Der Zucker und das Salz des Lebens - C.P. Garrett - E-Book

Der Zucker und das Salz des Lebens E-Book

C.P. Garrett

4,7

Beschreibung

Andrea lebt in einer scheinbar perfekten, harmonischen Beziehung. Es gibt nur einen einzigen, aber umso wichtigeren Bereich, in dem sie mit ihrem Partner Konrad nicht übereinstimmt. Die heißen, tabulosen Chats mit einem Unbekannten bringen Andreas verdrängte Sehnsüchte an die Oberfläche und machen ihr das ganze Ausmaß ihres Dilemmas bewusst. Hat ihre Liebe ohne befriedigenden Sex überhaupt eine Chance? Der erotische Roman greift das Tabuthema Impotenz auf und wie sie sich auf eine Beziehung auswirkt. Die Fortsetzung ist "Honig und Chili" Von der Autorin sind außerdem erschienen: "A Groupie's Dream" - erotische Kurzgeschichte "NINA" - erotischer Roman Die Autorin schreibt unter dem Pseudonym Isabella Lovegood Romane mit viel Herz und liebevoller Erotik. NEU: "Mallorca-Erotic-Romance"-Reihe "Ich, du und sie" - Band 1 "Wir drei für immer" - Band 2 "Zitronenblütenküsse und Lebkuchensterne" - Band 3 Band 4 erscheint voraussichtlich im April 2019 "Nachhilfe für die Liebe" "Zweite Chance für Lust und Liebe" "Hot Holiday Lovers" - erotischer Roman Zimmer frei für die Liebe-Reihe: "Heiße Küsse für das Christkind" (Band 1) "Ein Koch zum Verlieben (Band 2) "Die Liebe kommt in Gummistiefeln" (Band 3) "Liebe ist kein Computerspiel (Band 4) "Zuckerbäcker küssen besser" (Band 5) "Regenbogenküsse" (Band 6) "Kreuzfahrt zurück ins Leben" (Band 7) "Starthilfe fürs Herz" (Band 8) "Herzenskinder" (Band 9) Rosen-Reihe "Sommerflirt mit Folgen" "Liebe zu dritt" "Rosen-Himmel" "Geteilte Liebe" "Drei plus zwei" "Auf Liebe gebaut" "Herbstgenüsse" "Aller guten Dinge sind 5" "Weihnachten am Heckenrosenweg"

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Der Zucker

und das Salz

des Lebens

Erotischer Liebesroman

von

Isabella Lovegood

und

Iris Lickit

Copyright © 2015 Isabella Lovegood

www.isabella-lovegood.at

ISBN 978-3-903066-14-4 (E-Book)

ISBN 978-1517311353 (Taschenbuch)

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise,

nur mit schriftlicher Genehmigung der Autorin

Covergestaltung: Isabella Lovegood

Copyright Coverbild: Photographee.eu  – Fotolia

Alle Personen und Begebenheiten

in diesem Roman sind fiktiv und entspringen der Fantasie der Autorin. Ähnlichkeiten mit realen Personen sind ungewollt und zufällig.

Eins

„Wie hältst du das bloß aus?“ Sofia sieht mich mit dieser seltsamen Mischung aus Respekt und Unverständnis an, die sie an den Tag legt, wenn das Gespräch auf meine Beziehung kommt. Ich zucke mit den Schultern.

„Das fragst du mich jedes Mal. Keine Ahnung. Du weißt ja, eigentlich ist Konrad genau das, was ich immer wollte: Er ist liebevoll, zärtlich, aufmerksam, fürsorglich, fleißig ...“

„Aber er fickt dich nicht“, bringt es meine Freundin schonungslos auf den Punkt.

„Er versucht es ja.“ Selbst in meinen eigenen Ohren klingt das mehr als kläglich.

