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Roland Grube

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Beschreibung

Stellen Sie sich eine Gesellschaft vor, die wie ein Bienenstaat aufgebaut ist. Menschen üben spezialisierte Tätigkeiten aus und werden dazu biologisch transformiert. Stellen Sie sich weiter vor, dass dieser Staat perfekt funktioniert und allen anderen technisch und militärisch überlegen ist. Ist das ein dystopischer Albtraum, in dem die Menschen ihre Individualität und Freiheit verlieren oder gar ein Zukunftsmodell für die Menschheit? Nach Jahren der kriegerischen Auseinandersetzungen koexistieren der Bienenstaat und die anderen, freien Gesellschaften nebeneinander, bis die freien Gesellschaften durch Misswirtschaft und Korruption vor dem Zusammenbruch stehen. Ausgerechnet der Bienenstaat ist nun allein in der Lage, die katastrophalen Folgen dieser Entwicklung für Mensch und Umwelt abzuwenden. Was wird nun dieser isolierte von allen gehasste Staat tun. Wird er moralisch und verantwortungsvoll im Sinne der gesamten Menschheit handeln oder wird er unbeteiligt den Dingen ihren Lauf lassen und nur sich selbst schützen? Wie geht es Menschen, die den Bienenstaat verlassen, um sich der Transformation und dem Verlust der Individualität zu entziehen und in einer zerfallenden Gesellschaft ankommen. Was passiert andererseits mit Menschen, welche die zusammenbrechenden freien Gesellschaften verlassen und im Bienenstaat Schutz suchen? Vor diesem Szenario wirft die Erzählung gesellschaftliche und ethische Fragen auf. Individuelle Freiheit gegen staatlichen Zwang, Verantwortungsethik gegen Utilitarismus, Legitimität staatlich gelenkter Transformation von Mensch und Gesellschaft, Bedeutungsverlust der großen Religionen und des Heiligen bis hin zu Problemen der Migration und Integration. Gibt es Antworten auf diese Fragen?

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Veröffentlichungsjahr: 2024

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Roland Grube

Der Bienenstaat

eine utopische Erzählung

denn der Mensch kann von keinem Menschen (weder von anderen noch sogar von sich selbst) bloß als Mittel, sondern muss jederzeit zugleich als Zweck gebraucht werden, und darin besteht eben seine WürdeImmanuel Kant

Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1 John und Jane

Kapitel 2 Alex und Atahualpa

Kapitel 3 Die Bienenstaat Erzählung

Kapitel 4 Der Rat

Kapitel 5 Migration

Kapitel 6 Abgeschnitten

Kapitel 7 Wabe 37

Kapitel 8 Die Parade

Kapitel 9 Walter

Kapitel 10 Tristan

Kapitel 11 Der Deal

Kapitel 12 Die Schule

Kapitel 13 Die Siedlung

Kapitel 14 Emotionen

Kapitel 15 Rückkehr

Kapitel 16 Winnie und Atahualpa

Kapitel 17 Einzug

Kapitel 18 Verwirrung

Kapitel 19 Sündenfall

Kapitel 20 Nullpunkt

Impressum

Kapitel 1 John und Jane

Sie hießen John und Jane, so wie alle der Reproduktionsklasse. In ihren vollständigen Namen waren ihre persönliche Identifikationsnummer, Klasse, Reproduktionseinheit und Reproduktionsgruppe codiert. Für den täglichen Gebrauch waren sie weder geeignet noch notwendig.

John und Jane waren mehr oder weniger naturbelassen, wenn man außer Acht ließ, dass sie einem langen Prozess der Fortpflanzungskontrolle und Selektion entstammten. Naturbelassen bedeutete, dass all ihre Organe und Extremitäten im selben Zustand waren, wie nach ihrer Geburt und dass sie außer den üblichen Identifikationschips und der Schnittstelle in das Kommunikationsnetzwerk keine weiteren modifizierenden Implantate oder äußeren biomechanische Ergänzungen aufwiesen.

Nach ihrer Auswahl und Zusammenführung hatte man ihnen eine großzügige Wohneinheit in R-City, wie man gewöhnlich die Reproduktionseinheit nannte, zugewiesen bekommen.

John und Jane wussten, was von ihnen erwartet wurde und was passieren würde, wenn sie diesen Erwartungen nicht gerecht würden. Gemäß diesen Erwartungen hatten sie in den 14 Jahren seit ihrer Zusammenführung 3 Nachkommen gezeugt und Jane sie geboren.

Da die Klasse, nach der sich auch der Name richtete, erst mit Beginn der Pubertät festgelegt wurde, hießen die Nachkommen bis dahin Kind 1, Kind 2 und Kind 3.

