Der Hauch der Wahrheit - Michael Sonntag - E-Book

Der Hauch der Wahrheit E-Book

Michael Sonntag

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Beschreibung

Die Verbrechen nehmen stetig zu und gewinnen immer mehr an Grausamkeit. Schließlich ruft eine Reihe von Überfällen auf Goldtransporte Brian Orton auf den Plan. Als er versucht, einen weiteren Anschlag zu verhindern, gerät er in einen Teufelskreis, aus dem es kein Entkommen zu geben scheint. Und auf welcher Seite steht die bezaubernde Cindy Trench wirklich, die Orton den Kopf verdreht?

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EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2022

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Ähnliche


 

 

 

Michael Sonntag

 

 

Der Hauch der Wahrheit

 

 

 

 

Western

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Impressum

 

 

Copyright © by Authors/Bärenklau Exklusiv 

Cover: © by Steve Mayer nach einem Motiv von Tony Masero, 2022

 

Verlag: Bärenklau Exklusiv. Jörg Martin Munsonius (Verleger), Koalabärweg 2, 16727 Bärenklau. Kerstin Peschel (Verlegerin), Am Wald 67, 14656 Brieselang

 

Die Handlungen dieser Geschichten sind frei erfunden sowie die Namen der Protagonisten. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind rein zufällig und nicht gewollt.

 

Alle Rechte vorbehalten

 

 

Inhaltsverzeichnis

Impressum 

Das Buch 

Der Hauch der Wahrheit 

10 

11 

12 

13 

14 

15 

16 

17 

18 

19 

20 

21 

22 

23 

24 

25 

26 

27 

28 

29 

30 

31 

32 

33 

34 

35 

Eine kleine Auswahl an Westernanthologien aus unserem Verlagsprogramm 

 

Das Buch

 

 

 

Die Verbrechen nehmen stetig zu und gewinnen immer mehr an Grausamkeit. Schließlich ruft eine Reihe von Überfällen auf Goldtransporte Brian Orton auf den Plan. Als er versucht, einen weiteren Anschlag zu verhindern, gerät er in einen Teufelskreis, aus dem es kein Entkommen zu geben scheint. Und auf welcher Seite steht die bezaubernde Cindy Trench wirklich, die Orton den Kopf verdreht? 

 

 

***

 

 

»Für einen Augenblick erlaubte Orton sich eine Pause. Doch dann hörte er ein zu vertrautes Geräusch: Die Gatling!

Egal, wie die Männer aus Washington hierhergelangten und wie viele Leute noch dabei waren, gegen diese Teufelsmaschine konnten sie nicht den Hauch einer Chance haben. Er musste das Maschinengewehr ausschalten, oder sie waren alle verloren.

Wiseman stand hinter der Gatling und schickte weiter Unmengen tödliches Blei über den Hof.« 

 

 

Der Hauch der Wahrheit

 

 

1

 

Gehetzt blickte sich Frederic Danielson um. Seinen Colt hatte er bei seiner Flucht leer geschossen und die Dunkelheit des nächtlichen Waldes war sein einziger Schutz vor seinen Verfolgern. Seit er hinter das Geheimnis der Mine gekommen war, waren sie erbarmungslos hinter ihm her. Und sie kamen näher. Er war ein Mann, der einiges gewohnt und nicht so leicht zu erschrecken war. Er hatte schon mehr als einen gesuchten Mörder zur Strecke bringen können und auch eine Übermacht hatte ihn nie davon abhalten können, seine Pflicht zu erfüllen. Doch dieses Mal hatte er sich mit den falschen Leuten angelegt. Sie jagten ihn seit Stunden wie ein wildes Tier und waren entschlossen, ihm keine Chance zu lassen. Er wusste nicht einmal mit Sicherheit, wie viele hinter ihm herjagten. Er nahm sich fest vor, seinen Dienst zu quittieren, falls er das überleben sollte. Zu oft hatte er in den letzten Jahren das Schicksal herausgefordert und sein Leben aufs Spiel gesetzt. Irgendwann war es an der Zeit, aufzuhören und sein eigenes Leben zu leben.

Falls er überleben sollte!

