Der Innere Weg zum kosmischen Bewusstsein - Gabriele - E-Book

Der Innere Weg zum kosmischen Bewusstsein E-Book

Gabriele

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Beschreibung

Der Innere Weg zum kosmischen Bewusstsein ist der Weg zu Gott in uns. Es ist der Weg der Freiheit, der Gottes- und Nächstenliebe. Der Christus-Gottes-Weg für alle Menschen, die eine höhere Kultur und ein friedvolles Menschentum anstreben. Der Innere Weg ist ein Angebot, offenbart aus dem Reich Gottes. Übungen des Inneren Weges. Die Aufgaben und Übungen des Inneren Weges hat Gabriele, die Lehrprophetin und Botschafterin Gottes, in einem Schulungszyklus in allen Details erläutert. Die offenbarten Lehren und Erläuterungen sind in diesem umfassenden Schulungsbuch von der Grundstufe der göttlichen Ordnung, über den göttlichen Willen, die göttliche Weisheit bis zur Stufe des göttlichen Ernstes enthalten.

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DER INNERE WEG zum kosmischen Bewusstsein

Die Grundstufen:OrdnungWilleWeisheitErnst

Offenbart von Bruder Emanuel, dem Cherub der göttlichen Weisheit, gegeben und erläutert durch die

DER INNERE WEG zum kosmischen Bewusstsein Die Grundstufen

1. Auflage November 2016 © Gabriele-Verlag Das Wort GmbH Max-Braun-Str. 2, 97828 Marktheidenfeld Tel. 09391/504-135, Fax 09391/504-133www.gabriele-verlag.com

Alle Rechte vorbehalten.

O erkennet:In dieser düsteren Zeitstrahle Ichallumfassend den Befreiungsweg aus,den Inneren Weg, den Weg der Liebe,der zum Herzen des ewigen Vaters führt.Auf diesem Wegrufe Ich die Meinen,die Gebote des Heils anzunehmenund schrittweise aus dem Sündenpfuhlmenschlichen Ichs herauszufinden.Denn jedem Menschen, jeder Seelereiche Ich, Christus,die Hand.

Aus der Christus-Offenbarung vom 4. Oktober 1991

Vorwort

Vorwort

Liebe Mitmenschen,

Der Innere Weg ist der Weg zum Herzen Gottes in uns, zum Ursprung des Seins, zum Wesenskern in unserer Seele.

Seit Anfang der 1980er Jahre wurde der Innere Weg zum kosmischen Bewusstsein gelehrt unter der Leitung des Cherubs der Göttlichen Weisheit, eines Gesetzesfürsten vor Gottes Thron, den wir auf Erden schlichtweg Bruder Emanuel nennen. Im Geiste Gottes wirkt er als göttlicher Lehrer und Berater des Gottesinstrumentes Gabriele.

Durch die Göttliche Weisheit in der Verbindung des Cherubs vor Gottes Thron mit Gabriele, dem Seraph im Erdenkleid, strömt das Prophetische Wort zu allen suchenden Menschen, die bereit sind, den Weg zurück in das ewige Vaterhaus, in das Reich Gottes, unsere wahre ewige Heimat, zu gehen.

Die ewige Wahrheit offenbarte und offenbart sich in verschiedensten Facetten, mit verschiedensten Worten. Die Wahrheit ist immer die Wahrheit, einerlei, welches Wort man für die Wahrheit verwendet. Worte sind Schalen, die Inhalte tragen, deshalb wird immer wieder geraten, nicht auf die Schale zu blicken, sondern den Inhalt zu erfassen. Denn der Inhalt ist es, gerade auf dem Inneren Weg, der den Menschen weiterführt und ihm die Gesetze des Lebens nahe bringt.

Anfang der 1980er Jahre, als die Schulungen des Inneren Weges offenbart wurden, wurde vielfach anders gesprochen als in der heutigen Zeit. Warum? Weil die Menschen damals bestimmte Worte besser verstanden als die Menschen heute. Das heißt also, vieles wird heute anders ausgedrückt und anders wiedergegeben, als zu jener Zeit. Doch die Wahrheit bleibt bestehen, ewiglich.

In diesen Jahren gab es einen tiefgreifenden Lehrzyklus des Inneren Weges, an dem viele Gott suchende Menschen teilnahmen. Viele, sehr viele Brüder und Schwestern, Menschen im Christus-Gottes-Werk gingen diesen Weg, den Weg der Freiheit und der Gottes- und Nächstenliebe. Deshalb wird im Schulungstext die Anrede des „Du“ verwendet, und die Lernenden auf dem Inneren Weg werden als Schüler angesprochen, wodurch die intensiven Aufklärungen um einiges mehr in die Tiefe gingen.

Das Christus-Gottes-Werk ist ein lebendiges Werk. Es geht nicht rückwärts, sondern voran, um auch heute alle Menschen, einerlei, welchen Alters sie sind, mit dem Wort des Lebens zu beseelen, denn die Wahrheit ist die Wahrheit, einerlei, wie sie damals ausgedrückt wurde oder heute. Und damals wie heute ist eines sicher: Der Innere Weg ist ein lebendiger Weg, der Weg der Freiheit für jeden Einzelnen, denn auf dem Inneren Weg begleitet uns der Freie Geist, der Christus Gottes.

Liebe Mitmenschen, wir schreiben das Jahr 2016. Vor einigen Wochen rief Gott, der Ewige, das messianische, sophianische Zeitalter aus, unter der Lilie der Reinheit, der Liebe und Weisheit.

Der Innere Weg leitet uns in dieses Zeitalter, er ist der Weg zum Reinwerden der Seele und der Zellen unseres Körpers. Er ist der Weg der Freiheit, der Gottes- und Nächstenliebe.

Für uns bedeutet das messianische, sophianische Zeitalter unter der Lilie der Reinheit, der Liebe und Weisheit, dass das Neue Zeitalter in dem Licht des Christus Gottes steht, der uns Sein geistiges Kommen angesagt hat. Durch Sophia, die Göttliche Weisheit – Gabriele, der Seraph im Erdenkleid und der Cherub vor Gottes Thron im Geiste – spendet Christus den Menschen seit über 40 Jahren Sein Wort als Tröster. Denn das ist Sein versprochenes Wort als Jesus von Nazareth: „Ich werde euch den Tröster senden.“ Der Tröster ist also gekommen. Darin erkennen wir, was die messianische, sophianische Zeit bedeutet:

Es ist der Freie Geist, der Sein Kommen ankündigt.

Urchristen haben sich aufgemacht, dem Inneren Leben zuzustreben, durch den Inneren Weg, der aus dem Reich Gottes gelehrt wurde durch den Cherub der Göttlichen Weisheit, auf Erden Bruder Emanuel genannt.

Sind auch Sie bereit, mit uns diesen Weg zu gehen, den Frieden in uns selbst zu finden und die Freude in uns zu entwickeln, dass wir nicht alleine sind? Denn Gott, der Ewige, Sein Gesetz der Liebe ist in uns.

Deshalb sprechen wir schlicht und einfach als Menschen: Gott in uns. Das ist der Weg. Das ist das Leben. Diesen Weg gehen wir mit Ihnen, dann, wenn Sie wollen.

Urchristen im Zeichen des Freien Geistes

Der Innere Weg, der Weg der Befreiung, ist Freude – Offenbarung von Bruder Emanuel vom 18. Oktober 1991

Der Innere Weg, der Weg der Befreiung, ist Freude

Offenbarung von Bruder Emanuel vom 18. Oktober 1991

Am 18. Oktober 1991 gab Bruder Emanuel, der Cherub der göttlichen Weisheit, über das Prophetische Wort, durch Gabriele eine Offenbarung über den Inneren Weg, in der er sprach:

»Erkennet und spüret gerade in dieser materialistischen Zeit, dass der Innere Weg nottut. Der Innere Weg ist gleichsam der Befreiungsweg von den Lasten, die auf der Seele liegen ... Geht ihr also selbstlos diesen Weg – das heißt, dass die Liebe zum Vater das Wesentliche ist, frei zu werden also von den Belastungen, um Gott, unserem ewigen Vater, näherzukommen –, dann werdet ihr auch Schritt für Schritt auf dem Inneren Weg voranschreiten.«

»O erkennet, der Innere Weg heißt: Erkenne dich selbst, und bereinige dein Sündhaftes mit Christus, auf dass du dem Ewigen, dem Inneren Licht, immer näher kommst. Der Innere Weg ist also eine Lebensschule, in der sich jeder Schüler selbst erkennt. Die Selbsterkenntnis tut not; denn nur dann, wenn der Schüler die Fehler – also das Sündhafte – erkennt und den Weg der Herzensreue geht, der Bitte um Vergebung, der Vergebung, der Wiedergutmachung und so er dann diesen erkannten Fehler, diese Sünde also, nicht mehr tut, reinigt sich die Seele.«

»Sehet: Diese Erde ist wahrlich die Schule der Kinder Gottes. Wer in diese innere Schule geht, dem wird es um vieles leichter werden, denn er erleichtert seine Seele vom menschlichen Ich. Er baut die Ichheiten ab. Das Licht Christi strahlt in der Seele intensiver. Das Licht des Herrn wirkt sich dann auch im und am physischen Leib aus. Dem Menschen wird es immer besser ergehen – weil es der Seele gutgeht, denn sie ist eingehüllt und aufgenommen in das Licht der Liebe, weil sich Seele und Mensch dem Licht zugewandt haben und eingekehrt sind in das Licht, das befreit, das leuchtet, das der Weg ist.

Ja, Christus ist der Weg, die Wahrheit und das Leben. Keiner kommt zum Vater – nur durch den Sohn, Christus, den Erlöser aller Seelen und Menschen.«

»Christus möchte euch begleiten, denn ihr habt Ihn erwählt. Wählt Ihn tagtäglich aufs Neue, und ihr werdet erkennen: Der Innere Weg ist Freude! Der Innere Weg ist Befreiung und Beglückung – ja, die Seele beginnt wieder zu atmen, denn sie spürt den Odem des Allmächtigen. Sie spürt, dass sie in das Reich der Liebe gehört, und sie möchte, dass der Mensch wahrlich zum Handschuh der Liebe wird.«

Stufe der Ordnung

DER INNERE WEG zum kosmischen Bewusstsein

Stufe

Inhalt

Hinweise zu Beginn der Stufe der Ordnung

1. Einweihung

Voraussetzung für den Inneren Weg – Berufen? – Heroischer Opfermut – Von außen nach innen – Rechte Disziplin: Liebe zu Gott – Stimmenhören – Inneres Wort und Prophetisches Wort – Die Reinigung der Seele

2. Grundlegende Lehren und Anweisungen für die Stufe der Ordnung

Das Erwachen – Das Seelengebet – Das Sonnengebet – Rechte Disziplin und Ausrichtung – Das Mystische Tagebuch – Der Abend Übersicht der Bewusstseinszentren – Beispiel für eine Körperübung

3. Körperrhythmus und Schulung des Sehorgans

Disziplin – Die 1. Aufgabe: Der Körperrhythmus – Gedankenordnung – Die Verfeinerung der Sinne – Die 2. Aufgabe: Schulung des Sehorgans: Betrachten einer Pflanze – Die Bedeutung des Seelengebetes – Der Gruß des Friedens – Die Wirkung der negativen Gedanken – Zusammenfassende Wiederholung

4. Augenlehre; Gehörlehre und Bewältigung der Vergangenheit

Alles ist Offenbarung Gottes – Gott ist die Liebe – Erkennen der Entsprechungen – Aufgaben der Augenlehre zur Förderung des Einheitsbewusstseins: Betrachten von Mineralien und Steinen; Betrachten von Tieren; Betrachten der Natur – Von der Sinneslehre zur Herzenslehre – Der Ursprung der Gedanken – Erinnerungen und Entsprechungen – Gedankenvagabunden und immer wiederkehrende Gedanken – Das Vergangene ruhen lassen – Vergeben und um Vergebung bitten – Die Gehörlehre: Die Wirkung von disharmonischen und von harmonischen Geräuschen auf den Körperrhythmus – Weisheit – Aufmunterungen von Bruder Emanuel – Zusammenfassung: Das gute Fundament; schrittweise Verfeinerung statt Kasteiung; Oberbewusstsein, Unterbewusstsein, Seele – Vom Menschlichen zum Geistigen; Wiederholung der Aufgaben

5. Selbsterkenntnis durch die Gehör-, Geruchs- und Geschmackslehre

Entwicklung der Sinne und Ordnung der Gedanken – Vor dem Sieg steht der Kampf – Das Göttliche in allem – Der Mensch als Sender und als Empfänger – Aufgabe: Wendung des Gehörsinns nach innen und nach außen im Wechsel – Die Geruchs- und die Geschmackslehre (Innen- und Außentage) – Bewusstes Speisen und unkontrollierte Nahrungsaufnahme – Erfüllen von Wünschen – Planen – Loslassen und Leben in der Gegenwart – »Gleitendes« Seelengebet – Nächstenliebe – Der Satan der Sinne – Das Welken und die innere Jugend – Innere Freiheit und innerer Friede – Zusammenfassung

6. Die Schulung des Tastsinnes

Der unkontrollierte Tastsinn – Sieben mal sieben Bewusstseinsaspekte – Der Mensch als Spielball der äußeren Sinne – Alles ist Schwingung – Der Mensch als Zielscheibe verschiedener Kräfte – Aufgabe: Bewusstes Tasten; Wechsel von Außen- und Innentagen – Aufrichtige Gesinnung und aufrechte Körperhaltung – Übermäßiges Gestikulieren und harmonische Haltung – Aufgabe: »Ausflug « in den Kosmos – Kommunikation mit den schönen, positiven Kräften in allem – Fragen an Frauen und Männer (die zweite Maske, Bart und langes Haar, Kleidung) – »Humor«, Kleidung und Feste der Liebe in der geistigen Welt – Zusammenfassung

Selbstprüfung zum Übertritt in die Stufe des Willens

Hinweise zu Beginn der Stufe der Ordnung

Hinweise zu Beginn der Stufe der Ordnung

Liebe Schwester, lieber Bruder, wenn du dich entscheidest, diesen intensiven Weg zum kosmischen Bewusstsein zu beschreiten, dann solltest du innerlich bereit sein, dein Leben konsequent auf den Meister in dir, auf Christus, auszurichten.

Du solltest neben diesem intensiven Kurs keine weiteren geistigen Übungen und Praktiken ausführen, auch wenn diese christlich genannt werden.

Stellen wir uns vor, dass wir einen Fluss überqueren möchten. Der Fluss ist unser menschlich Ich, das es zu überwinden gilt. Besteigen wir zwei Boote, indem wir in jedes Boot einen Fuß setzen, werden wir bei der ersten kleinsten Strömung ins Schwanken geraten, bei einer größeren Strömung zu taumeln beginnen und ins Wasser fallen. Ebenso verhält es sich auf dem Inneren Weg: Können wir uns nicht klar entscheiden für einen geistigen Weg – um in unserem Bild zu bleiben, für ein stabiles Boot, von dem wir glauben, dass es uns sicher zum anderen Ufer geleitet –, dann werden wir früher oder später Schiffbruch erleiden.

Jeder Mensch ist zugleich Sender und Empfänger. Richten wir uns durch gleichzeitiges Praktizieren verschiedener geistiger Techniken auf mehrere Schwingungen aus, so wird in uns, im Empfänger, ein Wirbel von Kräften wirksam, dem nicht jeder Mensch standhalten kann.

Die Schulungen auf dem Inneren Weg richten sich an Geist, Seele und Körper. Sie können zu Beeinträchtigungen führen bei Menschen, die

–an vorbestehenden psychischen Störungen oder Erkrankungen leiden,

–während der letzten drei Jahre in psychiatrischer und/oder psychotherapeutischer Behandlung gestanden haben,

–bewusstseinsverändernde, beruhigende oder stimulierende Medikamente einnehmen (wie z.B. Valium, Librium, Lexotanil, Antidepressiva, Neuroleptika, antriebssteigernder Mittel, Schlafmittel usw.),

–von Suchtmitteln und Drogen im weitesten Sinne abhängig sind (auch Alkohol und Nikotin),

–derzeit andere spirituelle Praktiken und geistige Techniken ausüben oder bis vor kurzem ausgeübt haben.

In der Zeit einer Schwangerschaft sollte der Kurs unterbrochen werden. Die werdende Mutter, die den heranreifenden Embryo trägt, sollte keinen allzu großen Schwankungen des menschlichen Ichs ausgesetzt sein, damit sich der Embryo in Ruhe auf die inkarnierende Seele vorbereiten kann.

Nach der Entbindung kann dort fortgesetzt werden, wo unterbrochen wurde. Es ist jedoch von Vorteil, wenn der oder die letzten Schritte noch einmal wiederholt werden.

Liebe Schwester, lieber Bruder, wer sich auf den intensiven Schulungsweg begibt, der sollte nicht mehr mit allzu schweren mitmenschlichen Problemen ringen, insbesondere in Ehe und Partnerschaft. Er sollte seine Vergangenheit weitgehend bewältigt haben, das heißt vor allem vergeben und um Verzeihung gebeten haben, wo Streit mit dem Nächsten war.

Dann wird er mit seinen Gedanken nicht mehr Vergangenem nachhängen, sondern wach und konzentriert in jeden neuen Tag gehen. Er wird die ihm von Gott geschenkten Energien gezielt einsetzen bei der Bewältigung der täglichen Übungen und Aufgaben. Durch stetige Arbeit an sich selbst wird er geistig reifen und sein Bewusstsein erweitern. So wird ihm der Innere Weg Freude bereiten und innere Erfüllung sein.

Liebe Schwester, lieber Bruder, die erste Grundstufe auf dem Inneren Weg, die Ordnungsstufe, setzt sich zusammen aus einer Einweihungsoffenbarung sowie fünf aufeinanderfolgenden Kapiteln mit Lehren und Lektionen, die uns helfen, den Inneren Weg erfolgreich zu beschreiten.

Die im zweiten Kapitel »Grundlegende Lehren und Anweisungen für die Stufe der Ordnung« beschriebenen Aufgaben und Übungen sind die Grundlage für die Ordnungsstufe, die während des gesamten Kurses praktiziert werden. Die in den folgenden Kapiteln 3 bis 6 beschriebenen Aufgaben und Übungen sollen von dir nur so lange praktiziert werden, bis du fühlst, dass du sie weitgehend verwirklicht hast. Erst dann, wenn du alle Aufgaben eines Teiles abgeschlossen hast, solltest du zum jeweils nächsten Teil übergehen, da jeder Teil auf dem vorhergehenden aufbaut.

Liebe Schwester, lieber Bruder, du siehst also, dass der Wanderer auf dem Inneren Weg seinen Fortschritt selbst bestimmt. Das erfordert allerdings ein gewisses Maß an Selbstdisziplin und Ehrlichkeit sich selbst gegenüber.

Aus eigener Erfahrung wissen wir, dass wir fallen, wenn wir versuchen, den zweiten Schritt vor dem ersten zu tun. So ist es auch auf dem Inneren Weg: Greifen wir den Aufgaben vor, ohne die vorausgegangenen im alltäglichen Leben weitgehend verwirklicht zu haben, werden wir fallen. Sind wir aber ehrlich zu uns selbst, dann wird uns der Innere Weg viel Freude bereiten, und wir werden in uns Harmonie erfahren.

Gott zum Gruß!

Urchristen im Zeichen des Freien Geistes

1. Einweihung

1. Einweihung

Voraussetzung für den Inneren Weg – Berufen? – Heroischer Opfermut – Von außen nach innen – Rechte Disziplin: Liebe zu Gott – Stimmenhören – Inneres Wort und Prophetisches Wort – Die Reinigung der Seele –

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Gabriele begrüßte die Schüler auf dem Weg zu Gott:

Gott zum Gruß, lieber Bruder, liebe Schwester!

Die erste Stunde, die den willigen, Gott zustrebenden Menschen auf den Inneren Weg führt, hin zum Reich Gottes in uns, ist die Einweihung aus dem Geiste des Herrn.

Die folgenden Unterweisungen gab uns in der Hohen Schule des Geistes Gottes auf Erden, Bruder Emanuel – der Cherub der göttlichen Weisheit, ein Gesetzesengel – für alle Menschen, die ihre Sinne veredeln wollen, um dem Göttlichen im Menschen näherzukommen.

Das universelle Bewusstsein ist der Logos in uns, der Geist, der sodann durch uns empfindet, denkt und spricht. Dann werden wir nicht mehr auf die Worte der Menschen angewiesen sein, die im Grunde so wenig aussagen – und die denjenigen, der nur auf das Wort hört und den Sinn nicht erfasst, oftmals täuschen und verwirren. Der Erleuchtete, der aus dem Rad der Wiedergeburt gefunden hat, nimmt nicht mehr das Gesagte als bare Münze, sondern er sieht hinter die Worte, da er den Menschen kennt, so, wie er ist: wie er denkt und lebt, nicht, wie er sich gibt. Die Schleier, die unsere Sinne getrübt haben, sind sodann von uns abgefallen. Dadurch sehen wir auch unseren Nächsten, wie er tatsächlich ist, nicht, wie er sich gibt.

Die weitere Entwicklung unseres Bewusstseins ist sodann die Innenschau, der Blick für das geistig Edle und Schöne. Alles zusammen, das Leben aus dem ewigen Gesetz, ist das höchste Mysterium, das ein Mensch am Ende des Inneren Weges zu erreichen vermag.

Um das hohe Ziel zu erlangen, muss der Wanderer auf dem Pfad nach Innen zuerst seine allzumenschliche Natur, sein Ich, ablegen. Er muss durch Selbsterkenntnis und Verwirklichung geistig wachsen und reifen. Das heißt: Nur durch Verwirklichung der ewigen Gesetze gelangen Seele und Mensch zum hohen Ziel.

Lieber Bruder, liebe Schwester! Du setzt nun den geistigen Fuß auf den Inneren Weg. Bevor wir mit der Einweihung auf der Stufe der Ordnung beginnen und mit den ersten Lektionen und Übungen, bitte ich dich, Folgendes zu beachten:

Der Innere Weg ist eine Gratwanderung. Auf dieser Gratwanderung wird uns unser Ich, all unsere Menschlichkeit, in vielen Gestalten begegnen. Unsere Vergangenheit wird empordämmern. Dinge und Geschehnisse werden uns wieder erfassen, an die wir schon längst nicht mehr gedacht haben und die doch noch in uns, in unserer Seele, liegen und uns auch als Strahlung umgeben. Es sind Dinge, die wir noch aufzuarbeiten haben, oder Geschehnisse, wofür wir um Vergebung bitten oder vergeben sollen.

Vieles wird uns auf dem Inneren Weg begegnen, das nur uns selbst betrifft. Deshalb heißt es: Selbsterkenntnis und Verwirklichung der Gesetze Gottes – damit wir wieder göttlich werden.

Ohne geistiges Wissen jedoch können wir den Pfad nach Innen, zum Reich Gottes, nicht betreten. Und ohne Christus, unseren Erlöser, werden wir auch nicht vorankommen. Christus gab uns durch Seine Erlösertat die Kraft, ins Vaterhaus zurückzukehren. Seine Hilfe und Seine Unterstützung sind die Gnade auf dem Weg dorthin.

Wir müssen jedoch auf dem Weg nach Innen den ersten Schritt tun: Wir müssen unsere Fehler und Schwächen, die Belastungen unserer Seele und unseres Leibes, zuerst erkennen und uns bemühen, sie allmählich abzulegen. Dann wird die Gnade des Ewigen in Christus vermehrt wirksam in uns. Denn Seine Erlösertat ist Balsam und Stärkung für unsere Seele.

Seit der Erlösertat Christi gibt es ohne Christus keinen Weg mehr zurück in die Absolutheit. Deshalb geht der Innere Weg nur mit Christus. Die erlösende Gnade des Herrn stärkt uns und hilft uns, alles zu überwinden, was uns hindert, wieder Gottes Ebenbild zu sein. Wir müssen jedoch auch das Unsere tun, um auf dem Inneren Weg gesetzmäßig voranzukommen. Nicht durch Fanatismus, sondern aus Liebe zu Gott sollen wir unser Ich bekämpfen und es Christus hintragen, der dann mit uns der Überwinder unserer Belastungen ist.

Menschen haben einen Verstand mitbekommen. Ist dieser entsprechend geschult – das heißt, sind wir gegenüber unserem Nächsten verständnis- und liebevoll, ohne gleich zu urteilen und zu verurteilen, wenn dieser nicht unserer Meinung ist oder nicht vollbringt, was wir wollen –, dann ist die Vernunft die Siegerin über den Intellekt, der einengend ist und seine Mitmenschen gern schulmeistert und abwertet.

Lassen wir also die Vernunft walten! Die Vernunft sagt uns, dass diejenigen, die den Inneren Weg zu wandeln beginnen, sich nicht mit Halbheiten begnügen sollen. Halbheiten wären es, wenn wir glauben, wir wären auf dem Inneren Weg in Kürze so weit, die Stimme des Ewigen hören und die himmlischen Welten und ihre Bewohner sehen zu können. Die Selbsterkenntnis holt den Vernünftigen immer wieder zurück, wenn er zu glauben beginnt, er sei schon weit auf dem geistigen Weg gereift. Die Vernunft lässt ihn schauen, wo er steht und mit welchen Gedanken er sich umgibt, die ihn gleichsam umgarnen. Wer zu sich selbst getreu ist, indem er sich nichts vormacht, wird sehr schnell seinen geistigen Stand feststellen und erkennen, dass er sich oftmals selbst etwas vormacht und dass der Wunsch der Vater des Gedankens war.

Das Wollen ist sehr gefährlich auf dem geistigen Weg. Wollen wir etwas, dann senden wir Gedanken aus, die für uns arbeiten. Je öfter wir die Wünsche in die Welt senden, umso stärker werden die Gedankenkomplexe. Unsere eigenen Wünsche als Gedankenkomplexe arbeiten sodann für uns und schaffen herbei, was wir an Wunschgedanken ausgesandt haben.

Wollen wir zum Beispiel mit kosmischen Bewohnern, mit Seelen, in Verbindung treten, dann kann diese Möglichkeit eintreten, wenn wir glauben, wir müssten nun unbedingt innere Erfahrungen sammeln. Astralerfahrungen, das heißt Wahrnehmungen aus den Seelenreichen der Reinigungsebenen, sind keine inneren Erfahrungen. Sie beruhen nicht auf unserer inneren Entwicklung, sondern werden durch unsere Gedankenwünsche, die sich im Äußeren als Kraftfelder aufgebaut haben, herbeigeführt.

Solche und ähnliche Wunschgedanken sind gefährlich auf dem Inneren Weg. Sie können nicht nur unsere Sinne über die Realität täuschen, sondern auch Kräfte abrufen, die uns so stark beeinflussen, dass wir unserer Sinne nicht mehr mächtig sind. Lassen wir also die Vernunft walten!

Wir wollen Gott gefallen, indem wir unsere Gedanken und Sinne ordnen und reinigen. Wir sind Kinder des Allerhöchsten und sollten nur von dem einen Wunsch beseelt sein, Gott, unserem Herrn und Vater, zu gefallen, indem wir ein Leben nach den göttlichen Gesetzen anstreben.

Der Innere Weg besteht nicht darin, Wesenheiten aus den Zwischenreichen anzurufen oder mit äußerster menschlicher Willensanstrengung Wahrnehmungen zu erhalten. Der Innere Weg besteht in einer Schulung, in der die Ausrichtung der Seele und des Menschen auf das höchste Ziel angestrebt wird: wieder göttlich zu werden, das heißt, edel, rein und gut zu denken, zu sprechen und zu handeln.

Unsere Empfindungen sollen gleich unseren Gedanken sein und unsere Gedanken gleich unseren Worten und Handlungen. Können wir alles aussprechen, was wir denken, ohne unsere Mitmenschen zu verletzen, dann haben wir einen hohen Grad an selbstloser Liebe erlangt. Dann können wir sagen, wir haben einige Schritte auf dem Inneren Weg erfolgreich vollzogen.

Der Innere Weg zum kosmischen Bewusstsein kann auch wie folgt gesehen werden: Wir besteigen nun einen Fahrstuhl ohne Fenster. Auf der Stufe der Ordnung drücken wir auf die vierte Taste, es ist die vierte Grundstufe des Bewusstseins, der göttliche Ernst, auf der das Erlöserlicht brennt.

Wir werden uns bemühen, unser Leben zu meistern – nicht in Müßiggang, im Eremiten-Dasein oder gar durch Kasteiung, sondern durch Selbsterkenntnis und Überwindung dessen, was wir Negatives an uns erkannt haben. Wir übergeben unser allzumenschliches Ich Christus, unserem Erlöser, der uns auf dem Inneren Weg mit Seiner Gnade und Liebe führt.

Wir werden nicht von Eigenliebe und der Neugierde getrieben, den Fahrstuhl anzuhalten und hinauszublicken, um zu sehen, was in den Zwischenreichen geschieht. Wir werden also unsere Wanderung zum Reiche Gottes nicht durch Neugierde unterbrechen, um zu sehen, wie in den noch bestehenden Schattenreichen das Leben beschaffen ist. Wir werden also den Fahrstuhl nicht anhalten, indem wir den ersten oder zweiten Knopf betätigen, um auf der Stufe der Ordnung oder des Willens hinauszuschauen, um zu sehen, was sich wohl dort, in den Zwischenreichen, abspielt.

Wir bemühen uns, unsere Blicke auf das eine Ziel zu richten: frei zu werden von unserer niederen Natur, von unserem Ich, das uns quält und uns durch allzumenschliche Gedanken immer wieder versuchen möchte. Wir bleiben also im Fahrstuhl, ohne zu fragen, wie es wohl in den Astralreichen aussieht. Wir werden auch nicht unsere menschlichen Wünsche aussenden, um etwas hören zu wollen. Denn wollen wir etwas, dann werden wir es erhalten – entsprechend unserem Wollen und Wünschen.

Halten wir durch, trotz Gratwanderung, trotz Höhen und Tiefen, dann werden unsere Bemühungen reichlich belohnt werden. Sind wir geläutert und gereinigt, haben wir die vierte Grundstufe weitgehend absolviert, dann stellt sich das Göttliche wie automatisch ein: Wir werden wieder zum göttlichen Gesetz, und das Gesetz, Gott in Christus, wird sich uns sodann offenbaren.

Der einzige Wunsch, den wir hegen und pflegen sollen, ist, wieder göttlich zu werden, rein, edel und gut – in Empfindungen, Gedanken, Worten und Handlungen, in all unseren Werken.

Lieber Bruder, liebe Schwester, der Innere Weg zum kosmischen Bewusstsein ist ein Geschenk von Gott, unserem Vater, in Christus, unserem Erlöser. Sein Geschenk dürfen wir dankbar annehmen. Wir müssen es jedoch nicht annehmen – wir dürfen!

Präge dir bitte ein: Jeder von uns hat den freien Willen. Keiner wird gezwungen, zu glauben, was offenbart ist, oder den Inneren Weg zu gehen. Was Gott, unser Herr in Christus, unserem Erlöser, in Seinem Christus-Gottes-Werk anbietet – Sein Wort, den Weg –, ist absolut frei.

Lieber Bruder, liebe Schwester, du kannst den Inneren Weg gehen oder ihn lassen. Gott hat jedem Menschen den freien Willen gegeben. Wir respektieren ihn. Wir haben jedoch eine Bitte: Solltest du den Inneren Weg beschreiten, dann tue es mit vollem Herzen! Gehe nebenbei keine anderen geistigen Wege! Entschließe dich entweder für diesen oder für einen anderen Weg. Es steht dir frei zu wählen. Wir bitten dich jedoch, zu wählen und dich zu entscheiden, damit du im Laufe deines geistigen Werdeganges diesbezüglich keine Schwierigkeiten bekommst.

Wollen wir zwei Wege gehen, dann werden sich diese früher oder später kreuzen. Jedesmal, wenn sich diese beiden Wege kreuzen, wirst du persönlich Schwierigkeiten bekommen. Du ermüdest entweder, weil es viel schwieriger ist, zwei Wege zu gehen als einen Weg; oder du kommst in Glaubensschwierigkeiten, in Zweifel, welcher Weg wohl der richtige ist. Der Grund hierfür ist, dass du keinen der beiden Wege richtig von innen her gewandelt bist.

Deshalb bitten wir dich, zu prüfen und zu überlegen, welchen Weg du beschreiten möchtest. Gehst du den Inneren Weg gewissenhaft, in Vernunft und rechter Entscheidung, dann wirst du auf dem Pfad nach Innen Freude haben.

Nun, jedes Geschwister beginnt die Einweihung der Ordnungsstufe mit Lektionen und Übungen. Wir wünschen dir den geistigen Erfolg. Wir begleiten dich auf dem Weg nach Innen, in Liebe und Dankbarkeit Gott in Christus gegenüber, der uns diesen unmittelbaren Pfad zum Herzen Gottes, unseres ewigen Vaters, geschenkt hat.

Aus dem ewigen Sein strahlt uns das Licht der Gottheit zu. Es schenkt uns Frieden und Harmonie. Wir dürfen die Liebe unseres ewigen Vaters durch Christus, unseren Erlöser, verspüren.

Liebe Schwester, lieber Bruder im Herrn, sei auch du von dieser ewigen Kraft berührt!

Die Liebe, das Licht, unsere Heimat, möchte uns immer mehr führen. Auf dem Pfad der Liebe werden wir geleitet von Bruder Emanuel, dem Cherub der göttlichen Weisheit, einem der sieben Gesetzesengel.

Liebes Geschwister! Wir sehen diese Stunde im Geiste als eine Stunde des Friedens, in dem erhabenen Gefühl: Gott, die Allkraft, ist jedem von uns nahe, der ehrlich und aufrichtig den Pfad zur ewigen Liebe beschreiten möchte.

1985 stellte Bruder Emanuel den Schülern folgende Frage, die auch für euch, liebe Geschwister auf dem Inneren Weg, Gültigkeit hat. Er sprach:

Viele von euch wägen ab, ob der Pfad der Liebe zu Gott wohl der richtige sei, ob sie wohl schon die richtige Aufbereitung für den Inneren Weg mitbringen und die Voraussetzungen erfüllen.

Freunde, gerufen ist jede Seele durch die Erlösung Christi. Berufen sind die Seelen und die Menschen, die ihr Leben ernsthaft und bewusst auf Gott, die innere Quelle, ausrichten – durch die Verwirklichung der heiligen Gesetze. Wird der Pfad der Liebe bewusst und zielstrebig beschritten, ohne Fanatismus, dann ist der Schüler berufen.

Liebe Schwester, lieber Bruder! Prüfe dich also, ob du bereit bist, die Höhen und Tiefen deines menschlichen Ichs zu durchwaten und zu durchforschen, so dass du durch Selbsterkenntnis und Verwirklichung dem göttlichen Ziel entgegenreifst.

Der Pfad der Liebe ist der Pfad des Hineinwanderns zum Königreich des Inneren; Liebe ist die höchste Quelle im Universum.

Gabriele sprach in der Schulung:

Die Liebe Gottes ist jedem von uns sehr nah. Sie ist die unbelastbare Kraft unserer Seele. Diese Kraft dürfen wir auf dem Inneren Weg aktivieren und uns so unserer ewigen Heimat nähern, von der wir einst ausgegangen sind.

Je mehr wir von unserem menschlichen Ich überwinden, umso größer wird die Liebekraft in uns, umso strahlender, leuchtender und selbstloser werden wir. Dadurch finden wir zur inneren Heimat, zu dem Frieden und zu der Liebe, die uns diese Welt nicht zu schenken vermag.

Liebe Geschwister, wir dürfen uns also die Frage stellen: Warum drängt es uns, den Inneren Weg zum Königreich Gottes zu wandern? Warum wollen wir unser Allzumenschliches lassen, um Geistiges zu gewinnen?

Unsere Seele ahnt das kosmische Leben. Sie erwachte und verspürt, dass sie nicht von dieser Welt ist. Sie sehnt sich immer mehr nach ihrer wahren Heimat, nach ihrem Ursprungsland. Sie sehnt sich nach der Reinheit und nach dem Frieden, die es nur in einer anderen Welt, in dem absoluten Sein, gibt.

Hätte die Seele den Ruf des Unendlichen nicht vernommen und wären wir nicht von dem einen Wunsch beseelt, frei von unserem Ich, von unserer niederen Natur, zu werden, so würden wir den Inneren Weg nicht beschreiten. Wir wären weiterhin unerwachte Menschen im Getöse und Getümmel dieser Welt.

Doch die eingekerkerte, im menschlichen Ich verstrickte Seele vernahm den Ruf Gottes. Der Mensch, unsere äußere Hülle, erfühlte und erahnte den Ruf des Allmächtigen und ließ sich von der inneren Kraft der Seele führen. Geführt also von der inneren Liebe, von diesem Weck- und Wachimpuls der Seele, begann der Mensch zu suchen. Die erwachte, drängende Seele, erfüllt von der inneren Sehnsucht, wieder zum Ursprung zurückzukehren, berührte die Hülle, den Menschen. Der Mensch begann zu suchen und fand letzten Endes – oftmals über viele Umwege – das geistige Gut, das ihm entsprach und entspricht.

Liebe Schwester, lieber Bruder, uns ist geboten, die innere Liebe, die selbstlose Liebe, die Gottesliebe, zu entfalten. Das bedarf unseres heroischen Opfermutes. Wir müssen mit unserer niederen Natur kämpfen, um uns letzten Endes selbst zu besiegen.

Mit uns und in uns jedoch siegt Christus. Er schenkt uns Sein Licht, Seinen Frieden und Seine Liebe. Gott sandte Seinen Sohn, damit Er uns zurückführe, hin an das Herz Gottes, unseres Vaters, der uns wieder bei sich im Lichte der Wahrheit haben möchte – als Seine bewussten Ebenbilder.

Auf dem Weg nach Innen müssen wir unsere selbstgeschaffenen Hürden erkennen und sie durch die Kraft der Liebe überwinden. Wir müssen sie erkennen, damit wir nicht mehr in die gleichen Fehler und Schwächen, in ein und dieselben Belastungen, zurückfallen. Deshalb gibt es auf dem Weg nach Innen die bekannten Schwankungen. Höhen und Tiefen müssen erfahren und überwunden werden, um zur Stetigkeit, zur beständigen Harmonie in Gott, zu gelangen.

Auf dem Inneren Weg werden wir manches erleben. Wir werden zielstrebig voranschreiten und dann wieder eine Stagnation erleben – dann, wenn wir immer wieder über unsere Vergangenheit nachdenken, wenn wir über Erlebtes nachgrübeln und unserem Nächsten nicht vergeben oder ihn nicht um Vergebung bitten können.

Wir werden auch erfahren, dass wir die Liebe zum Unendlichen immer wieder neu erwecken müssen. Denn immer wieder fallen wir in die Lauheit zurück und lassen unser Gemüt von unseren Sinnen trüben.

Wer jedoch immer wieder aufs Neue aufsteht und opferbereit den Pfad nach Innen wandert, der wird siegreich hervorgehen.

Auf dem Inneren Weg »Durch Selbsterkenntnis zur Gotteserfahrung« werden wir bedauerlicherweise erkennen müssen, dass wir uns die meiste Zeit mit unserem niederen Ich beschäftigen – mit unserem »Mein und Dein«, »das gehört mir und jenes dir«, »ich bin mir selbst der Nächste«. Wer jedoch den Inneren Weg ernst nimmt und jeden Tag dankbar ist für die Selbsterkenntnis und die Kraft zur Verwirklichung der heiligen Gesetze, der erfährt, dass ihn Gott jeden Augenblick ruft.

Uns also selbst zu überwinden und immer wieder aufzustehen und neu zu beginnen, bedeutet wahrlich, heroischen Opfermut haben. Ich frage: Was bedeutet heroischer Opfermut?

Der Mensch muss täglich und stündlich mit sich selbst ringen. Nur durch Opferbereitschaft und Opfermut können wir unser niederes Ich besiegen. Einzig dadurch kommen Seele und Mensch der Liebe des Vaters näher. Nur durch die Selbstaufopferung unserer menschlichen Neigungen und Triebe wird unsere Seele wieder zum Ebenbild unseres Vaters.

Heroischer Opfermut bedeutet auch: Habe Mut zur Selbsterkenntnis! Habe Mut, und nimm das Schwert der selbstlosen Liebe! Trenne damit die vielen Köpfe vom Rumpf der Schlange: Die Eigenliebe, die Ichsucht, den Neid, den Hass, die Begierden und Leidenschaften!

Wir sollten uns jedoch vornehmen, unseren Körper nicht zu kasteien, sondern das Allzumenschliche allmählich zu überwinden, Stück für Stück. Wenn wir uns nicht kasteien, wenn wir uns also von heute auf morgen nicht alles versagen und dadurch in ein entbehrungsreiches Leben gehen, werden wir auch auf dem Inneren Pfad vorankommen. Kasteien wir uns jedoch und nehmen von heute auf morgen große Entbehrungen auf uns, dann werden wir auf dem Weg nach Innen ermüden und die Stagnation erleiden oder gar den Weg aufgeben.

Langsam muss die Umwandlung vom Niederen zum Höheren bis hin zur Absolutheit geschehen.

Viele Menschen glauben, wenn sie den Inneren Weg gehen, so müssten sie von heute auf morgen das Äußere aufgeben. Sie dürften dieses und jenes nicht mehr essen oder müssten dieses und jenes lassen. Ich denke hierbei auch an unseren Beruf. Nein, so ist es nicht. Das Äußere wandelt sich durch das Innere.

Voraussetzung ist auf dem Weg nach Innen, dass wir zuerst unsere Gedanken ordnen, unsere Rede zügeln und allmählich unsere Sinne bemeistern. Was nützt es, wenn wir im Äußeren fromm tun? Wenn wir uns dieses und jenes versagen – und uns dadurch plagen, dass wir es uns versagen?

Beginnen wir also mit der Ordnung unserer Gedanken! Veredeln wir unser Denken, dann wird sich auch im Äußeren vieles – wie von selbst – ändern.

Auf der ersten Stufe zur Vollendung heißt es: Mache Ordnung in deinem Leben! Ordne dein Leben in deinen Gedanken, Worten und Werken!

Um uns auf der Stufe der göttlichen Ordnung zu festigen, bedarf es der Disziplin und Ausrichtung. Wir werden uns nur in der rechten Disziplin üben, wenn wir eine tiefe Liebe zu Gott haben; wenn wir Gott, unseren Vater, mehr lieben als die Freuden dieser Welt – und auch mehr als unsere Vergangenheit, die immer wieder in die Gegenwart tritt und uns gedanklich beschäftigt.

Wichtig auf dem Inneren Weg ist, dass wir uns klar werden, was wir wollen: ob wir unsere Vergangenheit meistern wollen, die oftmals ein großes Hindernis auf dem Weg zur Vollendung ist. Wenn wir unsere Vergangenheit weitgehend geordnet haben und uns bemühen, in der Gegenwart zu leben, dann werden wir auch die Lektionen und Aufgaben aus dem Geiste der Liebe verstehen und freudig verwirklichen.

Um eine gewisse Ausrichtung auf den ersten Stufen zur Vollendung zu erlangen, bedarf es immer wieder des Sich-selbst-Zurücknehmens, denn der Mensch geht sehr schnell nach außen. Seine Sinne sind rasch wieder in der Welt und finden nur sehr schwer zurück in das Innere.

Deshalb gab uns Bruder Emanuel, unser geistiger Führer, das Seelengebet, das wir dreimal täglich verrichten. Es bewirkt, dass wir unsere Sinne immer wieder zurücknehmen, die gewohnt sind, in der Welt zu leben. Durch das Seelengebet erlangen wir eine immer tiefere Ausrichtung auf unser Inneres – und im weiteren Verlauf des Inneren Weges das Leben im Inneren.

Um dreimal täglich das Seelengebet durchzuführen, bedarf es rechter Disziplin und Liebe zum Ewigen.

Bruder Emanuel offenbarte 1985 den Schülern folgenden Grundgedanken:

Ohne Liebe zu Gott, unserem Vater, keine rechte Disziplin, und ohne Liebe und Disziplin auch kein Weg!

Wer glaubt, den Weg ohne Liebe zu Gott und zum Nächsten und ohne rechte Disziplin wandern zu können, der wird auf dem Weg nach Innen scheitern.

Auf Menschen, die nur aus Neugierde den Inneren Pfad beschreiten, die keine rechte Liebe zum Göttlichen haben, lauern mannigfache Gefahren.

Wer sich täglich bemüht, sein Ich zu opfern, wer – Stück für Stück – die niedere Natur Christus übergibt und auch in Seinem Lichte belässt, der wird in sich den Strom göttlicher Liebe verspüren und die Hilfe auf dem Weg nach Innen.

Wer den Weg jedoch lau beschreitet, der hat nur Schwierigkeiten, mit sich selbst – und mit seinem Nächsten, da es ihm an Liebe und Ausrichtung mangelt.

Bruder Emanuel sprach auch über das Stimmenhören:

Stimmenhören kann gefahrvoll sein, insbesondere für Menschen, die sich damit aufwerten und wichtig machen wollen. Auch die Neugierde, aus der Welt des Geistes – gleich aus welchen Bereichen – einiges in Erfahrung bringen zu wollen, zu hören oder Antworten auf Fragen zu erhalten, ist gefährlich! Diese Wünsche sollten auf dem Weg nach Innen abgelegt werden.

Auf dem Pfad göttlicher Liebe gilt es, die Seele zu reinigen, Seele und Mensch in Empfindungen, Gedanken, Worten, Handlungen und Gesten zu veredeln, um auf diese Weise höhere Ideale und Werte zu verwirklichen – und so die Ausrichtung auf Gott in Christus zu erlangen, der unser Führer sein möchte.

Die Menschheit steht in einer großen Zeitenwende: Die Urkraft und die Teilkraft (die Erlöserkraft) bewirken die Führung aller Seelen und Menschen zu höherer Geistigkeit. Insbesondere führt die Urkraft die Reinigung der Erde herbei und bringt den Erdplaneten in höhere Schwingung. Dadurch strömt die Gotteskraft immer stärker in die materiellen und teilmateriellen Bereiche und in die Reinigungsebenen. Von der Urkraft und der Erlöserkraft werden alle Menschen und Seelen mehr oder weniger stark erfasst, je nach ihrer geistigen Ausrichtung.

So, wie das Licht Gottes immer stärker wird auf dieser Erde, so beginnt auch der Widersacher mit gleicher Intensität, die Seinen auf den Plan zu rufen. Das bedeutet, dass die gebundenen Seelen verstärkt auf die Erde drängen, um die Menschen zu beeinflussen, die auf der gleichen Wellenlänge leben wie sie.

Außerdem erstreben Seelen, die in niederen Bereichen der jenseitigen Welten leben, die Inkarnation, um auf der Erde noch einmal so leben zu können, wie sie es sich im Erdenkleid vorgestellt haben und im Jenseits weiterhin vorstellen. Ihre Vorstellung drängt sie zur Inkarnation und drängt sie auch, durch Menschen das zu offenbaren, was sie in der Welt gerne verwirklicht sehen würden, nämlich ihre eigenen Vorstellungen.

Das Stimmenhören ist eine Wirkung dessen, was sich in den Reinigungsbereichen und auch auf der Erde vollzieht. Ist der Mensch aufnahmefähig, das heißt sensitiv, so ist es möglich, dass er von einem oder mehreren dieser Sender Impulse empfängt und wahrnimmt.

Gabriele sprach:

Immer wieder wird an den Geist Gottes die Frage gestellt: Woher kommen die Impulse, oder ist es das Innere Wort, das Wort Christi?

Bruder Emanuel gab folgende Antwort:

Liebe Freunde, möge sich jeder selbst prüfen, möge jeder über sich selbst nachdenken:

Wo befinden sich täglich deine Gedanken?

In welcher Gedankenwelt lebst du?

Was beschäftigt dich tagtäglich?

Wie groß ist noch das Individuum Mensch?

Ist wahrlich jeder zweite Gedanke schon der Gottesgedanke, ein Gedanke selbstloser Liebe?

Woraus bestehen noch eure Neigungen, eure Wünsche und eure Sehnsüchte?

Was belastet euch tagtäglich?

Woraus bestehen eure immer wiederkehrenden, quälenden Gedanken?

Lebt ihr mit eurem Nächsten in Streit, in Feindschaft?

Seid ihr eurem Nächsten gegenüber noch gehässig, ja hasst ihr?

Wie lebt ihr in euren Familien? Ist alles gut? Gibt es dort Streit und Zank? Was ist die Ursache?

Wer diesen eben angeführten Fragen ganz oder noch teilweise unterliegt, kann sicher sein, dass er durch sein Wollen, Stimmen zu hören, Astraleinflüsse auf den Plan ruft. Je nach Intensität dieser verschiedenen Quellen und je nach Sensitivität des Empfängers werden sie sodann wirksam im Menschen. Das ist nicht das Innere Wort! Es sind Einsprachen aus den verschiedenen Quellen, die der Mensch entsprechend seiner Denk- und Lebensweise abruft.

Wer in seinem Inneren die ersten vier Seelenhüllen von dem Bewusstseinszentrum der Ordnung bis zum Christusbewusstsein, der Stufe des göttlichen Ernstes, weitgehend gereinigt – das heißt durchlichtet – hat, der ist in sich gefestigt und kann Impulse aus dem Gottesgeist empfangen. Diese Impulse sind jedoch für ihn bestimmt und nicht für Zweite und Dritte. Impulse aus der reinen Quelle sagen nicht: Du musst dies tun, und du musst jenes lassen. Sie geben nur Ratschläge, denn Gott gab uns den freien Willen. Er gängelt uns nicht.

Wer in seinem Leben jedoch schwankend ist, hin- und hergerissen von menschlichen Neigungen, niederen Gedanken und Wünschen, dann wieder von oberflächlichen Sehnsüchten nach der Stimme des Allmächtigen aufgewühlt, der lebt nicht in Gott. Er kann somit auch nicht die Stimme des Ewigen vernehmen.

Wer also auf Grund dieser Fragen mit gutem Gewissen sagen kann: »Ich habe alles Allzumenschliche weitgehend überwunden, meine vier Seelenhüllen sind durchlichtet«, der kann Impulse aus der ewigen Quelle vernehmen; doch diese sind für ihn persönlich, nicht für Zweite oder Dritte gedacht.

Wer aus dem Göttlichen mit einem Auftrag inkarniert ist, die Stimme Gottes an andere weiterzugeben, der hat ein Kontrollwesen an seiner Seite, das gleichsam ein Lehrer ist, der auch die Schutzfunktion für das Sprechwerkzeug übernimmt. Das Kontrollwesen lenkt die Ströme des Allmächtigen, die aus der Seele zu den Gehirnzellen fließen, so dass sie im Gehirn nur die Zellen anschlagen, die die ewige Wahrheit in die richtigen Worte fassen, so dass der Mensch den Strom Gottes in seiner Muttersprache verstehen kann.

Wer also nicht mit einem geistigen Auftrag inkarniert ist, jedoch sagt, ein Sprechwerkzeug des Allerhöchsten zu sein, durch das Gott Zweite und Dritte belehrt, der hat auch kein Kontrollwesen an seiner Seite. Nach dem Gesetz des Allmächtigen darf er die Impulse, die für ihn gedacht sind, nicht an Zweite und Dritte weitergeben, auch dann nicht, wenn sich die Impulse in seinen Gehirnzellen umformulieren und so zum Ausdruck kommen, als wenn sie für andere bestimmt wären. Die Umgestaltung im Gehirn, in dem sich der Strom Gottes im Äußeren so auszudrücken scheint, als wenn das Offenbarte für Zweite oder Dritte wäre, geschieht dadurch, weil im Gehirn des Empfangenden keine präzise Ausrichtung vorliegt.

Ein Kontrollwesen hat bei einem gerufenen Sprechinstrument, das im göttlichen Auftrag steht, eine wesentliche Funktion. Es ist Gott gegenüber verantwortlich, dass das Sprechwerkzeug nach den Gesetzen Gottes lebt und den menschlichen Willen ganz dem Willen Gottes unterordnet. Geht trotz Ermahnung und Belehrung des Kontrollgeistes ein im Auftrag stehendes Instrument menschliche Wege, dann wird der Kontrollgeist den freien Willen beachten und seine Funktion als geistige Kontrolle allmählich einstellen.

Die Reinheit des Instrumentes ist wichtig für die Ausstrahlung des reinen Wortes.

Hierzu gab Gabriele weitere Hinweise:

Sind wir in Empfindungen und Gedanken nicht weitgehend rein, dann werden wir auch nur Mischgut aus unserem Inneren schöpfen und dieses weitergeben. Dafür ist der verantwortlich, der es weitergibt, also der, der das Mischgut empfängt, und nicht der, der es von demjenigen hört, der glaubt, die Stimme zu hören. Wer sich mit Mischgut zufriedengibt, der kann den Inneren Pfad der Reinigung, den Pfad der Liebe zu Gott, nicht beschreiten.

Jeder möge sich nun selbst einstufen: Was ist uns lieber: aus dem reinen Quell zu schöpfen oder aus unterschiedlichen Lebensbereichen zu empfangen, aus verschiedenen Astralquellen?

Gabriele fuhr fort:

Liebe Schwester, lieber Bruder, der Weg der Liebe zu Gott liegt vor uns. Wir haben uns zu entscheiden, ob wir unser Wollen dem Willen Gottes unterordnen wollen.

Damit der Wille Gottes wirksam werden kann, bedarf es der Ordnung der Gedanken, der Zügelung der Rede, der Ausrichtung der Sinne. Diese drei Kräfte, Ordnung, Wort und Ausrichtung der Sinne wollen wir auf der Stufe der Ordnung ganz bewusst beleuchten und schulen.

Das Gesetz unseres himmlischen Vaters wünscht von uns Menschen, die wir Wanderer zur ewigen Heimat sind, keine Kasteiung.

Gerade auf dem Pfad zu Gott werden immer wieder Schwierigkeiten mannigfacher Art auftreten. Diese sollten wir allmählich, mit großem Opfermut und mit Freude und vor allem mit der Liebe zu Gott meistern.

Die Höhen und Tiefen sind auf dem Inneren Weg die Bewegungen in unserem Leben. Sie sind gut und wirkungsvoll für die Seele und den Menschen. Dadurch ist es uns erst möglich, uns so zu erkennen, wie wir sind. Daraus ersehen wir, was noch an Allzumenschlichem an uns haftet und was wir übergeben müssen, damit wir durch die Gesetzeserfüllung, durch die Verwirklichung der heiligen Gesetze, voranschreiten können.

Auf dem Pfad zu Gott besteht die Berg- und Talfahrt. Das führt zu entscheidenden Wirkungen in unserem Leben. Dabei wird das Ober- und Unterbewusstsein des Menschen angesprochen, wodurch so manches aufsteigt, das wir glauben, schon bewältigt zu haben, das aber doch nur verdrängt im Unterbewusstsein liegt. Durch Selbsterkenntnis und Übergabe an den Ewigen werden diese Bewusstseinsbereiche gereinigt. Dadurch wird der Mensch freier und friedvoller.

Wer die Täler seines Ober- und Unterbewusstseins überwindet, der wird zu seinen Seelenhüllen vorstoßen, die wir ebenfalls reinigen müssen, um – nach und nach – dem Ziel näherzukommen.

Ohne die Erlösung Christi könnten wir das Ziel nicht erreichen. Christus ist der erlösende und befreiende Geist in jeder Seele. Ohne Ihn kein Weg zum Herzen Gottes! Jesus sagte: »Keiner kommt zum Vater, denn durch Mich.«

Bruder Emanuel gab weitere wesentliche Hinweise:

Der Innere Weg ist der Weg der Liebe. Auf der Stufe der Ordnung, die du, lieber Bruder, liebe Schwester, nun betrittst, gibt es Folgendes zu beachten:

Du beschreitest nun den Weg der Liebe zu Gott und zu deinem Nächsten. Wer die Liebe des Vaters, die Kraft der Seele, mehr und mehr in sich verwirklichen möchte, der sollte seine Probleme meistern.

Wer sie nicht meistert, sondern anstehen lässt, wird auf dem Pfad nach Innen nur Schwierigkeiten bekommen. Wenn nämlich nur Kenntnisse erworben wurden und nichts verwirklicht wird, dann tritt nicht nur eine Stagnation der Entwicklung in Seele und Leib auf, sondern auch eine Revolution, die zu Krankheit und großem Leid führen kann.

Gabriele sprach:

Wer nur Wissen sammelt und nicht verwirklicht, über denjenigen fallen seine eigenen Probleme herein, quälen ihn und können Krankheit und großes Leid bewirken.

Wir wissen alle, dass nicht jedes Problem von einem zum anderen Tag Christus übergeben werden kann. Wir müssen die größeren Probleme immer wieder angehen und immer wieder ein Stück davon abtrennen und Christus übergeben. Das bedeutet natürlich Kampf mit uns selbst. Doch gehen wir das Problem an und wollen wir es überwinden, dann steht uns auch Christus, unser Erlöser, bei. Haben wir es überwunden, dann fühlen wir uns wie neu geboren. Es ist etwas Dunkles entbunden, und Licht strömt uns zu.

Probleme entstehen durch falsches Denken und Handeln, durch ichbezogenes Empfinden, Denken und Reden.

Durch falsches, ichbezogenes Denken entsteht auch das Selbstmitleid, das wiederum seine Nebenzweige hat, wie zum Beispiel Aggressionen und Depressionen.

Wollen wir unsere Probleme nicht angehen und sprechen wir nur darüber, dann vergrößern wir unsere Probleme. Die Folge ist, dass sie immer mehr auf uns einwirken. Resultate sind Selbstmitleid, Aggressionen, Depressionen und der Glaube, vom Nächsten nicht verstanden zu werden.

Wir alle mussten und müssen erfahren, dass Opfer und Kampf dem Sieg vorausgehen. Ohne Opfer und Kampf mit uns selbst kein Sieg über unser niederes Ich!

Lieber Bruder, liebe Schwester, wir bitten dich, über diese Einweihungsworte nachzudenken: ob du bereit bist, dein Leben konsequent auf den Meister in dir auszurichten, auf Christus, indem auch du deinen Teil dazu beiträgst und dich bemühst, deine Gedanken zu ordnen, deine Rede zu zügeln, deine Sinne zu meistern.

