Der galaktische Topfheiler - Philip K. Dick - E-Book

Der galaktische Topfheiler E-Book

Philip K. Dick

0,0
9,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Mehr vom großen amerikanischen Science-Fiction-Autor Philip K. Dick (»Blade Runner«, »Electric Dreams«): »Der galaktische Topfheiler« Was nützt es einem, der beste Topfheiler der Welt zu sein, wenn es kaum noch Keramik zu reparieren gibt? Cleveland 2046: Joe Fernwright sitzt auftragslos und frustriert in seiner Werkstatt und ist nahe dran alles hinzuschmeißen, als vom Planeten Plowman eine ganz besondere Anfrage hereinkommt. Ahnungslos steuert Fernwright in eine abenteuerliche Mission, wie sie die Galaxis noch nie gesehen hat ... Der erstmals 1969 unter dem Titel »Galactic Pot-Healer« erschienene Zukunftsroman ist damit endlich wieder auf Deutsch lieferbar. »Dieses Buch ist ein Juwel – eine erfreulich absurde Parabel.« Lawrence Sutin

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 230

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Philip K. Dick

Der galaktische Topfheiler

Roman

Roman

Aus dem amerikanischen Englisch von Joachim Pente

FISCHER E-Books

Inhalt

[Widmung][Motto]12345678910111213141516

Für Cynthia Goldstone

Und in der Tat hatte ich Angst, eine Heidenangst hatte ich,

Doch eben drum war’s mir eine umso größere Ehre,

Dass sie meine Gastfreundschaft suchte

Aus der dunklen Tür der geheimen Erde heraus.

D.H. LAWRENCE

1

Schon sein Vater war Topfheiler gewesen. So war es gekommen, dass auch er Töpfe heilte, genauer gesagt, jede Art von Keramikware, die aus der Alten Zeit vor dem Krieg erhalten geblieben war, einer Zeit also, in der noch nicht alles aus Plastik gewesen war. Ein Keramiktopf war ein wundervoller Gegenstand, und jeder, den er heilte, wurde für ihn zu einem Objekt der Liebe, zu etwas, das er niemals mehr vergaß. Seine Form, seine Struktur, seine Glasur – all das prägte sich fest bei ihm ein und blieb für ihn lebendig.

Leider nahm jedoch kaum jemand mehr seine Dienste in Anspruch. Es gab nur noch wenige Gegenstände aus Keramik, und die Leute, die sie besaßen, achteten sorgsam darauf, dass sie nicht zerbrachen.

Ich bin Joe Fernwright, pflegte er sich zu sagen. Ich bin der beste Topfheiler der Erde. Ich, Joe Fernwright, bin anders als andere Menschen.

In seiner Werkstatt standen überall Kästen herum, Stahlbehälter, in denen er die fertigen Töpfe zurückschickte. Doch dort, wo gewöhnlich die zu reparierenden Stücke lagen, war fast nichts. Seit sieben Monaten war seine Werkbank praktisch leer.

In diesen sieben Monaten hatte er über vieles nachgedacht, zum Beispiel darüber, seinen Job aufzugeben und irgendeine andere Beschäftigung anzunehmen, egal welche, nur um nicht auf die Kriegsveteranenunterstützung angewiesen zu sein.

Vielleicht war seine Arbeit ja einfach nicht gut genug. Vielleicht hatte er deshalb keine Kunden mehr, weil sie ihre zerbrochenen Töpfe anderen Firmen zur Reparatur schickten.

Er hatte auch mit dem Gedanken gespielt, sich umzubringen. Oder ein Kapitalverbrechen zu begehen, jemanden aus den höheren Rängen des Weltfriedenssenats zu ermorden oder so etwas. Aber was hätte das schon genützt?

Außerdem war sein Leben nicht völlig wertlos und unsinnig, denn es blieb ihm wenigstens noch eine schöne Sache, wenn ihn auch sonst alles im Stich gelassen hatte. Das Spiel.

 

Auf dem Dach seines Mietshauses wartete Joe Fernwright mit seiner Lunchbox in der Hand auf den Nahverkehrsschweber. Die kalte Morgenluft ließ ihn frösteln. Er muss jeden Moment auftauchen, dachte er. Außer wenn er voll ist. Dann wird er nicht anhalten, sondern einfach vorbeifliegen. Nun, ich kann ja immer noch zu Fuß gehen.

Er hatte sich daran gewöhnt, zu Fuß zu gehen. Wie auf jedem anderen Gebiet, so hatte die Regierung auch in der Bewältigung des öffentlichen Nahverkehrs völlig versagt. Zum Teufel mit ihnen, sagte er sich, oder besser: Zum Teufel mit uns! Schließlich war er selbst ja ein Teil des gigantischen Parteiapparats, der den Planeten fest im Griff hielt.

