Das Vermächtnis der Baba Jaga - David Seinsche - E-Book

Das Vermächtnis der Baba Jaga E-Book

David Seinsche

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Beschreibung

Die Baba Jaga lebt im Einklang mit der Natur. Als das Christentum in ihren Lebensraum vordringt, sieht sie sich der Vernichtung ausgesetzt. Nur mit ihrem Einfallsreichtum gelingt es ihr, sich zu widersetzen. Doch trotz ihrer Fähigkeiten kann sie nicht wissen, was ihr bevor-steht.

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Veröffentlichungsjahr: 2025

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Ähnliche


Table of Contents

Das Vermächtnis der Baba Jaga

Impressum

Das Vermächtnis der Baba Jaga

Glossar

Der Autor

David Seinsche

 

Das Vermächtnis der Baba Jaga

Der Barde #3

 

Phantastische Novelle

 

 

 

Ashera Verlag

Impressum

Die Handlung und alle handelnden Personen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit mit lebenden oder realen Personen wäre rein zufällig.

 

Die Zwischentexte zu dem Barden Manchego stammen von Alisha Bionda.

 

Bisher in dieser Reihe erschienen:

Die Menschenfresserin von Marc Stroot

Der Schlund von Stefan S. Kassner

Das Vermächtnis der Baba Jaga von David Seinsche

 

Erste Auflage im April 2025

 

Copyright © 2025 dieser Ausgabe by

Ashera Verlag

Hochwaldstr. 38

51580 Reichshof

ashera.verlag@gmail.com

www.ashera-verlag.net

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck oder andere Verwertungen – auch auszugsweise – nur mit Genehmigung des Verlags.

Covergrafik: pixabay

Coverlayout: Atelier Bonzai

Innengrafik: Pixabay

Szenentrenner: pixabay

Redaktion: Alisha Bionda

Lektorat & Satz: TTT

Vermittelt über die Agentur Ashera

(www.agentur-ashera.net)

„Ich habe euch gestern Abend versprochen, euch mehr von meinen Reisen durch die Zeiten und Welten zu erzählen. Und ihr sollt nicht enttäuscht werden.“

Manchegos Lächeln ließ dem ein oder anderen Mann schlichten Gemüts die Nackenhaare zu Berge stehen.

Der Schankraum der Taverne »Zum schwankenden Lampion« war bis auf den letzten Platz am Tresen gefüllt.

Sie alle waren gekommen, um neue Geschichten des Barden, um den sich die wunderlichsten Fabeln rankten, zu lauschen.

„Nun lass dich nicht länger bitten, Alter“, forderte ihn ein grobschlächtiger Bauer mit finsterem Gesichtsausdruck auf.

Manchego nippte an seinem Kelch mit Rotwein, holte tief Luft – und begann ...

 

 

Der Wald brannte lichterloh. Meterhohe Flammen züngelten aus den Baumkronen und sprangen ohne Zögern auf das nächste Opfer über. Die Frau stand inmitten der Feuerzungen. Sie spürte, wie die Hitze ihre Haut berührte und ihr Fleisch versengte. Beißender Qualm umhüllte sie. Das Knistern in der Luft erschien ihr wie ein Brüllen. Panisch blickte sie sich um, auf der Suche nach einem Ausweg aus dem Feuersturm. Doch unabhängig, wohin sie sich wandte, überall sah sie nur den roten Stier. Sie war der Verzweiflung nahe. Als eine meterhohe Flammenwand auf sie zuschoss, schloss sie die Augen und erwartete den Tod. Sie hoffte, dass ihr Ende schnell kommen würde.

Mit einem Mal schien das Feuer zu erstarren. Eine allumfassende Stille kehrte ein. Die Frau wagte nicht, ihre Augen zu öffnen, sondern wartete ab, was als Nächstes geschehen würde.

»Jadwiga …«, flüsterte eine Stimme direkt hinter ihr.

Sie wagte nicht, sich umzudrehen.

