Der Goggolori - Michael Ende - E-Book
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Der Goggolori E-Book

Michael Ende

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Beschreibung

Michael Ende erzählt eine alte bayerische Legende: Einen Pakt mit dem Kobold Goggolori schließt der Bauer Irwing zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Der Goggolori verspricht, dem Bauern von allem im Überfluss zu schenken. Im Gegenzug fordert er von Bauer Irwing jeweils den ersten Teil der Ernte, des Viehs und des Glücks ein. Doch schon bald sollen der Bauer und seine Frau den Pakt bereuen: Der Goggolori geht noch einen Schritt weiter und verlangt auch Irwings Tochter Zeipoth. In ihrer Verzweiflung ruft Irwings Frau die Ullerin, die mit dunklen Mächten im Bunde steht, zu Hilfe. Ein zerstörerischer Kampf zwischen magischen Gewalten bahnt sich an. »Ein Werk, das eindrucksvolle Wirkung macht.« (Münchner Merkur)

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Michael Ende

Der Goggolori

Eine bairische Mär

Stück in acht Bildern und einem Epilog

Vorbemerkung zur phonetischen Schreibart

å ist ein nach o hin eingefärbtes, gutturales a.

ey wie im Englischen day.

ai wie im Englischen my.

s ist immer, auch am Wortanfang, scharf und stimmlos. Es gibt im Bairischen kein stimmhaftes s.

aa langes, flaches a.

r mit der Zungenspitze an den Zähnen gerollt, also kein Gaumen-r.

oa beide Vokale müssen verbunden gesprochen werden wie im Französischen Roi.

dt in der Mitte zwischen d und t, mit kurzem Wippen auf dem Laut, etwa wie im italienischen tutti.

hob-i, daad-i wird verbunden gesprochen, also hobi, daadi, dient nur zur leichteren Verständlichkeit.

Personen

Der Goggolori, ein Schratt

Zeipoth, ein vierzehnjähriges Bauernmädchen

Irwing, ihr Vater, Bauer und Weber

Weberin, ihre Mutter

Aberwin, ein junger Musikant und Köhler

Der Einsiedel

Ullerin, Seelnonn, Baderin und Hexe

5 Bäuerinnen und 5 Bauern

Das Stück spielt in Finning am Ammersee zu Anfang des 17. Jahrhunderts bei Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges.

Erstes Bild

Hochmoor hinter dem Ammersee. Frösche quaken. Ein einzelner, seltsam geformter Baum steht in der Mitte. Es ist vor Morgengrauen. Anfangs noch fast Nacht, später wird es langsam heller.

STIMME DER ULLERIN (aus der Ferne näher kommend)

Goggolori!

Goggolori!

Goggolori!

STIMME DES GOGGOLORI (von der anderen Seite)

Hi-hi-hi!

Hi-hi-hi!

Då gä hea!

Då bin-i!

Sigst denn du nix,

graisliche Schdrix?

(kräht)

Kikeriki!

ULLERIN (tritt auf, ein glimmendes Netz in den Händen)

Hagazussa! Hagazussa!

D’Hex hold aufm Zaun,

Hagazussa! Hagazussa!

kånn im Dunkln schaung.

Gherst ma scho! Schdaad muast di hem!

’s Nez is gwom aus Schbinnawem.

Hagazussa! Hagazussa!

Fogal, då blaibst glem.

(sie wirft das Netz)

Wo bist, Goggolori?

STIMME DES GOGGOLORI (von einer anderen Stelle)

He-he-he!

He-he-he!

Ullerin, måch koan Schmä!

Gibst ned boid Rua,

schialiche Hua?

Mä-hä-hä-hä-hä-hä-hä-hä-hä!

ULLERIN

Hagazussa! Hagazussa!

Måch mi fai ned wuid!

Bluad vom Basiliskn håb-i

in des Flaschl gfuid.

(sie spritzt Feuertropfen aus einer sonderbaren Flasche herum)

Brenna måcht di fei des Gift,

wånn di blos oa Drepfal drift!

Jezat weads da hoas, mey Liaba!

Gib da söiba d’Schuid!

Bas auf, Goggolori!

STIMME DES GOGGOLORI (aus dem Zuschauerraum)

Ho-ho-ho!

Ho-ho-ho!

Wea hoid nix dreffa ko,

dem huift koa Wuat,

buklate Druad!

(bellend)

Wo? Wo? Wo? Wo?