»Ich geb auf«, sagte der Mann neben ihm, dessen wohlrasierte und parfümierte Wangen nervös zuckten. »Ich fahre nach unten und gehe zu Fuß. Viel Glück beim Warten!« Der Mann schob sich durch das Gedränge der Leute, die alle auf den Schweber warteten. Hinter ihm schloss sich die Gasse wieder.

Ich gehe auch, entschied Joe. Gefolgt von einigen anderen grummelnden Pendlern, die ebenfalls nicht länger warten wollten, ging er zum Aufzug hinüber.

Auf der Straße angekommen, machte er einen Satz über ein beschädigtes – natürlich noch immer nicht repariertes – Stück des Bürgersteigs, holte wütend Luft und marschierte dann Richtung Norden.

Nach kurzer Zeit schwebte ein Polizeiwagen auf ihn zu und blieb dicht über seinem Kopf stehen. »Sie gehen zu langsam«, rief der uniformierte Beamte und richtete einen Walters-&-Jones-Laserstrahler auf ihn. »Gehen Sie schneller, oder ich muss Sie aufschreiben!«

»Ich gehe ja sofort schneller«, sagte Joe. »Schließlich bin ich eben erst losgegangen. Ich brauche etwas Zeit, um in Fahrt zu kommen.«

Er machte schnellere Schritte, passte sich der Geschwindigkeit der anderen Fußgänger an, die eilig die Straße entlangliefen. Auch sie hatten – wie er – das Glück, eine Arbeit zu haben, einen Ort, zu dem sie gehen konnten an diesem trüben Donnerstagmorgen, Anfang April des Jahres 2046 in Cleveland, Kommunale Bürgerrepublik Nordamerika. Oder zumindest, dachte er, hatten sie etwas, das nach Arbeit aussah: Begabung, Erfahrung, vielleicht sogar einen Auftrag, den sie zu erfüllen hatten.

 

Der würfelförmige Raum, der ihm als Werkstatt und Büro zugleich diente, enthielt eine Werkbank, diverse Apparaturen, die leeren Metallbehälter, einen kleinen Schreibtisch und einen alten, lederbezogenen Schaukelstuhl, der bereits seinem Großvater gehört hatte und später dann seinem Vater. Und nun saß er auf diesem Stuhl, Tag für Tag, Monat für Monat. Außerdem stand da noch eine einfache Keramikvase, nicht sehr hoch, dafür ziemlich breit, die mit einer mattblauen Glasur überzogen war. Er hatte sie vor Jahren entdeckt und als eine japanische Arbeit aus dem 17. Jahrhundert identifiziert. Er liebte diese Vase. Und sie war nie beschädigt worden, nicht einmal während des Krieges.

Er setzte sich in den Schaukelstuhl und spürte, wie dieser nachgab, sich seinem vertrauten Körper anpasste. Der Stuhl kannte ihn, so wie er den Stuhl kannte – ein ganzes Leben lang schon.

Dann beugte er sich wieder vor, um die automatische Postlieferung zu aktivieren. Doch er zögerte. Was, wenn ich keine Post bekommen habe?, fragte er sich. Es ist ja praktisch nie etwas für mich dabei. Nun, vielleicht ist es heute anders. So wie bei einem Torwart: Wenn er lange keinen Ball mehr hereinbekommen hat, sagt man sich: Jetzt muss es aber mal passieren! Und meistens passiert es dann auch.

Er drückte auf den Knopf. Drei Rechnungen fielen aus der Öffnung. Und das graue Päckchen, das seine tägliche Unterstützung enthielt. Geld von der Regierung – kleine, fast wertlose Papiermarken.

Jeden Morgen, wenn er das Päckchen mit den frisch gedruckten Marken erhielt, fuhr er auf dem schnellsten Weg zum nächstgelegenen Super-Shopping-Center, wo er eilig seine Einkäufe machte. Er tauschte die Marken gegen Nahrungsmittel, Zeitschriften, Pillen, Kleidung – irgendetwas, was immer es gab. Alle machten es so. Man musste es so machen. Wenn man Regierungsgeld nur vierundzwanzig Stunden behielt und es nicht ausgab, kam das einer Katastrophe gleich, im Grunde war es Selbstmord. Grob geschätzt verlor Regierungsgeld innerhalb von zwei Tagen achtzig Prozent seiner Kaufkraft.

»Lang lebe der Präsident!«, rief ihm der Mann in dem ebenfalls würfelförmigen Raum nebenan zu. Es war der übliche Gruß.