John, Jane und ihre drei Nachkommen bildeten eine Gruppe im Rahmen der Reproduktionseinheit.

Anfangs hatte man die Bedeutung von Sinnerleben und Sozialkontakten für die Erhaltung optimaler Reproduktionsbedingungen unterschätzt und inzwischen sowohl Kontakte zwischen den Reproduktionsgruppen der Einheit zugelassen als auch allen Johns und Janes eine Aufgabe zugewiesen. Ihre Aufgabe war die Ausbildung ihrer Nachkommen, der sie in einem speziell dafür eingerichteten Raum ihrer Wohneinheit nachkamen.

Unser John und unsere Jane kamen der Ausbildungsaufgabe für ihre 3 Nachkommen hingebungsvoll nach. Es erfüllte sie zutiefst mit Sinn, wenn sie an ihren Beitrag für das Gedeihen des Bienenstaates dachten. Die Vorstellung, dass sie Kind 1, Kind 2 und Kind 3 eine geistige, moralische und motorische Grundausstattung mitgeben würden, die sie zu wertvollen Angehörigen gleich welcher Klasse machen würden, erfüllte sie mit Stolz und Genugtuung.

Die Steuerung der Sozialkontakte war eine deutlich komplexere Herausforderung gewesen. Wo sollten die Gruppen sich treffen? Nur die Erwachsenen oder zusammen mit den Kindern? Die Kinder auch ohne die Erwachsenen? Was sollten sie zusammen machen, über was sprechen?

Die Lösung war so einfach wie augenfällig. Man hatte eine Vielzahl kleinbürgerlicher sogenannter Freizeitaktivitäten oder Spiele in Simulationen nachgebildet. Es gab Simulationen nur für Erwachsene, für Erwachsene und Kinder oder nur für Kinder.

Nach der letzten Ausbildungseinheit für Kind 1, Kind 2 und Kind 3 sammelte sich die Gruppe vor dem großen Schirm und besprach, wer zu welcher Simulation Lust hatte. Dabei konnten sie sich auch durch das auf dem Schirm verfügbare Angebot anregen lassen. Es kam dann zu täglich anderen Konstellationen, bei denen sich alle zusammen, jeder einzeln oder in verschiedenen Zusammenstellungen auf die bevorzugten Simulationen einbuchten. Kind 3 war mit einem Jahr natürlich noch nicht in der Lage, eine Simulation auszuwählen und zu buchen. Deshalb lief es immer bei der von John und Jane gebuchten Simulation mit. Es sei denn, John und Jane hatten eine für Kleinkinder nicht geeignete Simulation ausgewählt. Für diesen Fall gab es die Care Unit, an die Kind 3 für die Dauer der Simulation angeschlossen werden konnte.

Es kam durchaus vor, dass ein Mitglied der Gruppe an keiner Simulation teilnehmen wollte. Für diesen Fall gab es den Beschäftigungsraum in der Wohneinheit. Dieser war für alle denkbaren Arten passiver oder aktiver individueller Betätigung eingerichtet.

John und Jane konnten sich köstlich über die angebotenen Simulationen amüsieren. Wie hatten die Menschen früher auf solche sinnfreien Aktivitäten verfallen können. Sie dienten weder dem Bienenstaat noch dem Planeten. Andererseits erzeugten sie auf seltsame Weise ein Gefühl der Freude und es konnte sogar vorkommen, dass man in unkontrolliertes Lachen ausbrach. In jedem Fall kam man mit einem Gefühl der Befriedigung und des Wohlbefindens wieder heraus. Wie auch immer es zuging, es war erlaubt, ja wurde sogar gefördert und immer wieder erweitert.

Zur vorgegebenen Zeit trafen sich alle Gruppen, die sich auf eine Simulation gebucht hatten in der großen Halle der Einheit. Vor Betreten der Halle hatte jeder seine Normalkleidung gegen einen enganliegenden Overall mit Haube getauscht, der auf der Hautoberfläche alle zu der jeweiligen Simulation passenden sensorischen Empfindungen erzeugen konnte. Ergänzt wurde der Overall durch eine VR-Brille. Die Brille zeigte den Eintretenden bereits das Szenario der ausgewählten Simulation. Man sah alle teilnehmenden Menschen und gesellte sich dazu. Die Technik war so ausgefeilt, dass es zu keinen Kollisionen zwischen den Teilnehmern der verschiedenen Simulationen kam, obwohl sich zwischen 500 und 1000 Individuen im Saal befanden.

