Der ewige Satiriker als Dichter - Gesammelte Gedichte in einem Band - Wilhelm Busch - E-Book

Der ewige Satiriker als Dichter - Gesammelte Gedichte in einem Band E-Book

Wilhelm Busch

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Beschreibung

Dieses eBook: "Der ewige Satiriker als Dichter" ist mit einem detaillierten und dynamischen Inhaltsverzeichnis versehen und wurde sorgfältig korrekturgelesen. Wilhelm Busch (1832-1908) war einer der einflussreichsten humoristischen Dichter und Zeichner Deutschlands. Er galt als ein "Klassiker des deutschen Humors", der mit seinen satirischen Bildergeschichten eine große Volkstümlichkeit erreichte. Inhalt: Kritik des Herzens Es wohnen die hohen Gedanken Sei ein braver Biedermann Es sitzt ein Vogel auf dem Leim Ich kam in diese Welt herein Der Hausknecht in dem "Weidenbusch" Die Selbstkritik hat viel für sich Es kam ein Lump mir in die Quer Die Rose sprach zum Mägdelein Man wünschte sich herzlich gute Nacht Mein Freund, an einem Sonntagmorgen Du fragtest mich früher nach mancherlei Kennt der Kerl denn keine Gnade Mich wurmt es, wenn ich nur dran denke Ich habe von einem Vater gelesen Laß doch das ew'ge Fragen Vor Jahren waren wir mal entzweit Zu guter Letzt Beschränkt Geschmacksache Durchweg lebendig Die Seelen Nachruhm Der alte Narr Die Tute Nicht beeidigt Kränzchen Unberufen Die Schändliche Die Affen Bewaffneter Friede Zauberschwestern Die Schnecken Sehnsucht Seelenwanderung Schein und Sein Woher, wohin? Der Stern Leider! Selbstgefällig Unbeliebtes Wunder Der Renommist Waldfrevel Doppelte Freude So und so Greulich Empfehlung Zum Geburtstag Modern Der fremde Hund So war's Die Nachbarskinder Von selbst Beneidenswert Auch er Die alte Sorge Wanderlust Individualität Chor der Kahlköpfe Romanze vom nützlichen Soldaten Der Sack und die Mäuse Idiosynkrasie Der volle Sack Das Glöcklein im Walde Will das Glück nach seinem Sinn Dilemma Er kann warten Der Esel Summa summarum Schein und Sein Schein und Sein Woher, wohin? Der Stern Leider! Selbstgefällig Zum Geburtstag im Juni Abschied Unbeliebtes Wunder Der Renommist Waldfrevel Doppelte Freude So und so Greulich Empfehlung Zum Geburtstag Modern Der fremde Hund So war's ...