»Ja«, erwiderte Joe automatisch. Es gab eine ganze Anzahl über- und nebeneinanderliegender Räume dieser Art, und plötzlich kam er auf den Gedanken, herauszufinden, wie viele genau sich wohl in dem Gebäude befanden. Waren es tausend oder gar zweitausend? Das könnte ich heute machen, dachte er. Nachprüfen, wie viele dieser Räume noch außer meinem in dem Gebäude sind. Dann wüsste ich auch, wie viele Leute sich insgesamt in diesem Haus aufhalten, ausgenommen natürlich diejenigen, die krank oder gestorben sind … Aber erst einmal eine Zigarette. Er zog eine Schachtel echter Tabakzigaretten aus seiner Tasche. Was er machte, war höchst illegal – Rauchen war wegen des Gesundheitsrisikos und der Suchtgefahr streng verboten.

Als er die Zigarette gerade anzünden wollte, fiel sein Blick wie immer auf den Rauchsensor, der an der gegenüberliegenden Wand angebracht war. Er seufzte und steckte die Zigaretten wieder weg. Dann rieb er sich nervös die Stirn und versuchte, dieses Bedürfnis, das tief in ihm saß, diese Begierde, die ihn schon so oft mit dem Gesetz in Konflikt gebracht hatte, näher zu ergründen. Wonach sehne ich mich eigentlich?, fragte er sich. Nach etwas, für das Rauchen und andere orale Genüsse nur ein schaler Ersatz sind. Ich sehne mich nach etwas Großem. Er verspürte eine Art Ur-Hunger – als könnte er mit weit aufgerissenen Kinnladen alles um sich herum verschlingen, in sich hineinstopfen.

So war er zu dem Spiel gekommen.

Er drückte einen Knopf, hob den Telefonhörer ab und wartete, bis das Relais seinen Apparat langsam und knarrend mit einer Außenleitung verbunden hatte. Schließlich gab das Gerät ein quietschendes Geräusch von sich, und auf dem Bildschirm tauchten Farben und geometrische Gebilde auf. Verschwommene Flecken, die das elektronische Sprachgewirr sichtbar machten.

Er wählte eine zwölfstellige Nummer aus dem Gedächtnis, beginnend mit der Vorwahl von Moskau. »Hier ist das Büro des Vizekommissars Saxton Gordon«, sagte er dann in den Hörer.

Das Gesicht des Telefonisten flimmerte vor ihm auf dem Miniaturschirm. »Sie haben wohl wieder ein paar Spiele?«

»Ein humanoider Zweifüßler kann metabolische Prozesse nicht ausschließlich durch Verzehr von Planktonmehl aufrechterhalten«, erwiderte Joe. Der Telefonist warf ihm einen missbilligenden Blick zu und verband ihn dann mit Gauk.

Das gelangweilte Gesicht des russischen Beamten erschien auf dem Schirm. Als er Joe sah, hellte sich seine Miene auf und zeigte erwartungsvolles Interesse. »A preslávni vityaz. Dostoini konovód tolpi byezmózgloi, prestóopnaya …«

»Halten Sie bloß keine lange Rede«, unterbrach ihn Joe ungeduldig, wie es seiner morgendlichen Stimmung entsprach.

»Entschuldigung.«

»Haben Sie etwas für mich?« Joe legte seinen Stift bereit.

»Der Übersetzungscomputer in Tokio war den ganzen Morgen über besetzt. Ich habe es dann an den kleineren Computer in Kobe durchgegeben. In mancher Hinsicht ist der in Kobe – wie soll ich es ausdrücken – seltsamer oder origineller als der in Tokio.« Gauk wandte sich einen Augenblick ab und sah auf ein Blatt Papier. Sein Büro war wie das von Joe kubisch gebaut, doch weitaus spärlicher eingerichtet; das Mobiliar bestand lediglich aus einem Schreibtisch, einem Telefon und einem Plastikstuhl mit feststehender Lehne. »Gut, sind Sie so weit?«

»Ja, es kann losgehen.« Joe malte ein paar Striche auf sein Blatt.

Gauk räusperte sich noch einmal. Dabei grinste er selbstzufrieden, so als wäre er überzeugt, dass Joe dieses Rätsel nie würde lösen können. »Das hier kommt aus Ihrem Sprachbereich. Ein Buchtitel. Mehr sage ich Ihnen dazu nicht.« Er hielt sich damit an eine der Regeln, die sie miteinander vereinbart hatten. Sie – das war eine Gruppe von Leuten rund um die Welt, die in engen Büros saßen, unwichtige Positionen innehatten, gelangweilt waren. Sie hatten Aufgaben zu erledigen, die eigentlich überflüssig waren, trugen keine Verantwortung, hatten über keine schwerwiegenden Probleme zu entscheiden. Sie hatten nichts außer der fürchterlichen Leere, die sie in ihrer jeweiligen Gesellschaft empfanden, die Leere, gegen die sich ein jeder von ihnen auf seine Weise sträubte und die sie mit Hilfe des Spiels aus ihrem Bewusstsein drängen wollten.