Um die zwischenmenschliche Kommunikation anzuregen, denn darum ging es ja, wurden in die VR-Brillen geeignete Sätze, passend zu der jeweiligen Simulation, eingeblendet oder bei den Kleinen, die noch nicht lesen konnten, über einen Knopf im Ohr eingeflüstert. Diese erschienen, wie anfangs auch die Spiele, zunächst vollkommen sinnfrei. Aber auch hier stellte sich bald ein gutes Gefühl ein, wenn auf einen geäußerten Satz hin, der Angesprochene passend antwortete und dabei das Gesicht zu einem Lächeln verzog. Nach einer Weile konnte man sich sogar vom Skript lösen und eigene Sätze formen. Das war überraschend und auf prickelnde Weise unvorhersehbar. Es kam allerdings niemandem in den Sinn, Sätze über den Bienenstaat zu äußern. Das wäre in etwa so gewesen, wie über seine Lungenfunktion zu sprechen. Die Lunge wie auch der Bienenstaat funktionierten so, wie sie eben funktionierten, perfekte evolutionäre Ergebnisse einer langen Geschichte von Anpassungen und Optimierungen. So bezogen sich also die hin und her geworfenen Sätze auf das Spielgeschehen, kleine Geschehnisse in der Einheit oder bevorstehende Gemeinschaftsereignisse wie die Klassifikation der vorpubertären Kinder.

Die rein physiologischen Aspekte optimaler Reproduktionsbedingungen hatte man wie auch die Gesunderhaltung der Körper innerhalb der anderen Klassen so elegant lösen können, dass weder bei der Ernährung noch körperlicher Aktivität ein Gefühl des Verzichts oder der Kasteiung entstand.

Eine ausgewogene Nährmasse, der man über ein Druckersystem jede erdenkliche Form, Textur und Farbe sowie Geschmack geben konnte, war die Grundlage der Nahrungsaufnahme. Die ausgedruckte Masse konnte die Form und den Geschmack von Früchten, Gemüsen, Fisch, Fleisch, Kuchen oder Schokolade annehmen. Die Oberfläche konnte weich, knusprig oder knackig sein, die Textur cremig, grießig oder stückig, die Würze salzig, süß oder sauer, in Kombination mit mehr oder weniger Schärfe. Wer mochte, konnte ausschließlich „Schokolade“ essen, denn es war immer sichergestellt, dass die dazu verwendete Nährmasse alle notwendigen Proteine, Fette, Kohlenhydrate und Vitamine enthielt. Natürlich wurde auch die Kalorienmenge kontrolliert, indem das Druckersystem den Bediener erkannte und die ausgegebene Essensmenge dem Alter und Körperbau anpasste. Ein Überessen war nicht möglich, da das Drucksystem auch die an einem Tag bereits aufgenommene Kalorienmenge verzeichnete und schlicht nichts mehr ausgab, wenn der Tagesbedarf erreicht war. Außer dem Drucksystem gab es in der Einheit auch keine anderen Nahrungsquellen. Geschäfte waren überflüssig, da jeglicher Bedarf direkt in der Wohneinheit bedient werden konnte.

Die Mahlzeiten wurden immer gemeinsam zu festen Zeiten eingenommen. Auch hier hatte man es verstanden, die immer noch gültigen Erkenntnisse der untergegangenen bürgerlichen Gesellschaft mit den Erfordernissen und Regeln des Bienenstaates zu kombinieren, ohne den ideologischen Ballast der individuellen Freiheit und der Kleinfamilie mitzuschleppen.

Im ausgefeilten und durchgeplanten Tagesablauf war natürlich auf spielerische Weise auch der Bedarf an körperlicher Ertüchtigung berücksichtigt. Dazu gab es den Parcour, ein zentral angeordneter wandelbarer Korridor der Wohneinheit, den man notwendig durchqueren musste, um von einem Ende der Wohneinheit zum anderen zu gelangen. Im Parcour erschien jedes Mal, wenn man ihn durchquerte, eine Abfolge von Hindernissen eines virtuellen Szenarios, die man laufend, springend, hangelnd oder kletternd überwinden musste. Es muss nicht eigens erwähnt werden, dass der Parcour den individuellen Bedürfnissen und Bedarfen der Gruppenmitglieder angepasst wurde. Der Parcour wurde zum normalen Korridor, wenn John oder Jane Kind 3 trugen oder der Zeitplan keinen Parcour Durchlauf zuließ.

Die Kinder gingen nach der Abendmeditation direkt ins Bett. Kind 1 und Kind 2 waren erhitzt und fröhlich von der Simulation zurückgekehrt. Sie liebten Simulationen, in denen es wild zuging und wollten meist ohne John und Jane teilnehmen. Heute waren sie beinahe schon beim Abendessen eingeschlafen, und es hatte keiner Überredungskünste bedurft, um sie ins Bett zu befördern.

