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Ein brandneues Sams – mit Illustrationen von Erfolgsautor Paul Maar. Nichts darf man! Und so muss sich das Sams den ganzen Tag langweilen, während Herr Taschenbier auf der Arbeit ist. Draußen beobachtet es, wie ein paar Kinder einen Drachen steigen lassen. So was hätte das Sams auch gern. Weil der Drachenladen aber geschlossen ist, benutzt das Sams ausnahmsweise die verbotene Wunschmaschine. Und plötzlich steht vor ihm ein echter kleiner Drache! Ein lustiges Versteckspiel beginnt, denn natürlich darf Frau Rotkohl auf keinen Fall etwas erfahren. Auffällig ist nur, dass alle plötzlich so viel Glück haben. Denn das Sams hat tatsächlich einen chinesischen Glücksdrachen herbeigewünscht!
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Veröffentlichungsjahr: 2020
Drache oder Drachen? Das ist hier die Frage … Als das Sams sich einen Flugdrachen wünscht, kommt ein echter kleiner Drache aus der Wunschmaschine herausgepurzelt! Das Sams freut sich sehr über seinen neuen Freund, denn Herr Taschenbier muss jeden Tag zur Arbeit, und da kann es schnell langweilig werden. Allerdings duldet Frau Rotkohl keine Haustiere, und leider zählt so ein Drache auch dazu. Also muss das Sams ihn in Taschenbiers Zimmer verstecken, und das wird natürlich ein großes Abenteuer!
Eine neue Geschichte vom Sams – mit vielen fantasievollen Bildern von Paul Maar
Am Ende des ersten Bandes der Sams-Geschichten wünscht sich Herr Taschenbier mit dem letzten Sams-Wunschpunkt eine Wunschmaschine, die Wünsche erfüllen kann. Leider funktioniert sie nicht.
Im zweiten Band setzen das Sams und Herr Taschenbier die Wunschmaschine in Gang.
Nun funktioniert sie also, und Herr Taschenbier beginnt zu wünschen. Aber bald widerstreiten sich zwei Wünsche: Sein Freund Herr Mon hat gleichzeitig etwas anderes gewünscht als Herr Taschenbier. Die Folge ist, dass die Wunschmaschine überfordert ist und explodiert.
Im Nachhinein habe ich es manchmal bedauert, dass die Wunschmaschine so schnell kaputtging. Was hätten das Sams und Herr Taschenbier noch Überraschendes wünschen können!
Immer mal wieder habe ich mir ausgemalt, was noch alles hätte passieren können, wenn die Maschine nur nicht so schnell geborsten wäre.
Und jetzt habe ich eine dieser nachträglichen Wunschmaschinen-Fantasien zu Papier gebracht.
Hier ist sie:
Herr Taschenbier wohnte seit Samstag nicht mehr allein.
Am Samstag kam das Sams zu ihm. Er hatte das seltsame Wesen auf der Straße gefunden. Es war klein wie ein Kind, hatte feuerrote Haare, eine Nase wie eine Steckdose und viele blaue Punkte im Gesicht.
Herr Taschenbier wusste sofort, dass dies nur ein Sams sein konnte. Denn er hatte vorher eine merkwürdige Woche erlebt:
Am Sonntag
schien die Sonne.
Am Montag
bekam er Besuch
von seinem Freund, Herrn Mon.
Am Dienstag
hatte er Dienst.
Am Mittwoch
war Mitte der Woche.
Am Donnerstag
hatte es gedonnert.
Und am Freitag
bekam er frei.
Deshalb konnte das Wesen,
das am Samstag auf der Straße saß,
nur ein Sams sein.
Weil Herr Taschenbier das Sams erkannt hatte, sagte es »Papa« zu ihm und zog bei ihm ein. Die blauen Punkte im Sams-Gesicht waren keine Sommersprossen, sondern Wunschpunkte.
Doch mit jedem Wunsch, den Herr Taschenbier aussprach, verschwand ein Wunschpunkt.
Und weil Herr Taschenbier viel zu viele Wünsche hatte, waren die Wunschpunkte schnell verbraucht.
Gerade noch rechtzeitig, bevor der letzte Wunschpunkt weggewünscht war, wünschte sich Herr Taschenbier eine Wunschmaschine. Sie schien zu funktionieren. Jedenfalls blinkten einige grüne und rote Lichter an der Maschine.
Herr Taschenbier war begeistert und sagte zum Sams: »Jetzt muss ich nur noch wissen, wie die Maschine funktioniert.«
»Man stellt den Hebel erst auf EIN und spricht den Wunsch zum Trichter rein«, reimte das Sams.
Herr Taschenbier betrachtete die Maschine von allen Seiten und sah auch gleich den Trichter, den das Sams gemeint hatte. Und schon fing er an zu wünschen.
Er wünschte sich Kleider und eine Tasche voll Geld. Dann ging er mit dem Sams in ein vornehmes Restaurant, und die beiden aßen zu Abend. Allerdings nicht im Restaurant, sondern an einer Würstchenbude.
Als Nächstes wünschte sich Herr Taschenbier ein Auto. Das war aber ein ungenauer Wunsch, denn schon stand es in Taschenbiers Zimmer, eingequetscht zwischen Schrank und Bett. Sein Lieblingsstuhl war unter das Auto gekommen und völlig platt gewalzt.
