Das Marmorbild von Joseph von Eichendorff - Textanalyse und Interpretation - Joseph von Eichendorff - E-Book

Das Marmorbild von Joseph von Eichendorff - Textanalyse und Interpretation E-Book

Joseph von Eichendorff

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Beschreibung

Königs Erläuterung zu Joseph von Eichendorff: Das Marmorbild- Textanalyse und Interpretation mit ausführlicher Inhaltsangabe und Abituraufgaben. In einem Band bieten dir die neuen Königs Erläuterungen alles, was du zur Vorbereitung auf Referat, Klausur, Abitur oder Matura benötigst. Das spart dir lästiges Recherchieren und kostet weniger Zeit zur Vorbereitung. Alle wichtigen Infos zur Interpretation. - von der ausführlichen Inhaltsangabe über Aufbau, Personenkonstellation, Stil und Sprache bis zu Interpretationsansätzen - plus 4 Abituraufgaben mit Musterlösungen und 2 weitere zum kostenlosen Download . sowohl kurz als auch ausführlich. - Die Schnellübersicht fasst alle wesentlichen Infos zu Werk und Autor und Analyse zusammen. - Die Kapitelzusammenfassungen zeigen dir das Wichtigste eines Kapitels im Überblick - ideal auch zum Wiederholen. . und klar strukturiert. - Ein zweifarbiges Layout hilft dir Wesentliches einfacher und schneller zu erfassen. - Die Randspalte mit Schlüsselbegriffen ermöglichen dir eine bessere Orientierung. - Klar strukturierte Schaubilder verdeutlichen dir wichtige Sachverhalte auf einen Blick. . mit vielen zusätzlichen Infos zum kostenlosen Download.

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KÖNIGS ERLÄUTERUNGEN

Band 248

Textanalyse und Interpretation zu

Joseph von Eichendorff

DAS MARMORBILD

Annette Kliewer

Alle erforderlichen Infos für Abitur, Matura, Klausur und Referat plus Musteraufgaben mit Lösungsansätzen

Zitierte Ausgaben: Eichendorff, Joseph von: Das Marmorbild. Stuttgart: Verlag Philipp Reclam jun., 2018 (Reclams Universalbibliothek Nr. 18539). Zitatverweise sind mit R gekennzeichnet. Eichendorff, Joseph von: Das Marmorbild. Husum/Nordsee: Hamburger Lesehefte Verlag, 2018 (Hamburger Leseheft Nr. 209). Zitatverweise sind mit HL gekennzeichnet.

Über die Autorin dieser Erläuterung: Dr. habil. Annette Kliewer (Jahrgang 1961), Studiendirektorin am Gymnasium im Alfred-Grosser-Schulzentrum in Bad Bergzabern mit den Fächern Deutsch, Französisch, Evangelische Religion und Ethik.

1. Auflage 2020

ISBN 978-3-8044-7052-1

© 2020 by C. Bange Verlag, 96142 Hollfeld Alle Rechte vorbehalten! Titelabbildung: Venus aus dem Bade, Wörlitzer Park © picture alliance / imageBROKER © Moritz Schell (Fotograf), Wien

Hinweise zur Bedienung

Inhaltsverzeichnis Das Inhaltsverzeichnis ist vollständig mit dem Inhalt dieses Buches verknüpft. Tippen Sie auf einen Eintrag und Sie gelangen zum entsprechenden Inhalt.

 

Fußnoten Fußnoten sind im Text in eckigen Klammern mit fortlaufender Nummerierung angegeben. Tippen Sie auf eine Fußnote und Sie gelangen zum entsprechenden Fußnotentext. Tippen Sie im aufgerufenen Fußnotentext auf die Ziffer zu Beginn der Zeile, und Sie gelangen wieder zum Ursprung. Sie können auch die Rücksprungfunktion Ihres ePub-Readers verwenden (sofern verfügbar).

 

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Verknüpfungen zu den Online-Aufgaben Im Abschnitt 6 „Prüfungsaufgaben“ finden Sie einen Hinweis zu zwei kostenlosen zusätzlichen Aufgaben. Diese Aufgaben können über die Webseite des Verlages aufgerufen werden. Tippen Sie auf die Verknüpfung und Sie werden direkt zu den Online-Aufgaben geführt. Dazu wird in den Web-Browser Ihres ePub-Readers gewechselt – sofern Ihr ePub-Reader eine Verbindung zum Internet unterstützt und über einen Web-Browser verfügt.

