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Gwei Nakamoto

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Beschreibung

Für die ausgebrannte Investigativjournalistin Darina Durcová ist das Leben eine Sackgasse aus unbedeutenden Artikeln und geplatzten Träumen. Bis ein Anruf aus Costa Rica alles ändert: Ihr exzentrischer, fast vergessener Onkel Ivan ist tot – ertrunken bei einem Badeunfall.
Doch Darina entdeckt schnell, dass Ivan mehr als nur ein Spinner war. Er war ein digitales Phantom, um dessen Bitcoin-Vermögen sich Legenden ranken – ein Schatz von unvorstellbarem Wert, eingeschlossen in einem autonomen System, das als sein ‚Geist‘ fungiert und nur auf eine einzige, moralische Frage reagiert.
Plötzlich ist sie keine Jägerin mehr, sondern die Gejagte. Ein aalglatter Tech-Hai und brutale Häscher aus der Vergangenheit ihres Onkels sind ihr dicht auf den Fersen. Sie alle wollen den Schlüssel zum digitalen Erbe, und sie schrecken vor nichts zurück.
In einem tödlichen Wettlauf gegen die Zeit muss Darina nicht nur ein komplexes Rätsel lösen, sondern auch eine Prüfung bestehen, die ihr Onkel hinterlassen hat. Denn der Schlüssel zum Vermögen ist keine Information, sondern eine Absicht. Eine Antwort auf die Frage: Warum?
Ein atemloser High-Tech-Thriller über Gier, Paranoia und die wahre Bedeutung von Freiheit im digitalen Zeitalter.

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Veröffentlichungsjahr: 2025

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Ähnliche


Der Satoshi-Geist

BookRix

2025-06-14

© 2025 Gwei Nakamoto

Der Satoshi-Geist

Kapitel 1: Der unerwartete Anruf

Kapitel 2: Das digitale Gespenst

Kapitel 3: Der Lockruf des Unbekannten

Kapitel 4: Tropische Trübung

Kapitel 5: Die Stille der Bucht

Kapitel 6: Die Festung des Phantoms

Kapitel 7: Echos im Code

Kapitel 8: Die digitale Nadel im Heuhaufen

Kapitel 9: Das Herz in den Bergen

Kapitel 10: Cohens Schatten

Kapitel 11: Der Zeitpunkt des Geistes

Kapitel 12: Eine unerwartete Allianz

Kapitel 13: Echos aus der Slowakei

Kapitel 14: Die dritte Partei

Kapitel 15: Die wahre Natur des Satoshi-Geistes

Kapitel 16: Ein Pakt mit dem Teufel

Kapitel 17: Die letzte Nachricht des Phantoms

Kapitel 18: Das moralische Dilemma

Kapitel 19: Countdown auf dem Vulkan

Kapitel 20: Die Konvergenz

Kapitel 21: Der Geist in der Maschine

Kapitel 22: Asche zu Asche, Code zu Code

Kapitel 23: Ein neuer Code

Cover

Table of contents

Kapitel 1: Der unerwartete Anruf

Der Regen prasselte unaufhörlich gegen die Scheiben von Darina Durcovás kleinem Berliner Apartment, ein passender Soundtrack zu ihrer Gemütslage. Ein halbvoller, längst erkalteter Kaffee stand auf dem überladenen Schreibtisch, neben einem Laptop, auf dem ein leeres Dokument höhnisch einer Deadline entgegensah, die sie unweigerlich reißen würde. Wieder einmal. Ihre Karriere als Investigativjournalistin, einst vielversprechend und voller Feuer, dümpelte seit Monaten in den seichten Gewässern unbedeutender Lokalgeschichten und schlecht bezahlter Online-Artikel. Mit Anfang dreißig fühlte sie sich ausgebrannt, desillusioniert.

Das schrille Klingeln ihres Smartphones riss sie aus ihren trüben Gedanken. Unbekannte Nummer, internationale Vorwahl. Stirnrunzelnd nahm sie ab. „Darina Durcová?“, fragte eine Frauenstimme am anderen Ende, formell, mit einem leichten spanischen Akzent.