„Glaubst Du, dass Kind 1 für die R-Klasse ausgewählt wird?“. Jane saß mit angezogenen Beinen bequem an John gelehnt auf dem ausladenden Sofa. Ihre Position, mit dem Kopf an Johns Schulter, bei der sie ihm nicht in die Augen sehen konnte, hatte dazu beigetragen, dass sie diese Frage, die sich ihr mit Herannahen der bevorstehenden Klassifikation zunehmend ins Bewusstsein drängte, tatsächlich stellte. Diese Frage, und das ahnte Jane, war zutiefst subversiv. Denn sie zog die einzige und ewige Bruchstelle des Bienenstaates, das individuelle Bewusstsein, unter das Brennglas. Das individuelle Bewusstsein, was dem Bienenstaat leidenschaftlich bis zur Selbstaufgabe diente und dessen Stärke sicherstellte, was sich aber auch als getrennt von ihm und aus eigenem Recht existent erlebte. Jane wusste, dass sie Kind 1 liebte, und es erschütterte sie bis in Mark, dass in Kürze seiner individuellen Existenz als Grundlage ihrer Liebe in einem invasiven Akt der Aneignung durch den Bienenstaat jedes Recht auf eine eigene Sinnstiftung entzogen werden würde. Entzogen würde ihr damit auch der Gegenstand ihrer Liebe und Fürsorge.

„Du weißt, dass Du diese Frage nicht stellen solltest.“ Johns Arm, der bisher entspannt um Jane gelegt war, versteifte sich etwas. „Wir wurden darauf vorbereitet, und sie haben uns nichts vorgemacht. Wir würden unsere Kinder lieben und wir würden die Klassifikation als grausamen Akt der Trennung und Verletzung des Selbstbestimmungsrechtes unserer Kinder erleben. Sie haben offen eingestanden, dass es ein Opfer für den Bienenstaat als das höhere Gut sein würde. Und sie haben uns daran erinnert, wie es vor dem Bienenstaat in Zeiten der sogenannten individuellen Freiheit und Selbstbestimmung war. Armut, Hunger, Umweltzerstörung, soziale Ungerechtigkeit, Kriege, Neid, Gier, Missbrauch, Ausbeutung, you name it, die ganze Palette menschlichen und sozialen Elends.“

John hatte recht und statt zu antworten, ließ Jane ihren Tränen freien Lauf. Das war in Ordnung, denn selbst an die Trauerarbeit und die Wichtigkeit, Gefühle zuzulassen, hatte die Leiterin des Vorbereitungskurses gedacht.

Sie schwiegen für den Rest des Abends, fühlten sich aber im gemeinsamen Leid einander nah wie lange nicht mehr. Morgen früh würde die Krise überwunden sein und die mächtige Sinnstiftung des Bienenstaates würde ihnen Halt, Orientierung und Elan geben.

Kapitel 2 Alex und Atahualpa

Alex erwachte, wie stets, bevor der Weckalarm losging und seine 5 Mitbewohner in den Nachbarzellen zu rumoren begannen. Die „Zellen“ waren komfortabel. Nicht groß aber geschmackvoll und qualitativ hochwertig ausgestattet. Zu jeder Zelle gehörte ein vollwertiges, Holz dominiertes Bad, welches mit seinen der Tageszeit angepassten Lichteffekten und einem individuell wählbaren Duft wie Meer oder Blumenwiese den Start in den Tag erleichterte.

Alex war schnell auf den Beinen und ließ in der Dusche wohl temperiertes Wasser über seinen Körper strömen. Alex war geschlechtslos, wie alle der Werker Klasse. Der Wandel vom geschlechtlichen in den geschlechtslosen Zustand nach Auswahl für die Werker Klasse hatte nichts mit den stümperhaften sogenannten „Geschlechtsumwandlungen“ früherer Zeiten zu tun. Denn aus diesem Wandel ging ein gesunder, perfekt funktionierender Körper hervor, dem lediglich die primären Geschlechtsmerkmale fehlten. Geschlechtslos hieß auch nicht sexlos, denn der Bedeutung sexueller Erfüllung für ein zufriedenes Leben hatte man Tribut gezollt und durch Etablierung neuer innerer Lustschaltkreise und äußerer erogener Zonen eine für Alex äußerst befriedigende sexuelle Erlebnisfähigkeit geschaffen. Die neuen, sexuell orientierten Schaltkreise im Gehirn wirkten allerdings primitiv angesichts der für Werker spezifischen neurologischen Erweiterungen. Sie ermöglichten es Alex, so gut wie alle kalkulatorischen und messtechnischen Operationen ohne weitere Hilfsmittel durchzuführen. Über seine interne Datenbank hatte er sämtliche Formeln, Tabellen, Richtlinien, Normen und Vorschriften im Zugriff. Sein Körper war auch für das Anlegen diverser Exoskelett Lösungen zum Bewegen schwerer Teile vorbereitet.

