Parker spürt den "Kraken" auf - Günter Dönges - E-Book

Parker spürt den "Kraken" auf E-Book

Günter Dönges

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Beschreibung

Exzellent – das ist er im wahrsten Sinne des Wortes: einzigartig, schlagfertig und natürlich auch unangenehm schlagfähig. Wer ihn unterschätzt, hat schon verloren. Sein Regenschirm ist nicht nur sein Markenzeichen, sondern auch die beste Waffe der Welt. Seinem Charisma, Witz und Charme kann keiner widerstehen. Der exzellente Butler Parker ist seinen Gegnern, den übelsten Ganoven, auch geistig meilenweit überlegen. In seiner auffallend unscheinbaren Tarnung löst er jeden Fall. Bravourös, brillant, effektiv – spannendere und zugleich humorvollere Krimis gibt es nicht! »Flug AF 389 aus Paris ist soeben gelandet«, tönte es aus den Lautsprechern. »Das ist sie, Mister Parker.« Agatha Simpson schien aufgeregt. Die ältere Dame zappelte förmlich vor Ungeduld. »Vor zehn Jahren habe ich die kleine Denise zum letztenmal gesehen«, erinnerte sie sich. »Seitdem wird meine Großnichte ein gutes Stück gewachsen sein.« »Eine Vermutung, der man sich nur anschließen kann, Mylady«, bemerkte Josuah Parker mit höflicher Verbeugung. Er war das Urbild eines hochherrschaftlichen Butlers. Als »die kleine Denise« wenig später den Zoll passiert hatte und winkend auf das wartende Paar zukam, wurde seine unerschütterliche Gelassenheit allerdings auf eine überraschende Probe gestellt. »Unmöglich, Mister Parker«, schüttelte Lady Agatha den Kopf, als der Butler sie auf die junge Dame aufmerksam machte. »Das kann doch nicht Denise de Tavernay sein. Sieht so vielleicht ein junges Mädchen aus einer angesehenen Familie aus?« »Du hast dich aber sehr verändert, Kindchen«, stellte Parkers Herrin fest, als die Sechzehnjährige ihr einen Kuß auf die Wange drückte. »Fast kommen mir Zweifel, ob ich wirklich meine Großnichte Denise de Tavernay vor mir habe.«

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Der exzellente Butler Parker – 43 –

Parker spürt den "Kraken" auf

Günter Dönges

»Flug AF 389 aus Paris ist soeben gelandet«, tönte es aus den Lautsprechern. »Das ist sie, Mister Parker.« Agatha Simpson schien aufgeregt. Die ältere Dame zappelte förmlich vor Ungeduld.

»Vor zehn Jahren habe ich die kleine Denise zum letztenmal gesehen«, erinnerte sie sich. »Seitdem wird meine Großnichte ein gutes Stück gewachsen sein.« »Eine Vermutung, der man sich nur anschließen kann, Mylady«, bemerkte Josuah Parker mit höflicher Verbeugung. Er war das Urbild eines hochherrschaftlichen Butlers.

Als »die kleine Denise« wenig später den Zoll passiert hatte und winkend auf das wartende Paar zukam, wurde seine unerschütterliche Gelassenheit allerdings auf eine überraschende Probe gestellt.

»Unmöglich, Mister Parker«, schüttelte Lady Agatha den Kopf, als der Butler sie auf die junge Dame aufmerksam machte. »Das kann doch nicht Denise de Tavernay sein. Sieht so vielleicht ein junges Mädchen aus einer angesehenen Familie aus?«

»Du hast dich aber sehr verändert, Kindchen«, stellte Parkers Herrin fest, als die Sechzehnjährige ihr einen Kuß auf die Wange drückte. »Fast kommen mir Zweifel, ob ich wirklich meine Großnichte Denise de Tavernay vor mir habe.«

»Dafür habe ich dich sofort erkannt, Tante Aggi«, lachte die junge Verwandte vom Kontinent. »Du siehst noch genauso aus wie auf dem Foto in Mamas Schlafzimmer.«

