlossenen Herzen. Die vom Herrn geheilte Samariterin macht in der Stadt den Messias kund

Kapitel 30

Die geistige Speise des Herrn. Die Ernte der Menschen zum Reich Gottes

Kapitel 31

Die Samariter von Sichar finden zum Glauben an den Herrn

Kapitel 32

Der Herr nimmt im Haus der Samariterin Herberge

Kapitel 33

Zehn frevlerische Samariter werden für

zwei Tage mit Stummheit geschlagen

Kapitel 34

Aufzeichnung der Geschehnisse durch Johannes. Die kostbare Ausschmückung des Hauses der Samariterin

Kapitel 35

Über die wunderbare Bestellung des Hauses. Die Jünger sehen die Himmel offen und die Engel Gottes herniedersteigen zur Erde

Kapitel 36

Das Reich des Messias. Joram erhält die Gabe des geistigen Heilens

Kapitel 37

Die morgendlichen Hosianna-Rufer. Berufung des Matthäus. Was von Träumen zu halten ist

Kapitel 38

Matthäus wird von Herrn angewiesen, die Bergpredigt schriftlich festzuhalten. Die Lehre des Herrn soll nicht nur gehört, sondern auch tätig ergriffen werden

Kapitel 39

Der Mensch soll vollkommen werden, wie der Vater im Himmel vollkommen ist. Die Bergpredigt

Kapitel 40

Die geistig blinden Priester kritisieren die Bergpredigt

Kapitel 41

Weitere Kritik an der Bergpredigt. Das Gleichnis vom verschlossenen Wasserkrug

Kapitel 42

Nathanael erklärt die gleichnisweise Rede des Herrn. Die Entsprechung zwischen natürlichen und geistigen Dingen

Kapitel 43

Das Gleichnis von den Samenkapseln, die erst aufgehen müssen

Kapitel 44

Nathanael erläutert das Gleichnis vom Ausreißen des Auges und Abhauen der Hand

Kapitel 45

Nathanaels Apostelbekenntnis. Der Oberpriester bleibt bei seiner noch zweifelnden Gemeinde

Kapitel 46

Heilung eines Aussätzigen. Ein rechtes Maß ist stets zu beachten

Kapitel 47

Das Abendmahl im Haus der Irhael und des Joram. Die himmlischen Diener des Herrn

Kapitel 48

Der rechte Umgang mit Gläubigen und Ungläubigen

Kapitel 49

Gott soll im Geist und in der Wahrheit angebetet werden. Nicht Bethäuser, sondern Herbergen für Arme sollen dem Herrn erbaut werden

Kapitel 50

Die rechte Sabbatheiligung

Kapitel 51

Über reine und unreine Speise. Nathanaels Zeugnis

Kapitel 52

Die häuslichen Verhältnisse des Oberpriesters Jonael. Verleumdung der oberpriesterlichen Familie

Kapitel 53

Petrus überführt mithilfe des Herrn einen verleumderischen Galiläer

Kapitel 54

Der Herr und die Familie des Jonael

Kapitel 55

Der Herr und der reiche Kaufmann von Sichar

Kapitel 56

Über die üblen Erfahrungen der Wahrheitszeugen. Die Lüge als Ursache des Unheils auf der Erde

Kapitel 57

Der Herr gibt Sich dem reichen Kaufmann als der Messias zu erkennen

Kapitel 58

Über gute Vermögensverwendung. Was nützen dem Menschen alle irdischen Schätze, so dabei seine Seele Schaden leidet?

Kapitel 59

Des Kaufmanns übergroße Ehrfurcht vor Gott. Gott soll mehr geliebt als gefürchtet werden

Kapitel 60

Die vom Herrn veranlassten wunderbaren Vorgänge im Schloss des Kaufmanns

Kapitel 61

Der Kaufmann ahnt in Jesus Gott oder den Sohn Gottes

Kapitel 62

Die Mission des Messias

Kapitel 63

Jairuths Rede über Gesetze und guten Rat. Über die Wirkung des Weines

Kapitel 64

Jairuth entsagt dem Wein. Zwei Engel bleiben sichtbar in seinem Haus. Das Wesen der Engel

Kapitel 65

Jairuth wird verleumdet. Der Kampf mit den Römern

Kapitel 66

Heilung eines Gichtbrüchigen. Und der Lahme wird springen wie ein Hirsch! (Jesaja 35,6

)

Kapitel 67

Über den Schutz vor dem Satan und die Gegenwart Jehovas

Kapitel 68

Gespräch des Herrn mit einem römischen Obersten. Die Nachfolge Jesu

Kapitel 69

Das Wesen der reinen und unvergänglichen Wahrheit und der Weg zu derselben

Kapitel 70

Das Finden der einen allgemeinen Wahrheit

Kapitel 71

Der Herr heilt die Frau des römischen Obersten. Die Macht der inneren reinen Wahrheit

Kapitel 72

Das Ende der Welt und das allgemeine Gericht. Die Erhöhung des Herrn

Kapitel 73

Johannes, der geheilte Gichtbrüchige, bezeugt den Herrn als Zebaoth, den König der Ehren

Kapitel 74

Aufstand wegen der stumm gemachten Schmäher. Verleumdung des Herrn. Man soll nie Böses mit Bösem vergelten

Kapitel 75

Über die Behandlung von Verbrechern. Das Gleichnis vom Löwen. Die Feindesliebe

Kapitel 76

Warum die Menschen nicht mit Gewalt zum Guten gezwungen werden sollen

Kapitel 77

Der Herr verscheucht boshafte Schreier

Kapitel 78

Die Nachsicht des Herrn mit den Schurken. Jede Sünde führt die Strafe schon mit sich. Eine Sünde bleibt daher nur so lange strafbar, als ein Mensch in der Sünde verharrt

Kapitel 79

Über Heilung von Seelenkrankheiten. Die Rache von verstorbenen Feinden. Das Beispiel von David und Uria

Kapitel 80

Warum man mit jedem im Frieden und in Einigkeit leben soll

Kapitel 81

Über die Behandlung von Verbrechern. Der hauptsächliche Grund für die Darniederkunft des Herrn

Kapitel 82

Ein Prophet gilt daheim nichts. Jonael wird als wundermächtiger Lehrer bestellt

Kapitel 83

Die Macht des Wortes. Die Welt als Werkzeug verwenden, um Gutes und Herrliches zu schaffen

Kapitel 84

Die Reise nach Galiläa. Matthäus macht Gott einen Vorwurf wegen der zum größten Teil schlechten Menschen. Der Herr wirkt eine Sonnenfinsternis

Kapitel 85

Ankunft in einem galiläischen Dorf. Über das Reich des Messias

Kapitel 86

Ankunft in Kana. Über den Schaden der Unzucht im Diesseits und Jenseits

Kapitel 87

Die wahre Heimat ist beim Herrn. Abzug der jüdischen Krittler und deren Festnahme durch römische Soldaten

Kapitel 88

Der römische Oberste Cornelius bespricht sich mit dem Herrn über die Templer

Kapitel 89

Jesus ruht in Kana und bereitet Sich auf die Weiterreise vor. Thomas wirbt Jünger für Jesus, darunter Ischariot. Markus, der Sohn des Petrus

Kapitel 90

Heilung des Sohnes eines Königlichen

Kapitel 91

Die Harmonisierung der Evangelien. Missachtung der vom Herrn Gesandten, welche das Fehlende ergänzten

Kapitel 92

Das Gleichnis vom steinigen Acker. Die göttliche Allwissenheit und der freie Wille des Menschen

Kapitel 93

Vor dem Herrn gilt nur die freie Selbstbestimmung

Kapitel 94

Der Fluch des Geldes. Disput zwischen Jesus und Judas

Kapitel 95

Thomas und Judas streiten sich. Thomas bereut es, den Judas zu Jesus gebracht zu haben

Kapitel 96

Der Herr beruhigt den zornigen Thomas. Das Wesen des Judas

Kapitel 97

Der Hauptmann von Kapernaum. Die Heilung seines kranken Knechtes

Kapitel 98

Die Herausforderung der Priester und Schriftgelehrten durch das Volk

Kapitel 99

Die rachsüchtigen Priester und Schriftgelehrten. Heilung der Schwiegertochter des Petrus

Kapitel 100

Über die Verschiedenheit der Evangelien des Matthäus und Johannes. Der wunderbare Fischzug

Kapitel 101

Petrus und Judas. Ein Abendmahl mit Wundern und Wein

Kapitel 102

Jesus heilt Besessene und Kranke in Kapernaum

Kapitel 103

Über das Begräbnisgepränge. Der Herr besteigt ein Schiff und beruhigt einen Sturm

