Das unheimliche Herz - Julian Rey - E-Book

Das unheimliche Herz E-Book

Julian Rey

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Beschreibung

In dieser neuartigen Romanausgabe beweisen die Autoren erfolgreicher Serien ihr großes Talent. Geschichten von wirklicher Buch-Romanlänge lassen die illustren Welten ihrer Serienhelden zum Leben erwachen. Es sind die Stories, die diese erfahrenen Schriftsteller schon immer erzählen wollten, denn in der längeren Form kommen noch mehr Gefühl und Leidenschaft zur Geltung. Spannung garantiert! »Sie wollen wissen, ob Sie leben werden«, stellte Tamara fest. »Aber das kann ich Ihnen nicht sagen.« »Können Sie nicht – oder wollen Sie nicht?« gab Christine heftig zurück. »Ich muß es wissen.« »Diesmal hängt ihre Zukunft von zuviel Ungewissem ab«, sagte Tamara ruhig. »Wird ein Mann zuviel trinken? Wird der Verunglückte überleben? Wird ein Engländer mit seinem Flugzeug abstürzen…?« Christine Fröhlich hatte ihn schon oft gesehen. Er fuhr morgens mit dem gleichen Bus wie sie. Er war groß, mit braunen Augen und gewelltem dunklem Haar und immer in irgendwelche Hefte vertieft. Soweit sie ausmachen konnte, als sie ihm mal neugierig über die Schulter sah, waren es mathematische Formeln und elektronische Schaltpläne, an denen er unentwegt irgendwelche Veränderungen vornahm. Sie verstand von so was nichts, obwohl sie als Kanzleisekretärin bei Rechtsanwalt Dr. Reese viel am Computer arbeitete. Einmal hatte sie versucht, die Aufmerksamkeit ihres Mitfahrers zu gewinnen, indem sie in einer Biege scheinbar zufällig gegen ihn fiel, aber er murmelte nur abwesend: »'tschuldigung« und sah nicht mal auf. So entging ihm, daß Christine langes blondes Haar hatte, welches sie zur Arbeit hochgesteckt trug, daß sie schlank und gutgewachsen war, mit sehenswerten langen Beinen und tiefblauen Augen, die immer etwas verträumt in die Welt schauten. Christine Fröhlich war zweiundzwanzig, eine junge Frau, die unbekümmert und voller Hoffnung der Zukunft entgegensah. Sie kannte ein paar junge Männer ihres Alters. Mit Tim hatte sie eine kurze heftige Affäre gehabt, aber es war nur eine temperamentvolle Bettgeschichte gewesen, ohne Zärtlichkeit und Romantik. Gerade das aber war es, wonach

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Veröffentlichungsjahr: 2016

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Gaslicht – 33 –Das unheimliche Herz

Julian Rey

»Sie wollen wissen, ob Sie leben werden«, stellte Tamara fest. »Aber das kann ich Ihnen nicht sagen.« »Können Sie nicht – oder wollen Sie nicht?« gab Christine heftig zurück. »Ich muß es wissen.« »Diesmal hängt ihre Zukunft von zuviel Ungewissem ab«, sagte Tamara ruhig. »Wird ein Mann zuviel trinken? Wird der Verunglückte überleben? Wird ein Engländer mit seinem Flugzeug abstürzen…?«

Christine Fröhlich hatte ihn schon oft gesehen. Er fuhr morgens mit dem gleichen Bus wie sie. Er war groß, mit braunen Augen und gewelltem dunklem Haar und immer in irgendwelche Hefte vertieft. Soweit sie ausmachen konnte, als sie ihm mal neugierig über die Schulter sah, waren es mathematische Formeln und elektronische Schaltpläne, an denen er unentwegt irgendwelche Veränderungen vornahm. Sie verstand von so was nichts, obwohl sie als Kanzleisekretärin bei Rechtsanwalt Dr. Reese viel am Computer arbeitete.