Seine Lungen schmerzten, in seinem Kopf hämmerte es und sein ganzer Körper zitterte vor Erschöpfung. Doch er musste weiter. Nur sein Adrenalin hielt ihn noch aufrecht und gab ihm die nötige Kraft. Er bemühte sich, so leise wie möglich vorwärts zu kommen, selbst auf jedes noch so kleine Geräusch in der Umgebung achtend. Ein knackender Zweig in der Nähe schreckte ihn auf. Sie waren ihm bereits verdammt nahe gekommen. Viel zu nahe! Jetzt konnte er nur noch laufen. Doch genau das war sein Fehler, denn so gab er sein schützendes Versteck auf. Ein Messer traf einen Baumstamm neben ihm und blieb zitternd im Holz stecken. Das Nachschwingen des Griffs klang wie eine grausam schauerliche Musik, die ihn verhöhnte. Einen Sekundenbruchteil starrte er entsetzt auf den wippenden Griff des Wurfmessers. Doch gleich darauf löste sich seine Schreckensstarre und er rannte wieder los. Die Zweige peitschten sein Gesicht, hinterließen blutige Schrammen, doch in seiner Panik nahm er das nur am Rande wahr. Laufen, einfach nur laufen! Er nutzte jeden Baumstamm, um ein wenig Deckung zu haben, lief möglichst tief gebückt und schlug so viele Haken, wie es die dicht stehenden Bäume und Sträucher zuließen. Nur ein kurzes Stück noch, und er würde die Stadtgrenze erreicht haben. Dort, vor Zeugen, würden sie ihn nicht mehr so ohne weiteres umlegen können. Doch die Sicherheit war trügerisch. Kurz bevor er den Waldrand erreicht hatte, spürte er, wie sich ein weiteres Wurfmesser zwischen seine Schulterblätter bohrte. Der plötzliche Schmerz ließ ihn zusammenbrechen. Seine Lungen füllten sich mit Blut, was ihm einen Hilferuf unmöglich machte. Die Schmerzen und das Bewusstsein um seinen bevorstehenden Tod machten seine letzten Momente zu einer schrecklichen Qual. Zwei Männer traten an den sterbenden Mann heran. Ohne eine Gefühlsregung zog einer der beiden das Messer heraus und wischte es an Danielsons Hose ab. Einer von ihnen drehte ihn mit dem Fuß um, sodass er in die Gesichter seiner Mörder blicken musste. Sie gönnten ihm nicht einmal die Gnade eines schnellen Todes, sondern standen ungerührt daneben und sahen zu, wie er unter Schmerzen sein Leben aushauchte. Er versuchte noch, etwas zu sagen, doch statt Worten kam nur Blut aus seinem Mund.

»Das war verdammt knapp«, sagte der, der das Messer geworfen hatte, an seinen Bruder gewandt.

»Wir haben ihn doch noch erwischt, also was solls?«, antwortete dieser ebenso kalt.

»Ja, aber wir wissen nicht, mit wem er gesprochen hat.«

»Keine Sorge, so viel wusste er nicht. Und selbst wenn er etwas gewusst hätte, das macht keinen Unterschied. Wer hätte ihm denn geglaubt? Also, was hätte er schon zu erzählen gehabt?«

»Da hast Du sicher recht. Und selbst wenn, es gibt niemanden, mit dem wir nicht fertig werden könnten.«

Sie durchwühlten die Taschen des Sterbenden, fanden aber nichts.

»Was mir aber etwas Sorgen macht ist, dass ihn jemand mit Informationen versorgt haben muss. Jemand, der dem Boss nahesteht.«

Mit einem Schulterzucken drehte Alex, der Jüngere der Brüder, sich um »Das ist nicht unser Problem. Wenn der Boss weiß, wer es ist, werden wir uns schon darum kümmern. Bis dahin tun wir einfach, was er uns sagt und überlassen alles andere ihm.«

 

 

 

2

 

 

Der Mond stand schon seit einer ganzen Weile hoch am Himmel. Außer dem Wind, dem Prasseln des Feuers und ab und zu einem heulenden Coyoten war nicht viel zu hören. Niemand sprach. Die Männer, die vor dem Feuer saßen, waren nervös. Einige hatten sich zum Schutz vor der nächtlichen Kälte in ihre Decken gehüllt. Die Schwaden ihres Atems vermischten und verloren sich im Rauch des Feuers. Schon seit etlichen Stunden wartete die Gruppe vor der Mundöffnung der Mine. Jeder von ihnen war ein erfahrener Gunman. Ihr Boss wählte jeden seiner Männer selbst aus und gab ihnen persönlich ihre Anweisungen. Und jeder wusste nur so viel, wie er für seine Aufgabe wissen musste. So war es den Männern auch am liebsten. Sie taten, wofür sie bezahlt wurden, alles andere ging sie nichts an. So konnte keiner zu viel verraten, wenn er geschnappt werden sollte und war nur eine geringe Gefahr für seine Spießgesellen. So war es auch in dieser Nacht. Keiner von ihnen hatte schon mal mit einem anderen aus der Gruppe gearbeitet und es war unwahrscheinlich, dass sie es nach diesem Abend jemals wieder tun würden. Sie kannten sich gegenseitig nur den Namen nach, von Erzählungen und von Steckbriefen. Natürlich, sie vertrauten sich gegenseitig nicht, doch die Bezahlung war gut und keiner würde das Gelingen der Aktion riskieren.

Sie hatten ihre Waffen schussbereit am Mann, hielten Ausschau, doch nichts war zu erkennen, das sie hätte stören können.

Dann endlich hörten sie das lang erwartete Rumpeln eines Wagens. Schon wenige Augenblicke später konnten sie das Fuhrwerk auch im Licht des Vollmonds sehen. Neben dem Wagen ritten zwei Männer. Der Kutscher und die Reiter hatten ihre Hüte tief ins Gesicht gezogen.

