Das Sams 9. Das Sams feiert Weihnachten - Paul Maar - E-Book

Das Sams 9. Das Sams feiert Weihnachten E-Book

Paul Maar

0,0
9,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Für das Sams ist es das erste Weihnachten bei Herrn Taschenbier. Um genau zu sein: Es ist sogar sein allererstes Weihnachten überhaupt! Kein Wunder, dass es sich mächtig wundert: Wer sind diese kleinen Flügelwesen, die angeblich im Himmel herumschweben? Weshalb muss Papa Taschenbier ständig Geheimnisse haben, obwohl das Sams ganz fürchterlich neugierig ist? Und warum stellt man sich plötzlich Bäume ins Wohnzimmer, wenn sie doch sonst das ganze Jahr über draußen bleiben müssen? Wie gut, dass an Weihnachten so viel gesungen und gereimt wird, damit kennt das Sams sich aus!

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2021

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Über dieses Buch

Für das Sams ist es das allererste Weihnachten! Und natürlich hat es viele Fragen: Warum stellt man sich Bäume ins Zimmer? Warum hat Papa Taschenbier Geheimnisse? Und warum backt man Plätzchen eigentlich nicht mit Würstchen-Geschmack? Wie gut, dass in der Weihnachtszeit so viel gesungen und gereimt wird, denn damit kennt das Sams sich aus. Und noch eine Sache weiß das Sams genauestens genau: Ein Fest ohne Gäste ist kein richtiges Fest – nun müssen sie nur noch eingeladen werden. Und Herr Taschenbier? Der wird an Heiligabend ein blau gepunktetes Wunder erleben!

 

Unterm Tannenbaum mit dem Sams – mit weihnachtlichen Illustrationen von Paul Maar

Ein Vorwort

Nachdem ich mal wieder in den ersten drei Sams-Bänden geblättert hatte, wo Herr Taschenbier noch als Untermieter bei Frau Rotkohl wohnt, ist mir aufgefallen, dass in diesen Büchern immer nur die Sonne scheint.

Im Sams-Film haben wir es zwar einmal regnen lassen, aber ansonsten herrschte auch hier ewiger Sommer.

Ich bekam Lust, Herrn Taschenbier und sein Sams mal im Winter mit allen üblichen deutschen Wetterlagen zu zeigen. Mal regnet es in Strömen, dann wieder schneit es, und die beiden können durch tiefen Schnee stapfen, mal gibt es Frost, mal Schneematsch.

So ist diese Wintergeschichte entstanden. Und als Höhepunkt des Winters durfte natürlich das Weihnachtsfest nicht fehlen.

Sams-Buch-Freunde und langjährige Sams-Kenner werden sich (und mich) jetzt bestimmt fragen: Und zu welchem Zeitpunkt spielt diese neue Geschichte?

Da kann ich nur antworten: Das weiß ich selber nicht genau. Vielleicht im ersten Drittel des dritten Bandes. In der Zeit, als das Sams keine Wunschpunkte mehr hatte und Herr Taschenbier noch nicht um Mitternacht aufs Hausdach gestiegen war, um neue Punkte zu bekommen.

 

Für alle, die zum ersten Mal ein Sams-Buch lesen, muss ich vielleicht kurz erzählen, wie die Geschichte begann.

Herr Taschenbier war ein schüchterner und ziemlich ängstlicher Mensch. Das änderte sich, als an einem Samstag ein freches Sams zu ihm kam und sein geregeltes Leben völlig auf den Kopf stellte. Es blieb bei ihm und nannte ihn »Papa Taschenbier«.

Das Sams sorgte dafür, dass er mutiger und weniger ängstlich wurde. Vielleicht waren daran auch ein bisschen die blauen Punkte im Sams-Gesicht schuld. Es waren nämlich Wunschpunkte, mit denen sich Taschenbier Wünsche erfüllen durfte.

Er hatte es nicht immer leicht mit diesem Sams: Es löste in einem Kaufhaus Feueralarm aus, nachdem es dort einen Taucheranzug hatte mitgehen lassen, trickste Herrn Taschenbiers Chef im Büro aus, später auch zwei Polizisten, zog sich den Zorn von Frau Rotkohl zu, Herrn Taschenbiers Vermieterin, und sorgte sogar für einen Schneesturm in Taschenbiers Zimmer.

Aber letztlich gewöhnte er sich mehr und mehr an sein freches Sams, fand es immer liebenswerter und wünschte mit einem letzten Wunschpunkt, dass es immer bei ihm bleiben konnte.