Sie verdreht die Augen. „Wie oft kommst du dabei zum Orgasmus?“

„Manchmal. Wenn ich ausgehungert genug bin.“ Das ganze Dilemma meiner verkorksten Beziehung schlägt über mir zusammen. Ich kann kaum die Tränen zurückhalten und schlucke krampfhaft. „So schnell gebe ich die Hoffnung nicht auf, dass es doch noch wird.“

„So schnell? Wie lange seid ihr jetzt zusammen?“

„Fast drei Jahre.“ Es wundert mich selbst, wie rasch die Zeit vergangen ist. „Das Zusammenleben mit ihm ist so schön, der Alltag so harmonisch. Das ist doch auch viel wert, oder?“

Sofia sagt darauf nichts. Muss sie auch nicht. Wir haben das Thema bereits mehrfach diskutiert. Sie grinst ein wenig schief.

„Wenn ich daran denke, dass du einen jüngeren Partner wolltest, damit er mit dir Schritthalten kann ...“

Ich verziehe das Gesicht. „Ja, da hast du recht. Was lerne ich daraus? Es kommt nicht auf das Alter an.“ Konrad ist fünf Jahre jünger als ich, also siebenunddreißig.

***

Ich sitze an meinem Schreibtisch. Von hinten umfassen mich zwei starke, vertraute Arme. Ich lasse mich wohlig gegen den festen Körper sinken. Konrad küsst mich in den Nacken und ich signalisiere ihm mit einem summenden Laut, dass mir das gefällt. Ich beuge meinen Nacken zurück und wir küssen uns. Seine Lippen sind warm, weich und zärtlich. Meine Zungenspitze streicht leicht über seine Unterlippe. Kurz stupst er mit seiner dagegen, dann richtet er sich wieder auf.

„Ich bin gerade auf dem Weg in den Keller. Möchtest du auch etwas trinken?“

„Mhhh ... Ja, ein Energy-Drink wäre jetzt gut. Ich bin müde und komme gerade nicht so richtig weiter.“

Kurze Zeit später sitzen wir gemeinsam auf der Couch. Konrad legte den Arm um meine Schultern und ich genieße seine Nähe. Zufrieden sehe ich mich um. Das Wohnzimmer erstrahlt in einem sanften Cremeweiß, mit dem Konrad es vor ein paar Wochen ausgemalt hat. Ich lege den Kopf auf seinen Arm und blicke nach oben. Das helle Holzpaneel der Decke sieht freundlich und gemütlich aus. „Es ist so schön geworden.“ Auch er blickt jetzt nach oben, dann wendet er den Kopf und küsst mich wieder.

„Du wirst sehen, wir machen es uns Raum für Raum schön. Unser neues Schlafzimmer ist jetzt ein richtiges Schmuckstück.“ Ich nicke und verkneife mir, den Gedanken auszusprechen, der mir beim Wort Schlafzimmer durch den Kopf geht. Irgendwie hatte ich die irrationale Hoffnung, dass das neue, klare, freundliche Ambiente unser Liebesleben positiv beeinflussen würde.

Gemeinsam planen wir den restlichen Tag. Eine gute Stunde habe ich noch, um an meinem Roman zu arbeiten, dann ist es Zeit zu kochen. Konrad verschwindet in den Keller, wo er damit beschäftigt ist, ein neues Regal aufzubauen.

Ich leere die Dose mit einem kräftigen Schluck und kehre in mein Arbeitszimmer zurück. Die Sonne scheint durch das große Fenster. Ich schlüpfe aus meinen Pantoffeln und genieße das Gefühl des neuen Parkettbodens unter meinen Füßen. Das glatte Eschenholz fühlt sich einfach herrlich an. Ich werfe einen Blick aus dem Fenster, wo die Narzissen aus dem frühlingshaften braun-grün leuchten, bevor ich mich weiter meinem Roman widme.

Das Paar in meiner Geschichte macht Anstalten, sich in ein leidenschaftliches Liebesspiel zu stürzen, aber ich bekomme die Stimmung nicht hin. Wie zum Teufel soll ich so eine Szene schreiben, wenn ich selbst schon nicht mehr weiß, wie es ist, vor Lust den Verstand zu verlieren?