»Ihr seid spät!«, wurden die Neuankömmlinge begrüßt.

»Wir mussten sicher sein, dass uns niemand sieht«, antwortete der Mann auf dem Kutschbock.

Seine zwei Begleiter stiegen von den Pferden und banden sie an.

»Habt Ihr vielleicht einen Kaffee für uns? Die Nacht ist verdammt kalt und wir sind schon seit einer ganzen Weile unterwegs.«

»Sicher. Er wartet schon auf dem Feuer auf Euch.«

Auch der Kutscher stieg ab und setzte sich ans Feuer. Dafür kam in die sieben Männer, die bis jetzt gewartet hatten, Bewegung. Sie holten zwei schwere Kisten aus der Kutsche und trugen sie ins Innere des Stollens.

»Schon merkwürdig, Gold in die Mine zu schaffen, anstatt es heraus zu holen«, stellte einer der Männer lachend fest.

»Keine Sorge«, erwiderte sein Kumpan ebenfalls mit einem Lachen »Wir holen es uns schon früh genug zurück. Aber im Moment ist es hier bestens aufgehoben.« 

 

 

 

3

 

 

Brian Orton war überaus gut gelaunt. Er hatte sich ein paar Tage Ruhe und Erholung gegönnt, nachdem er einer Gruppe Menschenhändler an der mexikanischen Grenze Einhalt geboten hatte. Sie hatten Menschen, die mit der Hoffnung auf eine bessere Zukunft über die Grenze gekommen waren, alles abgenommen und sie dann zum Dank dafür als Zwangsarbeiter verkauft. Seit dem offiziellen Ende der Sklaverei hatten einige Plantagen- und Minenbesitzer ein großes Interesse an solchen billigen Arbeitskräften. Der Geheimdienst hatte dieses Treiben schon lange beobachtet und schließlich ihren besten Mann geschickt, um dort aufzuräumen. Und Orton hatte aufgeräumt.

Er hatte die letzte Nacht gut geschlafen, danach ausgiebig gefrühstückt und sich einen langen Aufenthalt im örtlichen Badehaus genehmigt. Viel zu selten kam er dazu, so auszuspannen. Umso mehr hatte er sich diese Entspannung verdient. Die kleine, eher reizlose Stadt lud nicht gerade zum Spazieren ein. Eine staubige Straße mit ein paar Holzhäusern links und rechts, wie er sie in den vergangenen Jahren schon unzählige Male besucht hatte. Da hatte der Saloon mit seinen aufreizend schönen Girls schon eine größere Anziehungskraft für ihn. Er bestellte sich einen Whisky an der Bar. Lange blieb er nicht allein. Eine aufregende Rothaarige setzte sich neben ihn. Schlank, aber nicht zu schlank, mittlere Größe und eine provokante Ausstrahlung. Eine Frau, die genau wusste, wie sie ihre Reize einsetzen musste, um einem Mann den Verstand zu rauben. Und auch auf Orton hatte sie diese Wirkung. Sie bemerkte seine Blicke und lächelte vielsagend.

»Möchten Sie mich nicht auch auf einen Drink einladen, Fremder?«

»Sie sind eingeladen«, nahm er ihr Gesprächsangebot an.

»Ich hätte gern einen Champagner«, sagte sie zu dem Barkeeper und wandte sich dann wieder Orton zu »Spielen Sie?«

»Hin und wieder riskiere ich mal was. Wenn sich der Einsatz lohnt«, antwortete er.

»Wer fordert sein Glück nicht gern heraus«, provozierte sie ihn und legte einen Goldnugget auf den Tresen. Orton zog eine Augenbraue hoch. »Das ist in der Tat ein interessanter Einsatz. Was soll ich dagegensetzen?«, fragte er.

»Sie haben doch sicher ein Zimmer hier«, sagte sie halb als Aussage, halb als Frage formuliert.

»Ja, natürlich.«

»Nun, dann machen wir das Ganze etwas interessanter und setzen das Limit ein bisschen höher. Sie selbst sind der Einsatz, den ich von Ihnen erwarte.« Die Lady ging hart ran. Genau das gefiel ihm.

»Dann gewinne ich in jedem Fall. Wie, sagten Sie, war ihr Name?«

»Leonhardt. Nadine Leonhardt. Und Ihrer?«

»Mein Name ist Orton. Brian Orton.«

Nach nur einer Runde hatte Orton die Partie bereits verloren. Dabei hatte er großzügig darüber hinweggesehen, dass die Dame falschgespielt hatte. Der Nugget hatte ihn weit weniger interessiert als die Aussicht, das Girl auf sein Zimmer führen zu dürfen.

Mit den Worten »Tja, Pech im Spiel, Glück in der Liebe, so heißt es ja wohl«, gestand er seine Niederlage ein und erhob sich.

---ENDE DER LESEPROBE---