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Nachhaltig abnehmen & Bauchfett verbrennen – ohne Verzicht und ohne Verbote! Du willst Bauchfett schnell loswerden, dein Gewicht endlich unter Kontrolle bringen und dabei nicht auf Genuss verzichten? Dann ist Der Protein-Fasten-Trick genau das Richtige für dich! Mit einer Kombination aus eiweißreicher Ernährung und cleveren Fastenstrategien zeigt dieses Abnehmen-Buch, wie du nachhaltig Fett verbrennst, deinen Stoffwechsel optimierst und gesünder lebst – ohne Hungern und ohne strenge Verbote. Das erwartet dich: Leicht umsetzbare Challenges, die dir den Einstieg erleichtern und erste Erfolge bringen Praktische Tools wie eine Challenge-Checkliste und einfache Rezepte für den Alltag Die Wahrheit über Ernährungsmythen – endlich Klarheit statt Verwirrung Alltagstaugliche Routinen, die dauerhaft wirken Warum dieses Buch? Christian Wolf – erfolgreicher Unternehmer und Ernährungsexperte – hat bereits über 500.000 Menschen geholfen, ihr Gewicht zu reduzieren und ihre Gesundheit nachhaltig zu verbessern. Mit Der Protein-Fasten-Trick bekommst du sein Wissen in einer einfachen, effektiven Methode, die sich perfekt in deinen Alltag integrieren lässt. Starte noch heute und werde die beste Version von dir – mit WPF – Der Protein-Fasten-Trick!
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Seitenzahl: 173
Veröffentlichungsjahr: 2025
CHRISTIAN WOLF
DER PROTEINFASTEN-TRICK
Wie du mit WPF effektiv Fett verlierst:ohne Jo-Jo-Effekt und ohne Heißhunger
NXTLVL
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
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Originalausgabe1. Auflage 2025© 2025 NEXT LEVEL Verlag NXT LVL GmbH, An der Dornwiese 2, 82166 Gräfelfingwww.next-level-verlag.deAlle Rechte vorbehalten.
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Redaktion: Ruth KalmundRedaktionelle Mitarbeit: Can Luca Pallante OralRedaktionelle Beratung: Rainer KornLayout und Satz: inpunkt[w]o, Wilnsdorf (www.inpunktwo.de)Cover- und Umschlaggestaltung: www.b3k-design.de, Andrea Schneider & diceindustriesCoverbild: © Ramiro SimoneBildnachweis:S. 5, 6, 10-12, 19, 21, 28-30, 57, 61, 63, 68, 80, 87, 91, 96-98, 123, 127-129, 136, 137, 140, 141, 143-145, 152, 155, 158 © Ramiro SimoneS. 104, 105, 107, 109, 111, 113, 115, 117, 119, 121, 125, 131, 133, 135 © Hauserfotografie www.hauserfotografie.deS. 13, 15 privat Christian WolfS. 154 oben @bienesfitlife, S. 154 unten @lucyfischer, S.155 unten @Kristinashealthylife, S.156 unten @pineazz, S. 157 @jessicaabock
eBook: ePUBoo.com
ISBN Print: 978-3-68936-053-5
ISBN E-Book (PDF): 978-3-68936-054-2
ISBN E-Book (EPUB, Mobi): 978-3-68936-055-9
1EINLEITUNG
2MEINE GESCHICHTE
2.1Übergewicht in meiner Kindheit und Jugend
2.2Meine Veränderung
2.3Wir sind nicht allein
3HERAUSFORDERUNG ABNEHMEN – WARUM IST DAS SO SCHWER?
3.1Biologie, Medien und Lebensmittelindustrie – die Erschwernisse unserer Zeit
3.2Psychologische Faktoren
3.3Soziale Faktoren
4GEWICHT UND ERNÄHRUNG: WAS DU WISSEN MUSST!
4.1Das kleine Abnehm-Einmaleins
4.2Wie geht gesundes Abnehmen?
4.3Der Sonderfall Zucker
4.4Was Getränke mit deinem Gewicht zu tun haben
5ACHTUNG, MYTHOS! DIESE HALBWAHRHEITEN SOLLTEST DU KENNEN
5.1Sind Süßstoffe ungesund?
5.2Das Frühstück – die wichtigste Mahlzeit des Tages?
