Der Galimat und ich - Paul Maar - E-Book

Der Galimat und ich E-Book

Paul Maar

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Beschreibung

Plötzlich groß und stark und mutig! Ein Traum mit Hindernissen.Der zehnjährige Jim hat nur einen Wunsch: Er möchte auf der Stelle erwachsen sein. Da taucht eines Abends plötzlich der Galimat, ein kugelförmiges Wesen, in Jims Zimmer auf. Gali bringt alle Haushaltsgeräte durcheinander und materialisiert für Jim eine Pille, durch die er für kurze Zeit erwachsen wird. Jetzt kann Jim es den fiesen Mitschülern und seinem blöden Lehrer zeigen! Doch erstens macht das weniger Spaß, als er dachte, und zweitens freundet er sich genau jetzt mit Rebekka aus seiner Klasse an. Eigentlich will Jim nie wieder eine Erwachsenwerden-Pille nehmen. Aber dann braucht Rebekka seine Hilfe. Ein lustiges Abenteuer für Kinder, von dem "Sams"-Erfinder und berühmten Autor Paul Maar. Mit Illustrationen von Ute Krause.

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Sonntagnacht

Der Galimat

Eines Abends, eigentlich war es schon fast Mitternacht, saß ein Galimat auf einem von Jims Lexikonbänden. Genauer gesagt saß er auf Band drei der Bücher, die aufgereiht auf Jims Schreibtisch standen. Links und rechts sorgten zwei kleine Metallelefanten dafür, dass der Bücherstapel nicht umkippte.

Jim hatte geschlafen, war aber aufgewacht, weil irgendwas in seinem Zimmer Fiiiiuuuuuu gemacht hatte. Erst hatte er gedacht, das Fiiiiuuuuuu käme von dem elektrischen Luftreiniger, der in der Fensternische stand und leise vor sich hin pustete. Tante Larissa hatte ihn angeschleppt, weil Jim eine leichte Bronchitis gehabt hatte. Die Erkältung war längst vorbei, aber Tante Larissa war nun mal überfürsorglich und bestand darauf, dass Jim das Gerät die ganze Nacht über laufen ließ. Aber das Fiiiiuuuuuu war gar nicht von dem Luftreiniger gekommen, sondern aus der Richtung des Schreibtischs.

Jim setzte sich im Bett auf. Hätte seine Nachttischlampe nicht gebrannt, hätte er den Galimat gar nicht entdeckt. Aber weil Jim sich vor Dunkelheit fürchtete … na ja, sagen wir: weil er Dunkelheit nicht besonders mochte … ließ er seine Lampe die ganze Nacht über an.

Und deshalb sah er den Galimat. Obwohl er natürlich noch gar nicht wusste, dass dieses kleine, kugelige Wesen, das mit eingezogenen Beinen auf dem dicken Buch saß, ein Galimat war.

Jim

Nun muss aber erst mal erklärt werden, wer Jim überhaupt ist, bevor wir zum Galimat kommen. Beim Galimat wird das nämlich etwas schwieriger werden. Bei Jim geht es relativ einfach. Er ist ein zehnjähriger Junge. Mit ganzem Namen heißt er Jim Brown.

Nun könnte man denken, dass Jim bei einer Mutter oder einem Vater wohnte, die Brown hießen. Er wohnte aber bei Larissa und Hans-Gert Spitzer. Hans-Gert war Jims Onkel, der Bruder von Jims Mutter. Schon oft hatte Tante Larissa die Geschichte von Jims Eltern erzählt. Denn Jim wollte sie immer wieder hören, auch wenn es eine traurige Geschichte war.

Jims Mutter hatte sich in einen amerikanischen Soldaten verliebt, der in Deutschland stationiert war, in Officer Robert Brown. Und da sich Jims Vater auch in Jims Mutter verliebt hatte, heirateten die beiden keine fünf Monate später.

