Der Weg des Meisters - Christian Bischoff - E-Book

Der Weg des Meisters E-Book

Christian Bischoff

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Beschreibung

Aus der Reihe 'MEISTERWERK LEBEN' Dieses Buch ist keine Anleitung, wie Du noch schneller immer mehr Ziele erreichst. Der Weg des Meisters beschreibt den lebenslangen Pfad, wie Du etwas Einmaliges aus Deinem Leben machst. Die tägliche Belohnung ist Erfolg, Glück und Erfüllung, weil Du Deinem Herzen folgst und Schritt für Schritt vorankommst. Im Leben geht es nicht darum, Ziele zu erreichen, um glücklich zu sein, sondern glücklich Ziele zu erreichen. Lass Deine persönliche Vision Wirklichkeit werden. Realisiere Deine Träume. Lebe Dein Leben nach Deinen Vorstellungen. Mach Dein Leben zum Meisterwerk!

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Seitenzahl: 220

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Über den Autor 

Grundsätzlich hat jeder Mensch eine Eigenverantwortung für sich und sein Leben. Das große Ziel von Christian Bischoff ist es, Menschen zu helfen, ein selbstbestimmtes und erfolgreiches Leben zu führen. Dafür ist selbständiges Denken und Handeln entscheidend.

 

Christian Bischoff zeigt, wie man mit umsetzbaren Strategien und dem richtigen Wissen in allen Lebensbereichen Erfolg, Glück und Erfüllung realisiert.

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MEISTERWERK LEBEN – Impulse für ein außergewöhnliches Leben:

www.christian-bischoff.com

EINLEITUNG

 

Mach Dein Leben zum Meisterwerk

 

Lieber Leser, liebe Leserin,

 

vielen Dank, dass Du mein Buch «Der Weg des Meisters» gekauft hast. Es hilft Dir, Deine Lebensziele zu definieren und konsequent umzusetzen. Du lernst, den Weg des Meisters zu beschreiten, der geduldig und ausdauernd seine Visionen verwirklicht. Der Meister findet Freude und Erfüllung überall auf dem Weg zum Ziel, nicht nur beim bloßen Überschreiten der Ziellinie.

«Der Weg des Meisters» ist Dein Coaching für mehr Ausdauer beim Verwirklichen Deiner großen Lebensträume. Lebe Deine Träume! Sei glücklich! Dafür bist Du auf dieser Welt. Mach die Welt ein Stück besser durch Deine Ideen, Wünsche, Visionen.

Meinen eigenen «Weg des Meisters» habe ich darin gefunden, Menschen zu motivieren. Ich liebe es, auf der Bühne zu stehen und die Augen meiner Zuhörer zum Leuchten zu bringen. Weil ich ihnen den Mut gebe, ihrer inneren Stimme zu folgen. Ich liebe es, Bücher wie dieses hier zu schreiben, mit denen ich Menschen wie Dir zur Seite stehen kann auf dem Weg zu einem erfüllten Leben.

Deshalb habe ich die «MEISTERWERK LEBEN»-Reihe entwickelt. Sie bietet Dir ein passendes Coaching für jeden Lebensbereich, in dem Du vorankommen möchtest.

In der Pyramide siehst Du alle Themenfelder, die Dein MEISTERWERK LEBEN ausmachen. Zu jedem Baustein der Pyramide gibt es von mir ein Produkt (oder es ist gerade in der Entwicklung). Wähle den Baustein, der Dich am meisten interessiert. Es wird immer der richtige für Deine aktuelle Lebenssituation sein. Dein Unterbewusstsein leitet Dich intuitiv.

 

Mit der Wahl dieses Buches hast Du entschieden, dass Du Dich mit der Ausdauer auseinandersetzen möchtest. Vielleicht wünschst Du Dir mehr davon. Oder Du hast genügend Ausdauer und wünschst Dir mehr Freude bei der täglichen Umsetzung Deiner Schritte hin zum Meisterwerk. In beiden Fällen ist «Der Weg des Meisters» das richtige Buch für Dich.

 

 

Pyramide MEISTERWERK LEBEN 

 

 

Viel Spaß beim Lesen und viel Erfolg auf Deinem Weg.

 

Folge immer Deinem Herzen,

 

Dein

JEDER KANN EIN MEISTER WERDEN – AUCH DU!

 

Ich habe drei Fragen an Dich:

Möchtest Du im Leben erfolgreich sein?  

