Das Haus in Black Hollow - L. Arcanum - E-Book

Das Haus in Black Hollow E-Book

L. Arcanum

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Beschreibung

Ein Neuanfang – genau das suchen Emily, Paul und ihr Sohn Lucas, als sie in das abgelegene Städtchen Black Hollow ziehen. Ihr neues Zuhause, ein altes viktorianisches Anwesen, scheint die perfekte Gelegenheit für einen frischen Start. Doch schon bei ihrer Ankunft begegnen ihnen misstrauische Blicke und düstere Warnungen.
Zunächst sind es nur Kleinigkeiten – ein Kratzen in der Nacht, ein fauliger Geruch, seltsame Schatten. Doch dann beginnt Lucas, mit jemandem zu sprechen, den sonst niemand sehen kann. Ein Rabe mit feurig roten Augen wird sein ständiger Begleiter, und die Worte, die er flüstert, sind nicht die eines Kindes.
Während Emily und Paul verzweifelt nach Antworten suchen, erkennen sie, dass das Haus ein dunkles Geheimnis birgt – und dass etwas darin darauf wartet, Besitz von ihrem Sohn zu ergreifen. Als der Kampf um Lucas’ Seele beginnt, wird klar: Das Haus lässt niemanden gehen, ohne einen Preis zu fordern. 

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Veröffentlichungsjahr: 2025

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L. Arcanum

Das Haus in Black Hollow

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Inhaltsverzeichnis

Das Haus in Black Hollow

Impressum/Nachwort

Das Haus in Black Hollow
Impressum/Nachwort

Das Haus in Black Hollow

Die Landstraße zieht sich endlos vor ihnen, von dichtem Nebel umhüllt, der das Licht der Scheinwerfer wie ein verschwommenes Geisterbild reflektiert. Emily hält das Handy mit der Karte in den Händen. Ihre Finger gleiten nervös über den Bildschirm. Der Empfang ist miserabel, und jedes Mal, wenn sie den Finger über das Display zieht, verschwindet ein Teil der Route, nur um kurz darauf wieder zu erscheinen.

„Verdammt, das kann doch nicht sein“, murmelt sie leise, während sie es erneut versucht.

Im Rückspiegel sieht sie Lucas, der auf dem Rücksitz sitzt, den Kopf gegen das Fenster gedrückt, den Blick auf das beschlagene Glas gerichtet. Mit seinem Finger malt er in immer wiederkehrenden Kreisen ein Muster auf das Fenster. Die Stille im Auto ist drückend, unterbrochen nur von dem Knirschen der Reifen auf dem feuchten Kiesweg.

„Wir sind gleich da“, sagt Paul, die Augen fest auf die Straße gerichtet. Er schaut zu Emily, aber in seiner Stimme liegt nichts von der Nervosität, die sie spürt. „Es ist einfach ein kleiner Ort, nichts Besonderes.“

Schließlich taucht das Ortsschild vor ihnen auf. Es ist alt, die Farbe verblasst, und der Spruch darunter wirkt wie ein Relikt aus einer anderen Zeit: Hüte dich vor dem Flüstern in der Dunkelheit.

Emily bleibt der Blick daran hängen. Ein kalter Schauer läuft ihr den Rücken hinunter, obwohl die Heizung das Auto warm hält.

„Das ist doch nur Aberglaube“, sagt Paul, als er das Schild bemerkt und über das Rumpeln der Straße hinweg etwas schneller fährt. Doch Emily kann die Unruhe in ihren eigenen Händen nicht abschütteln.

Als sie in Black Hollow ankommen, fallen ihnen sofort die wenigen Bewohner auf, die still und mit misstrauischen Blicken an den Straßenecken stehen. Einige verschränken die Arme, andere nicken nur kurz, während sie das Auto passieren. Eine alte Frau, gebeugt und von einem dichten grauen Mantel umhüllt, tritt einen Schritt vor. Ihr Blick fixiert das Auto, ihre Stimme krächzt, als sie zum Auto kommt, und Paul langsamer fährt. Emily fährt das Seitenfenster herunter.

Die Alte spricht: „Das Haus ... es nimmt euch alle.“ Ihre Worte hallen durch den dichten Nebel, als sie sich wieder abwendet, ohne ein weiteres Wort zu verlieren.

Paul zuckt mit den Schultern und schüttelt den Kopf, als er das Auto weiter vorwärts steuert.