Als er seine Eltern das letzte Mal gesehen hatte, war Jim ungefähr drei Jahre alt gewesen. Er erinnerte sich noch an den Abschied. Seine Mutter hatte ein geblümtes Kleid angehabt und einen Koffer getragen, und sie hatte Jim geküsst, bevor sie ging. Die Erinnerung an seinen Vater war undeutlicher. Jim wusste nur noch, dass er eine blaue Sportjacke getragen und ihm eine Tüte Popcorn dagelassen hatte.

Seitdem waren die beiden aus seinem Leben verschwunden. Von Tante Larissa wusste Jim, dass sein Vater so eine Art Spion für die amerikanische Regierung gewesen war. Er war heimlich in ein fremdes Land gereist (in welches, wusste Tante Larissa auch nicht genau) und hatte dort wichtige Geheimnisse ausgekundschaftet. Doch dann kam ihm der Geheimdienst des fremden Landes auf die Spur, und Jims Eltern mussten untertauchen. Nun reisten sie von Land zu Land, immer auf der Flucht, weil der fremde Geheimdienst sich rächen wollte, und spionierten gleichzeitig neue Geheimnisse aus.

Jim hatten sie bei Onkel Hans-Gert und Tante Larissa gelassen, damit er in Sicherheit war.

Und so bekam Jim von seinen Eltern nur Postkarten, in denen sie ihn wissen ließen, dass sie an ihn dachten. Leider verrieten sie darin nie ihre genaue Adresse, denn der Geheimdienst hätte ja mitlesen können. Was Jim aber besonders ärgerte: Nie war auf den Karten ein Meer oder ein exotischer Urwald oder ein Gebirge zu sehen. Stattdessen schickten seine Eltern ihm Karten mit Tieren oder Pflanzen, wie es sie auch im Geschäft in der Schützenstraße gab. Das war nicht gerade spannend.

Jim sah Onkel Hans-Gert und Tante Larissa aber sowieso schon fast wie seine richtigen Eltern an. Und sie waren auch genauso liebevoll zu ihm. Na ja, vielleicht war Onkel Hans-Gert ein bisschen streng, aber letztlich merkte Jim, dass der Onkel ihn mochte.

Nur wenn Jim im Bett lag und nicht gleich einschlafen konnte, stellte er sich manchmal vor, dass seine Eltern kämen, um ihn abzuholen. Und er hatte fast ein schlechtes Gewissen ihnen gegenüber, weil er spürte, dass er die Tante und den Onkel inzwischen so lieb hatte, dass er gar nicht von ihnen wegwollte.

Jetzt aber zurück zum Galimat

Nun wird es aber Zeit, sich den Galimat näher anzuschauen. Wobei, wie gesagt, auch Jim keine Ahnung hatte, was für ein Wesen da auf seinem Lexikon saß. Er stieg vom Bett und betrachtete den Galimat aus der Nähe. Das schien dem Kleinen nicht zu gefallen, denn er streckte Jim eine lange Zunge heraus und machte so was Ähnliches wie »Bähhhuuh!«.

»Kannst du außer ›Bähu‹ noch was sagen?«, fragte Jim. »Wer oder was bist du überhaupt?«

»Galimat«, sagte der Galimat missmutig und spuckte aus. »Galimat.«

»Wie bitte?«, fragte Jim. »Du musst lauter sprechen! Aber spuck bitte nicht mein Lexikon voll.«

»Galimat, Galimat, Galimat!«, wiederholte der Galimat. »Hast du es jetzt kapiert, kapiert?«

»Ist das dein Name, oder nennt man alle von eurer Sorte so?«, fragte Jim.

»Welche Sorte denn, denn?«, fragte der Galimat und spuckte schon wieder aus. Diesmal im hohen Bogen über den Schreibtisch hinweg auf den Teppich.