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Wilhelm Busch

Der ewige Satiriker als Dichter - Gesammelte Gedichte in einem Band

Kritik des Herzens, Zu guter Letzt, Schein und Sein und mehr
e-artnow, 2016

Inhaltsverzeichnis

Kritik des Herzens
Zu guter Letzt
Schein und Sein
Ausgewählte Gedichte

Kritik des Herzens

Inhaltsverzeichnis
Es wohnen die hohen Gedanken
Sei ein braver Biedermann
Es sitzt ein Vogel auf dem Leim
Ich kam in diese Welt herein
Der Hausknecht in dem »Weidenbusch«
Die Selbstkritik hat viel für sich
Es kam ein Lump mir in die Quer
Die Rose sprach zum Mägdelein
Man wünschte sich herzlich gute Nacht
Mein Freund, an einem Sonntagmorgen
Du fragtest mich früher nach mancherlei
Kennt der Kerl denn keine Gnade
Mich wurmt es, wenn ich nur dran denke
Ich habe von einem Vater gelesen
Laß doch das ew'ge Fragen
Vor Jahren waren wir mal entzweit
Ich meine doch, so sprach er mal
Er stellt sich vor sein Spiegelglas
Wenn alles sitzen bliebe
Es saßen einstens beieinand
Ein dicker Sack - den Bauer Bolte
Wirklich, er war unentbehrlich
Was ist die alte Mamsell Schmöle
Sehr tadelnswert ist unser Tun
Es wird mit Recht ein guter Braten
Ihr kennt ihn doch schon manches Jahr
Ferne Berge seh ich glühen
Es ging der fromme Herr Kaplan
Es stand vor eines Hauses Tor
Ach, wie geht's dem heilgen Vater
Ich wußte, sie ist in der Küchen
Wer möchte diesen Erdenball
Die erste alte Tante sprach
Da kommt mir eben so ein Freund
Der alte Förster Püsterich
Kinder, lasset uns besingen
Früher, da ich unerfahren
Es saß in meiner Knabenzeit
Die Tante winkt, die Tante lacht
Es sprach der Fritz zu dem Papa
Was soll ich nur von eurer Liebe glauben
Du willst sie nie und nie mehr wiedersehen
Ich hab in einem alten Buch gelesen
Zwischen diesen zwei gescheiten
Es flog einmal ein muntres Fliegel
Die Liebe war nicht geringe
Selig sind die Auserwählten
Es saß ein Fuchs im Walde tief
Gott ja, was gibt es doch für Narren
Sie stritten sich beim Wein herum
Ach, ich fühl es! Keine Tugend
Das Bild des Mann's in nackter Jugendkraft
Ich sah dich gern im Sonnenschein
Wenn ich dereinst ganz alt und schwach
Ich weiß noch, wie er in der Juppe
Sahst du das wunderbare Bild von Brouwer
Sie hat nichts und du desgleichen
Denkst du dieses alte Spiel
Der alte Junge ist gottlob
Also hat es dir gefallen
Du warst noch so ein kleines Mädchen
Er war ein grundgescheiter Mann
Hoch verehr ich ohne Frage
Wärst du ein Bächlein, ich ein Bach
Es hatt' ein Müller eine Mühl
Mein kleinster Fehler ist der Neid
Strebst du nach des Himmels Freude
Wenn mir mal ein Malheur passiert
Als er noch krause Locken trug
Gerne wollt ihr Gutes gönnen
Gestern war in meiner Mütze
Wie schad, daß ich kein Pfaffe bin
Sie war ein Blümlein hübsch und fein
Ich saß vergnüglich bei dem Wein
Wärst du wirklich so ein rechter
Du hast das schöne Paradies verlassen
Nun, da die Frühlingsblumen wieder blühen
Ich weiß ein Märchen hübsch und tief
Seid mir nur nicht gar zu traurig
O du, die mir die Liebste war

Es wohnen die hohen Gedanken

Inhaltsverzeichnis
Es wohnen die hohen GedankenIn einem hohen Haus.Ich klopfte, doch immer hieß es:Die Herrschaft fuhr eben aus!Nun klopf ich ganz bescheidenBei kleineren Leuten an.Ein Stückel Brot, ein Groschen

Sei ein braver Biedermann

Inhaltsverzeichnis
Sei ein braver Biedermann,Fange tüchtig an zu loben!Und du wirst von uns sodannGerne mit empor gehoben.Wie, du ziehst ein schiefes Maul?Willst nicht, daß dich andre adeln?Na, denn sei mir nur nicht faulUnd verlege dich aufs Tadeln.Gelt, das ist ein Hochgenuß,Schwebst du so mit Wohlgefallen

Es sitzt ein Vogel auf dem Leim

Inhaltsverzeichnis
Es sitzt ein Vogel auf dem Leim,Er flattert sehr und kann nicht heim.Ein schwarzer Kater schleicht herzu,Die Krallen scharf, die Augen gluh.Am Baum hinauf und immer höherKommt er dem armen Vogel näher.Der Vogel denkt: Weil das so istUnd weil mich doch der Kater frißt,So will ich keine Zeit verlieren,Will noch ein wenig quinquilierenUnd lustig pfeifen wie zuvor.

Ich kam in diese Welt herein

Inhaltsverzeichnis
Ich kam in diese Welt herein,Mich baß zu amüsieren,Ich wollte gern was Rechtes seinUnd mußte mich immer genieren.Oft war ich hoffnungsvoll und frohUnd später kam es doch nicht so.Nun lauf ich manchen DonnerstagHienieden schon herummer,Wie ich mich drehn und wenden mag,'s ist immer der alte Kummer.Bald klopft vor Schmerz und bald vor Lust

Der Hausknecht in dem »Weidenbusch«

Inhaltsverzeichnis
Der Hausknecht in dem »Weidenbusch«Zu Frankfurt an dem Main,Der war Poet, doch immer kurz,Denn wenig fiel ihm ein.Ja, sprach er, Freund, wir leben jetztIn der Depeschenzeit,Und Schiller, käm er heut zurück,

Die Selbstkritik hat viel für sich

Inhaltsverzeichnis
Die Selbstkritik hat viel für sich.Gesetzt den Fall, ich tadle mich,So hab ich erstens den Gewinn,Daß ich so hübsch bescheiden bin;Zum zweiten denken sich die Leut,Der Mann ist lauter Redlichkeit;Auch schnapp ich drittens diesen BissenVorweg den andern Kritiküssen;Und viertens hoff ich außerdemAuf Widerspruch, der mir genehm.So kommt es denn zuletzt heraus,