Ich schiebe eine CD in den Player. Die dunkle Stimme des Sängers kriecht mir unter die Haut. Ich schließe die Augen und lasse mich in mein Kopfkino fallen. Hände auf meinen Brüsten, die sie fest und verlangend umfassen. Eine Zunge leckt an meinem Hals abwärts, ein harter Schwanz drückt sich an mich … Schließlich gelingt es mir, die Szene halbwegs zufriedenstellend zu vollenden.

***

Eine halbe Stunde vor Mitternacht steigen wir ins Bett. Wie jeden Abend schmiege ich mich wohlig in seinen Arm und an den schlanken, durchtrainierten Körper. Meine Hand gleitet über feste Haut, ausgeprägte Brustmuskeln, den straffen Bauch. Ich umfasse seinen Beckenknochen, der sich deutlich darüber erhebt und bewege seine Hüfte, bringe den sehnigen Körper in Schwingung.

„Du greifst dich so gut an“, flüstere ich ihm im Dunkeln zu und küsse ihn auf den Hals. Mein linkes Bein liegt quer über seinen Oberschenkeln. Ich bewege es auf und ab, streichle ihn mit meiner Fußsohle, so wie er es mag. Konrad fängt an, meine Schultern und den Rücken sanft zu streicheln. An meinem Oberschenkel spüre ich eine Bewegung. Sein Penis richtet sich ein wenig auf. Hmmmm ... Ich bin auf dem richtigen Weg, frohlocke ich und streichle motiviert weiter. Erst als er spürbar fester wird, umfasse ich seinen Schwanz und massiere ihn. Ich mag es, wie er sich in meiner Hand anfühlt. Zarte Haut, heißes, festes Fleisch darunter. Okay, noch nicht so ganz, aber es wird schon werden. Ich krabble unter die Decke und nehme ihn in den Mund. Es macht mich selbst geil, ihn zu verwöhnen. Ich lasse meine Zunge um die Eichel kreisen, massiere mit der Hand, lege die Zweite um seine Hoden. Er ist so appetitlich … Ich lecke genüsslich über seine rasierten Eier, blase zart darüber, spüre den leichten Schauer, der seine Haut zusammenzieht.

Dann kehrt mein Mund zu seinem Schwanz zurück, der heiß und prall hochsteht. In meiner Muschi pocht es verlangend, ohne dass er mich großartig motivieren musste. Ich schlage die störende Decke zurück. Mit einem wohligen Stöhnen nehme ich Konrads Steifen in mich auf. Seine Hände streichen zärtlich über meine Hüfte und an meinem Oberkörper hinauf, umfassen sanft meine Brüste. Ich bewege mich, um die richtige Position zu finden. Sein Schwanz ist nicht zu groß und nicht zu klein, passt perfekt in mich hinein. Ich beuge mich vor, streife mit meinen Nippeln über seine Haut. Anfangs reicht dieser Reiz, um mich weiter zu erregen, doch bald bräuchte ich mehr. Als ich mich wieder ein wenig aufrichte, finden seine Finger meine Nippel, spielen damit. Zu wenig … zu sanft ...

Ich ergreife seine Finger und drücke sie fester zusammen, um ihm zu signalisieren, was ich von ihm will. Mit Worten klare Anweisungen zu geben, fällt mir in dieser Situation schwer. Doch er versteht. Die Erregung fährt in meine Muschi, die mittlerweile vor Nässe trieft. Es wird zunehmend rutschiger. Ich muss mich beeilen … Um auf Nummer sicher zu gehen, hole ich rasch meine derzeitige Lieblingsfantasie hervor. In meiner Vorstellung lasse ich mich von zwei Männern gleichzeitig nehmen. Zuckend ziehen sich meine Muskeln zusammen. Ich genieße die Lust, die durch meinen Körper schießt, mich stöhnen lässt und wohlig erschöpft zurücklässt. Keine Minute zu früh. Erschlafft rutscht sein bestes Stück aus mir heraus. Ich kuschle mich an Konrad und versuche, keine traurige Stimmung aufkommen zu lassen. Ich hatte zwar meinen Orgasmus, aber er ist wieder leer ausgegangen.