5.3Sind unverarbeitete Lebensmittel gesünder?
5.4PRoteinpulver – unnatürlich & ungesund?
5.5Dein ernährungsmythen-Bullshit-Bingo
6UND JETZT DU – DIE IDEALEN CHALLENGES ZUM ABNEHMEN!
6.1Challenge 1: Sei eine Laborratte!
6.2Challenge 2: Optimiere deine Einkaufsliste
6.3Challenge 3: Schaffe Restaurant-Routinen
6.4Challenge 4: Optimiere dein Trinkverhalten
6.5Challenge 5: Sei täglich aktiv!
7MEINE METHODE: WOLFS PROTEIN FASTEN (WPF)
7.1WPF und Intervallfasten
7.2Die verschiedenen WPF-Formen
7.3Große und kleine Mahlzeiten im Rahmen von WPF
7.4Beispielrezepte: So kannst du WPF lecker gestalten!
Übung: Deine Challenge-Checkliste
8NACHWORT: WIE ICH DIR BEIM ABNEHMEN HELFEN KANN!
PROFILEMPFEHLUNGEN
ANMERKUNGEN
ALPHABETISCHES REZEPTVERZEICHNIS
REZEPTVERZEICHNIS NACH KALORIENANGABEN
Low-Carb-Diäten, Keto, Intervallfasten – mittlerweile gibt es quasi unendlich viele Konzepte, die sich mit dem Thema Abnehmen beschäftigen. Und das ist auch kein Wunder: Da mittlerweile über die Hälfte der Deutschen von Übergewicht betroffen ist, wird sich auch mindestens die Hälfte der Deutschen bereits mit der Frage beschäftigt haben, wie sie dieses Übergewicht wieder loswird. Wenn auch du zu den Menschen gehörst, die sich im Laufe ihres Lebens schon durch den dicht bewaldeten Dschungel aus Ernährungskonzepten, Wunderdiäten und vermeintlichen Abnehm-Hacks gekämpft haben, wirst du dabei sicherlich auch irgendwann auf den einen Satz gestoßen sein, der die Problematik hinter dem Ganzen ziemlich treffend auf den Punkt bringt: »Wer abnehmen will, braucht dafür nur ein Kaloriendefizit.« Dieser Satz ist in meinen Augen Fluch und Segen zugleich. Denn auf der einen Seite muss ich sagen: Ja, es stimmt. Wer abnehmen möchte, muss dafür tatsächlich ›nur‹ ein Kaloriendefizit erreichen. Das ›nur‹ setze ich hierbei allerdings ganz bewusst in Anführungszeichen. Denn wenn ich einem Menschen, der abnehmen möchte, sage, dass er ›nur‹ ein Kaloriendefizit erreichen muss, ist das so, als würde ich einem Basketball-Neuling den folgenden genialen Tipp geben: »Wenn du einen Punkt machen willst, musst du dafür ›nur‹ den Ball in den Korb werfen.« In beiden Fällen wüssten die betreffenden Personen zwar, was sie machen müssen – aber nicht, wie sie es machen müssen. Und wie bei so vielen anderen Dingen geht es auch beim Abnehmen eben nicht darum, was Betroffene tun können, sondern darum, wie ihnen das am besten gelingt.
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Auch ich selbst habe mich eine lange Zeit aktiv damit beschäftigt, wie ich am besten abnehmen kann. Wenn ich ehrlich bin, tue ich das sogar, seit ich denken kann. Ich habe bereits mit elf Jahren meine erste Diät gemacht, weil ich in der Schule gemobbt wurde, und mich sehr lange an den verschiedensten Methoden und Konzepten abgearbeitet. Über die Jahre hinweg bin ich dabei immer wieder gescheitert. Immer wieder bin ich nach erfolgreichen Gewichtsabnahmen rückfällig geworden und binnen kürzester Zeit wieder an den Punkt gelangt, von dem ich eigentlich so dringend weg wollte. Heute, knapp 20 Jahre nach meiner ersten Diät, ist das anders. Heute habe ich keine Fressattacken mehr und zähle auch keine Kalorien mehr. Ich schränke mich nicht ein und fühle mich besser denn je. Heute kann ich sagen, dass ich in all den Jahren genug gelernt habe, um dir als Leser dieses Buches einen Teil der Zeit zu ersparen, die ich investieren musste, um an den Punkt zu gelangen, an dem ich heute bin. Denn genau das ist der Grund, warum ich mich überhaupt dazu entschlossen habe, dieses Buch zu schreiben. Ich möchte, dass Menschen, die mit den gleichen Problemen zu kämpfen haben wie ich, es schneller schaffen, sich endlich wieder wohl in ihrer Haut zu fühlen. Ich möchte, dass diese Menschen sich selbst die Freiheit einräumen, nicht von heute auf morgen perfekt sein zu müssen. Dass sie erkennen, warum die Arbeit am eigenen Körper ein Prozess ist, der sich lohnt. Aus diesem Grund habe ich all das Wissen, das ich über die Jahre angehäuft habe, in dieses Buch gepackt. Es soll dir helfen, deinen eigenen Weg zu finden, um gesunde Gewohnheiten zu entwickeln und dein Leben positiv zu verändern.
