Der Ruf des Henkers - Björn Springorum - E-Book

Der Ruf des Henkers E-Book

Björn Springorum

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Beschreibung

England, Mitte des 19. Jahrhunderts Unfreiwillig gerät Richard Winters in die Hände des berüchtigsten Henkers von ganz England. An der Seite von William Calcraft führt er fortan das finstere Leben eines Henkerslehrlings. Rasch merkt er, dass sein strenger Meister ein Geheimnis verbirgt, das seine Welt für immer aus den Angeln heben wird. Richard muss beweisen, dass er dieser Aufgabe gewachsen ist. Doch als er in London ausgerechnet seine große Liebe wiedertrifft, steht urplötzlich noch viel mehr auf dem Spiel …

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Buchinfo

England, Mitte des 19. Jahrhunderts

Unfreiwillig gerät Richard Winters in die Hände des berüchtigsten Henkers von ganz England. An der Seite von William Calcraft führt er fortan das finstere Leben eines Henkerslehrlings. Rasch merkt er, dass sein strenger Meister ein Geheimnis verbirgt, das seine Welt für immer aus den Angeln heben wird. Richard muss beweisen, dass er dieser Aufgabe gewachsen ist. Doch als er in London ausgerechnet seine große Liebe wiedertrifft, steht urplötzlich noch viel mehr auf dem Spiel …

Autorenvita

© Alexander Wunsch

Björn Springorum wurde 1982 in der Hermann-Hesse-Stadt Calw geboren. Nach dem Studium der Anglistik sowie der Alten Geschichte in Stuttgart wurde er zunächst Textchef beim Musikmagazin Orkus, bald darauf machte er sich selbstständig.

Heute lebt und arbeitet er als Autor und freier Kulturjournalist in Stuttgart, teilt sich eine Wohnung mit mindestens zwei, eher aber drei Katzen und hätte gerne Tage, die 36 Stunden dauern. Mindestens. Wenn er nicht gerade schreibt oder liest, erfreut er sich an hohen und gut bestückten Bücherregalen, ausgezeichnetem Essen und guten Weinen.

Für Old Father Thames

Jeder Schuldige ist sein eigener Henker.

– Nach Lucius Annaeus Seneca

Prolog

»Erinnerst du dich daran, was du zu mir gesagt hast, Richard?«

»Dass ich in dich verliebt war, seit ich dich das erste Mal gesehen habe?«

»Nicht das, du Dummerchen. Das andere.«

»Das andere? Ah, du meinst, dass du unschuldig bist?«

»Eben das. Das glaubst du doch immer noch, nicht wahr?«

»Aber natürlich. Das … das bist du doch auch, oder?«

»Was denkst du denn! Dass ich etwas mit dem Tod meiner eigenen Mutter zu tun habe?«

»Nein, nicht doch. Es ist nur …«

»Was? Was ist nur?«

»Hast du nicht selbst gesagt, dass …«

»Und wenn schon. Solange du denkst, dass ich unschuldig bin, ist alles in Ordnung. Er wird bald hier sein, weißt du? Der Henker, meine ich. Der Richter hat es gesagt. Du bist der Sohn des Pfarrers. Dir wird man glauben, wenn du ihnen erzählst, dass wir an diesem Abend oben beim Weiher waren. Du kannst ihnen auch erzählen, dass du mich küssen durftest.«

»Ich soll schon wieder für dich lügen, Liz? Wie letztes Jahr, als die Kinder verschwanden?«

»Für mich? Aber nein, doch nicht für mich. Für uns, Richard. Für uns …«

IWilliam Calcraft

Seit zwei Tagen war ich nun schon unterwegs nach Osten, und je näher ich der Küste kam, desto dichter wurde dieser verdammte Nebel.

Ich verabscheute den Nebel. Nicht, weil er feucht oder kühl war. Nicht, weil er mich ängstigte. Ich verabscheute ihn, weil ich nicht wusste, wer dort draußen lauerte. Oder was. Was mich aus der Sicherheit des grauen Schleiers heraus beobachtete, mir nachstellte.

Seit mich die Eisenbahn gestern in einer Wolke aus Ruß und Qualm bei Gravesend ausgespuckt hatte, war ich von einem übellaunigen Kutscher und seinen sturen Ackergäulen durch morastige Sümpfe und über windgeplagte Heiden geschleppt worden, die letzten Meilen hatte ich zu Fuß zurückgelegt. Vom Fortschritt, der in der Hauptstadt wie ein neuer Gott gepriesen wurde, war hier nichts zu spüren.

Es kümmerte mich nicht, zu Fuß zu gehen. Ich reiste stets nur mit leichtem Gepäck; alles, was ich für meine Arbeit benötigte, trug ich in einer alten Ledertasche bei mir. Es mochte wenig sein. Doch es zählte bekanntlich nur, was ich damit anrichten konnte. Und das war eine ganze Menge.