Es kam ein Lump mir in die Quer

Inhaltsverzeichnis
Es kam ein Lump mir in die QuerUnd hielt den alten Felbel her.Obschon er noch gesund und stark,Warf ich ihm dennoch eine MarkRecht freundlich in den Hut hinein.Der Kerl schien Philosoph zu sein.Er sprach mit ernstem Bocksgesicht:Mein Herr, Sie sehn, ich danke nicht.Das Danken bin ich nicht gewohnt.Ich nehme an, Sie sind gescheitUnd fühlen sich genug belohnt

Die Rose sprach zum Mägdelein

Inhaltsverzeichnis
Die Rose sprach zum Mägdelein:Ich muß dir ewig dankbar sein,Daß du mich an den Busen drückstUnd mich mit deiner Huld beglückst.Das Mägdlein sprach: O, Röslein mein,Bild dir nur nicht zu viel drauf ein,Daß du mir Aug und Herz entzückst.

Man wünschte sich herzlich gute Nacht

Inhaltsverzeichnis
Man wünschte sich herzlich gute Nacht;Die Tante war schrecklich müde;Bald sind die Lichter ausgemacht,Und alles ist Ruh und Friede.Im ganzen Haus sind nur noch zween,Die keine Ruhe finden,Das ist der gute Vetter EugenMit seiner Base Lucinden.Sie wachten zusammen bis in der Früh,Sie herzten sich und küßten.Des Morgens beim Frühstück taten sie,

Mein Freund, an einem Sonntagmorgen

Inhaltsverzeichnis
Mein Freund, an einem Sonntagmorgen,Tät sich ein hübsches Rößlein borgen.Mit frischem Hemd und frischem Mute,In blanken Stiefeln, blankem Hute,Die Haltung stramm und stramm die Hose,Am Busen eine junge Rose,So reitet er durch die Alleen,Wie ein Adonis anzusehen.Die Reiter machen viel Vergnügen,Wenn sie ihr stolzes Roß bestiegen.Nun kommt da unter sanftem KnarrenEin milchbeladner Eselskarren.Das Rößlein, welches sehr erschrocken,Fängt an zu trappeln und zu bocken,Und, hopp, das war ein Satz ein weiter!Dort rennt das Roß, hier liegt der Reiter,Entfernt von seinem hohen Sitze,Platt auf dem Bauche in der Pfütze.

Du fragtest mich früher nach mancherlei

Inhaltsverzeichnis
Du fragtest mich früher nach mancherlei.Ich sagte dir alles frank und frei.Du fragtest, wann ich zu reisen gedächte,Welch ein Geschäft ich machen möchte.Ich sagte dir offen: dann und dann;Ich gab dir meine Pläne an.Oft hat die Reise mir nicht gepaßt;Dann nanntest du mich 'n Quirlequast.Oft ging's mit dem Geschäfte krumm;Dann wußtest du längst, es wäre dumm.Oft kamst du mir auch mit List zuvor;Dann schien ich mir selber ein rechter Tor.Nun hab ich, weil mich dieses gequält,Mir einen hübschen Ausweg erwählt.Ich rede, wenn ich reden soll,

Kennt der Kerl denn keine Gnade

Inhaltsverzeichnis
Kennt der Kerl denn keine Gnade?Soll er uns mit seiner Suade,Durch sein breites Explizieren,Schwadronieren, Disputieren,Soll er uns denn stets genierenDieser säuselnde Philister,Beim Genuß des edlen Weins?Pump ihn an, und plötzlich ist erKurz und bündig wie Glock eins.

Mich wurmt es, wenn ich nur dran denke

Inhaltsverzeichnis
Mich wurmt es, wenn ich nur dran denke. –Es saß zu München in der SchenkeEin Protz mit dunkelroter NaseBeim elften oder zwölften Glase.Da schlich sich kümmerlich heranEin armer, alter Bettelmann,Zog vor dem Protzen seinen HutUnd fleht: Gnä Herr, ach sein S' so gut!Der Protz jedoch, fuchsteufelswild,Statt was zu geben, flucht und schilt:Gehst raus, du alter Lump, du schlechter!

Ich habe von einem Vater gelesen

Inhaltsverzeichnis
Ich habe von einem Vater gelesen:Die Tochter ist beim Theater gewesen.Ein Schurke hat ihm das Mädchen verdorben,So daß es im Wochenbette gestorben.Das nahm der Vater sich tief zu Gemüte.Und als er den Schurken zu fassen kriegte,Verzieh er ihm nobel die ganze Geschichte.