Zwei

Wir werkeln im Garten. Für Ende März ist es ungewöhnlich warm. Ich hebe den Blick von dem Beet, an dem ich arbeite und sehe zu ihm hinüber. Konrad ist ein großer Mann mit breiten Schultern und schmalen Hüften. Sein schwarzes, welliges Haar schimmert in der Sonne. Ein Bild von einem Mann. Mit nacktem Oberkörper schiebt er unseren neuen Akku-Rasenmäher über die Grünfläche. Seine Muskeln treten deutlich hervor und glänzen vor Schweiß. So ein toller Mann. Ich hab Lust auf Sex, wenn ich ihn nur ansehe! Nie hätte ich gedacht, dass ich mal so ein Prachtexemplar an meiner Seite und in meinem Bett haben werde. Zartbitter schiebt sich der Gedanke an unser schwieriges Sexleben dazwischen. Ich wische ihn mit dem mir eigenen Optimismus weg.

Der Rasenmäher verstummt. Konrad bringt mir den vollen Grasfangkorb. Geduldig wartet er neben mir, bis ich Handvoll für Handvoll den Grasschnitt zwischen den Salat- und Radieschen-Pflanzen verteilt habe. Mit einem Kuss übergebe ich ihm den leeren Korb. Wir lächeln uns kurz und liebevoll an, dann wendet er sich wieder dem Mäher zu.

***

Ich strample auf meinem Heimtrainer und sehe Konrad beim Krafttraining zu. Wahrhaft ein leckerer Anblick. Ich staune immer wieder, welche Gewichte dieser Mann heben und bewegen kann. Er hat meine Vorurteile gegenüber 'Muskelmännern' gründlich abgebaut. Sein Wissen über die Vorgänge im Körper beim Muskelaufbau, dem Stoffwechsel und welche Nahrungsmittelergänzungen sich wie auswirken, ist beeindruckend.

Sein gesamter Körper ist geschmeidig und kraftvoll. Was ihn für mich besonders attraktiv macht, ist die Tatsache, dass das keine künstlich aufgeblasenen Muskelpakete sind, sondern dass er wirklich stark ist. Rrrrrr... Ich beobachte ihn und meiner Muschi ist es vollkommen egal, dass ich mein Blut jetzt in meinen Beinen und nicht dazwischen brauche. Am liebsten würde ich ihn auf der Stelle vernaschen, aber ich weiß, dass das nach dem harten Training nichts wird. Alles Blut ist in den geforderten Muskelpartien. Immerhin tut es mir sehr gut, meinen persönlichen Fitness-Coach zu haben. Für mein Zimmerfahrrad ist das Schattendasein vorbei, seit Konrad vor fast drei Jahren bei mir eingezogen ist und seine Fitnessgeräte in meinen ungenutzten Hobbyraum im Keller übersiedelt hat. Jeden zweiten Tag, also dreimal die Woche, wird nun trainiert. Ich fühle mich sehr wohl in meinem Körper und bin froh, dass ich meine innere Schweinehündin dank seiner Konsequenz und seinem guten Vorbild überwinden kann.

Wir lächeln uns zu, während er das Gerät wechselt. Mit drei Schritten ist er bei mir und wir küssen uns. Der frische Schweiß stört mich nicht, im Gegenteil. Dann geht es im Programm weiter. Für mich heißt das: eine halbe Stunde Radeln, eine weitere halbe auf der Gymnastikmatte.

Danach sitzen wir gemütlich auf der Couch und sehen uns eine Dokumentation über den Amazonas an. Wir lieben Naturfilme, eigentlich überhaupt alles, was mit Natur zusammenhängt. Als ganz junges Mädchen wollte ich Zoologin werden. Zum Studium ist es dann doch nicht gekommen, aber die Liebe zur Natur ist geblieben und verbindet uns.