Jim seufzte. »Ich meine: Gibt es noch mehr Galimats? Das musst du doch wissen.«

»Ich muss überhaupt nichts wissen«, sagte der Galimat. »Ich bin ein Galimat, und deswegen heiße ich auch Galimat. Ist doch logisch, logisch.«

»Das ist überhaupt nicht logisch«, sagte Jim. »Ich bin ein Mensch, aber ich heiße Jim.«

»Wie interessant: ein Mensch«, sagte der Galimat. »Du denkst wohl, ich würde dich für ein Meerschweinchen halten, halten?«

»Musst du eigentlich immer alles wiederholen? Das nervt!«, sagte Jim. »Ist das ein spezieller Galimat-Sprachfehler?«

»Sprachfehler?! Es ist eine Freundlichkeit. Ihr Menschen könntet ruhig auch so höflich sein. Man sagt das letzte Wort seiner Rede zweimal, damit der andere weiß, dass die Rede zu Ende ist und er antworten darf, darf«, sagte der Galimat. Er stand auf und begann, so was Ähnliches wie Kniebeugen auf dem Lexikonband zu machen. Genauer gesagt fuhr er seine Beine aus, machte sie immer länger, bis sich sein runder Körper mindestens einen halben Meter über dem Buch befand, und fuhr sie dann wieder ein.

Jim stand staunend davor. »Wahnsinn! Das sieht aus wie bei der Teleskopstange in unserem Duschvorhang«, sagte er. »Die kann man auch so lang ziehen.«

»Duschvorhang, Vorhang?«, fragte der Galimat.

»Duschvorhang: eine Spritzschutzvorrichtung für Dusche und Badewanne«, zitierte Jim das Lexikon. »Übrigens sitzt du auf dem falschen Band. Band drei geht von Dachfirst bis Efeu. Setzt dich gefälligst auf Band fünf: G bis H.«

»Aha, aha«, sagte der Galimat und machte einen großen Schritt von Band drei zu Band fünf. Dort zog er seine Beine fast ganz ein, sodass nur seine langen Füße unter dem runden Körper hervorragten.

Jim überlegte laut, wie wohl der Eintrag für den Galimat aussehen würde, wenn es ihn im Lexikon gäbe.

»Galimat. Würde voraussichtlich zwischen Galgen und Galle stehen. Der Galimat ist ungefähr so groß wie ein Fußball. Sein Kugelkörper ist zugleich sein Gesicht. Direkt darunter befinden sich zwei große Füße und zwei Hände mit jeweils drei Fingern. Oben auf dem Kopf sieht man zwei starre Haare. Die schmalen, spitzen Ohren sind beweglich und stehen vom Kugelgesicht ab, das an das Gesicht eines Kindes erinnert.«

Der Galimat hatte aufmerksam zugehört und zustimmend genickt.

Jim fragte: »Kann man das so sagen? Bist du noch ein Kind?«

»Ich bin ein Galimat, Galimat«, antwortete der Galimat.

Jim fragte weiter. »Ich meine: Wie alt bist du? Gibt es dich schon lange?«

»Mich gibt es schon, seit ich denken kann, kann«, sagte der Galimat.

»Aha«, machte Jim. Das war zwar keine sehr klare Antwort, aber mehr war wohl nicht aus dem Kleinen herauszukriegen.

Jims Spezial-Talent

Jim hatte aber noch eine andere wichtige Frage: »Wie kommst du überhaupt hier herein? Das Fenster ist doch zu.«

»Materialisiert, materialisiert«, sagte der Galimat. Er fing wieder an zu turnen und spuckte aus.

»Wie bitte?«, fragte Jim.

»Ma-te-ri-a-li-siert, siert«, wiederholte der Galimat ungeduldig.

»Ach so«, sagte Jim. »Lexikon Band acht. Warte, gleich habe ich es!«

»Was hast du gleich, gleich?«, fragte der Galimat.

»Stör mich nicht, ich muss nachsehen«, sagte Jim.

»Hä? Aber da, wo du hinguckst, ist doch nur Luft, Luft«, sagte der Galimat.

»Ich gucke ja auch innerlich nach. Und du sollst mich dabei nicht stören!«, sagte Jim. »Gut, dass ich schon beim Buchstaben O bin!«

Jim hatte nämlich ein ganz besonderes Talent: Er konnte sich jede einzelne Seite seines Lexikons vor Augen führen und sich Zeile für Zeile daran erinnern, was in den Beiträgen stand. Das klappte allerdings nur bis Band neun . Die übrigen Bände hatte er noch nicht auswendig gelernt.

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