Das Haus Anubis - Band 5: Das Geheimnis der Winnsbrügge-Weslings - Das Haus Anubis - E-Book
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Das Haus Anubis - Band 5: Das Geheimnis der Winnsbrügge-Weslings E-Book

Das Haus Anubis

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Beschreibung

„Mach dir keine Sorgen um Maras Augen, Kleine. Wenn sie den Stein erst berührt, wird sie keine Schmerzen mehr haben. Nie mehr!“ Nachdem der Gral sich wieder im Grab von Amneris befindet, glauben die Sibunas, es kehre endlich Ruhe ein im Haus Anubis. Doch plötzlich haben alle denselben merkwürdigen Traum: Mara wird etwas Schreckliches zustoßen! Als dann auch noch der Geist von Victors verstorbenem Vater auftaucht und ein mysteriöser Fremder die Sibunas ausspioniert, ist klar: Im Haus Anubis sind noch viel größere Geheimnisse verborgen, als Nina und ihre Freunde ahnten … Die Buchreihe zur Nickelodeon-Erfolgsserie – jetzt als eBook! Jetzt als eBook: „Das Geheimnis der Winnsbrügge-Weslings“, der Roman zur Serie „Das Haus Anubis“. jumpbooks – der eBook Verlag für junge Leser.

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Seitenzahl: 381

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Über dieses Buch:

Nachdem der Gral sich wieder im Grab von Amneris befindet, glauben die Sibunas, es kehre endlich Ruhe ein im Haus Anubis. Doch plötzlich haben alle denselben merkwürdigen Traum: Mara wird etwas Schreckliches zustoßen! Als dann auch noch der Geist von Victors verstorbenem Vater auftaucht und ein mysteriöser Fremder die Sibunas ausspioniert, ist klar: Im Haus Anubis sind noch viel größere Geheimnisse verborgen, als Nina und ihre Freunde ahnten …

Die Buchreihe zur Nickelodeon-Erfolgsserie – jetzt als eBook!

In der Serie Das Haus Anubis erscheinen bei jumpbooks auch die folgenden eBooks:Das Haus Anubis: Der geheime Club der Alten Weide

Das Haus Anubis: Das Geheimnis des Grabmals

Das Haus Anubis: Der geheimnisvolle Fluch

Das Haus Anubis: Die Auserwählte

Das Haus Anubis: Die Träne der Isis

Das Haus Anubis: Pfad der 7 Sünden

Das Haus Anubis im Internet:www.DasHausAnubis.de

www.DasHausAnubis-DerFilm.de

www.studio100.de

***

eBook-Neuausgabe April 2016

Copyright © der Originalausgabe 2011 Studio 100 Media GmbH

Text von Susanne Picard, basierend auf den Drehbüchern zur TV-Serie Het Huis Anubis von Hans Bourlon, Gert Verhulst und Anjali Taneja

Copyright © der Neuausgabe 2012 dotbooks GmbH, München

Copyright © 2016 jumpbooks. jumpbooks ist ein Imprint der dotbooks GmbH.

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Titelbildgestaltung: Nicola Bernhart Feines Grafikdesign, München

Titelbildabbildung: © 2012 Studio 100 Media GmbH

E-Book-Herstellung: Open Publishing GmbH

ISBN 978-3-96053-004-6

***

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Das Haus Anubis

Das Geheimnis der Winnsbrügge-Westerlings

Das Buch zur TV-Serie

jumpbooks

Prolog

Nina Martens schirmte die Augen gegen die kräftige Morgensonne ab und ließ ihren Blick über die endlose Landschaft gleiten. Strahlend blauer Himmel und goldgelbe Sanddünen, so weit das Auge reichte. Und mittendrin die weltberühmten Pyramiden.

Sie und ihre drei Freunde konnten es noch immer nicht fassen. Sie waren tatsächlich in Ägypten.