Nie im Leben hätte Alex der R-Klasse angehören wollen. Er verstand derer Sinn und Bedeutung für den Bienenstaat, aber, nur Nachkommen zu produzieren und aufzuziehen, wäre ihm zu wenig gewesen. Obwohl er sich die Werker Klasse nicht hatte aussuchen können, war er mit seinem Los mehr als zufrieden. Er liebte es, rauszukommen, zu sehen, wie etwas Sichtbares entsteht, was er geplant und umgesetzt hatte. Er liebte die Werker Gemeinschaft, das Hand in Hand arbeiten, das abendliche gemeinsame Abhängen und den gemeinsamen Sex.

Alex fragte sich gelegentlich, was wohl aus seinen Geschwistern Kind 2 und Kind 3 geworden war und wie es seinen Eltern John und Jane gehen mochte, allerdings eher aus Neugier, ohne dass ihn die Frage besonders berührte.

Eine Werker Wohneinheit mit jeweils 6 Werkern beherbergte neben den 6 Zellen eine geräumige Küche, einen Wohn- und Spielraum und ein Gym. Obwohl es nicht vorgeschrieben war, nahmen die Werker das Frühstück und das Abendessen gemeinsam ein. Tagsüber waren sie auf den diversen Baustellen, der Zentralwerkstatt oder dem Lager und wurden dort mit Essen versorgt.

Während Alex in die Küche wechselte und sich einen ersten Kaffee aus dem immer bereiten Automaten zog, ging er das Projekt für den heutigen Tag durch. Das Gantt Diagramm erschien vor seinem inneren Auge und er vergegenwärtigte sich insbesondere die Abhängigkeiten und kritischen Pfade, damit er in der Lage sein würde, schnell und zielgerichtet auf Unregelmäßigkeiten zu reagieren.

Die anderen Alex‘ fanden sich nach und nach in der Küche ein. Wie bei unserem ersten Alex war ihr erster Gang zum Automaten, um sich Kaffee oder eine beliebiges heißes Phantasiegetränk zu ziehen. Nachdem alle eine Weile in sich gekehrt vor sich hingestarrt hatten und erste holprige Gesprächsfetzen den Tisch querten, standen sie einer nach dem anderen wieder auf und stellten den Automaten mit abenteuerlichen Geschmacks- und Formkombinationen auf die Probe. Es schien wie der erste Kreativwettbewerb des Tages, begleitet von mehr oder weniger ironischen Kommentaren über die einfalls- oder geschmacklose Zusammenstellung der Tischnachbarn.

Alex, der erste, würde heute die Reparaturarbeiten an der Wohneinheit in A-City organisieren. Das Rohrsystem für die Wasserversorgung war undicht, was er sich nicht erklären konnte, denn die gedruckten Komposit Wandelemente ließen eigentlich keine Undichtigkeiten zu. Die physikalische Realität hatte hier offenbar einmal mehr der modellierten Wirklichkeit gezeigt, wo der Hammer hängt. Der Austausch von mindestens 4 Wandelementen war das frustrierende Ergebnis der aufwändigen Diagnose.

Obwohl er viel lieber an neuen Projekten als an unproduktiven Reparaturen arbeitete, freute sich Alex auf A-City. In gewisser Weise konnte er dort seine eigene Zukunft sehen und die erschien ihm nicht unattraktiv. In A-City, einem der Standorte der Klasse der Alten, tummelte sich ein buntes Gemisch von Menschen aller Klassen, die das siebzigste Lebensjahr überschritten hatten. Werker neben Reproduzenten, Krieger neben Medizinern, Verwalter neben Landbauern, Dienstleister neben Forschern. Die Stimmung in A-City schien immer gut zu sein. Alex sah regelmäßig freundlich miteinander flachsende Bewohner und seine Arbeiten wurden gewöhnlich von wohlwollenden und aufmunternden Kommentaren begleitet. Obwohl die Schlichter natürlich präsent waren, sah er sie nie eingreifen.

Die Schlichter rekrutierten sich aus der Reproduktionsklasse, da diese nur bis zum fünfundfünfzigsten Lebensjahr für die Produktion von Nachwuchs eingesetzt wurden. Aufgrund ihrer Erziehungs- und Lehrerfahrung und tiefen Kenntnis des Bienenstaates wurden sie in den A-Cities eingesetzt, um Konflikte zwischen den Bewohnern bereits im Ansatz zu erkennen und Eskalationen zu verhindern.