Möchtest Du glücklich sein? 

Möchtest Du ein erfülltes Leben führen?

 

Ich weiß, was Deine Antwort auf diese drei Fragen ist: JA, JA und JA! Denn Erfolg, Glück und Erfüllung wünscht sich jeder Mensch in unserer westlichen Gesellschaft, sobald die Grundbedürfnisse wie Essen und Überleben gesichert sind. Wir streben alle nach Erfolg, Glück und Erfüllung. 

Die meisten Menschen sind sich dieser drei inneren Wünsche nicht bewusst. Das ist der Grund, warum sie ein Leben lang unzufrieden sind und den Sinn ihrer Existenz nicht greifen können. 

Keiner bringt Dir bei, warum Du wirklich auf dieser Welt bist: um ein erfolgreiches, glückliches und erfülltes Leben zu führen. Deine Zeit ist viel zu wertvoll, um ein Leben lang nur hart zu arbeiten und etwas zu tun, was Dich nicht wirklich erfüllt. Findest Du nicht auch?

«Im Leben geht es nur darum, dass Du erfolgreich, glücklich und erfüllt bist.»

Viele Menschen möchten erfolgreich, glücklich und erfüllt sein, doch können diese drei Zustände nicht definieren, weswegen sie sie auch nicht erreichen. Daher definieren wir gleich zu Beginn die Wörter Erfolg, Glück und Erfüllung:

Definition «Erfolg»

 

Erfolg ist der konsequente Weg zu einem persönlichen Ziel.

 

Erfolgreich bist Du, sobald Du Dich bewusst auf den Weg zu einem selbst gesetzten Ziel machst.

 

 

Mit dieser Definition erschaffst Du zwei essentielle Grundlagen:

Erstens, kein Mensch kann Dir vorschreiben, wann Du erfolgreich bist. Weil es Dein PERSÖNLICHES Ziel ist, das Du Dir setzt. Daher bedeutet Erfolg für jeden Menschen etwas anderes. Der eine möchte Sportler werden, der nächste Musiker, ein Dritter will als Abenteurer die Welt erkunden. All dieses Streben ist richtig, sobald es Dein PERSÖNLICHES ZIEL ist, das innerlich aus Dir heraus kommt und Dir nicht von einem anderen Menschen aufgezwungen wurde. 

Zweitens, erfolgreich bist Du nicht erst, wenn Du das Ziel erreichst, sondern sobald Du Dich konsequent auf den Weg zu Deinem Ziel machst. Erfolg ist niemals ein Ziel.

Erfolg ist der Weg zu Deinem Ziel. Du begibst Dich täglich auf den Weg Deines Lebens, Deiner Träume, Wünsche und Ziele. Ein Ziel solltest Du Dir nie setzen um des Zieles willen, sondern um diese zwei Fragen zu beantworten:

In was für einen Menschen möchte ich mich entwickeln?

Was für eine Persönlichkeit möchte ich eines Tages sein? 

 

Deine Definition von Erfolg ist entscheidend für Deinen inneren Seelenfrieden. Unsere Gesellschaft suggeriert Dir täglich, es geschafft zu haben:

«… wenn Du die Beförderung bekommen hast!»

«… wenn Du das große, teure Auto besitzt!»

 

Was für ein erbärmliches Leben ist das. Du würdest Dich Dein Leben lang verausgaben und ein Ziel nach dem anderen jagen, um eines Tages tot umzufallen mit dem Gefühl, es nie «geschafft» zu haben. Das nennt man Hamsterrad. Nein, sobald Du konsequent an Deinem persönlichen Ziel, Deinem Traum, Deinem Wunsch oder Deiner Vision arbeitest, bist Du erfolgreich. Lass Dir von niemandem etwas anderes einreden! 

Das Schlüsselwort dabei lautet: «konsequent». Du kommst nicht voran, wenn Du heute a, morgen b, übermorgen c und in drei Tagen mal wieder ein bisschen a und b machst. Du verlierst Dich auf diesem Weg! Setz Dir lieber ein klares Ziel und bleib dran. Konsequent heißt, TÄGLICH etwas zu tun. Wenn Du heute nichts für Dein Ziel getan hast, hast Du einen Tag «Urlaub» gemacht. Wer zu viel «Urlaub» macht, braucht sich nicht zu wundern, dass er im Leben nie dahin kommt, wo er hinwill.

 

Definition «Glück»

 

Glück ist ein Gefühl, das Du jederzeit selbst erschaffst.

 

Glück passiert nicht, Glück ist in Dir. Du kannst Dich jede Sekunde glücklich fühlen. Indem Du Dir bewusst machst, wie schön das Leben ist, was Du alles im Leben (erreicht) hast und wie gut es Dir geht. Das Glück musst Du nicht jagen. Das Glück ist bereits hier – in Dir. Entscheidend ist, Deinen Fokus richtig zu lenken, um Dein tägliches Glück wahrzunehmen.

Definition «Erfüllung»

 

Erfüllung spürst Du, wenn Du Deinen Lebenssinn verwirklichst. 

 

Du fühlst Dich innerlich erfüllt, sobald Du Deinen Lebenssinn klar definiert hast und mit Deinen Handlungen und Taten täglich auslebst. Deine Ziele sind nichts anderes als ein Vehikel, mit dem Du Deinen Lebenssinn umsetzt. Jetzt denkst Du Dir: Ich kenne meinen Lebenssinn nicht.

Es ist ganz einfach: Sinn passiert nicht – Sinn gibst Du Dir selbst! Deinen Lebenssinn kannst Du vollkommen frei festlegen und jederzeit beliebig verändern.

 

Mit diesen drei Definitionen hast Du einen klaren Kompass für Dein Leben. Gleichzeitig verdeutlichen sie, dass Erfolg, Glück und Erfüllung nichts sind, das man von heute auf morgen erreicht. Sie liegen auf dem Weg Deiner Lebensreise. Nicht erst, wenn Du am Ziel bist. 

Im Leben geht es darum, ein eigenes Meisterwerk zu erschaffen – nicht die Kopie von jemand anderem zu sein. Sobald Du Dein eigenes Meisterwerk kreierst, kommen Erfolg, Glück und Erfüllung automatisch zu Dir. Was ist ein Meisterwerk?

 

Definition «Meisterwerk»

 

Ein Meisterwerk ist ein qualitativ herausragendes Ergebnis, das Vorbildcharakter für andere hat.

 

Meister sind Menschen, die ihr persönliches Ding gemacht haben. Sie sind ihren Weg gegangen. Meister nutzen ihre Stärken. Sie vertrauen ihrer Intuition. Sie machen das, was sie mit Spaß und Freude erfüllt. Das tun sie so lange, bis sie eines Tages richtig gut sind. Dabei ist vollkommen egal, was sie tun und ob andere das gut oder schlecht finden. Solange diese Sache legal ist und der Menschheit dient, ist sie in Ordnung. Einige von ihnen werden so gut in ihrem Bereich, dass sie einer breiten Masse in der Öffentlichkeit bekannt sind. 

 

Denk an die Spieler unserer Fußball-Nationalmannschaft.  

Dirk Nowitzki. 

Steve Jobs.  

Mutter Teresa. 

Dies sind bekannte Namen. Du musst nicht bekannt werden, um ein Meister zu werden. Laut Studien haben die Menschen unserer Gesellschaft am meisten Respekt vor Leuten, die anderen selbstlos dienen und die Welt ein bisschen besser hinterlassen – egal, ob sie damit im Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit stehen oder nicht. 

 

Jeder kann den Weg des Meisters gehen –

DU auch!

Es ist egal, wie viel oder wie wenig Talent Du hast!  

Glaub an Dich, Du kriegst das hin!

 

Der Weg zum Meisterwerk steht Dir immer offen. Und das Beste: Die Sache, in der Du ein Meister werden möchtest, kannst Du Dir selbst aussuchen!

DAS GRUNDWISSEN

Wie der Pfad des Meisters aussieht

 

 

Es gibt den schönen Motivationssatz:

«Du kannst alles schaffen im Leben.»

Dieser Satz klingt gut, verleiht Menschen Kraft und Zuversicht, doch er entspricht leider nicht der Wahrheit.

 

Die Wahrheit ist:

Du kannst im Leben nur in EINER Sache RICHTIG gut werden!

Das Leben ist zu kurz, Du hast zu wenig Zeit und zu wenig Energie, um in zwei, drei oder noch mehr Sachen absolute Meisterleistungen zu vollbringen. Ein Blick auf bekannte Persönlichkeiten genügt: 

Bill Gates, Steve Jobs, Mutter Teresa, Angela Merkel … Nimm, wen Du möchtest. Diese Menschen sind alle für EINE Sache bekannt. Sie sind in EINER Sache richtig gut geworden. Sie haben diese EINE Sache gemeistert und ein Meisterwerk geschaffen, für das sie nun weltbekannt sind. 

Wie haben sie das gemacht?

 

An einer Stelle in meinen Live-Events sage ich häufig zu den Teilnehmern:

«Bitte legen Sie Ihre Hand an die Wange.»

Dies bitte ich Dich nun auch zu tun. Bitte lege Deine Hand an die Wange.

Mach es bitte …!

Lass Deine Hand für ein paar Sekunden an der Wange und mach Dir Folgendes bewusst: Was Du gerade getan hast und was für Dich wie das Normalste der Welt aussieht, ist in Wirklichkeit eine grandiose Meisterleistung. Du hast eine Leistung vollbracht, die Dich als Baby vollkommen überfordert hätte und für die Du mehrere Jahre gebraucht hast, um sie zu lernen und zu beherrschen. Viele einzelne Lernschritte und Verhaltensmuster galt es, Dir anzueignen, bevor Du zum ersten Mal in Deinem Leben Deine Hand an die Wange legen konntest. 

Du bist als Baby auf die Welt gekommen und musstest in den ersten Monaten zunächst einmal lernen, die eigenen Hände zu koordinieren.

Zu allererst ging es darum, herauszufinden und zu verstehen, dass diese beiden Hände Deine eigenen sind. Jedes Baby braucht mehrere Monate, bis es versteht, dass diese Arme nicht nur da hängen, sondern dass es sie auch bewusst bewegen und steuern kann. 

Die nächste Aufgabe bestand darin, den eigenen Körper und seine Funktionen kennenzulernen. Was habe ich hier alles an mir und wie «funktioniert» das denn? Ich versichere Dir, dass Du als Baby mehrmals mit Deinen beiden Händen aneinander vorbeigeschlagen hast, wenn Du sie eigentlich zusammenklatschen wolltest. So langsam hast Du auf unbewusster Ebene ein Gefühl für Deinen Körper und seine einzelnen Bestandteile bekommen. Du hast gelernt, sie miteinander zu koordinieren. Du warst schon ein Dreivierteljahr alt, als Du zum ersten Mal bewusst die Hände zusammenklatschen konntest. Nächster Schritt war die Entwicklung des eigenen ICH, zu verstehen, diese Hände, dieser Kopf, diese Füße, diese Wange gehören zu mir. Es ist «meins». Das ist mein Körper. Das bin ich. Jedes Baby schaut sich monatelang im Spiegel an, bis es mit etwa 15 Monaten wirklich und bewusst versteht, dass dies das eigene Spiegelbild ist. Das ICH muss erst entwickelt werden.

Nächste Lernphase war, Bewegungen zu imitieren. Du hast Deinen Eltern zugeschaut, was sie so machen, und versucht, es nachzumachen. Gleichzeitig hat sich Dein Gehirn entwickelt. Du musstest eine Sprache verstehen. Du konntest nicht von Beginn an Worte verstehen, diese Fähigkeit musste erst ausgebildet werden. Es hat lange gedauert, bis Deine Eltern zu Dir etwas gesagt haben und Du zum ersten Mal bewusst verstanden hast, dass sie mit Dir reden. Nun galt es, die Sprache und deren Bedeutung in Einklang zu bringen. Du hast Dich zum ersten Mal auf Deine eigenen Beine gestellt und bist ein paar Schritte gegangen. Mama und Papa haben vor Freude geschrien. Langsam hast Du begonnen zu verstehen, dass Mama und Papa sich gerade freuen, weil Du Deine ersten Schritte machst. Danach hast Du angefangen zu imitieren, was Deine Eltern machen. Mama putzt sich die Zähne. Du wolltest mithelfen. Papa macht Gymnastik, Du hast versucht, seine Turnübungen nachzumachen. Erst dann begann so allmählich das spielerische Lernen. Du kennst das Spiel, Mama fragt: Wo ist denn die Nase? Wo ist der Mund? Wo sind die Ohren?

Dies wäre nun der früheste Zeitpunkt gewesen, dass Du zum ersten Mal bewusst Deine Hand an die Wange hättest legen können!

