Der Ruf des Kookaburra - Julie Leuze - E-Book

Der Ruf des Kookaburra E-Book

Julie Leuze

4,4
8,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Im australischen Regenwald entscheidet sich das Schicksal einer jungen Deutschen

1859: Die junge Süddeutsche Emma Scheerer lebt mit ihrem Mann Carl, einem Forscher, im australischen Regenwald. Als Emmas Freundin Purlimil Zwillinge bekommt, verlangt ihr Clan, dass das Zweitgeborene nach Aborigines-Tradition getötet wird. Purlimil bittet Emma verzweifelt um Hilfe, woraufhin Emma das Baby adoptiert. Dayindi, der law man des Clans, fürchtet jedoch, dass Emma mit ihrer Tat den Zorn der Geister auf sich gezogen hat. Tatsächlich passieren in der Folge seltsame Dinge, schließlich verschwindet Carl spurlos. Ist das die Rache der Geister? Oder steckt vielmehr ein alter Feind aus der Vergangenheit dahinter, der sich an Emma und Carl rächen will?

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 550

Bewertungen
4,4 (22 Bewertungen)
14
3
5
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Buch

1859: Die junge Pflanzenmalerin Emma Scheerer lebt mit ihrem Mann Carl, einem Forscher, bei einem Aborigines-Clan im australischen Regenwald, gemeinsam erforschen sie die Lebensweise der Ureinwohner. Als Emmas Freundin Purlimil Zwillinge bekommt, steht Emma vor einer schwierigen Entscheidung: Laut Aborigines-Tradition soll das Zweitgeborene getötet werden, da sich der Clan sonst den Zorn der Geister zuzieht. Bei der Geburt bittet Purlimil ihre Freundin Emma jedoch verzweifelt um Hilfe, woraufhin Emma das zweite Baby adoptiert. Dayindi, der law man des Clans, fühlt sich schwer von der weißen Frau gedemütigt, die die uralten Sitten und Gesetze seines Volks missachtet. Wenig später kommt es zu einem heftigen Streit zwischen Emma, die mit dem anstrengenden Baby im Regenwald überfordert ist, und Carl. Emma glaubt, dass Carl das Baby und sie selbst ablehnt, weil sie nach ihrer Fehlgeburt in Deutschland nun offensichtlich keine eigenen Kinder mehr bekommen kann. Carl hingegen fühlt sich von Emmas eigenmächtigen Entscheidungen übergangen. Ein Wort gibt das andere, und Carl verlässt wütend und verletzt die Hütte. Als Emma am nächsten Morgen nach unruhigem Schlaf erwacht, bleibt er verschwunden. Für den Clan ist die Sache klar: Carls Verschwinden ist die Strafe der Geister dafür, dass Emma das Zwillingsmädchen Belle gerettet hat. Emma hingegen ist überzeugt, dass Carl sie verlassen hat, und verfällt in tiefe Hoffnungslosigkeit. Doch dann beschließt sie, sich auf die Suche nach ihrem Ehemann zu begeben. Wenn sie nur wüsste, wo auf diesem riesigen, wilden Kontinent sie mit der Suche beginnen soll …

Mehr von Julie Leuze

Der Duft von Hibiskus. Roman ( auch als E-Book erhältlich)

Julie Leuze

Der Ruf

des Kookaburra

Roman

1. Auflage

Originalausgabe Dezember 2013

Copyright © 2013 by Wilhelm Goldmann Verlag,

München, in der Verlagsgruppe Random House GmbH

Gestaltung des Umschlags und der Umschlaginnenseiten:

UNO Werbeagentur München

Umschlagmotiv: DEA PICTURE LIBRARY/getty images;

Historic Map Works LLC and Osher Map Library/

getty images; FinePic®, München

Redaktion: Karin Ballauff

BH · Herstellung: Str.

Satz: omnisatz GmbH, Berlin

ISBN: 978-3-641-11893-8

www.goldmann-verlag.de

Er wartete.

Das Warten zermürbte ihn, doch er wusste, er musste Geduld haben. Was waren schon ein paar Monate mehr? Am Ende würde er siegen, und nur darauf kam es an.

Er lachte leise, als er an sie dachte. Sie waren so dumm, so unbesorgt und ahnungslos! In ihrer grenzenlosen Arroganz fühlten sie sich, als seien sie unverwundbar. Dabei war es lediglich eine Frage der Zeit, bis sie Teil seines Spiels sein würden.

Bald, sagte er sich.

Bald würde es so weit sein.

TEIL 1

1

OKTOBER 1859

Oh nein!«

Emma Scheerer hob abwehrend die Hände und trat einen Schritt zurück.

»Das kannst du nicht von mir verlangen, Purlimil!«

»So eitel bist du, Emma?«, lachte die schwangere Schwarze, die mit einem Steinmesser auf dem Boden hockte. Ein zweites Mal klopfte sie einladend neben sich. »Setz dich schon hin. Du willst doch alles über uns lernen, oder? Nun, diese Erfahrung darfst du sogar selbst machen, anstatt uns nur dabei zuzusehen. Willst du dir das wirklich entgehen lassen?«

Seufzend ließ Emma die Hände sinken. »Du weißt genau, wie du mich kriegst, nicht wahr?«

»Natürlich.« Purlimil grinste. »Ich kenne dich wie meine kleine Schwester.«

»Und du kommandierst mich genauso herum«, grummelte Emma. Doch dann grinste auch sie. »Also gut, bringen wir es hinter uns. Aber schneid mir nicht den Hals durch, ja?«

Purlimil zog eine Augenbraue hoch, was ihrem schönen Gesicht einen spöttischen Ausdruck verlieh. Kurze Zeit später lagen die ersten hellblonden Locken auf dem mit trockenen Blättern bedeckten Boden des Eukalyptuswaldes. Emma betrachtete sie mit gemischten Gefühlen und versuchte, nicht zurückzuzucken, wenn Purlimils Steinmesser besonders unsanft an ihren Haaren ziepte. Sie würde sich zusammenreißen, auch wenn es schmerzte. Sie war schließlich Forscherin. Und sie hatte in den letzten Monaten weiß Gott schon Unangenehmeres durchgemacht als das hier.

Emma hatte geröstete Maden gekostet, die Männer stundenlang beim Fischfang beobachtet und von den Frauen gelernt, wie man aus bestimmten Pflanzen des Regenwaldes in einer langwierigen Prozedur Medizin machte. Sie hatte beim Herstellen von tödlichen Speerspitzen zugesehen, und sie hatte wieder und wieder Nüsse gewässert, um vor dem Verzehr die Giftstoffe auszuschwemmen. Emma wusch sich im kalten Bach, sie lebte in einem Zelt statt in einem Haus, und sie unterhielt sich täglich mit splitterfasernackten Männern und Frauen, ohne rot zu werden.

Da würde sie es ja wohl überleben, wenn Purlimil ihr die Haare schnitt, damit Emma diesen Alltagsbrauch am eigenen Leibe erfahren konnte! Eigentlich sehr umsichtig von ihrer schwarzen Freundin, sagte sich Emma tapfer.

Eine weitere Locke fiel mit leisem Rascheln auf die trockenen Blätter. Eine sehr lange Locke.

»Reicht es nicht bald?«, fragte Emma und konnte nicht verhindern, dass ihre Stimme kläglich klang.

»Noch nicht«, war die unerbittliche Antwort.

Erst als so viel blondes Haar auf dem Boden lag, dass Emma sich fragte, ob sie überhaupt noch welches auf dem Kopf hatte, ließ Purlimil von ihr ab. Emma war froh, dass es hier im Busch keinen Spiegel gab – und ihr der eigene Anblick somit noch eine Weile erspart bleiben würde.

Die Frauen des Clans waren aufgekratzt und gut gelaunt, als sie nach dem gemeinschaftlichen Verschönerungserlebnis den lichten Eukalyptuswald verließen und mit den Kindern zurück in den Regenwald wanderten. Das abgeschnittene Haar hatten die Frauen sorgfältig zusammengesucht und in einem eigens dafür entfachten Feuer verbrannt.

»Ein fremder Wirrinun, ein Hexenmeister, könnte Übles damit anfangen«, erklärte Purlimil ihrer weißen Freundin und strich sich dabei schützend über den runden Leib.

»Hier lebt doch nur ihr.« Emma runzelte die Stirn. »Wie sollte ein fremder Wirrinun an eure Haare gelangen?«

Nachsichtig blickte Purlimil sie an.

»Ab und zu gibt es Besuche zwischen den Clans, das weißt du doch. Da kann immer mal einer dabei sein, der mit bösen Geistern paktiert. Und dann ist es schlecht um diejenige bestellt, deren Haare er findet.« Purlimil hob belehrend den Zeigefinger. »Wir müssen stets vorsichtig sein, Emma. Mit den Geistern ist nicht zu spaßen.«

»Hmhm«, machte Emma vage.

Wieder einmal wurde ihr bewusst, wie fremd ihr die Welt der Menschen war, deren Alltag sie nun schon seit Monaten teilte. Die Vorstellung, von Hexenmeistern und bösen Geistern umgeben zu sein, ließ Emma schaudern.

Um sich zu beruhigen, machte sie sich in Gedanken eine Notiz für ihre Forschungsunterlagen.

Verbrennung von Haar aus Angst vor Schadenszauber. Funktion prüfen: Förderung der Hygiene? Stiftung von Gemeinschaft durch Abgrenzung von anderen Clans? Böse Geister/Schadenszauber als Erklärung für Krankheiten?

Der distanzierte Blick, zu dem ihre Arbeit als Forscherin sie zwang, tat Emma gut, und ihr Herzschlag normalisierte sich. Sie nahm sich vor, mit Carl über das Thema zu sprechen. Vielleicht eignete der Glaube an Schadenszauber sich ja für ihren nächsten wissenschaftlichen Bericht an die Kolonialregierung.

Allmählich machten die spärlich stehenden, silbergrünen Eukalypten saftig aussehenden Palmen und riesenhaften Farnen Platz. Die Luft bekam diese unwirklich grünliche Färbung, die den Regenwald ankündigte und die Emma von Anfang an verzaubert hatte.

Sie erinnerte sich an ihren allerersten Ausflug in den Urwald, damals, als sie noch die unterbezahlte Assistentin des grässlichen Oskar Crusius gewesen war. Oskar, dessen größter Wunsch darin bestanden hatte, Emma zu unterwerfen …

Nur nicht mehr an ihn denken!, ermahnte sie sich scharf. Oskar war Vergangenheit, er war schon vor Monaten nach Deutschland zurückgekehrt, und Emma würde ihn niemals wiedersehen. Schon gar nicht mitten im Regenwald.

Unwillkürlich musste sie lächeln. Wieder einmal wurde ihr das Ungeheuerliche ihrer Lebensweise bewusst: Statt in einem zivilisierten Haus in einer zivilisierten Stadt an einem zivilisierten Herd zu stehen, lebte sie frei wie ein Vogel in der australischen Wildnis. Teilte ihren Alltag mit den Eingeborenen des Cunningham’s Gap Scrub, eines Teils des subtropischen Regenwaldes auf der Great Dividing Range. Und wurde für das bezahlt, was sie am liebsten tat: wissenschaftlich arbeiten. Denn vor einigen Wochen hatte sie den offiziellen Bescheid der Kolonialregierung bekommen, dass die Gelder für ihr unkonventionelles Forschungsprojekt bewilligt worden waren.

Noch immer kam Emma diese Tatsache wie ein Wunder vor.

Sie dachte daran, wie skeptisch die zuständigen Herren in Sydney gewesen waren, als Emma und Carl ihnen im Juli ihr Projekt vorgestellt hatten – und wie sich der Zweifel in ihren Mienen langsam, aber sicher in Faszination verwandelt hatte, als sie begriffen, wie revolutionär und wie zukunftsweisend das Scheerer-Projekt war. Denn Emma und ihr frischgebackener Ehemann wollten nicht nur die Heilmittel der Eingeborenen erforschen, wie es bereits so mancher weiße Arzt vor ihnen versucht hatte.

Emma und Carl würden sich nicht damit begnügen, die medizinische Wirkung von Säften und Pasten zu beschreiben; sie wollten auch die Rituale beobachten, die sich darum rankten. Bei den Eingeborenen, das hatten sie schnell gelernt, gab es keine isolierten Handlungen, keine einfachen Ursachen mit klaren Wirkungen. Stattdessen hing alles mit allem zusammen, und Heilung auf der körperlichen Ebene konnte nur dann erfolgen, wenn auch die geistige und spirituelle Ebene berücksichtigt wurde.

Das klang für weiße Ohren erst einmal verrückt, so viel war auch den Scheerers klar. Aber Carl hatte seine ganze Autorität als renommierter Forscher in die Waagschale geworfen, um die Herren trotzdem von dem Projekt zu überzeugen, so wie Emma wenige Wochen zuvor ihn überzeugt hatte. Sachlich und doch voller Feuer hatte er ihnen erklärt, wie immens der Nutzen sein würde, den die Weißen aus der Kenntnis neuer Heilsysteme ziehen konnten – und dass diese Kenntnis nur zu erlangen sei, wenn man das tägliche Leben der Schwarzen beobachtete, in ihren Glauben eintauchte, ihre Sitten und Rituale analysierte, kurz: mit ihnen zusammenlebte.

Dank Carls gutem Ruf hatten die Herren ihnen schließlich eine Chance gegeben. Die Scheerers hatten einen gemeinsamen Vertrag auf unbestimmte Dauer erhalten und dazu die erleichternde Information, dass ihr ehemaliger Kollege Oskar Crusius nach Deutschland zurückgekehrt sei. Seither arbeitete Emma hochoffiziell als Forscherin im Auftrag der englischen Kolonialregierung.

Sie, eine Frau.

Es war unerhört.

Und so wundervoll, dass Emma es in manchen Momenten kaum fassen konnte, welch glückliche Wendung ihr Schicksal genommen hatte.

Sie lächelte immer noch, als sie zusammen mit den schwarzen Frauen und Kindern das Lager des Clans betrat, eine Ansammlung einfacher Hütten, die in der Nähe eines breiten Baches standen. Die Hütten waren aus Rinde, Gras und Zweigen gebaut worden, und obwohl Emma anfangs gedacht hatte, dass solch wackelige Behausungen gewiss keine vier Wochen halten würden, hatten sie sich als erstaunlich standfest erwiesen.

Zwischen den Hütten wucherten Farne und hohe, schlanke Feuerpalmen; hier und da knisterte ein Feuer im grünen Dämmerlicht. Auf dem Boden hockten die Männer, die nicht auf der Jagd waren, und bearbeiteten mit scharfen Steinen ihre Speere, Werkzeuge und Messer. Dazwischen sprangen junge Dingos herum, die älteren Tiere lagen träge bei den Männern. Ansonsten gab es – nichts.

Doch obwohl es dem Lager an jeglicher Bequemlichkeit mangelte, von Geschäften oder kulturellen Einrichtungen ganz zu schweigen, hatte Emma diesen Ort mit seinem ursprünglichen Zauber lieben gelernt. Sie war glücklich hier, und nur darauf kam es an.

Mit einem Gefühl tiefer Zufriedenheit schritt sie durch die Hütten auf ihr Zelt zu.

Carl hatte ihr gemeinsames Zelt im Schutze eines riesigen, immergrünen Nadelbaumes errichtet, einer hoop pine, deren Zweige sich weit oben im dichten Blätterdach verloren. Auch diese schmucklose Behausung hatte Emma lieben gelernt, barg sie doch die Erinnerung an etliche Stunden voller Zärtlichkeit und Leidenschaft. Stunden der puren Freude am Dasein und aneinander.

Unversehens überfiel Emma die Furcht, dass das immense Glück, das sie in den letzten Monaten erfahren hatte, nicht von Dauer sein könnte. War es nicht zu viel für einen Menschen allein? So viel Lebenslust, so viel Befriedigung durch ihre Arbeit und, bei Gott, so unendlich viel Liebe … würde ihr nicht irgendwann einmal ein Preis dafür abverlangt werden?

Doch in diesem Moment sah sie Carl, und ihre Ängste lösten sich in Luft auf.

Mit den Händen in den Hosentaschen stand er neben dem Zelt, lässig gegen die dunkle Borke der hoop pine gelehnt. Beim Anblick ihres breitschultrigen und braun gebrannten Ehemannes, der ihr entspannt entgegenlächelte, bekam Emma auf der Stelle Herzklopfen. Wie gut er aussah! Das schwarze Haar, die meerblauen Augen … und der Blick darin. Zärtlich und selbstbewusst, verletzlich und stark, alles zugleich.

All das, seine Gefühle, seinen Körper und sein Herz, hatte er ihr geschenkt, als er sie geheiratet hatte.

Dankbarkeit durchrieselte Emma wie ein Schauer des warmen, sanften Regens, der hier so oft fiel, seit die winterliche Trockenzeit vorüber war. Unwillkürlich beschleunigte sie ihren Schritt.

»Carl!« Mit einem Wohlgefühl, das sich beinahe unanständig anfühlte, schmiegte sie sich in seine Arme.

Er zog sie an seine Brust. »Hallo, Amazone«, flüsterte er ihr ins Ohr, und sie hörte das Lachen in seiner dunklen Stimme.

Fragend hob Emma den Kopf. »Amazone?«

Carls Hand strich ihren Rücken hinauf, legte sich kurz auf ihren Nacken und griff dann sanft in ihre Locken.

»Dass du streitbar sein kannst, weiß ich ja schon lange«, neckte er sie. »Aber dass du so weit gehen würdest, dir die Haare abzuschneiden, um wie eine weibliche Kriegerin auszusehen, das erstaunt mich doch.« Carl grinste.

Oh, ihre neue Frisur – die hatte sie ja ganz vergessen. Herrje, sie musste schrecklich aussehen! Ihr Haar konnte kaum mehr länger sein als Carls.

Emma wurde rot.

»Ich hatte die einmalige Gelegenheit, den Brauch des gemeinschaftlichen Haareschneidens mitzuerleben«, verteidigte sie sich. »Das konnte ich mir doch nicht entgehen lassen! Dieses Erlebnis verhilft mir zu vielen, äh … authentischen Aufzeichnungen.«

»Sehr authentischen Aufzeichnungen«, nickte Carl. »Emma Scheerer, eine Forscherin mit Haut und Haar. Wenn auch kurzem.« Er gluckste.

Emma runzelte die Stirn. »Wenn dieses Wortspiel ein Scherz sein sollte, dann war er nicht sehr gut!«

»Das ist dein Haarschnitt aber auch nicht«, sagte Carl, zog Emma jedoch enger an sich, als diese sich empört aus seinen Armen winden wollte.

Liebevoll sagte er: »Weißt du was? Selbst mit einem Amazonenhaarschnitt bist du die anziehendste Frau von allen.«

Das hörte sich schon besser an.

Versöhnt verschränkte Emma die Finger in Carls Nacken und zog sein Gesicht zu sich herab. Mit gespielter Strenge fragte sie: »Woher willst du überhaupt wissen, wie die sagenumwobenen Amazonen ihr Haar trugen? Sehr unwissenschaftlich, mein Lieber, hier einfach irgendetwas zu erfinden! Predigst du mir nicht ständig, dass es der höchste und unantastbarste Grundsatz für einen Wissenschaftler sei, niemals …«

Er verschloss ihr den Mund mit einem Kuss. Mit einem sehr langen Kuss, bei dem Emma unweigerlich Lust auf mehr bekam.

Carl offensichtlich auch.

»Vergiss die Wissenschaft, Amazone«, raunte er. »Komm lieber mit ins Zelt und erinnere dich daran, dass wir nicht nur zusammen arbeiten, sondern auch miteinander verheiratet sind.«

Die Liebe in Emmas Körper breitete sich warm und verlangend aus, und plötzlich konnte es ihr gar nicht schnell genug gehen, mit Carl in ihr Zelt zu gelangen. Der Gedanke durchzuckte sie, dass die Lust, die sie in dieser Ehe so oft und heftig überfiel, einer jungen Dame eigentlich nicht anstand. Aber eine Dame war sie ja sowieso nicht mehr, seit sie in Australien lebte.

Sie war eine Frau.

Eine arbeitende, verliebte und durch den ständigen Aufenthalt im Freien ziemlich abgehärtete Frau. Gut, vielleicht hatte Carl recht, sie war mitunter auch eine streitbare Frau – wenn es um Dinge ging, die ihr wirklich wichtig waren. Mehr als einmal hatte sie in den letzten Monaten mit den Schwarzen über Bräuche diskutiert, die sie hart oder ungerecht fand, und nicht immer hatte sie sich dadurch Freunde gemacht.

Aber daran wollte sie jetzt nicht denken. Sie ließ sich auf die Decken fallen, die auf dem Boden des Zeltes lagen.

Carl wandte sich zu ihr um, und sie streckte die Arme nach ihm aus.

2

Am späten Nachmittag verließen Emma und Carl ihr Zelt, um ein dringend nötiges Bad im nahen Bach zu nehmen.

Sie hatten sich ihre gemeinsamen Bäder schon bald nach der Hochzeit angewöhnt. Versteckte Plätze dafür gab es am Laufe des wilden Baches genug. Emma liebte es, mit Carl das frische Wasser zu genießen, und mehr noch liebte sie das Gefühl von Intimität und Vertrauen, das sich dabei zwischen ihnen einstellte.

Purlimil, die vor ihrer Rindenhütte hockte und im Feuer stocherte, den riesigen Babybauch zwischen den Knien, grinste ihr wissend zu. Emma grinste zurück. Sich zu schämen, weil sie sich mit Carl am helllichten Tag der körperlichen Liebe hingegeben hatte – und jeder hier es ahnte –, hatte sie längst aufgegeben. Sexualität galt im Clan schließlich als ebenso natürlicher Teil des Alltags wie Schwangerschaft und Geburt. Alles gehörte zum Kreislauf des Lebens, das mit dem Tod endete und in eine Wiedergeburt mündete.

Es war eine völlig andere Sichtweise als die, die man Emma in ihrer strengen schwäbischen Heimat beigebracht hatte, und so hatte sie eine Weile gebraucht, bis sie die Unbekümmertheit der Eingeborenen hatte übernehmen können. Aber Deutschland und Emmas Erziehung waren weit, weit weg; die Mutter war tot, und der Vater hatte nie auf Emmas Brief geantwortet; Carl und die Schwarzen hingegen waren ständig um Emma herum. Warum sollte sie sich mit deutscher Prüderie belasten, wenn es niemanden gab, der dies von ihr forderte?

Außerdem, dachte Emma, als sie nun mit Carl durchs Lager schlenderte, außerdem will ich mich ja anpassen.

Deshalb lebte sie schließlich hier: um das Clanleben von innen kennenzulernen und zu begreifen.

Sie fand, dass sie in ihren Bemühungen schon ziemlich weit gekommen war. Allerdings musste sie auch zugeben, dass es ganz ohne die Errungenschaften der modernen Welt doch nicht ging. Mit der Hütte zum Beispiel, in der sie ganz zu Anfang gewohnt hatten, hatte Emma sich einfach nicht anfreunden können. Nichts als Rindenstreifen und Gras um sich herum zu wissen war nichts für sie. Deshalb wohnten sie und Carl inzwischen in einem großen, weißen Zelt, das nicht nur wasserdicht war, sondern vor allem auch komplett geschlossen werden konnte und ihnen so das Gefühl gab, unbeobachtet zu sein.

Anders als die Schwarzen besaßen Emma und Carl auch keinen Dingo als Wärmespender, sondern warme Decken. Und auch Kleidung trugen sie weiterhin, Anpassung hin oder her. Lediglich auf Krinoline und Korsett verzichtete Emma gerne.

In regelmäßigen Abständen ritten sie außerdem gemeinsam nach Ipswich, um zur Post zu gehen, ihre Berichte an die Kolonialregierung abzuschicken und sich mit den unabdingbaren Gütern der Zivilisation zu versorgen wie Zahnpulver, Seife, Papier und Tinte. Emma besaß Haarbürsten und einen kleinen Spiegel, und Carl rasierte sich alle paar Tage.

Man konnte nicht alles ablegen, was einem einmal wichtig gewesen war, da waren die beiden sich einig.

Immerhin hatten sie ihre Essgewohnheiten geändert. Morgens frühstückten sie Mehlfladen oder Früchte, aßen manierlich vom Teller und tranken Wasser aus Zinnbechern; das Abendessen jedoch nahmen sie mit dem Clan in großer Runde ein. Sie aßen dann das, was alle aßen – und vor allem, wie sie es aßen: mit der Hand, ob es nun roh oder gekocht war, trocken oder triefend vor Blut und Fett. Ein bisschen eklig fand Emma das noch immer, versuchte aber, es sich nicht anmerken zu lassen.

Wo man es ihr gestattete, nahm Emma auch an den Bräuchen und Alltagsverrichtungen der Frauen teil, so dass sie detaillierte Berichte an die Kolonialregierung schreiben konnte, mit Erkenntnissen, die jedem männlichen Forscher verschlossen geblieben wären. Denn die »Frauenangelegenheiten«, wie die Schwarzen es nannten, waren in großen Teilen strikt von den »Männerangelegenheiten« getrennt. Oh ja, dachte Emma zufrieden, sie war der Regierung als Forscherin von Nutzen! Wenn sie auch manchmal unsicher war, wie sie ihre Beobachtungen in eine wissenschaftlich verwertbare Form bringen sollte, so stellte dies doch kein ernsthaftes Problem dar. Denn Carl stand ihr in allen Fragen, die sie als Forscherin hatte, mit Rat und Tat zur Seite.

Was täte sie nur ohne ihn? Carl war nicht nur ihr Geliebter und Ehemann, sondern auch ihr Lehrer. Alles, was sie über wissenschaftliches Arbeiten wusste, wusste sie von ihm; alle Schwierigkeiten ihres neuen Lebens meisterte sie nur, weil Carl bei ihr war. Manchmal machte Emma seine Überlegenheit fast ein bisschen Angst. In solchen Augenblicken dachte sie, dass sie Carl nicht minder lieben würde, wenn er einmal nicht stark, sondern schwach und unvollkommen wäre. Aber noch hatte sie keine Gelegenheit bekommen, ihm das zu beweisen.

Ihm – und sich selbst.

Carl fiel ihr nachdenklicher Ausdruck auf, und er lächelte sie an. »Wir sind da, Amazone. Bereit für den Sprung ins kalte Wasser?«

Sie hob die Hand und strich ihm eine schwarze Locke aus der Stirn. »Mit dir immer, Carl.«

Nach einem Blick auf das schäumende Wasser setzte sie ehrlich hinzu: »Na ja, vorausgesetzt, es ist nicht allzu kalt.«

»Ach, die gnädige Frau will eine Badewanne?« Carl grinste. »Soll ich dir zu Weihnachten eine schenken, hm?«

»Gute Idee! Wir stellen sie einfach hier neben dem Bach auf.« Emma lachte. »Dann badest du im kalten Wasser und ich im heißen.«

Amüsiert nahm Carl die Herausforderung an. »Umgekehrt, Emma. Schließlich bin ich der Mann, und du musst als gute Ehefrau alles dafür tun, dass ich es behaglich habe. Da haben deine Lehrer in Deutschland wohl einige Lektionen ausgelassen?«

»Kaum«, versetzte sie und stemmte die Hände in die Hüften. »Wahrscheinlich habe ich bloß nicht zugehört, sondern mir meine Konzentration für die wirklich interessanten Dinge aufgespart.«

»Was könnte interessanter sein als dein Ehemann?«

»Zum Beispiel folgende Lektion: Wer sich mit seiner Frau kabbelt und dabei zu nahe am Uferrand steht …«

Emma versetzte ihm einen Schubs. Es platschte laut, als er vollständig bekleidet in den Bach fiel.

»… der liegt schneller im Wasser, als er gucken kann«, ergänzte sie grinsend.

Prustend tauchte Carl wieder auf. Mit einer schnellen Kopfbewegung warf er sich das schwarze Haar aus der Stirn. »Na warte, Amazone!«, schnaubte er, stemmte sich hoch und griff nach ihr.

Keine Sekunde später war auch Emma im Wasser.

Die Kälte ließ sie nach Luft schnappen, doch dann schoss ein Energiestoß durch ihren Körper, und sie fühlte sich, als müsse sie vor Lebensfreude bersten. Warum hatte sie sich auch nur eine Sekunde lang mit Grübeleien aufgehalten? Herrgott, sie war einfach glücklich! So glücklich, hier mit Carl im Bach herumzualbern, den Augenblick zu genießen und gleichzeitig eine gemeinsame Ewigkeit vor sich zu haben … so glücklich, dass sie überzuströmen schien.

Etwas keuchte im Dickicht.

Emma runzelte die Stirn, abrupt aus ihrem Freudentaumel gerissen. Sie starrte in die grüne Wildnis am Ufer.

Niemand.

Natürlich nicht!, schalt Emma sich und atmete tief durch. Hatte sie wirklich geglaubt, da verstecke sich jemand?

Fest entschlossen, das seltsame Keuchen zu ignorieren, schlang sie ihre Arme um Carls Hals. Sie nahm den nassen Hemdstoff wahr, der sich um seinen Oberkörper schmiegte und jeden Muskel überdeutlich zur Geltung brachte, und ihr fiel ein, wie sie vor vielen Monaten ebenfalls klatschnass voreinandergestanden hatten. Damals hatten sie gemeinsam Carls Pferd aus einem reißenden Fluss gerettet … und hätten sich danach am liebsten geküsst. Was sie natürlich nicht getan hatten, war sie doch noch Fräulein Röslin gewesen und er ihr unnahbarer Forschungsleiter.

Sie lächelte kokett. »Mit nassen Kleidern hatten wir es von Anfang an, erinnerst du dich?«

»Und wie ich mich erinnere. Aber ohne nasse Kleider fühlt man sich noch besser, finde ich.«

Carl fing an, Emma auszuziehen, öffnete Haken, Ösen und Bänder und warf die schwere, mit Wasser vollgesogene Kleidung achtlos ans Ufer. Dann entledigten sie sich beide ihrer Schuhe, Carls Hemd und seine Hose folgten, bis sie nackt und eng umschlungen im Bach standen.

»Wir wollten uns doch waschen«, murmelte Emma an Carls Mund.

»Ja«, sagte er rau und hob sie auf seine Hüfte. »Aber das kann noch eine Weile warten.«

Sie schlang die Beine um ihn, knabberte an seinem Ohr. »Unersättlich, was?«

Carl schwieg. Abrupt hielt er in seinen Bewegungen inne.

Hatte sie etwas Falsches gesagt? Emma biss sich auf die Unterlippe. Sie löste sich von Carl und sah ihm forschend ins Gesicht.

Sein Gesichtsausdruck hatte sich vollkommen verändert, keine Spur mehr von Lust. Wachsam und angespannt blickte er um sich.

»Carl, was ist denn los?«

»Hast du nicht auch das Gefühl«, fragte er leise, »dass wir beobachtet werden?«

Du lieber Gott! Peinlich berührt spähte Emma in das Farndickicht. »Das sähe den Schwarzen aber gar nicht ähnlich. Sie neigen ja eigentlich nicht dazu, heimlich zuzuschauen, wenn man … ähm …«

»Du hast recht. Trotzdem, da ist irgendetwas, das spüre ich.«

»Ich auch«, gab sie zu.

Carl rührte sich nicht, sondern starrte konzentriert zum Ufer hinüber und lauschte. Auch Emma versuchte herauszufinden, was anders war als sonst.

Alles war still und friedlich, nicht einmal das Rascheln eines Tieres war zu hören.

»Vielleicht haben wir es uns nur eingebildet«, sagte Carl verunsichert.

»Das denke ich auch.« Halbherzig schlug Emma vor: »Möchtest du trotzdem lieber zurück ins Lager gehen?«

Einen Wimpernschlag lang zögerte Carl. Dann schüttelte er entschlossen den Kopf. »Nein. Das wäre albern. Von einem vagen Gefühl sollten wir uns nicht ins Bockshorn jagen lassen.«

Emma lächelte erleichtert und schlang ihre Beine erneut um seine Hüften. »Ganz meine Meinung.«

3

Hoppla, nicht so schnell, mein Großer! Sonst verlierst du mich noch unterwegs.«

Emma zügelte Orlando, bis er schnaubend auf der Stelle tänzelte.

»So, das war’s«, sagte sie und schwang sich aus dem Sattel. Ihre Knie zitterten, als sie auf dem steinigen Boden zu stehen kam. »Reite deinen schwarzen Teufel wieder selbst, Carl, und gib mir meinen sanften, wenn auch lahmen Engel wieder.«

Carl saß von Princess ab und verkniff sich ein Grinsen. »Tja, einen Versuch war es wert, oder?«

»Solange es bei dem einen bleibt«, murmelte Emma.

Sie schämte sich. Carl hatte sie gewarnt, dass Orlando zu wild für sie sei, und eigentlich wusste sie das auch selbst.

Aber hatte sie nicht in dem Jahr, das sie nun schon in Australien lebte, richtig gut reiten gelernt? Hatte sie ihre Angst vor großen Rössern nicht spätestens verloren, als sie Orlando aus dem Fluss gerettet hatten?

Also hatte sie Carl darum gebeten, bei ihrem heutigen Ausritt die Pferde zu tauschen; ihre brave weiße Stute gegen seinen feurigen schwarzen Hengst.

Sie seufzte. Das Ergebnis war eindeutig: Dass sie und Princess perfekt zusammenpassten, sie und Orlando hingegen überhaupt nicht, stimmte nach wie vor. Vielleicht sogar mehr denn je, wurde Orlando doch nur noch ein-, zweimal pro Woche geritten und genoss ansonsten ungestört sein freies Koppelleben mit Princess.

Die beiden Pferde gehörten Emma und Carl fast so lange, wie sie beide einander kannten. Sie hatten ihre erste gemeinsame Expedition mit den Pferden gemacht, und sie behielten sie auch, nachdem sie beschlossen hatten, fortan im Regenwald ihr Zelt aufzuschlagen. Während die Scheerers beim Clan lebten, blieben die Pferde einfach auf ihrer Weide im ehemaligen Forschungslager. Alle paar Tage kamen Emma und Carl, um nach den Tieren zu sehen, sie zu pflegen und zu reiten. Sie brauchten Orlando und Princess schließlich, um nach Ipswich zu kommen; das freie, einsame Leben der Tiere durfte auf keinen Fall in gänzlich ungezähmte Wildheit abgleiten. Orlando und Princess waren Reittiere, und das sollten sie auch bleiben.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!