Die Wohneinheit mit dem Wasserproblem war ähnlich gestaltet, wie die Werker Einheit. Sie war etwas größer und beherbergte 12 Alte. Die Zellen waren gestaltbar und konnten nach Wunsch der Bewohner zu Zweier- bis Viererzellen zusammengelegt werden. Im Alter war offenbar das Bedürfnis nach physischer Nähe ausgeprägter, und es gab nicht wenige Einheiten mit drei Viererzellen.

Was Alex besonders beeindruckte, war, dass die Alten ihre Klassennamen abgelegt hatten und sich mit Individualnamen anredeten. Der Hang zum Individuellen, dem der Bienenstaat während der aktiven Lebensphase keinen Raum gab, brach sich hier seltsamerweise Weise bahn. Bei der Wahl der Namen waren die Bewohner nicht zimperlich und plünderten das gesamte Namensinventar der menschlichen Geschichte und Kultur. Da lebte Ramses neben Jesus, Lucrezia neben Maria Magdalena, Liberace neben Rosa, Zappa neben Marie Antoinette, Hannibal neben Billy Holiday.

Während Alex den Lastenroboter, der das letzte Wandelement beförderte mit traumwandlerischer Sicherheit mental dirigierte, stand Atahualpa neben ihm und sah interessiert zu. Atahualpa war rücksichtsvoll genug, Alex nicht durch störendes Gequatsche in seiner Konzentration zu stören. Atahualpa hatte von Anfang der Reparaturarbeiten an die Nähe von Alex gesucht.

Atahualpa, früher Merkur, hatte der Kriegerklasse angehört. Er war immer noch von beeindruckender Statur und seine Spezialorgane zum Spähen bei Nacht, Hören von Ultraschall und Analysieren chemischer Verbindungen zusammen mit den skelettbezogenen und muskulären Erweiterungen zur Erhöhung seiner Kraft und Ausdauer ließen ihn etwas bedrohlich erscheinen.

Atahualpa war es aus seinem Kriegshandwerk, unter dem sich Alex wenig vorstellen konnte, offenbar gewohnt, mit schwerem Gerät umzugehen und die Lastenroboter, die Alex dirigierte, schienen es ihm angetan zu haben.

Als das letzte Wandelement eingesetzt war, lud Atahualpa Alex zu einem Kaffee in die Küche der Wohneinheit ein. Alex lag gut in der Zeit und konnte sich eine Pause erlauben. Auf der nächsten Baustelle musste es erst am Nachmittag erscheinen und die Dokumentation über die Reparatur in A-City konnte es auf dem Weg im Kopf erstellen und übermitteln. Ein Dienstleister würde sich um den Rücktransport der Roboter, Werkzeuge und Materialien kümmern.

Sie zogen jeder einen Kaffee in der Küche und ließen sich dann einander gegenüber am Küchentisch, einer wuchtigen Holzplatte auf Metallschienen, nieder.

„Wie ist es da draußen an der Grenze?“. Alex trieb diese Frage um, seit seine John und Jane ihm die Kriegerklasse erklärt hatten. Atahualpa schmunzelte. Er kannte diese Frage, denn beinahe jeder Vertreter einer anderen Klasse, dem er begegnete, stellte sie.

Atahualpa liebte es, andere zu schockieren, deshalb sagte er „Ziemlich blutig“, wobei er grinste. „Du meinst, Ihr tötet viele Feinde des Bienenstaates?“. Alex war etwas verunsichert, da er Atahualpas drastische Aussage und sein Grinsen nicht zusammenbringen konnte.

„Man stößt und verletzt sich ständig an irgendwelchem scharfkantigen Schrott, der in der Gegend rumliegt“, Atahualpa grinste noch breiter.

Kapitel 3 Die Bienenstaat Erzählung

„Die Zeiten der großen Kriege sind vorbei. Es gibt niemanden mehr, der noch ernsthaft erwägt, den Bienenstaat anzugreifen oder gar zu erobern. Zu viele haben sich bei dem Versuch in der Vergangenheit eine blutige Nase geholt, mal euphemistisch gesagt. In meinen ersten Jahren als Krieger gab es sie natürlich noch, die Großangriffe mit allem, was der militärisch-industrielle Komplex so zu bieten hatte. Damals gelang es den Führern der sogenannten freien Welt noch, ihre Völker unter dem Banner der Freiheit, Demokratie und Selbstbestimmung von der Notwendigkeit des Kampfes gegen den Bienenstaat zu überzeugen. Der hohe Blutzoll, den sie dafür zahlten und der politische Zerfall aufgrund der inneren Wiedersprüche dieser Staaten haben schließlich die Kampfmoral zerstört. Die verbliebenen „freien“ Staaten sind offen gesagt trostlose Orte des Mangels, dysfunktional und gewaltverseucht.