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Wer mich kennt, weiß, dass ich bereits seit mehreren Jahren auf Social Media erkläre, wie man erfolgreich abnehmen und sein Wunschgewicht dann auch langfristig halten kann. Vor allem auf Instagram gibt es unzählige Videos, in denen ich verschiedene Learnings an Menschen weitergebe. Und obwohl mir das sehr viel Spaß macht, ist mir kürzlich bewusst geworden, dass mir das nicht reicht. Mein Ziel ist es, derjenige zu sein, der den meisten Menschen in Deutschland dabei geholfen hat, ihr Leben rund um das Thema Körpergewicht selbst in die Hand zu nehmen und es für immer zu verändern. Bisher ist mir das bereits bei über einer Million Menschen gelungen, doch ich bin fest davon überzeugt, dass aus dieser Million auch 20, 30 oder sogar 40 Millionen werden können. Doch dafür reicht es nicht, sich nur auf Social Media-Inhalte zu beschränken. Es gibt noch immer viele Menschen in Deutschland, die kein Social Media nutzen oder mich noch nicht kennen. Um auch diese Menschen zu erreichen, ist dieses Buch der nächste logische Schritt. Mit diesem Buch möchte ich mein Wissen auch denjenigen zugänglich machen, die ich bislang noch nicht erreichen konnte – und das auch noch in deutlich kompakterer Form. Ich möchte nämlich nicht einfach nur ein Buch schreiben, sondern mit diesem Buch ein Nachschlagewerk schaffen, das du immer wieder zur Hand nehmen kannst, um dich an die wichtigsten Punkte zu erinnern. Ein Nachschlagewerk, das du jedem in die Hand drücken kannst, der in kürzester Zeit verstehen möchte, welche Lektionen ich über die Jahre gelernt habe. Denn all diese Lektionen lassen sich in diesem Buch in gebündelter Form wiederfinden. Dabei ist dieses Buch jedoch keine bloße Aneinanderreihung von theoretischen Tipps, sondern basiert auf jahrelanger Erfahrung und Forschung.
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Doch bevor ich dich nun mit wissenschaftlichen Studien, Ernährungswissen und Checklisten und Rezepte erschlage, ist es mir wichtig, eine persönliche Basis zwischen dir und mir zu schaffen. Ich möchte, dass du verstehst, dass auch ich einmal an dem Punkt war, an dem du dich gerade möglicherweise befindest. Ich möchte, dass du begreifst, dass du das, was ich geschafft habe, auch schaffen kannst. Und dass es völlig egal ist, wie oft du schon gescheitert bist. Denn darum geht es nicht. Es geht nicht darum, dass jeder Tag perfekt laufen muss. Vielmehr solltest du jeden Tag als neue Chance sehen. Als Chance, trotz vergangener Rückschläge wieder aufzustehen und weiterzumachen – so, wie auch ich es wieder und wieder getan habe. Um diese Basis zwischen uns zu schaffen, möchte ich dir im nächsten Kapitel einmal meine ganz persönliche Geschichte zum Thema Körpergewicht erzählen. Und ich bin mir sicher, dass du beim Lesen verstehen wirst, dass es vor Christian Wolf, dem Influencer, auch einmal Christian, den dicken Jungen, gab, der in der Schule für sein Gewicht gehänselt wurde.