„Ja, am Apparat.“

„Mein Name ist Isabella Morales, ich rufe vom deutschen Konsulat in San José, Costa Rica, an. Es geht um Ihren Onkel, Herrn Ivan Ostrovsky.“

Darina erstarrte. Ivan Ostrovsky. Ihr Onkel. Ein Name, der in den verstaubten Ecken ihrer Erinnerung kaum mehr als ein vages Bild hervorrief: ein exzentrischer Mann mit wilden Augen und noch wilderen Theorien, den sie als Kind vielleichtdrei oder vier Mal auf Familienfeiern in der Slowakei gesehen hatte, bevor er sich vollends aus dem Familienleben zurückgezogen hatte. Der Bruder ihrer Mutter, der irgendwann in die Slowakei zurückgekehrt war, oder war es doch Südamerika gewesen? Ein Spinner, ein Phantom, über das man in der Familie nur noch flüsterte, meist kopfschüttelnd.

„Mein Onkel?“, wiederholte sie langsam, um Zeit zu gewinnen. Ihr Herz begann, einen schnelleren Takt anzuschlagen. „Ist etwas passiert?“

„Es tut mir leid, Ihnen mitteilen zu müssen, dass Ihr Onkel verstorben ist“, sagte die Stimme, nun mit einer Nuance von professionellem Bedauern. „Er ist gestern Nachmittag an der Pazifikküste, in der Nähe von Playa Hermosa, ertrunken. Die örtliche Polizei geht von einem Badeunfall aus.“

Ertrunken. Costa Rica. Playa Hermosa. Die Worte wirbelten durch Darinas Kopf, surreal und unpassend. Ivan, der Einsiedler, der Internet-Prophet, wie er sich in seinen seltenen, kryptischen E-Mails an ihre Mutter selbstironisch genannt hatte, tot bei einem Badeunfall? Es klang... absurd.

„Ich... ich verstehe“, stammelte Darina, obwohl sie nichts verstand. Sie hatte kaum eine Beziehung zu diesem Mann gehabt, und doch hinterließ die Nachricht eine seltsame Leere. Es war nicht Trauer, sondern eher das Gefühl, eine ferne Verwandtschaft des Geistes verloren zu haben. In den wenigen, kryptischen E-Mails an ihre Mutter hatte sie eine rebellische Verachtung für Autoritäten gespürt, die sie in ihren eigenen, zynischen Momenten nur zu gut kannte. Diese Ahnung, gemischt mit einer undefinierbaren Unruhe, blieb zurück. „Gibt es… Details?“

„Die Ermittlungen laufen noch, aber wie gesagt, die Indizien deuten auf einen tragischen Unfall hin. Wir benötigen Ihre Mithilfe bei einigen Formalitäten. Und es gibt da noch die Angelegenheit seines Nachlasses.“Darina rieb sich die Schläfen. Nachlass? Ivan Ostrovsky? Der Mann, der allem Anschein nach von Luft und libertären Manifesten gelebt hatte? „Ich wüsste nicht, dass mein Onkel irgendetwas von Wert besessen hätte“, sagte sie ehrlich.

„Nun“, erwiderte die Konsulatsmitarbeiterin zögernd, „das ist nicht ganz klar. Die örtlichen Behörden haben seine gemietete Unterkunft versiegelt. Es gibt... Hinweise. Sein Anwalt aus San José wird sich diesbezüglich in Kürze bei Ihnen melden. Er wurde in einem Dokument als Kontaktperson benannt.“

Ein Anwalt. Hinweise. Das klang nun doch anders als der mittellose Exzentriker, den sie vor Augen hatte. Nachdem das Gespräch beendet war, starrte Darina noch lange aus dem Fenster auf das graue Berliner Einerlei. Ivan Ostrovsky. Tot. In Costa Rica. Ein Badeunfall. Und ein Anwalt, der sich melden wollte. Ein flüchtiger Gedanke an die Gerüchte, die sie vor Jahren einmal über ihn gehört hatte – etwas mit Computern, mit diesem neuen digitalen Geld, Bitcoin – schoss ihr durch den Kopf. Sie hatte es damals als eine weitere seiner Spinnereien abgetan.