Kapitel 104

Bei den Gadarenern. Heilung von zwei Besessenen

Kapitel 105

Rückreise nach Nazareth. Der Herr mit den Seinen im Haus der Maria und in der Synagoge

Kapitel 106

Ein angesehener Mann bezeugt Jesus als großen Propheten. Die verärgerten Schriftgelehrten

Kapitel 107

Über gerechte Freude und Schadenfreude

Kapitel 108

Die wunderbare Füllung der Speisekammer Marias. Der Herr sagt die Marienverehrung vorher

Kapitel 109

Die Zukunft der Lehre Jesu. Das Gleichnis von der Wurfschaufel

Kapitel 110

Der beleidigte Judas. Der Herr und die drei Pharisäer von Kapernaum, unter ihnen Jairus

Kapitel 111

Die Heilung einer blutflüssigen griechischen Frau

Kapitel 112

Wiederbelebung der Tochter des Jairus

Kapitel 113

Über die Verschiedenheit und das Wesen der Evangelien

Kapitel 114

Jairus’ Glaube, Judas’ Gier und der wahre Geist des Jüngertums

Kapitel 115

Eine große Volksmenge will Jesus zum König ausrufen

Kapitel 116

Heilung eines Gichtbrüchigen

Kapitel 117

Konfrontation zwischen einem jungen Griechen und den Pharisäern über die Lehren und Taten Jesu

Kapitel 118

Der Herr enthüllt das gottwidrige Verhalten der Pharisäer

Kapitel 119

Der Weg zur Gotteserkenntnis

Kapitel 120

Die Berufung des Zöllners Matthäus. Das Mahl des Herrn mit den Zöllnern und Sündern

Kapitel 121

Das Gespräch der Pharisäer über Joseph, Maria und Jesus

Kapitel 122

Matthäus der Zöllner und Matthäus der Amtsschreiber. Petrus‘ Rede über das Zweifeln von Johannes dem Täufer und dem Fasten seiner Jünger

Kapitel 123

Johannes des Täufers Zeugnis vom Herrn. Gleichnis vom Bräutigam, der Braut und den Hochzeitsgästen

Kapitel 124

Das Gleichnis vom neuen und alten Gewand, vom neuen Most und alten Schläuchen

Kapitel 125

Jesu Lehre von Nächstenliebe und Gottvertrauen. Ein Plädoyer für Selbstlosigkeit. Des Herrn Zeugnis von Johannes dem Täufer

Kapitel 126

Die wunderbare Füllung der Speisekammern des Matthäus. Die Unveränderlichkeit Gottes

Kapitel 127

Thomas hindert Judas am Reden. Der Tod der Tochter des Cornelius. Jesus beruft den Zöllner Matthäus als Jünger. Die rechte Nachfolge des Herrn

Kapitel 128

Heilung einer weiteren blutflüssigen Frau. Erweckung der Tochter des Cornelius

Kapitel 129

Wie es der Tochter des Cornelius im Jenseits erging

Kapitel 130

Heilung von zwei blinden Bettlern

Kapitel 131

Heilung eines besessenen Taubstummen. Die Pharisäer beschuldigen Jesus, durch die Kraft des Teufels zu heilen

Kapitel 132

Das verwüstete Dorf und seine verhungernden Bewohner. Der Herr enthüllt den höheren Grund für dieses Elend

Kapitel 133

Die wunderbare Versorgung der armen Dorfbewohner. Jesus und das erleuchtete Kleinkind

Kapitel 134

Berufung der zwölf Apostel. Über die jetzigen Evangelien und die Originalschriften

Kapitel 135

Die Anweisungen des Herrn an die zwölf Apostel

Kapitel 136

Fortsetzung der Anweisungen des Herrn an die Apostel. Des Judas Einwände

Kapitel 137

Die leise Ankunft des Gottesreiches

Kapitel 138

Über Konflikte und Verfolgung bei der Verbreitung der Lehre und der Taten des Herrn

Kapitel 139

Der Herr ist nicht gekommen, der Welt den Frieden zu bringen, sondern das Schwert

Kapitel 140

Die Größe der materiellen und geistigen Welt. Die Kinder Gottes erwartet im Jenseits Unfassbares. Wie das Wort des Herrn lebendig wird

Kapitel 141

Über echte und falsche Propheten. Aussendung der zwölf Apostel

Kapitel 142

Die zwölf Apostel bekehren Steuererpresser und taufen im Namen des Herrn

Kapitel 143

Johannes des Täufers Gefangenschaft und Anfrage

Kapitel 144

Das Gleichnis von Jesus und Johannes als Sonne und Mond. Der Herr bezeugt Johannes als Elias

Kapitel 145

Über Geist und Seele Johannes des Täufers

Kapitel 146

Der Herr beim Zöllner Kisjonah. Die verärgerten Pharisäer und Juden

Kapitel 147

Das törichte Verhalten der verärgerten Pharisäer und Juden. Ihre Drohung gegen den Herrn

Kapitel 148

Strafrede des Herrn über Chorazin, Bethsaida und Kapernaum

Kapitel 149

Nathanaels griechisches Evangelium. Die Einheit des göttlichen Vaters und dessen Sohnes

Kapitel 150

Der Herr vertreibt die boshaften Pharisäer

Kapitel 151

Besteigung des Berges von Kisjonah

Kapitel 152

Ankunft auf der Bergspitze. Die Gesellschaft erschaut die Geisterwelt. Über die Vorhölle

Kapitel 153

Belehrung über den Mond und dessen Welt durch drei Mondgeister

Kapitel 154

Das Erscheinen von drei Engeln. Diese holen die zwölf Apostel auf den Berg zum Herrn und besorgen Brot und Wein

Kapitel 155

Der Herr erklärt Kisjonah das Zusammenwirken von Verstand und Glaube, um die Vollendung zu erlangen

Kapitel 156

Der Herr spricht über Lebenspflichten und die Schöpfung

Kapitel 157

Erklärung des ersten Schöpfungstages nach Moses

Kapitel 158

Erklärung des zweiten Schöpfungstages nach Moses

Kapitel 159

Erklärung des dritten Schöpfungstages nach Moses

Kapitel 160

Erklärung des vierten Schöpfungstages nach Moses

Kapitel 161

Fortsetzung der Erklärung des vierten Schöpfungstages nach Moses

Kapitel 162

Über den fünften und sechsten Schöpfungstag nach Moses

Kapitel 163

Des Herrn warnende Vorhersage vom Gericht über Jerusalem

Kapitel 164

Judas Ischariots Bericht von seiner Luftreise und seine dummen Fragen

Kapitel 165

Über die Engel, die gefallenen Geister und die Menschen. Das Fleisch des Menschen dient als Freiheitsprobe für einen aus dem Gericht gehobenen Geist

Kapitel 166

Über die Erschaffung des Menschen. Der Verfall der Menschheit und deren Erlösung durch den Herrn

Kapitel 167

Wie aufgeputzte, herrschsüchtige Frauen den Untergang der Menschheit bewirken

Kapitel 168

Die himmlische Wahrheit und die irdische Realität

Kapitel 169

Der halbblinde Alte. Der Engel Rede wider das schadenfrohe Lachen

Kapitel 170

Die Heilung des halbblinden Tobias

Kapitel 171

Die Verschwörungserzählung des Pharisäers Rhiba über Jesus von Nazareth

Kapitel 172

Der geheilte Tobias bezeugt Jesus als den Messias vor den Pharisäern

Kapitel 173

Die argen Pharisäer wollen Tobias steinigen. Die Engel schützen Tobias

Kapitel 174

Nicht den Sünder hassen, sondern die Sünde. Niemanden richten und verdammen. Richtlinien für Richter

Kapitel 175

Morgenmahl und Abstieg vom Berg. Die heuchlerischen Pharisäer

Kapitel 176

Die Pharisäer kritisieren das Ährenausraufen am Sabbat. Heilung des Menschen mit der verdorrten Hand. Die Pharisäer wollen Jesus steinigen

Kapitel 177

Warum es manchmal so aussieht, als fürchte sich der Herr vor den Menschen. Bei Ermahnungen alle Schärfe und alles Herbe vermeiden

Kapitel 178

Auf dem Schiff des Kisjonah. Heilung eines stummen und blinden Besessenen

Kapitel 179

Der Herr und die Seinen werden von einem demütigen Alten beherbergt. Das Volk preist den Heiland und verjagt die argen Pharisäer

Kapitel 180

Die Pharisäer halten Rat. Der Plan des jungen Pharisäers zum Schutz des Heilands

Kapitel 181

Der junge Pharisäer überlistet die alten Pharisäer

Kapitel 182

Das Lügen des jungen Pharisäers Ahab wird als nicht sündhaft erachtet. Ein großes Heilwunder. Ahab wird vom Herrn berufen