Im gemächlichen Tempo ritten Delia, Felix, Daniel und Nina auf ihren Kamelen einem neuen Abenteuer entgegen, und Nina spürte, wie ihr Herz allmählich schneller schlug. Mit jeder Sekunde wurde ihr klarer, warum sie hierhergekommen waren und wohin ihr Weg sie führte: Sie mussten das Liebesgrab von Tutanchamun und seiner Geliebten Amneris finden und den Fluch, der auf den beiden lastete, endgültig lösen.

Keine leichte Aufgabe, zumal Nina noch immer nicht wirklich begreifen konnte, was in den vergangenen Wochen alles geschehen war.

Nach vielen glücklichen Jahren hatte sie ihre geliebte Großmutter verlassen müssen und war in ein Internat gezogen, das Haus Anubis. Für Nina brach damals eine Welt zusammen. Außerdem war sie die Neue in der Schule – und das war alles andere als ein Zuckerschlecken!

Nina hatte von Anfang an schreckliches Heimweh, das alte Gebäude war gruselig und unheimlich, und der nicht weniger mysteriöse Hausverwalter Victor Rodemer führte ein strenges Regiment.

Auch die Mitbewohner verhielten sich merkwürdig und verlangten von ihr, als Mutprobe eine Nacht auf dem finsteren und verbotenen Dachboden des Internats zu verbringen.

Wenn Nina jetzt daran dachte, welche Abenteuer von jenem Moment an auf sie warteten!

Zuerst war da diese alte Frau im Seniorenheim ihrer Oma gewesen, die ihr ein Medaillon in Form eines Horausauges geschenkt hatte und von einem Schatz im Haus Anubis erzählte. Die alte Frau sprach auch von einem Fluch, den angeblich nur Nina lösen konnte.

Dann war Nina durch Zufall auf eine geheime Kammer, ein paar rätselhafte Wachsrollen und ein Porträt gestoßen, auf dem dieselbe Person zu sehen war wie auf dem Bild in dem Medaillon …

Nina musste kichern. Hier in der einsamen Wüste, so weit weg von zu Hause, schien es ihr geradezu lächerlich, wie verunsichert sie damals gewesen war und wie sehr sie sich vor all den neuen Dingen gefürchtet hatte. Zum Glück hatte sie sich bald darauf mit Daniel Gutenberg angefreundet, der sie und ihre Sorgen ernst nahm und mit ihr gemeinsam herausfand, dass es sich bei den Wachsrollen um alte Tonaufzeichnungen handelte.

Darauf hatte ein kleines Mädchen die ersten Hinweise auf den Schatz gesprochen, der angeblich im Haus Anubis versteckt war: Es war ein Gral – ein Kelch aus Gold und Edelsteinen, den Pharao Tutanchamun einst für seine Geliebte Amneris hatte anfertigen lassen.

Schon bald fanden sie den Namen des Mädchens heraus: Sarah Winnsbrügge-Westerling. Sie war die Tochter des Archäologenehepaars Winnsbrügge-Westerling, denen einst die Villa gehörte, in der Ninas Internat untergebracht war.

Immer mehr Einzelheiten über den Gral traten ans Tageslicht, außerdem stellte sich heraus, dass die alte Frau im Seniorenheim und Sarah ein und dieselbe Person waren!

Doch Nina und Daniel waren auf ihrer Schatzsuche nicht allein. Auch Victor Rodemer, der immer schlecht gelaunte Hausverwalter, und der Ägyptologe Zeno Trabas waren dem alten Kelch auf der Spur, den Sarahs Eltern von Ausgrabungen aus Ägypten mitgebracht hatten.

Und es war nur eine Frage der Zeit, wer den Gral zuerst finden würde …

Nina sah stolz zu ihrem Freund Daniel hinüber, der auf dem Kamel neben ihr durch die gleißende Sonne ritt. Ohne ihre Freunde hätte sie das nie geschafft. Sie, ihre Zimmergenossin Delia und Daniel hatten schließlich den Geheimen Club der Alten Weide gegründet, mit dem sie sich der Schatzsuche verschrieben.

