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Hochbeet-Ratgeber: Mit Anleitungen, Tipps & Tricks für eine reiche Ernte und optimale Pflege das ganze Jahr über Träumen Sie von selbstgezogenem Bio-Gemüse auf Ihrem Teller? Pflanzen, Jäten & Gießen sind genau Ihr Ding? Doch leider fehlt Ihnen der Platz für das Gärtner-Hobby? Dann ist ein Hochbeet die perfekte Lösung – und mit diesem Ratgeber wird der Mini-Garten ein voller Erfolg! Pestizide auf der Gurke, Tomaten ohne Geschmack oder Bio-Ware zu saftigen Preisen: Wer gesundes und schmackhaftes Gemüse genießen will, greift am besten zur Marke "selbstgezogen". Darüber hinaus ist die Gärtnerei ein entspannendes, erfüllendes Hobby für alle Sinne – und dank Hochbeet geht das auch ganz ohne großen Garten. Damit hier alles nach Plan verläuft, steht Ihnen dieses Buch mit Rat und Tat zur Seite: Finden Sie zunächst heraus, welches Hochbeet optimal zu Ihren Bedürfnissen passt und machen Sie sich mit den Vorteilen verschiedener Modelle vertraut. Anschließend wird's praktisch: In sieben Schritten geht's dank detaillierter und leicht verständlicher Anleitungen zu Ihrem persönlichen Mini-Garten und Sie erfahren alles, was Sie über Vorbereitung, Befüllung, Pflanzenauswahl, Bepflanzung, Pflege, Ernte, Wintersaison und vieles mehr wissen müssen. Sie haben (noch) nicht so den grünen Daumen? Überhaupt kein Problem! Denn dieser praxiserprobte Ratgeber führt Anfänger Schritt für Schritt in die Kunst des Gemüseanbaus ein, von den zahlreichen Profitipps profitieren auch erfahrene Gärtner und dank Bonus-Materialien rund um Jahreskalender, Schädlingsbefall & Platzspartechniken läuft in Ihrem Hochbeet von Anfang an alles wie am Schnürchen! Hochbeet kompakt:Eigenschaften, Varianten, Vorteile, Funktionsweise – machen Sie sich mit den wichtigsten Fakten vertraut und werden Sie in kürzester Zeit zum Hochbeet-Experten. Top vorbereitet: Von Planung und Standortwahl über Materialien, Bau oder Fertigmodelle bis hin zur korrekten Befüllung mit Drainageschicht, Kompost & Co. schaffen Sie mit präzisen Anleitungen perfekte Ausgangsbedingungen. Pflanzen & Pflegen:Fruchtfolge, Mischkultur, Pflanzenauswahl, Wässern, Düngen, Unkrautmanagement – ziehen Sie mit Spaß und Erfolg Ihre ersten Früchte heran. Ernten & Winterpflege: Ernten und lagern Sie die Früchte Ihrer Arbeit und machen Sie Ihr Hochbeet zuverlässig winterfest. Dieses Buch lässt Ihren Traum vom eigenen Beet wahr werden und begleitet Sie auf dem Weg zur ersten eigenen Ernte. Ob auf dem Balkon, in einer kleinen Hofecke oder als praktische Beetergänzung – hier finden Sie Inspirationen für ein Hochbeet, das genau zu Ihren Bedürfnissen passt.
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Seitenzahl: 198
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Für Fragen und Anregungen:
Auflage 2025
Inhalt
Der 7-Schritte-Guide zum Hochbeet für das ganze Jahr
Was ist ein Hochbeet und warum ist es so beliebt?
Vorteile des Gärtnerns im Hochbeet
Schritt 1: Planung und Standortwahl
Die richtige Lage für das Hochbeet
Sonnen- und Schattenverhältnisse berücksichtigen
Platzbedarf und Gestaltungsmöglichkeiten
Schritt 2: Materialien und Bau eines Hochbeets
Welche Materialien eignen sich?
Vorteile und Nachteile der verschiedenen Materialien
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Selberbauen
Fertige Hochbeete kaufen: Worauf sollten Sie achten?
Schritt 3: Befüllung des Hochbeets
Die richtige Schichtung: Drainageschicht, Kompost, Erde
Bodenaufbau für optimale Nährstoffversorgung
Tipps zur Verwendung von organischem Material und Kompost
Bodenvorbereitung im Frühjahr
Schritt 4: Pflanzenauswahl und Planung
Gemüse, Kräuter und Blumen: Welche Pflanzen eignen sich?