Einmal hatte sie versucht, die Aufmerksamkeit ihres Mitfahrers zu gewinnen, indem sie in einer Biege scheinbar zufällig gegen ihn fiel, aber er murmelte nur abwesend: »’tschuldigung« und sah nicht mal auf. So entging ihm, daß Christine langes blondes Haar hatte, welches sie zur Arbeit hochgesteckt trug, daß sie schlank und gutgewachsen war, mit sehenswerten langen Beinen und tiefblauen Augen, die immer etwas verträumt in die Welt schauten.

Christine Fröhlich war zweiundzwanzig, eine junge Frau, die unbekümmert und voller Hoffnung der Zukunft entgegensah. Sie kannte ein paar junge Männer ihres Alters. Mit Tim hatte sie eine kurze heftige Affäre gehabt, aber es war nur eine temperamentvolle Bettgeschichte gewesen, ohne Zärtlichkeit und Romantik. Gerade das aber war es, wonach sie sich sehnte und was ihre Träume erfüllte, in deren Mittelpunkt neuerdings ein gewisser Busbenutzer stand.

Der fuhr wie jeden Morgen weiter, während sie an der Ecke Ringstraße ausstieg und die paar Schritte zur Kanzlei zu Fuß ging. Dort begann dann ihr Berufsalltag: das Speichern neuer Klientendaten in den Computer, der Ausdruck wichtiger Schriftstücke, das Übertragen Dutzender von Schreiben auf Diskette, nachdem Dr. Reese sie diktiert hatte. Zwischendurch ein paar Worte mit ihrer Kollegin Lisa, die das Wochenende wieder mit dem Mann ihres Lebens verbracht hatte, den sie jedes Weekend wechselte. Das alles war Routine, ebenso wie das Abwehren der grapschenden Finger des flotten Kanzleivorstehers Seidel, der sich für unwiderstehlich hielt. Christine trug’s mit Fassung. Ebenso wie die gelegentlichen schwachen Herzstiche, unter denen sie seit ihrer Kindheit litt. »Ein angeborener kleiner Herzfehler, aber nicht weiter beunruhigend«, hatte Hausarzt Dr. Bremer schon vor Jahren diagnostiziert. »Mit dem wirst du 100 Jahre alt.«

Zur Zeit aber war es wohl mehr der Unbekannte im Bus, welcher ihr Herzschmerzen verursachte. Er wollte ihr einfach nicht aus dem Sinn gehen. Mittags im Imbiß an der Ecke dachte sie unentwegt an ihn, während sie einen leichten Salat verzehrte.

»Er heißt Rolf Lambert und arbeitet bei Computer-Bergmann am Rathaus«, sagte eine Stimme. Sie gehörte einer schwarzgekleideten eleganten Frau, die Christine gegenüber saß und einen Kaffee trank. Sie mochte um die

fünfzig sein, vielleicht auch älter, man konnte das nicht so genau sagen, ihr Alter war unbestimmbar. Sie hatte schwarze Augen im bleichen Gesicht und wirkte ganz anders als alle anderen älteren Frauen, die Christine kannte, irgendwie fremd und nicht einzuordnen. Dabei gepflegt und gutaussehend. Kein Muttityp. Eher schon eine unabhängige Geschäftsfrau.

»Woher wissen Sie das?« platzte Christine heraus.

»Woher weiß ich was? Daß er Rolf Lambert heißt – oder daß er Ihnen nicht aus dem Kopf geht?« fragte ihr Gegenüber mit feinem Lächeln zurück. »Ich weiß es eben, das muß Ihnen genügen. Und wenn Sie keine Angst vor der Zukunft haben, können Sie gerne noch mehr von mir erfahren.« Die Frau öffnete ihre große schwarze Handtasche und holte ein Kärtchen heraus. Sie reichte es Christine. »Ich weiß, daß Sie heute nach Kanzleischluß zu mir kommen werden, nachdem sie mit einem Blick durch die Glastür von Computer-Bergmann festgestellt haben, daß der Mann Ihrer Träume wirklich dort arbeitet.« Die Frau stand auf. »Ach ja, ehe ich’s vergesse, machen Sie sich nichts aus den Anzüglichkeiten, die inzwischen auf Sie zukommen. Also dann bis heute abend.«