Auch Luzy, die Nina zunächst nicht hatte leiden können, stieß zu guter Letzt dazu, ebenso Felix, der im Internat für seinen Erfindungsreichtum und seine Streiche bekannt war. Und zu fünft schafften sie es: Sie folgten Hinweisen auf den Gral – und fanden ihn in Victors altem, ausgestopften Raben!

Aber damit war das Abenteuer noch lange nicht vorbei. Denn als Nina durch Zufall entdeckte, dass man den Gral öffnen konnte, wurde ihre Oma vom Fluch des Pharaos Tutanchamun getroffen. Die alte Frau fiel ins Koma und wurde schwächer und schwächer. Es blieb nur eins: Sie mussten Tutanchamun und seiner Geliebten Amneris ermöglichen, zueinanderzufinden, um den Fluch zu lösen, der Ninas Oma getroffen hatte. Nur wie?

Wieder war es Daniel, der eine Antwort parat hatte. Sieben Aufgaben mussten sie meistern, erst dann würden sie herausfinden, wo sich das Liebesgrab von Tutanchamun und Amneris befand. Um den Fluch endgültig zu brechen, musste der Gral dorthin zurückgebracht werden. Und das war alles andere als einfach! Denn neben Zeno Trabas und Victor, die immer noch hinter dem Gral her waren, trat ein dritter Gegenspieler auf den Plan – Raven, der Mann mit der Rabenmaske.

Zeno Trabas war es schließlich sogar einmal gelungen, den Gral an sich zu bringen. Er hatte daraus getrunken, weil er sich dadurch ewiges Leben erhoffte, doch stattdessen war er wie Ninas Oma ins Koma gefallen.

Das hatte Nina und auch den anderen noch einmal vor Augen geführt, dass der Fluch unbedingt gebrochen werden musste. Und dazu mussten sie die sieben Aufgaben so schnell wie möglich bewältigen:

Als Erstes hatten sie einen Zaubertrank zu brauen. Das brachte die Sibunas, wie der Club sich nannte, darauf, dass eine Auserwählte die beiden Liebenden, Tutanchamun und Amneris, zusammenbringen musste. Die zweite Aufgabe war, eine Pyramide aus magischen Dominosteinen zu bauen. Danach sollten sie einen Lotus in Friedhofserde züchten und einen Liebestanz aufführen. Die fünfte Aufgabe erwies sich als besonders schwierig. Daniel und Felix hatten eine altägyptische Aurakamera gebaut, um der Blutlinie von Amneris und damit der Identität der Auserwählten auf die Spur zu kommen. Diese Aufgabe führte zu einer echten Überraschung – denn niemand anderes als Mara Minkmar, ihre Mitbewohnerin, die gar nichts mit dem Club oder dem Fluch zu tun hatte, war die Auserwählte! Das war für Nina ein besonderer Schock, schließlich hatte sie geglaubt, die Auserwählte zu sein und damit ihre Oma retten zu können. Hatte Sarah ihr gegenüber nicht immer wieder betont, dass sie die Einzige sei, die den Fluch brechen könne?

Dasselbe glaubte wohl auch Raven, denn er brachte Nina in seine Gewalt und führte mit ihr das Gralsritual durch. Da Nina den Gral aber nicht aktivieren konnte, war klar, dass jemand anders die Auserwählte sein musste …

Zusammen hatten sie bisher viel geschafft, die Widersacher waren ihnen allerdings immer dicht auf den Fersen. Nach der Lösung der fünften Aufgabe sah es fast so aus, als hätten sie den Wettlauf um den Ort des Liebesgrabs verloren, denn Mara wurde von dem geheimnisvollen Mann mit der Rabenmaske, bei dem alle Fäden zusammenzulaufen schienen, im letzten Augenblick entführt.