Pflanzzeitplan: Was wann pflanzen?
Fruchtfolge und Mischkultur im Hochbeet
Tipps für Anfänger: Einfache und ertragreiche Pflanzen
Schritt 5: Pflege und Wartung des Hochbeets
Regelmäßiges Gießen: Wie oft und wie viel?
Automatische Bewässerungssysteme
Düngen: Organische und mineralische Dünger
Schädlingsbekämpfung und Schutz vor Krankheiten
Unkrautmanagement im Hochbeet
Schritt 6: Ernte und Lagerung
Erntezeitpunkt und Techniken für verschiedene Pflanzen
Wie ernten Sie richtig, um die Pflanze nicht zu schädigen?
Lagerung und Konservierung der Ernte
Tipps für eine kontinuierliche Ernte
Schritt 7: Winterpflege
Gärtnern in der kalten Jahreszeit
Harte Probe für das Beet: Eigenschaften und Pflege der verschiedenen Materialien
Zeit für Besinnlichkeit
Bonus: Der Hochbeet-Jahres-Kalender
Weitere hilfreiche Tipps
Vertikale Anbaumethoden und Platzspartechniken
Schädlingsbefall und Krankheiten effektiv bekämpfen
Quellenverzeichnis
Frisches und vitaminreiches Gemüse zu verzehren, ohne sich Gedanken über versteckte Pestizide machen zu müssen, ist der Wunsch vieler Menschen. Unabhängig davon, ob Sie in einer Wohnung in der Stadt oder in einem Haus auf dem Land leben, können Sie dies kinderleicht erreichen, ohne sich durch den Dschungel zahlreicher „Bio“-Siegel im Supermarkt zu kämpfen. Ein eigenes Hochbeet macht das möglich. Aber nicht nur aus diesem Grund wird das Gärtnern zu Hause immer beliebter. Die Aufzucht von Pflanzen wirkt nachweislich beruhigend und hilft dabei, den Stress abzubauen, die Ursache für zahlreiche körperliche und psychische Erkrankungen. In einem Hochbeet ist dieses Hobby zusätzlich äußerst schonend für die Gelenke.
Dieser Ratgeber gibt Ihnen wertvolle Tipps und hilft Ihnen dabei, für Ihre individuelle Raum-Situation das passende Hochbeet zu finden. Sie lernen die unterschiedlichen Materialien und ihre spezifischen Eigenschaften kennen. Die Übersicht der Vor- und Nachteile wird Sie dabei unterstützen, sich für das richtige Modell zu entscheiden. Geübte Heimwerker und mutige Anfänger finden hier auch eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Selberbauen eines Holzhochbeetes. Außerdem erfahren Sie Details über die „Sonnenzonen“ Ihres Gartens und wie der richtige Standort für das Hochbeet bestimmt wird. Hier enthalten sind auch Informationen, wie es richtig befüllt wird und welche Pflanzen sich für die unterschiedlichen Standorte und Jahreszeiten eignen. Natürlich erfahren Sie auch alles Notwendige über die Pflege und die optimale Versorgung Ihrer Pflanzen. Zusätzlich werden Sie von den beschriebenen und bewährten Methoden sowie wirksamen „Hausmitteln“ dabei unterstützt, bei Bedarf die aufgetretenen Pflanzenkrankheiten und Schädlinge zu bekämpfen.
Angefangen von der richtigen Auswahl der Pflanzen und der Aussaat bis hin zur Ernte werden Sie schon bald in der Lage sein, sowohl Ihren Garten als auch die Gartensaison zu strukturieren und zu organisieren. Sie werden erkennen können, wann die Früchte reif sind und wann der richtige Zeitpunkt ist, um die Ernte einzubringen. Tipps für die Erntemethoden sind genauso enthalten wie die grundlegenden Aspekte beim Erntevorgang. Schließlich erfahren Sie auch die verschiedenen Möglichkeiten zur Lagerung und Konservierung der geernteten Lebensmittel. Darüber hinaus enthält dieses Buch nützliche Hinweise und Rezepte, mit denen Sie Ihr eigenes Gemüse und aromatische Kräuter lange haltbar machen und genießen können. Mit diesem Wissen steht einem erfolgreichen Anbau nichts mehr im Wege, unabhängig davon, wie viel Platz Ihnen dafür zur Verfügung steht. Freuen Sie sich auf diese neue Möglichkeit, echte Lebensmittel eigenhändig zu produzieren und zu genießen.
