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Würstchenketten im Christbaum, Weihnachtslieder mit Saxophonbegleitung, jede Menge Geschenke und eine ganze Horde Samse. Besser hätte sich das Sams seinen allerersten Weihnachtsabend gar nicht vorstellen können. Und genauso soll es am ersten Weihnachtstag bitte schön auch weitergehen. Das Mini-Sams soll zurück in die Menschenwelt kommen. Das Sams, Papa Taschenbier und sogar Frau Rotkohl vermissen es so sehr. Aber der Zauberspruch, den sich das Mini-Sams merken muss, um zurück in Papa Taschenbiers Zimmer zu gelangen, ist einfach zu kompliziert. Und so erlebt das Mini-Sams ganz unverhofft einen ganz und gar abenteuerlichen und sehr lustigen Weihnachtstag.
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Veröffentlichungsjahr: 2022
Besser hätte sich das Sams seinen allerersten Weihnachtsabend gar nicht vorstellen können: mit Würstchenketten im Christbaum, Weihnachtslieder mit Saxofonbegleitung und einer ganzen Horde Samse. Und genauso soll es am ersten Weihnachtstag bitte schön auch weitergehen. Das Mini-Sams soll zurück in die Menschenwelt kommen. Wie gut, dass das Sams in null Komma nichts in die Sams-Welt verschwinden kann, um dem Mini-Sams den Trick zu verraten, wie es zurück zu Papa Taschenbier gelangen kann. Aber das Mini-Sams ist noch so klein und der Zauberspruch so kompliziert. Wie soll man sich das alles merken? Und so erlebt das Mini-Sams ganz unverhofft einen ganz und gar abenteuerlichen und sehr lustigen Weihnachtstag.
Weihnachten feiern mit dem Sams – mit vielen lustigen Illustrationen von Paul Maar
Eine neue Samsgeschichte
Bevor vom ersten Weihnachtsfeiertag erzählt wird, will ich erst mal allen Leserinnen und Lesern, die zum ersten Mal ein Sams-Buch in der Hand haben, erzählen, wie die Geschichte überhaupt begann.
Nämlich mit Herrn Taschenbier.
Er war ein freundlicher, schüchterner und ziemlich ängstlicher Mensch. Das änderte sich aber, als eines Samstags ein freches Sams zu ihm kam und sein geregeltes Leben völlig auf den Kopf stellte. Es blieb bei ihm und nannte ihn »Papa Taschenbier«.
Das Sams sorgte dafür, dass er mutiger und selbstbewusster wurde.
Das war auch nötig, denn Herr Taschenbier wohnt zur Untermiete bei Frau Rotkohl, die manchmal ein bisschen bestimmend ist.
Herrn Taschenbiers bester Freund ist Anton Mon. Er liebt Tiere und kann es nicht leiden, dass das Sams so gerne Würstchen isst.
Manchmal macht das Sams einen Ausflug in die Sams-Welt. Wo man die genau findet, ist nur dem Sams klar. Die Sams-Welt ist bewohnt von anderen Samsen, die es sich gut gehen lassen, meistens in der Sonne liegen oder Kürbisse ernten.
Das älteste Sams unter ihnen ist das Übersams. Es heißt so, weil es schon über zweihundert Jahre alt ist. Da es viel Erfahrung hat, hören die anderen Samse gerne auf das, was das Übersams verkündet. Allerdings wird es in letzter Zeit etwas vergesslich und ist manchmal sogar verwirrt.
Etwas ungewöhnlich ist das Pauker-Sams, dessen ganzer Körper mit Buchstaben bemalt ist. Es ist gewissermaßen der Lehrer in der Sams-Welt.
Und dann gibt es noch das jüngste aller Samse, das Mini-Sams.
Damit Herr Taschenbier nicht den Weihnachtsabend allein verbringen musste, hatte das Sams im zehnten Band dafür gesorgt, dass das Pauker-Sams und das Mini-Sams aus der Sams-Welt in die Menschenwelt kamen und mit Herrn Taschenbier feierten.
Es wurde der schönste Weihnachtsabend, den Herr Taschenbier je erlebt hatte. Nicht nur sein Freund Anton Mon war gekommen, sondern auch Frau Rotkohl, die eigentlich Weihnachten gar nicht leiden konnte. Aber das Mini-Sams hatte sie überredet, mit hinüber zu Taschenbier zu kommen, und zu ihrer eigenen Überraschung hatte es ihr dort gut gefallen.
Schließlich wurde dann gefeiert mit Würstchenketten am Christbaum, einer neuen Puppe auf Frau Rotkohls Sofa, Weihnachtsliedern mit Saxofonbegleitung und einem üppigen Weihnachtssalat, den Herr Taschenbier zusammen mit dem Sams zubereitet hatte. Aus Äpfeln, Nüssen, roter Bete, Gürkchen und Kartoffeln. Das Ganze schön klein geschnitten und gut gemischt.
Das war am Weihnachtsabend gewesen.
Wie ging es dann aber weiter?
Hier wird nun erzählt, was am nächsten Tag, dem ersten Weihnachtsfeiertag, alles los war. Eine ganze Menge, das kann jetzt schon verraten werden!
In der Menschenwelt läuteten die Kirchenglocken, die Fenster waren mit Sternen und Schneeflocken aus Silberpapier geschmückt, es roch nach Festtagsessen, auch noch ein bisschen nach dem Glühwein vom Vortag.