»Ist der Buchtitel denn einigermaßen bekannt?«, fragte Joe.

Gauk ging nicht auf die Frage ein, sondern las von seinem Blatt ab: »Segelflugzeuge stellen Glocken hin.«

»Stellen Glucken hin?«

»Nein. Glocken.«

»Segelflugzeuge.« Joe dachte nach. »Düsenflugzeuge. Nein, nicht von Maschinen angetrieben. Gleiter. Glocken. Signale, akustische Zeichen?« Er kritzelte etwas auf das Papier und strich es dann wieder durch. »Und das haben Sie vom Übersetzungscomputer in Kobe? Glockenläuten, läuten. Stellen hin, also hinstellen. Niederlegen, absetzen, platzieren, zustellen? Nein, herstellen.« Er schrieb es schnell auf. »Herstellen, produzieren, machen. Machen, läuten, Gleiter. Gleiter, machen, läuten.« Jetzt hatte er es. »›Kleider machen Leute‹«, sagte er. »Von Gottfried Keller.« Triumphierend warf er den Stift auf den Tisch.

»Zehn Punkte für Sie«, sagte Gauk und machte sich eine Notiz. »Damit ziehen Sie mit Hirschmeyer in Berlin gleich, vor Smith in New York. Wollen Sie es noch einmal versuchen?«

»Ich habe eins für Sie.« Joe zog ein zusammengefaltetes Papier aus der Tasche, breitete es auf dem Tisch aus und las vor. »Entfernung der Zerlegung von Alfred Hitchcock.« Er beäugte Gauk mit dem sicheren Gefühl, damit einen Trumpf in der Hand zu halten, mit diesem Rätsel von dem größeren Übersetzungscomputer, der in der Innenstadt von Tokio stand.

»Ein eingedeutschtes Fremdwort«, gab Gauk zurück. »Zerlegung, Analyse. Hitchcocks bekanntester Film war Psycho. ›Abriss der Psychoanalyse.‹ Zehn Punkte für mich.«

»Das unbesiegfried Pakistani Kühltor«, sagte Joe verärgert.

»Ein anderes Werk von Gewinnschnabel Froh«, erwiderte Gauk mit einem breiten Grinsen. »›Das Unbehagen in der Kultur.‹«

»Gewinnschnabel Froh?«

»Sigmund Freud.«

»Ich gebe auf.« Joe fühlte sich erschöpft – Gauk war ihm, wie üblich, im Rückübertragen von Computerübersetzungen in ihre Ausgangssprache weit überlegen.

»Wollen Sie noch eins versuchen?«, fragte der Russe einschmeichelnd und mit einem gewinnenden Lächeln.

»Okay, eines noch.«

»Der Ort, der ohne zu arbeiten, Fußballschuhe verarbeitet.«

»O Gott … Fußballschuhe. Kickstiefel vielleicht. Kicken, Flanke, Schuss, Tor. Abseits … Aber – der Ort, der verarbeitet.« Joe dachte nach. »Ort, Örtchen.« In seinem Kopf zeichnete sich keine Lösung ab, »Arbeiten, schuften, malochen …« Eine Zeitlang meditierte er einem Yogi gleich in vollkommener Stille. »Nein«, sagte er dann schließlich. »Ich komme nicht darauf. Ich gebe auf.«

»So rasch?« Gauk zog eine Augenbraue hoch.

»Nun, es ist vollkommen sinnlos, den ganzen Tag herumzurätseln.«

»Der Stellvertreter.«

Joe ächzte.

Gauk machte ein erstauntes Gesicht. »Sind Sie müde, Fernwright? Erschöpft es Sie, dort stundenlang in Ihrem Nest zu sitzen und nichts zu tun, wie wir anderen auch? Würden Sie lieber allein in völliger Stille sitzen und nicht mit uns reden? Es nicht mehr versuchen?« Die Stimme des Russen klang ernstlich verärgert.

»Ich denke, es war einfach zu leicht«, erwiderte Joe, aber er konnte sehen, dass sein Kollege in Moskau davon nicht überzeugt war. »Na schön, ich bin deprimiert, niedergeschlagen. Ich halte das nicht länger aus. Wissen Sie, was ich meine? Sie wissen es.« Er wartete. Einen Augenblick lang herrschte Stille. »Ich steige aus«, sagte er dann.