Laß doch das ew'ge Fragen

Inhaltsverzeichnis
Laß doch das ew'ge Fragen,Verehrter alter Freund.Ich will von selbst schon sagen,Was mir vonnöten scheint.Du sagst vielleicht dagegen:Man fragt doch wohl einmal.Gewiß! Nur allerwegenIst mir's nicht ganz egal.Bei deinem FragestellenHat eines mich frappiert:Du fragst so gern nach Fällen,

Vor Jahren waren wir mal entzweit

Inhaltsverzeichnis
Vor Jahren waren wir mal entzweitUnd taten uns manches zum Torte;Wir sagten uns beide zu jener ZeitViel bitterböse Worte.Drauf haben wir uns ineinander geschickt;Wir schlossen Frieden und habenDie bitterbösen Worte ersticktUnd fest und tief begraben.Jetzt ist es wirklich recht fatal,Daß wieder ein Zwist notwendig.O weh! die Worte von dazumal,Die werden nun wieder lebendig.Die kommen nun erst in offnen StreitUnd fliegen auf alle Dächer;Nun bringen wir sie in Ewigkeit

Ich meine doch, so sprach er mal

Inhaltsverzeichnis
Ich meine doch, so sprach er mal,Die Welt ist recht pläsierlich.Das dumme Geschwätz von Schmerz und QualErscheint mir ganz ungebührlich.Mit reinem kindlichen GemütGenieß ich, was mir beschieden,Und durch mein ganzes Wesen ziehtEin himmlischer Seelenfrieden. –Kaum hat er diesen Spruch getan,Aujau! so schreit er kläglich.Der alte hohle Backenzahn

Er stellt sich vor sein Spiegelglas

Inhaltsverzeichnis
Er stellt sich vor sein SpiegelglasUnd arrangiert noch dies und das.Er dreht hinaus des Bartes Spitzen,Sieht zu, wie seine Ringe blitzen,Probiert auch mal, wie sich das macht,Wenn er so herzgewinnend lacht,Übt seines Auges Zauberkraft,Legt die Krawatte musterhaft,Wirft einen süßen ScheideblickAuf sein geliebtes Bild zurück,Geht dann hinaus zur Promenade,Umschwebt vom Dufte der Pomade,Und ärgert sich als wie ein Stint,Daß andre Leute eitel sind.

Wenn alles sitzen bliebe

Inhaltsverzeichnis
Wenn alles sitzen bliebe,Was wir in Haß und LiebeSo voneinander schwatzen;Wenn Lügen Haare wären,Wir wären rauh wie BärenUnd hätten keine Glatzen.

Es saßen einstens beieinand

Inhaltsverzeichnis
Es saßen einstens beieinandZwei Knaben, Fritz und Ferdinand.Da sprach der Fritz: Nun gib mal acht,Was ich geträumt vergangne Nacht.Ich stieg in einen schönen Wagen,Der Wagen war mit Gold beschlagen.Zwei Englein spannten sich davor,Die zogen mich zum Himmelstor.Gleich kamst du auch und wolltest mitUnd sprangest auf den Kutschentritt,Jedoch ein Teufel, schwarz und groß,Der nahm dich hinten bei der HosUnd hat dich in die Höll getragen.Es war sehr lustig, muß ich sagen. –So hübsch nun dieses Traumgesicht,Dem Ferdinand gefiel es nicht.Schlapp! schlug er Fritzen an das Ohr,Daß er die Zippelmütz verlor.Der Fritz, der dies verdrießlich fand,Haut wiederum den Ferdinand;Und jetzt entsteht ein Handgemenge,Sehr schmerzlich und von großer Länge. –

Ein dicker Sack - den Bauer Bolte

Inhaltsverzeichnis
Ein dicker Sack – den Bauer Bolte,Der ihn zur Mühle tragen wollte,Um auszuruhn, mal hingestelltDicht an ein reifes Ährenfeld –Legt sich in würdevolle FaltenUnd fängt 'ne Rede an zu halten.Ich, sprach er, bin der volle Sack.Ihr Ähren seid nur dünnes Pack.Ich bin's, der euch auf dieser WeltIn Einigkeit zusammenhält.Ich bin's, der hoch vonnöten ist,Daß euch das Federvieh nicht frißt;Ich, dessen hohe FassungskraftEuch schließlich in die Mühle schafft.Verneigt euch tief, denn ich bin Der!Was wäret ihr, wenn ich nicht wär?Sanft rauschen die Ähren:

Wirklich, er war unentbehrlich

Inhaltsverzeichnis
Wirklich, er war unentbehrlich!Überall, wo was geschahZu dem Wohle der Gemeinde,Er war tätig, er war da.Schützenfest, Kasinobälle,Pferderennen, Preisgericht,Liedertafel, Spritzenprobe,Ohne ihn da ging es nicht.Ohne ihn war nichts zu machen,Keine Stunde hatt er frei.Gestern, als sie ihn begruben,

Was ist die alte Mamsell Schmöle

Inhaltsverzeichnis
Was ist die alte Mamsell SchmöleFür eine liebe, treue Seele!Sie spricht zu ihrer Dienerin:Ach, Rike, geh Sie da nicht hin!Was will Sie da im goldnen LöbenHeut abend auf und nieder schweben?Denn wedelt nicht bei Spiel und TanzDer Teufel fröhlich mit dem Schwanz?Und überhaupt, was ist es nütz?Sie quält sich ab, Sie kommt in Schwitz,Sie geht hinaus, erkältet sichUnd hustet dann ganz fürchterlich.Drum bleibe Sie bei mir nur lieber!Und, Rike, geh Sie mal hinüberUnd hole Sie von Kaufmann FräseEin Viertel guten Schweizerkäse,Und sei Sie aber ja, ja, ja,Gleich zur Minute wieder da!So ist die gute Mamsell SchmöleBesorgt für Rikens Heil der Seele.Ja später noch, in stiller Nacht,Ist sie auf diesen Zweck bedachtUnd schleicht an Rikens KammertürUnd schaut, ob auch die Rike hier,Und ob sie auch in Frieden ruht

Sehr tadelnswert ist unser Tun

Inhaltsverzeichnis
Sehr tadelnswert ist unser Tun,Wir sind nicht brav und bieder. –Gesetzt den Fall, es käme nunDie Sündflut noch mal wieder.Das wär ein Zappeln und Geschreck!Wir tauchten alle unter;Dann kröchen wir wieder aus dem Dreck

Es wird mit Recht ein guter Braten

Inhaltsverzeichnis
Es wird mit Recht ein guter BratenGerechnet zu den guten Taten;Und daß man ihn gehörig mache,Ist weibliche Charaktersache.Ein braves Mädchen braucht dazuMal erstens reine Seelenruh,Daß bei Verwendung der GewürzeSie sich nicht hastig überstürze.Dann zweitens braucht sie Sinnigkeit,Ja, sozusagen Innigkeit,Damit sie alles appetitlich,Bald so, bald so und recht gemütlichBegießen, drehn und wenden könne,Daß an der Sache nichts verbrenne.In Summa braucht sie Herzensgüte,Ein sanftes Sorgen im Gemüte,Fast etwas Liebe insofern,Für all die hübschen, edlen Herrn,Die diesen Braten essen sollenUnd immer gern was Gutes wollen.Ich weiß, daß hier ein jeder spricht:Ein böses Mädchen kann es nicht.Drum hab ich mir auch stets gedachtZu Haus und anderwärts:Wer einen guten Braten macht,Hat auch ein gutes Herz.

Ihr kennt ihn doch schon manches Jahr

Inhaltsverzeichnis
Ihr kennt ihn doch schon manches Jahr,Wißt, was es für ein Vogel war;Wie er in allen GartenräumenHerumgeflattert auf den Bäumen;Wie er die hübschen roten Beeren,Die andern Leuten zugehören,Mit seinem Schnabel angepicktUnd sich ganz lasterhaft erquickt.Nun hat sich dieser böse Näscher,Gardinenschleicher, Mädchenhäscher,Der manchen Biedermann gequält,Am Ende selber noch vermählt.Nun legt er seine Stirn in Falten,Fängt eine Predigt an zu haltenUnd möchte uns von Tugend schwatzen.Ei, so ein alter Schlingel! Kaum

Ferne Berge seh ich glühen

Inhaltsverzeichnis
Ferne Berge seh ich glühen!Unruhvoller Wandersinn!Morgen will ich weiter ziehen,Weiß der Teufel, wohin?Ja, ich will mich nur bereiten,Will – was hält mich nur zurück?Nichts wie dumme Kleinigkeiten!

Es ging der fromme Herr Kaplan

Inhaltsverzeichnis
Es ging der fromme Herr Kaplan,Nachdem er bereits viel Gutes getan,In stiller Betrachtung der schönen NaturEinst zur Erholung durch die Flur.Und als er kam an den Waldessaum,Da rief der Kuckuck lustig vom Baum:Wünsch guten Abend, Herr Kollege!Der Storch dagegen, nicht weit vom Wege,Steigt in der Wiese auf und abUnd spricht verdrießlich: Plapperapapp!Gäb's lauter Pfaffen lobesam,Ich wäre längst schon flügellahm!