Die Neugier, dieser alte, fast vergessene journalistische Instinkt, begann, sich zaghaft in ihr zu regen, ein winziger Funke in der Asche ihrer beruflichen Frustration. Vielleicht war ihr Onkel doch mehr gewesen als nur der verrückte Einsiedler aus ihren Kindheitserinnerungen.

Kapitel 2: Das digitale Gespenst

Die Worte der Konsulatsmitarbeiterin hallten noch in Darinas Ohren nach, als sie mechanisch ihren Laptop aufklappte. “Ivan Ostrovsky“. Der Name fühlte sich fremd an, obwohl er zu ihrer Familie gehörte. Sie tippte ihn in die Suchmaschine, zunächst zögerlich, dann entschlossener. Was sie fand, ließ sie die Kaffeetasse, die sie gerade zum Mund führen wollte, wieder absetzen.

Die ersten Treffer waren unscheinbar: ein paar alte Universitätsverzeichnisse, die einen Ivan Ostrovsky mit einem Abschluss in Informatik und Philosophie erwähnten – das passte zu dem intellektuellen, aber unnahbaren Eindruck, den sie als Kind gehabt hatte. Doch je tiefer sie grub, desto bizarrer und beunruhigender wurde das Bild.

Da war ein Blog, betitelt mit einem aggressiven, fast nihilistischen Namen wie “Asche zu Asche, Code zu Code“ oder etwas ähnlich Unheilvollem. Die Einträge waren eine wirre Mischung aus hochintelligenten kryptografischen Analysen, wütenden Tiraden gegen Regierungen, Banken und “das System“ im Allgemeinen, gespickt mit libertären Manifesten, die an Fanatismus grenzten. Die Sprache war roh, oft beleidigend, durchsetzt mit vulgären Ausdrücken und einer kaum verhohlenen Menschenfeindlichkeit. Darina scrollte durch die Seiten, ein Gefühl des Unbehagens kroch in ihr hoch. Das war nicht der verschrobene, aber letztlich harmlose Onkel aus ihren spärlichen Erinnerungen.

Das war ein Mann, der vor Wut und Paranoia zu bersten schien. In einigen Beiträgen prahlte er mit seiner absoluten Unabhängigkeit, seiner Verachtung für materielle Güter,während er in anderen kryptische Andeutungen über “digitale Festungen“, “unantastbare Tresore“ und die “wahre Freiheit des Codes“ machte.

Dann stieß sie auf Forenbeiträge und Kommentare, die sich auf “Ostrovsky, das Bitcoin-Phantom“ oder “Ivan, den digitalen Zar“ bezogen. Gerüchte waberten durch die Kommentarspalten. Von einem sagenhaften Vermögen war die Rede, von einer Million Bitcoin, die er in den Anfangstagen der Kryptowährung angehäuft haben sollte. Eine Million. Darina überschlug es kurz im Kopf. Selbst wenn man einen Preis ansetzte, der deutlich unter den Spitzenwerten der letzten Jahre lag – sagen wir, nur zehntausend Euro pro Coin, um konservativ zu bleiben – wären das bereits zehn Milliarden Euro. Bei einem Kurs von fünfzigtausend wären es fünfzig Milliarden. Und wenn die Gerüchte über die genaue Zahl stimmten und der Kurs wieder steigen würde... die Summe war schwindelerregend, unvorstellbar. Ihr Onkel, der kauzige Eremit, potenziell einer der reichsten Menschen der Welt? Das sprengte jede Vorstellungskraft und passte absolut nicht zu dem Bild, das sie von ihm hatte. Konnte das stimmen?