Unser Geistiger Lehrer, Bruder Emanuel, gibt uns nun den ersten Teil des Lehrstoffes für die Stufe der Ordnung bekannt. Die Ordnungsstufe soll das gute Fundament für die weiteren Stufen sein. Diese weiteren Stufen beschreiten wir, um weitere Erkenntnisse zu erlangen und tiefere göttliche Gesetze zu erfahren und diese zu verwirklichen, so dass wir zu dem erfüllten Leben kommen, das dem wahren Mystiker eigen ist.

Wir wünschen dir, liebe Schwester, lieber Bruder, viel Kraft und Gottes Segen! Möge die Kraft des Vaters in dir die Ausdauer bewirken, den Weg in Liebe zu Ihm und zum Nächsten zu gehen. Daraus ergeben sich Freude und Zufriedenheit.

Gott zum Gruß, Gabriele

2. Grundlegende Lehren und Anweisungen für die Stufe der Ordnung

2. Grundlegende Lehren und Anweisungen für die Stufe der Ordnung

Das Erwachen – Das Seelengebet – Das Sonnengebet – Rechte Disziplin und Ausrichtung – Das Mystische Tagebuch – Der Abend – Übersicht der Bewusstseinszentren im Menschen – Beispiel für eine Körperübung

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Gabriele wandte sich an die Schüler des Inneren Weges mit folgenden Worten:

Gott zum Gruß, lieber Bruder, liebe Schwester! Wir erhalten erste Lehren von unserem Geistigen Lehrer, Bruder Emanuel.

Er sprach:

Meine Freunde, auf der Stufe der Ordnung üben wir die Gedankenkontrolle. Was ist ein positiver, was ein negativer Gedanke? Was bewirkt der positive Gedanke in Seele und Mensch, und was bewirkt der negative Gedanke im Seelischen und Physischen?

Weiterhin lehre ich auf der Stufe der Ordnung, dass der Mensch auf seine Worte achten soll: Was er ausspricht und was er in die Worte hineinlegen möchte. Weshalb sollte der Schüler auf seine Worte achten? Weshalb sollte er nur Wesentliches aussprechen und Unwesentliches dem Ewigen übergeben?

Weiterer Lehrstoff ist die Ausrichtung der fünf Sinne. Voraus geht das Seelengebet, das zur Verinnerlichung beiträgt.

Das Seelengebet bereitet Seele und Mensch für das Innere Leben vor. Dadurch wird auch das geistige Bewusstsein geschult und gefestigt. Durch die verschiedenen Übungen wird die Zellstruktur des Menschen nach und nach gereinigt und die Seele auf die kosmische Kraft, auf das Innere Leben, ausgerichtet und eingestimmt.

Das Ausrichten und Einstimmen der Seele bringt dem Menschen mehr oder weniger Schwierigkeiten, weil der Mensch in den Vorleben und auch in diesem irdischen Dasein seine Seele und seine Gehirnzellen mit Äußerlichkeiten, mit menschlichen Regungen und Neigungen, programmiert hat.

Solange das Bewusstsein des Menschen schwankt, ist er einmal weltbezogen, dann wieder gottbewusst. Es muss also eine Festigkeit und zugleich ein Umdenken auf die Gesetze Gottes erfolgen. Das heißt, der Mensch lernt, selbstloser und göttlicher zu empfinden, zu denken, zu reden und zu handeln.

Diese Umstellung vom menschlichen Ich hin zu Gott, zu einem gottgewollten Leben, zur Verwirklichung der Gesetze, bedingt – mehr oder weniger – Schwierigkeiten, je nach Belastung der Seele und je nach dem Denkgebäude des Einzelnen.

Um auf der Stufe der Ordnung das Fundament für weitere Stufen zu erbauen, müssen die Gehirnzellen allmählich durchlichtet werden. Sie müssen auf edleres, reineres und schöneres Denken ausgerichtet werden, auf die geistige Ethik und Moral.

Diese Umstellung geschieht nicht von heute auf morgen. Es kann unter Umständen ein langer und schwerwiegender Prozess sein – je nachdem, wie groß die Liebe des Schülers zu Gott, seinem Vater, ist.

Wer jedoch bewusst und zielstrebig die Selbsterkenntnis anstrebt, seine allzumenschlichen Gedanken, Worte, Regungen und Neigungen bekämpft, wer Gott mehr liebt als all die bestehenden Schwierigkeiten und Probleme, der wird Meister über sich selbst werden.

Gabriele sprach:

Das Wort »Seelengebet« sagt aus, dass wir die Seele beten lassen wollen, das von uns erschlossene Bewusstsein. Das heißt, der Schüler möge das Seelengebet nicht durchführen, um Stimmen oder eine Stimme zu hören.

Bruder Emanuel offenbarte:

Liebe Freunde, das bedarf allerdings der Übung und des Hineinwanderns zu der inneren Kraft.

Jeder Anfang ist schwierig; so auch das Seelengebet. Der Schüler möge beim Seelengebet nichts wollen. Er soll nichts erwarten. Er soll das Seelengebet vollziehen, damit das schwankende Bewusstsein gefestigt wird und die Ausrichtung auf das Göttliche erlangt. Dadurch gelangt der Schüler zum wahren, tiefen, selbstlosen Beten, dem Gebet der Seele.

Das Seelengebet ist die Vorbereitung für das wahre, echte, innere Ich Bin. Um die innere Kraft, das reine Ich Bin, die innere Liebe, zu vernehmen, bedarf es unter Umständen Jahre oder gar Jahrzehnte – je nach Belastung der Seele und je nachdem, ob das Seelengebet freudig durchgeführt wird oder ob es dem Schüler als Plage und als etwas Unangenehmes erscheint.

Durch das Seelengebet, das der Mensch dankbar und freudig durchführt, wird er auch stiller werden und so zu den Tiefen Inneren Lebens finden. Dann wird das Gebet nicht vom Verstand produziert. Es wird sodann, im Laufe der Übung, das Bewusstsein beten.

Ich wiederhole: Im Laufe der Zeit, wenn die Seele gefestigt ist und das Bewusstsein einen Halt im Göttlichen hat, dann wird die Seele beten und nicht der Verstand. Es betet also die Seele. Es spricht nicht Gott zu dir, um dich persönlich zu unterweisen!

Bruder Emanuel offenbarte weiter:

Der Wanderer zum Königreich des Inneren erwacht am Morgen im Bewusstsein Gottes. Das heißt: Sein erstes Sinnen und Trachten ist, in sich die Liebe zum Vater wirksam werden zu lassen – indem er sich gleich nach dem Erwachen mit Gott, seinem Vater, verbindet, dessen Geist in seiner Seele wohnt.

Beim Erwachen möchten sofort das Ober- und Unterbewusstsein aktiv werden. Auch umherschwirrende Gedanken-»Vagabunden« versuchen Einfluss auf euch zu nehmen. Auch die Eindrücke, Wünsche und Sehnsüchte, die im Oberbewusstsein liegen, dringen als Gedankenwellen zu euch und versuchen, euch gedanklich zu beeinflussen. Das heißt: Ihr denkt über alles nach, was noch sein müsste; was schon ist; was falsch war; was gut ist; was getan werden sollte; was getan ist; ob es richtig oder falsch ist, was der Nachbar oder der Berufskollege sagte; welche Anordnungen der Chef gab, die noch nicht erfüllt sind – und vieles mehr.

Um diesen Einflüssen weitgehend standzuhalten, sollte sich der Wanderer auf dem Weg nach Innen sofort nach dem Erwachen mit der ewigen Kraft verbinden, indem er seinen Dank für die Nacht und für den neuen Tag in sein Inneres hineinbetet.

Drängen Wunschgedanken, all das Unerledigte oder Erledigte, Zweifel, Hader und dergleichen in das Innere, so befiehl diesen Unruhestiftern, dich nicht zu beeinflussen. Gib dir selbst die richtigen Befehle! Dann werden dir deine Gedanken gehorchen, die letzten Endes du selbst produziert hast – und die ein Teil deines Wesens sind.

Befiehl deinen Gedanken mit folgenden Worten:

»Alles, was wesentlich ist, was für den Tag notwendig ist, was erfüllt und erledigt werden muss, möge mich dann berühren, wenn ich dafür aufnahmebereit bin!«

Sprich das einige Male und programmiere dich dadurch selbst. Dadurch nimmst du Positives und Wesentliches auf, und das Nebensächliche wird zweitrangig.

Beim Erwachen sollte sich der Wanderer auf dem Pfad nach Innen mit der inneren Quelle, der Liebe Gottes, verbinden. Das kann sinngemäß mit folgenden Worten geschehen:

»Vater, ich danke Dir für die Nacht.

Gütiger, Du hast mich wieder für den neuen Tag erweckt, damit ich diesen annehme, als Deine Gnade erkenne und ablege, was noch Menschliches an mir haftet.

Durch Deine Liebe bin ich erwacht und neu gestärkt.

Den ganzen Tag über möge mich Deine Liebe begleiten und führen.«

Bruder Emanuel fuhr fort:

Liebe Freunde, rechte Disziplin ist auch ein Zeichen der Liebe zu Gott. Rechte Disziplin bewirkt Ehrfurcht und Achtung vor Gott, vor dem Leben.

Deshalb sollte der Wanderer nach Innen auch in seinen Bewegungen und Gesten Gott, dem Leben, Ehre erweisen. Denn das gesamte Universum ist Harmonie, ausgewogenes, rhythmisches Leben. In dieses rhythmische, ausgewogene Leben, in die Allharmonie Gottes, soll sich der Wanderer auf dem Weg nach Innen einschwingen.

Daher ist jede Bewegung und jede Geste wesentlich. Der Mensch muss in Harmonie kommen, um auch im Inneren die Harmonie zu erlangen. Positives Denken bewirkt harmonische Bewegungen und ausgewogene Gesten, also – alles in allem – einen harmonischen Rhythmus.

Der Wanderer auf dem Pfad zu Gott soll beim morgendlichen Erwachen im Liegen den ersten Dankimpuls Ihm, dem Allmächtigen, darbringen. Der disziplinierte Wanderer zur inneren Heimat legt sich auf den Rücken und kreuzt seine Hände. Die rechte Hand liegt auf der Brust, die linke auf der rechten Hand. Diese Körperhaltung bewirkt, dass die ewige Quelle im Menschen, die Geistkraft, intensiver fließen kann.