Was ist ein Hochbeet und warum ist es so beliebt?
Wenn Sie Ihren Garten nicht nur nützlich, sondern auch optisch aufwerten möchten, dann ist Anschaffung eines Hochbeets für Sie genau das Richtige. Aber was genau ist darunter zu verstehen? Es ist im Grunde ganz einfach: bei einem Hochbeet wird die zu bepflanzende Fläche einfach vom Boden erhöht, um lästiges Bücken zu vermeiden und Schädlingen den Zugang zu erschweren. Abhängig vom persönlichen Bedarf liegt die fertige Höhe des Beetes bei ca. 70 – 100 cm. Die Form und Größe spielen für die Bezeichnung keine Rolle. Ob rund oder eckig, bei der Gestaltung kann der Phantasie freien Lauf gelassen werden.
Ein klassisches Bodenbeet, welches ebenerdig und durch befreien einer bestimmten Gartenfläche von Unkraut und bepflanzen mit Gemüse oder Stauden angelegt wird, kann daneben schon recht langweilig aussehen. Wer seinen Garten mit weniger Aufwand optisch besser strukturieren möchte, kann auch zu den sogenannten Rahmenbeeten greifen. Dabei wird die bestimmte Bodenfläche durch einen Rahmen, der aus verschiedenen Materialien bestehen kann, vom Rest des Gartens abgegrenzt.
Das Rahmenbeet wird wie das Hochbeet befüllt, die Pflanzfläche wird jedoch nur leicht vom Boden angehoben.
Wer die Werbeanzeigen in jüngster Vergangenheit beobachtet hat, könnte meinen, dass das Hochbeet eine neuartige Erfindung ist. Dabei wurden die ersten Hochbeete schon vor rund 4.000 Jahren in China angelegt. Damals hatten sie noch keinen Rahmen und die Erde wurde einfach zu einem Hügel aufgehäuft, um so die Anbaufläche zu vergrößern und am Rand nur festgeklopft. Aber nicht nur in China, sondern auch auf anderen Kontinenten haben die Menschen diese Kulturtechnik genutzt um Gemüse zu ziehen. In Europa wurden dabei beispielsweise bis ins Mittelalter hinein die Kiefernknochen von größeren Tieren in die Erde gerammt um gleichzeitig die Ränder der Beete zu befestigen und zu verzieren. Später wurden dafür Steine, gebrannte Ziegel oder andere nicht poröse Keramiken genutzt. In England kam im 17. Jahrhundert als Rahmen sogar Blei zum Einsatz. Die praktischen Vorteile des Materials wurden zu der Zeit den gesundheitlichen Auswirkungen, falls bekannt, sicherlich übergeordnet. Auch die indigenen Völker von Nord- und Lateinamerika nutzten diese Form des Anbaus schon viele Jahrhunde bevor sie von Kolumbus entdeckt wurden. Die Azteken häuften Erde in den sumpfigen und unfruchtbaren Gegenden auf und befestigten diese mit einem Geflecht aus Wacholderholz und Teichbinsen, um sie für den Anbau nutzbar zu machen und um die Versorgung ihres Reiches mit Nahrung sicher zu stellen. Je nach Region, wie zum Beispiel auf Hawaii, den Kanarischen Inseln oder Neuseeland, wurden auch Lavasteine als Befestigung verwendet. Die modernen Hochbeete sind mittlerweile weltweit verbreitet, haben meistens eine Kastenform und werden aus Holzbohlen gezimmert.