Kapitel 183

Ahab überredet seine Kollegen, den Herrn aufzusuchen

Kapitel 184

Das Volk überführt die Pharisäer der dreisten Lüge

Kapitel 185

Konfrontation des Herrn mit den Pharisäern. Die Pharisäer als blinde Leiter der Blinden. Über den Menschensohn und den Geist Gottes

Kapitel 186

Die zornigen Pharisäer und der Herr. Über die verschiedenen Zustände von Besessenheit

Kapitel 187

Der Herr belehrt und warnt Ahab. Vergleich zwischen dem Tempel zu Jerusalem und dem zu Delphi

Kapitel 188

Wer Bruder, Schwester und Mutter des Herrn ist. Baram jagt die argen Pharisäer aus seinem Haus

Kapitel 189

Baram erinnert sich an Joseph, seinen Lehrmeister. Ahab berichtet von den Verleumdungen der Templer, die Jesus ermorden wollen

Kapitel 190

Maria berichtet über die Vertreibung von ihr und den Geschwistern Jesu durch die Pharisäer. Der Herr besteigt das Schiff von Kisjonah

Kapitel 191

Die Schiffspredigt. Das Gleichnis vom Sämann

Kapitel 192

Die Gleichnisse vom Unkraut unter dem Weizen, vom Senfkorn und vom Sauerteig

Kapitel 193

Die wunderbare Stillung eines Sturmes und die Weisheit Ahabs

Kapitel 194

Über die geistige Heimat und Heimkehr. Das Haus Kisjonahs als des Herrn Ruhestätte

Kapitel 195

Ankunft bei Kisjonah. Wiedersehen mit Jairuth und Jonael. Ein Engel hilft bei der Besorgung des Haushalts

Kapitel 196

Kisjonah vermag die Wundertaten des Engels in seinem Haus nicht zu fassen

Kapitel 197

Die Reinigung des Schlangenhügels. Der Herr erläutert das Gleichnis vom Unkraut unter dem Weizen

Kapitel 198

Gebrochene Versprechen sind das Ärgste. Das Gleichnis vom Schatz im Acker

Kapitel 199

Die Gleichnisse von der Perle und vom Netz. Was vom alten Gesetz auszulassen ist

Kapitel 200

Jonael beklagt sich über Schikanen und Vertreibungen und deren Zulassung von Seiten des Herrn und der Engel

Kapitel 201

Über die Zulassung von Verfolgung. Der Kampf für das ewige Reich des Herrn

Kapitel 202

Wie die Lehre des Herrn verbreitet werden soll. Die vollkommen freie Kirche des Herrn. Der rechte Sabbat. Das rechte Gotteshaus und der wahre Gottesdienst

Kapitel 203

Jonael und Jairuth bereuen ihren Fehler. Jonael preist den Herrn

Kapitel 204

Das Gleichnis von der Mutter und dem guten und schlechten Sohn. Der Mensch muss Gott lieben ohne Gewinnsucht

Kapitel 205

Vom räuberischen Wesen der Liebe. Der Unterschied zwischen der himmlischen und der höllischen Liebe

Kapitel 206

Große Heiterkeit ist der Sünde nahe. Wie der Leib ernährt wird

Kapitel 207

Durch Schwelgen und Prassen verdirbt die Seele. Das rechte Fasten

Kapitel 208

Der Herr mit den Seinen im Garten des Kisjonah. Der verheerende Gewittersturm

Kapitel 209

Der Sturm vernichtet die Feinde des Herrn

Kapitel 210

Der Herr verkündet die frohe Botschaft den in Kana im Tal von Kis lebenden Griechen und Juden

Kapitel 211

Ein großes Heilwunder. Der Herr ermahnt die Griechen von Kana, welche die dort lebenden Juden ausbeuten

Kapitel 212

Der Herr und der stoische Grieche Philopold

Kapitel 213

Der Herr enthüllt die Präexistenz von Pilopold

Kapitel 214

Philopolds Vision von einer Familienszene auf der Sonnenwelt Acca. Warum die Rückerinnerung an das Vorleben fehlt

Kapitel 215

Die Inkarnation von Bewohnern anderer Welten auf der Erde. Philopold wird ein Jünger des Herrn

Kapitel 216

Grund der Menschwerdung des Herrn auf der Erde. Warum die vom Wirken des Herrn berichtenden Urdokumente lückenhaft sind

Kapitel 217

Warnung vor den Fallstricken des Satans und woran man das Wirken des bösen Geistes erkennt

Kapitel 218

Der Herr wirkt in Kis ein großes Heilwunder zugunsten der Kranken der Pharisäer

Kapitel 219

Wer alles hat, was er braucht, zeigt kein Interesse am Evangelium. Das Gleichnis vom Mastochsen

Kapitel 220

Selbsterkenntnis und Selbsttätigkeit sind Hauptlebensgrundsatz. Warnung vor langem Schlafen und dem Müßiggang

Kapitel 221

Die Nachtpredigt – die Lehre von der Tätigkeit und von der Ruhe

Kapitel 222

Der Herr lehrt fünf Pharisäer aus Bethlehem den Weg zum Gottesreich

Kapitel 223

Das vorbildliche und behutsame Lehren des Herrn

Kapitel 224

Die Wichtigkeit der inneren Selbstbeschauung

Kapitel 225

Satan versucht die Selbstbeschauung der Jünger zu stören. Der Engel Archiel verscheucht ihn

Kapitel 226

Vom großen Segen der Selbstbeschauung. Der Herr weist Judas zurecht

Kapitel 227

Eine Fahrt aufs Meer. Die Botschaft von der erneuten Erkrankung der Tochter des Jairus. Des Herrn vorläufige Weigerung einzugreifen

Kapitel 228

Jairus mit den Ärzten am Sterbebett seiner Tochter. Borus von Nazareth rügt Jairus und die Pharisäer für ihr Verhalten gegenüber Jesus

Kapitel 229

Jairus, der aus Furcht vor der bösen Welt die Wahrheit verfolgen lässt, wird von Borus scharf getadelt

Kapitel 230

Kisjonah schenkt Maria und den Söhnen Josephs eine Besitzung. Die Gottergebenheit der Angehörigen von Jesus

Kapitel 231

Eine templerische Räuberbande wird von Kisjonahs Leuten gefangengenommen

Kapitel 232

Befreiung und Versorgung der geraubten Kinder. Des Herrn Rat bei der gerichtlichen Belangung der pharisäischen Räuber

Kapitel 233

Der Oberrichter verhört die pharisäischen Räuber und fällt sein Urteil

Kapitel 234

Die pharisäischen Räuber werden verdächtigt, Steuergelder geraubt zu haben

Kapitel 235

Die Begegnung des Oberrichters mit Jesus

Kapitel 236

Der Oberrichter Faustus bekommt durch Vermittlung des Herrn eine Tochter Kisjonahs zur Frau. Die wahre Ehe

Kapitel 237

Fortsetzung der Gerichtsverhandlung mit den pharisäischen Räubern

Kapitel 238

Das Geständnis des Raubzuges, der Verräterei und der Gier durch einen der Pharisäer

Kapitel 239

Faustus rügt die pharisäischen Räuber. Diese bieten Schätze als Lösegeld an

Kapitel 240

Der wahre Sabbat. Freilassung der pharisäischen Räuber. Rückgabe des Raubguts

Kapitel 241

Der Herr kann Sich einem höchst verunreinigten Fleisch nicht persönlich nahen. Über Krankheiten und Leiden von Kindern

Kapitel 242

Die Auswirkungen von richtiger und falscher Ernährung

Über diese Edition

Vorwort

In einer Zeit, in der die Menschheit nach tieferem Sinn und spiritueller Erleuchtung strebt, erstrahlt Das große Evangelium Johannes von Jakob Lorber – das ihm in den Jahren von 1851 bis 1864 offenbart wurde – als ein Leuchtfeuer der göttlichen Liebe und Weisheit. Dieses außergewöhnliche Werk, das sich als eine der tiefgründigsten Offenbarungen der Neuzeit präsentiert, lädt uns ein, die Grenzen unseres Verständnisses zu erweitern und uns auf eine Reise ins Herz der göttlichen Wahrheit zu begeben.