Mehr muss man zur Vorgeschichte gar nicht wissen. Sie erklärt sich von selbst.

 

Wie im sechsten und siebten Sams-Band wird auch hier im Buch von der Sams-Welt erzählt. Und viele meiner Leser werden sich fragen, wo ich diese Welt wohl angesiedelt habe.

Ich stelle mir nicht vor, dass diese Welt irgendwo ganz weit oben oder sogar auf einem anderen Planeten existiert. Es gibt sie gewissermaßen neben und zwischen unserer Welt.

Selbst ernsthafte Wissenschaftler, die sich mit der sogenannten Quantenmechanik beschäftigen, sind überzeugt, dass es viele Parallelwelten nebeneinander gibt. Sie schreiben von einem Multiversum.

Um es an einem Beispiel zu erklären: Es mag vielleicht nicht nur den einen Paul Maar geben, der Autor in Deutschland ist. In einer Parallelwelt könnte ich auch ein Basketballspieler in Laramie sein oder ein Rentner in Portugal.

In so einem Paralleluniversum stelle ich mir die Sams-Welt vor.

 

In den bisherigen Sams-Büchern spielen viele Figuren eine Rolle: Frau Rotkohl, Herr Lürcher, Herr Oberstein, ein Verkäufer im Kaufhaus, Polizisten, Bademeister, Eisverkäufer, Kinder auf dem Spielplatz, ein falscher Onkel Alwin, Taschenbiers Sohn Martin und dessen Freundinnen und Freunde, Taschenbiers Enkelin Betty und nicht zuletzt seine Frau Mara.

Es gibt aber nur drei Personen, die in sämtlichen Sams-Büchern auftreten. Hier sieht man sie:

 

Herr Taschenbier

 

das Sams

 

Herr Mon, der beste Freund Taschenbiers

 

Und nun wünsche ich viel Freude beim Lesen!

Warme Kleider und Gedankenketten

Herr Taschenbier stand am Fenster seines Zimmers und schaute hinaus. Die Büsche auf der anderen Straßenseite waren mit hellem Raureif überzogen. Der kahle Kirschbaum dahinter trug ein Glitzerkleid, und die Dächer der umstehenden Häuser hatten weiße Ziegel.

»Ganz schön frostig draußen!«, sagte er zum Sams. »Der Winter kommt.«

»Herr Winter kommt?«, fragte das Sams und schaute auch durchs Fenster. Draußen schob ein Mann gerade das gelbe Postwägelchen vorbei und hob grüßend die Hand, als er Herrn Taschenbier hinter der Fensterscheibe erblickte. Er trug Handschuhe, und wenn er ausatmete, schwebte eine neblige Atemwolke vor seinem Mund.

»Wenn du unseren Briefträger meinst, der heißt aber nicht Herr Winter, sondern Herr Endres«, sagte das Sams.

»Nicht Herr Winter kommt, sondern der Winter«, sagte Herr Taschenbier. »Ich spreche von der Jahreszeit. Wir müssen dir etwas Warmes kaufen.«

»Ein warmes Würstchen?«, fragte das Sams.

»Nein«, sagte Herr Taschenbier.

»Zwei?«, fragte das Sams.

»Nein!«

»Drei!« Das Sams strahlte. »Mit ganz viel Senf!«

»Mach dir keine falschen Hoffnungen«, sagte Herr Taschenbier. »Ich spreche von warmen Kleidern.«

»Ach so«, sagte das Sams enttäuscht. »Gibt’s die wirklich?«

»Was meinst du?«

»Warme Kleider!«

»Natürlich gibt’s die!«, sagte Herr Taschenbier. »Du stellst manchmal sehr dämliche Fragen!«

»Wie werden diese Kleider denn gewärmt?«, fragte das Sams. »In der Mikrowelle?«

Herr Taschenbier musste lachen. »Du nimmst wohl alles sehr genau«, sagte er. »Ich meinte keine warmen Kleider, sondern welche, die warm machen. Einen Pullover oder eine dicke Hose. In deinem superdünnen Taucheranzug wirst du frieren. Wir gehen am besten gleich los.«

»Wohin?«, fragte das Sams.

»Ins Kaufhaus. Da haben wir die größte Auswahl.«

»Kaufhaus, sehr gut«, sagte das Sams und fing gleich an zu singen:

»Kaufhaus, Feldmaus,

Kaufmaus, Kopflaus,

Kauflaus, Blumenstrauß!«

»Dasselbe Lied hast du schon mal gesungen«, sagte Herr Taschenbier.