 

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INHALT

1. Das Wichtigste auf einen Blick – Schnellübersicht

2. Joseph von Eichendorff: Leben und Werk

2.1 Biografie

2.2 Zeitgeschichtlicher Hintergrund

Politische Ereignisse

Die Epoche der Romantik

2.3 Angaben und Erläuterungen zu wesentlichen Werken

3. Textanalyse und -Interpretation

3.1 Entstehung und Quellen

3.2 Inhaltsangabe

Erster Tag

Zweiter Tag

Dritter Tag

Vierter Tag

Einige Tage später

Der letzte Tag

3.3 Aufbau

Die dramenähnliche Struktur

Die gliedernde Funktion der Lieder

3.4 Personenkonstellation und Charakteristiken

Florio

Bianka

Fortunato

Die schöne Dame/Venus

Donati

Pietro

3.5 Sachliche und sprachliche Erläuterungen

3.6 Stil und Sprache

3.7 Interpretationsansätze

Literaturgeschichtlicher Interpretationsansatz

Poetologischer Interpretationsansatz

Religiöser Interpretationsansatz

Psychoanalytischer Interpretationsansatz

Gendertheoretischer Interpretationsansatz

4. Rezeptionsgeschichte

5. Materialien

Ludwig Tieck: Der getreue Eckart und der Tannhäuser (1799)

Joseph von Eichendorff: Die Zauberei im Herbste (1808)

Heinrich Heine: Traumbilder (1817–1821)

Heinrich Heine: Florentinische Nächte (1837)

Joseph von Eichendorff: Erlebtes (1866)

Die Funktion des Weiblichen in Das Marmorbild

Bedeutungsschichten und poetische Felder in Das Marmorbild

6. Prüfungsaufgaben mit Musterlösungen

Aufgabe 1 *

Aufgabe 2 ***

Aufgabe 3 ***

Aufgabe 4 *

Literatur

Zitierte Ausgaben

Übergreifende Darstellungen

Lektürehilfen

Allgemeine Darstellungen zur Literaturgeschichte

Biografien und Gesamtdarstellungen

Literatur zu Das Marmorbild

Vertonungen

1. Das Wichtigste auf einen Blick – Schnellübersicht

Das Erwachsenwerden, die erste Liebe, die Frage nach dem eigenen Platz in der Welt – das sind Themen, die in Eichendorffs Novelle Das Marmorbild u. a. verhandelt werden. In der Forschung hat man sich damit auf unterschiedliche Weise auseinandergesetzt. Damit sich jeder Leser in dem vorliegenden Band rasch zurechtfindet und das für ihn Wichtige gleich entdeckt, findet sich im Folgenden eine Übersicht:

 

Im zweiten Kapitel wird zunächst das Leben Joseph von Eichendorffs wiedergegeben, danach der zeitgeschichtliche Hintergrund und die Epoche der Romantik, in die Eichendorff eingeordnet werden kann. Schließlich werden seine wichtigsten Werke kurz vorgestellt.

Joseph von Eichendorff lebte von 1788 bis 1857. Geboren wurde er auf Schloss Lubowitz in Oberschlesien, das heute zu Polen gehört. Er war auf dem Gymnasium im Breslau (heute Wrocław). Danach studierte er Jura in Halle, dann in Wien. Er musste lange warten, bis er eine entsprechende Anstellung fand, und weil seine Familie mittlerweile verarmt war und er eine eigene Familie gegründet hatte, gab es oft finanzielle Schwierigkeiten. Er lebte schließlich in Danzig, Königsberg, Berlin und Wien.

Eichendorff kämpfte in den Befreiungskriegen gegen Napoleon, der nach den Wirren der Revolutionszeit die Macht in Frankreich an sich gerissen hatte und ganz Europa erobern wollte. Diese Kriege waren zur Konsolidierung einer deutschen Nationalkultur von großer Bedeutung.

Eichendorff ist der Literaturepoche der Romantik zuzuordnen. Die Romantiker wandten sich kritisch von literarischen Strömungen der Aufklärung und der Klassik ab, die ihnen vorangegangen waren. Sie strebten eine Rückbesinnung auf das deutsche Mittelalter an, orientierten sich meist an der nostalgischen Vorstellung von einer Rückkehr zum Ursprung der „Volksseele“. Deshalb sammelten sie Lieder, Märchen, Sagen und Reime, die bislang nur mündlich tradiert worden waren, entwarfen aber auch neue Formen des „Kunstmärchens“. Formal akzeptierten sie eine Vermischung von Formen und Gattungen und hatten einen umfassenden Ästhetikbegriff, der „hohe und niedere Literatur“ miteinander vereinte.