»Warten Sie. Nur noch eins …«

»Nein.« Joe legte auf und starrte ausdruckslos vor sich hin. Auf seinem Papier standen noch einige mehr, aber – es ist vorbei, sagte er sich bitter. Diese Energie, diese geistigen Fähigkeiten, die ein Leben lang, ohne in sinnvolle Arbeit umgesetzt zu werden, verschwendet wurden, für Triviales, ja für freiwillig Triviales wie das Spiel. Natürlich ist da der Kontakt mit anderen, dachte er dann. Durch das Spiel wird unsere Isolation wie von einem Schwert niedergestreckt, zerschlagen. Wir spähen hinaus – aber was sehen wir? Spiegelbilder unserer selbst, unserer kraftlosen geistigen Verfassung, die sich nichts Besonderem verschrieben hat, jedenfalls nichts, das ich ergründen kann. Der Tod ist sehr nahe, wenn man solche Gedanken hat. Ich kann fühlen, wie nahe ich ihm bin. Nichts tötet mich, ich habe keinen Feind, keinen Widersacher, ich laufe einfach aus, wie ein Zeitschriftenabonnement: Monat für Monat. Ich bin zu ausgehöhlt, um noch an irgendetwas teilzunehmen. Auch wenn sie – die anderen, die das Spiel spielen – mich brauchen, meine ach so brillanten Beiträge … Und doch fühlte er, während er auf das Papier starrte, wie ein schwacher Betätigungsdrang in ihm erwachte, eine Art Photosynthese, eine instinktive Vereinigung der verbliebenen Kräfte in seinem Körper. Er schrieb einen weiteren Buchtitel auf.

Dann ließ er sich via Satellit nach Japan verbinden. Er wählte Tokio und gab die Nummer des Übersetzungscomputers ein. Mit in langer Übung erworbener Geschicklichkeit umging er die zahllosen anderen Besucher und bekam eine direkte Verbindung mit dem großen, klickenden, summenden Gebilde.

»Mündliche Übertragung«, informierte er den Computer.

Der GX9 klickte von ›visuell‹ auf ›mündlich‹.

»Der blaue Planet«, sagte Joe dann und aktivierte die Empfangseinheit seines Geräts. Der Computer antwortete sofort und gab das japanische Äquivalent durch.

»Danke und Ende.« Joe legte auf. Dann wählte er den Übersetzungscomputer von Washington, D.C., und gab die japanischen Worte – wieder in mündlicher Form – ein.

»Der besoffene Himmelskörper«, erwiderte der Computer.

»Wie?« Joe lachte. »Bitte wiederholen.«

»Der besoffene Himmelskörper«, wiederholte der Computer mit gottähnlicher Geduld.

»Das soll eine exakte Übersetzung sein?«

»Der besoffene …«

»Schon gut.« Joe legte auf und grinste vor sich hin. Seine Kräfte, durch diese Erheiterung geweckt, schwollen an und belebten ihn. Er dachte einen Augenblick lang nach, dann rief er den guten alten Smith in New York an.

»Büro für Beschaffung und Versorgung, Sektion sieben«, sagte Smith, als sein leicht gelangweiltes Spürhundgesicht auf dem kleinen Schirm erschien. »Oh, hallo, Fernwright. Was für mich da?«

»Ja, ein leichtes. Der besoffene …«

»Warte, hör dir erst meins an«, unterbrach Smith. »Es ist erstklassig. Du wirst nie darauf kommen. Hör zu.« Er las schnell, stolperte dabei beinahe über die Worte. »Das Durchsichtrundspiegel. Von Frau-Frau Frankfurt.«

»Nein«, erwiderte Joe.

Smith blickte stirnrunzelnd auf. »Wieso nein? Du hast es doch noch gar nicht versucht. Ich gebe dir Zeit. In den Regeln heißt es: fünf Minuten. Du hast also fünf Minuten.«

»Ich gebe auf.«

»Du gibst auf? Was? Das Spiel? Aber du stehst doch ganz oben!«

»Ich gebe meinen Beruf auf. Ich werde nicht mehr hier sein, ich werde nicht mehr in der Lage sein zu spielen.« Joe holte tief Luft. »Ich habe fünfundsechzig Quarter gespart. Vorkriegsgeld. Zwei Jahre habe ich dafür gebraucht.«

»Münzen?« Smith starrte ihn mit offenem Mund an. »Metallgeld?«

»Ja, es ist in meiner Wohnung, in einem Asbestsack unter dem Heizkörper«, sagte Joe. »Und unten auf der Straße vor meiner Wohnung, bei der Kreuzung, ist eine Telefonzelle.« Ich frage mich, dachte er, ob ich am Ende genug Münzen haben werde. Man sagt ja, dass Mr Job so wenig gibt – oder, um es anders auszudrücken, so viel kostet. Aber fünfundsechzig Quarter sind eine ganze Menge. Das entspricht … Er musste es auf seinem Notizblock ausrechnen. »Zehn Millionen Dollar in Handelsmarken«, teilte er Smith mit. »Gemäß dem Wechselkurs, wie er in der heutigen Zeitung steht.«