Fast hätte ich die Abzweigung nach Sheerness im Nebel übersehen. Hier draußen waren Straßenschilder so selten wie Gasthäuser: Eines zu verpassen konnte in beiden Fällen eine Übernachtung auf der Straße bedeuten.

Nicht, dass Zeit in meinem Beruf eine allzu große Rolle spielte. Meist verhielt es sich sogar so, dass man mein Kommen wie die Überbringung einer schlechten Nachricht hinauszögern wollte. Dass man froh war, wenn ich eine Abzweigung verpasste.

Manchmal war jedoch auch in meiner verhassten Zunft Eile geboten. Und in diesem Fall durfte ich mich keinesfalls verspäten. Das sagte mir mein Instinkt. Nach all den Jahrzehnten, nach all den ausgeführten Aufträgen, nach all den … Konfrontationen hatte ich gelernt, ihm zu vertrauen.

Meine Arbeit war es, die mich regelmäßig aus diesem stinkenden Loch namens London hinausführte. Sie war es, die mich gottverlassene Geisterstädte wie dieses erbärmliche Sheerness direkt an der Küste aufsuchen ließ. Ich war Henker von Beruf. Und mein Ruf eilte mir voraus.

Die Menschen mieden mich, wie sie einen Aussätzigen mieden. Sie hielten Abstand zu mir wie zu einem Kriminellen, obgleich ich es war, der die Verbrecher richtete und ihr Leben wieder sicher machte. Sie fürchteten mich ebenso sehr, wie sie mich brauchten. Eine der vielen Unsinnigkeiten im Umgang der Menschen mit des Lebens letztem Richter, dem Tod. Ganz zu schweigen von den Hinrichtungen. Da strömte er plötzlich zusammen, der Pöbel, als wäre ich ein Zauberkünstler, der die Massen mit Rauch und Spiegeln in Atem hielt. Herrje, sogar für Kinder war meine Arbeit eine willkommene Abwechslung!

Mir war es gleich. Abseits des Richtplatzes ließ die Welt mich in Ruhe. Überdies sorgte mein Beruf dafür, dass nur ein Narr auf die Idee kam, mich auszurauben. Es brachte angeblich Unglück, einen Henker zu bestehlen.

Wer es doch versuchen wollte, fand nicht allzu viel von Wert in meinen Manteltaschen. Geld trug ich nie viel bei mir, in meiner Tasche befanden sich lediglich zwei Kapuzen und mein Strick. Alles, was ich außerdem für meine Arbeit brauchte, war ein Galgen. Und den gab es in diesen dunklen Zeiten fast in jeder Stadt.

Als ich über einen Hügel stieg, sah ich die Küste. Bleiern verlor sich das Meer vor mir in der Ferne. Die feine Linie zwischen Himmel und Wasser, der Horizont, war nicht auszumachen.

Einmal mehr hatte mich irgendetwas an die Küste geführt. Am Wasser, so wusste ich, waren sie stets am zahlreichsten gewesen. Offenes Gewässer mieden sie, ja sie hassten es regelrecht. Dennoch spürte ich sie hin und wieder sogar an den Küsten auf.

In letzter Zeit waren sie zahlreicher geworden. Das musste nichts bedeuten. Ich war jedoch auf der Hut, stets wachsam wie ein getreuer alter Köter. Ich hatte auf die harte Tour lernen müssen, jedes noch so kleine Anzeichen ernst zu nehmen.

Ich wusste nicht, wann es so weit war, da konnte ich einen noch so guten Instinkt haben. Diesmal jedoch, das spürte ich, war etwas anders. Sie waren ohne jeden Zweifel zahlreicher geworden. Zahlreicher und wagemutiger. Böser. Ich blickte auf die leblose Stadt. Ob mich hier ein Hinterhalt erwartete? Unwahrscheinlich, aber nicht auszuschließen. Nach allem, was ich wusste, bereiteten sie sich vor. Wo sie das taten, blieb mir verborgen. Wie ich es hasste, wenn sie mir einen Schritt voraus waren!

Wo wir gerade bei Hass waren. Ich hasste auch diese Flecken im Nichts. Diese freudlosen Käffer, in denen Fremde so willkommen waren wie die Pest. Aber irgendjemand musste diese Arbeit ausführen. Ob das nun ich oder ein anderer tat, spielte keine Rolle. Oder sagen wir besser: Es spielte für die meisten keine Rolle. Da war eben immer noch diese andere Sache. Meine heimliche Aufgabe, die mich hergeführt hatte. Meine Mission. Ich war sicher, dass mein Gefühl mich nicht getrogen hatte. Und wenn doch, so konnte ich zumindest die ein oder andere Münze einstreichen.

Zehn Pfund für jede aufgeknüpfte Seele bezahlten sie mir, ein lächerlich hoher Preis, wie mir schien. Zehn Pfund dafür, dass ich einem verurteilten Verbrecher die Kappe über den Kopf zog, ihm den Strick um den Hals legte, den Schemel unter den Füßen wegtrat und ihn ins Jenseits schickte? Von dieser Summe konnte ein bescheidender Engländer einen Monat bequem leben. Und wenn ich etwas war, dann bescheiden.

Einige der armen Teufel hatten sich vor ihrem letzten Gang eigens für mich in ihren feinsten Zwirn gehüllt. Sie wussten, dass ich das Recht hatte, nach ihrem Tod ihre Kleidung an mich zu nehmen. Als würde das ihr Schicksal ändern! Das ein oder andere Mal hatte ich das auch in Anspruch genommen, ich war schließlich noch nie jemand gewesen, der Gelegenheiten ungenutzt verstreichen ließ. Der Aufschrei der geheuchelten Pietät war so groß gewesen, dass ich es mir sogleich wieder abgewöhnte.

Doch ich beschwerte mich nicht. Es war die Arbeit des Todes, die ich ausführte, und es war der Tod, den ich mit mir führte. Das mochte manch anderem Angehörigen meiner glücklosen Zunft aufs Gemüt schlagen. Mich ließ es kalt. Der Tod war mein Gott, doch ich brachte ihm keine Verehrung entgegen. Ich fürchtete ihn nicht. Er gehörte zum Leben wie die Nacht, die Trauer und der Winter. Kein Leben war vollständig ohne ihn.

Diesmal hatte ich die Stadt fast erreicht, bis mich die ersten Menschen auf der Straße erkannten. Was dann passierte, war ein wohlbekanntes Possenspiel, das ich zahllose Male mit wechselnden Akteuren aufgeführt hatte. Ihre Blicke wandelten sich von Neugier zu einer Maske aus Furcht und Abscheu, Kinder wurden beiseitegenommen, Türen und Fenster hastig geschlossen, Straßenseiten gewechselt. Das war wohl der Preis dafür, wenn man über 30 Jahre lang im Namen ihrer Majestät Königin Viktoria den Tod über verurteilte Verbrecher brachte. Selbst Lieder gab es über mich. Sie wurden kleinen Kindern vorgesungen, wenn sie nicht brav waren.

»Wo ist der Bürgermeister?«, rief ich. Das Geräusch davoneilender Schritte antwortete mir, danach folgte Stille. »Oder der Richter?« Ich senkte resignierend die Stimme. »Irgendjemand eben, der nicht vor mir davonläuft.«

Nichts.

Ich brauchte die abergläubische Dorfbevölkerung nicht, um an die nötigen Informationen zu kommen. Ich wusste, welchen Ort ich dafür aufsuchen musste – darin glich jedes Dorf dem anderen.

Im Pub herrschte das Fieber. Es war heiß, schwitzig, glühend, der Geruch von Bier, Pfeifenrauch und Schweiß umschlang alles wie der Nebel draußen vor der Tür.

»Wo ist der Bürgermeister?«, fragte ich erneut, nachdem ich an den klebrigen Tresen getreten war.

»Wer will das wissen?«, murmelte der Wirt. Er machte sich nicht einmal die Mühe, mich anzusehen. Fremde waren in diesen Teilen des Landes nie besonders willkommene Gäste. Selbst dann, wenn sie keine Henker waren.

»William Calcraft, Wirt«, sagte ich besonders laut.

Die Wirkung meines Namens war einmal mehr erstaunlich. Sofort verstummten alle Gespräche in dem niedrigen Raum, das Knistern des Kaminfeuers und das gelegentliche Aufstoßen eines besonders eifrigen Trinkers waren die einzige Geräuschkulisse.

Der Wirt drehte sich langsam um. »Verzeiht, mein Herr«, begann er mit brüchiger Stimme. »Ich habe Sie nicht erkannt.«

»Nicht hingeschaut hast du, du Nichtsnutz!« Verdammt, machten mich diese Menschen vom Land wütend! »Wo ist der Bürgermeister? Ich muss ihn sprechen. Ich möchte hier keine Wurzeln schlagen.«

»Francis«, brüllte der Wirt durch den Raum.