Eichendorff ist vor allem als Lyriker bekannt, von seinen Prosatexten werden heute nur noch die Novellen Das Marmorbild und Aus dem Leben eines Taugenichts gelesen. Seine dramatischen Werke und die literaturtheoretischen Schriften sind heute nur noch Kennern ein Begriff.

Das Marmorbild – Entstehung und Quellen:

Die Novelle geht vor allem auf zwei verschiedene Motive zurück:

Zum einen greift sie das Motiv der Statuenbelebung auf, wie es seit dem römischen Autor Ovid (43 v. – 17 n. Chr.) um den Mythos des Pygmalion zum ersten Mal in der Literatur zu finden war.

Zum anderen gibt es Bezüge zum Motiv des Venusberges, das sich schon in der Odyssee von Homer (8. Jh. v. Chr.) indirekt findet: Ein Mann wird von Frauen verfolgt, die seinen Untergang wollen.

 

Beide Motive wurden auch von anderen Autoren der Romantik verwendet, was darauf deutet, dass Veränderungen im Geschlechtsrollenmodell um 1800 zu einer Verunsicherung der Beziehungen zwischen Männern und Frauen führten.

Inhalt:

Der jugendliche Florio begegnet in der Nähe der italienischen Stadt Lucca dem Sänger Fortunato, den er sehr verehrt. Fortunato macht ihn mit Bianka bekannt und Florio verliebt sich in sie. In der Nacht aber geht er vor die Stadt und findet ein Marmorbild einer Frau, das ihn so fasziniert, dass er es am nächsten Tag sucht, an der Stelle aber nur Ruinen findet. Florio begegnet einer schönen Frau, die ihn an das Marmorbild erinnert. Der Ritter Donati verspricht, ihn zu dieser Frau zu führen. Florio muss aber noch einige Tage warten, bis Fortunato ihn zu einem Maskenball einlädt. Dort trifft er wieder eine schöne Frau, die ihn abermals an das Bild erinnert, gleichzeitig aber auch an Bianka und beide Frauen verschmelzen in seiner Vorstellungswelt zu einer einzigen.

An einem der nächsten Abende gelingt es ihm, zu der schönen Frau vorgelassen zu werden. Diese zeigt sich jetzt sehr freizügig. Plötzlich aber hört Florio ein frommes Lied, das er aus seiner Kindheit kennt, gesungen von Fortunato. Dies führt dazu, dass er plötzlich erkennt, dass die schöne Frau nur aus Stein ist, während in dem Raum alle Bilder und Statuen lebendig werden. Von Grauen gepackt flieht er aus dem Schloss und zieht sich am nächsten Tag verzweifelt zurück. Als er die Stadt verlässt, trifft er auf Fortunato, der begleitet wird von einem Jungen. Dieser entpuppt sich als Bianka und Florio erkennt ihre Schönheit und verliebt sich erneut in sie, während er feststellt, dass sein Erlebnis mit dem Marmorbild nur ein Spuk gewesen war.

Chronologie und Schauplätze:

Die Novelle folgt einer klaren Chronologie: Es findet sich eine Abfolge von vier Tagen und Nächten, darauf folgt ein Sprung von mehreren Tagen und sie endet mit einem Tag danach.

Der Ort der Handlung ist die italienische Stadt Lucca und ihre Umgebung, vor allem ein verlassener Garten, wo Florio die Marmorstatue entdeckt, und das Landhaus von Donati.