Mein Leben begann eigentlich ganz normal. Wie jeder andere ging ich zur Schule und hatte dort sogar sehr gute Noten. Was eigentlich ein Grund zur Freude sein sollte, sorgte in meinem Fall jedoch dafür, dass mir zum ersten Mal vor Augen geführt wurde, wie unfair und grausam Kinder sein können. Anstatt mich zu behandeln wie alle anderen, erntete ich für meine guten Noten nur Spott und galt schnell als Streber der Klasse. Ich konnte nicht nachvollziehen, wieso die anderen mich so behandelten, wusste aber: Ich will hier weg. Um der Situation zu entkommen, besuchte ich einen Tag der offenen Tür eines Internats für Hochbegabte. In meiner kindlichen Naivität dachte ich, dass man mich dort auf jeden Fall akzeptieren würde, weil dort ja alle schlau sein würden und ich somit nur noch einer von vielen wäre. Ich stellte mich dem unglaublich harten Auswahlprozess, bei dem nur 20 von insgesamt 300 Kindern angenommen wurden, und hoffte, dass ich schon bald auf das Internat wechseln könnte. Und tatsächlich – als der Brief kam, war meine Erleichterung groß. Ich hatte es geschafft und freute mich auf meinen anstehenden Neustart. Damals dachte ich: So muss sich Harry Potter bei seinem Brief aus Hogwarts gefühlt haben.
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Mein Plan, auf dem Internat einen Neustart zu wagen, funktionierte in den ersten Wochen nach meinem Schulwechsel tatsächlich ganz gut. Ich ging gerne zur Schule und hatte darüber hinaus sehr viel Freizeit. Leider nutzte ich diese nicht etwa dafür, um körperlich aktiv zu sein und mich mit den anderen Kindern sportlich zu betätigen. Ganz im Gegenteil: den Großteil meiner Freizeit verbrachte ich damit, zu essen. Als meine ständigen Begleiter sorgten Süßigkeiten und ungesunde Snacks dafür, dass ich schnell an Gewicht zulegte – und ich war vorher schon nicht sonderlich dünn gewesen. Dadurch, dass ich langsam aber sicher immer dicker wurde, begann bald auch auf dem Internat das Mobbing – mit dem Unterschied, dass es den anderen Kindern diesmal nicht um meine Noten, sondern um mein Gewicht ging.
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Durch das erneute Mobbing begann ich schon früh, mich mit Diäten zu beschäftigen. Meine Mutter hatte damals einige Abnehmprogramme ausprobiert und bald beschloss ich, ihrem Beispiel zu folgen. Selbst während meiner Wachstumsphase nahm ich dann teilweise nur 900 Kalorien zu mir – eine absolute Mangelernährung. Kein Wunder also, dass keine dieser Diäten zu einer nachhaltigen Verbesserung meines Gewichts, geschweige denn meines Wohlbefindens führte. Stattdessen entwickelte ich ein völlig gestörtes Verhältnis zur Ernährung und begab mich dabei in einen Teufelskreis aus Einsamkeit und Frustessen. Auf dem Internat fühlte ich mich damals unglaublich isoliert und einsam. Wenn abends gemeinsame Sportveranstaltungen anstanden, versteckte ich mich oft im Bettkasten, weil ich es so sehr hasste, als Letzter gewählt zu werden und dann die Seufzer derjenigen zu hören, die mit mir in einer Mannschaft spielen mussten. Den einzigen Weg, mit diesen Emotionen fertig zu werden, fand ich paradoxerweise im Frustessen. Ich kaufte Süßigkeiten in großen Mengen und aß sie abends, um mich kurzfristig besser zu fühlen. Die tausenden Kalorien an Zucker, die ich dabei in mich hineinstopfte, halfen mir sogar, einzuschlafen, indem sie meinen Blutzuckerspiegel zu einer regelrechten Achterbahnfahrt machten. Da ich sonst wegen meiner Unzufriedenheit oft stundenlang wachgelegen hatte, fühlte sich das für den Moment auch echt gut an. Anstatt mir Befriedigung zu verschaffen, verstärkte das Ganze meine Probleme im Großen und Ganzen jedoch logischerweise nur. Der bereits erwähnte Teufelskreis wurde nur noch schlimmer: Ich wurde gemobbt, weil ich durch das viele Essen so dick geworden war – und aß durch den Frust darüber nur noch mehr. Diese Gesamtsituation wirkte sich natürlich auch akut auf meine Psyche aus. Mit der Zeit entwickelte ich die fest in mir verankerte Überzeugung, falsch zu sein. Und in dieser Überzeugung