Verschüchtert blickten sich einige der Zecher um. Vor dem Kamin schreckte ein junger Bursche hoch und blickte mich mit großen Augen an. »Hol den Bürgermeister. Sag … sag ihm, der Henker ist hier.«

»Nicht nötig«, fuhr ich dazwischen. »Du wirst mich hinführen, Junge. Ich habe kein Interesse, in diesem Loch zu warten.«

Das schien den Wirt trotz meiner offensichtlichen Beleidigung zu erleichtern. Der Knabe indes erbleichte und blickte mich ungläubig an. »Ich soll …«, begann er mit tonloser Stimme.

Er tat mir fast ein bisschen leid. Fast. »Mich zum Bürgermeister führen. Ist das denn so schwer zu verstehen? Los jetzt, meine Zeit ist kostbar.«

Die des Jungen offensichtlich auch. Wie ein aufgescheuchtes Huhn eilte er vor mir durch die Straßen, drehte sich alle paar Schritte mit angstvollem Blick zu mir um und hastete dann weiter durch die engen Gassen. Es roch nach Salzwasser und nach Morast, hin und wieder durchbrach der Schrei einer Möwe die Stille dieser geisterhaften Nebelwelt.

»Hier, Herr«, brachte das zitternde Etwas vor einem großen, aber schmucklosen Gebäude hervor. »Dürfte ich dann …«

»Ja, ja, scher dich fort«, meinte ich beiläufig und erklomm die Stufen.

Noch bevor ich mit meinem Stock an die hohe Holztür klopfen konnte, schwang sie auf und ein fülliger Mann mit schütterem strähnigem Haar erschien in der Öffnung. Eine Wolke aus Wein und Gebratenem schlug mir entgegen.

»Mister Calcraft, wir haben Sie erwartet. Können wir?«

In Sheerness hielt man offensichtlich nichts von allzu langen Begrüßungszeremonien und dem Austauschen von oberflächlichen Höflichkeiten. Selbst das obligatorische Vorbereitungsgespräch schien übergangen zu werden. Mir kam das entgegen. Ich wollte endlich wissen, ob mein Instinkt ein weiteres Mal recht behalten sollte.

»Sicher«, entgegnete ich kühl. »Gehen Sie voran. Der Richter …«

»… wird unverzüglich informiert. Wir haben Sie längst erwartet und die nötigen Vorkehrungen getroffen. Je schneller wir diese Dinge aus der Welt schaffen, desto eher können wir in Ruhe weiterleben. Die Verurteilten werden sogleich aus den Zellen geholt. Der Pfarrer ist bereits bei ihnen.«

»Was wirft man ihnen vor?«, fragte ich den Bürgermeister, als wir gemeinsam in Richtung Hafen liefen. Nicht, dass es mich sonderlich interessierte. Sagen wir, es war eine rein statistische Frage. Seit wenigen Monaten drohte für lediglich fünf Arten des Verbrechens die Todesstrafe. Wenige Jahre zuvor waren es noch 222 gewesen – die seligen Zeiten des Blutigen Kodex, in denen ein Straßenjunge sogar für das Stehlen eines Brotes an den Galgen gekommen war.

»Oh«, sagte er unbekümmert und machte eine ausladende Handbewegung. »Sie wissen schon: Hochverrat, Brandstiftung, vielleicht sogar Mord.«

Ich blieb stehen. »Vielleicht?«

»Sie streitet es natürlich ab, das kleine Biest, aber Sie wissen ja, wie dieses Gesindel ist.« Der Bürgermeister schnaufte und es bereitete mir einige Genugtuung, meinen schnellen Schritt nicht zu verlangsamen. »Kein wahres Wort kommt über ihre Lippen.«

Ja, ich wusste, wie diese Verbrecher waren. Ich wusste aber auch, wie diese Richter waren. Es mutete erstaunlich an, wie schnell sie bisweilen mit einem Todesurteil bei der Hand waren. Schuldig oder nicht, das war nicht immer eindeutig zu bestimmen. Doch ich hatte eigentlich längst aufgehört, darüber nachzudenken. Wenn man in meiner Position einmal damit anfing, wurde man seines Lebens nicht mehr froh.

»Natürlich«, entgegnete ich knapp und eilte weiter. Ich hatte nicht die geringste Lust, mich auf ein Gespräch über die wahre Natur der Verbrecher einzulassen. Viel zu oft war es schwer zu sagen, auf welcher Seite sie eigentlich standen.

Am Dock wurden die Straßen belebter. Eine Hinrichtung ließ sich selbst hier niemand entgehen. In London sorgten sie seit einiger Zeit regelmäßig für ein Verkehrschaos, wenn Zehntausende Gaffer auf den Platz vor dem Newgate-Gefängnis strömten. Das war nicht besonders schön anzusehen und sorgte regelmäßig für Skandale, wenn Adlige unter den Schaulustigen entdeckt wurden.

»Nicht übel, dieser Nebel, was?«, plauderte der Bürgermeister. Ich wusste nicht einmal, wie er hieß. Es interessierte mich auch gar nicht. Ein oberflächliches Gespräch wie dieses ebenso wenig, also schwieg ich. Dem Bürgermeister war das egal. »Ich sehe, Sie tragen alte Stiefel«, meinte er munter. »Und Sie tun recht daran. Hier in Sheerness sagen wir gern, dass es sich gar nicht lohnt, teure Schuhe zu tragen. Die sieht man bei all dem Nebel eh so gut wie nie.«

Er lachte meckernd und verschluckte sich dabei. Teufel, waren wir bald da?

Kinder wuselten um den Richtplatz herum. »Schert euch fort!«, herrschte ich sie an und wandte mich an den Bürgermeister. »Sehen Sie zu, dass die Kinder verschwinden. Der Tod ist kein Spielgefährte.«

»Das können Sie unmöglich ernst meinen!«, entfuhr es dem dicken Mann. »Sie freuen sich seit Tagen darauf.«

Ich schüttelte den Kopf und bestieg das Schafott. Der Richter erwartete mich bereits mit ernstem Blick. Ich konnte die bedeutungsschwangeren Mienen dieses wichtigtuerischen Berufsstandes nicht ertragen. »Irgendwas, das ich wissen muss?«, fragte ich, ohne ihn anzusehen.

»Ah, Calcraft. Schön, dass wir uns mal persönlich kennenlernen! Edwards mein Name. Nun, das Übliche, denke ich. Ich muss Ihnen ja nicht erzählen, dass es hier in Sheerness sonst nicht allzu viel Unterhaltung gibt. Wenn Sie also die Güte hätten, Ihr … Spezialprogramm aufzuführen, wären wir Ihnen sehr verbunden.«

Ich zog es vor zu schweigen. Der Umgang dieser Menschen mit dem Tod war an Geschmacklosigkeit nicht zu übertreffen. Sie sahen in mir den seelenlosen Henker, den Adjutanten des Todes, der seine Opfer mit Freuden an den Strick führte und aus ihrer Hinrichtung ein Spektakel für die Massen machte. Der sie quälte, indem er das grausame Spektakel ins Endlose hinauszögerte. Wenn sie nur wüssten, weshalb ich das tat!

Ich schluckte eine scharfe Bemerkung herunter und nickte.

»Wir werden es natürlich entsprechend vergüten, hat mir der Bürgermeister zugesichert«, fügte der Richter an.

»Wann treffen die Verurteilten ein?«, fragte ich, um das Thema zu wechseln.

In diesem Moment erhob sich ein Chor an Beleidigungen, höhnischem Gelächter und Pfiffen. Auf das Empfangskomitee der Verurteilten war wie gewöhnlich Verlass. Die Menge war beachtlich angeschwollen, von allen Seiten strömten mehr Menschen heran. »Das beantwortet die Frage dann wohl«, meinte ich leise und machte mich an die Vorbereitungen.

Zwei waren es heute. Der Strick am Galgen wirkte stabil und dick, dennoch knüpfte ich mit geübter Hand zwei Schlingen aus meinem persönlichen Bestand. Guter Strick war nicht günstig, doch ich zog es vor, mit meinem Material zu arbeiten.

»Hoch mit euch, ihr Teufel!«, rief ein bösartig dreinblickender Mann. Wohl einer der Wärter, vermutete ich. Warum immer die Grausamsten an Arbeit wie diese kamen, hatte ich in all meinen langen Jahren als Henker nie verstanden. Dasselbe galt im Übrigen für Lehrer, Politiker, Heimleiter, Gouvernanten oder Stiefväter. Alles keine besonders angenehmen Zeitgenossen.

Angeführt von einem leise singenden Pfarrer schob sich der erste Verurteilte an mir vorbei, wie es die meisten taten. Ängstlich, ohne Hoffnung, den leeren Blick auf den Holzboden des Schafotts gerichtet.

Dann kam sie.

Ich spürte sofort, dass bei ihr etwas anders war. Dass hier keine normale Verurteilte vor mir stand. Dieses sonderbare Mädchen mit den langen schwarzen Haaren schaute mich direkt an. Starrte mir mit festem Blick in die Augen, ihr Gesicht ein Bildnis der wissenden Gleichgültigkeit. Ich gebe zu, dass ich einen Moment zögerte. Unsicher war. Nicht wusste, wie ich damit umgehen sollte.

Richter Edwards trat vor, um die Urteilsverkündung zu verlesen. Doch er kam nicht weit. »Aufhören!«, ertönte eine laute Stimme im Pöbel. »Hört sofort auf damit!«

Ein junger Mann drückte sich durch die Menge. Er hatte halblange Haare und trug zerschlissene Kleider. Nichts Ungewöhnliches in dieser Zeit und in dieser Gegend. Seine Augen hingegen waren ungewöhnlich. Sie waren fest auf das verurteilte Mädchen neben mir geheftet, weit aufgerissen und entschlossen. »Scher dich fort, Richard«, erhob der Richter die Stimme. »Du solltest gar nicht hier sein.«

Der Neuankömmling beachtete den Kerl mit der lächerlichen Perücke nicht und richtete seine Worte direkt an mich. »Bitte, Sie müssen sie verschonen. Sie ist unschuldig.«

So etwas hörte ich bei meiner Arbeit alles andere als selten, aber da war etwas, das mich hellhörig werden ließ. »Wie meinst du das, Junge?«, fragte ich.

»Hören Sie nicht hin, Calcraft!«, fuhr der Richter dazwischen. Er wandte sich um. »Pfarrer Winters, haben Sie mir nicht ausdrücklich zugesichert, Ihr Sohn sei eingesperrt?«

»Doch, ich …«, begann der Pfarrer mit der seltsam hohen Stimme. »Richard, scher dich fort, du ungezogenes Balg!«

»Ich werde alles tun, wenn Ihr mich anhört«, rief der Junge unbeirrbar. »Sie war es nicht. Liz ist keine Mörderin!«

Jetzt schaltete sich auch der Pöbel ein. »Und ob die elende Hexe das ist! Hat die eigene Mutter auf dem Gewissen«, rief jemand, ein anderer gab sich mit einem »Erhängt sie!« zufrieden. Grollen und Murren drang durch den Dunst. Zumindest das Volk schien sich in dieser Sache einig zu sein. Wahrscheinlich wollte es sich das Spektakel aber nur um keinen Preis entgehen lassen.

Ich wandte mich zu dem Mädchen um. Regungslos stand es da, den Blick in die Ferne gerichtet. War das allen Ernstes der Anflug eines leisen Lächelns um seine Lippen? Was wurde hier nur gespielt? Konnte es sein, dass …

Für einen kurzen Augenblick sah es mich wieder an. Ich zuckte zurück. So etwas hatte ich noch nie verspürt. Hier ging irgendetwas vor sich. Etwas, wofür ich vielleicht noch nicht bereit war.

»Machen Sie Ihre Arbeit, Calcraft.« Die Stimme des Richters klang jetzt leise und gefährlich. Jedoch schwang auch Besorgnis in ihr mit. Nervosität. »Tun Sie das, wofür wir Sie so fürstlich entlohnen.«

»Ich spreche zuerst mit dem Jungen.« Ich wusste, dass ich zu weit ging. Vor mir standen zwei zum Tode verurteilte Verbrecher, das Urteil anzuzweifeln stand mir nicht zu. Ich musste es dennoch riskieren. Wann hatte mich mein Gefühl zuletzt im Stich gelassen? Es war lange her.

Ich stieg vom Richtplatz herab. »Führt die Verurteilten zurück in ihre Zellen. Die Hinrichtung ist vertagt!«, teilte ich den Wachen in schroffem Ton mit. »Und du, Junge …«

»Er wird nirgendwo hingehen«, ertönte die schrille Stimme des Pfarrers. Sein Gesicht war rot angelaufen und er mühte sich unbeholfen die Treppe herab, der Blick feurig vor Zorn. »Was habe ich dir gesagt, du …«

»Das ist mir egal!«, spuckte der Junge trotzig aus.

Ich bewunderte seinen Mut. Er schien kaum älter als 14 zu sein, das Kind hatte sein Gesicht noch nicht verlassen. Doch er wich nicht zurück. Eine Furchtlosigkeit umgab ihn, die ich in dieser reinen Form selten erlebt hatte. »Ihr dürft das nicht tun! Liz ist unschuldig!«

Mittlerweile hatten die anwesenden Wachen und Polizisten alle Hände voll zu tun, die Menge im Zaum zu halten. Eine vertagte Hinrichtung konnte ganz schön ungemütlich werden, das hatte ich in London mehr als einmal hautnah miterlebt.

»Calcraft, wie können Sie es wagen?«, zischte der Richter. Er und der Pfarrer hatten sich vor mir aufgebaut. Dick pulsierten ihre Adern auf der Stirn. »Das werden wir melden!«

»Meinetwegen«, entgegnete ich abfällig. »Aber zunächst unterhalten wir uns mit dem Jungen. Ich folge Ihnen!«

»Sie gehen eindeutig zu weit, Calcraft! Denken Sie, dass Sie sich hier draußen alles erlauben können, weil Sie im Auftrag der Krone handeln und aus London kommen? Da täuschen Sie sich gewaltig, Freundchen. Das wird ein Nachspiel haben!«

Das unangenehm hohe Organ des Pfarrers ließ meine Ohren rauschen. Wir saßen in einem dunklen Sitzungssaal im Rathaus, der Junge stumm und trotzig in einer Ecke, ich an einem Tisch. Richter Edwards und Pfarrer Winters hatten sich drohend vor mir aufgebaut, der Bürgermeister lief unruhig auf und ab.