Das große Evangelium Johannes ist nicht nur eine Ergänzung zu den kanonischen Evangelien, sondern eine umfassende Darstellung des Lebens und der Lehren Jesu, die uns alle Herausforderungen und Freuden des menschlichen Daseins verstehen lässt. Mit diesem Werk erfüllt sich die Verheißung des Johannes-Evangeliums: „Ich habe euch noch viel zu sagen; aber ihr könnt es jetzt nicht ertragen. Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in aller Wahrheit leiten. Denn er wird nicht aus sich selbst reden, sondern was er hören wird, das wird er reden, und was zukünftig ist, wird er euch verkündigen.“ (Joh. 16,12–13) Auch in der Offenbarung des Johannes finden wir einen Hinweis auf dieses Werk: „Und ich sah einen anderen Engel fliegen mitten durch den Himmel, der hatte ein ewiges Evangelium zu verkündigen denen, die auf Erden wohnen, und allen Nationen und Stämmen und Sprachen und Völkern.“ (Offb. 14,6) Durch Jakob Lorber (1800–1864), den man ohne Übertreibung als den größten aller christlichen Propheten bezeichnen darf, hat der in Joh. 14,26 verheißene Heilige Geist sein ganzes Füllhorn ausgegossen.

Das große Evangelium Johannes verlangt mehr als bloßes intellektuelles Erfassen und fordert uns auf, über das Offensichtliche hinauszublicken, um die tiefere Bedeutung hinter den Worten zu erkennen. Es ist eine Einladung, unser Herz und unseren Geist für die göttliche Führung zu öffnen und uns von der transformierenden Kraft der göttlichen Liebe leiten zu lassen. Es ruft zur Tat aus Liebe, zur Erkenntnis aus Demut und zur Freiheit aus der Wahrheit auf.

Bei der Edition dieses Werkes – basierend auf der Erstauflage von Johannes Busch, der sich im Gegensatz zu späteren Herausgebern trotz aller Schwierigkeiten besonders um eine originalgetreue Überlieferung der Schriften bemüht hat und Jakob Lorber noch persönlich kennenlernen durfte – haben wir großen Wert darauf gelegt, trotz notwendiger grammatikalischer Anpassungen jegliche inhaltliche Änderung zu vermeiden und den Stil zu wahren. Die Nummerierung und Aufteilung in zehn Bände wurde von den späteren Auflagen übernommen. Was die Namensschreibung betrifft, haben wir uns weitgehend an den früheren Editionen orientiert, wobei in bestimmten Fällen die Erstausgabe vorgezogen wurde. So wird zum Beispiel „Kornelius“ wieder als „Cornelius“ geschrieben – was auch in Übereinstimmung mit Die Kindheitsgeschichte Jesu (Jakob Lorber, 1843) steht.

Möge dieses Buch Ihnen als Wegweiser auf Ihrem spirituellen Pfad dienen und Ihnen die Inspiration und Kraft geben, Ihr Leben in Übereinstimmung mit den höchsten Idealen der ewigen Wahrheit zu gestalten. Mögen Sie in diesen Seiten Trost, Erleuchtung und die unerschütterliche Gewissheit finden, dass Sie auf Ihrem Weg nie allein sind.

Der Herausgeber

Kapitel 1

Erklärung der ersten Verse des Johannesevangeliums

Am 2. August 1851

Joh. 1,1. Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.

1. Dieser Vers hat schon eine große Menge von allerleigestaltigen Irrdeutungen und Auslegungen zur Folge gehabt; ja, es bedienten sich sogar barste Gottesleugner eben dieses Textes, um mit dessen Hilfe Meine Gottheit umso sicherer zu bestreiten, da sie die Gottheit im Allgemeinen verwarfen. Wir wollen aber solche Finten nicht wieder vorführen, wodurch die Verwirrung nur noch größer statt kleiner würde, sondern sogleich mit der möglich kürzesten Erklärung ans Tageslicht treten; diese, als selbst Licht im Lichte des Lichtes, wird von selbst die Irrtümer bekämpfen und besiegen.

2. Ein Hauptgrund des Unverständnisses solcher Texte aber liegt freilich wohl leider in der sehr mangelhaften und unrichtigen Übersetzung der Schrift aus der Urzunge in die Zungen der gegenwärtigen Zeit. Allein es ist gut also – wäre der Geist solcher Texte nicht so wohl verborgen, als er es ist, so wäre das Heiligste darin schon lange allertiefst entheiligt worden, was da von größtem Übel wäre für die gesamte Erde; so aber hat man nur an der Rinde genagt und konnte zum lebendigen Heiligtum nicht gelangen.

3. Nun aber ist es an der Zeit, den wahren inneren Sinn solcher Texte zu zeigen allen, die da würdig sind, daran teilzunehmen; dem Unwürdigen aber soll es teuer zu stehen kommen, denn Ich lasse bei solcher Gelegenheit mit Mir durchaus keinen Scherz treiben und werde nie einen Handel annehmen.

4. Nach dieser nötigen Vorerinnerung aber folge nun die Erläuterung; nur bemerke Ich noch das hinzu und sage, dass hier nur der innere, seelisch-geistige Sinn zu verstehen ist, nicht aber auch der allerinnerste, reinste Himmelssinn. Dieser ist zu heilig und kann für die Welt unschädlich nur solchen erteilt werden, die ihn suchen durch ihren Lebenswandel nach dem Wort des Evangeliums. Der bloß innere, seelischgeistige Sinn aber lässt sich leicht finden, manchmal schon durch die richtige, zeitgemäß entsprechende Übersetzung, was sich nun sogleich bei der Erläuterung des ersten Verses zeigen soll.

5. Sehr unrichtig und den inneren Sinn sehr verhüllend ist der Ausdruck „Im Anfang“; denn dadurch könnte sogar der Gottheit ewiges Dasein bestritten und in Zweifel gezogen werden, was auch von einigen älteren Weltweisen geschehen ist, aus deren Schule die Gottesleugner dieser Zeit auch so ganz eigentlich hervorgegangen sind. So wir aber nun den Text recht geben werden, da wird die Hülle nur sehr dünn erscheinen, und es wird nicht schwer sein, den inneren Sinn durch solche leichte Hülle recht wohl und manchmal sehr genau zu erspähen.

6. Also aber laute die richtige Übersetzung: Im Urgrunde, oder auch in der Grundursache (alles Seins), war das Licht (der große heilige Schöpfungsgedanke, die wesenhafte Idee). Dieses Licht war nicht nur in, sondern auch bei Gott, das heißt, das Licht trat als wesenhaft beschaulich aus Gott und war somit nicht nur in, sondern auch bei Gott und umfloss gewisserart das urgöttliche Sein, wodurch schon der Grund zu der einstigen Menschwerdung Gottes gelegt erscheint, was im nächstfolgenden Text auch schon von selbst ganz hell ersichtlich wird.

7. Wer oder was war denn so ganz eigentlich dieses Licht, dieser große Gedanke, diese heiligste Grundidee alles künftigen, wesenhaften, freiesten Seins? Es war unmöglich etwas anderes als eben Gott Selbst, weil in Gott, durch Gott und aus Gott unmöglich etwas anderes als Gott Selbst nur Sich in Seinem ewig vollkommensten Sein darstellte; und so mag dieser Text auch also lauten:

8. In Gott war das Licht, das Licht durchfloss und umfloss Gott, und Gott Selbst war das Licht.

Joh. 1,2. Dasselbe war im Anfang bei Gott.

9. So nun der erste Vers zur Genüge erleuchtet, von jedermann einigen Lichtes leicht begriffen werden kann, so erklärt sich der zweite Vers von selbst und besagt nur zeugnisweise, dass das obbeschriebene Wort oder Licht oder der große Schöpfungsgedanke nicht ein in der Folge des Urgottseins entstandener, sondern ein mit Gott als Selbst Gott gleich ewiger ist und somit nimmer irgend einen einstigen Entstehungsprozess in sich birgt, darum es gewisserart zeugnisweise erklärend heißt: Dasselbe war im Anfang oder im Urgrunde alles Seins und alles späteren Werdens als Urgrund selbst bei, in und aus Gott, also Selbst durch und durch Gott.

Joh. 1,3. Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist.

10. In diesem Vers bezeugt sich das nur gewisserart betätigt und handgreiflich, was da schon im ersten Vers sich als das Wort oder Licht im Urgrunde alles Seins und Werdens völlig gegenwärtig, aber noch nicht als schon ausgegangen bewerkstelligt, klar dargestellt hat.

11. Es soll demnach dieser dritte Vers rein gegeben auch also lauten: Alles Sein ward aus diesem Ursein, welches in Sich Selbst ist der ewige Urgrund Seines Seins durch und durch. Dieses Seins Licht, Wort und Wille stellte Sein höchst eigen Licht, Seine urewige Schöpfungsidee aus Sich Selbst ins feste beschauliche Dasein, und nichts gibt es in der ganzen ewigen Unendlichkeit, was nicht aus demselben Urgrunde und auf demselben Wege ins erscheinliche und beschauliche Dasein getreten wäre.