(die Ullerin zieht eine Totenhand hervor)

ULLERIN (ins Publikum)

Mågst mi laicht zum Nårrn hoidtn?

Då weast wås dalem!

Husch! Da Laichnhånd, da koidtn,

muast jez deyne gem!

Balzebut et Behemat,

Braxas caput pereat!

Hui! Dem Hexnschbruch, dem oidtn,

weasd di scho eagem!

Schlåg ey, Goggolori!

STIMME DES GOGGOLORI (wieder von einer anderen Stelle)

Ha-ha-ha!

Ha-ha-ha!

Moanst laicht, des daad-i aa?

Då håst an Schoas,

gschtingate Loas!

(er furzt)

ULLERIN (verlegt sich plötzlich auf die Koketterie)

Mey, du bist ma scho a Dinga!

Schlau bist und foi List.

Hoach! Wås sågt mey kloana Finga?

Schdrait? Ned das i wist!

Göi, mia woin koan Schdrait hed håm?

Wårum damma uns ned zåmm?

Du und i – des daat scho schdimma!

Såg ma holt, wost bist?

Zoag di, Goggolori!

STIMME DES GOGGOLORI (sich entfernend)

Hu-hu-hu!

Hu-hu-hu!

Suach mi, dumms Luada du!

Daråds und daschmeks,

zwifozate Hex!

(Eulenschrei)

Hu-hu-hu-hu!

ULLERIN (läuft hinterher)

Goggolori!

Der Baum verwandelt sich in den Goggolori, der mit ausgebreiteten Armen dasteht, eine große dunkle Gestalt in eine Art Kutte gekleidet, mit einem erschreckenden und zugleich lustigen Gesicht nach Art der Perchtenmasken. Er hat Fledermausohren.

GOGGOLORI (kichert)

Gschnöid håb-i-s,

bröid håb-i-s,

gschrekt und dablekt håb-i-s!

Woas scho, wås mecht.

Meyna mechts machtig wean,

mechd mi ins Flaschl schbean,

Naa, då wead nix draus wean.

Waar ma ned recht.

Håb eppas åndas im Sinn,

wårt auf meyn Schåz.

Zaibot, mey Zaibot!

Då kummts scho dahea!

Is ma faschbrocha said lang.

Und deangaschd dabårmts mi.

Schee is und liab.

Mecht mas scho nema

und mechts do ned engsdn.

Laicht kummts fo söim?

Er verwandelt sich wieder in den Baum. Zeipoth kommt mit einer Kraxe voller schwerer Leinwandballen auf dem Rücken herein und flüchtet sich verängstigt unter den Baum.

ZEIPOTH

Hailige Godsmuadta, schdä ma bai!

Haliga Sånk Michael, schdä ma bai!

Ålle Hailign, schdäts ma bai!

Wås is då im Moos?

Då gäts um. Då is unguat.

Då schraits und då brausts,

då wispats und sausts!

(sie schreit auf)

ABERWIN (kommt rußgeschwärzt von der anderen Seite. Er hat eine Fiedel bei sich.)

Jå Zaibot, des bin do-i!

ZEIPOTH (wirft sich in seine Arme)

Åbawin!

Mey, bin-i fro!

ABERWIN (streichelt ihr begütigend übers Haar)

No, no!

Koin håb-i brennt

hait Nacht, då dafo

bin-i hoidt schwårz.

Håst mi ned kennt?

ZEIPOTH

I håb mi glai sofui gforchtn.

Åbawin, guad dasd då bist.

Håstas ned gheat?

Eppas gät um im Moos.

ABERWIN

Ah, Schmarn!

Da Wind weads hoidt gwen sey.

ZEIPOTH

Naa, naa. ’s gät går koa Wind ned.

ABERWIN

Wås bisdn so fuachtsåm?

Kumm, Zaibot, liabs Madl,

då hok di hea!

(er hilft ihr, die schwere Kraxe abzunehmen. Beide setzen sich unter den Baum.)

STIMME DES GOGGOLORI (leise, geheimnisvoll)

Meyn bist, Zaibot,

bist meyn.

ZEIPOTH (klammert sich an Aberwin)

Håst-as gheat?

Då wårs wida, de Schdim!

(sie schüttelt den Kopf)

I faschdäs ned

und soids doch faschde.

ABERWIN

D’Fresch sans und Krodtn.

Weast di åm End no fiachdn,

wånn d’Unkn laidtn? Gä zua!