Aus vielen Kaminen stieg der Rauch senkrecht in den blauen Himmel, die Vorgärten waren von einem dicken Schneepolster bedeckt. Aus allen Häusern ertönte festliche Musik. Man hätte gar nicht auf den Kalender schauen müssen, um festzustellen: Heute war der erste Weihnachtsfeiertag.
Ganz anders sah es in der Sams-Welt aus.
Die Samse kannten weder Weihnachten noch schneebedeckte Gärten. Bei ihnen schien immer die Sonne. Gewöhnlich lagen alle träge im Gras, an ihren Kürbis gelehnt. Nur bei besonderen Ereignissen erhoben sie sich. Denn neugierig waren alle.
Gerade war so ein besonderes Ereignis. Viele waren aufgestanden, guckten und lauschten. Das Pauker-Sams und das Mini-Sams waren aus der Menschenwelt zurückgekehrt.
Eigentlich waren die beiden nur deswegen in der Menschenwelt gewesen, weil das Sams sie gebeten hatte, am Heiligen Abend zu Herrn Taschenbier zu kommen.
Das Sams war in Sorge gewesen, dass sein Papa an diesem besonderen Abend allein feiern müsste, und wollte ihm Weihnachtsgäste bieten. Deshalb hatte es die beiden anderen Samse dazugewünscht.
Das wäre aber gar nicht nötig gewesen. Denn dann reichten Taschenbiers Stühle kaum. Nicht nur die drei Samse hatten mit ihm den Weihnachtsabend gefeiert, sondern auch Herr Mon und sogar Frau Rotkohl.
Herr Taschenbier war glücklich gewesen.
Kaum waren das Pauker-Sams und das Mini-Sams von ihrem Weihnachtsbesuch in die Sams-Welt zurückgekehrt, ließ das Übersams nach ihnen rufen.
Es saß wie üblich auf einem großen, blau gepunkteten Kürbis.
»Erzählt! Was habt ihr in der Menschenwelt erlebt?« Auch das Übersams konnte seine Neugier kaum verbergen. »Wie ist Weihnachten, weshalb feiern da die Menschen und was genau feiern sie?«
»Das ist nicht so einfach zu beantworten. Gar nicht einfach!«, sagte das Pauker-Sams wichtigtuerisch. »Sozusagen überhaupt kein bisschen einfach!«
Das Mini-Sams nickte.
Das Pauker-Sams wollte damit ausdrücken, wie schwierig seine Nachforschungen gewesen waren. Und wie bewundernswert es war, dass es so viel herausbekommen hatte.
»Vielleicht erzählst du mir trutzdem … äh… trotzdem, was du weißt!«, sagte das Übersams. »Was wird da gefeiert?«
»Sie feiern gewissermaßen, dass ein Kind geboren wurde, sozusagen«, sagte das Pauker-Sams.
Es hatte sich diese merkwürdige Sprechweise angewöhnt, damit allen klar war, dass es ein Lehrer war. Normalerweise sah man es auch daran, dass sowohl sein Bauch als auch sein Rücken mit Buchstaben verziert war. Aber seit ihm das Übersams zu seinem Besuch in der Menschenwelt einen Taucheranzug gewünscht hatte, waren die Buchstaben natürlich verdeckt.
Das Mini-Sams nickte.
»Soviel mir bekannt ist, werden in der Menschenwelt ständig irgendwelche Kinder geboren«, sagte das Übersams. »Was war daran besonders?«
»Das Besondere daran ist, dass man deswegen Lieder singt«, sagte das Pauker-Sams.
Das Mini-Sams nickte noch einmal. »Ja, Lieder«, sagte es.
»Lieder?«, fragte das Übersams.
»Ja, man geht gewissermaßen mit der Stimme rauf und runter, sozusagen. Man nennt es Singen. Und alles muss sich auch noch reimen!«
»Reimen? Das ist hübsch. Reime sind was sehr Schönes. Das Taschenbier-Sams kann es besonders gut. Wo ist es überhaupt?«, sagte das Übersams.
»Es wollte bei seinem Papa bleiben«, sagte das Pauker-Sams.
»Na gut. Meinetwegen«, sagte das Übersams. »Kannst du mir mal zeigen, wie die Menschen mit der Stimme rauf- und runtergehen?«
»Ich kann dir gerne mal Singen zeigen, gewissermaßen«, sagte das Pauker-Sams.
»Ich hätte da mal eine Frage«, mischte sich das Mini-Sams ein. Es hatte bis jetzt ruhig dabeigestanden und zugehört.
»Ja?«, sagte das Übersams.
»Darf ich mitsingen? Die kleinen Menschen dürfen auch mitsingen«, sagte das Mini-Sams.
»Kleine Menschen singen? Sprichst du von Zwergen?«, fragte das Übersams. »Das sind die mit den langen Bärten und den spitzen roten Zipfelmützen, wie ich weiß.«
Das Mini-Sams musste lachen.
»Nein, das Mini-Sams meint sozusagen die Kinder«, sagt das Pauker-Sams.
»Ich verstehe. Die Kinder«, sagte das Übersams. »Wovon handeln eigentlich diese Luder … äh … Lieder?«
»Zum Beispiel von einem Knaben mit dem Namen Hol«, erzählte das Pauker-Sams.
»Ja, genau!«, bestätigte das Mini-Sams und begann zu singen: