Der Tod ist heut in Quarantäne - Susanne Hanika - E-Book
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Der Tod ist heut in Quarantäne E-Book

Susanne Hanika

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Beschreibung

Sonderausgabe: Ein rasant-amüsanter Kurzkrimi auf unserem bayerischen Lieblingscampingplatz!

Endlich ist die Quarantäne vorbei! Und zumindest Sofias Dauercamper dürfen wieder ihre Wohnmobile auf dem Campingplatz am Hirschgrund beziehen. Nur das Klohäusl muss noch geschlossen bleiben, und Sofia überlegt fieberhaft, wie ihr Hygienekonzept dafür aussehen könnte. Wie gerufen erscheint da ein merkwürdiger Typ auf dem Platz, der ihr gleich kanisterweise Desinfektionsmittel zum Schnäppchenpreis verkauft. Doch das Zeug ist ätzend! Sofort machen sich Sofia und ihre Dauercamper- natürlich mit Mundnaseschutz - auf die Suche nach dem Mann. Und dann gerät auch noch Evelyn in ernsthafte Gefahr ...

"Der Tod ist heut in Quarantäne" ist der zehnte Teil der erfolgreichen Bayern-Krimi-Reihe "Sofia und die Hirschgrund-Morde" von Susanne Hanika. Krimi trifft auf Humor, Nordlicht auf bayerische Dickschädel, Wieder-Single-Frau auf Jugendliebe und feschen Kommissar - dazu jede Menge Leichen, Mörder und Ganoven. Und all dies vor herrlich bayerischer Kulisse!

eBooks von be Thrilled - mörderisch gute Unterhaltung!



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Seitenzahl: 113

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Inhalt

CoverSofia und die Hirschgrund-Morde – Die SerieÜber diese FolgeÜber die AutorinTitelImpressumKapitel 1Kapitel 2Kapitel 3Kapitel 4Kapitel 5Kapitel 6Kapitel 7Kapitel 8Kapitel 9

Sofia und die Hirschgrund-Morde –Die Serie

Blaues Wasser, klare Luft, in der Ferne bei schönem Wetter die Alpen – das ist der Hirschgrund, ein idyllischer See mitten in Bayern. Nebenan der gleichnamige Campingplatz. Doch die Idylle trügt – denn diese Saison wird mörderisch.

Kaum ist die neue Besitzerin Sofia auf dem Platz angekommen, stolpert sie über den ersten Toten. Sofia ist entsetzt! Und dann neugierig. Bald schon entdeckt sie ihr Talent fürs Ermitteln und fängt an, in der bayerischen Idylle so einiges umzukrempeln …

Über diese Folge

Endlich ist die Quarantäne vorbei! Und zumindest Sofias Dauercamper dürfen wieder ihre Wohnmobile auf dem Campingplatz am Hirschgrund beziehen. Nur das Klohäusl muss noch geschlossen bleiben, und Sofia überlegt fieberhaft, wie ihr Hygienekonzept dafür aussehen könnte. Wie gerufen erscheint da ein merkwürdiger Typ auf dem Platz, der ihr gleich kanisterweise Desinfektionsmittel zum Schnäppchenpreis verkauft. Doch das Zeug ist ätzend! Sofort machen sich Sofia und ihre Dauercamper- natürlich mit Mund-Nase-Schutz – auf die Suche nach dem Mann. Und dann gerät auch noch Evelyn in ernsthafte Gefahr …

Über die Autorin

Susanne Hanika, geboren 1969 in Regensburg, lebt noch heute mit ihrem Mann und ihren vier Kindern in ihrer Heimatstadt. Nach dem Studium der Biologie und Chemie promovierte sie in Verhaltensphysiologie und arbeitete als Wissenschaftlerin im Zoologischen Institut der Universität Regensburg. Die Autorin ist selbst begeisterte Camperin und hat bereits zahlreiche Regiokrimis veröffentlicht.

SUSANNE HANIKA

Der Tod ist heutin Quarantäne

Ein Bayernkrimi

Originalausgabe

»be« – Das eBook-Imprint der Bastei Lübbe AG

Dieses Werk wurde vermittelt durch die agentur literatur Gudrun Hebel.

Copyright © 2020 by Bastei Lübbe AG, Köln

Lektorat/Projektmanagement: Rebecca Schaarschmidt

Covergestaltung: Dunja Berndorff unter Verwendung von Motiven © muha04/depositphoto.com, © prapannshutterstock, © ppart/shutterstock, © VikaSuh/shutterstock, © Ingo Bartussek/Shutterstock; Nattika/Shutterstock; Heike Brauer/Shutterstock; Iuliia Syrotina/Shutterstock

eBook-Erstellung: hanseatenSatz-bremen, Bremen

ISBN 978-3-7517-0261-4

be-ebooks.de | luebbe.de

lesejury.de

Kapitel 1

Es fühlte sich unwirklich an – so als wäre ich nach langer, schwerer Krankheit zum ersten Mal draußen auf meinem Campingplatz. Aber das lag nicht an meinem Gesundheitszustand, sondern an dem der Welt. »Corona-Zeit« hatte Evelyn manchmal gesagt, während sie wahlweise auf meinen Fernseher starrte oder auf ihr Handy. Eigentlich hatte sich Evelyn in den letzten drei Monaten überhaupt nicht nach draußen bewegt! Und ich musste zugeben, ohne meine zwei Hunde Milo und Clärchen wäre ich wahrscheinlich auch komplett im Haus versumpft!

Das warme, sonnige Wetter erfüllte mich mit kribbelnder Vorfreude – jetzt würde alles anders werden, das spürte ich bis in die kleine Zehe! Die Sonne schien, und meine Dauercamper waren alle gekommen, obwohl ich ihnen gesagt hatte, dass ich für das Klohäusl noch kein richtiges Hygienekonzept hatte. Also hatte ich die letzte Stunde damit zugebracht, die Tür des Toilettengebäudes mit Polizeiabsperrband zu überkleben und den Türgriff abzuschrauben, mit dem man das Häuschen öffnen konnte. Sollte das Ordnungsamt vorbeikommen, wäre es sehr zufrieden mit mir!

Nach und nach waren alle Dauercamper zum Klohäusl geschlendert und hatten mir dabei zugesehen. Inzwischen standen wir brav im Abstand von zwei Metern nebeneinander und starrten das Klohäusl an, als wäre es ein gefährliches Tier.

»Es heißt ja auch, dass Toilettengebäude nicht geöffnet werden dürfen«, sagte die Schmidkunz hinter ihrer Maske.

»Und die Duschen?«, fragte die Vroni kopfschüttelnd. »Ich kann mich doch jetzt nicht wochenlang nicht duschen.«

Der Gröning, ziemlich schwerhörig, hatte beide Hände hinter seine Ohrwascheln gelegt, um etwas von der Unterhaltung mitzukriegen. Momentan sah er aus wie Einstein auf dem berühmten Foto, denn seine Haare standen weiß und viel zu lang in alle Richtungen ab. Vermutlich war er wie wir alle seit Wochen nicht beim Friseur gewesen. Von ihm wusste ich, dass er in seinem uralten Wohnwagen kein benutzbares Klo hatte und deswegen auf das Klohäusl angewiesen war.

»Wir könnten Zeiten vereinbaren«, sagte die Schmidkunz. »Für jeden Haushalt eine Stunde.«

»Wir sind doch alle gesund«, widersprach die Vroni. »Und wir kennen uns doch alle!«

Dass wir uns alle kannten, hatte die Vroni schon mehrfach betont. So als wäre dadurch das Infektionsrisiko viel kleiner als bei unbekannten Personen.

»Man kann nie wissen«, erklärte uns die Schmidkunz.

Sie hatte selbst hier an der frischen Luft eine FFP2-Maske auf.

»Man ist ja schon achtundvierzig Stunden vorher ansteckend. Und wir wollen doch keinen Massenausbruch provozieren.«

Der Hirschgrund-Campingplatz als Hotspot Nummer eins in Deutschland! Das wollten wir tatsächlich nicht, dass wir in dem täglichen Bericht des Robert Koch-Instituts gelistet waren!

»Wir sind hier zu fünft«, sagte die Vroni augenrollend. »Ein Massenausbruch ist was anderes.«

Die Männer hielten sich total raus, und auch ich beobachtete nur intensiv einen kleinen Buchfinken, der über den Vorplatz hüpfte und über die Massenansammlung von Menschen etwas besorgt schien. In den letzten Wochen hatten die Tiere den Campingplatz erobert, in der Früh hatte ich oft einen Hasen beobachtet, der vor dem Gröningschen Wohnwagen gefressen hatte, und statt kleiner Kinder hatten sich Amseln wilde Verfolgungsjagden geliefert. Jetzt waren die Vögel beleidigt, weil nämlich der Sepp, mein Mädchen für alles, gerade in einer irren Geschwindigkeit mit dem Rasentraktor über den Campingplatz fegte, ziemlich begeistert darüber, dass er nicht auf irgendwelche Camper, Spielzeug und Wohnwägen Rücksicht nehmen musste.

Der Schmidkunz schlug vor, jedem eine FFP2-Maske zu besorgen, dann könnte man auch nebeneinander duschen. Vroni rollte nach diesem Vorschlag wieder mal mit den Augen.

»Ich darf das Klohäusl eigentlich noch gar nicht aufmachen«, wandte ich ein.

Kurz darauf verzog sich der Gröning, der wahrscheinlich im Wald zu bieseln gedachte, und die Hetzeneggers– die davon überzeugt waren, dass wir sowieso alle gesund waren – folgten ihm. Ich blieb noch ein Weilchen bei den Schmidkunzens stehen. Es war toll, mal mit jemand anderem als Evelyn und Jonas reden zu können, auch wenn das Thema ständig nur Corona war!

Als ich danach in die Rezeption kam, lief Evelyn gerade die Treppe herunter. Meine flippigste Dauercamperin, die inzwischen fast nicht mehr als Camperin durchging, weil sie das ganze Jahr hier wohnte. Während des Lockdowns war sie dann sogar wieder von ihrem Wohnmobil zu mir ins Haus gezogen – und ehrlich gesagt war ich ziemlich froh gewesen! Jonas hatte seine Zeit nämlich entweder in Online-Meetings verbracht – und war deswegen komplett gestresst gewesen – oder in Regensburg in der Arbeit.

»Wo warst du denn?«, fragte ich sie neugierig.

Normalerweise war sie die Erste, die sich um Gäste kümmerte und nicht davon abzuhalten war, mit jedem Neuankömmling erst einmal Kaffee zu trinken und Pläne zu schmieden.

»Duschen«, sagte Evelyn knapp.

Ganz offensichtlich hatte sie sich versteckt, und ich konnte auch verstehen, wieso. Sie hatte in den letzten Wochen nichts anderes als Pyjamas getragen. Meistens den rosafarbenen mit einem riesigen Snoopy mit rosa Schlafbrille vorne drauf.

Jetzt war sie zwar tatsächlich mal richtig angezogen, aber sie sah definitiv nicht so aus wie sonst. Sie trug eine etwas eigenartige Hose, und ich verstand erst nach näherem Hinschauen, was daran komisch war: Es war diese Hose mit Gummizug, die sie eigentlich vor ein paar Wochen in den Sack mit Altkleidern gesteckt hatte. Und darüber ein überdimensioniertes Sweatshirt, damit man den Gummizug nicht sah. Außerdem ein buntes Tuch, das sie um ihre Haare geschlungen hatte und das farblich überhaupt nicht mit dem Rest des Outfits harmonierte.

»Bevor ich da rausgehe, brauche ich einen Friseur«, klagte sie. »Schau mich doch an! Und meine Fingernägel! So kann man doch nicht in der Öffentlichkeit rumrennen!«

Jeder weiß, wie du aussiehst, hätte ich am liebsten gesagt. Schließlich hatte sie nichts anderes gemacht, als darüber bei Instagram in ihren Stories zu berichten. Eine Zeit lang hatte sie in meinem Badezimmer Videos gedreht und hatte ihren Fans gegenüber behauptet, dass sie einfach mal Zeit für sich bräuchte. Und dass sie sich deswegen manchmal eine halbe Stunde auf den Badewannenrand setzte. Diese Lockdown-Geschichten hatten eine Menge positive Reaktionen hervorgerufen. Denn viele kannten das anscheinend, besonders die mit Kindern, die jetzt nicht mehr in Schule, Kita oder Kindergarten durften, dass man sich am liebsten für mehrere Stunden im Klo eingesperrt hätte, um mal ein bisschen Privatsphäre zu haben.

»Du musst schauen, ob mich draußen jemand sieht. Dann laufe ich schnell zum Auto und fahr zum Friseur, und du lenkst jeden ab, der uns in die Quere kommen könnte …«

Ich atmete einmal tief ein.

»Notfalls schreist du wie am Spieß, dann schaut jeder nur dich an«, schlug sie vor.

Das würde ich ganz sicher nicht tun!

»Hast du denn einen Termin beim Friseur?«, fragte ich stattdessen. »Ich habe versucht, einen Termin zu bekommen, und ich habe erst einen in fünf Wochen ergattert.«

Evelyn sah noch unglücklicher aus. Daran hatte sie offensichtlich nicht gedacht.

»Du siehst toll aus«, behauptete ich, obwohl sie definitiv zugenommen hatte. Kein Wunder. Wir hatten gemeinsam etliche Kilogramm Eis verzehrt. Und Kuchen. Selbst gebacken. Ich war zwar keine talentierte Bäckerin, aber seit Corona brauchte ich jeden Tag was Selbstgebackenes. Am besten ganz viel Hefeteig, und das, wo Hefe so schwer zu bekommen war! Und weil Jonas trotzdem in der Arbeit war, hatten Evelyn und ich alleine die Kuchen vernichten müssen, Hefeteig schmeckt ja auch nur frisch richtig gut! Auch ich hatte das Gefühl, dass meine normalen Hosen spannten.

»Mein Ansatz!«, jammerte Evelyn. »Du willst nicht wissen, wie mein Haaransatz aussieht!«

Ich wusste natürlich, wie ihr Haaransatz aussah. Schließlich hatte ich den Lockdown mit ihr verbracht! Außerdem wussten das natürlich auch die Schmidkunzens und die Vroni, weil die hatten auf Instagram auch alles geliked und kommentiert, was die Sexy Hirschin – so nannte sich Evelyn auf Instagram – dort gepostet hatte. Und eigentlich hatte es sich die ganze Zeit nur um den Haaransatz, die Fingernägel und den Schlafanzug gedreht!

Während Evelyn vor dem Spiegel stand und diverse Tücher ausprobierte, um zu sehen, welches am besten ihren Zustand kaschierte, suchte ich im Internet nach Hygieneregeln für Campingplätze.

»Gästen und Mitarbeitern werden ausreichend Waschgelegenheiten, Flüssigseife, Einmalhandtücher und gegebenenfalls Händedesinfektionsmittel bereitgestellt. Mitarbeiter werden im richtigen Händewaschen geschult. Sanitäre Einrichtungen im Gemeinschaftsbereich sind mit Seifenspendern und Einmalhandtüchern auszustatten«, las ich laut vor. Draußen düste der Rasentraktor vom Sepp mit Höchstgeschwindigkeit an der Rezeption entlang. Mir entfuhr ein Seufzer. Ich hatte überhaupt keine Lust, den Sepp im richtigen Händewaschen zu schulen. Sich an Regeln zu halten war nicht gerade seine Stärke!

Plötzlich hörte ich noch ein anderes Motorengeräusch vor der Rezeptionstür. Und erstaunlicherweise fühlte ich mich plötzlich total gut! Zusammen mit dem hochtourig über den Campingplatz düsenden Rasentraktor klang das so wunderbar normal! So wie es sich anhörte, wenn neue Campinggäste kamen! Die durfte ich zwar noch nicht aufnehmen, schließlich durften jetzt erst einmal nur die Dauercamper auf den Platz, aber immerhin trauten sich die Leute wieder aus den Häusern! Als ich aufstand und durchs Fenster sah, entdeckte ich einen großen weißen Lieferwagen, der anscheinend schon etliche Unfälle überlebt hatte und zahlreiche Rostflecken aufwies.

Als ein junger, spindeldürrer Mann heraussprang, drängelte sich Evelyn hinter den Tresen und begann hastig wenigstens noch ihre Wimpern zu tuschen.

»Schrecklich, wie ich aussehe!«, klagte sie ihrem Spiegelbild, und ich reichte ihr eine der Stoffmasken, die uns die Hildegard genäht hatte.

»Sieht man hinter der Maske sowieso nicht«, erinnerte ich sie.

»Über den Augen habe ich die ja nicht!«

Ich grinste, als sie sich zu mir umdrehte. Die Maske hatte nämlich einen aufgenähten Kussmund und passte sich perfekt in Evelyns Gesicht ein. Dann dingelte die Rezeptionsglocke, und der Mann kam herein. Er hatte im Arm einen riesigen Kanister. Sein Gesicht konnte man kaum erkennen hinter einer riesigen schwarzen Maske. Die Gummibänder hinter den Ohren zerrten diese nach vorne, sodass er ziemliche Segelohren hatte. Er blinzelte mir zu, als würden wir uns kennen.

»Hallo, ich bin von Hillmanns Medicare«, stellte er sich vor, und ich musste ganz schön die Ohren spitzen, um ihn verstehen zu können. Sich mit Maske zu unterhalten, war gar nicht so einfach, da musste man schon richtig artikuliert sprechen!

»Wolfgang Kingert mein Name. Ich beliefere große Unternehmen mit Hygieneartikeln und wollte Ihnen mein Sortiment vorstellen.«

Die Türklingel dingelte wieder, und die Schmidkunz wollte gerade herein, zuckte aber zurück.

»Drei Personen!«, sagte sie von draußen mit alarmiertem Tonfall. »Ich glaube, das verstößt gegen die Richtlinien, in diesem Raum dürfen wahrscheinlich höchstens zwei … Außerdem müsstest du draußen ein Schild anbringen, auf dem steht, wie viele Personen reindürfen …«

»Wie viele Personen reindürfen«, wiederholte Herr Kingert.

»Gehen wir nach draußen«, sagte ich begütigend, und Herr Kingert von Hillmanns Medicare folgte mir brav vor die Tür. Er stellte seinen Kanister auf mein Bänkchen.

»Erstklassiges Desinfektionsmittel, besonders wirksam gegen behüllte Viren wie das Coronavirus«, erklärte er mir. »Verkaufen wir auch an Krankenhäuser. Inzwischen haben wir auch Campingplätze unter unseren Kunden. Seit die wieder öffnen dürfen, besteht da großer Bedarf an Desinfektionsmittel.«

Die Schmidkunz nickte wohlwollend, Herr Kingert zwinkerte mir schon wieder zu und schnalzte mit der Zunge.

»Aha«, machte ich nur skeptisch.

Schließlich hatte ich Flüssigseifenspender in meinem Klohäusl. Reichte das nicht?

»Das muss ich mir noch überlegen.«

»Noch überlegen«, wiederholte Herr Kingert und schnippte mit den Fingern.

»Genau«, antwortete ich und sah auf seine Finger, weil er seltsamerweise noch einmal damit schnippte. Seine Finger sahen allesamt so aus, als hätte er in weiße Farbe gefasst und hätte sich diese nicht mehr richtig abwaschen können.

»Gerne«, sagte er freundlich. »Allerdings haben wir derzeit auch Lieferengpässe, deswegen kann das natürlich sein, dass wir nichts mehr haben, wenn Sie zu lange überlegen. Aber Sie können mich gerne später anrufen.«

»Oh!«, machte die Schmidkunz alarmiert. »Dann kauft vielleicht der Steglmaier vorne alles Desinfektionsmittel auf, und wir haben das Nachsehen!«