Nach einer quälenden Pause erwiderte Smith: »Ich verstehe. Nun, ich wünsche dir Glück. Du wirst für das, was du angespart hast, zwanzig Worte bekommen, vielleicht zwei Sätze. ›Geh nach Boston, frag nach …‹ – dann klickt es, der Münzspeicher rasselt, und deine Quarter wandern unter hydraulischem Druck zu Mr Job nach Oslo.« Er rieb sich unterhalb der Nase wie ein Schuljunge beim Vokabelnpauken. »Ich beneide dich, Fernwright. Vielleicht reichen zwei Sätze von ihm ja aus. Ich habe mich auch einmal an ihn gewandt, hab ihm fünfzig Quarter gegeben. ›Gehen Sie nach Boston‹, sagte er, ›fragen Sie nach …‹, und dann verstummte er, und ich hatte das Gefühl, als ob er es genießen würde. Als ob es ihm gefiel zu verstummen, als ob meine Quarter ihm Vergnügen bereitet hätten, die Art von Vergnügen, die einer Pseudolebensform gefallen würde. Wenn er deine Quarter aufgebraucht hat …«

»Ich verstehe schon, was du meinst«, unterbrach ihn Joe mit scharfer Stimme.

Es gab eine Pause, während der sich die beiden anblickten. »Kein Gebet«, sagte Smith dann, »kein Garnichts wird die gottverdammte Maschine dann noch dazu bewegen, auch nur ein weiteres Wort auszuspucken.«

»Hmmm.« Joe versuchte, völlig entspannt zu klingen, doch Smiths Worte taten ihre Wirkung – er fühlte, wie ihm kälter wurde, spürte die Winde, die heulenden Stürme der Angst. Und das Nichts. Eine verstümmelte Bemerkung von Mr Job und dann – wie Smith sagte – bumm. Das Bild von Mr Job, wie er sich abstellt, ist das Antlitz von schwarzem Eisen, altem Eisen aus vordeluvianischen Zeiten. Die ultimative Zurückweisung. Wenn es eine göttliche Taubheit gibt, dann drückt sie sich so aus: Die Münzen, die man in Mr Job hineinsteckt, sind alle.

»Kann ich dir schnell noch eins von meinen geben?«, fragte Smith. »Von dem Computer aus Namangan. Hör zu.« Er fingerte an seinem zusammengefalteten Blatt Papier herum. »Gesiebtes wohlhabendes Chlor. Ein berühmter Film, ungefähr aus dem Jahre …«

»Die glorreichen Sieben.«

»Ja! Unglaublich, du bist gleich darauf gekommen, Fernwright. Noch eins? Ich hab hier ein wirklich Gutes …«

»Gib es Hirschmeyer in Berlin.« Joe legte auf. Ich sterbe, dachte er.

Dann bemerkte er zu seinem Erstaunen, dass die rote Rohrpost-Lampe aufleuchtete. Sie konnte höchstens seit fünf Minuten in Betrieb sein. Merkwürdig, dachte er, vor ein Uhr nachmittags wird doch keine weitere Post zugestellt. Es muss sich um eine Sonderzustellung handeln. Er drückte auf den Knopf, und ein Brief rutschte durch das Rohr. Tatsächlich: Sonderzustellung. Er öffnete ihn. Auf dem Bogen, den er aus dem Umschlag zog, stand:

TOPFHEILER, ICH BRAUCHE SIE.

UND ICH BEZAHLE AUCH.

Keine Unterschrift, kein Absender. Mein Gott, dachte Joe, das muss etwas ganz Wichtiges sein, etwas Großes! Er drehte seinen Stuhl so, dass er genau auf die rote Lampe blickte. Er würde warten. So lange, bis es kam. Wenn ich bis dahin nicht verhungert bin, überlegte er. Nein, freiwillig werde ich nicht sterben! Ich will leben! Und ich werde warten, ich werde warten!

Er wartete.

2

An diesem Tag kam keine Post mehr, und Joe Fernwright ging müde und enttäuscht nach Hause.

Sein Zuhause bestand aus einem Zimmer in der obersten Etage eines riesigen Apartmenthauses. Früher war die Jiffi-View-Company aus Groß-Cleveland alle sechs Monate gekommen, um die dreidimensionale Projektion Blick auf Carmel, Kalifornien, die sein Fenster – oder genauer gesagt: Ersatzfenster – ausfüllte, neu zu installieren. Seit einiger Zeit jedoch hatte er aus finanziellen Gründen die Dienste der Gesellschaft nicht mehr in Anspruch genommen. Er hatte es also aufgegeben, sich einzubilden, auf einem Hügel mit Blick auf Meer und riesige Wälder zu leben, hatte sich damit abgefunden, auf lebloses schwarzes Glas zu blicken. Und als ob das nicht schon genug wäre, hatte er auch noch den Vertrag für den Psychostimulator auslaufen lassen, das Gerät, das sein Gehirn gezwungen hatte, daran zu glauben, dass das Ersatzfenster mit dem Blick auf Carmel echt war.