wurde ich von außen auch noch bestärkt. Beinahe täglich gaben mir die verschiedensten Menschen um mich herum das Gefühl, dass mein Gewicht ein Problem war. Die daraus resultierenden Emotionen prägten mich über eine sehr lange Zeit hinweg so stark, dass ich noch heute teilweise davon betroffen bin. Wenn ich beispielsweise eine größere Personengruppe in kurzer Entfernung sehe, die gerade lachend zusammensteht, beschleicht mich immer noch hin und wieder das Gefühl, dass es um mich geht und diese Leute sich gerade über mich lustig machen. Solche Erfahrungen sitzen tief – und ich glaube, dass deutlich mehr Menschen, als man wahrhaben will, sie schon gemacht haben. Zu der Zeit, als ich selbst akut davon betroffen war, fühlte ich mich permanent dazu getrieben, mich ändern zu müssen, um endlich irgendwie akzeptiert zu werden. Was folgte, war ein langer und schmerzhafter Prozess, der in letzter Instanz darin mündete, meine eigene Abnehm-Methode zu entwickeln: Wolfs Protein Fasten. Doch bis dahin war es noch ein langer Weg.
In der neunten Klasse gelangte ich irgendwann an den Punkt, an dem ich die Entscheidung traf, etwas zu verändern. Schmerz und Frustration hatten sich inzwischen so sehr angestaut, dass ich wusste: So kann es nicht weitergehen. Leider wusste ich jedoch nichts darüber, wie Abnehmen wirklich funktioniert. Anstatt mich richtig zu informieren, probierte ich einfach Verschiedenes aus. Das Einzige, was ich wusste, war, dass es theoretisch möglich war, abzunehmen und an Gewicht zu verlieren. Und da ich aufgrund meiner Situation unglaublich unzufrieden und verzweifelt war, machte ich es zu meiner Mission, das so schnell wie möglich zu schaffen. Mein einziger Gedanke war damals: Wie schaffe ich es schnellstmöglich, das alles zu verändern? Mein erster Ansatz war es, einfach so wenig wie möglich zu essen. Das bedeutete, dass ich mich teilweise tagelang nur von Kaugummis ernährte, weil ich dachte, dass ich so schnellstmöglich an mein Ziel gelangen würde. Auf den ersten Blick funktionierte das auch ganz gut, da ich tatsächlich sehr schnell abnahm – allerdings auf genau die Art und Weise, auf die man nicht abnehmen sollte. Anstatt mich durch Sport und eine ausgewogene Ernährung auf einem gesunden Körpergewicht einzupendeln, rutschte ich geradewegs in eine Magersucht hinein und bestand schon bald nur noch aus Haut und Knochen. Ich war so dünn, dass ich jedes Mal sofort wieder zunahm, wenn ich auch nur ein bisschen was aß. Für meine Psyche war das natürlich pures Gift. Sobald ich wieder ein bisschen zunahm, gab ich erneut alles, um schnellstmöglich wieder abzunehmen. Ehe ich mich versah, war ich in einem nicht enden wollenden Strudel aus Abnahme und Zunahme gefangen.
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Der Strudel, in den ich mich als Resultat meiner Magersucht begab, bestand im Wesentlichen aus zwei Extremen. Auf der einen Seite befand sich mein Bestreben, einfach so gut wie gar nichts zu essen. Wenn mir das gelang und ich mein niedriges Gewicht halten konnte, bekam ich dafür immer positives Feedback aus meinem Umfeld. Das führte dazu, dass ich mich kurzzeitig selbstsicher fühlte und mehr aus mir herausging. Doch natürlich brach das irgendwann zusammen und ich stürzte mich ins zweite Extrem: Heißhungerattacken. Diese plagten mich immer dann, wenn ich nach mehreren Wochen des erfolgreichen Hungerns auf eine Versuchung stieß, der ich nicht mehr widerstehen konnte. Ein gutes Beispiel hierfür sind die Tage, an denen es in der Schulkantine Donuts gab. Wenn das der Fall war und ich gerade frisch aus einer Phase des Hungerns kam, dachte ich mir eben: Okay, ich bin aktuell dünn genug. Dann kann ich ja eigentlich wieder etwas essen und mir mal etwas gönnen. Und etwas gönnen bedeutete in dem Fall, dass ich nicht einen oder zwei, sondern gleich zehn Donuts in mich reinstopfte. Und in meinem Kopf machte das auch Sinn, weil ich dachte: Ich bin ja aktuell dünn, also darf ich das. Heute weiß ich, dass dieses Phänomen gemeinhin als Binge Eating bekannt ist.