Ich bewahrte Ruhe. »Ich weiß, was ich tue. Ich bin nicht umsonst seit über 30 Jahren der oberste Henker im Vereinigten Königreich. Ich spüre, wenn irgendetwas nicht mit rechten Dingen zugeht.« Das tat ich wirklich – selbst wenn ich es ganz anders meinte, als ich es sagte. Die Wahrheit hätte die Menschen nur zu Tode geängstigt.

»Und was, denken Sie, soll das sein?«, schaltete sich der Bürgermeister ein.

Interessant: Er war offensichtlich nervös.

»Sie wissen doch sicherlich, dass der Blutige Kodex längst abgeschafft wurde«, begann ich. »Dass es mittlerweile unter schwerer Strafe steht, zu Unrecht Verurteilte ins Jenseits zu befördern.«

»Seit wann gibt sich denn ein Henker als Moralapostel aus?«, höhnte der Richter. »Zerren die vielen Seelen, die Sie ermordet haben, an Ihrem Gewissen?«

»Ich habe niemanden ermordet«, entgegnete ich gelassen. »Das haben die Verurteilten stets selbst getan. Und nun raus mit der Sprache«, wandte ich mich zu dem Jungen in der Ecke. »Richard ist dein Name, richtig?«

Der Junge nickte entschlossen.

»Wieso ist sie unschuldig, Richard? Du weißt, was auf dem Spiel steht, wenn du lügst.«

»Ich lüge nicht. Mein Vater, er …«

»Ich warne dich!«, brachte der Pfarrer gefährlich leise zwischen zusammengepressten Lippen hervor. Er war offensichtlich alles andere als glücklich über seinen Sohn. »Noch ein Wort, und …«

Neuer Mut flammte in den Augen des Jungen auf. »Er hat es selbst gesagt! Sie wollen sie loswerden, weil sie, nun ja, weil sie etwas schwierig ist.«

»Schwierig!«, rief der Richter aus. »Sie stiftet nur Unheil in dieser Stadt. Legt Feuer, stiehlt, zerstört Eigentum, prügelt sich …«

»Und mordet?«, fragte ich mit hochgezogenen Brauen.

»Nein!«, brach es aus Richard heraus. »Bitte, Sie dürfen nicht zulassen, dass sie sie an den Galgen bringen. Ich werde alles dafür tun!«

Etwas an der Art des Jungen imponierte mir. Er war tatsächlich furchtlos, stellte ich erstaunt fest. Einen wie ihn konnte ich auf meinen gefährlichen Reisen gut gebrauchen.

»Wie alt bist du, Junge?«, fragte ich ihn.

»14, Mister.«

»Und du bist dir wirklich ganz sicher?«

Er nickte hastig.

»Das haben wir nun davon!«, entfuhr es dem Bürgermeister. »Ich war von Anfang an dagegen, aber ihr wolltet ja nicht auf mich hören. Und jetzt hast du nicht mal deinen Sohn von der Hinrichtung fernhalten können, du verdammter Pfaffe!«

Wild gestikulierend stürmte der Bürgermeister aus dem Raum. Eine peinliche Stille entstand. Was wurde hier nur gespielt? Nur in einem Punkt war ich sicher: Irgendetwas stimmte mit dem Mädchen nicht. Aber wieso war ich regelrecht zurückgeschreckt, als ich ihr gegenübergestanden hatte?

»Was geht hier vor?«, verlangte ich zu wissen. »Wir haben es doch nicht etwa auf eine kleine Hexenjagd angelegt, oder?«

»Hüten Sie Ihre Zunge, Henker. Wir sagen nichts mehr dazu!« Der Pfarrer gab sich trotzig wie ein kleines Kind. »Und was dich angeht, du undankbares Stück …«

»Lassen Sie den Jungen aus dem Spiel. Er hat mehr Mumm in den Knochen als Sie alle zusammen! Richter«, wandte ich mich schroff an den aufgeblasenen Kerl mit der verrutschten Perücke. Ich musste nachdenken. Die nach abgestandenem Pfeifendunst stinkende Luft in diesem Zimmer war nicht gerade hilfreich dabei. »Wenn London diese Angelegenheit überprüft, kann es schnell passieren, dass Sie statt ihrer aufs Schafott wandern. Sie begehen Verrat an der Krone, sollte der Junge die Wahrheit sagen.«

»Sie messen dem Wort eines törichten Balgs mehr Gewicht bei als dem unseren? Calcraft, Sie sind ein Narr!«

Vielleicht war ich das. Vielleicht aber auch nicht. Ich war lediglich sicher, dass mir dieses Mädchen große Schwierigkeiten bereiten würde. Schuldig oder nicht.