Auch andere Dinge hatten sich verändert: Eine Zeitlang hatte ihm das Museum für historische Kunstgegenstände in Cleveland regelmäßig Aufträge erteilt. Etliche Fragmente hatte er wieder zusammengefügt, hatte, wie früher sein Vater, aus vielen einzelnen Keramikscherben eine homogene Einheit gemacht. Doch diese Zeiten waren vorüber. Er hatte sämtliche Keramiken, die das Museum besaß, wieder instand gesetzt. Nun saß er in seinem einsamen Raum. Und stellte bedrückt wieder einmal fest, wie schmucklos dieses Zimmer eigentlich war. Im Laufe der Jahre waren immer wieder wohlhabende Leute gekommen, die ihm wertvolle Keramikgegenstände zum Reparieren gebracht hatten. Er hatte ihre Aufträge ausgeführt, hatte ihre Gefäße wieder geheilt, und sie waren fortgegangen, ohne eine Spur zu hinterlassen. Nicht eine Vase, nicht ein Topf war da, um seinen Raum zu zieren. Einmal, als er so wie jetzt dagesessen hatte, hatte er versunken auf die Maschine, die er zum Aneinanderfügen der Bruchstücke benutzte, gestarrt, und ihm war der Gedanke gekommen, das kleine Gerät gegen seine Brust zu pressen, dort, wo sein Herz war, und es dann einfach anzuschalten. Die heiße Nadel hätte ihn in Sekundenschnelle getötet. Wieder und wieder hatte er daran gedacht, auf diese Weise seinem sinnlosen Leben ein Ende zu setzen.

Doch nun war da dieser seltsame Brief. Wie hatte diese Person – oder diese Personen – von ihm erfahren? Um Kundschaft zu bekommen, schaltete er eine ständige Anzeige im Ceramics Monthly, die ihm im Laufe der Zeit immer mal wieder ein paar Aufträge eingebracht hatte, bis dann endgültig nichts mehr gekommen war. Und nun dieser Brief!

Er nahm den Telefonhörer ab, wählte eine Nummer und wartete einige Sekunden.

»Hallo, Kate«, rief er dann mit freundlicher Stimme.

Seine Exfrau blickte ihn mit einem harten Gesichtsausdruck an. »Wo ist die Unterhaltszahlung für den letzten Monat?«, fragte sie.

»Bei mir hat sich etwas ergeben, Kate. Ich werde alle rückständigen Unterhaltszahlungen begleichen, wenn dieser …«

»Dieser was? Ist das etwa wieder eine deiner blödsinnigen Schnapsideen?«

»Ein Brief. Ich habe einen Brief bekommen. Ich lese ihn dir vor. Vielleicht verstehst du ja mehr als ich.« Seine Exfrau verfügte über einen scharfen Verstand. Oft genug hatte er sie deswegen gehasst. Er hatte sie auch aus vielen anderen Gründen gehasst, aber besonders wegen ihres Intellekts, von dem er noch heute, ein Jahr nach ihrer Scheidung, in gewisser Weise abhängig war. Merkwürdig, dachte er, dass man eine Person hassen konnte, sie eigentlich nie wiedersehen wollte – und sie doch aufsuchte, um sie um Rat zu fragen. Das war irrational. Oder war es eine Art von Superrationalität, wenn man sich über den Hass einfach hinwegsetzte? War nicht der Hass selbst irrational? Eigentlich hatte Kate ihm nie etwas getan, außer dass sie ihm ständig die Tatsache ins Bewusstsein gerufen hatte, dass er unfähig sei, Geld nach Hause zu bringen. Sie hatte ihm beigebracht, sich selbst zu verachten – und dann hatte sie ihn verlassen.

Und nun rief er sie an und bat sie um ihre Hilfe …

Er las ihr den Brief vor.

»Offensichtlich etwas Illegales«, sagte Kate daraufhin. »Aber du weißt ja, dass mich deine geschäftlichen Angelegenheiten nicht interessieren. Du musst schon selbst mit der Sache klarkommen. Frag doch die Frau, mit der du momentan schläfst. Wahrscheinlich wieder irgendein achtzehnjähriges Mädchen, das es nicht besser weiß, weil ihr die Erfahrung und die Vergleichsmöglichkeiten einer reiferen Frau fehlen.«

»Was meinst du mit illegal?«, fragte Joe erstaunt. »Wie kann denn ein Keramiktopf illegal sein?«

»Nun, wahrscheinlich ein pornographischer Topf. Die Chinesen haben solche Töpfe während des Krieges hergestellt.«

»Lieber Himmel!« An so etwas hatte er nicht gedacht. Aber wer außer Kate wäre auch schon darauf gekommen? Er erinnerte sich, dass sie eine Art frivoles Interesse für den einen oder die zwei Töpfe dieser Art gezeigt hatte, mit denen er irgendwann einmal zu tun gehabt hatte.