 

Du merkst: Diese Tat ist eine wahre Meisterleistung, für deren Vollbringung Du etliche Lernschritte und einzelne Teilentwicklungsstufen bewältigen musstest, bevor es wirklich so weit war.

 

Zudem verlief diese Lernphase nicht gleichförmig. Es gab Phasen des schnellen Fortschritts und Phasen der absoluten Stagnation, in denen gar nichts vorwärts zu gehen schien. Jeder Elternteil kennt das. Du fragst Dich wochenlang: Wann fängt mein Kind denn endlich an zu krabbeln? Wann kann es gehen? Alle Kinder können schon gehen, nur meins nicht. Wann spricht es denn endlich die ersten Worte? Unbewusst beginnst Du bereits zu zweifeln, ob mit Deinem Kind alles in Ordnung ist, weil andere gleichaltrige schon längst laufen oder sprechen können. Dann plötzlich beginnt Dein Kind innerhalb kürzester Zeit durch die Wohnung zu tapsen, und alles ist in Ordnung. Vielleicht fängt Dein Kind auch von einem Tag auf den anderen an zu sprechen. Nicht einzelne, unverständliche Wörter, sondern gleich ganze Sätze … die grammatikalisch auch noch richtig sind!

 

Dies ist ein Beleg für die individuelle Lernkurve jedes Menschen. Nachdem Du lange Zeit das Gefühl hattest, Dein Kind stagniert in seiner Entwicklung, kommt über Nacht ein riesiger Fortschritt. Ein absoluter Durchbruch. 

 

Es ist eine wahre Meisterleistung, die eigene Hand an die Wange zu legen, weil Du lange dafür gebraucht hast, solch einen komplexen Vorgang zu erlernen.

Für Dein Leben bedeutet das im Rückschluss Folgendes:

Du kannst nur in EINER Sache im Leben ein Meister werden, weil diese eine Kunst aus unzähligen kleinen und großen Teilschritten besteht, wie die Hand an die Wange zu legen. Vielleicht kommt irgendwann noch eine zweite Sache hinterher – mehr auch nicht.

 

 

Denke an das Klavierspielen. Oder das Kunstturnen. Kite-Surfen. Ein Unternehmen zu führen. Kinder großzuziehen. Alles Fähigkeiten, die sich aus Tausenden, wenn nicht Millionen kleinen Fähigkeiten zusammensetzen. 

 

Der Pfad zum Meisterwerk, der Weg des Meisters steht JEDEM offen. Wenn Du in vielen Einzelschritten lernen kannst, Deine Hand an die Wange zu legen, dann kannst Du auch lernen, Klavier oder Tennis zu spielen, ein Flugzeug zu fliegen, ein Segelboot durch die Weltmeere zu lenken, selbständig zu sein, ein Unternehmen aufzubauen, Bergsteiger zu werden, Fotograf zu sein, Dich als Fernsehgesicht zu etablieren, einen eigenen Verlag zu gründen, etwas zu erfinden, ein Patent anzumelden, Vorträge zu halten, ein Buch zu schreiben, Regisseur zu werden, ein Filmskript zu entwickeln, Schauspieler zu sein, kranken Menschen zu helfen, eine Stiftung zu gründen, einen Marathon zu laufen, kerngesund und voller Energie zu sein … 

 

Was auch immer Dein Traum, Dein Wunsch oder Dein Ziel ist – es ist keine übermenschliche Kunst, diese Sache Wirklichkeit werden zu lassen. Du kannst es lernen.

Entscheidend ist, dass Du bereit bist, den Weg des Meisters zu gehen, und nicht von heute auf morgen Ergebnisse erwartest. Denn Erfolg, Glück und Erfüllung stellen sich nicht über Nacht ein. Es ist ein langer Weg und eine besondere Art, durchs eigene Leben zu reisen. 

Deine Möglichkeiten im Leben sind auf den ersten Blick unendlich und endlos. Die Herausforderung besteht darin, dass Du DEIN Ding findest und durchziehst. Denn Du hast verstanden:

Du kannst nicht ALLES im Leben schaffen. In der Realität kannst Du nur in EINER Sache richtig gut werden. Wenn Du jung anfängst, kannst Du vielleicht noch eine zweite Sache hinterherschieben, die sich aus der ersten Sache entwickelt. Mehr aber auch nicht.

Wie sieht der Weg des Meisters nun aus?