***

Während ich koche, erzählt mir Konrad von seinem Tag. Er bringt mich zum Lachen und bekommt einen Kuss dafür. Für das heutige Abendessen habe ich entgegen meiner Gewohnheiten Fleisch im Supermarkt gekauft. Im Allgemeinen bemühe ich mich, unseren Bedarf regional bei den Bauern der Umgebung zu decken. Ich bin mit der Qualität nicht zufrieden. Das Naturschnitzel ist faserig und zäh, und ich kaue lustlos darauf herum. Konrad sagt nichts, aber er hat es bereits Richtung Tellerrand geschoben und hält sich an Gemüse und Kartoffeln.

„Soll ich dir schnell Würstchen heiß machen?“, biete ich ihm an und merke zu meinem eigenen Ärger, dass ich etwas schuldbewusst klinge. Er nickt und lächelt mich an.

„Wenn es dir nichts ausmacht? Das wäre fein!“

Ich lasse mein Essen stehen und werfe zwei Paare in die Pfanne. Während sie braten, esse ich weiter, dann hole ich die Würstchen und lasse sie auf seinen Teller gleiten. Er sieht dankbar zu mir auf und zieht mich für einen Kuss an sich. „Das war sehr lieb von dir!“

Der Rest auf meinem Teller ist zwar inzwischen fast kalt, aber ich freue mich, dass meine Bemühungen honoriert werden. Wie oft habe ich früher meinen Partnern etwas Gutes getan und nicht einmal ein Dankeschön dafür bekommen? Es liegt einfach in meiner Natur, zu verwöhnen.

Nach dem Essen legen wir uns gemeinsam auf die Couch. Ich fühle mich so richtig wohl und merke, dass ich lächle. Unsere Körper schmiegen sich wie von selbst aneinander. Es ist einfach schön. Konrad küsst mich aufs Ohr und flüstert: „Ich liebe dich!“ Ich wende mich ihm weiter zu und sehe ihm in die haselnussbraunen Augen, als ich seine Worte aus vollem Herzen wiederhole.

Drei

Mehr als eine Woche ist seit meinem letzten Orgasmus mit Konrad vergangen. Da er bei weitem nicht so oft Lust hat wie ich, helfe ich mir zwischendurch immer mal gerne selbst.

Ich brauche etwas länger im Badezimmer, doch kaum liege ich im Bett, rückt er näher und schmiegt sich an mich. Freudig überrascht spüre ich, dass sein Schwanz hart gegen meinen Po drückt. Schlagartig werde ich wieder richtig wach. Er streichelt über meine Hüfte, berührt kurz meine Brüste, küsst meinen Nacken. Dann dreht er mich auf den Rücken und kniet sich zwischen meine Schenkel, die ich ihm bereitwillig öffne. Ich bin froh, dass meine Muschi fast immer ziemlich feucht ist. So kann er ohne richtiges Vorspiel eindringen. Ich stöhne wohlig. Es ist so gut, seinen harten Schwanz in mir zu spüren, auch wenn ich nicht richtig erregt bin. Noch nicht. Ich komme seinen Bewegungen eifrig entgegen, um die Gunst der Stunde zu nutzen. Wie jedes Mal hoffe ich, dass sich vielleicht gerade heute endlich die hartnäckige Blockade löst, die ihn von einem befriedigenden Ende fernhält. Seine Stöße erregen mich und ich bin ausgehungert. Schnell steigt meine Lust, erreicht ein Niveau, auf dem ein Orgasmus in greifbare Nähe rückt. Während ich noch darum kämpfe, spüre ich, wie sich seine Härte verflüchtigt. Ohne ein Wort darüber zu verlieren, kuscheln wir uns aneinander. Alles, was es dazu zu sagen gäbe, haben wir bereits mehrmals durchgekaut.

Ich bin müde genug, rasch einzuschlafen. Gegen ein Uhr wache ich wieder auf, gehe auf die Toilette und versuche zurück in den Schlaf zu finden, doch zu vieles geht mir durch den Kopf. Das passiert mir oft in letzter Zeit, deshalb weiß ich, dass es gar keinen Sinn hätte, liegen zu bleiben. Sich stundenlang im Bett herumzuwälzen ist einfach nur ätzend. Also stehe ich auf, ziehe mir den Bademantel über und schalte den PC ein. Mal sehen, wer auf Facebook noch online ist, überlege ich, bevor ich auch die Datei mit meinem neuen Roman öffne. Ich habe die Absicht, die schlaflosen Stunden gut zu nützen. Schließlich komme ich tagsüber für meinen Geschmack ohnehin zu wenig zum Schreiben.