12. Wer nun diese ganz klar erläuterten Verse vollends aufgefasst hat, dem ist Vers 4 schon von selbst notwendig einleuchtend klar.

Joh. 1,4. In Ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.

13. Es versteht sich ja schon bei weitem von selbst, dass ein Urgrundsein alles Seins, das Licht alles Lichtes, der Urgedanke aller Gedanken und Ideen, die Urform als der ewige Urgrund aller Formen fürs Erste nicht formlos und fürs Zweite nicht tot sein konnte, da dieser [der Tod] den vollsten Gegensatz alles wie immer gearteten Seins im Grunde des Grundes bezeichnet. In diesem Wort oder Licht oder in diesem großen Gedanken Gottes in Gott, und im Grunde des Grundes Gott Selbst, war sonach ein vollkommenstes Leben. Gott war also das urewigste, vollkommenste Grundleben in und aus Sich Selbst durch und durch, und dieses Licht oder Leben rief aus Sich die Wesen, und dieses Licht oder dieses Leben war das Licht und also auch das Leben in den Wesen, in den aus Ihm hervorgegangenen Menschen; und diese Wesen und Menschen waren sonach völlig ein Ebenmaß des Urlichtes, das in ihnen das Sein, Licht und also auch ein dem ewigen Ursein völlig ähnliches Leben bedingte.

14. Da aber das Urleben Gottes ein ganz vollkommen freies ist und sein muss, da es sonst so gut wie gar kein Leben wäre, dieses gleiche Leben aber in den geschaffenen Wesen ein und dasselbe Leben sein muss, ansonst es auch kein Leben und als sonach Nichtleben auch kein Sein wäre, so ist es ja nur zu handgreiflich klar, dass den geschaffenen Wesen, Menschen, nur ein vollkommen allerfreiestes Leben gegeben werden konnte, das sich selbst als ein vollständiges fühlen, aber aus eben diesem Gefühl auch ersehen musste, dass es kein aus sich selbst hervorgehendes, sondern nur als ein völlig ebenmäßiges aus Gott nach Dessen ewig allmächtigem Willen hervorgegangen ist.

15. Diese Wahrnehmung musste in allen geschaffenen Wesen vorhanden sein gleich der, dass ihr Leben und Sein ein völlig Gott ebenmäßiges sein muss, ansonst sie wieder weder ein Leben noch irgendein Sein hätten.

16. So wir aber diesen Umstand näher betrachten, so ergibt es sich, dass sich in den geschaffenen Wesen notwendig zwei Gefühle begegnen müssen, und zwar erstens und zunächst das Gefühl der göttlichen Ebenmäßigkeit oder des Urlichtes Gottes in ihnen und zweitens aus eben diesem Licht aber dann auch notwendig das Gefühl des zeitgemäßen Werdens durch den Urwillen des Schöpfers.

17. Das erste Gefühl stellt das Geschöpf unbedingt dem Schöpfer gleich und wie aus sich hervorgehend völlig unabhängig von dem ewigen Urgrunde, als gleichsam solchen in sich selbst fassend und bergend; das zweite aus diesem ersten notwendig hervorgehende Lebensgefühl aber muss sich dennoch als ein vom eigentlichen Urgrunde aus sich hervorgerufenes und erst in der Zeitenfolge als in sich selbst als frei manifestiertes und somit von dem Haupturgrunde sehr abhängiges ansehen und betrachten.

18. Dieses demütigende Gefühl aber macht das erste Hoheitsgefühl ebenfalls zu einem Demutsgefühl, was fürs Hoheitsgefühl freilich wohl eine höchst und unumgänglich nötige Sache ist, wie es in der Folge ganz klar gezeigt wird.

19. Das Hoheitsgefühl streitet ganz gewaltig gegen solch eine Erniedrigung und will das zweite Gefühl erdrücken.

20. Durch solchen Kampf aber entsteht dann Groll und am Ende Hass gegen den Urgrund alles Seins und aus dem gegen das niedere Demuts- oder Abhängigkeitsgefühl; dadurch erlahmt und verfinstert sich aber dann das Hoheitsgefühl, und es wird dann aus dem Urlicht im geschaffenen Wesen Nacht und Finsternis. Diese Nacht und diese Finsternis erkennt dann kaum mehr das Urlicht in sich und entfernt sich also, als blind und dabei dennoch selbständig, vom Urgrunde seines Seins und Werdens und erkennt solchen nicht in seiner Verblendung.

Joh. 1,5. Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis begreift es nicht.

21. Daher mag denn dieses Urlicht leuchten in solcher Nacht, wie immer es auch mag; da aber die Nacht, die wohl auch aus dem Licht entstanden ist, keine ordentliche Sehe mehr hat, so erkennt sie das Licht nicht, das da kommt in eine solche Nacht, um selbige wieder ins rechte Urlicht umzugestalten.

22. Sogestaltig kam denn auch Ich als das ewige Ursein alles Seins und als das Urlicht alles Lichtes und Lebens in die Welt der Finsternis zu denen, die aus Mir waren; aber sie erkannten Mich nicht in der Nacht ihres ermatteten Hoheitsgefühls!

23. Denn dieser 5. Vers deutet eben darauf hin, wie nach und in den ursprünglichen Maßen und Verhältnissen Ich als ganz Derselbe, der Ich von Ewigkeit war, in diese von Mir und aus Mir geschaffene Welt komme und diese Mich nicht erkennt als ihr eigenstes Grundsein.

24. Aber Ich als der Urgrund alles Seins musste ja aus Meinem urewigen Alllicht sehen, wie das Hoheitsgefühl als Urlicht in dem Menschen durch den fortwährenden Kampf stets matter und schwächer und sonach als Lebenslicht auch dunkler und am Ende gar finster ward, und dass demnach die Menschen, so Ich zu ihnen in dem aus Mir gegebenen Ebenmaße käme, Mich nicht erkennen würden, wenigstens nicht gar sehr viele, besonders so Ich als so ein reiner Deus ex Machina [plötzlich erscheinender Gott] bei ihnen ganz unerwartet und unvorbereitet in beschränkter Menschenform zu ihnen käme, und Ich es Mir dann Selbst zuzuschreiben hätte, dass Mich die Menschen als unvorbereitet auf solch Meine Ankunft unmöglich erkennen könnten.

25. Ja, wohl sah Ich das von Ewigkeit ein und ließ daher den Menschen schon von ihrem ersten aus Mir geschiedenen Entstehen angefangen bis zu Meiner wirklichen Ankunft durch viele tausend Seher, die im Kampf das Licht nicht verloren, eben solche Meine Ankunft vorhersagen und die Art und Weise und sogar den Ort und die Zeit Meiner Ankunft treulich bezeichnen; auch ließ Ich bei Meiner wirklich erfolgten Ankunft große Zeichen geschehen und erweckte einen Mann, in dem ein hoher Urgeist Wohnung nahm, dass er den Blinden verkündige Meine Ankunft und volle Gegenwart auf der Erde.

Kapitel 2

Das Zeugnis von Johannes dem Täufer. Die Kindschaft Gottes und die geistige Wiedergeburt

Joh. 1,6. Es ward aber ein Mann von Gott gesandt, der hieß Johannes.

1. Dieser Mann hieß Johannes, der am Jordan die Buße predigte und die Bekehrten mit dem Wasser taufte. In diesem Mann wohnte der Geist des Propheten Elias, und dieser war ebenderselbe Engelsgeist, der den Luzifer im Urbeginn besiegte und später auf dem bekannten Berg um den Leichnam Mosis mit ebendem Luzifer rang.

Joh. 1,7. Dieser kam als ein Zeuge (von oben), auf dass er vom Licht ein Zeugnis gäbe, damit sie alle (die lichtlosen Menschen) durch ihn glaubten (d. h. durch sein Licht das zu ihnen gekommene Urlicht erkennten).

2. Dieser kam als ein alter und neuer Zeuge von oben, das heißt vom Urlicht als Licht, auf dass er zeugte vom Urlicht, vom Ursein Gottes, das nun Selbst das Fleisch annahm und in vollgleicher Menschenform als Selbst Mensch zu Seinen Menschen, die aus Ihm sind, kam, um sie in ihrer Nacht neu zu erleuchten und sogestaltig Seinem Urlicht wieder zurückzugeben.

Joh. 1,8. Er war nicht das Licht (aus sich), sondern nur ein Zeugnis des Lichtes (d. h. er zeugte dem verfinsterten Hoheitsgefühl der Menschen gegenüber, dass nun das Urlicht Selbst von Seiner ewigen Höhe herabkam als ein Lamm in der Demut zu den Menschen und nähme freiwillig alle ihre Schwächen (Sünden) auf Sich, um dadurch den Menschen das Urlicht wiederzugeben und sie Ihm gleichzumachen und -zustellen).

