Der kleine Konfliktlösungscoach E-Book

Sabine Asgodom

• Herausgeber: Kösel
• Kategorie: Ratgeber
• Sprache: Deutsch
• Veröffentlichungsjahr: 2015

Seitenzahl: 39

Beschreibung

Streit mit dem Partner, den Kindern oder den Eltern, Auseinandersetzungen mit Kollegen oder Chefs, Konflikte mit Nachbarn oder auch sich selbst: Sabine Asgodom hat für die klassischen Konfliktsituationen im Leben Anregungen und Lösungsstrategien parat. Sie greift 12 typische Szenarien auf und hilft dabei, aktiv den ersten Schritt zu gehen.

Leseprobe

Kreative Konfliktlösung

Ihr Partner lässt überall seine Sache liegen, die Nachbarskinder toben ständig lautstark durchs Treppenhaus, die Kollegin hat plötzlich andere Ideen und stellt den Erfolg des gemeinsamen Projekts infrage – Gründe genug, sich zu ärgern!

Deutschlands Top-Coach Sabine Asgodom präsentiert zwölf typische Konfliktsituationen und hilft dabei, aktiv den ersten Schritt zur Lösung zu gehen. Egal, ob Sie den »Humorschlüssel« nutzen und gemeinsam miteinander lachen oder mit dem »Perspektivwechsel« das Problem aus einer anderen Warte betrachten:

Sie geben nicht klein bei, sondern finden die für alle Seiten passende Lösung.Schnell und kreativ beseitigen Sie die vielen kleinen Kieselsteine des Ärgers.Und: Es herrscht wieder Frieden in Ihrer Welt!

Sabine Asgodom

Der kleine Konfliktlösungscoach

Frieden schaffen in meiner Welt

Mit Illustrationen von Kai Pannen

Kösel

Inhalt

Wenn uns Menschen nerven

Konflikte mit Nachbarn

»Nächstes Mal zerkratz ich dem das Auto!«

Konflikte unter Geschäftspartnern

»Mit der kann ich nicht arbeiten!«

Konflikte beim Zusammenziehen

»Ihre Unordnung macht mich wahnsinnig«

Konflikte in der Familie

»Onkel Hans ist ein Nervtöter«

Konflikte im Straßenverkehr

»Sind heute wieder nur Bekloppte unterwegs?«

Konflikte mit der Schwiegertochter

»Ich möchte meine Enkelkinder sehen«

Konflikte mit dem Chef

»Er ärgert mich dauernd!«

Konflikte unter Geschwistern

»Mein Bruder ist so neidisch!«

Konflikte unterwegs

Jammern auf Rädern

Konflikte mit Freunden

»Erika ist ein Ekel!«

Konflikte mit dem Ehepartner

»Und der war mal verrückt nach mir!«

Konflikte zwischen den Kulturen

Kleinkrieg im Treppenhaus

Schaffe Frieden in deiner Welt!

Wenn uns Menschen nerven

Neulich war ich traurig. Die Zeitung war wieder einmal voller Kriegs- und Krisenmeldungen. (Ich gehöre nicht zu den Menschen, die lieber keine Nachrichten hören und lesen, damit sie keine schlimmen Meldungen mitbekommen.) Am Nachmittag besuchte ich meine Tochter mit ihrer Familie. Meine Enkelkinder strahlten mich an, wir spielten und freuten uns aneinander. Abends ging ich mit meinem Mann spazieren, es war so friedvoll. Wir trafen unsere netten Nachbarn von gegenüber und grüßten uns herzlich.

Wieder einmal wurde mir klar: Wir können an den Kriegen und Krisen in dieser Welt nichts ändern, nicht mal, wenn wir UNO-Generalsekretär wären. Kriege gibt es und wird es wohl immer geben. Aber wir können etwas für den Frieden in unserer kleinen Welt tun – im Umgang mit Familie, Freunden, Nachbarn, Kollegen. Wir können aktive Krisenintervention betreiben, mutig und vorausschauend. Und wir können aktiv für unseren eigenen Seelenfrieden sorgen.

Stellen Sie sich vor, Sie hätten einen Schwager. Und dieser Schwager hätte vor Monaten eine böse Bemerkung über Sie gemacht. Jedes Mal, wenn Sie ihn sehen, schmerzt der Stachel der Verletzung. Wie konnte er nur? Warum hat er nur? Was für eine Unverschämtheit! Dieser Lümmel! Er war schon immer ein ungehobelter Kerl! Ich habe meiner Schwester gleich gesagt: »Mit dem wirst du unglücklich!« Wie der sich schon auf der Hochzeit aufgeführt hat …

Während sich Ihre Gedanken immer mehr verdüstern, während negative Emotionen Ihr Wohlbefinden beeinträchtigen, während Sie vor lauter Aufregung Magenschmerzen oder hohen Blutdruck bekommen – lebt Ihr Schwager einfach sein Leben. Er denkt keine Sekunde an Sie oder was er Ihnen vermeintlich irgendwann mal angetan hat. Also: Warum bestrafen Sie sich selbst?

Unsere Sprache sagt es schön bildhaft: »Ich ärgere mich.« Sie regen sich auf, Sie leiden, Ihr Körper reagiert mit Kopfweh oder Magenschmerzen, Lustlosigkeit oder Verdruss. Sie verleiden sich schöne Familienfeste, weil »der« ja auch da ist. Vielleicht gehen Sie aus diesem Grund gar nicht mehr zu solchen Festen. Damit schneiden Sie sich selbst immer weiter von einer möglichen Quelle von Herzlichkeit und Freude ab. Und irgendwann überträgt sich der Ärger über den Schwager auf Ihre Schwester, Ihre Eltern, die Kinder dieses Grobians …

Ach, Sie haben gar keinen Schwager? Oder Ihr Schwager ist ein grundgütiger, wunderbarer Mensch? Freuen Sie sich. Die Botschaft haben Sie aber trotzdem verstanden: Wir lassen uns von anderen ärgern, verletzen, kränken, nerven; wir nehmen übel, tragen nach – und schaden dabei immer uns selbst.

»Ja, aber die Menschen, die sind doch so«, mögen Sie jetzt einwenden. »Ich selbst bin ja ein total friedfertiger Mensch, ich tue niemandem etwas zuleide. Aber die anderen stören doch meinen Seelenfrieden. Sie ätzen und sind neidisch, sie sind egoistisch, denken nur an sich. Sie machen sich breit und nehmen mir etwas weg, sind rücksichtslos und unverschämt. Wenn alle so wären wie ich, wäre die Welt ein friedlicher Ort.« Hm. Ja. Vielleicht. Okay.

Überlegen Sie einmal kurz, welche Art Menschen Sie am meisten nervt. Was haben diese Menschen, wie führen sie sich auf, was tun sie oder tun sie nicht? Wenn Sie Lust haben, schreiben Sie Ihre Überlegungen gleich auf.

Haben Sie einmal überlegt, welche Menschen uns am allermeisten nerven? Die Antwort ist verblüffend einfach: die, die anders sind als wir selbst. Ja, schauen Sie mal auf Ihre Liste:

Regen Sie sich über Menschen