Ohne weiteres war die passionierte Detektivin jedoch nicht zu überzeugen. Das Strahlen freudiger Erwartung auf ihrem Gesicht hatte einem leicht verkniffenen Lächeln Platz gemacht »Wie auch immer«, entgegnete sie kühl. »Ich möchte nun mal genau wissen, wen ich unter meinem Dach beherberge.«

»Ist das der englische Humor, von dem man so viel erzählt?« wunderte sich Denise und zog gleichzeitig ihren Paß aus der Tasche. »Hier, damit du mir auch glaubst, Tantchen.«

Mit gefurchter Stirn verglich Mylady das Foto im Ausweis mit dem jungen Mädchen, das vor ihr stand und behauptete, es wäre Denise de Tavernay aus Paris.

Sollte das etwas schüchtern wirkende Mädchen mit den langen, dunklen Locken, das ihr aus dem Bild entgegenblickte, wirklich mit diesem zerlumpten, grell geschminkten Etwas identisch sein, dem die rot und grün gefärbten Haare in Büscheln zu Berge standen?

»Was halte ich davon, Mister Parker?« wandte sich die mißtrauische Dame an den Butler.

»Meine Wenigkeit sieht keinerlei Anlaß, an der Echtheit von Mademoiselle Denise zu zweifeln, Mylady«, gab Parker nach einem flüchtigen Blick auf das Paßfoto Auskunft.

»Aber dieser Aufzug, Kindchen«, beharrte die konservative Lady und musterte Denise von Kopf bis Fuß, wobei sie unbewußt die Nase rümpfte. »Hattet ihr etwa Geiselgangster an Bord?«

Lächelnd sah das junge Mädchen an sich herunter. Das künstlich zerfetzte Sweatshirt aus einer sündhaft teuren Boutique an den Champs-Élsées, Großvaters abgeschabtes Jackett, dazu die hautengen, violett gestreiften Hosen und die neuen Westernstiefel – was fand Tante Agatha nur an diesem Aufzug auszusetzen?

»In Paris fahren gerade alle voll auf Punk ab, Tante Aggi«, versuchte Denise zu erklären.

»Womit fahren die Leute in Paris? Mit Tankern?« fragte Agatha Simpson irritiert.

»Ich meine: Punk ist bei uns der letzte Schrei«, teilte die Besucherin von jenseits des Kanals mit.

»Der letzte Schrei?« wiederholte Mylady. »Ist das ein neuer Kriminalfilm?«

»Falls man nicht sehr irrt, geruht Mademoiselle Denise zu meinen, daß ihre Kleidung der aktuellen Pariser Mode entspricht«, schaltete Parker sich erläuternd ein.

»Hui, hat der aber ’n Slang drauf«, raunte Denise ihrer englischen Großtante ins Ohr. »Ist das dein Macker ... äh ... ich meine: dein Lebensgefährte, oder wie sagt man da?«

»Aber Kindchen!« entrüstete sich die ältere Dame. »Mister Parker ist mein Butler.«

»Wie heißt der ulkige Typ denn mit Vornamen, Tante Aggi?« flüsterte das Mädchen, während Parker sich um ihr Gepäck kümmerte.

»Josuah, Kindchen«, gab Lady Agatha Auskunft. »Aber ich nenne ihn grundsätzlich Mister Parker.«

»Ich werde ihn Onkel Joschi nennen«, entschied Denise.

»Oder haben Sie etwas dagegen, Mister Parker?« wandte sie sich mit einem entwaffnenden Lächeln an den Butler, der gerade mit ihren Koffern zurückkehrte.

»Wie Mademoiselle Denise zu wünschen belieben«, erwiderte Parker, ohne eine Miene zu verziehen.

*

»Das ist ein affengeiler Kasten!« staunte die muntere Punkerin, als man wenig später den Flughafen verlassen hatte und vor Parkers hochbeinigem Monstrum stand. »Auf so was fahr’ ich total ab.«

»Wie bitte, Kindchen?« Agatha Simpson verstand kein Wort.