3. Dieser Mann war freilich wohl das eigentliche Urlicht nicht selbst, sondern gleich allen Wesen nur ein Teillicht aus dem Urlicht. Aber ihm ward es also gegeben, im Verband mit dem Urlicht zu verbleiben durch seine überwiegende Demut.

4. Da er also im steten Verband mit dem Urlicht sich befand und dieses wohl unterschied von seinem Licht – da er wohl auch aus dem Urlicht hervorgegangen ist, aber dennoch nicht das Urlicht, sondern nur ein Ablicht desselben war, auf dass er dasselbe erkennte und demselben ein rechtes Zeugnis gäbe –, so gab er denn auch ein vollgültiges Zeugnis dem Urlicht und erweckte dadurch so viel des rechten Lichtes in den Herzen der Menschen, dass diese dann, wenn schon anfangs nur sehr schwach, aber mit der Zeit doch stets stärker und heller erkennen konnten, dass das Urlicht, das nun im Fleische eingehüllt, dennoch dasselbe ist, dem alle Wesen und Menschen ihr selbständiges Dasein verdanken und als selbständig für ewig behalten können, so sie es wollen.

Joh. 1,9. Das war das wahrhafte Licht, das alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen.

5. Nicht der Zeuge, sondern sein Zeugnis und Der, von Dem er zeugte, war das rechte Urlicht, das vom Urbeginn an alle Menschen, die in diese Welt kommen, erleuchtet und belebt hat und nun noch stets mehr belebt und erleuchtet; darum heißt es denn auch im 9. Vers, dass eben Das das wahre und rechte Licht ist und war, das alle Menschen in ihrem Urbeginn zum freien Dasein gestaltete und nun kam, um dasselbe in aller Fülle zu erleuchten und es Ihm Selbst wieder ähnlich zu machen.

Joh. 1,10. Es war in der Welt, und diese ist durch dasselbe gemacht, aber sie erkannte es nicht.

6. Wiegestaltig Ich oder das Urlicht von dieser Welt, das heißt von den verfinsterten Menschen, die in allem ihrem Sein aus Mir oder, was Eines ist, aus dem Urlicht (Wort) hervorgegangen sind, habe verkannt werden können trotz all den Vorboten und Verkündern Meiner Ankunft, ist bereits schon im 5. Vers klar erörtert worden; nur ist noch ganz besonders zu erwähnen, dass hier unter „Welt“ nicht die Erde als die Trägerin gerichteter Seelen, die eigentlich die Materie ausmachen, sondern bloß nur die Menschen, die zwar wohl zu einem Teil aus dieser Materie genommen sind, aber als einmal freigestellte Wesen nicht mehr dieser urgerichteten Seelenmaterie angehören oder angehören dürfen, zu verstehen sind; denn welch eine Zumutung wäre das auch, so Ich von dem noch im tiefsten Gericht liegenden Stein verlangte, dass er Mich erkennte?! Solches kann nur von einer freigewordenen Seele, die Meinen Geist in sich hat, voll rechtlich verlangt werden.

Joh. 1,11. Er kam in Sein Eigentum, und die Seinen nahmen Ihn nicht auf.

7. Also nicht die Erde, wie vorerwähnt, sondern lediglich nur die Menschen ihrem seelisch-geistigen Wesen nach sind hier als das eigentliche Eigentum des Herrn angesehen und [als solches] zu betrachten, und darum Eigentum, weil sie sogestaltig selbst Urlicht aus Meinem ewigen Urlicht sind und so mit Meinem Urgrundwesen in Eins zusammenfallen.

8. Aber da sie in ebendiesem Wesen, das sich in ihnen als das Hoheitsgefühl ausspricht, geschwächt sind, welcher Schwäche halber Ich auch zu ihnen als in Mein Ureigentum kam und noch immer gleichwegs komme, so erkannten sie Mich nicht und somit auch nicht sich selbst und ihr höchsteigenes Urgrundsein, das da nimmer vernichtet werden kann, weil es im Grunde des Grundes Mein Wesen ist.

Joh. 1,12. Wie viele Ihn aber aufnahmen, denen gab Er Macht, Kinder Gottes zu werden, da sie an Seinen Namen glauben.

9. Es versteht sich aber so gut wie von selbst, dass bei allen jenen, die Mich nicht aufnahmen oder nicht erkannten, die Urordnung gestört blieb und mit dieser Störung ein leidender Zustand, das sogenannte Übel oder die Sünde; wogegen bei vielen anderen aber, die Mich aufnahmen, das heißt, die Mich in ihrem Herzen erkannten, sich dieses Übel notwendig verlieren musste, da sie wieder mit Mir als mit der Urordnung und Urmacht alles Seins vereint wurden, sich darinnen selbst fanden und Mein Urlicht als das gestellte ihrige in ihnen und in diesem das ewige, unvertilgbare Leben.

10. In solchem Leben aber fanden sie auch, dass sie dadurch notwendig nicht nur Meine Geschöpfe, was sich aus ihrem niederen Lebensgefühl nur herausstellt, sondern, weil sie Mein Selbst in sich bergen, was nur durch Meine Willensmacht aus Mir frei hinausgestellt ward, unfehlbar Meine höchsteigenen Kinder sind, da ihr Licht (ihr Glaube) gleich ist Meinem höchsteigenen Urlicht und daher in sich selbst die volle Macht und Kraft hat, die in Mir Selbst ist, und aus solcher Macht heraus auch das vollste Recht, Mein Kind nicht nur zu heißen, sondern auch in aller Fülle zu sein!

11. Denn der Glaube ist eben ein solches Licht, und Mein Name, an den die mächtigen Strahlen dieses Lichtes gerichtet sind, ist die Kraft und die Macht und das eigentliche Wesen Meines Urseins, durch die jeder in sich selbst die vollrechtliche und vollgültige Kindschaft Gottes bewerkstelligt. Darum heißt es denn auch im 12. Vers, dass alle, die Mich aufnehmen und an Meinen Namen glauben werden, sage – die Macht in sich haben sollen, vollrechtlich Kinder Gottes zu heißen.

Joh. 1,13. Welche nicht von dem Geblüte, noch von dem Willen des Fleisches, noch von dem Willen eines Mannes, sondern von Gott geboren sind.

12. Dieser Vers ist nichts als eine nähere Bestimmung und Erläuterung des früheren Verses, und es könnten in einer mehr verbundenen Sprache die beiden Verse nebeneinander auch also lauten: Die Ihn aber aufnahmen und an Seinen Namen glaubten, denen gab Er die Macht, Kinder Gottes zu heißen, die nicht von dem Geblüte, noch vom Willen (Begierde) des Fleisches, noch von dem Willen eines Mannes, sondern von Gott geboren sind.

13. Es versteht sich aber schon von selbst, dass hier nicht von einer ersten Geburt als Fleisch aus dem Fleische, sondern lediglich nur von einer zweiten Geburt aus dem Geiste der Liebe zu Gott und aus der Wahrheit des lebendigen Glaubens an den lebendigen Namen Gottes, der da heißt Jesus-Jehova-Zebaoth, die Rede sein kann, welch zweite Geburt auch gut definiert „die Wiedergeburt des Geistes durch die Taufe aus den Himmeln“ heißt.

14. Die Taufe aus den Himmeln aber ist der volle Übergang des Geistes und der Seele samt allen ihren Begierden in den lebendigen Geist der Liebe zu Gott und der Liebe in Gott Selbst.

15. Ist solcher Übergang einmal aus des Menschen freiestem Willen geschehen und befindet sich durch solche heilige Liebe auch der ganze Mensch in Gott und wird allda zu einem neuen Wesen ausgezeitigt, gekräftet und gestärkt und also nach Erlangung der gerechten Vollreife von Gott wiedergeboren, so ist dann nach solcher zweiten Geburt, der weder des Fleisches Begierde noch des Mannes Zeugungswille vorangeht, der Mensch erst ein wahres Gotteskind, das er geworden ist durch die Gnade, die da ist eine freie Macht der Gottesliebe im Herzen des Menschen.

16. Diese Gnade aber ist auch eben der mächtige Zug Gottes im Geist des Menschen, durch den er, als vom Vater gezogen zum Sohn, das heißt zum göttlichen Urlicht, oder, was eines ist, zu der rechten und lebendig mächtigen Weisheit Gottes gelangt.

Kapitel 3

Das Fleisch gewordene Wort. Die erste und zweite Gnade

Joh. 1,14. Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen Seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater voll Gnade und Wahrheit.