Doch das war immer noch nicht alles. Bevor sie Mara befreien konnten, stand ihnen die sechste Aufgabe bevor: Der Edelstein aus Ninas Amulett sollte verbrannt werden. Dann wussten sie, wo sie Mara suchen mussten! Nun fehlte nur noch das Ritual, das Tutanchamun und Amneris zusammenbringen sollte – und mit der Hilfe aller Freunde im Haus Anubis hatte der Club der Alten Weide es geschafft! Das Ritual wurde durchgeführt, der Fluch gebrochen und Raven vernichtet. Ninas Oma war wieder aus dem langen Koma erwacht.

Zum Dank hatten Tutanchamun und Amneris ihnen ein kleines Stück Papyrus hinterlassen, bevor ihre Geister sich endlich miteinander vereint aufgelöst hatten. Darauf waren die Koordinaten des Liebesgrabs verzeichnet, in das der Gral gebracht werden musste, um den Fluch ein für alle Mal zu brechen …

1 Der Gral kehrt zurück

Es war totenstill. Seit Jahrtausenden hatte niemand mehr diesen Ort betreten, niemand hatte die Grabesruhe gestört. Niemand hatte all die kostbaren Schätze und kunstvoll bemalten Wände bestaunt.

Doch nun durchbrach ein Scharren die majestätische Stille, und Staub rieselte in die dunkle Kammer.

»Hier! Ich fühle was!«

»Das muss der Eingang sein!«

»Helft mir mal!«

Noch mehr Staub fiel zu Boden, uralter Mörtel, fein wie Sand, rann die Wände hinab.

»Das ist zu schwer!«, jammerte eine Mädchenstimme.

»Na los, zusammen schaffen wir es!«, erwiderte ein Junge.

Dann mischte sich eine dritte Stimme ein: »Super-Felix ist der Stärkste!«

»Hau ruck! Na los, noch einmal, alle zusammen!«

Die gewaltige Steinplatte, die den Eingang zur Kammer verschloss, bewegte sich und stand endlich einen Spalt offen. Ein schmaler Streifen Sonnenschein fiel in die Jahrtausende alte Dunkelheit.

Langsam kletterten die Störenfriede hinein: zwei Jungen und zwei Mädchen, gekleidet wie Touristen, mit leichten Sommerklamotten, Sonnenbrillen und Sonnenhüten. Und so laut sie vorher gewesen waren, so still waren sie jetzt, wo das erste Mal seit vielen Hundert Jahren Licht auf den Inhalt der uralten Grabkammer fiel. Überall in der geheimen Kammer glitzerte und funkelte es. Es gab alte Truhen und Statuen aus Alabaster und Holz, vergoldete und fein gearbeitete Gegenstände, und in der Mitte stand ein großer, bunt bemalter Sarkophag.

Als Erster fand Felix die Stimme wieder. »Wow. Ist ja irre.«

»Felix, kneif mich mal!« Delia hüpfte aufgeregt auf der Stelle, angesichts der unzähigen Schätze, die um den großen Steinsarkophag herum angehäuft waren.

Grinsend zwickte Felix sie in den Oberarm.

»Au!« Delia rieb sich wehleidig den Arm. »Nicht so doll.«

Nina und Daniel dagegen strahlten sich nur an.

»Wir haben es geschafft«, sagte Daniel so leise, dass nur Nina es hören konnte.

Nina nickte. Beim Anblick der Schätze, die Tutanchamun hier für Amneris versteckt hatte, verschlug es ihr die Sprache. Sie stand im Liebesgrab! Zusammen mit Daniel, ihrem Freund. Wie gut alles passte.

Ein wenig verlegen wandte er sich ab. »Dieses Grabmal ist über dreitausend Jahre alt«, murmelte er ehrfürchtig.

»Wir sind wirklich im Grab von Tut und Amneris!«, bestätigte Nina. Sie war ein wenig nervös, als könne sie es noch gar nicht richtig glauben. War jetzt tatsächlich alles vorbei? »Endlich wird der Fluch ruhen. Tut und Amneris sind wieder zusammen!«

Ihr Blick fiel auf Daniel, der verliebt zurücklächelte.