»Es dürfte sich um einen bewundernden Ausdruck handeln, der der Umgangssprache der heutigen Jugend entstammt, Mylady«, spielte der Butler erneut Dolmetscher und verstaute die Koffer der jungen Dame im Wagen.

Was sie für sechs Wochen Sprachstudien in London eingepackt hatte, war nicht gerade wenig. Dennoch blieb das Reisegepäck der sechzehnjährigen Denise hinter dem zurück, was Lady Simpson für einen Wochenendausflug zu benötigen glaubte.

Gleich darauf rollte das altertümlich wirkende Gefährt vom Parkplatz und nahm Kurs auf die Autobahn in Richtung Stadtmitte. Der schwarze Kasten war früher als Taxi durch die Straßen der britischen Hauptstadt gerollt – bis Parker ihn erwarb und für seine speziellen Zwecke umbauen ließ.

Seitdem hatte sich die brave Droschke in eine ›Trickkiste auf Rädern‹ verwandelt, die über schußsichere Panzerung, einen PS-starken Motor und ein hochbeiniges Spezialfahrwerk verfügte. Mit diversen Hebeln am Armaturenbrett, deren Funktion nur ihm selbst bekannt war, konnte der Butler zusätzlich gewisse Überraschungen auslösen, die schon manchen Verfolger in den Straßengraben oder in die Verzweiflung getrieben hatten.

Während das schwerfällig wirkende Vehikel mit gleichmäßig summender Maschine über die breite Betonpiste glitt, geriet Agatha Simpson unversehens ins Plaudern. Sie hatte inzwischen ihr Mißtrauen begraben und berichtete von den Glanzpunkten ihrer kriminalistischen Karriere, während Denise in ungläubigem Staunen zuhörte.

Josuah Parker blickte nur hin und wieder über den Rückspiegel in den luxuriös gepolsterten Fond, wo Großtante und Großnichte einträchtig beisammensaßen. Doch plötzlich wurde seine Aufmerksamkeit gefesselt.

Das spitze Schnäuzchen, das neugierig schnuppernd aus einer Jackentasche der jungen Französin schaute, die rosaroten Augen, das schneeweiße Fell... Fraglos handelte es sich um eine weiße Ratte, einen sogenannten Albino, der sich an seinem Platz sicher und geborgen zu fühlen schien und keinerlei Neigung zeigte, die wärmende Tasche zu verlassen.

Der Butler konzentrierte sich deshalb wieder auf die Straße, wurde aber Sekunden später von einem markerschütternden Schrei aufgeschreckt. Dabei war das zutrauliche Tier nur auf die Schulter seiner Besitzerin gehuscht und hatte Mylady aus kleinen, klugen Augen interessiert angesehen.

Mit einer Vehemenz, die man der fülligen Dame nicht im entferntesten zugetraut hätte, warf Agatha Simpson sich entsetzt in die Ecke der Polsterbank.

Ächzend legte sich das hochbeinige Monstrum unter der plötzlichen Gewichtsverlagerung auf die Seite, als wäre es von einer Orkanbö gepackt worden. Der Wagen wäre vermutlich ins Schlingern geraten, hätte Parker nicht routiniert gegengesteuert.

»Können Sie mir vielleicht verraten, wie die ekelhafte Ratte hier herein kommt, Mister Parker?« wollte die ältere Dame wissen. Sie drückte sich immer noch in die Ecke des Fonds, obwohl der weiße Nager längst den Rückzug angetreten hatte und wieder in der vertrauten Jackentasche verschwunden war.

»Aber Tante Aggi!« rief Denise mit allen Anzeichen von Entrüstung. »Das ist doch keine ekelhafte Ratte. Das ist Odilon.«

»O ... Odilon?« stammelte Lady Agatha, völlig außer Fassung.

»Ich habe ihn schon zwei Jahre«, berichtete das Mädchen stolz. »Odilon ist zutraulich und schläft jede Nacht in meinem Bett. Sieh mal, wie hübsch sein Fell ist.«

Lächelnd zog sie den nun etwas mißtrauisch wirkenden Odilon aus der Tasche und strich vorsichtig über das glatte, schneeweiße Fell.