1. Wenn der Mensch alsogestaltig durch die Wiedergeburt zur wahren Kindschaft Gottes gelangt, in die er von Gott, dem Vater, oder von der Liebe in Gott förmlich eingeboren wird, so gelangt er zur Herrlichkeit des Urlichtes in Gott, das da eigentlich das göttliche Urgrundsein Selbst ist; dieses Sein ist der eigentliche, eingeborene Sohn des Vaters also, wie das Licht in der Wärme der Liebe inwendig verborgen ruht, solange die Liebe es nicht erregt und aus sich hinausstrahlen lässt. Dieses heilige Licht ist sonach aber auch die eigentliche Herrlichkeit, die da ist ewig voll Gnade (Gottes Lichtes) und voll Wahrheit, die da ist die wahre Wirklichkeit oder das Fleisch gewordene Wort.

Joh. 1,15. Johannes zeugt von Ihm, ruft und spricht: „Dieser war es, von dem ich gesagt habe: Nach mir wird kommen, der vor mir gewesen ist, denn Er war eher denn ich.“

2. Davon gibt wieder Johannes ein rechtes Zeugnis und macht die Menschen gleich nach der Taufe im Fluss Jordan darauf aufmerksam, dass eben der Mensch, den er nun getauft, derjenige ist, von dem er schon die ganze Zeit seiner Predigt zur Buße, der würdigen Aufnahme wegen zu dem Volk geredet hatte, dass Er, der nach ihm (Johannes) kommen werde, vor ihm gewesen, also eher war denn er. Was im tieferen Sinne wieder so viel heißt als: Dies ist das Urgrundlicht und Urgrundsein alles Lichtes und Seins, das allem Sein voran war, und alles Sein aus diesem Sein hervorging.

Joh. 1,16. Von Seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade.

3. Dieses Urlicht aber ist auch die ewig große Herrlichkeit; diese Herrlichkeit war von Ewigkeit Gott Selbst in Gott, und von der Fülle dieser Herrlichkeit haben alle Wesen ihr Sein und ihr Licht und freies Leben genommen.

4. Alles Leben ist daher eine Gnade aus Gott und erfüllt die lebentragende Form durch und durch. Das Urleben in jedem Menschen ist daher, weil es in sich eben die gleiche Herrlichkeit Gottes ist, eine erste Gnade Gottes; diese aber hatte Schaden gelitten durch die bekannte Schwächung des Hoheitsgefühles mit dem niederen Gefühl des Werdens und der dadurch erfolgten notwendigen Abhängigkeit von dem Urlicht und Urgrund alles Seins.

5. Da sonach diese erste Gnade im Menschen nahe völlig untergehen wollte, da kam das Urlicht Selbst in die Welt und lehrte die Menschen dahin, dass sie diese erste Gnade dem Urlicht wieder anheimstellen oder eigentlich in dies Ursein völlig zurücktreten sollten und allda nehmen für das alte Licht ein neues Leben; und dieser Umtausch ist das Nehmen der Gnade um Gnade, oder gleichsam das Hingeben des alten, geschwächten, für nichts mehr tauglichen Lebens um ein neues, unvertilgbares Leben in und aus Gott in der Fülle.

6. Die erste Gnade ist eine Notwendigkeit gewesen, in der keine Freiheit, daher auch keine Beständigkeit waltet; die zweite Gnade aber ist eine volle Freiheit, jeder Nötigung ledig, und daher – weil durch nichts gedrängt und gezwängt – auch für ewig unverwüstbar. Denn wo es keinen Feind gibt, da gibt es auch keine Zerstörung; unter Feind aber wird alles verstanden, was auf ein freies Sein, wie immer gestaltig, hemmend einwirkt.

Kapitel 4

Gesetz und Gnade. Der göttliche Vater und Sein Sohn sind eins wie Wärme und Licht

Joh. 1,17. Denn das Gesetz ist durch Moses gegeben; die Gnade und Wahrheit ist durch Christum geworden.

1. So ist das Gesetz, das dem ersten Leben gegeben werden musste, im Anfang schon dem ersten Menschen und im Verfolge der Dinge durch Moses, der hier in diesem Vers auch als ein Repräsentant des Gesetzes angeführt wird. Aus dem Gesetz konnte wohl niemand je die wahre Lebensfreiheit erlangen, da das Gesetz eine Hemmung, nicht aber eine Förderung des Lebens ist.

2. Durch ein positives Muss aus der Urmacht unwandelbarem Wollen wurden die ersten Schöpfungsideen in ein isoliertes, wie selbständiges Sein hinausgestellt; was sonach die Trennung und das Formen – das durch Raum und Zeit beschränkte Sein betrifft, so war dieses durch ein unwandelbares Muss bewerkstelligt.

3. Nun war das Wesen, der Mensch, da, in sich gewisserart die Gottheit Selbst, oder was eines und dasselbe ist, das Ursein Gottes Selbst, nur getrennt von seinem Urgrunde, sich aber dennoch Dessen bewusst, nebst dem aber dennoch gebunden in begrenzter Form und gehalten durch ein unwandelbares Muss. Dieser Zustand wollte dem also gestellten Wesen nicht munden, und sein Hoheitsgefühl kam in einen gewaltigen Kampf mit seiner notwendigen Beschränkung und Hinausstellung.

4. Da in der urersten Wesenreihe der Kampf immer heftiger ward, so musste das große Grundgesetz verschärft werden und die Wesen in ein zeitweiliges, festes Gericht fassen; darin bestand die Darstellung der materiellen, festen Weltkörper und die dadurch bewirkte größere Teilung der Urwesen.

5. In der zweiten Reihe der Wesen erscheint dann der Mensch in Fleisch gehüllt, stehend auf dem Boden seines ersten Gerichtes. Trotz der nun dreifachen Trennung von seinem Urgrunde erkannte er in sich doch bald Denselben wieder und ward trotzig, hochmütig und ungehorsam einem leichten und nicht mehr mit „Muss“, sondern nur mit „Sollst“ gegebenen Gesetz.

6. Weil er aber dies leichte Sollst sich nicht wollte gefallen lassen, so ward ihm dafür ein schwereres und gewaltig sanktioniertes gegeben und die Sanktion bei Nichtachtung dieses zweiten Sollst pünktlich ausgeführt (siehe die Sündflut und Weiteres der Art!).

7. Nach dieser Zucht begab sich das Gottwesen in Melchisedek zur Erde und führte die Menschen; aber die fingen bald wieder zu kämpfen an und mussten durch neue Gesetze gebunden und zur Ordnung geführt werden, so, dass ihnen nur eine maschinenartige Bewegung, nahe gegen alle ihre Neigungen stehend, übrigblieb.

8. Durch das Gesetz war demnach eine weite Kluft gestellt, über die kein Geist und kein Wesen mehr einen Sprung machen konnte, wodurch denn auch die Aussicht und das innere Bewusstsein von einer ewigen Fortdauer des inneren, sogestaltig sehr eingeschränkten Lebens in eine sehr zweifelhafte Frage gestellt wurde.

9. Auf solch eine Einschränkung erscheint dann das göttliche Ursein in Seiner eigenen Urfülle, und zwar in der Person Christi.

10. Hier kommt also die Urgnade wieder, nimmt auf Sich alle Schwächen des Lebens der Menschen und gibt ihnen dafür eine neue Gnade, ein neues Leben, voll des wahren Lichtes und zeigt ihnen in diesem und durch Sich Selbst den rechten Weg und den rechten Zweck ihres Seins.

Joh. 1,18. Niemand hat Gott je gesehen; der eingeborene Sohn, der in des Vaters Schoß ist, hat es uns verkündigt.

11. Jetzt erst bekamen, die Ihn erkannten, eine wahre Kenntnis von Gott und konnten nun zum ersten Mal Gott, den vorher nie ein Wesen in Seiner Fülle schauen konnte, neben ihnen und außer ihnen beschauen und durch Ihn auch sich selbst und die eigene freieste Lebensbestimmung.

12. Und nun ist auch die unübersteigbare Kluft, die durch das Gesetz gestellt wurde, wieder aufgehoben worden, und jeder Mensch konnte und kann nun immer aus dem Joch des Gesetzes treten, so er seinen alten Menschen gegen den neuen aus Christo umtauscht, darum es denn auch heißt, dass man den alten Menschen ausziehen und den neuen anlegen solle, oder: wer das alte Leben lieb hat, der wird es verlieren; wer es aber flieht, der wird es, als nämlich ein neues, erhalten. Das ist denn die Verkündigung aus dem Schoß des Vaters und das lebendige Evangelium Gottes.