»Tamara Faber, Weststraße 13«, stand auf der Karte. Kopfschüttelnd steckte Christine sie ein. Was für eine seltsame Frau. Eine Wahrsagerin, die mit ihren Tricks die Leute verblüffte, um sie dann als Kunden zu gewinnen? Aber woher konnte sie wissen, daß Christine immerfort an ›Ihn‹ dachte, und daß er Rolf Lambert hieß? Nachdenklich kehrte sie in die Kanzlei zurück, wo der flotte Herr Seidel ihr zuzwinkerte und eine seiner dummen Bemerkungen machte, die wie immer anzüglich und sexbezogen waren. Merkwürdig, auch das hatte diese Tamara Faber vorhergesagt.

Christine zögerte bis zum späten Nachmittag. Doch dann überwog ihre Neugier. Sie griff nach dem Branchenverzeichnis und suchte sich die Telefonnummer der Firma Bergmann, Computer, Rathausstraße 18, heraus.

»Computer-Bergmann am Rathaus«, meldete sich eine Frauenstimme.

»Kann ich bitte Herrn Rolf Lambert sprechen?«

»Bitte einen Moment, meine Dame. Herr Lambert ist im Lager. Ich hole ihn sofort.«

»Danke.« Aber Christine wartete nicht ab, sondern legte auf. Ihre merkwürdige neue Bekannte hatte mit ihrer Auskunft auch hier Recht. Es gab tatsächlich einen Rolf Lambert in diesem Computergeschäft. Aber war er wirklich ihr Mitfahrer im Bus? Sie sah zur Uhr. Bald war Feierabend.

*

»Telefon für dich«, rief das Lehrmädchen. »Eine Frau.« Rolf Lambert ging ins Büro. Aber niemand war am Apparat. Es hatte der anderen Seite wohl zu lange gedauert. Na, machte nichts. Die Kundin würde sich schon wieder melden.

Er kehrte ins Lager zurück. Er war dabei, die mittags gelieferten Computer aus ihren Kartons zu befreien. Das gehörte zu seinen Aufgaben als Fachverkäufer des Computerhauses Bergmann am Rathaus. Aber er war nicht recht bei der Sache. Er dachte an seine hübsche blonde Mitfahrerin im Bus. Seit Wochen sahen sie sich jeden Morgen, und er wußte immer noch nicht, wie er sie kennenlernen sollte. Einfach ansprechen? Das konnte wie ein plumper Annäherungsversuch aussehen. Er wagte es einfach nicht und versteckte sich lieber hinter seinen Heften.

Er sah ihre schlanke Figur, den schön geschwungenen Nacken, das hochgesteckte blonde Haar, die tiefblauen Augen. Er hätte sie sofort aus dem Gedächtnis malen können, wenn ihm diese künstlerische Begabung nicht abgegangen wäre. Statt dessen entwickelte er in jeder freien Minute neue Schaltsysteme, welche eines Tages die Computerwelt revolutionieren würden. So hoffte er wenigsten bei seiner unermüdlichen Tüftelarbeit.

»Bitte beeilen Sie sich«, drängte Herr Bergmann. »Der Kunde da drüben wird schon ungeduldig. Er interessiert sich für Modems. Sehen Sie zu, daß Sie ihm unser Topmodell verkaufen.« Herr Bergmann kannte nur eins: Umsatz, Umsatz und noch mehr Umsatz. Bei der Gehaltszahlung war er weniger großzügig. Aber es war ein fester Job, den man heutzutage nicht leichtfertig aufs Spiel setzen durfte, wußte Rolf Lambert.