»Jadwiga …«, hörte sie ihren Namen erneut.

Es klang wie ein Lufthauch im Frühling, wenn die ersten Blumen zögernd ihre Köpfe aus dem Erdboden reckten.

Die Frau nahm all ihren Mut zusammen, drehte sich langsam in die Richtung, aus der das Flüstern kam und öffnete die Augen einen Spalt weit. Nur wenige Meter von ihr entfernt stand ein Wesen, hell schimmernd wie ein Sonnenstrahl, der sich im Morgentau bricht. Es war groß, an die zwei Meter und in ein weites Gewand gehüllt. Obwohl sich der Wind genau wie die Flammen schlagartig gelegt hatte, wehte das silbrig-glänzende Haar des Wesens sanft um sein Gesicht. Jadwiga konnte nicht erkennen, ob es sich um eine männliche oder eine weibliche Erscheinung handelte, so hell schien sie. Die Gestalt sah die junge Frau an und blickte direkt in ihr Innerstes.

Jadwiga durchfuhr ein Schauer. »Wer bist du?«, fragte sie leise.

»Ich bin der Hüter des Waldes.«

»Ist das ein Traum?«

»Ja und nein. Dies ist die Vision einer möglichen Zukunft. Du bist in großer Gefahr, Jadwiga. Jemand wird kommen, der dich als Bedrohung ansieht. Er wird vor nichts zurückschrecken, um dich zu bekämpfen.«

»Wann?«, wollte Jadwiga wissen.

»Heute, morgen oder auch niemals. Die Zukunft ist ständig in Bewegung.«

Die junge Frau wollte sich mit diesen kryptischen Andeutungen nicht zufriedengeben. »Erzähl mir mehr von diesem Jemand«, forderte sie. »Warum will er mich bekämpfen? Ich bin doch nur eine Frau. Und obendrein allein. Ich bin für niemanden eine Bedrohung.«

»Dafür ist die Zeit noch nicht reif«, entgegnete der Hüter. »Du wirst ihn erkennen, wenn es an der Zeit ist.«

»Wie kann ich gegen ihn bestehen?«

»Das musst du selbst herausfinden, Jadwiga. Du wirst aber nicht allein sein. Ich werde dir beistehen und dich mit all meiner Kraft unterstützen. Und nun geh.«

»Wohin?«

»Zurück in die Wirklichkeit. Bereite dich vor. Du hast nicht viel Zeit.«

Obwohl Jadwiga viele Fragen hatte, war ihr bewusst, dass ihr Gegenüber nichts mehr sagen würde. Daher schloss sie erneut die Augen.

 

 

Als sie sie wieder aufschlug, lag sie auf einem hölzernen Gestell, welches mit Fellen überzogen war. Nach einem Augenblick bemerkte sie, dass sie sich in ihrem Bett befand, das in einer kleinen Hütte mitten im Wald aufgestellt war. Jadwiga blinzelte und versuchte, den letzten Schlaf zu verbannen. Einige Sonnenstrahlen glitten sanft durch das Fenster über ihr Bett und kitzelten ihre Füße. Zu ihrer Linken hörte sie ein leises Miauen. Als sie hinsah, erkannte sie ihre Katze, die auf dem Tisch saß und sie mit großen Augen beobachtete.

»Boryana, komm her zu mir«, lockte Jadwiga und streckte eine Hand aus.

Die Katze ließ sich die Einladung nicht entgehen und sprang direkt von ihrem Sitzplatz in das warme Bett. Wohlig kuschelte sie sich an ihre Herrin und schnurrte vergnügt. Jadwiga streichelte das Tier, aber ihre Gedanken kehrten zurück zu dem Traum. Sie war sich nicht sicher, ob es sich wirklich um eine Vision gehandelt oder ob ihr Unterbewusstsein ihr einen Streich gespielt hatte.