Die Kommentare unter seinen Blogposts und in den Foren waren oft ebenso hasserfüllt wie seine eigenen Texte. Er hatte sich offensichtlich eine Armee von Feinden gemacht. Leute, die er betrogen haben soll, Leute, die seine Ideologie verabscheuten, Leute, die ihn einfach für einen gefährlichen Irren hielten. Drohungen, Beschimpfungen, aber auch eine seltsame Art von widerwilliger Bewunderung für seine kompromisslose Haltung und sein technisches Genie.“Er war nicht nur exzentrisch“, murmelte Darina vor sich hin, “er war... eine Naturgewalt. Eine destruktive.“

Sie fand Artikel und längere Online-Diskussionen, die versuchten, den Mann hinter der berüchtigten Online-Persona Ivan Ostrovsky zu greifen, Licht in sein abgeschottetes Leben zu bringen und seine radikalen Motive zu analysieren. Die meisten scheiterten an seiner fast manischen Geheimhaltung und seinem offensichtlichen Talent, jede Spur zu verwischen, die über seine digitalen Tiraden hinausging. Er war eine Legende in bestimmten Kreisen, ein Schreckgespenst in anderen. Ein Mann, der die Anonymität des Internets zwar nicht für seinen Namen, aber für die Details seines realen Lebens perfektionierte, um eine Persona zu erschaffen, die so extrem war, dass sie kaum real erscheinen konnte. Stunden vergingen. Der Regen hatte aufgehört, aber die Dunkelheit vor dem Fenster spiegelte die wachsende Verwirrung in Darinas Innerem wider. Dieser Ivan Ostrovsky, ihr Onkel, war ein Rätsel, ein gefährliches dazu. Die Nachricht seines Todes bekam plötzlich eine andere Dimension. Ein einfacher Badeunfall? Bei einem Mann, der so viele Feinde hatte und der anscheinend auf einem digitalen Goldschatz von unvorstellbarem Wert saß?

Gerade als sie beschloss, die Recherche für den Abend zu beenden und ihren Kopf freizubekommen, plingte ihr E-Mail-Programm. Eine neue Nachricht, von einer anonymen Wegwerf-Adresse. Der Betreff war leer. Der Inhalt bestand nur aus einem einzigen Satz, kalt und unmissverständlich: Manche Türen sollten geschlossen bleiben, Fräulein Durcová. Fragen Sie nicht nach dem, was Sie nicht verstehen.

Darina starrte auf den Bildschirm. Eine Gänsehaut überzog ihre Arme. Das war keine zufällige Spam-Mail. Die präzise Anrede “Fräulein Durcová“ machte das unmissverständlich klar. Aber woher...? Wie konnte jemand so schnell wissen, dass sie diejenige war, die sich – wenn auch nur gedanklich – mit Ivan Ostrovskys Tod zu beschäftigen begann? Hatte der Anruf des Konsulats bereits Kreise gezogen? Oder war es eine Art Test, eine generelle Warnung an jeden, der sich als nächster Angehöriger herausstellen könnte? Die E-Mail fühlte sich weniger wie eine Reaktion auf ihre bisherigen, minimalen Online-Suchen an, sondern eher wie eine unheilvolle, präventive Drohung, die jegliche aufkeimende Neugier im Keim ersticken sollte. Jemand wollte sicherstellen, dass sie die Sache auf sich beruhen ließ, noch bevor sie überhaupt richtig begonnen hatte, Fragen zu stellen.

Der Schock über den Tod ihres Onkels, die Enthüllungen über sein bizarres Online-Leben und nun diese unverhohlene Warnung verdichteten sich zu einem Gefühl, das sie lange nicht mehr gespürt hatte: eine Mischung aus tiefem Unbehagen, fast schon Angst, aber auch einer aufkeimenden, fast vergessenen Entschlossenheit. Die Journalistin in ihr, so lange im Dornröschenschlaf, begann sich zu regen. Diese Geschichte war mehr als nur ein tragischer Unfall.