Personen:

Die Hauptpersonen sind

Florio:

junger, kräftiger Mann, noch auf der Suche nach sich selbst

lässt sich stark von Begegnungen mit anderen Menschen beeinflussen

hat sein Elternhaus verlassen, um die Welt kennenzulernen

entdeckt dabei seine eigenen Erinnerungen und Wünsche

Fortunato:

bekannter Sänger

blickt optimistisch und zuversichtlich in die Welt

vertritt christliche Werte

eine Art Mentor für Florio, er lässt ihn (auch negative) Erfahrungen machen, damit dieser schließlich selbst den rechten Weg findet

Donati:

Gegenpol zu Fortunato

versucht, Einfluss auf Florio zu nehmen, verführt ihn, sich auf die Venus einzulassen

Bianka:

Florios erste Liebe

wird von ihm zugunsten der schönen Frau verlassen und leidet darunter

wird selbst nicht aktiv, wartet auf Florios Zuwendung am Ende

Die schöne Frau/Venus:

ähnelt der Marmorstatue, die Florio entdeckt hat

scheint gefährliche, verführerische Frau zu sein, ist aber nur eine Spukerfahrung, die sich auflöst, als Florio zu sich selbst kommt

 

Zwei Personengruppen stehen einander gegenüber: Fortunato und Bianka auf der einen Seite, Donati und die schöne Frau/Venus auf der anderen Seite. Florio muss sich für eine der beiden Frauen und ihre Welt entscheiden.

Stil und Sprache:

Die Novelle ist ein exemplarischer Text der Romantik, konzentriert finden sich hier die typischen Kennzeichen dieser Epoche:

Häufung von Epitheta (ausschmückenden Adjektiven)

Häufung von immer wiederkehrenden, formelhaften Motiven, vor allem: Kreise, Wasser, Musik, Garten, Reisen

Eine besonders wichtige Rolle nehmen in dieser Novelle die gliedernden Lieder ein, die von Fortunato, Florio und der Venus gesungen werden.

Interpretationsansätze:

Fünf Interpretationsansätze zeigen unterschiedliche Möglichkeiten, dem Text nahezukommen. Sie setzen jeweils verschiedene Akzente:

Literaturgeschichtliche Deutung: Wie ist der Text in die Epoche der Romantik einzuordnen?

Poetologische Deutung: Wie wird die Kunst im Text dargestellt, wie spielt Eichendorff mit unterschiedlichen Gattungen (Novelle und Märchen)?

Religiöse Deutung: Welche Rolle spielt der Gegensatz Christentum–Heidentum für die Deutung des Textes?

Psychoanalytische Deutung: Welche Rolle spielen Sigmund Freuds Instanzen Ich, Es und Über-Ich in der Novelle?

Gendertheoretische Deutung: Welche Rolle spielen die Geschlechter? Folgt ihr Verhalten bestimmten Stereotypen?

2. Joseph von Eichendorff: Leben und Werk

Joseph von Eichendorff (1788–1857) © picture alliance / akgimages

2.1 Biografie

JAHR

ORT

EREIGNIS

ALTER

1788

Schloss Lubowitz bei Ratibor/Oberschlesien

Joseph Freiherr von Eichendorff wird als zweiter Sohn am 10. März auf Schloss Lubowitz in Oberschlesien in der Nähe der preußischen Stadt Ratibor geboren. Sein Vater Freiherr Adolf Theodor Rudolf von Eichendorff und seine Mutter Karoline, geb. von Kloch, haben insgesamt fünf Kinder. Eine besonders innige Verbindung hat er zu seinem älteren Bruder Wilhelm, der auch schriftstellerisch tätig ist. Zu seiner jüngeren Schwester Louise hält er lebenslang guten Kontakt. Da die Umgebung und auch die Bediensteten polnisch sprechen, spricht auch Eichendorff Polnisch wie seine Muttersprache.

 

1793

Lubowitz

Unterrichtet werden die Kinder bis 1801 von dem Hofmeister Bernhard Heinke, der ein katholischer Priester war und ihm zeitlebens eine wichtige Bezugsperson blieb.

5

1799

Karlsbad, Dresden

In seinem Tagebuch erwähnt er eine Reise nach Karlsbad, die über Dresden führt. Besuch des Zwingers dort. Joseph ist ein eifriger Leser und Benutzer der Bibliothek in Ratibor.

11

1801

Lubowitz

Wegen Zahlungsunfähigkeit aufgrund risikoreicher Spekulationen wird der Vater in einem Liquidationsprozess angezeigt. Die Familie verarmt und die Söhne müssen einen Beruf finden, mit dem sie sich ernähren können.

13

 

Breslau

Die Brüder Wilhelm und Joseph besuchen das Katholische Gymnasium in Breslau mit Unterbringung im Internat. Dies wird vom Bruder des Vaters, Johann Friedrich von Eichendorff finanziert.