Nach diesem kurzen, jedoch innigen, aus dem Herzen empfundenen Dankgebet steht der Wanderer auf dem Weg zu Gott harmonisch auf. Dann verrichtet er das Sonnengebet, auch Äthergebet genannt.

Stehend richtet er sein Antlitz nach Osten aus. Er hebt seine Arme empor, wobei die Handflächen wiederum nach Osten zeigen. In dieser Gebetshaltung spricht er den Allgeist der Unendlichkeit sinngemäß mit folgenden Worten an:

»Ewiger Strom der Unendlichkeit,

Du Allgeist in allem Sein!

Erfülle meine Seele und meinen Leib

mit geistiger Kraft,

mit Deinem Leben.

Ewiger Geist!

Durchströme die Partikel meiner Seele

und die Zellen meines Leibes.

Erwecke mein ganzes Sein zu dem bewussten,

harmonischen Leben,

das Du bist.

Ewige Allharmonie!

Durchflute mein Ober- und Unterbewusstsein,

reinige es mit Deiner allmächtigen Kraft.

Ewiger, läutere und reinige auch meine Sinne,

ordne mein Leben –

denn Dein Wille möge geschehen!«

Dieses Sonnen- oder Äthergebet soll aus dem Herzen strömen und aus der Seele.

Wer noch Zeit und Möglichkeit hat, sollte nach dem Sonnengebet Körperübungen durchführen. Ein Beispiel für eine Körperübung findet sich hier. Anschließend geht der Wanderer auf dem Weg zu Gott ins Bad, reinigt seinen Körper und macht sich zurecht für den neuen Tag.

Nach dem Ankleiden begibt er sich in einen stillen Raum. Dieser Raum sollte zu einem Gebetsraum werden, zu einem kleinen Tempel, wohin er immer wieder zurückkehrt, wenn ihn Unruhe und dergleichen übermannen.

Ist es euch möglich, solch einen Raum zu schaffen oder auch eine kleine, stille Ecke, dann haltet diesen Raum oder diese Ecke heilig. Dort bauen sich positive Schwingungen auf, die euch dann, wenn ihr in diesen Raum kommt oder in dieser stillen Ecke Platz nehmt, einhüllen und euch positiv einstimmen.

Nun kommen wir zur Durchführung des Seelengebetes. Zum besseren Verständnis und für die Durchführung des Seelengebetes sind hier die einzelnen Bewusstseinszentren dargestellt.

Der Wanderer auf dem Weg zu Gott nimmt eine aufrechte Sitzhaltung ein.

Eine aufrechte Sitzhaltung wird dem Wanderer nicht nur während der Meditation und des Seelengebetes zugutekommen, sondern auch bei den weiteren Übungen.

Die aufrechte Haltung, die er sich allmählich angewöhnt, trägt auch im Laufe des Inneren Weges dazu bei, dass sein Blick nicht nur am Boden haftet, sondern in die Weite geht. Dies hat zur Folge, dass der Wanderer auf dem Weg zu Gott das Leben in seiner Vielfalt aufnimmt und die Weiten der Unendlichkeit ahnend verspürt. Daraus ergeben sich sodann auch lichtere Gedanken und edlere Charakterzüge.

Gabriele erklärte die aufrechte Sitzhaltung:

Wir setzen uns aufrecht auf einen Stuhl, der möglichst unserer Körpergröße angepasst ist, der nicht zu hart, aber vor allem auch nicht zu weich ist. Wir bemühen uns, uns nicht anzulehnen, sondern unseren Rücken geradezuhalten.

Auch unseren Kopf halten wir aufrecht, unsere Beine sind nicht übereinandergekreuzt, unsere Füße stehen nebeneinander auf dem Boden. Unsere Hände legen wir, mit den Handrücken nach unten, offen auf unsere Oberschenkel; die Handflächen zeigen also nach oben. Nun ziehen wir unsere Hände etwas an den Körper heran, lassen sie jedoch weiterhin auf den Oberschenkeln ruhen, wodurch sich unser Rückennoch mehr streckt.

Bruder Emanuel sprach:

Meine Freunde! Verharrt einige Augenblicke in der Stilleund lasst eure Empfindungen zum Wesenskern der Seele emporströmen. Eurem Herzen soll Liebe entströmen, die sich mit dem großen Urherzen, Gott, mit der unendlichen Liebe, verbindet.

Ohne Gedanken, nur mit selbstlosen Empfindungen verharrt der Wanderer im Wesenskern der Seele, der in der Nähe der Hirnanhangdrüse ist.

Mit den eigenen Empfindungen und mit eigenen Worten richtet er nun an die ewige Kraft, an den Vater in Christus, sinngemäß folgendes Gebet. Das nun nachstehende Gebet soll euch Stütze sein. Ihr sollt es jedoch nicht wortwörtlich beten, sondern es soll eurer Empfindungswelt entströmen!

Die Worte dieses Gebetes sind für euch nur richtungsweisend:

»Vater!

Du hast mich gerufen durch Deinen Sohn.

Ich, Dein Kind, vernahm Deinen Ruf.

Herr,

meine Liebe ist noch klein,

doch mein Wille ist,

dass ich wieder zum Ursprung zurückfinde.

Deshalb werde ich die noch kleine Liebe zu Dir

entfachen, damit ich wieder werde,

was ich war und in Deinem Geiste bin –

ein absolutes Wesen der Unendlichkeit.

Meine kleine Liebe bringe ich Dir.

Ich lege sie auf den inneren Altar.

Hinzu lege ich alles, was mich trennt von Dir,

der großen Liebe,

auf dass Deine Flamme überschlägt

und die kleine Liebeflamme in mir nährt,

so dass ich wieder die große Flamme werde,

die Leuchtkraft aus Deinem Geiste!«

Die Liebeempfindungen des Kindes zum Vater strömen nun zu dem Bewusstsein der Barmherzigkeit, das sich unterhalb des Scheitelpunktes im Gehirn befindet. In den Empfindungen dort angelangt, betet der Wanderer zum Königreich Gottes wieder folgendes kleine Gebet:

»Ewige Kraftquelle der Barmherzigkeit!

Einst verließ ich den ewig heiligen Strom,

ging durch das Tor in die Tiefe

und wurde Mensch.

Immer und immer wieder trieb mich die Liebe.

Sie pochte an meine Herzenspforte,

doch ich vernahm sie nicht.

Jetzt habe ich

den Weckruf der Liebe vernommen.

Jetzt verspüre ich Dich,

o ewige Kraftquelle der Barmherzigkeit.

Nun ist es mir offenbar,

dass ich die ewige Kraftquelle der Barmherzigkeit

wieder vollkommen erschließen kann –

durch Christus, meinen Erlöser.«

Von der inneren Liebe zu Gott beseelt, geht der Wanderer weiter zum Bewusstseinsbereich der Stufe göttlicher Liebe, die als Kraftquell zwischen den Augenbrauen liegt.

Empfindungsmäßig betet er dort:

»Ewiges Bewusstsein!

Ich umhüllte Dich mit meinem Ich.

Diese Hüllen löse ich durch die Kraft Christi in mir.

Gereinigt kehre ich wieder zurück

zum Bewusstsein der Liebe.

Liebe ist mein ewiges Wesen.

Liebe werde ich wieder sein

durch Christus, der mich gerufen hat.«

Mit den inneren Empfindungen der Liebe geht der Wanderer weiter zur nächsten Bewusstseinsstufe – der Geduld, die in der Nackenregion als Kraftquell verankert ist.

Er betet sinngemäß mit den Worten:

»Ewige Geduld,

Du Kraftquelle aus dem Strom Gottes!

Einst verließ ich Dich

und umhüllte dieses strahlende Feld ewigen Seins.

Nun bin ich gerufen, diese Hüllen zu durchlichten

durch die Erlösung meiner Seele,

durch Christus in mir.

Jetzt erschließt sich wieder der Kraftquell der Geduld.

Aus der Tiefe meines menschlichen Ichs komme ich zurück,

steige empor zu den Quellen ewigen Seins,

hin zum Ursprung der Liebe. Dorthin geht mein Weg.«

Nun lässt der Wanderer seine Liebeempfindungen zu der Bewusstseinsstufe, zum Kraftquell des Ernstes strömen, der zwischen den Schulterblättern wirksam ist. Dort betet er wiederum sinngemäß:

»Christus,

Du im Bewusstsein des Ernstes!

Durch die ewige Liebe zum Vater,

durch Disziplin und Ausrichtung erwecke ich nun

die ewige Quelle der Liebe in mir.

Herr und Gott, ich bitte Dich um Führung.

Christus,

führe mich zum Ursprung der Quelle,

dem göttlichen Heil.

Du bist in mir, und ich bin in Dir.

Herr, lass alles werden,

wie es war und ist von Urbeginn.

Christus, mein Erlöser,

beseele mich;

stärke mich auf dem Weg zum Vater!«

Weitere Liebeempfindungen des Wanderers strömen nun zum Bewusstsein der göttlichen Weisheit, das in der Nähe der Lendenregion wirksam ist.

»Herr und Gott!

Ich habe mir gesetzmäßiges Wissen angeeignet,

doch es mangelt mir noch an Deiner göttlichen

Weisheit.

Ich habe erkannt:

Das Wissen allein erweckt nicht Deine Kräfte in mir.

Nur Deine Weisheit zeigt mir, wer ich bin und

wo ich stehe.

Sie offenbart mir alle Dinge des Lebens.

Ich habe erkannt,

dass ich trotz geistigen Wissens noch taub bin,

belastet von meinem menschlichen Ich.

Deshalb, o ewige Liebe und Weisheit,

tauche ich ein in das heilige Bewusstsein göttlicher Weisheit

und verwirkliche, was mir an Wissen geboten wurde –