Agatha Simpson atmete heftig. Sie prustete wie eine altersschwache Dampflok. Aber dem frechen Charme des jungen Mädchens von der Seine konnte sie nicht lange widerstehen.

Als Parker über die belebte Brompton Road dem heimischen Shepherd’s Market zusteuerte, hatte Mylady es sogar schon über sich gebracht, Odilon mit ausgestrecktem Arm ein wenig zu streicheln.

»Aber nicht, daß es nachher in meinem Haus von Ratten wimmelt, Kindchen«, bemerkte Lady Agatha in strengem Ton. »Solange es nur Odilon ist...«

»Keine Angst, Tantchen«. Denise lachte. »Odilon ist natürlich ein Männchen.«

»Bist du da auch wirklich sicher, Kindchen?« wollte die ältere Dame argwöhnisch wissen.

»Ganz sicher, Tante Aggi«, nickte das junge Mädchen.

»Hoffentlich«, erwiderte die Detektivin, noch nicht ganz überzeugt. Sie fand es schwierig, einer Ratte anzusehen, ob sie männlichen oder weiblichen Geschlechts war, ließ das Thema aber fallen, da der Butler in diesem Moment auf den Vorplatz des Fachwerkhauses einschwenkte.

»Jetzt hat mein Kreislauf dringend eine kleine Aufmunterung nötig, Mister Parker«, ächzte die Lady, während der Butler ihr den Wagenschlag aufhielt und diskret beim Aussteigen half.

»Darf man höflich fragen, ob Mylady Cognac oder Sherry bevorzugen?« erkundigte sich Parker und ließ die beiden Damen in den verglasten Vorflur treten.

»Ich werde einen Cognac zu mir nehmen, Mister Parker«, entschied die Hausherrin nach kurzem Überlegen. »Ich glaube, das war alles ein bißchen viel für mich.«

*

Zwanzig Minuten später hatte der Butler in Lady Simpsons Wohnhalle den Tisch gedeckt. Verführerisch duftende Sachertorte, knuspriges Blätterteiggebäck und erlesener Darjeelingtee standen bereit.

In würdevoller Haltung legte Josuah Parker seiner Herrin und der jungen Besucherin Tortenstücke vor, schenkte Tee ein und trat anschließend in seiner unvergleichlichen Art einen halben Schritt zurück.

»Ich fühle mich gestört«, sagte die ältere Dame, als in diesem Moment die Haustürglocke läutete. »Lassen Sie niemanden herein, Mister Parker.«

Myladys Unmut legte sich jedoch wieder, als sie sah, wer geklingelt hatte.

»Die Kinder! Was für eine freudige Überraschung!« rief die Hausherrin strahlend, als der Butler die Besucher in die Wohnhalle geleitete.

Mike Rander und seine gut zehn Jahre jüngere Begleiterin, die attraktive Kathy Porter, waren häufige Gäste in der Villa in Shepherd’s Market. Sie hatten schon manche Ganovenjagd erfolgreich mitgemacht.

Rander, dessen sportliche Erscheinung an einen bekannten James Bond-Darsteller denken ließ, hatte vor Jahren zusammen mit Josuah Parker in den Staaten eine Reihe aufsehenerregender Kriminalfälle gelöst. Als der Butler dann an die Themse zurückkehrte und in Lady Simpsons Dienste trat, war auch der Anwalt bald gefolgt und hatte in der nahen Curzon Street eine Kanzlei eröffnet.

Seit Parker ihn im Hause Simpson eingeführt hatte, bestand Randers wichtigste Aufgabe jedoch darin, Vermögen zu verwalten. In Shepherd’s Market hatte der Anwalt auch Myladys Gesellschafterin kennengelernt, mit der ihn längst mehr als nur berufliches Interesse verband.