1803

Breslau

Ihr Bruder Gustav stirbt und Wilhelm und Joseph verfassen ein gemeinsames Gedicht auf diese Erfahrung. Dieses wird auch veröffentlicht. Joseph interessiert sich zunehmend für das Theater.

Nach Abschluss der 6. Klasse Übergang zur Universität Breslau. Propädeutische Studien an der Philosophischen Fakultät.

15

1805

Halle

Joseph beginnt ein Jurastudium. Die Brüder führen ein ausgiebiges Studentenleben. Sie nehmen teil an den provozierten Konflikten der Studenten mit den Bürgern, in der Studentensprache „Philister“ genannt. Das Jurastudium wird zu Gunsten philosophischer Kollegs vernachlässigt.

17

1805

Hamburg und Harz

Bildungsreise

17

1806

Lubowitz

Zwischenaufenthalt nach der Niederlage Preußens gegen Napoleon bei Jena und Auerstedt. Napoleon schließt die Universität Halle.

18

1807

Heidelberg

Fortsetzung des Studiums. Kontakte zu Romantikern (Joseph Görres, Otto von Loeben).

19

1808

Paris   Regensburg, Wien

Von Heidelberg aus Bildungsreise nach Paris zusammen mit seinem Bruder Wilhelm. Ab Mai über Regensburg, Wien ohne Studienabschluss nach Lubowitz zurück.

20

Ab 1808

Lubowitz

Tätigkeit auf den väterlichen Gütern. Völliger wirtschaftlicher Niedergang. Der Konkurs wird bis 1817 aufgeschoben, indem ein Moratorium abgeschlossen wird. Danach werden alle Besitzungen verloren bis auf das Lehngut Sedlnitz in Mähren, das Eichendorff verwaltet, wobei der geringe Gewinn aber mit seinem Bruder und Schwager geteilt werden muss. Entstehung des Märchens Die Zauberei im Herbste, das als Vorstudie zu Das Marmorbild gelesen werden kann.

20

1809

Berlin

Häufiger Gast im Hause des Philosophen Adam Müller. Bekanntschaft mit Arnim, Brentano und Kleist. Aufnahme in Berliner Salons (Sophia Sanders). Gegen den Wunsch der Eltern, die eine Heirat mit der reichen Gräfin von Hoverden anstrebten, verlobt sich Eichendorff mit Aloysia Anna Viktoria von Larisch (Luise), einer unvermögenden Landadligen.

21

1810

Lubowitz/Wien

Rückkehr und Aufbruch im November nach Wien. Fortsetzung des Studiums. Finanzielle Not. Arbeit am Roman Ahnung und Gegenwart neben juristischen Studien. Bekanntschaft mit Wilhelm und Dorothea Schlegel. Freundschaft zu dem Maler Philipp Veit, einem Sohn Dorotheas aus erster Ehe.

22

1812

Wien

Regulärer Studienabschluss. Ziel ist der Eintritt in eine Beamtenlaufbahn.

24

1813

Wien

Zusammen mit Philipp Veit Teilnahme als Freiwilliger am Freiheitskrieg gegen Napoleon bei den Lützower Jägern, Streit darüber mit seinem Bruder Wilhelm, der in den österreichischen Staatsdienst aufgenommen wird und militärische Beteiligung ablehnt. Da Eichendorff sich die Ausrüstung zu Pferde nicht leisten kann, bleiben beide bei der Infanterie. Eichendorff beendet seinen Dienst aber schon kurz danach.

 

1814

Lubowitz

Urlaub auf unbestimmte Zeit. Erfolglose Bewerbung um eine Anstellung im Staatsdienst in Berlin.

26

1815

Berlin

Gegen den Willen der Eltern: Heirat mit Luise von Larisch, der erste Sohn Hermann wird am 30. August geboren. Erneut Kriegsdienst, jetzt im rheinischen Landwehrregiment, unter dem preußischen General Blücher. Nach Sieg in Waterloo zieht Eichendorff mit Blücher nach Paris. Rückkehr nach Berlin, auf Vermittlung des preußischen Reformers Gneisenau Dienst am Kriegsministerium. Nach Rückkehr Napoleons von Elba kurzfristig wieder Militärdienst. Finanzielle Probleme: Vor Eintritt in die Beamtentätigkeit muss ein Referendar bzw. Assessor eine Zeit lang kostenlos arbeiten, das kann sich Eichendorff nicht leisten.

27

1816

Breslau