Der unsterbliche Tag – Runde 3: 20 Uhr (Thriller Serie 4) - Jay Moon - E-Book

Der unsterbliche Tag – Runde 3: 20 Uhr (Thriller Serie 4) E-Book

Jay Moon

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Beschreibung

Was würdest du tun, wenn du einen Tag lang unsterblich wärst? Owen hat sich das Finale vom »Immortal Contest« anders vorgestellt – nämlich ohne das Bangen um das Leben seines Bruders. Wenn er gewusst hätte, wie gefährlich es ist, sich an seinem unsterblichen Tag den Aufgaben beim Immortal Contest zu stellen, dann hätte er niemals Whitt an die Show verkauft, Superkraft hin oder her. Doch jetzt ist es zu spät und Owen bleibt nichts anderes übrig, als zuzusehen, welche Konsequenzen sein Handeln nach sich zieht.

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Seitenzahl: 130

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Inhaltsverzeichnis

Whitt

Shouta

Brien

Dirk

Naresh

Dirk

Whitt

Naresh

Tasey

Naresh

Whitt

Shouta

Vinve

Cody

Whitt

Naresh

Adelina

Whitt

Tasey

Naresh

Dirk

Brien

Whitt

Tasey

Dirk

Whitt

Naresh

Whitt

Owen

Der Tag ist vorbei

Impressum

Runde Drei

Whitt

Kicks – Barns Courtney

Los Angeles

»Was?! Tasey springt auch in den Vulkan?!« Ich griff mir an den Kopf und vergrub die Finger in meinen Haaren. »Owen! Das heißt, wir verlieren!«

»Gut, dann können wir ja jetzt heimgehen«, brummte mein Bruder auf dem Stuhl neben mir.

»Ohne Scheiß jetzt, lass die Witze!« Beleidigt verschränkte ich die Arme, was die Oma am Platz gegenüber von uns dazu veranlasste, dämlich zu grinsen.

»Keine Bange Jungchen, es ist ja nicht gesagt, dass Tasey den Vulkan überlebt.«

»Na, Sie sind ja optimistisch!«, rief ich empört aus.

»Bei mir macht das nichts, ich bin alt. Ich möchte mir mit dem Geld ja nur meinen letzten Wunsch erfüllen, bevor ich dahinscheide«, krächzte Philia. »Ich kann verstehen, dass ihr jungen Dinger keine Risiken eingeht.«

Irgendwie fühlte ich mich dezent in meiner Männlichkeit beleidigt. Indirekt hatte sie mich ja als Schisshase bezeichnet. Dabei war heute der perfekte Tag, um mutig zu sein. »Ach, scheiß drauf! Ich hops’ auch in den Vulkan!«

»Du willst … WAS?!« Owen sah mich an, als hätte ich ihm erklärt, ich wolle ein Pferd ficken.

Philia gackerte laut los, was in einem Hustenanfall endete.

»Das ist die einzige Möglichkeit, den Contest zu gewinnen! Wenn nicht jetzt, wann dann?« Ich zuckte mit den Schultern.

»Niemals!«, protestierte Owen. »Am besten niemals!«

»Ach, komm mal wieder runter! Was soll schon schiefgehen? Du hast doch selbst mal gesagt, dass Immortal Health die Kandidaten heute nicht sterben lässt, weil der Image-Schaden zu groß wäre. Philia hat ihre Aufgabe schon vor Monaten angegeben und Immortal Experiences hat die Aufgabe nicht abgelehnt. Was sie sicherlich getan hätten, wenn es zu gefährlich gewesen wäre. Verstehst du?«

»Nein.« Owen äffte mich nach, indem er die Arme verschränkte. »Ich verliere lieber die Farm, als dass ich dich verliere.«

»Jetzt wird’s schnulzig!«, kommentierte Vinve, der sich mit einem Teller voller Brownies zu Philia setzte.

»Was ist eigentlich deine dritte Aufgabe?«, fragte ich ihn und hob eine Braue.

Vinve kratzte sich am Bart. »Gute Frage!«

»Das weißt du nicht?!« Bei dem waren echt Hopfen und Malz verloren!