»Ruf besser die Polizei an«, sagte Kate.

»Ich …«

»Sonst noch irgendwelche Wünsche? Du hast ohnehin mein Abendessen und das meiner Gäste gestört.«

»Kann ich rüberkommen?« Die Einsamkeit kroch langsam in ihm hoch und färbte seine Stimme mit jener Furcht, die Kate immer bei ihm entdeckt hatte: die Furcht, dass sie sich in ihre undurchdringliche Festung zurückziehen würde, die Festung ihrer Gedanken und ihres Körpers, aus der heraus sie überfallsartig zuschlug, um dann wieder darin zu verschwinden, eine ausdruckslose Maske zurücklassend. Und unter dieser Maske benutzte sie seine Fehler, um ihn zu verletzen.

»Nein!«

»Warum nicht?«

»Weil du nichts zu bieten hast, was die Diskussion bereichern könnte. Wie du selbst oft genug gesagt hast, liegt deine Begabung in deinen Händen. Oder hast du etwa vor, eine meiner Tassen, vielleicht sogar eine meiner Royal-Albert-Tassen, zu zerbrechen und sie dann wieder zu reparieren? Wie eine magische Beschwörung, die alle in schallendes Gelächter ausbrechen lassen soll?«

»Ich kann durchaus etwas mit Worten beisteuern.«

»Dann gib mir mal ein Beispiel.«

»Was?« Er starrte ihr Gesicht auf dem Schirm an.

»Sag etwas Geistreiches.«

»Du meinst, jetzt sofort?«

Kate nickte.

»Beethovens Musik ist fest in der Realität verwurzelt. Das macht ihn so einzigartig. Andererseits war ein Genie wie Mozart …«

»Ach, vergiss es!« Kate legte auf, der Bildschirm wurde grau.

Ich hätte sie nicht fragen sollen, ob ich zu ihr kommen kann, dachte Joe. Es hatte ihr wieder diese Öffnung, diesen Zugang zu meinem Innersten verschafft, in den sie ihren Fuß stellen und wie ein Raubvogel ihre Beute machen konnte. Verdammt, warum habe ich sie bloß gefragt? Er stand auf und wanderte traurig in seinem Zimmer herum. Ich muss über das nachdenken, was wirklich wichtig ist! Nicht darüber, dass sie den Hörer aufgelegt oder irgendetwas Gemeines gesagt hat, sondern darüber, ob der Brief, den ich heute mit der Post bekommen habe, etwas zu bedeuten hat. Aber wahrscheinlich hat sie recht mit den pornographischen Töpfen. Es ist illegal, einen pornographischen Topf zu heilen. Diese ganze Geschichte ist wohl doch ein Reinfall.

Ich hätte es gleich merken müssen, als ich den Brief las. Doch das ist eben der Unterschied zwischen Kate und mir. Sie hätte sofort gewusst, dass da etwas nicht stimmt. Ich hätte vermutlich nichts geahnt, nicht bevor ich den Topf fertig gehabt und ihn dann näher betrachtet hätte. Im Vergleich zu ihr – überhaupt im Vergleich zu anderen – bin ich wohl einfach nicht clever genug.

Aber beim Spiel bin ich gut, dachte er dann in einer plötzlichen Aufwallung von Trotz. Nur – was bringt mir das?

Mr Job, hilf mir! Jetzt, noch heute Abend.

Eilig ging er in das winzige Badezimmer und hob den Deckel des Wasserbehälters der Toilette an. Niemand kommt auf die Idee, in eine Toilette zu schauen, hatte er sich gedacht und dort den Asbestsack mit den 25-Cent-Stücken befestigt.

Doch nun war auch noch etwas anderes darin – eine kleine Plastikbox, die er nie zuvor gesehen hatte.

Als er sie herauszog, stellte er fest, dass sie ein aufgerolltes Stück Papier enthielt. Er konnte es nicht glauben: Ein Brief, der wie eine Flaschenpost in seiner Toilette schwamm! Das kann doch nicht wahr sein, dachte er und fühlte, wie ihn ein Lachreiz überkam. Dann aber stieg plötzlich Furcht in ihm hoch, Entsetzen. Es muss sich wieder um so eine Nachricht wie heute Morgen handeln. Aber wer sendet Nachrichten auf diese seltsame Weise? Kein normaler Mensch würde das tun.