Ein Eintrag springt mir ins Auge und ich muss grinsen. Schon wieder von diesem ‚Ian Sebast‘. Diesmal gebe ich meiner Neugier nach. Ich rufe sein Profil auf und sehe mir die Sprüche an, die er gepostet hat. Ein paar Mal muss ich mich beherrschen, um nicht laut herauszulachen. Der Typ hat Humor. Ziemlich frech und sexy ... Ich drücke sicher zum zehnten oder zwölften Mal auf ‚Gefällt mir‘, als seine Freundschaftsanfrage ankommt. Natürlich nehme ich sie an.

30. März

00:35 ICH Hi! Danke für die Anfrage! Hab gerade deine Fotos durchgeklickt und schon lange mehr nicht mehr so herzlich gelacht! Super Sammlung! Genial! Schönen Abend noch!

00:36 ER Das freut mich wirklich zu lesen, dass du darüber gelacht hast. Werde daran arbeiten, dich noch häufig zum Lachen zu bringen. Wünsche dir auch einen tollen Abend und gute Nacht!

00:37 ICH Bin noch am Arbeiten. Aber dir eine gute Nacht!

00:41 ER Ich komme gerade von der Arbeit und bin froh nach meiner Dusche ins Bett zu fallen. Ich hoffe, du hast bald Feierabend.

00:41 ICH Naja, ich höre auf zu schreiben, wenn mir nichts mehr einfällt, oder die Augen zufallen.

00:44 ER Wünsche dir, dass es weiter gut läuft!

00:45 ICH Danke, mal sehen. Dann gute Nacht und husch husch ins Körbchen ... Ach ja, wie war das nochmal mit dem guten Sex vorm Einschlafen?

Damit beziehe ich mich auf einen seiner Posts.

00:48 ER Der wäre jetzt nicht schlecht, finde ich ...

00:49 ICH Und, wie stehen die Chancen? Sorry, bin sehr neugierig, besonders, wenn es um die schönste Nebensache der Welt geht.

01:01 ER Ist schon ok. Die Chancen stehen nicht gut. Aber ich habe eine blühende Fantasie.

01:03 ICH Wie heißt es so schön? Jeder ist sich selbst der Nächste ... Und schließlich kennt man sich selbst ohnehin am besten.

01:06 ER Zu zweit wäre es sicherlich intensiver, aber jetzt geht es auch mit geiler Fantasie. Komme gerade frisch aus der Dusche und habe mich mit duftender Lotion eingerieben. Jetzt lege ich mich in mein Bettchen. Schreibst du noch?

01:07 ICH Duftende Lotion? Hmmm hört sich gut an. Was hast du da? Ja, ich schreibe noch.

01:08 ER Ich habe da eine gute Pflegeserie. Zieht schnell ein und duftet lange. Kann man lange dran schnuppern ...

Nicht, dass sich jetzt deine Gedanken verwirren ...

01:10 ICH Ich schreibe erotische Romane. Also kein Problem - kann nur förderlich sein, wenn du mich ein bisschen in Stimmung bringst.

01:11 ER Oh! Das ist ja dann voll im Themengebiet.

01:11 ICH Genau. Und gut duftende Männer frisch aus der Dusche sind immer gut, egal ob im Roman, in der Fantasie oder real.

01:13 ER Hoffe ich doch. Welche Richtung schreibst du denn? Lieb, romantisch, oder spezielle Richtungen?

01:14 ICH Was ich nicht mag, ist BDSM, damit kann ich gar nichts anfangen, aber sonst darf es schon ordentlich prickeln und zur Sache gehen.

01:16 ER BDSM mag ich auch nicht. Selbst Erlebtes oder Fantasie?