Gabionen aus einem Drahtgeflecht, befüllt mit Steinen, ermöglichen eine individuelle Passform und sind ebenfalls für ein Hochbeet sehr gut geeignet. Äußerst widerstandsfähig sind Hochbeete aus Kalksand-, Ziegel- oder Naturstein. Besonders im urbanen Raum bietet das Hochbeet viele Vorteile. Da die Böden in den Städten meistens verdichtet oder mit Schadstoffen belastet sind, ist die Anlage eines klassischen Bodenbeetes kaum möglich oder sinnvoll. Aber nicht nur die Stadtbewohner selbst, sondern auch viele Stadtverwaltungen stellen nach den gegebenen Möglichkeiten Hochbeete auf, um zum einen für die Einwohner frische Kräuter und Gemüse zu ziehen und zum anderen einfach das Stadtbild optisch zu verbessern. Selbst auf dem kleinsten Balkon lässt sich mit einem Hochbeet wunderbar gärtnern. Allerdings müssen Sie dabei auf einige Punkte besonders achten. Das Wichtigste ist die statische Belastung des Balkons. Sie darf auf keinen Fall überschritten werden. Ist das gegeben, ist der optimale Standort des Beetes wind- und regengeschützt. Er sollte zwar sonnig sein, aber bei einer Südausrichtung vor der starken Mittagssonne geschützt werden. Für eine gute Ernte ist außerdem nicht nur die Nährstoffversorgung der Pflanzen wichtig, sondern auch die Ausrichtung des Balkons ist dafür entscheidend. Gemüse wie Tomaten und Gurken lieben die Sonne genauso wie Paprika. Auch mediterrane Kräuter wie Salbei, Thymian und Rosmarin fühlen sich auf der Südseite wohl. Auf der schattigen Nordseite wachsen dafür Glockenblumen, Fuchsien oder Fleißige Lieschen besser. Diese Möglichkeiten, fast überall frisches Gemüse und aromatische Kräuter selbst ziehen zu können, machen das Hochbeet so beliebt.
Ein Beet, egal in welcher Form, stellt in der Regel immer nur einen Teil des ganzen Gartens dar. Neben der klassischen Gartenfläche auf dem Grundstück gibt es noch eine Reihe weiterer Gartenarten, die sich für das Gemüseziehen hervorragend eignen.
Wintergarten
Die ursprüngliche Idee des Wintergartens ist, einen Teil des Gartens, meistens durch Glaselemente, schlagregengeschützt und winddicht vom Außenklima zu trennen, um diese Fläche auch im Winter (zusätzlich) als „Wohnfläche“ zu nutzen. Ein Wintergarten kann freistehend auf dem Grundstück sein oder an ein Haus angebaut werden. Es gibt sowohl beheizte als auch unbeheizte Modelle. Durch diese typische Konstruktion ist auch bei wechselhaftem Wetter die maximale Sonneneinstrahlung gewährleistet und sorgt somit für einen positiven Treibhauseffekt. Um auch in der kalten Jahreszeit nicht auf eigenes, frisches Gemüse zu verzichten, nutzen deshalb viele Gärtner und Wintergartenbesitzer zusätzlich diesen Raum für ihre Pflanzen. Wenn Sie die Errichtung eines Wintergartens planen und diesen auch für den Anbau Ihrer Pflanzen nutzen möchten, sollten Sie sich vorher die Größe gut überlegen. Experten empfehlen z. B. für eine vierköpfige Familie allein schon eine Anbaufläche von ca. 10 qm. Außerdem ist ein Wasser- und Stromanschluss in dem Wintergarten von Vorteil, um die Pflanzen leicht mit allem Nötigen wie Licht, Wärme und Wasser zu versorgen.
Tipp:
Beim Bauantrag muss die Nutzung angegeben werden. Für die Errichtung eines Gewächshauses sind die Vorschriften weniger streng.
Gewächshaus
Wenn Sie sich nur die Konstruktion betrachten, kann ein Wintergarten sehr leicht mit einem Gewächshaus verwechselt werden. Auch hier sind die Pflanzen von äußeren Wettereinflüssen und Bodenfrost weitestgehend geschützt. Der Hauptunterscheidungsgrund liegt meistens in der Nutzung und der Bauweise des Bauwerks. Ein Gewächshaus ist nicht für einen dauerhaften Aufenthalt von Menschen ausgerichtet. Es ist daher oftmals nicht so massiv gebaut und wirkt weniger gemütlich. Das Bauwerk soll vorrangig Pflanzen vor äußeren Wettereinflüssen und Temperaturschwankungen schützen und den Treibhauseffekt nutzen, also ideale Voraussetzungen bieten, um Kräuter, Gemüse, Beeren und Obst anzubauen. Für gewerblich genutzte Gewächshäuser müssen weitere Vorschriften und Regelungen beachtet werden. Da das Baurecht Ländersache ist, informieren Sie sich am besten bei Ihrem zuständigen Bauamt.