Doch dann wurde er ernst. »Wir können nicht lange hierbleiben.«

Delia und Felix kümmerten sich nicht um die beiden anderen. Sie hatten sich bereits auf das Gold und die Juwelen gestürzt und hatten nur Augen für die Schätze.

»Dieser Tutanchamun muss Amneris wirklich sehr geliebt haben«, sagte Delia träumerisch und vergrub beide Hände in dem großen Berg Schmuck, der neben einer kaputten Vase aus Alabaster angehäuft war. Sie legte sich eine goldene Halskette um den Hals und benutzte einen Goldteller als Spiegel, um sich zu bewundern.

Felix fand die ganze Geschichte so aufregend, dass er zu rappen begann. »Yo, yo, yo! Felix is in da house. Wir befinden uns im crypt von Tut und seiner Schnecke Am-Ne-Riiiis!«

Delia kicherte und ahmte ihn nach. »Yo, Felix!«

»Yo, Delia!«

Daniel war davon ganz und gar nicht begeistert. »Leute! Wir dürfen uns nicht ablenken lassen.«

»Es ist Zeit, den Gral zurückzugeben«, fügte Nina hinzu.

Delia verzog schuldbewusst das Gesicht und legte den Halsschmuck wieder zu den anderen Juwelen. Dann hielt sie die Tasche auf, damit Nina den Gral herausnehmen konnte. »Wo ist denn das Medaillon?«, fragte sie plötzlich erstaunt.

»An einem sicheren Ort, wo Victor es niemals vermuten wird«, erwiderte Nina fest und hob den Gral hoch. Es wurde still. Nina sah sich ein wenig unschlüssig um. Irgendwo hier musste der Gral doch seinen Platz haben …

»Los, wir müssen den Platz finden, wo er hingehört«, erklärte Daniel.

»Klar«, grinste Felix. »Und wer ihn findet, kriegt diesen leckeren, weichen und warmen Schokoriegel!« Er hielt seinen Notproviant in die Höhe.

Aber nur Delia reagierte – und auch nicht so, wie Felix gehofft hatte: Sie rümpfte die Nase und wandte sich ab. »Ekelhaft!«

Nina ging derweil suchend an den Wänden entlang, auf denen noch die verblassten, altägyptischen Gemälde zu sehen waren. Irgendwo musste ein Hinweis sein, wo der Gral hingehörte ... Daniel, Delia und Felix folgten ihr langsam. Schließlich entdeckte Nina etwas. Ein kleines Sims, darüber ein Gemälde von Tutanchamun und einer Frau in einem weißen Gewand. Die Figuren schienen voneinander getrennt und irgendwie traurig. Vorsichtig fuhr sie mit der Hand über das Gemälde.

Delia verzog das Gesicht. »Pass auf, Nina! Das ist unheimlich!«

Nina runzelte die Stirn, entschied dann allerdings, dass nichts weiter dabei sei. Sie wischte Schmutz und Spinnweben von der Zeichnung. Nun waren Tutanchamun und Amneris deutlicher zu sehen.

»Das passt«, meinte Daniel. »Wir sind richtig.«

»Ja«, sagte Nina entschlossen. »Hier muss er hin.« Sie atmete durch und schaute ihre Freunde einen nach dem anderen an. »Der Augenblick der Wahrheit. Sibuna!«

Felix wirkte skeptisch. »Und du hast den Gral wirklich einfach so gefunden?«

»Ja«, antwortete Nina. »Ich wollte noch einmal zum Turm, um die Stelle zu sehen, an der alles passiert ist. Die Sache mit Raven, mit Mara und so. Da lag er einfach. Und deshalb können wir ihn auch jetzt zurückgeben.«

»Genau!« Delia war froh. Die unheimlichen Ereignisse, die sie in den letzten Monaten so in Atem gehalten hatten, würden schon bald ein Ende haben: die Aufgaben, die Amneris ihnen aufgetragen hatte; die Tatsache, dass Mara die Auserwählte gewesen war; die Entführung; Ravens Verrat ...

