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»Gedankenpfeile«, »Revolutionsgedanken« oder »Geistesblumen«: So nannte Bettine von Arnim die Aphorismen und Sentenzen, die sie in ihren Brief- und Gesprächsbüchern in fragmentarischer (und damit gut romantischer) Form platziert hatte. »Der Tanz meiner Gedanken« stellt diese zusammen und ermöglicht so die Entdeckung einer virtuosen Aphoristikerin. In Summe lassen sich die Texte, in denen Bettine die Grenzen zwischen literarischem Text und Alltag – wie immer – geschickt unterläuft, gewissermaßen als ihre Philosophie lesen.
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Seitenzahl: 78
Veröffentlichungsjahr: 2023
Bettine von Arnim
Aphorismen und Alltagsphilosophisches
Reclam
2023 Philipp Reclam jun. Verlag GmbH, Siemensstraße 32, 71254 Ditzingen
Covergestaltung: zero-media.net
Coverabbildung: Bettine von Arnim, Porträt mit Wolldecke (1810) – akg-images / Ludwig Emil Grimm; bunte Punkte: FinePic®, München
Gesamtherstellung: Philipp Reclam jun. Verlag GmbH, Siemensstraße 32, 71254 Ditzingen
Made in Germany 2023
RECLAM ist eine eingetragene Marke der Philipp Reclam jun. GmbH & Co. KG, Stuttgart
ISBN978-3-15-962153-1
ISBN der Buchausgabe 978-3-15-011353-0
www.reclam.de
Liebe und Freundschaft
Geist und Denken
Dichtung – Kunst – Musik – Tanz
Religion und Glaube
Politik und Staatswesen
Alltag und Lebensführung
Individualität und Subjektivität
Zu dieser Ausgabe
Nachweise
Literatur
Nachwort
»Es gibt nichts wie die Liebe!«
Die Günderode
»Die Liebe ist das All.«
Goethe’s Briefwechsel mit einem Kinde – »Tagebuch«
»[I]st das ganze Leben nicht Lieben? – und Du suchst was Du lieben kannst? – so lieb doch das Leben wieder, was Dich durchdringt, was ewig mächtig Dich an sich zieht, aus dem allein alle Seligkeit Dir zuströmt«.
Die Günderode
»Der Boden aus dem die Liebe entsteigt, ist Geheimnis.«
Goethe’s Briefwechsel mit einem Kinde – »Tagebuch«
»Wer kann aus sich selbst erlöst werden ohne die Liebe?«
Goethe’s Briefwechsel mit einem Kinde
»[I]ch will geliebt sein, oder ich will begriffen sein, das ist eins.«
Goethe’s Briefwechsel mit einem Kinde – »Tagebuch«
»Liebe ist Erkenntnis«.
Goethe’s Briefwechsel mit einem Kinde – »Tagebuch«
»Die Liebe ist das geistige Auge, sie erkennt das Himmlische«.
Goethe’s Briefwechsel mit einem Kinde – »Tagebuch«
»Der Schlüssel zum höheren Leben ist die Liebe, sie bereitet vor zur Freiheit.«
Goethe’s Briefwechsel mit einem Kinde – »Tagebuch«
»[D]ie Liebe ist der Weltgeist […] [des] Inneren, sie ist die Seele der Natur.«
Goethe’s Briefwechsel mit einem Kinde – »Tagebuch«
»Liebe ist immerdar erstgeboren, sie ist ewig ein einziger Moment, Zeit ist ihr nichts, sie ist nicht in der Zeit da sie ewig ist; sie ist kurz die Liebe.«
Goethe’s Briefwechsel mit einem Kinde – »Tagebuch«
»[Z]wei die einander verstehen, sind ineinander unendlich«.
Goethe’s Briefwechsel mit einem Kinde – »Tagebuch«
»Und wo zwei ineinander übergehen, da hebt sich die Grenze des Endlichen zwischen ihnen auf. Aber soll ich klagen, wenn du nicht wieder liebst? – ist dies Feuer nicht in mir und wärmt mich? – und ist sie nicht allumfassende Seligkeit, diese innere Glut?«
Goethe’s Briefwechsel mit einem Kinde – »Tagebuch«
»Willst Du allein sein mit dem Geliebten, so sei allein mit Dir. Willst Du den Geliebten erwerben, so suche Dich zu finden, zu erwerben in ihm. Du erwirbst, Du hast Dich selbst, wo Du liebst; wo Du nicht liebst, entbehrst Du Dich.«
Goethe’s Briefwechsel mit einem Kinde – »Tagebuch«
»Gott ist Mensch geworden in dem Geliebten, in welcher Gestalt Du auch liebst, – es ist das Ideal Deiner eignen höheren Natur, was Du im Geliebten berührst.«
Goethe’s Briefwechsel mit einem Kinde – »Tagebuch«
»Der Mensch ist nicht ganz; es sey denn, er habe sein Liebstes und sehne sich dennoch darnach. also sagt man auch: man soll die Liebe finden, sie aber dennoch ewig suchen sonst sey kein Glück.«
An Achim von Arnim, Mitte Dezember 1809
»Die Liebe tut alles sich zu lieb«.
Goethe’s Briefwechsel mit einem Kinde – »Tagebuch«
»Wahre Liebe hat immer recht; selbst im Unrecht. – […] wer sich also in Die Ketten der Liebe eingefügt hat, der wird es nimmer wagen sie zu zerreisen.«
An Achim von Arnim, Mitte Dezember 1809
»Ich […] achte die Liebe als das höchste und einzige im Menschen die wahre reine Himmelsgabe, wer sie hat der ist herrlicher denn alle, und er ist mächtiger denn alle, was er will das wird ihm gelingen! […] mein Wille ist die Liebe, ich streb nach ihr, und ich hab auch den Willen daß ich ihr alles aufopfern will«.
An Achim von Arnim, etwa 20. Juli 1810
»Du kannst nur Dir treu sein in der Liebe«.
Goethe’s Briefwechsel mit einem Kinde – »Tagebuch«
»Du liebst in dem Geliebten nur den eignen Genius.«
Goethe’s Briefwechsel mit einem Kinde – »Tagebuch«
»Man kann in der Liebe nicht untreu sein, nur außer ihr«.
Die Günderode
»Wenn Du liebst dringst Du ans Licht wie der Same, der in der Erde verborgen war.«
Goethe’s Briefwechsel mit einem Kinde – »Tagebuch«
»Die Liebe hat eine persönliche Gewalt – die ein Recht an uns übt; ich unterwerfe mich ihrer Rüge sie, und sie allein ist die Stimme meines Gewissens.«
Goethe’s Briefwechsel mit einem Kinde – »Tagebuch«
»[U]nd das ist die Gewalt der Liebe, daß alles Wirklichkeit ist was vorher Traum war«.
Goethe’s Briefwechsel mit einem Kinde – »Tagebuch«
»[D]ie Liebe […] soll uns ganz in sich verwandlen, es soll ausser ihr nichts, und nie was geschehen, es soll durch sie und in ihr alles wirken was uns herrlich macht«.
An Achim von Arnim, ca. 3./4. Februar 1808.
»Haben wir nicht die Ahndung der Unendlichkeit in der Liebe?«
An Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher, Spätsommer/Herbst 18321
»[D]ie Lieb hat ja Flügel«.
An Achim von Arnim, um 20. Januar 1810
»Beim Namen rufen ist ein Zaubermittel, den Entfernten zur Erinnerung aufzuregen«.
Goethe’s Briefwechsel mit einem Kinde – »Tagebuch«
»Die Liebe ist ein inniges Ineinandersein; ich bin nicht von dir getrennt wenn es wahr ist, daß ich liebe.«
Goethe’s Briefwechsel mit einem Kinde – »Tagebuch«
»Die Liebe ist eine Kunst, nur das Genie wird sie so handhaben, daß sie ewig beherrschend und unverletzbar bleibt«.
An Ottilie von Goethe, Anfang November 18302
»Liebe ist höchste himmlische Kunst und fordert unser ganzes Dasein«.
An Caroline von Egloffstein, 23. März bis 11. April 18313
»[D]ie Liebe ist Instinkt einer höheren Gemeinschaft, einer göttlichen Natur mit dem Geliebten.«
Goethe’s Briefwechsel mit einem Kinde – »Tagebuch«
»Die Liebe macht bewustloß im irdischen und ist erfüllt mit dem Himmlischen, die Liebe macht also unschuldig.«
An Achim von Arnim, Mitte Dezember 1809
»[W]enn man ein Herz recht ernsthaft liebt so liebt man die ganze Welt, und sie wird nur ein Spiegel für das geliebte, wie der Strom für seine Ufer.«
An Achim von Arnim, 1. Februar 1808
»[W]enn Du die Hand ausstreckst und hast den Willen nicht die Liebe zu erreichen, was hast Du da?«
Goethe’s Briefwechsel mit einem Kinde – »Tagebuch«
»Verstehen ist lieben; was wir nicht lieben, das verstehen wir nicht; was wir nicht verstehen, ist nicht für uns da.«
Goethe’s Briefwechsel mit einem Kinde – »Tagebuch«
»Wer liebt der ist noch jung!«
An Achim von Arnim, 24. Oktober 1820
»[L]iebe bleibt ewig jung, sie ist aber wie die Zugvögel und will nicht überwintern«.
An Achim von Arnim, 22. Oktober 1809
»[I]ch will geliebt sein, oder ich will begriffen sein, das ist eins.«
Goethe’s Briefwechsel mit einem Kinde – »Tagebuch«
»[I]ch […] glaube, daß jeder Mensch ein […] Rätsel ist, und daß es die Aufgabe der Liebe ist zwischen Freunden, das Rätsel aufzulösen; so daß ein jeder seine tiefere Natur durch und in dem Freund kennen lerne.«
Goethe’s Briefwechsel mit einem Kinde
»Der Mensch ist doch nichts als Begehren sichzu fühlen im Andern«.
Die Günderode
»Daß man sich selbst erkenne ist nicht so großer Werth, aber daß eines das andre erkenne, ist Seeligkeit – je tiefer ich hinein blicke je weiter dehnt sich das Feld der Liebe aus, und je unkenntlicher wird die fernste Ferne.«
An Achim von Arnim, 30. Januar 1810
»[D]enck, daß jede Minute für Dich bedeutend werden kann, wo Du Dich mit einem andern berührest«.
An Achim von Arnim, 11. November 1820
»Daß Dich der Geliebte berühre im Geist, kann nur aus Begeistrung geschehen, so kann auch nur Begeisterung zu ihm reden.«
Die Günderode
»[E]ine einzige Grenze ist; sie trennt das Endliche vom Unendlichen; Verstehn hebt die Grenze auf; zwei die einander verstehen, sind ineinander unendlich«.
Goethe’s Briefwechsel mit einem Kinde – »Tagebuch«
»[U]nd kann einer Gabe annehmen, der sich nicht hingibt der Gabe? – und ist das Gabe, die nicht ganz und immerdar sich gibt?«
Goethe’s Briefwechsel mit einem Kinde
»Rücksicht ist das Unkraut auf dem Feld der Freundschaft und der Liebe, oft überwuchert es den ganzen Boden, so daß kein gesundes Pflänzchen drauf gedeiht.«
Dies Buch gehört dem König
»Gewiß stirbt der Mensch mehr wie einmal, mit dem Freund der ihn verläßt muß er sterben«.
Die Günderode
»[M]an schmeichelt der Freundschaft wenn man ihr sein Glück mittheilt, man ehrt sie wenn man ihr Theil am Unglück gönnen will«.
An Achim von Arnim, 9. Oktober 1808
»[W]as wären Wir miteinander, wenn nicht ein jeder dem andern gern Freude für Betrübniß und Sorge austauschte.«
An Achim von Arnim, nach dem 25. Oktober 1808
»[W]enn Du einen Kummer hast so gieb Deinem Freund das Recht ihn mit Dir zu tragen«.
An Achim von Arnim, 18. März 1809
»Dieß bleibe fortan mein Grundsaz: wo ich einem einen Dienst leisten kann will ich ihm Freund seyn aber nie will ich mich so weit herablassen eine Gefälligkeit von ihm anzunehmen.«
An Achim von Arnim, 22. Juli 1827
»[V]or Gott spielen wir alle das Spiel daß wir mit verbundnen Augen auf einer graden Linie zu gehen glauben, Gott allein sieht, daß wir schief gehen.«
An Achim von Arnim, 7. März 1828
»Was wir vergessen töten wir, wessen wir gedenken das beleben wir. Was uns vergißt das tötet uns. Jede […] Erinnerung ist eine Wiedergeburt.«
Clemens Brentano’s Frühlingskranz