Balkongarten
Wer durch die Neubaugebiete fährt, bemerkt schnell, dass mittlerweile sogar „auf dem Land“ Platzmangel herrscht, von den Großstädten ganz zu schweigen. Aber es muss auch nicht gleich ein Gewächshaus sein, um eigene Kräuter und Beeren genießen zu können. Wenn Sie einige wichtige Punkte beachten, kann auch ein noch so kleiner Balkon in eine Gartenoase verwandelt werden. Um die begrenzte Fläche optimal zu nutzen, sollten Sie sich vorab über die Belastbarkeit des Balkons erkundigen. Diese hängt von verschiedenen Umständen ab. Nicht nur das verwendete Material, sondern auch das Baujahr des Gebäudes spielen eine wichtige Rolle. Obwohl es bei der Errichtung dafür unterschiedliche Vorgaben gibt - bis Baujahr 2010 sind es 500 kg pro Quadratmeter und danach 400 kg pro Quadratmeter - kann die tatsächliche Belastung mit der Zeit durch die Witterung auch abnehmen. Deshalb sollten Sie großzügig eine Toleranz einrechnen. Informationen über die berechnete Nutzlast kann entweder der Bauträger oder die Hausverwaltung geben. Anders als bei den bisher beschriebenen Gartenarten kann die Sonneneinstrahlung durch die Ausrichtung des Balkons nicht nennenswert verändert werden. Die gute Nachricht ist: Für jeden Balkon gibt es die richtigen Pflanzen. Die meisten Möglichkeiten bietet natürlich die Südseite. Hier wachsen Tomaten, Gurken, Erdbeeren und Basilikum am besten. Im Halbschatten können Sie Minze, Salat, Melisse oder Kohlrabi anbauen, und Bärlauch und Pilze wachsen auch auf einem nach Norden ausgerichteten Balkon. Sind die Pflanzen ausgesucht und die Töpfe bepflanzt, sollten sie sehr gut befestigt werden. Je höher das Stockwerk, desto höher ist auch die Windbelastung. Auch die Pflanzen sollten hier gut gesichert werden. Da das Wasser bei Wind schneller verdunstet, müssen sie zusätzlich öfter gegossen werden.
Vertical Gardening
Was bei Wohnraum schon seit Jahrzehnten praktiziert wird, kommt auch beim „Gartenraum“ immer häufiger vor: Bei Platzmangel wird einfach in die Höhe gepflanzt. Ob im Garten, Gewächshaus oder auf dem Balkon, diese Gartenart kann überall verwendet werden und ist nicht nur platzsparend, sondern auch optisch ein Highlight. Dabei werden nicht nur die klassischen Kletterpflanzen wie Weintrauben, Gurken oder Erbsen verwendet, sondern es können komplette Wandsysteme mit unterschiedlichen Kräutern, Beeren, Gemüse und Blumen entstehen. Diese Bauweise kann sowohl nützlich, zusätzlich jedoch auch als Sichtschutz verwendet werden. Sie ermöglicht die Nutzung in der Höhe liegender freier Flächen und ein rückenschonendes Gärtnern. Durch die individuelle Gestaltung und Konstruktion ist eine gründliche Planung vorab sehr wichtig. Neben den allgemeinen Aspekten wie dem Standort, Sonnenverhältnissen, verfügbaren Platz und der Pflanzenauswahl, müssen noch weitere Punkte beachtet werden. Darf die Wand, z. B. in einem Mietshaus, für einen Vertikalgarten genutzt werden und ist sie überhaupt tragfähig? Wenn ja, muss die Wand vor Feuchtigkeit mit einem Anstrich oder anderen Mitteln (Teichfolie) geschützt werden. Auch die Angriffsfläche für Wind darf nicht vernachlässigt werden. Je nach Größe des Hauses wird diese Gartenart immer häufiger zur Innenraumbegrünung eingesetzt. Die mit Hängepflanzen und Grünpflanzen bestückte „Green Wall“ kann so die Raumluft reinigen und zusätzlich als Lärmschutz dienen. Den optischen Gestaltungsmöglichkeiten sind kaum Grenzen gesetzt.