Mit ihren leicht mandelförmig geschnittenen Augen und dem Kastanienschimmer im dunklen Haar war die zierliche Kathy Porter eine ausgesprochen reizvolle Erscheinung von eurasischem Flair. Manchmal bewunderte Rander die Sanftmut, mit der die junge Dame Agatha Simpsons Launen ertrug. Bisweilen konnte die hübsche Kathy aber auch ganz anders sein.

Wenn ein aufdringlicher Kerl ihr zu nahe kam, konnte sie sich blitzschnell in eine reißende Pantherkatze verwandeln, die ihrem Gegner die Krallen zeigte. Dabei kam ihr zugute, daß sie jahrelang mit Hingabe die hohe Kunst fernöstlicher Selbstverteidigung studiert hatte.

Während Lady Simpson die ›Kinder‹ mit der Besucherin von der Seine bekannt machte, legte Parker noch zwei Gedecke auf.

»Und jetzt willst du in London deine englischen Sprachkenntnisse aufpolieren?« wandte Rander sich an Denise.

»Stimmt«, bestätigte das junge Mädchen und zog eine Grimasse. »Aber wenn ich an die Paukerei denke, bringt mich das ganz schön in die Knie.«

»Lernen muß nun mal jeder«, schaltete die Hausherrin sich ein. »Du mußt schließlich an deine Zukunft denken, Kindchen.«

»Ich weiß. Papa und Mama nerven mich täglich mit solchen Sprüchen«, erwiderte Denise. »Aber ich will auch was erleben. Und in London soll ja mordsmäßig die Post abgehen, wenn Alain nicht übertrieben hat.«

»Morde bei der Post?« fragte Lady Agatha irritiert, aber mit plötzlich geweckter Neugier nach. »Warum habe ich da noch keine Ermittlungen aufgenommen, Mister Parker?«

»Falls man nicht sehr irrt, dürfte Mademoiselle Denise gemeint haben, daß London eine Vielzahl von Attraktionen zu bieten hat, die den Interessen und Bedürfnissen junger Menschen entsprechen, Mylady«, übersetzte der Butler.

»Und wer ist dieser Alain, Kindchen?« wollte die passionierte Detektivin weiter wissen.

»Der netteste Junge von Paris«, teilte Myladys Großnichte unbefangen mit und setzte zugleich ein schwärmerisches Lächeln auf. »Er ist eine Klasse über mir und war letztes Jahr für sechs Wochen in London.«

»Hm«, kommentierte die ältere Dame knapp und wandte sich wieder den Köstlichkeiten zu, mit denen Parker sie versorgte.

»Wenn man zum ersten Mal in London ist, sollte man wirklich die Gelegenheit nutzen, um etwas von der Stadt zu sehen«, pflichtete Kathy Porter der Besucherin vom Kontinent bei.

Zu diesem Thema habe ich mir natürlich längst Gedanken gemacht«, gab Agatha Simpson postwendend bekannt. »Morgen werde ich Denise zunächst das Britische Museum zeigen.«

»Museum?« unterbrach das junge Mädchen enttäuscht. »Von Kulturtempeln haben wir in Paris mehr als genug... an jeder Straßenecke...«

»Vorher werden wir zusammen einige renommierte Fachgeschäfte aufsuchen, damit ich dir etwas Ordentliches anzuziehen kaufen kann, Kindchen«, breitete Lady Agatha unbeirrt ihre Planungen weiter aus. »In diesen zerlumpten Fetzen, die nicht mal auf einem Trödelmarkt Abnehmer finden...«

»Aber Mylady«, schaltete Kathy Porter sich ein. »Die Sachen die Denise trägt, sind topmodisch. Allein das Sweatshirt dürfte ein kleines Vermögen gekostet haben.«

»Wie auch immer«, schob die Hausherrin den Einwand mürrisch beiseite. »Zum Glück befinden wir uns nicht in Paris, sondern in der Metropole des britischen Weltreichs.«

»Manchmal hat man wirklich den Eindruck, daß die Uhren hier anders gehen als im übrigen Europa«, gab Rander seinen Kommentar. »Aber warum lassen Sie Denise nicht die Freude an ihren ausgeflippten Klamotten, Mylady?«