Doch nun war alles vorbei. Endlich konnten sie wieder wie normale Teenager in die Schule gehen! Und Delia war klar, dass Nina und Daniel auch so dachten.

Nur Felix schien ein wenig enttäuscht zu sein. Aber wer achtete schon auf den!

Alle nahmen sich gegenseitig an den Händen.

»Seid ihr bereit?«, fragte Nina.

»Ich schon!«, erwiderte Delia.

»Ich auch«, sagten Felix und Daniel.

Nina holte tief Luft. »Sarah wäre stolz auf uns.«

Damit stellte sie den Gral sorgfältig auf den Sims und rückte ihn noch einmal zurecht. Plötzlich schien das Bild von Tutanchamun und Amneris von innen zu leuchten. Für einen Augenblick wurde es so hell, dass die vier Sibunas blinzeln mussten. Als sie wieder hinsahen, hatten Tutanchamun und Amneris sich einander zugewandt.

»Juhuu!«, rief Delia begeistert. »Wir haben es geschafft!«

Nina war ein Stein vom Herzen gefallen. »Endlich ist der Fluch aufgehoben.«

Delia umarmte die Freundin. »Jetzt kann Mara und deiner Oma nichts mehr passieren! Lang lebe die Liebe!«

Daniel sah stolz zu Nina. »Lang lebe unsere Freundschaft! Sibuna!« Er legte die Hand vors Auge, die anderen folgten ihm.

»Sibuna!«, sagten sie im Chor.

Daniel hielt es nicht mehr aus. Er legte die Arme um Nina und küsste sie zärtlich.

Felix sah die beiden neidisch an. Wie schön wäre es, wenn auch ich und Delia ..., dachte er und nahm Delia in die Arme. Vielleicht war sie ja so begeistert, dass es ihr nichts ausmachte.

Aber er hatte Pech. Delia verzog das Gesicht und schubste ihn schnell weg. »Bloß nicht!«

Enttäuscht ließ Felix die Arme sinken und seufzte. Vielleicht ein anderes Mal! Er konnte nicht anders, als weiterzujubeln, er war ja selbst froh, dass nun alles gut ausgegangen war.

Doch schon im nächsten Moment erzitterte der Boden unter ihm und brachte die uralten Mauern des Grabmals ins Schwanken.

Die Eingangshalle war still wie ein Grab. Weiße Tücher bedeckten die Möbel.

Die Atmosphäre war beinahe gespenstisch. Den Bewohnern des Hauses Anubis jedenfalls hätte das sicher nicht gefallen. Die waren allerdings schon seit Wochen in den Ferien. Nur einer war hiergeblieben – und der fand diese Ruhe ausgesprochen angenehm.

Die Tür flog auf. Victor Rodemer, der Verwalter des Internats Haus Anubis, stürmte entrüstet ins Haus. Da hatte er endlich einmal ein paar Wochen die nervtötenden Gören vom Hals – und er musste das Chaos aufräumen, das der Gerichtsvollzieher vor den Ferien hinterlassen hatte! Was sich nicht verkaufen ließ, das hatte der Beamte vor die Tür packen lassen, damit der Sperrmüllwagen es mitnehmen konnte. Den Beamten hatte Victor inzwischen bezahlt. Den größten Teil der Sachen hatte er auch schon wieder ins Haus geholt, aber noch immer stand der ganze Flur voller Möbel, die von weißen Tüchern bedeckt waren und die an ihren Platz im Haus gebracht werden mussten.

Das Allerschlimmste jedoch war, dass dieser Unmensch selbst vor Victors geliebtem, ausgestopften Raben Corvuz nicht haltgemacht hatte.