Was wir heute machen, ist Grenzsicherung und Fernaufklärung und das zum größten Teil mit Drohnen. Mach Dich also von jeglicher romantischen Vorstellung über den Weg des Kriegers frei, die Du Dir als Heranwachsender aufgrund der Erzählungen zusammengezimmert hast.

Die neuen Krieger haben auch nicht mehr die ganzen Kraftverstärker, die mich noch so aufgebläht haben. Sie sind schlanker und brauchen auch die ganzen persönlichen Analysekram nicht mehr. Wenn Du mich fragst, sind das eher Nerds, für die die Welt da draußen ein großes Videospiel ist.“

„Was hat den Bienenstaat so unangreifbar gemacht?“. Alex stelle diese Frage, obwohl ihm die Gründe für die Überlegenheit des Bienenstaates in vielen Unterrichtsstunden von John und Jane nahegebracht worden waren. „Klar, da ist die technische Überlegenheit, die spezialisierte und biomechanisch perfektionierte Kriegerklasse, die….“

„Du kannst Dir den Rest sparen, ich kenne diese Aufzählung“, unterbrach ihn Atahualpa, „ich weiß auch, dass Dich das nicht zufriedenstellt, denn das sind zwar alles relevante, aber rein rationale Faktoren. Es fehlt etwas.

Du hast vielleicht mal gehört, dass Primaten nicht in der Lage sind, mehr als 100 Individuen zu koordinieren. Der Sapiens konnte das, was schließlich seine Überlegenheit ausmachte. Er konnte das mittels der Sprache und der Mythen und Erzählungen, die er mit ihr transportierte und hinter denen sich eine große Gruppe versammeln und zum koordinierten Vorgehen bringen ließ.

Die alten Mythen und Erzählungen waren stark. Nimm nur mal das Christentum, das ein ganzes Imperium, das römische, zum Einsturz brachte. Im Laufe der Zeit wurden aber die Erzählungen immer schwächer und waren nicht mehr in der Lage, große Menschenmassen oder gar ganze Völker in Bewegung zu setzen, geschweige denn, sie dazu zu bringen, dafür ihr Leben zu riskieren. Warum?

Weil die Erzählungen korrumpiert waren. Aus ihnen sprach nicht mehr das Heilige, sie wurden nicht mehr mit glühender Leidenschaft und tiefer Überzeugung vorgetragen. Und, was ihnen endgültig den Garaus machte, sie verloren den moralischen Kompass. Jeder spürte das moralisch Seichte und Prinzipienlose, den dahinter liegenden Morast der Interessen, die lauwarmen emotional geleiteten Argumentationen, bar jeglicher intellektuellen Redlichkeit. Du findest das heute noch in den verrotteten „freien“ Staaten.

Worauf will ich hinaus? Natürlich die Erzählung des Bienenstaates.“

Alex war einerseits enttäuscht, denn er hatte erwartet, eine Beschreibung der überlegenen Kriegstechnik und Strategie zu erhalten, vielleicht einen fesselnden Erfahrungsbericht aus der Mitte einer tobenden Schlacht, aber keine philosophische Abhandlung über die Erzählung des Bienenstaates. Andererseits faszinierte ihn die Leidenschaft von Atahualpas Vortrag und er wollte, dass er weiterredete.

„Eigentlich ist es eine Meta Erzählung. Sie wurde geboren aus allen Erzählungen der Vergangenheit und der Analyse ihres Scheiterns.

Da war zunächst der Verlust des Heiligen in den späten Erzählungen, die fehlende Verbindung des Menschen zum Seinsgrund, aus dem alles hervorgeht, den Göttern nach den Vorstellungen der alten Völker. Der Mensch sehnt sich nach dieser Verbindung. Er will nicht der erste Beweger sein, er will sich und seine Welt als geschaffen fühlen, er will sich dieser Schaffenskraft nahe fühlen, und nur von ihr kann er seine Würde beziehen. Der Transhumanismus, der den Menschen in den Driver Seat setzte, erwies sich als kalter, herzloser und interessegeleitete Irrweg.

Du kennst unsere täglichen Abendmeditationen. Sag mir, was Du dabei spürst?“

„Na ja“, fing Alex vorsichtig an, „es wird ja nicht viel gesprochen und alle versenken sich in die Präsenz aller und das, was uns hervorgebracht hat. Was ich dabei spüre? Wie soll ich es ausdrücken? Ich fühle mich verbunden, in alle Richtungen, nach oben, nach unten, in die Breite. Ich fühle mich irgendwie ganz und ja, glücklich.“

„Was Du da spürst, ist nicht zu unterschätzen, dieses Glückgefühl aus der Verbindung mit allen und allem. Hier fängt die Bienenstaat Erzählung an, hier liegt ihr Kern. Aus dem Seinsgrund geht alles Materielle hervor. Es sind die Formen, wie die Wellen eines Flusses, die der Fluss hervorbringt, die aber nicht der Fluss sind. Wir Menschen sind Formen, aber auch Geist, und der Geist hat Zugang zum Seinsgrund. Das befreit uns von der Last der Form, den Wünschen, den Bewertungen, dem Bösen, ja wirklich, dem Bösen.