Er hob den letzten Computer aus dem Karton. Dann ging er nach vorne, begrüßte den Kunden freundlich und erklärte ihm ruhig und allgemeinverständlich die Wirkungsweise eines Modems: »Ist nur eine kleine Box, die kaum Platz beansprucht. Die schalten Sie zwischen ihren Heimcomputer und das Telefon. Über den Server können Sie dann mit aller Welt verkehren. Das Modem setzt die Zeichen Ihres Computers in Signale um, welche durch das globale Telefonnetz jeden beliebigen Ort erreichen, wo sie im Computer des Empfängers wieder entschlüsselt werden.«

»Server, was ist das?« fragte der Kunde, ein älterer Herr im Ruhestand.

»Eine Art Telefonzentrale, über die das alles vermittelt wird. Sie zahlen dafür eine kleine monatliche Gebühr. Sie wählen den gewünschten Teilnehmer statt im Telefon über ihren Computer an. Das Übrige macht Ihr Modem dann ganz automatisch.«

»Ist so ein Modem nicht schrecklich teuer?« erkundigte sich der Mann besorgt. »Wissen Sie, ich bin kein Profi, und im Grunde ist es mehr für meinen Enkel, wenn er mich besuchen kommt.«

»Nehmen Sie das preiswerte Modell für Einsteiger. Aber erst wollen wir mal sehen, welcher Server für Sie am günstigsten ist und was das Abonnement kostet.«

Vom mißbilligenden Räuspern des Chefs begleitet, stellte er dem Kunden das billigste Programm zusammen, bei dem das Computerhaus Bergmann den kleinsten Profit machte. Als er zwischendurch kurz aufblickte, sah er in ein Paar wohlbekannter tiefblauer Augen. Seine Bus-Gefährtin stand draußen und schaute durch die Glastür herein. Rasch widmete er sich wieder dem Kunden, um seine Überraschung und Verlegenheit zu verbergen. War sie seinetwegen hier? Unsinn. Reiner Zufall. Hunderte tummelten täglich durch die Einkaufszone am Rathaus. Ihr Ziel waren sicher die chiquen Boutiqen ringsum und nicht der langweilige Computerladen. Als er schließlich zögernd den Kopf hob, war sie verschwunden.

»Unser Topmodell, habe ich gesagt«, rügte ihn Herr Bergmann. »Und was tun Sie? Sie verkaufen ihm das billige Ding fast zum Selbstkostenpreis.«

»Womit der Kunde für den Anfang sehr zufrieden sein wird. Und ein zufriedener Kunde kommt wieder«, versicherte Rolf Lambert dem Chef, der sich nicht ganz überzeugt zurückzog.

*

Christine hatte pünktlich mit ihrer Arbeit in der Kanzlei Schluß gemacht. Es lag nichts Dringendes vor, das Überstunden verlangt hätte. Sie nahm den Bus. Aber nicht nach Hause wie sonst, sondern Richtung Innenstadt. Sie mußte der Geschichte einfach auf den Grund gehen und feststellen, ob diese Tamara Faber wirklich in jedem Punkt alles richtig vorausgesagt hatte. Das Ganze schien so verrückt und unwirklich, daß sie nicht auf halbem Weg haltmachen mochte, sondern die ganze Wahrheit wissen wollte.

Sie fand das Geschäft sofort. Es hatte zwei große Schaufenster in der Rathausstraße. Sie betrachtete die Auslagen, obwohl sie sich nichts aus Computern machte. Nicht in ihrer Freizeit. Es reichte ihr völlig, bei der Arbeit mit diesen Geräten zu tun zu haben. Dann warf sie einen Blick durch die Glastür in die Verkaufsräume. Sie sah ihn sofort. Er stand an einem der Tische im Gespräch mit einem Kunden, dem er offenbar etwas erklärte. Er sah kurz auf, aber sie wartete nicht ab, ob er sie wahrgenommen hatte, sondern zog sich rasch zurück.