Das Sams nickte. »Ich war ja auch schon mal im Kaufhaus. Da habe ich diesen wunderbar wundervollen, supertollen Taucheranzug her, den du superdünn nennst. Den werde ich niemals nicht ausziehen – und wenn es saumäßig superkalt wird!«

»Das musst du ja nicht. Du ziehst den Pullover einfach über den Taucheranzug.«

»Und die Hose?«

»Auch!«

»Gute Idee«, sagte das Sams. »Dann lass uns losgehen. Ob der Ober-Verkäufer mit der dicken Brille wohl noch da ist?«

»Meinst du den Abteilungsleiter?«, fragte Herr Taschenbier.

»Ja. Der mir den Taucheranzug geschenkt hat.«

»Schenken kann man das wohl nicht nennen«, sagte Herr Taschenbier. »Eigentlich ist der Taucheranzug mehr oder weniger geklaut.«

»Wieso?« Das Sams wunderte sich. »Erst wollte er, dass ich in den Anzug schlüpfe. ›Gummi dehnt sich‹, hat er gesagt. Und dann hat er gerufen: ›Verschwinde hier! Verschwinde aus meinem Kaufhaus!‹«

»Weil du so ein Chaos angerichtet hast mit deinem falschen Feueralarm!«

»Ja, das war ein sehr, sehr schönes Choas«, schwärmte das Sams.

»Chaos«, verbesserte Herr Taschenbier. »Wir sollten diesem Herrn jedenfalls aus dem Weg gehen. Er darf uns im Kaufhaus nicht entdecken, sonst kriegen wir Ärger.«

»Er wird uns niemals nicht entdecken, weil wir uns vor ihm verstecken«, reimte das Sams.

 

Aber es sollte ganz anders kommen, als es die beiden sich vorgestellt hatten!

Das Kaufhaus, das sie nun betraten, war vorweihnachtlich dekoriert. Überall an den Wänden hingen Tannenzweige aus Plastik, es gab Weihnachtsbäumchen mit bunten Kugeln und blinkende Lichterketten, und riesige, goldfarbene Sterne. In der Mitte stand ein großer Christbaum, mit künstlichem Schnee bestäubt. Aus allen Lautsprechern kam Musik.

»Dieses Weihnachtslieder-Gedudel geht mir auf die Nerven«, sagte Herr Taschenbier zum Sams. »Und diese ganzen künstlichen Christbäume. Man könnte meinen, schon morgen wäre Weihnachten.«

»Wein-Nachten?«, fragte das Sams. »Ist das eine Nacht, in der man Wein trinkt, oder eine, wo alle weinen?«

»Ich falle auf deine dummen Fragen nicht mehr herein«, sagte Herr Taschenbier. »Du weißt genau, dass es Weih-Nachten heißt. Eine geweihte Nacht!«

»Eine Nacht mit Geweih«, sagte das Sams. »Ungefähr so wie ein Hirsch?«

Herr Taschenbier ging nicht darauf ein.

»Ich weiß wirklich nicht, warum es Weih-Nachten heißt«, sagte das Sams. »Und nicht zum Beispiel »Weih-Tagen.«

»Ich erklär’s dir, wenn wir zu Hause sind«, sagte Herr Taschenbier. »Jetzt lass uns erst mal was Warmes für dich kaufen.«

»Ja, etwas schön warm Gewärmtes!«

Sie kamen an einer kleinen Bühne vorbei, eigentlich nur ein Podest mit einer weißen Rückwand. Darauf stand ein Mädchen, das als Weihnachtsengel verkleidet war.

Sie trug ein langes weißes Gewand, das ihr bis zu den Füßen reichte, war sichtlich geschminkt, hatte frisch geföhnte blonde Locken und ein Dauerlächeln im Gesicht.

In der Hand hielt sie eine goldene Glocke.

Das Sams blieb neugierig stehen.

»Warum hat das Mädchen ein Nachthemd an?«, fragte es Herrn Taschenbier.

»Es spielt einen Engel«, sagte er. »Das ist kein Nachthemd. Ein Engel trägt einfach ein langes, schönes weißes Gewand.«

»Du willst sagen: eine Engel«, verbesserte das Sams. »Wenn du sagst ein Engel, dann müsste es ja ein Junge sein.«

»Es heißt aber der Engel«, sagte Herr Taschenbier.