ZEIPOTH

Fiacht mi scho nimma.

ABERWIN

Wo gäsdn hi?

ZEIPOTH

Aufn Mårkt ummi nåch Låndsbeag,

as naiche Linnen fakaffa.

ABERWIN

Schee is. Dessöi is gwis.

ZEIPOTH

Långs ned o

mid deyne ruassign Bråzn!

ABERWIN

A soichas Lailach

waar ma scho recht,

boi i drin laag mid dia.

ZEIPOTH

A gä, sey doch schdaad!

ABERWIN

Host mi no gean?

ZEIPOTH

Woastas doch e.

I kånn da ned feynd sey.

ABERWIN

Gib ma-r-a- Bussal!

ZEIPOTH

Naa, i schaam mi.

ABERWIN

Gä zua, sichts do koana.

Schaugd neamands ned zua.

(er will sie küssen)

STIMME DES GOGGOLORI (wie vorher)

Meyn bist, Zaibot,

bist meyn.

ZEIPOTH

Ned jez! Ned då!

ABERWIN

Wås håstn?

ZEIPOTH

I faschdäs ned

und soits doch faschde.

Håst nix gheat?

ABERWIN

I ned.

Mågst mi hoid nimma, göi?

ZEIPOTH

Doch, Åbawin, gwis!

Di und koan åndan ned.

ABERWIN

Woast, wås mia dramd håd?

(er spielt auf der Fiedel)

Mia san in deym Kammal gwen,

mia zwoa, du und i,

då samma bainanda gleng,

mia zwoa, du und i.

Und då håb-i da gsågd,

wie guad dasd ma gfoist,

nå håb-i di bussld,

und du håst mi ghoisd.

BEIDE

Mia zwoa gånz alloa,

mia zwoa, du und i.

ZEIPOTH

Und woast, wås mia dramd håd?

Mia san in da Kirchn gwen,

mia zwoa, du und i,

und då håds a Hochzaid gem,

fia uns zwoa, di und mi.

An Eanst håsd då ghåbt

und an hailing Reschbekt,

und mia håm uns auf d’Finga

de Ringal naufgschdekt.

BEIDE

Mia zwoa ganz alloa,

mia zwoa, du und i.

ABERWIN

Und aso sois aa sey!

Håst scho gred mid de Deyna?

ZEIPOTH

Und wia ofd nåcha!

Bidtlt und bedtlt håb-i,

bis ma da Fådta fabon håd.

ABERWIN

Und dey Muadta?

ZEIPOTH

Sunst sågds jå ållawail

pfailgråd as Gegntail

fo dem, wås da Fådta sågd.

Åba in dera Såch ned.

ABERWIN

I woas scho, wårum.

Wail-i a årma Taifi bin

und koa Såch håb auf dera Woid –

gråd blos mey Fidl.

Boi i a raicha Bauanbua waar,

gangats gä åndas.

ZEIPOTH

Naa, Åbawin.

Dessöi is ned.

’s muas eppas åndas sey,

wås ma ned sång woin.

I woas aa ned, wås.

Åba oans nimmd mi Wunda:

Dasd Muadta lezting

efta scho d’Ullerin gruafa håd,

di Seelnonn.

Das Gesicht des Goggolori wird im Baum sichtbar.

ABERWIN

De Hex?

ZEIPOTH

Nå sans midsåmma

ind Kåmma naufgånga,

wånn da Fådta ned då wår,

und håm heymlich gred midanånd.

Wås des hedait?

GOGGOLORI (wie vorher)

Meyn bist, Zaibot,

bist meyn.

ZEIPOTH (horcht erstarrt)

ABERWIN

Und jez mechd-i a Bussal,

gråd zum Droz!

(er packt sie und küsst sie)

Der Einsiedel tritt auf. Er hat einen Ledersack über der Schulter.

EINSIEDEL

Grias God aich zwoa!

Wås duadsn då?

ABERWIN

Mey, mia dischkrian gråd a bisl.

EINSIEDEL

So?

(er schmunzelt)

Fo da Waidtn håts åndasd heagschaugd.

Kån åba daischn.

ZEIPOTH

Da Hea Eynsidl woas e,

das ma Liabslaid san,

da Åbawin und i.

EINSIEDEI

Woi woas-i-s.

Faguns aich aa.

Saids brafe Kinda, es zwoa.

Åba gebts Obåcht:

As junge Bluad

håd scho månchn ind Sind

und ind Schånd eyni bråcht.