Ihr Herz klopfte. Alles stimmte. Er hieß Rolf Lambert, und er arbeitete bei Computer-Bergmann. Alles war, wie diese rätselhafte Frau gesagt hatte. Und jetzt? Unschlüssig stand Christine auf dem Rathausplatz, um den der Großstadtverkehr brauste. Wie würde es weitergehen? Würde sie ihn kennenlernen? Würde sich daraus eine nette Bekanntschaft entwickeln und vielleicht sogar mehr?

»Wenn Sie keine Angst vor der Zukunft haben, können Sie gerne noch mehr von mir erfahren«, hörte sie die Stimme Tamara Fabers. Zögernd zog sie das Kärtchen aus der Umhängetasche. Dann strebte sie der U-Bahn zu.

Die Weststraße war eine von hohen Mietshäusern gesäumte Straße. Mit Ausnahme der Nummer 13. Das Schild mit dieser Zahl hing an einer schmiedeeisernen Pforte in einer Lücke zwischen den hohen Häusern. Dahinter erstreckte sich ein Grundstück, durch das ein schmaler Kiesweg zu einem niedrigen, efeubewachsenen Haus führte, das weit hinten im verwilderten Garten lag. Haus und Garten paßten nicht recht in diese Landschaft nüchterner Mietsblöcke.

Die Pforte quietschte in ihren Angeln, als Christine sie öffnete. Ihre langen schönen Beine trugen sie mit entschlossenen Schritten zur Haustür. Drinnen schepperte eine Glocke, als sie den altmodischen Klingelzug betätigte. Es dauerte eine Weile, bis geöffnet wurde. Tamara Faber stand vor ihr. Sie trug einen schwarzen Hausanzug, der sie schlank und elegant wirken ließ und jünger als bei ihrer ersten Begegnung, aber noch immer von unbestimmbarem Alter. Sie hielt eine unendlich lange schwarze Zigarettenspitze zwischen den Fingern der schmalen Hand.

»Kommen Sie herein, Christine«, sagte sie ohne eine Spur von Überraschung. Sie ging voraus, in einen geschmackvoll eingerichteten Salon und deutete auf ein bequemes Sofa. »Bitte, setzen Sie sich. Nehmen Sie einen Sherry? Ein trockener Amontillado, sehr zu empfehlen.« Sie schenkte aus einer Kristallkaraffe zwei kleine Gläser ein und setzte sich zu ihr. Sie hob ihr Glas. »Auf unser Wohl, und auf den langen Weg, den wir gemeinsam gehen werden.«

Christine nahm zögernd einen Schluck. Sie war ratlos und verstand nicht. Was für einen langen Weg meinte diese Frau? Woher wußte sie, daß sie Christine hieß?

»Ich weiß auch, daß Ihr Familienname Fröhlich ist«, ergänzte ihre Gastgeberin, als habe sie ihre Gedanken erraten. »Aber das nur am Rande. Sie haben nachgeprüft, daß er Rolf Lambert heißt und im Computerladen am Rathaus arbeitet, nicht wahr? Ich verstehe Ihre Skepsis. Aber Sie dürfen mir ruhig vertrauen. Und jetzt wollen Sie wissen, ob Sie ihn kennenlernen werden. Morgen, um Ihre Frage gleich zu beantworten. Sie müssen für die Kanzlei neue Disketten besorgen und werden das dann natürlich bei Computer-Bergmann erledigen.«

Christine war eine moderne junge Frau. Sie war es gewöhnt, den Dingen auf den Grund zu gehen. »Okay«, sagte sie, »daß ich für einen Diskettenkauf zu Bergmann gehen würde, in der Hoffnung, den bewußten Herrn kennenzulernen, ist leicht zu raten. Aber woher ist Ihnen bekannt, daß wir für die Kanzlei neue Disketten brauchen? Woher kennen Sie meinen Namen? Und woher wissen Sie, daß ich an Rolf Lambert interessiert bin, von dem ich nicht mal wußte, wie er heißt und wo er arbeitet? Im Gegensatz zu Ihnen, Frau Faber, die alles zu wissen scheint.«