Dachgarten
Solange ein Dach keine zu starke Neigung hat, kann die Dachfläche ebenfalls mit Gräsern, Kräutern und Staudenbeeten sehr schön gestaltet werden und neuer Lebensraum für viele Pflanzen und Insekten geschaffen werden. Auch für die Menschen im Haus bringt ein „grünes Dach“ viele Vorteile mit sich. Es hält im Winter besser warm und heizt sich im Sommer nicht so schnell auf. Zusätzlich schützt es die Dachhaut vor UV-Strahlung. Die Pflanzen filtern Feinstaub aus der Luft und nehmen viel Regenwasser auf, was die Kanalisation entlastet. Neben dieser Dachbegrünung gibt es aber noch eine weitere Möglichkeit, ein Flachdach als Garten zu nutzen: nämlich als eine Oase der Ruhe und Entspannung weit über dem hektischen Treiben auf der Straße. Verfügen Sie über so eine Fläche, kann je nach Größe hier ein zusätzliches „Outdoor-Zimmer“ entstehen. So ein Erholungsraum ist etwas ganz Besonderes. Geben Sie sich nicht mit einer Liege und einem Sonnenschirm zufrieden. Um einen Dachgarten gemütlich zu gestalten, verwenden Sie große Möbelstücke wie ein Loungesofa. Da der Raum nach oben offen ist, wirkt er automatisch größer und Sie können bedenkenlos immergrüne Pflanzen in großen Kübeln aufstellen, die als Sichtschutz oder Raumteiler dienen. Beachten Sie aber die Wuchshöhe, nicht, dass Ihnen die Pflanzen nach einiger Zeit die Aussicht versperren. Außerdem sollten die Gewächse robust und winterfest sein. Es besteht in der Stadt nicht immer die Möglichkeit, sie im Winter geschützt aufzubewahren. Je nach Höhe des Dachgartens ist auch ein Sichtschutz von oben sehr sinnvoll. Hierfür können sogar Bäume wie Schlitz-Ahorn oder Zwergkiefern verwendet werden, da ihre Wurzeln nicht so sehr in die Tiefe wachsen, sondern eher in die Breite. Selbstverständlich können auf einem Dachgarten auch Hochbeete aufgestellt und Kräuter sowie Gemüse gezogen werden. In den meisten Fällen wird ein Dachgarten jedoch zur Erholung und Entspannung sowie für gesellige Stunden genutzt.
Vorteile des Gärtnerns im Hochbeet
Nicht nur der intensivere Geschmack von selbst angebauten Kräutern und Gemüse motiviert viele Menschen zum eigenen Pflanzenanbau. Schon der Weg dorthin, angefangen mit der Anlage des Beetes und das Aussuchen der Pflanzen, erfüllt die meisten Hobbygärtner genauso wie die Profis im Garten mit Stolz. Außerdem hilft die Gartenarbeit dabei, sich zu entspannen und Stress abzubauen. Ungeachtet dessen, wie groß die Freude dabei auch ist, ohne die Pflege des Beetes geht es nicht. In der Vergangenheit bedeutete es oft ein ständiges Bücken, Heben oder Knien. Was für die Vorbeugung oder Genesung der Volkskrankheit „Rückenschmerzen“ nicht gerade förderlich ist. Hier bietet das Hochbeet enorme ergonomische Vorteile. Durch das Anheben der zu bearbeitenden Fläche auf eine individuell angenehme Höhe wird der Rücken besonders entlastet und die Körperhaltung verbessert, was das Risiko für Verletzungen minimiert. Auch andere Gelenke werden durch das aufrechte Arbeiten geschont.
Aber nicht nur das Pflanzen und das Ernten geht Ihnen im Stehen bestimmt leichter von der Hand, auch das Befreien des Beetes vor Unkraut ist in einem Hochbeet deutlich einfacher. Zudem können Sie mit einem richtigen Aufbau Ihre Pflanzen besser vor Schädlingen, wie Wühlmäusen, schützen. Auch eine Schneckenplage ist auf diese Weise schneller in den Griff zu bekommen.