13. Der Ausdruck aber, wo es heißt: „Der in des Vaters Schoß ist“, besagt so viel als: Die Urweisheit Gottes oder das eigentliche innerste Gottwesen ist in der Liebe, gleichwie das Licht in der Wärme zu Hause ist, ursprünglich aus der Liebe mächtigen Wärme entsteht und entspringt und endlich durch sein Dasein abermals Wärme erzeugt, und diese allzeit wieder Licht. Eben-also entsteht aus der Liebe, die gleich dem Vater und im Grunde des Grundes der Vater Selbst ist, das Licht der göttlichen Weisheit, das da gleich ist dem Sohn oder der eigentliche Sohn Selbst, der aber nicht Zwei, sondern völlig Eins ist mit dem, das da „Vater“ heißt, gleichwie da Licht und Wärme oder Wärme und Licht eines sind, indem die Wärme fortwährend das Licht und das Licht fortwährend die Wärme erzeugt.

Kapitel 5

Das Zeugnis des Täufers von sich. Die falschen Vorstellungen vom Erscheinen und Wesen des Messias

Joh. 1,19. Und dies ist das Zeugnis Johannis an die Juden, als diese von Jerusalem an ihn sandten Priester und Leviten, dass sie ihn fragten: „Wer bist du?“

1. Dieser Vers stellt eine pure äußere Tatsache dar und hat daher keinen inneren Sinn; nur das lässt sich aus dieser Mission leicht entnehmen, dass das Hoheitsgefühl der Juden in dieser Zeit schon zu ahnen begann, dass das Urlicht oder das Urleben Gottes sich den Erdmenschen zu nahen beginne und schon auf der Erde sein müsse, und es mutmaßte, dass dieses Urleben alles Lebens sich in dem Johannes befinde und er etwa der verheißene Messias sei.

2. Darum sandten sie denn auch, aus obbesprochener Ahnung mehr als durch den Predigerruf Johannis genötigt, Auskundschafter zu ihm, auf dass sie ihn fragten, wer er sei, ob Christus, ob Elias, oder ob ein anderer Prophet.

Joh. 1,20. Und er bekannte: „Ich bin nicht Christus, der verheißene Messias.“

Joh.1,21. Sie aber fragten ihn weiter: „Was bist du denn? Bist du Elias?“ Und er sprach: „Ich bin es nicht!“ Und weiter fragten sie: „Bist du ein Prophet?“ Er antwortete: „Nein!“

3. Der Grund aber, warum sie den Johannes auch fragten, ob er entweder Elias oder ein anderer neuer Prophet sei, lag darin, weil es in ihren prophetischen Schriften hieß, Elias werde vor dem verheißenen Messias kommen und ganz Israel auf die große Ankunft des Messias vorbereiten. Also sollten in solcher Zeit auch noch andere Propheten erstehen, die gleichfalls auch als Herolde dem Messias vorangehen werden. Solches also wussten die der Schrift kundigen Abgesandten aus Jerusalem und fragten den Johannes also. Dieser aber bekannte, dass er das alles nicht sei.

Joh. 1,22. Und sie sprachen weiter zu ihm: „Was bist du denn, dass wir eine Antwort bringen denen, die uns gesandt haben!? Was sagst du denn von dir selbst?“

4. Und so mussten sie ihn dann natürlich weiter fragen, wer er sonach denn wäre.

Joh. 1,23. Johannes aber sprach: „Ich bin die Stimme eines Rufers in der Wüste und bereite dem Herrn den Weg, wie es der Prophet Jesajas geweissagt hat.“

5. Worauf Johannes dann erst bekannte, dass er bloß nur ein Rufer in der Wüste sei und bereite – nach Jesajas’ Vorsage – dem Herrn den Weg!

6. Man kann hier ganz füglich fragen, warum Johannes solches tue in der Wüste, von der man doch voraussetzen kann, dass in ihr sicher sehr wenig Menschen wohnen werden; dass es demnach wohl angezeigter wäre, an solchen Orten einen derartigen Vorläufer zu machen, die reichlich von Menschen bewohnt sind. Was kann in der toten Wüste ein solches, wenn schon noch so kräftiges Rufen nützen, wo des Rufers Schall eher verhallt, als bis er an irgendein Ohr gelangt? Und gelangt er auch zufälligerweise an irgendein Menschenohr, so genügt das ja doch lange nicht bei einer Sache, die für alle Menschen doch von der allerwichtigsten Art ist!

7. Auf diese vorleitende Frage sei das gesagt, dass da unter dem Ausdruck „Wüste“ nicht so sehr die kleine Wüste von Bethabara, jenseits des Jordans gelegen, zu verstehen sei, als vielmehr die geistige Wüste in den Herzen der Menschen. Die Wüste von Bethabara, allwo Johannes wirklich lebte, predigte und taufte, war daher nur darum gewählt worden, auf dass sie ein Vorbild dem Menschen wäre, wie es aussähe in seinem Herzen, nämlich ebenso öde, leer, ohne edle Früchte, nur voll Dornen und Disteln, allerlei Unkrautes und voll Nattern und anderen schmeißlichen Gewürms; und in solch einer Wüste der Menschen tritt Johannes wie ein erwachtes Gewissen, das er in rein geistiger Beziehung auch vorstellt, auf und predigt Buße zur Vergebung der Sünden und bereitet also dem Herrn den Weg zu dem Herzen ganz wüste gewordener Menschen.

8. Es bleibt hier nur noch die Frage übrig, warum sich Johannes nicht als Elias oder als Prophet bekannte, da er sowohl das eine wie sicher auch das andere nach Meinem höchst eigenen Zeugnis war, denn Ich Selbst habe es ja bei einer wohl schicklichen Gelegenheit den Aposteln wie auch anderen Anhörern Meiner Lehre geradeheraus gesagt: Johannes war der Elias, der vor Mir kommen sollte, so ihr es annehmen wollt.

9. Der Grund solch einer Negation liegt darin, weil Johannes sich hier nur nach der tätigen neuen Bestimmung und nicht nach der alten, so seinem Geiste im Elias gegeben ward zu seiner Erdzeit, benennt. Elias musste strafen und zerstören den Moloch; Johannes aber rufen zur rechten Buße, erteilen der Sünde Vergebung durch die Wassertaufe und also Mir den Weg bereiten. Und nach solcher Tätigkeit gab er sich denn auch nur als das aus, was er nun der Tat nach war.

Joh. 1,24. Und die gesandt waren, waren von den Pharisäern.

Joh. 1,25. Und diese fragten ihn weiter noch und sprachen zu ihm: „Warum taufst du denn, so du nicht Christus, auch nicht Elias und sonst auch kein Prophet bist?“

10. Da er aber dennoch taufte, was sonst nur den Priestern und den erwiesen dazu berufenen Propheten gestattet war, so fragten ihn die von den eifersüchtigen Pharisäern abgesandten Priester und Leviten, warum er denn hernach die Menschen taufe, da er weder das eine noch das andere sei.

Joh. 1,26. Johannes aber antwortete ihnen und sprach: „Ich taufe nur mit Wasser; Er (der Christus, nach dem ihr fragt) ist mitten unter euch getreten; aber ihr kennt Ihn nicht.“

11. Johannes aber sagt: „Ich taufe nur mit Wasser, das heißt, ich wasche nur und bin ein Wäscher unrein gewordener Herzen zum würdigen Empfang des Einen, der gewisserart schon lange in eurer Mitte Sich aufhält, ihr Ihn aber eurer Blindheit wegen nicht erkennt!“

12. Hier werden auch alle jene Mich, den Herrn, äußerlich wo Suchenden durch diese Forscher dargestellt, die Länder und Meere durchziehen und da alle Weisen fragen: „Wo ist Christus, wann und wo kommt Er?“ Den wahren, der inmitten ihrer Herzen eine Wohnstätte für Sich erbaute, und dass er nur da zu finden ist, (O – solcher Irrsucher!) den suchen sie nicht, wenigstens dort nicht, wo Er einzig und allein zu suchen und zu finden ist.

Joh. 1,27. „Der ist es, der nach mir kommen wird, der vor mir war, des ich nicht wert bin, dass ich Seine Schuhriemen auflöste.“

Joh. 1,28. Dies geschah zu Bethabara, jenseits des Jordans, allwo Johannes taufte.

13. Wie sehr doch gibt Johannes ein allerdemutsvollstes Zeugnis vor den Priestern und Leviten, da er es wohl weiß und in Christo die Erde betreten hatte; aber was kümmert das das hochweltweise Priestertum! Das allerwahrste Zeugnis Johannis ließ sie unangefochten; denn sie wollten keinen demutsvollen, armen und glanzlosen Messias, sondern einen solchen, vor dem sogleich alles vor Furcht und Schreck hätte zusammenfahren sollen!