 

Schauen wir uns an, wie er NICHT aussieht. In den Köpfen von Menschen gibt es drei idealisierte Wege zum Erfolg. Weg eins sieht so aus:

 

 

 

Sie glauben, Erfolg ist ein konstanter und stetig gerader Weg nach oben. Jeden Tag geht es ein bisschen höher und weiter auf dem Weg zum Ziel. Wöchentlich kommt der ganz große Traum ein deutliches Stück näher. In kürzester Zeit wollen sie in Siebenmeilenstiefeln mit raumgreifenden Schritten auf ihre ganz große Lebensvision zumarschieren. Ohne Rückschläge, ohne Tiefen, ganz ohne Konflikte. 

Einfach spielend leicht im Zeitraffer. So, wie im Fernsehen.

 

Wiederum andere Menschen glauben, der Weg zum Erfolg sähe so aus: 

 

 

Für sie ist das Leben eine einzige Aneinanderreihung unterschiedlicher Höhepunkte. Wenn Du den einen erreicht hast, holst Du ganz kurz Luft, atmest ein bisschen durch, ehe Du mit Vollgas auf den nächsten Höhepunkt zusteuerst. Nur nach dem Genuss eines Gipfels, eines neuen Allzeithochs, gibt es mal einen kurzen «Hänger», denn selbst Superman braucht zwischendurch etwas Entspannung. Der Abstand zwischen den einzelnen Höhepunkten ist nicht besonders groß, denn: Was Du Dir heute in den Kopf setzt, kannst Du morgen schon haben. Rückschläge gibt es auf diesem Weg nicht, wozu auch? Höchstens mal ein ganz kurzzeitiges horizontales Fortschreiten. 

 

Am falschesten ist diese Vorstellung vom Weg zum Erfolg:

 

 

Ohne Zeitaufwand gleich vom Level des Anfängers auf die Stufe des Meisters zu springen, ist illusorisch. Es klappt bei niemandem, sei er noch so talentiert, mal ein paar Stunden zu üben, und dann sofort große Erfolge zu feiern.

 

 

In den Köpfen der allermeisten Menschen muss der Pfad zum Erfolg, der Weg zu ihrem Meisterwerk eine der drei gezeigten Formen haben. Zumindest wünschen sie sich, auf diese Art ihre Träume und Ziele für das eigene Leben zu verwirklichen. Doch nichts könnte weiter von der Realität entfernt sein als das.

 

In Wirklichkeit sieht der Weg des Meisters, sein Pfad zum Meisterwerk IMMER so aus:

 

 

Dieser Kurvenverlauf mag Dich überraschen, doch ich habe es in der Praxis noch nie anders erlebt. Der Weg des Meisters verläuft in relativ kurzen, häufig steilen Fortschritts- und Anstiegsphasen, ehe Rückschläge folgen und dann ein langer Zeitraum der gefühlten Stagnation eintritt. Erst anschließend geht es weiter bergauf und Du machst wieder einen signifikanten Leistungssprung nach vorne. Dein Können nimmt mess- und wahrnehmbar zu. Du hast sogenannte «Durchbrüche», das heißt, Du schaffst etwas, das Du vorher noch nie geschafft hast. Du kommst auf ein neues Level. Just in dem Moment, wenn Du meinst, jetzt ginge es nur noch weiter steil nach oben, kommen jedoch unerwartete Rückschläge, Niederlagen oder sogar leichte Abwärtsphasen, ehe Du Dich wiederum einem langen Zeitraum der gefühlten Stagnation gegenübersiehst. 

Auffallend ist dabei, wie lang die Zeitachse in dieser Grafik ist. Stell Dir diese Grafik nun sehr weit verlängert nach rechts vor, und Dir wird bewusst, dass Du eines Tages beim Fortschritt ganz oder zumindest sehr weit oben ankommen wirst. Zeitlich gesehen geht das jedoch nie so schnell, wie wir uns zu Beginn einbilden. Wahre Meister machen ihre Sache seit über zehn Jahren, häufig sogar über Jahrzehnte, ehe sie ihr Leistungslimit erreichen. Deswegen sind viele erst richtig, richtig gut, wenn sie über 40 Jahre alt sind. Du wirst nicht mit 25 Bundeskanzler. Du wirst nicht mit 20 ein Topunternehmer. Du bist nicht mit Ende zwanzig der Beste auf Deinem Gebiet. 