Ich musterte den Jungen. Er war bereits recht groß, schien in guter körperlicher Verfassung zu sein. Etwas hager vielleicht. Der Plan, der gerade in mir Gestalt annahm, war vielleicht tollkühn, vielleicht schlicht und ergreifend dumm und tödlich für viele. Ich hoffte jedoch, dass er der richtige war.

»Es kümmert mich nicht, was Sie in mir sehen, Edwards. Ich werde Ihnen jetzt einen Vorschlag unterbreiten.« Ich pausierte. »Nun, keinen Vorschlag, denn eine Wahl haben Sie nicht. Sie lassen das Mädchen frei und geben den Jungen in meine Obhut. Er wird fortan mein Lehrling sein.«

Richards Gesichtszüge entgleisten, auch der Richter blickte mich fassungslos an. Einzig der Pfarrer schien Gefallen an diesem Vorschlag zu finden. »Und wenn wir diesem … Vorschlag, wie Sie es nennen, zustimmen? Was dann?«

»Dann wird niemand von dieser Angelegenheit erfahren. Und das dürfte Ihnen allen lieb und teuer sein, wenn Sie das kleine bisschen Einfluss behalten wollen, das Ihnen Ihre armselige Position zugesteht.«

Was tat ich hier? Wenn dieses Mädchen doch eine Mörderin war, beging ich gerade Hochverrat. Konnte ich wirklich so sicher sein? Ich horchte in mich hinein.

Ja, ich war es. Leider. Ich wusste schon seit vielen Jahren, dass dieser Tag irgendwann kommen würde. Ob er der Richtige für diese Aufgabe war, vermochte ich natürlich nicht zu sagen. Niemand konnte das. Ich wusste ja nicht einmal, ob ich der Richtige war. Ob ich dem gewappnet war, was unausweichlich vor mir lag.

»Gut, gut, nehmen Sie den Jungen und hauen Sie ab. Ich habe keine Verwendung für ihn. Macht immer nur Ärger, will nicht lernen, taugt nicht zum Pfarrer und zu etwas anderem auch nicht. Bei einer Vogelscheuche wie Ihnen ist mein undankbarer Sohn gut aufgehoben, Calcraft.« Er lachte schrill. »Der Henker und sein Lehrling. Wie drollig! Dann schnappen Sie sich den Nichtsnutz, schicken zumindest den anderen Sünder in die Hölle, falls Sie nicht schon vergessen haben, weshalb Sie hier sind, und sehen dann zu, dass Sie verschwinden!«

»Bist du einverstanden, Richard?«, fragte ich und ignorierte die Beleidigung. Auf stumpfe Provokation ließ ich mich schon lange nicht mehr ein.

Der Junge blickte mich mit großen Augen an. So hatte er sich den Verlauf des Gesprächs offensichtlich nicht vorgestellt. Ich mir auch nicht, doch ich durfte diese Situation nicht ungenutzt lassen. So etwas hatte ich noch in keinem Jungen gespürt.

»Wenn Liz dadurch verschont wird«, sagte er mit brüchiger Stimme, »werde ich es tun.«

»Das wird sie«, sagte ich bestimmend. »Lasst sie mit sofortiger Wirkung frei, gebt ihr etwas Geld und setzt sie in eine Kutsche.«

»Aber …«, begann Richard stockend. »Kann ich mich nicht von ihr verabschieden?«

»Was erlaubst du dir, du Bengel«, schaltete sich sein Vater ein. »Sei froh, dass sie nicht längst am Galgen baumelt!«

In den nächsten Jahren würde kein Tag vergehen, an dem ich mich nicht fragte, ob das nicht vielleicht besser gewesen wäre.

IIRichard Winters

»Los, Junge, runter von der Straße!«

Ehe ich mich versah, hatte mich der Alte in den Straßengraben gestoßen. Der Alte … So nannte ich ihn natürlich nur für mich. Seit er mich im Tausch gegen Elizabeths Leben als Lehrling aufgenommen hatte, waren einige Monate vergangen. Und ein Spaziergang war diese Zeit wahrlich nicht gewesen. Eher ein grausamer Marsch von Galgen zu Galgen, von Tod zu Tod. Dass uns die Krähen noch nicht folgten, wunderte mich ein wenig.

Lesen Sie weiter in der vollst?ndigen Ausgabe!

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Lesen Sie weiter in der vollst?ndigen Ausgabe!

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