Herr Taschenbier war sauer, wünschte den Stuhl wieder ganz und das Auto vors Haus. Er hätte es lieber an den Straßenrand wünschen sollen, denn nun blockierte es den Bürgersteig. Kein Wunder, dass ein Polizist Herrn Taschenbier aufforderte, das Auto sofort wegzufahren. Herr Taschenbier setzte sich ans Steuer, das Sams saß auf dem Nebensitz, als sie nun losfuhren. Er hatte zwar ein Auto, das hieß aber nicht, dass er es auch steuern konnte. Das Auto fuhr durch einen Vorgarten, über eine Terrasse, durchbrach eine Tür und stand erst in einem fremden Wohnzimmer still. Herr Taschenbier stieg hastig aus, fasste das Sams bei der Hand, und die beiden liefen nach Hause, so schnell sie konnten.
Dort stellte sich Herr Taschenbier vor die Wunschmaschine und rief atemlos: »Ich wünsche, dass das Auto dahin verschwindet, wo es hergekommen ist, und dass in diesem Wohnzimmer wieder alles so ist, wie es war, bevor ich hineingefahren bin!«
Dann setzte er sich aufs Bett. »Wir haben Glück gehabt, dass wir so schnell hier waren und den Schaden wiedergutmachen konnten«, sagte er zum Sams. Er musste immer noch heftig schnaufen.
»Du meinst, dass wir den Schaden wiedergutwünschen konnten«, verbesserte das Sams ihn.
»Hätte uns die Polizei erwischt, wären wir im Gefängnis gelandet wegen schwerer Sachbeschädigung und Fahrerflucht! Nicht auszudenken!«
»Ich kann mir das schon ausdenken«, sagte das Sams und begann zu singen:
»Wäre das nicht wunderschön,
wenn wir ins Gefängnis gehn?«
»Was soll denn daran schön sein?«, fragte Herr Taschenbier.
Das Sams sagte: »Stell dir doch mal vor, wie gemütlich es wäre
wenn wir ins Gefängnis gingen,
in der Zelle grölend singen,
aus dem Gitterfenster gucken
und unten auf die Wärter spucken!
Während wir die Jahreszahlen
an die Zellenwände malen.«
»Du wirst es nicht glauben, aber ich kann mir tatsächlich Schöneres vorstellen!«, sagte Herr Taschenbier. »Ich werde die Wunschmaschine jedenfalls nicht mehr anstellen.«
»Musst du auch nicht, sie ist ja schon angestellt«, sagte das Sams.
»Ich meine, ich werde sie nie mehr benutzen. Oder nur noch in ganz dringenden Fällen«, sagte er. »Ich will keine Autos mehr im Zimmer haben und schon gar keine Angst vor einer Verhaftung!« Damit stellte er den Hebel an der Maschine auf AUS. Dann holte er ein Bettlaken aus der Schublade und legte es über die Maschine. »Wenn ich die Maschine nicht mehr sehe, komme ich nicht in Versuchung, doch noch mal zu wünschen«, sagte er. »Außerdem muss Frau Rotkohl nicht unbedingt wissen, dass wir eine Wunschmaschine haben.« Frau Rotkohl war die Vermieterin und ziemlich neugierig.
»Nein, das muss sie niemals nicht«, bestätigte das Sams. »Wenn nicht sogar überhaupt nicht.«
»Sag mal: Kannst eigentlich auch du mit der Maschine wünschen?«, fragte Herr Taschenbier. »Bis jetzt habe immer nur ich gewünscht.«
»Ich kann es ja gleich mal ausprobieren«, sagte das Sams.
»Halt!«, rief Herr Taschenbier.
»Warum soll ich was weshalb halten?«, fragte das Sams. »Musst du das gleich so rausschreien? Ich steh doch neben dir. Samsregel 297:
Steht man vor dem Tisch zu zweien,
muss man gar nicht heftig schreien,
weil es auch viel leiser geht,
wenn man dicht zusammensteht.«
»Du weißt genau, was ich meine«, sagte Herr Taschenbier. »Ich will nicht, dass du die Wunschmaschine benutzt. Und schon gar nicht, während ich weg bin.«
»Warum nicht?«, fragte das Sams.
»Weil ich mir vorstellen kann, was du dann alles anstellst!«, sagte Herr Taschenbier.
»Ich will ja gar nicht alles anstellen. Nur manchmal die Maschine«, sagte das Sams.
»Das eben sollst du nicht!«
»Und wenn du dabei bist? Darf ich dann mal einen Wunsch in den Trichter sprechen?«
»Lieber nicht.«
»Auch nicht ein kleines Wünschlein?«
»Was würdest du dir denn wünschen?«, fragte Herr Taschenbier.
»Vielleicht ein kleines Würstlein?«, schlug das Sams vor.
»Na gut, dann sprich dein Wünschlein«, sagte Herr Taschenbier, zog das Bettlaken von der Maschine und stellte den Hebel auf EIN. Gleich begann ein rotes Licht zu blinken.
Das Sams hielt den Mund nahe an den Trichter und flüsterte: »Ich wünsche mir ins Zimmer hier eine zwei Meter lange Würstchenkette.«
Herr Taschenbier hatte den geflüsterten Wunsch zwar nicht verstanden, aber gleich darauf wusste er, was das Sams gewünscht hatte: Um Herrn Taschenbiers Hals hing eine Kette aus kleinen Knackwürstchen.
»Sehr schön gut«, sagte das Sams, während es ihm die Kette abnahm. »Jetzt muss ich aber noch mal wünschen.«
»Noch mal? Wieso?«, fragte Herr Taschenbier.
»Ich habe den Senf vergessen«, sagte das Sams, und schon rief es der Maschine zu: »Ich wünsche ein Glas Senf mit einem Löffel darin auf diesen Tisch hier!«
Das war genauer gewünscht als beim ersten Mal. Denn nun hatte Herr Taschenbier nicht etwa das Senfglas in der Tasche, es stand auch nicht irgendwo oben auf dem Schrank, sondern genau da, wo es hingewünscht worden war.