Die meisten Menschen ÜBERSCHÄTZEN, was sie in einem Jahr erreichen können und UNTERSCHÄTZEN völlig, was sie in zehn Jahren erreichen können. In zehn Jahren kannst Du auf den Olymp kommen! Wenn Du die Ausdauer, Hartnäckigkeit, Geduld, Zähigkeit und Langfristigkeit im Handeln dafür hast. 

Natürlich gibt es Ausnahmen. Die bestätigen die Regel. Die große Altersausnahme ist der Profisport. Allein wegen der körperlichen Beschränkungen musst Du ganz klein anfangen und mit Anfang 20 richtig gut sein, um ein Großer zu werden. Doch auch die arbeiten seit über zehn Jahren an ihrer Sache. 

 

 

Bei der Grafik auf der linken Seite handelt es sich um eine idealisierte Darstellung. In Wahrheit können die einzelnen Phasen länger beziehungsweise kürzer sein. In Zeiten der Stagnation kann es auch mal leicht oder überraschend schnell nach oben oder unten gehen. Das Leben ist kein Idealzustand, der perfekt vorausplanbar ist. Dein Leben ist individuell. Diese Grafik macht Deinem Bewusstsein klar, wie der Weg des Meisters in der Realität aussieht. Damit kannst Du die Illusion vom schnellen Erfolg ablegen. Die meiste Zeit verbringt der Meister im Seitwärtsgang, einer Phase, in der keine wahrnehmbare Entwicklung zu erkennen ist. 

 

Wenn wir uns die Grafik noch einmal anschauen, fällt auf, dass die idealisierte Form aus drei Phasen und einem immer wiederkehrenden Schlüsselereignis besteht:

 

 

Diese drei Phasen sind

• die Fortschrittsphase, 

• die Rückschrittsphase und 

• die Stagnationsphase. 

 

Ziemlich am Höhepunkt jeder Fortschrittsphase kommt häufig ein immer wiederkehrendes Ereignis: Du rennst gegen eine Wand.

 

 

Es gibt zwei Arten, wie Menschen lernen. Wir können geistiges Wissen ansammeln und praktisch durch Handeln lernen. 

In der Schule und an der Universität ging es größtenteils darum, theoretisches Wissen anzuhäufen. Dies hast Du gemacht, indem Du Dich an den Schreibtisch gesetzt und gelernt hast, bis das gewünschte Wissen abrufbereit in Deinem Kopf war. Der Mensch erwirbt geistiges Wissen durch Lernen.

 

Wir können jedoch auch Verhaltensmuster, Bewegungsabläufe und Routinen erlernen. Dies ist das Lernen, von dem wir in diesem Buch sprechen, denn egal, welche Fähigkeit Du Dir aneignen möchtest, auf dem Weg zum Meisterwerk geht es immer primär darum, das Richtige richtig zu tun. Egal, was Du lernen möchtest: Klavier oder Tennis zu spielen, ein Flugzeug zu fliegen, ein Segelboot durch die Weltmeere zu lenken, selbständig zu sein, ein Unternehmen aufzubauen, Bergsteiger zu werden, Fotograf zu sein, als Fernsehgesicht zu arbeiten, einen eigenen Verlag zu haben, etwas zu erfinden, ein Patent anzumelden, Vorträge zu halten, ein Buch zu schreiben, Regisseur zu werden, ein Filmskript zu entwickeln, Schauspieler zu sein, kranken Menschen zu helfen, eine Stiftung zu gründen, einen Marathon zu laufen oder kerngesund und voller Energie zu sein … 

Du brauchst dafür natürlich das richtige Wissen, doch Wissen alleine reicht nicht. Es geht darum, dieses Wissen in Verhaltensmuster, Bewegungsabläufe und Routinen umzusetzen und zu automatisieren. Du musst das Richtige richtig tun. Du brauchst Können und Fähigkeiten. Diese Fähigkeiten erwirbst Du nur durch Training. Du kennst das aus dem Sport: Nur ein Fußballer, der im Leben Tausende von Elfmetern geschossen hat, ist ein guter Elfmeterschütze. Du musst Dinge üben, üben, üben und immer wieder üben. 

 

 

Bestimmt hast Du im Leben schon einmal ein neues Hobby angefangen. Nehmen wir an, Du spieltest als Jugendlicher Klavier. Was ist ab diesem Tag passiert?