01:17 ICH Es sind schon immer mal wieder Elemente dabei, die ich selbst erlebt habe, oder mir erzählt wurden, aber das Meiste ist Fantasie. Mit dem Sex ist das ja so eine Sache. Ist sehr, sehr individuell und speziell.

01:18 ER Ja, man muss sich selbst darin finden und das ausleben, was einem gefällt. Dafür kann man im sexuellen Bereich sozusagen rumstöbern und sehen, was einen geil macht und was eben nicht.

01:23 ICH Meinst du jetzt in Büchern oder im Leben? Bei Büchern ist es einfach: Reinblättern und du weißt in etwa, was dich erwartet. Schade, dass das bei Menschen nicht auch so funktioniert ...

01:27 ER Da hast du wohl recht. Aber man kann mit Menschen darüber sprechen und man muss nur die finden, die offen für Sex sind, und das auch leben, was sie erzählen.

01:28 ICH „Nur“ ist gut. Und dann sollte man auch noch im Alltag mit ihm/ihr auskommen. Es sei denn, man beschränkt seine Beziehungen auf Sex. Hat zwar zeitweise auch seinen Reiz, aber nicht auf Dauer. Jedenfalls für die wenigsten Menschen.

Oder der Alltag passt, aber der Sex nicht ...

01:29 ER Mhhhh ... Ein Teufelskreis also?

01:30 ICH So ist es ... Und deshalb gehst du heute alleine ins Bett und ich sitze noch immer am PC und chatte ...

01:30 ER Habe diese Erfahrungen auch machen müssen. Aber egal. Ich genieße jeden Tag und bin ein sehr lebensfroher Mensch.

01:31 ICH Ich auch. Und meiner Erfahrung nach ist ohnehin nichts für ewig. Immer neue Chancen ...

01:31 ER Genau. Sieht so aus, als ob wir hier ähnlich denken.

01:32 ICH Sonst würden mir deine Postings nicht so gut gefallen ...

01:33 ER Man sollte die Zeit, die man zusammen verbringt, einfach voll genießen. Egal wie lange es dauert. 1 Jahr oder 5 Jahre.

01:37 ICH Sag ist dir nicht kalt, so frisch aus der Dusche? Oder hast schon den karierten Flanell-Pyjama an?

01:39 ER Ein wenig ... Kannst mich ja wärmen kommen. Habe auch gar nicht viel an, vielleicht liegt es daran?

Habe keine Pyjamas. Noch nie besessen.

01:40 ICH Das wollte ich hören bzw. lesen.

01:41 ER Dass ich keinen Pyjama habe?

01:41 ICH Ja. Weil das ist ein No-go

01:42 ER Das stimmt wohl.

01:42 ICH Und weil jemand, der so wie du auf heißen Sex steht, so was niiiiiemals anziehen würde. Denke ich halt ...

01:44 ER Hast du gut gedacht. Trage gerne enge Boxershorts. So wie jetzt. In Weiß. Hoffe, das gefällt dir besser?

01:45 ICH Absolut

01:46 ER Warte! Ich kann glaube ich ein Bild machen. Weiß nur nicht, ob es mir gelingt ...

Da muss man echt gelenkig sein ...  Mist ...

Ich kann seine Verrenkungen direkt vor mir sehen und grinse.

01:47 ICH Ein Selfie von deinen Shorts?

01:47 ER Mann o Mann ... Ja! ...

Menno ... Unscharf ...

Noch ein Versuch ...

01:48 ICH Glaub ich nicht. Ist sicher scharf ...

01:49 ER Weiß ich nicht. Musst du beurteilen.

Ich glaube, das geht jetzt ...?

Ich bin gespannt, was da kommt. Schließlich habe ich schon oft gehört, dass es Männer gibt, die sogar unaufgefordert Fotos von ihrem besten Stück verschicken. Daher bin ich auf ‚das Schlimmste‘ gefasst - und ziemlich neugierig. Ich klicke auf das Foto, um es zu vergrößern und erkenne ein ordentlich in enge weiße Shorts verpacktes männliches Hinterteil nebst schlanken, leicht behaarten Oberschenkeln.