Ein weiterer Vorteil des Hochbeetes ist die gute Kontrolle über die Drainagemöglichkeiten und die Bodenqualität, denn Erde ist nicht gleich Erde. Verschiedene Pflanzen benötigen unterschiedliche Nährstoffe und sind bei Staunässe mehr oder weniger empfindlich. Bei einem Bodenbeet haben Sie vielleicht auf die ersten 40 cm des Bodens Einfluss. Der Aufwand, um die darunterliegenden Schichten zu bearbeiten, ist einfach zu groß. Da die meisten Hochbeete eine Höhe von ca. 80–100 cm haben, kann hier optimal auf die angebauten Pflanzen reagiert werden und das Beet entsprechend dem Nährstoffbedarf befüllt werden.
Neben den vielen physischen und psychischen Vorteilen des eigenen Gemüseanbaus gibt es noch weitere Bereiche, die durch das Gärtnern zu Hause entlastet werden. Das ist zum einen natürlich unsere Umwelt. Die weltweite Versorgung der Menschen mit Lebensmitteln trägt immer noch enorm zur Zerstörung der Umwelt bei und produziert dabei noch zusätzlich Unmengen an Kunststoffmüll. Wenn Sie zumindest einen Teil Ihres Gemüses und Kräuter selbst anbauen, helfen Sie dabei, den CO₂-Ausstoß erheblich zu reduzieren – zum einen durch selteneres Einkaufen und zum anderen müssten weniger Lastkraftwagen für die Belieferung der Supermärkte eingesetzt werden. Das sind bei Weitem nicht die einzigen positiven Effekte für die Umwelt, alle aufzulisten würde an dieser Stelle sicherlich zu weit führen.
Des Weiteren entlastet der eigene Anbau erheblich Ihren Geldbeutel. Statistisch gesehen benötigt eine dreiköpfige Familie im Jahr ca. 1.200 kg Gemüse und Kräuter. Das ist umgerechnet eine Menge Geld für die Haushaltskasse. Für die komplette Selbstversorgung würden hierbei schon ca. 250 Quadratmeter Anbaufläche ausreichen. Natürlich hat nicht jeder den Platz und die Zeit, eine solche Fläche zu bewirtschaften, was aber auch nicht notwendig ist. Auch in einem Hochbeet mit 6 Quadratmetern Fläche können Sie schon mehrere Hundert Euro beim Anbau von z. B. Kirschtomaten im Jahr sparen. Da die eigene Arbeitszeit bei dieser Rechnung nicht berücksichtigt wurde, sollten Sie diese finanzielle Entlastung als zusätzlichen Bonus betrachten und nicht als Hauptmotivation.
Die richtige Lage für das Hochbeet
Grundsätzlich können Sie ein Hochbeet überall aufstellen, wo der vorhandene Platz nicht anderweitig benötigt wird. Der Garten eignet sich dabei genauso gut wie die Terrasse oder der Balkon. Bei Letzterem sollte vorab die Belastung geprüft werden. Ein Hochbeet kann je nach Größe sehr schwer werden. Ist ausreichend Platz vorhanden, dann sollten Sie sich Gedanken über die Sonnenausrichtung machen. Die Vielzahl der Pflanzen fühlt sich in einem nach Nord-Süd ausgerichteten Beet am wohlsten, denn so bekommen sie das meiste Sonnenlicht ab. An dieser Stelle sind sie aber auch in der Regel Wind und Wetter ausgesetzt. Zwar ist die Sonne wichtig für das Wachstum, bei längeren Phasen mit Temperaturen über 30 °C müssen aber auch sie besonders gepflegt und geschützt werden. Bei Temperaturen um 40 °C kann es sehr schädlich für die Pflanzen werden. Die Reaktionen auf extreme Hitze fallen je nach Pflanzenart unterschiedlich aus. Manche rollen die Blätter ein, damit nicht unnötig Wasser verdunsten kann, oder stellen das Wachstum ein, weil es zu viel Energie kostet. Andere reifen schneller und blühen vorzeitig, um Samen zu bilden. Diese Notreife reduziert aber insgesamt den Ertrag von Früchten und Samen. Besonders empfindliche Pflanzen, wie Basilikum, bekommen bei starker Hitze regelrecht Sonnenbrand. Die Blätter verlieren dann die Farbe und werden glasig. Schließlich werden sie braun und fallen ab. Im Folgenden erhalten Sie hilfreiche Tipps, um Ihr Hochbeet vor Wetterextremen zu schützen.