BINGE EATING
Binge Eating beschreibt das wiederholte, unkontrollierte Essen großer Mengen in kurzer Zeit, oft begleitet von Scham und Schuldgefühlen. Anders als bei anderen Essstörungen gibt es kein Kompensations-verhalten wie Erbrechen. Die Ursachen liegen häufig in emotionalen Stresssituationen oder Gewohnheiten.1 Binge Eating ist eine ernstzunehmende Verhaltensweise – erkennst du dich darin wieder, hol dir Hilfe. Diese erhältst du beispielsweise am Hilfstelefon der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, das du unter 0221 892031 erreichst.
Das Binge Eating nahm bei mir schnell ein Ausmaß an, in dem ich es – und mich selbst – kaum noch kontrollieren konnte. Auf mehrere Tage, an denen ich mich nur von Kaugummis ernährte, folgten immer wieder einzelne Tage, an denen ich völlig ausrastete und ohne Hemmungen alles Mögliche in mich hineinstopfte. Dieses Verhalten legte ich nicht nur zu Schulzeiten, sondern auch noch während meines Medizinstudiums an den Tag. Ich erinnere mich noch an Tage, an denen ich nicht zur Uni ging, weil ich morgens um sieben Uhr beim Bäcker mehrere Tüten voll mit Gebäck und anschließend noch eine riesige Menge Eiscreme gekauft hatte. An solchen Tagen nahm ich dann gut und gerne über 20.000 Kalorien zu mir. Das lief dann so ab, dass ich so viel aß, bis ich müde wurde, mich anschließend für ein paar Stunden ins Bett legte und nach dem Aufwachen da weitermachte, wo ich aufgehört hatte. Dabei kam es manchmal vor, dass ich zwischenzeitlich aus Frust alles in die Mülltonne warf, nur um es dann später wieder rauszuholen, wenn ich bereit war, wieder zu essen. Ich glaube, dass das so ziemlich die höchste Form von Selbstekel ist, die man in diesem Bereich erreichen kann.
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Wenn ich heute auf diese Zeit zurückblicke, weiß ich, dass einer der Gründe für meine ständigen Gewichts-probleme meine eigene Uninformiertheit war. Um genau zu sein, wurde mir das schon bewusst, als ich damit anfing, mich intensiver mit dem Thema Ernährung und Abnehmen zu beschäftigen. Dank meiner wissenschaftlichen Ausbildung wusste ich, wie man Argumente kritisch bewertet, und stellte schnell fest, dass viele Quellen im Netz nicht sonderlich hilfreich waren. Bei genauerer Betrachtung stellten sich die meisten Abnehm-Tipps, die ich im Internet finden konnte, als sinnlos dar. Infolgedessen entschied ich mich, über den deutschen Raum hinauszugehen und auf internationaler Ebene nach vertrauenswürdigen Experten zu suchen. Über Facebook stieß ich relativ schnell auf eine englischsprachige Gruppe, die vom Autor Lyle McDonald geleitet wurde. Diese Gruppe war damals eine große Anlaufstelle für Wissenschaftler und Experten aus dem Ernährungs- und Fitnessbereich. Unter den Mitgliedern waren renommierte Persönlichkeiten wie Eric Helms, einer der führenden Wissenschaftler im Bereich Strength and Conditioning, oder Alex Leaf, ein damals leitender Forscher bei examine.com, der größten Ernährungs- und Supplement-Webseite im amerikanischen Raum. Anstatt irgendwelche Informationen oder Crash-Diäten aus Zeitschriften zu übernehmen, vernetzte ich mich nun mit diesen Experten und arbeitete irgendwann sogar mit ihnen zusammen. Axel Leaf wurde beispielsweise sogar Teil meines Teams, als ich wenig später die Firma More Nutrition