Gerne hätte sie weiter darüber nachgedacht, aber das Tagewerk wartete auf sie. Sehr zum Verdruss ihrer Katze schälte sie sich aus dem Bett und ging zur Waschecke, wo sie am Vorabend eine Schüssel mit frischem Wasser platziert hatte. Obwohl die Sonne ihre Strahlen in die Hütte schickte, war es noch kalt. Es musste noch früh am Morgen sein, entschied Jadwiga. Sie tauchte ihre klammen Finger in das Becken und spritzte sich einen Schwall des kühlen Nasses ins Gesicht. Danach zog sie ihr Nachtkleid aus, nahm ein feines Leinentuch zur Hand und tauchte dieses ebenfalls ein. Damit wusch sie ihren Körper gründlich ab und nahm dann eines ihrer Kleider vom nahen Ablagestuhl. Ihr langes, glänzend schwarzes Haar flocht sie zu einem Zopf, der ihr bis knapp über die Hüfte reichte. Zusätzlich band sie es mit einem Lederriemen in ihrem Nacken so zusammen, dass sie bei ihrer Arbeit nicht gestört würde. Zuletzt blickte sie in einen an die Wand gehängten Silberteller, ihren wertvollsten Besitz. Eine Frau von dreiundzwanzig Jahren sah sie aus Augen von unterschiedlicher Farbe an. Die Gesichtszüge waren ebenmäßig, ihre Lippen rot und voll. Sie hatte ihr schönes Aussehen ihrer Mutter zu verdanken, und sie freute sich täglich darüber, so ein offensichtliches Andenken an sie zu haben. Dass eines der Augen von leuchtendem Gelb war, mochte zwar sehr ungewöhnlich sein, aber weder Jadwiga, noch jemand anderes hatte sie je daran gestört.

Für den Tag plante sie, in den Wald zu gehen und Beeren und Pilze zu pflücken. Außerdem wollte sie in das nahe Dorf, um ihre Vorräte aufzufüllen. Sie nahm ihren Jutebeutel und schlang ihn sich um die Schultern.

Boryana, die noch immer auf dem Bett lag, beobachtete jeden Schritt ihrer Herrin und schlug ab und an mit dem Schwanz auf das unter ihr liegende Bärenfell.

»Komm schon, du kannst nicht den ganzen Tag hier faul herumliegen, während ich schuften muss.« Jadwiga fuhr mit der Hand durch das dichte schwarze Fell der Katze. Diese ließ nur ein widerwilliges Miauen hören und drehte sich um.

Na gut, dann eben nicht, dachte die junge Frau. Ihre Katze würde sich schon bewegen, wenn sie Hunger bekam. Es gab genug Mäuse in der Umgebung, dass sich Jadwiga keine Sorgen machen musste, ihre Katze würde verhungern.

Sie zog ihre Stiefel über die nackten Beine, schlang ihren Umhang aus grobem Stoff um sich, öffnete die Tür und trat aus der Hütte nach draußen. Die Sonne stand noch unterhalb der Baumkronen und bemühte sich, den Boden zu wärmen. Die nächste Siedlung war über drei Stunden entfernt, und wenn Jadwiga vor der Mittagsstunde dort sein wollte, durfte sie keine Zeit mehr verlieren. Mit kräftigen Schritten ging sie voran und verließ die Lichtung, auf der ihr Haus stand. Der Pfad, dem sie folgte, führte schlängelnd durch den Wald, und mehrfach musste Jadwiga über aufgrund des Alters gestorbene und umgefallene Bäume hinüberklettern. Ihr machte es nichts aus, denn schon bald wurde es wärmer, sodass sie ihren Umhang ablegen und in ihren Beutel stecken konnte. Die Vögel sangen fröhliche Lieder, die Tiere, die am Boden lebten, eilten emsig umher. Zweimal legte Jadwiga eine kurze Pause ein und hörte den Tieren zu. Ihre Füße waren die Belastung gewöhnt und schmerzten nicht.

Schon von Weitem hörte sie das laute Treiben in dem Dorf.

---ENDE DER LESEPROBE---


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