An heißen Tagen oder Wochen ist die richtige Versorgung der Pflanzen mit Wasser elementar. Gießen Sie die Pflanzen in den frühen Morgenstunden. Die Bewässerung kann aber auch spät abends erfolgen. Tagsüber kann das Wasser die Pflanzen „verbrennen“, da die Wassertropfen auf den Blättern durch die Sonnenstrahlen wie ein Brennglas wirken. Aber auch die dunkle Erde zieht die Sonnenstrahlen an und erwärmt sich dadurch sehr schnell. Was im Frühling positiv ist und das Wachstum fördert, ist im Sommer eher negativ, da das Wasser im Beet schneller verdunstet und Sie somit öfter gießen müssen. Hier hilft eine dicke Mulchschicht, am besten aus hellem Mulch wie Miscanthus – sie reflektiert das Sonnenlicht besser und hält das Beet länger feucht.
Sorgen Sie bei Bedarf zusätzlich für Schatten. Das Spannen eines Schattennetzes eignet sich genauso gut wie ein Sonnenschirm. Am einfachsten ist es, wenn Sie von vornherein mit Mischkulturen arbeiten. Auberginen und Tomaten übernehmen dann die Rolle des Sonnenschirmes und spenden für Salat und Kohlrabi auf natürliche Weise Schatten. Auch Buschbohnen fühlen sich neben bzw. unter Gurken oder Zucchini sehr wohl. Ist genügend Wasser vorhanden, können Sie auch den Balkon, die Terrasse oder die Gehwege im Garten mit Wasser benetzen, um durch die Verdunstung die Umgebungstemperatur ein wenig zu reduzieren.
Wenn Sie auf Nummer sicher gehen möchten, pflanzen Sie einfach Gemüse und Kräuter an, die nicht so hitzeempfindlich sind, wie Tomaten, Paprika, Chili, Rosmarin oder Thymian. Manche Sorten werden sogar geschmacksintensiver, je heißer und trockener es ist. Durch die steigenden Temperaturen im Sommer wachsen auch in Deutschland viele Gemüsesorten aus den südlichen Regionen prächtig. Versuchen Sie es doch mal mit Physalis, Tomatillos oder Okraschoten. Und wer kann schon seinen Gästen Süßkartoffel oder eine Melone aus dem eigenen Garten anbieten.
Auch bei diesem Wetterextrem bietet das Hochbeet mehr Schutz als das klassische Bodenbeet, denn durch den lockeren Aufbau und die bessere Drainage kann das Wasser leichter abfließen. Eine dicke Mulchschicht schützt zusätzlich nicht nur vor der Sonneneinstrahlung, sondern verhindert auch, dass der Regen die nährstoffreiche Erde in die tieferen Schichten spült. Den sichersten Schutz vor Starkregen bietet natürlich ein Dach. Allerdings müssen Sie dann öfter gießen, da auch bei „normalen“ Regenschauern die Erde trocken bleibt.
Starke Böen können empfindliche Pflanzen wie Tomaten oder Paprika leicht umknicken. Da im Hochbeet die Erde im Frühling und Sommer leicht absackt, werden sie durch die Wände des Beets besser geschützt als auf dem planen Boden. Achten Sie immer darauf, dass alle anderen verwendeten Zusatzvorrichtungen wie Stangen, Netze, Klettergerüste und Bögen gut befestigt sind und vom Wind nicht zerstört werden können.
Zu guter Letzt sollte das Hochbeet aber nicht nur sonnig und gut geschützt aufgestellt werden, sondern auch am besten von allen vier Seiten zugänglich sein. Ist das der Fall, kann das Beet auch eine Breite von bis zu 1,50 m haben. Ist nur eine oder sind nur zwei Seiten frei, sollte es nicht breiter als 80 cm sein. Das würde nicht nur die Pflege, sondern auch die Ernte unnötig erschweren. Achten Sie auch auf einen ausreichenden Abstand zwischen den Beeten oder anderen Bauwerken oder Pflanzen im Garten, damit Sie z. B. auch mit einer Schubkarre oder einem Rasenmäher in der Nähe gut arbeiten können. Unabhängig davon, ob Sie mit der Gießkanne gießen oder eine automatische Vorrichtung nutzen, eine Wasserstelle in der Nähe verkürzt die Wege sowohl beim Gießen als auch beim Verlegen der Leitungen für eine automatische Bewässerung.
Sonnen- und Schattenverhältnisse berücksichtigen