„Aberglaube, wie gesagt“, sagt er, aber Emily fühlt sich plötzlich beobachtet. Ihre Finger krallen sich fester um das Lenkrad, und das Gefühl der Beklemmung lässt sie nicht los.

Das Auto rumpelt über die aufgeweichte Einfahrt, während sich das Haus langsam aus dem Nebel schält. Hoch aufragend, mit spitzen Giebeln und von dunklem Efeu umklammert, steht es da – alt und reglos, als würde es seit Jahrzehnten darauf warten, dass jemand seine Türen erneut öffnet. Die hohen Fenster sind blind vor Staub, und der umliegende Wald scheint sich bedrohlich an das Anwesen zu drängen, als wolle er es verschlucken. Emily spürt, wie sich eine kalte Hand aus Angst und Beklemmung um ihr Herz legt. Sie schluckt trocken und steigt aus, während Paul bereits zum Kofferraum geht. Lucas springt aus dem Auto und bleibt einen Moment lang stehen, den Kopf in den Nacken gelegt, um das Haus zu betrachten. Seine Augen wirken groß in seinem blassen Gesicht.

„Es sieht aus wie ein Schloss“, murmelt er.

Paul lacht. „Eher wie eine Ruine.“

Er zieht den Hausschlüssel aus der Tasche, geht zur Tür und drückt ihn ins Schloss. Das alte Holz gibt mit einem lang gezogenen, gequälten Knarren nach, das sich viel zu laut durch die Stille zieht.

Drinnen riecht es nach Moder, altem Holz und etwas anderem – etwas Süßlichem, das Emily nicht benennen kann. Staub wirbelt auf, als sie eintritt, ihre Schuhe hinterlassen Spuren auf dem mit Patina überzogenen Boden. Der Flur ist lang, das Licht schwach. Der Kronleuchter über ihnen ist von Spinnweben überzogen.

Lucas streift neugierig durch die Räume. „Hallo?“, ruft er in die Leere, seine Stimme hallt von den Wänden wider.

Emily will ihm folgen, doch als sie an einem alten Spiegel vorbeigeht, bleibt sie abrupt stehen. Für den Bruchteil einer Sekunde sieht sie dort eine Bewegung hinter sich – ein Schatten, der sich aus der Dunkelheit löst. Ihr Herz setzt aus. Sie fährt herum – aber da ist nichts. Nur der staubige Flur, das Echo ihres eigenen Atems.

Paul, ahnungslos, begutachtet derweil den Kaminsims. Er streicht mit den Fingern über die dicke Staubschicht und entdeckt ein altes Schwarz-Weiß-Foto in einem verwitterten Rahmen. Es zeigt eine Familie, die vor langer Zeit hier gelebt haben muss – Mutter, Vater, zwei Kinder. Die Gesichter sind verblasst, kaum noch erkennbar. Doch eines sticht hervor: das des jüngsten Kindes. Die Konturen seines Gesichts sind noch scharf, die Augen unnatürlich dunkel, fast schwarz. Sie scheinen Paul direkt anzustarren.

Ein eisiger Luftzug streift durch den Raum. Der Kamin, lange ungenutzt, gibt ein leises Knacken von sich.

Emily legt eine Hand auf Pauls Arm. „Lass uns auspacken“, sagt sie leise, bemüht um Normalität. Doch während sie sich umdreht, fühlt sie es noch immer – dieses Gefühl, dass sie nicht allein sind.

Paul hebt die letzte Kiste aus dem Kofferraum und schüttelt den Kopf. „Warum müssen Umzüge immer so verdammt anstrengend sein?“

Er schiebt die Kiste gegen seine Hüfte, schließt mit dem Ellenbogen den Kofferraum und atmet tief durch. Gerade als er sich wieder dem Haus zuwenden will, fällt ihm eine Gestalt auf, die langsam die Auffahrt hinaufkommt.

Ein älterer Mann mit gebeugtem Rücken, in eine abgenutzte Jacke gehüllt, bleibt am Rand der Auffahrt stehen. Sein Gesicht ist wettergegerbt, die tiefen Falten lassen ihn wie jemanden wirken, der mehr gesehen hat, als ihm lieb ist. Seine wachsamen Augen gleiten über das Haus, als würde er jede einzelne Ecke auf düstere Geheimnisse überprüfen.

„Ihr seid mutig, hier einzuziehen“, sagt er schließlich mit rauer Stimme.



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