Du begannst mit dem Klavierunterricht. Innerhalb kürzester Zeit hast Du von Deinem Klavierlehrer die ersten Bewegungsabläufe übernommen und geübt, hast im Zeitraffer gelernt und warst sofort in der steilen Aufwärtsbewegung der ersten Fortschrittsphase. Schnell bist Du besser geworden. Vielleicht hast Du Dir am Anfang sogar gedacht: Hey, das ist ja gar nicht so schwer. Vor allem, wenn Du voller Euphorie bei der Sache warst, wird es Dir ganz sicher so ergangen sein. 

Du bist schnell besser geworden. Doch schon bald liefst Du das erste Mal «voll gegen die Wand». Es kam der Zeitpunkt, an dem Du etwas auf einmal nicht mehr beim ersten Üben konntest. Es gab Tastenkombinationen und Spielmuster, die für Dich viel zu komplex waren. Auch nach mehreren Versuchen konntest Du sie nicht ansatzweise realisieren. Vielleicht bist Du auch in Form eines schweren Rückschlags gegen die Wand gelaufen. Du solltest Deinem Lehrer zum ersten Mal vor der Gruppe ein Klavierstück vorspielen, und das ging deutlich schlechter als erwartet.

Da stand sie nun also, die WAND, durch die es für Dich in diesem Moment kein Durchkommen zu geben schien. Viel schlimmer noch: Diese Wand wurde begleitet von einer Phase des Rückschritts. Auf einmal hattest Du nicht nur das Gefühl, nicht mehr besser zu werden, sondern sogar schlechter. Immer, wenn Du am Klavier saßt, warst Du der Meinung, dass Du die gleiche Melodie letzte Woche deutlich besser gespielt hast. Du hast Dich gewundert, was hier los ist. Doch es kam noch «schlimmer»: Die lange Phase der Stagnation begann. Du glaubtest, auf der Stelle zu treten. Egal, wie viel Du geübt hast, Du kamst subjektiv gefühlt keinen einzigen Zentimeter vorwärts. Das gleiche Klavierstück spieltest Du immer wieder, doch es wurde nicht besser. Du hast es nicht geschafft, Deine eigene Virtuosität in die Melodie mit einzubringen. Ein guter Freund, der seit 30 Jahren als Musiklehrer an einem Gymnasium tätig ist, sagte einmal zu mir: «Diese Stagnationsphase kann sechs bis zwölf Monate dauern. In dieser Zeit hat der Schüler das Gefühl, auf der Stelle zu treten.» 

In dieser Zeit des Frusts und subjektiven Stillstands kommt für jeden von uns die Phase der Entscheidung. Jedes Mal, wenn Du etwas Neues lernen willst und Dich in der ersten Stagnationsphase befindest, wirst Du eine von vier Entscheidungen treffen: 

 

 

a) Aufgeben: 

Du wirfst das Handtuch, weil diese Sache wohl doch nicht das Richtige für Dich ist.

 

b) Akzeptieren: 

Du betreibst diese Sache einfach nur noch «zum Spaß» weiter, weil Du eh kein Talent hast, da Du keine Fortschritte mehr machst. Nehmen wir das Golfspiel: Weil es Dir weiterhin Spaß macht, spielst Du in unregelmäßigen Abschnitten mit gleich schlechten Freunden, in der Freizeit und als Zeitvertreib. 

 

c) Besessen trainieren:

Mit Wut im Bauch und wie vom Teufel besessen erhöhst Du Deine Trainingsintensität und -anstrengung, um schneller besser zu werden und dieser unangenehmen Stagnationsphase zu entkommen. Du bist ein Kämpfer, der Stillstand hasst und Niederlagen verteufelt. Deswegen strengst Du Dich noch mehr an. 

 

d) Fokussiertes Training: 

Du übst täglich seelenruhig im Stile eines Meisters weiter, machst Dein Ding und wartest mit aller Geduld, bis die nächste Fortschrittsphase kommt. Dein Wissen um den Weg zum Meisterwerk gibt Dir die Gewissheit und innere Ruhe, dass Deine nächste große Fortschrittsphase garantiert kommen wird. 

 

Die ersten drei Reaktionen werden Dir nie die Möglichkeit eröffnen, langfristig auf dem Weg des Meisters zu wandeln. Sie werden Dir nie ermöglichen, ein Meisterwerk zu schaffen.