Victor streichelte Corvuz über das struppig gewordene Gefieder. Und verzog gleich darauf angewidert das Gesicht: Eine halb verfaulte Bananenschale lag auf Corvuz’ Kopf.

»Wenn ich diesen Raven zu fassen kriege, kann ich für nichts mehr garantieren!«, knurrte Victor. »Aber der taucht wohl so bald nicht wieder auf … Mein armer gefiederter Freund. Wir waren so nah dran. Ich hatte den Gral in den Händen, und dann? Weg! Verschwunden.«

Victor sah sich mit finsterem Blick um. Da stand ihm ja eine schöne Aufräumarbeit bevor! In nur wenigen Tagen würden die Kinder aus den Ferien zurückkommen, und zu dem Zeitpunkt musste hier alles so aussehen wie zuvor. Was, wenn Herr S¸ahin oder Herr Seefeld erfuhren, dass ihre Kinder Kaya und Delia in einem Haus wohnten, das der Gerichtsvollzieher beinahe gepfändet hatte? Nicht auszudenken.

Dennoch, so anregend der Gedanke, für Ordnung zu sorgen auch war, Victor hätte sich viel lieber um Corvuz gekümmert als darum, die Möbel an ihren Platz zu schieben. Ärgerlich zog er an einem der weißen Laken. Es flog wie ein Geisterhemd auf den Boden. Victor warf der Standuhr, die sich darunter verborgen hatte, einen bösen Blick zu. Aber was war das? Der Uhrkasten stand offen! Und unter dem Pendel lag ein rotes Stückchen Samtstoff!

Victor bückte sich und holte es heraus. »Das kann doch nicht sein«, murmelte er. »Corvuz! Wenn es das ist, was ich denke!«

Der rote Samt war kein einfaches Stoffstück, sondern ein kleiner Beutel mit einem schweren Inhalt.

Hastig öffnete der Hausverwalter die schmalen Schlaufen des Säckchens und schüttete den Inhalt auf seine Handfläche. Das Amulett von Anubis!

Aber ... da war noch mehr. Vorsichtig steckte Victor die Finger in den Beutel und zog einen winzigen, rhombusförmigen Edelstein hervor.

Plötzlich wurde er in seiner Andacht gestört. »Victor! Victor, Victor! Hast du mich vermisst?«

Victor hatte das Amulett und den Edelstein kaum wieder in das Säckchen gesteckt, als Rosie, die Haushälterin und Köchin im Haus Anubis, ihm schon am Hals hing.

»Vermisst?«, brummelte er. »Ich wusste ja nicht einmal, dass du weg warst.«

Beleidigt ließ Rosie ihn los. Sie wühlte kurz in ihrer Tasche. »Ich war doch auf dem Workshop für Séancen und Geisterkontakt. Und rate, was ich da gelernt habe!«

Im nächsten Moment war Victor von einer Staubwolke eingehüllt. Und schlimmer noch: Sie roch ganz fürchterlich!

Er rümpfte die Nase und hustete. »Was ist das denn!?«

»Knoblauchstaub!«, entgegnete Rosie. »Darin können Geister in Erscheinung treten.

Ärgerlich klopfte Victor den Schmutz von seinem blauen Arbeitskittel. Dann klemmte er sich Corvuz unter den Arm und stopfte den Samtbeutel in seine Tasche. »Tritt du mal lieber in Erscheinung! Und zwar, indem du dich nützlich machst und hier aufräumst!« Er warf der Haushälterin einen bösen Blick zu und stapfte in sein Büro. »Ha! Geister. So ein Quatsch, Corvuz!«

Mit diesen Worten nahm er ein dickes Buch aus dem Regal. Es war in brüchiges Leder gebunden und angefüllt mit altmodischen Zeichnungen. »Nein. Hier nicht«, sagte er, nachdem er eine Weile darin geblättert hatte. Plötzlich deutete er auf die Zeichnung eines Edelsteins, der die Form eines Wassertropfens hatte. »Ah! Hier ist es.«

In diesem Moment platzte Rosie herein. »Victor, ich habe schlechte Neuigkeiten ...!«

Erschrocken klappte Victor das Buch zu. »Noch schlechter als die, dass du mich ständig belästigst?«

»Victor, es ist ernst! Als du die Treppe hinaufgingst, habe ich ein Zittern gespürt!« Rosie sah den Hausverwalter eindringlich an.