ZEIPOTH

Da Fådta laids ned

und d’Muadta no minda,

das ma-r-a Pår wean, mia zwoa.

Und deangaschd wui i koan åndan ned.

ABERWIN

Eynsidl, kanntsd uns laicht heymli draun?

EINSIEDEL

Nix då! Du soisd

Fådta und Muadta ean!

Auf soichtana Heymlichkait

ligd koa Seng vom Heagod ned.

ZEIPOTH

Åba wånn da Hea Eynsidl hoid

amoi ren daad mit de Öitan?

Laicht kanntara guads Wertl eyleng

fian Åbawin?

EINSIEDEL

Schaung ma-r-a moi.

Schådn richts gwis ned o.

Und i muas e nach Finning

ins Dorf ummi.

Pfiat aich God, es zwoa!

Und – blaibds ma fai braf!

(er geht)

ZEIPOTH

Dånkschee, Hea Eynsidl!

ABERWIN

Moansd das wås huift?

ZEIPOTH

I miassat jez aa ge.

ABERWIN

Kumm, Zaibot,

i dråg da dey Last.

(er nimmt die Kraxe auf seinen Rücken. Beide gehen in die entgegengesetzte Richtung des Einsiedel hinaus.)

GOGGOLORI (wird wieder sichtbar)

Jå, jez weads Dåg!

Scho håds an Liabsdn, des Deandl!

Und fo mia håd ia koana nix gsågd.

Jezat kummts ma eascht,

wårum das de hintafozige Drud

mi hed fånga meng

und aufd Saitn schåffa!

Mey Recht håts ma nema woin!

Åba des weads ma biassn!

Fagessn weads nimma den haitgn Dåg,

und a Lea weads ia sey

midn Wåssa-r-åm Mai,

boi is ins Moor jezat eyni jåg!

Während des Folgenden wird von allen Seiten ein Summen und Brummen hörbar, das immer mehr zunimmt, bis es zuletzt fast die Stimme des Goggolori übertönt.

GOGGOLORI

Honigfogal folla Flais!

Impenfoik, auf meyn Gehais

låsts gä Bliat und Bleamen schde!

Auf gäts! Årbat håbts no e.

I, da Hea von Woid und Au,

schåfs aich o, drum foigds ma gnau!

Hummen, Wepsn und Hoaniss,

ois, wås Angl håd und Biss,

kummts heabai mit Saus und Braus,

heats meyn Wuin und fiatsn aus!

Hoi! Kloans Foik, jez gibts a Haz!

Suachts de Ullerin, de Maz,

summts und brummts und gäts drauf los!

Draibts-es diafa ney ins Moos!

Anglts, schdechts und zwikts und blågts,

bis åm Lem schia fazågd!

Gebts koa Rua und gebts ned auf,

bis im schwårzn Sumpf dasauft!

Impenfoik, gä hea! Gä hea!

Hundat, dausnd und no mea!

Sausts und brausts und summts und brummts!

Honigfogal, kummts nua, kummts!

Das gewaltige Brausen entfernt sich schnell in die Richtung, in der die Ullerin gelaufen ist. Man hört entfernt ihren langen Entsetzensschrei.

Zweites Bild

Bauernstube. Der Einsiedel sitzt am Tisch und löffelt eine Suppe. Die Weberbäuerin steht dabei und wartet ihm auf. Irwing, der Bauer, sitzt an einem großen Webstuhl und webt Linnen. Während der ganzen Szene hört man das Geräusch des Webstuhls.

WEBERIN

Mågsd no eppas?

EINSIEDEL (schiebt die Schüssel zurück)

Naa. Guad wårs.

Fagöits God, Weberin.

WEBERIN

Gsengs God, Eynsidl.

(sie trägt ab)

EINSIEDEL (nach einem langen Blick auf Irwing)

Drukd di wås, Irwing?

IRWING

Wås moanst?

EINSIEDEL

I moan oiwai, di drukd wås.

Waisd går-a-so schdaad bist.

IRWING

Ko scho sey.

Wås kimmats di?

EINSIEDEL

Ned, moanst?

Red, Baua!

Weasd-a-s seng,

na weads da glai bessa ums Heaz.

IRWING (schüttelt den Kopf und webt weiter)

EINSIEDEL

Håst laicht wås aufm Gwissn?

IRWING

Gä, låss ma mey Rua!

Du kånnsd ma ned höifa

und gårneamands ned.