»Muss ich das denn wissen?« Vinve schien das rhetorisch zu meinen, denn er wandte sich seinen Brownies zu, statt eine Antwort abzuwarten.

»Solange er nicht auch noch in einen Vulkan springt, ist es ja egal«, gab Philia ihren Senf dazu ab. »Oder glaubst du, es gibt etwas Interessanteres als das?« Sie lächelte, weil sie die Antwort bereits kannte.

Ich sah mich im Speisesaal um. Abgesehen von einer Handvoll Assistenten hockten nur noch wir hier, zusammen mit dem Berg an Essen am Büfett-Tisch. »Wo sind eigentlich Adelina, Brien und Shouta?«

»Die sind alle schon zu ihren Aufgaben los«, sagte Philia.

Ich kniff die Augen zusammen. »Und wer passt auf Amara auf?«

»Mann, Whitt! Schalt bitte mal deine Vatergefühle ab!«, motzte Owen. »Du kriegst bestimmt noch die Gelegenheit, dein eigenes Balg zu zeugen.«

Auf seinen Kommentar hin begannen alle Anwesenden damit, mich auszulachen. Ich spürte, wie sich meine Wangen erhitzten. Gott sei Dank lenkte Philia die Aufmerksamkeit auf sich – sie rief: »Uh! Es geht los!« und deutete auf den Bildschirm ihres Laptops. Wir sammelten uns hinter ihr, um mit reinzuschauen. Dabei stieg mir der Duft ihres Parfums in die Nase – es roch blumig und herb, eben nach Power-Oma.

Auf Youdupe zeigten sie denselben Raum wie bei Nareshs Aufgabe mit den Kobras – den Raum mit dem gläsernen Käfig. Nur diesmal spazierte Adelina dort hinein. Sie lächelte und zeigte dabei ihre Zähne. Dann trat Cody ins Bild, zumindest zur Hälfte. Ähnlich wie bei Taseys Interview lehnte er sich seltsam verkrampft mit dem Oberkörper vor, als wäre er mit einem Bein irgendwo am Rand festgenagelt.

»Den Auftakt der letzten Runde macht Adelina Kazembe – diese Aufgabe wird gleich einige von euch zutiefst verschrecken!«

Im Hintergrund erkannte ich Larry-Barry, der einen rechteckigen Kasten durch die Käfigöffnung schleuste. Dann verriegelte er die Glaskiste, genau wie bei Naresh. Adelina öffnete den Kasten und ein Tier, so groß wie ein Spatzenbaby, flog heraus. Aber es war kein Spatzenbaby, nein. Es surrte, schwirrte durch den Käfig und war schwarz-orange gestreift, wie ein Tiger. Auf das eine Exemplar folgten weitere, der ganze Käfig füllte sich mit den Viechern. Es kamen schier unendlich viele davon heraus, kein Ende in Sicht.

»Ich präsentiere: Die gefährlichste Hornissenart der Welt – die asiatische Riesenhornisse! Nach dem Spinnensarg hat Adelina nicht genug von gruseligen Insekten bekommen können, wie es scheint! Die Riesenhornisse fordert in Japan jährlich vierzig Tote und der Stich des Insekts ist dafür bekannt, äußerst schmerzhaft zu sein. Aber wer es mit Taranteln aufnehmen kann, der erträgt auch die summende Gesellschaft, was, Adelina?« Cody klopfte gegen das Glas, was die Hornissen noch aggressiver als sowieso schon machte. Doch Adelina scheute die Berührung mit den Insekten nicht, sie wischte eine Hornisse sanft von der Scheibe und klopfte lächelnd zurück.

»Wieso stechen sie sie nicht?«, rutschte mir heraus.

»Du klingst, als wolltest du das sehen, Jungchen«, bemerkte Philia. »Ganz einfach: Die Kleine zeigt Respekt. Tiere werden nur aggressiv, wenn du respektlos mit ihnen umgehst. Außerdem steht sie nur ruhig da, da denken die Hornissen, sie wäre ein Baum.«

»Bei dem Schwarm kommt sie da nicht ungestochen davon«, meinte Owen.

»Wir werden sehen!« Philia lächelte.

In diesem Moment betraten Jillian und die Wilsons den Speisesaal. Ohne zu zögern schlenderten sie zu uns herüber. »Bereit für den Abflug?«, fragte Codys Assistentin.

»Aber natürlich! Auf geht’s!« Enthusiastisch klappte Philia den Laptop zu und sprang vom Stuhl. War die wirklich schon über achtzig?!

»Halt, Moment!« Ich erhob mich ebenfalls. »Ich werde mitkommen!«

Jillian runzelte die Stirn. »Deine Aufgabe beginnt auch in Kürze – Barry wird dich abholen. Bitte hab etwas Geduld … «

Ich schüttelte den Kopf. »Nein, du verstehst nicht – Ich habe meine Meinung geändert. Ich möchte ebenfalls in den Vulkan springen. Ich will das Gleiche tun wie Tasey und Philia!«

Augenblicklich entgleiste Tasey das Gesicht. Das bestätigte mich in der Annahme, dass die Vulkan-Aufgabe der Jackpot sein musste.

»Lass es, Whitt!«, zischte Owen, doch ich ignorierte ihn.

»Kommt schon, ihr habt bestimmt noch einen freien Platz im Helikopter! Meinetwegen mach ich auch beides – den Vulkan und danach noch den Stuhl! Falls das eure bürokratische Ordnung dann weniger durcheinander bringt.«

»Vier Aufgaben sind gegen die Regeln, das wäre unfair gegenüber den anderen Teilnehmern«, sagte Jillian. »Tut mir leid, die Aufgaben standen von vorneherein fest. Der Contest basiert auf dem Prinzip, dass der kreativste Kandidat gewinnt. Du hättest dir früher eine originellere Aufgabe einfallen lassen sollen.«

Während der Predigt grinste Philia munter vor sich hin. Die Alte ergötzte sich an meiner Niederlage. Das konnte ich nicht auf mir sitzen lassen, und das musste ich auch nicht.

Owen rief mir noch irgendwas hinterher, aber ich hörte nicht zu. Wie von selbst trugen mich meine Beine aus dem Saal, die Treppen hoch. Ich musste nie wieder auf jemanden warten oder mich abhängig machen. Ich musste niemanden um Erlaubnis bitten. Nein. Ich lief. Den steilen Weg nach oben. Immerhin gab es nur einen einzigen Ort hier, an dem ein Helikopter landen konnte – und das war auf dem Dach.

Dort angelangt, bestätigte sich meine Vermutung. Der Pilot hockte bereits in der Maschine und zwei Assistenten mit Schnauzbart patrouillierten davor. Als hätten sie auf mich gewartet, grüßte ich die Männer und stieg in den Helikopter. Moustache eins glotzte mich etwas verwundert an, sagte aber nichts. Tja, wenn man so wirkte, als würde man irgendwo hingehören, dann gehörte man da auch hin. Der Pilot fragte mich sogar: »Und? Du springst in den Vulkan?«, woraufhin ich nickte und antwortete: »Ja, ich bade eh gern heiß.«

Der Schwindel flog erst auf, als Jillian mit Philia, Tasey und Owen im Schlepptau aufkreuzte – und Vinve. Was hatte den bloß aus dem Speisesaal gejagt? »Whitt! Komm da sofort raus!«, befahl Jillian und klang zum ersten Mal richtig fies. Mir jagte sie mit dem Tonfall trotzdem keine Angst ein.

»Nö!«, entgegnete ich und machte es mir in dem Sitz bequem.

»Whitt, jetzt verhalte dich nicht wie ein Kleinkind! Steig aus!«, brüllte Owen. Derweil kletterte Tasey ebenfalls in den Heli und half Philia hoch.

»Nope!«, erwiderte ich und verschränkte die Arme hinter dem Kopf.

Jillian knurrte wie ein wütender Schäferhund. Ich hätte fast gelacht, hätte sie nicht im Anschluss gesagt: »Okay, ich würde sagen: Leo, Elias – Schafft ihn da raus!«

Jetzt wurde es ungemütlich. Moustache eins und zwei kletterten herein und grabschten nach meinen Armen. Aber anders als heute Morgen konnte ich mich wehren. Ich trat Moustache eins mit voller Wucht in die Fresse. Er hatte wohl nicht kommen sehen, dass ich nicht zu den höflichen Schlägern gehörte, die abwarteten, bis der Gegner den ersten Hieb machte. Weit gefehlt. Nee, nee. Ich war eher so der Typ Arschloch.

Moustache zwei schreckte der Tritt zunächst ab, doch er schien mehr Angst vor Jillian zu haben, denn er hörte nicht damit auf, mich zu belästigen. Dafür erntete er ebenfalls meinen Fuß in seiner Magengegend. Moustache zwei stolperte aus dem Heli und kotzte über den Dachrand. Derweil schlug Owen nur kopfschüttelnd die Hände vor dem Gesicht zusammen, während Tasey und Philia sich so weit von mir wegquetschten, wie sie konnten.

»Tut euren Angestellten einen Gefallen und lasst mich einfach in den Vulkan springen. Ich meine, hey! Wenn ihr Glück haben, seid ihr mich dann für immer los!«, witzelte ich.

»Ich sage das ungern, aber er hat Recht. Dieser Scheiß-Sturkopf wird keine Ruhe geben, bis er seinen Willen hat … «, brummte Owen. »Und da er heute unsterblich ist, wird er alle kurz und klein prügeln, die ihm in die Quere kommen.«

Ich grinste meinen Bruder an. Endlich hatte er mich verstanden. »So ist es!«

Da machte Vinve plötzlich Anstalten, in die Maschine zu klettern. »Hey, was wird das?!«, entfuhr es mir.

»Ich will auch mit!«, meinte Vinve.

Jillian wirkte so überhaupt nicht begeistert. »Willst du etwa auch noch in den Vulkan springen?!«

»Ich bin ja heute unsterblich. Nichts bringt mich um!«, erklärte Vinve. »Mich hat sogar schon eine Schlange gebissen und die Haba-Dings-Das hab ich auch vertragen! Mein Stuhlgang war genauso weich wie sonst auch! Normalerweise bekomme ich von scharfem Essen Durchfall!«

So genau wollte das keiner von uns wissen, aber naja, zu spät. Jillian versuchte es auf die nette Tour: »Vinve, du kannst nicht in den Vulkan springen! Wir haben das doch besprochen, deine Aufgabe … «

Der Rollmops hob eine Hand in die Luft und unterbrach sie: »Halt! Ich will doch nicht in einen Vulkan springen. Ich bin ja nicht blöd!«

»Aber warum willst du denn sonst mit?!«, fragte ich ungläubig. Der wollte uns doch verarschen!

»Ich will zugucken. Und Philia hat doch den Laptop!«, erläuterte Vinve, und ich klatschte spontan meine Hand gegen die Stirn. Könnte bitte mal jemand Pillen gegen Schwachsinn erfinden?! Ich drehte meinen Kopf nach hinten, wo Philia und Tasey saßen, und stöhnte genervt: »Kannst du ihm bitte den Laptop geben?«

Philia grinste. »Nein.«

»Was heißt hier nein?!«, motzte nun Jillian von draußen.

»Nein heißt nein«, sagte Philia. »Ich gebe doch nicht mein einziges Mittel gegen Langeweile weg, bevor wir zwei Stunden lang durch die Gegend fliegen. Außerdem ist da mein Highscore im Solitär drauf gespeichert.«

Die Tür zum Dach schwang auf, denn wir hatten es geschafft: Unser ewiges Gequatsche hatte den Showmaster angelockt. Wie an einer Leine zog er Naresh hinter sich her – an einer sehr kurzen Leine. Als er sich näherte, erkannte ich, dass es sich um Handschellen handelte.

»Wollt ihr euch die Fesselspielchen nicht lieber fürs Schlafzimmer aufsparen?«

Cody ghostete mich und wandte sich an seine Assistentin. »Warum sitzen Whitt und Vinve im Helikopter?«

»Whitt will ebenfalls El Popo von innen kennenlernen, und Vinve ist … äh, einsam?«, antwortete sie ratlos. »Ich hab schon alles probiert.« Sie deutete auf Moustache eins und zwei, die abseits ihre Wunden leckten. Als Cody die dunkel anlaufende Delle im Gesicht von Moustache eins erkannte – das Vermächtnis meiner Schuhsohle – schüttelte er fassungslos den Kopf.

»Okay, der Tag ist mir heute eindeutig zu lang. Lass sie mitfliegen!« Er winkte ab.

»Was?!« Jillian stemmte die Hände in die Hüften.

»Es macht keinen Unterschied. Etwas mehr Sprit vielleicht, und wir brauchen noch zwei Seilwinden, aber sonst – lass sie machen. Wenn Whitt in den Vulkan springen will, soll er das tun.«

»Und was ist mit Vinves Aufgabe?« Jillian riss die Augen so weit auf – ich wartete bloß darauf, dass sie rauspurzelten und ihr vor die Pumps fielen.

»Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass Vinve freiwillig die Rasierklingen gegessen hätte. Ich bitte dich! Nach den letzten zwei Aufgaben müsstet du doch wissen, dass er alles macht, außer das, was er soll.« Mit der freien Hand zeigte Cody ihr den Vogel.

Yes! Ich jubelte innerlich, äußerlich zeigte ich meine Freude nur auf eine ganz bescheidene Art und Weise – nämlich, indem ich meine Brille mit dem Mittelfinger hochschob und dabei Jillians Blick fixierte.

»Aber – ich dachte … «, stammelte Jillian.

»Spielt keine Rolle mehr«, fiel Cody ihr ins Wort. »Tu mir bloß einen Gefallen.« Er griff mit der freien Hand in seine Sakkotasche und holte einen Schlüssel hervor. Damit schloss er die Handschellen auf. »Pass auf Naresh auf!«

»Du hattest den Schlüssel die ganze Zeit?!«, herrschte der Inder ihn an.

»Regel Nummer eins für Handschellen-Besitzer: Immer einen Zweitschlüssel parat haben!« Cody grinste und stopfte das Fesselspielzeug in die Tasche seines glitzernden Sakkos. »Ich würde sagen, es ist Zeit für den Abflug.« Obwohl Naresh ihn ziemlich gehässig angaffte, wagte der Showmaster es, die Hände auf seine Schultern zu legen und sich vorzubeugen. Er küsste ihn. Der Inder war größer als Cody, deshalb musste er sich auf Zehenspitzen stellen. Ich kam mir vor wie in einem schlechten Bollywood-Liebesdrama. Was geschah als Nächstes? Ein Kniefall? Ein Antrag? Eine Blitz-Hochzeit?

Shouta

Itch – Nothing But Thieves

Er konnte gar nicht ausdrücken, wie sehr die Familie Wilson ihn enttäuscht hatte. Aber das musste er auch gar nicht. Er musste nur leiden. Das war das, was Shouta am besten konnte. Und heute würde er sein Leid auf das größtmögliche Maximum treiben. Er befand sich auf dem Parkplatz vor der Fabrik, die Ärzte checkten sein Blut und Codys Leute klärten einige Dinge mit dem Besitzer der Manufaktur ab, damit es losgehen konnte.

Wie erwartet stellte sich heraus, dass Shouta einwandfrei heilte. Drei Ärzte und vier Kamera-Männer begleiteten ihn in die Fabrikhalle zu den Schmelzöfen. Es war klar, worauf Immortal Experiences Prioritäten setzte. Aber das störte Shouta nicht. Diese Firma war es, die durch Schmerz seine Schmerzen linderte.

Obwohl er nicht wollte, wanderten seine Gedanken zu Paisleigh zurück. Jetzt, da sie fast gestorben war, hatten die Wilsons zum Teil das bekommen, was sie verdienten. Sie hatten einen Einblick in Shoutas Leben bekommen.

---ENDE DER LESEPROBE---