»Wenn dir kalt ist, mach die Heizung an!«

»Du verstehst das nicht! Du wirst von einem Geist verfolgt! Wenn man zittert, während man jemanden anschaut, wird derjenige von einem Geist verfolgt, das habe ich in meinem Workshop so gelernt!«

Victor schnaubte böse. Plötzlich kam ihm eine Idee. »Ist dieser Geist vielleicht ein Quälgeist?«

Rosie nickte eifrig. Die gelbe Blume in ihrem Haar wippte im Takt auf und ab. »Ja, das ist gut möglich!«

»Dann hab ich die Lösung!« Victor ging auf Rosie zu, packte sie an den Schultern, schob sie aus dem Büro hinaus und warf die Tür zu.

»Quälgeist draußen«, knurrte er zufrieden.

Seufzend setzte er sich hinter das Buch und schlug es erneut auf. »Ha, Corvuz! Hier ist es. Die Träne der Isis.« Er nahm den orangeroten Edelstein aus dem Säckchen und hielt ihn neben die Zeichnung. »Ja, das könnte schon sein«, murmelte er. »Was sagst du, Corvuz? So brauche ich den Gral nicht! Ich brauche nur die Träne von Isis, um mein Lebenselixier doch endlich fertig brauen zu können!«

Aufgeregt nahm er den Stein und stopfte sich Amulett und Säckchen in die Tasche. Danach schnappte er Corvuz und huschte in sein Kellerlabor. Glücklicherweise hatte Rosie sich in die Küche verzogen – dort gehörte sie schließlich auch hin!

In einem Erlenmeyerkolben, den Victor über den Bunsenbrenner geklemmt hatte, köchelte bereits eine grünliche Flüssigkeit.

Victor schaute andächtig auf den winzigen Edelstein in seiner Hand. Er atmete durch und ließ ihn durch den engen Hals des Kolbens in die Mixtur fallen. »Es ist so weit!«

Vorsichtig rührte er um und goss den Inhalt in ein kleines Likörglas. »Ewiges Leben!« Er prostete dem ausgestopften Raben zu und nahm einen kräftigen Schluck.

In diesem Moment erzitterte der Boden und brachte die Mauern des Hauses ins Schwanken. Die Laborgläser klirrten, und Victor ließ das Likörglas auf den Tisch fallen, um sich festzuhalten.

Aus dem Flur, war ein lautes Krachen zu hören. Etwas fiel zu Boden, und es erklang ein Splittern, als wäre gerade ein Glas zerbrochen.

2 Hinter den Spiegeln

Das Beben hörte so plötzlich auf, wie es begonnen hatte.

Besorgt rannte Victor zur Kellertür, denn von oben waren erschrockene Rufe zu hören.

»Mein Gott! Das Bild der Winnsbrügge-Westerlings!«, kreischte Rosie und klatschte aufgeregt die Hände zusammen. »Es ist heruntergefallen. Victor! Victor! … Wo ist er denn nur? Er wird einen stärkeren Haken dafür in die Wand bohren müssen!«

Victor schnaubte. Als ob er keine anderen Sorgen gehabt hätte! Das Bild der ehemaligen Hausbesitzer würde warten müssen, was war das schon im Vergleich zu der Tatsache, dass er das Geheimnis des ewigen Lebens entdeckt hatte!

Er huschte zurück an seinen Labortisch. Zum Glück war keines der kostbaren Geräte kaputtgegangen. Er hob das Likörglas auf und füllte es nach. Nur diesmal führte er es nicht sofort an die Lippen.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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