EINSIEDEL

Aa da Heagod ned, moanst?

WEBERIN (kommt wieder herein)

Oamoi muasd deangaschd ren.

Gä zua, Irwing!

Laicht kånn uns da Eynsidl höifa.

IRWING (hört auf zu weben)

I woas ned. I woas ned.

EINSIEDEL

Mey, Mo! Des håb-i scho lång gschbånd,

das eppas aich umdraibt, aich zwoa.

Jå jå, di scho aa, Weberin!

Und håbds do koan Grund ned dafia.

Saids de raichstn Bauan wait umanånd.

Da Åka drågd aich doppet so fui,

Kia gem aich mera Muich

ois wia de åndan ålle midnånd.

Kaiben und Faken håbts,

das aich da Schdoi zkloa is.

D’Fichhåndla kema bis fo Augschbuag raus

und drång aich saklwais Göid ins Haus.

Und d’Leynwånd, wosd webst, de is bekannt,

is wait und brait de bessa im Lånd.

Und håbts do koan Knecht

und koa Mensch aufm Hof.

Måchts des ois gånz aloanigs, es zwoa?

Wia gät des zua?

IRWING

Des is ned oiwai so gwen wia hait.

WEBERIN

Wia ma jung wårn, da wår-ma bluatårme Lait.

IRWING

Gårwat håmma, håm gwercht und uns blågd.

WEBERIN

Und deangaschd håmma koan Nuzn ned ghåbt.

IRWING

As Föid håd nix gem, und de Obstbam nix drång.

WEBERIN

Und da Schdoi is uns laar blim.

Då mågsd laicht fazång!

IRWING

Da Flax håd nix daugd, as Linnen is gschlissn.

WEBERIN

Und d’Hena håd uns da Fux dabissn.

IRWING

Gårnix is uns grådn, es wår scho a Gfrett.

WEBERIN

A Kraiz wårs und ninda koa Lebn ned!

IRWING

Do bin-i bai Midsomma naus in Woid

und hob mi bai Nåcht aufn Buagbeag gschdöid.

D’Hupfliachtln håm bey de Bam aussigschaugt.

Nå håb-i gruafa, draimoi, recht laut:

Goggolori! Goggolori! Goggolori!

Und scho schdäda foa mia, a kloane Gschdoid

in-a schwårzn Kabuzn, a Mandl, uroit.

»Wås wuist?«, sågda grantig. »Wås bleast umanånd?«

Und i drauf: »I mecht a fruchtbårs Lånd.

Das d’Obstbam drång und das ållezait

meyne Hena leng und as Fich gedait.

Raich mecht-i wern und guad gschdöid.

I mecht aa-r-a Fraid und Glik auf da Wöid!«

Drauf schaugd-a mi o und sinniat a Wail,

dånn sågd-a: »Des wead dia laicht zutail.

Åba du, Baua, muast ma-r-aa eppas gem:

Fo dem, wås dia lebt, oiwai-s-easchde Lem.

Foin Föid, wås de easchde Sansn schnaid,

fom Bam de easchde Frucht, de raift,

den easchdn Schluk fom naichn Bia,

des easchde Junge fo jedm Tia,

des easchde Gårn, des wo d’Weberin schbint,

und fom Ehelåga as easchde Kind.

Bua oda Madl, mia gheats gwis,

’s Madl, wånns-as-easchdemoi Waib worn is,

da Bua, wånn da easchde Bårtflaum schbrost.

Des waars, wås di dea Handl kost.

Bist du des ois zu hoitn gwuit?«

Und i håbs gschworn und gsågd: »Es guit!«

WEBERIN

Und ghoitn håmmas ållawai,

wås da Irwing globd håd in söibiga Nåcht.

Und ’s Eadmandl håd ois fruchtbår gmåcht,

ois – blos oans ned:

As Ehbett!

Zen Kinda häd-a uns gem miassn,

zen oda mera!

Oans håmma blos, d’Zaibot!

und de is unlengst ’s erschdemoi Waib worn.

Jez wead-a-s boid hoin,

da Goggolori, wås eam gheat!

Und mia miassn kindalos schderm.

(sie weint)

EINSIEDEL (schreit zornig)

Haidngsindl!

Jå schaamts aich denn ned?

Megds aich ned Sindn fiachtn?

Kinda schenkt da Heagott,

gwis ned da Goggolori!

Åba fia des, wås es do håbts,

is aich as Höifaia gwis!