Hast Du Dich mal gefragt, warum die Menschen des Bienenstaates nicht gegen seine Zumutungen rebellieren? Die Klassifikation, die Transformation, das Fehlen von individueller Selbstbestimmung? In jedem von uns ist der Geist der Rebellion irgendwann einmal aufgeflammt, in mir, in Dir. Aber was ist der eisige Wind des rebellischen individuellen Geistes gegen die heilige Verbindung aller mit dem Seinsgrund. Das spürst Du jeden Abend.

Aber die Erzählung geht weiter. Der Seinsgrund gibt uns Menschen die Formen und auch die Möglichkeit, die Formen zu unserem Nutzen oder Schaden zu verändern. In der Vergangenheit war der Mensch orientierungslos bei der Manipulation der Formen, getrieben durch seine Wünsche und dunklen Triebe. Seinen Geist hat er nicht dazu genutzt, um eins zu werden mit dem Heiligen, dem Schaffensprinzip, dem Seinsgrund, sondern um seine wunschgetriebenen Manipulationen zu verbrämen. Herausgekommen ist das Böse als die maximale Entfernung vom Heiligen. Der Mensch im Driver Seat.

Der Bienenstaat hat unter dem Primat der Verbindung zum Heiligen die besten Formen sozialer Organisation aller Lebensformen zum Blueprint für eine perfekte Gesellschaftsform weiterentwickelt. Der Bienenstaat bzw. dessen Gestaltungsprinzipien waren dabei maßgebend. Die Kröten, die man dabei schlucken musste, waren die Abschaffung der individuellen Selbstbestimmung und die Spezialisierung, die später in die biomechanische Transformation mündete. Man hatte aber sehr gut verstanden, dass die Menschen diesen Preis nur zahlen würden, wenn ihr persönliches körperliches Wohlergehen, ihre Versorgungssicherheit und ihr Lustempfinden erhalten bleiben würden. Du weißt selbst, wie gut das gelungen ist. Schau Dir nur unsere Altenkommune an.

Et voila, der im Heiligen befreite Geist, sein transformierter Körper, der mit allem versorgt ist, in einem höchst effizient organisierten Gemeinwesen, welches wie ein metaphysischer Körper und Geist als Einheit agiert, und da Du hast die Überlegenheit des Bienenstaates“.

„Das ist mir ein bisschen zu abgehoben und abstrakt. Ich hätte nicht gedacht, dass man Euch Krieger zu Philosophen ausbildet“. Alex lachte.

„Rein persönliches Interesse, in der Antike waren viele große Heerführer auch große Denker. Nicht, dass ich mich mit denen vergleichen könnte, aber strategisches Denken regt manchmal zum Weiterdenken an. Manchmal schieße ich aber auch übers Ziel hinaus und fange an zu dozieren, entschuldige.“ Atahualpa lachte ebenfalls. „Wenn Dir das verständlicherweise zu abstrakt ist, nimm einfach Dich selbst. Dein Glücksempfinden bei der Abendmeditation, Deinen Körper, den Du liebst und der Dir viel Lust verschafft, Deine Arbeit als Werker, die Dich ausfüllt und schließlich, dass es Dir jetzt und in Zukunft an nichts mangelt. Das ist alles konkret und Du würdest für den Bienenstaat durchs Feuer gehen, um das zu erhalten.

Es kommt noch etwas Wichtiges hinzu. Der Bienenstaat spielt immer mit offenen Karten, er belügt Dich nicht. Du weißt immer, was passiert und was Dich erwartet. Keine versteckte Agenda. Er kommuniziert seine Zumutungen ganz offen und begründet sie. Klar, aus Sicht seiner Logik, der Logik des Bienenstaates, aber auch diese Logik legt er offen. Und schließlich, der Bienenstaat ist kein Gefängnis. Jeder kann gehen, sogar vor der Transformation. Wir haben bei uns so einen kleinen Transport Service in die „freien“ Staaten für jährlich ein paar Tausend Menschen von drei Milliarden, die tatsächlich gehen wollen. Manchmal sind es ganze Reproduktionsgruppen aus einer R-Einheit, welche sich nicht mit der bevorstehenden Transformation ihrer Kinder abfinden wollen. Die „Freien“ nehmen unsere Leute mit Kusshand, denn sie sind natürlich hoch willkommenes Futter für ihre Propaganda gegen den Bienenstaat.

---ENDE DER LESEPROBE---