01:50 ER Ein wenig unscharf ...

01:50 ICH Nein, definitiv scharf ... knackig.... Machst du Sport?

01:51 ER Ja, dreimal die Woche.

01:51 ICH Namm ... Ich mach auch 3x die Woche was. 1/2 Stunde am Heimtrainer und dann Gymnastik.

01:55 ER Das ist klasse!

01:55 ICH Zum fit und beweglich bleiben.

01:56 ER So hat man beim Sex auch eine längere Ausdauer. Ich liebe es ausgiebig ...

01:56 ICH Und das Körpergefühl ist ganz anders.

01:57 ER Das auch

01:57 ICH Schade, dass du so weit weg bist ... Oder gut so ...

01:58 ER Wie man es nimmt ... Dann würdest du vermutlich mit deinem Roman nie fertig werden?

01:58 ICH Oh, Sex beflügelt mich! Lebensfreude, Energie ...

01:59 ER Du kämst dann erst gar nicht zum Schreiben.

01:59 ICH Doch, dann, wenn du in der Arbeit bist.

02:00 ER Oder ich krabble unter deinen Schreibtisch, während du schreibst ...

02:00 ICH Dann würden mir endlich wieder richtig gute, geile Szenen einfallen.

02:03 ER Dann kannst du, während ich deine Beine spreize und deine Innenschenkel küsse und lecke, an deinem Buch weiter schreiben ...

Mir wird heiß. Der Chat entwickelt sich in eine äußerst prickelnde Richtung.

02:03 ICH Oh, ich glaube, ich würde mich dann eher zurücklehnen, die Augen schließen und genießen ... Oder dir dabei zusehen ...

02:04 ER Du darfst dich nur dabei nicht vertippen. Zusehen ist auch gut. Gefällt mir.

02:04 ICH Mir auch. Du heizt mir ganz schön ein.

02:06 ER Mhhhh ... Dann gleitet meine feuchte Zunge weiter an deinem Innenschenkel hoch ... Bis zu deiner Leiste ... hinterlasse eine feuchte Spur ... Ich kann schon deine Lust spüren und genieße deinen feuchten Slip ... Ich ziehe ihn dir langsam zur Seite ... Und kann es kaum erwarten mit meiner Zungenspitze deinen heißen Saft zu schmecken ... mmhhh ...

Meine Finger wandern in mein Höschen und ich tippe nur noch mit einer Hand weiter.

02:08 ICH Glatt rasiert und pochend.

02:11 ER Mhhhh ... Ich liebe es, wenn sie schön rasiert ist ... Meine Zunge gleitet zwischen deinen angeschwollenen Schamlippen rauf und runter ... Will deinen geilen Saft in meinem Mund haben. Mhhhh ... Wie lecker du schmeckst ...

Während er mir beschreibt, was er alles mit mir anstellt, lasse ich meine Finger in meiner nassen Muschi tanzen. Wie gebannt starre ich auf den Bildschirm. Mit einem Finger tippe ich:

02:18 ICH Jetzt rutsche ich zu dir auf den Boden und nehm deinen Schwanz in den Mund ... zuerst nur die Eichel ... sie schmeckt schon nach deiner Lust.

02:19 ER Mhhh ... Seeehr gerne. Ich schaue dir dabei zu, wie du meinen dicken Schwanz lutschst und saugst ...

02:20 ICH Ich lecke an deinem Schaft entlang, bis zu deinen Hoden, mache sie nass und blase drüber ...

02:22 ER Mhhh ... Das ist geil ... Ich mag es, wenn du meine rasierten Eier leckst ... und dabei wichst du meinen dicken Schwanz weiter ...

02:24 ICH Ich umschließe ihn fest mit meiner Hand, fahre dran rauf und runter, während deine Finger tief in mir stecken. Meine Muschi ist schon ganz nass und glitschig und schmatzt ...

02:28 ER Ohhh ... Jaaaa ... Ich schiebe dir 2 Finger in deine geile Muschi und ficke dich ein wenig ... Erst schön langsam und zwischendurch ziehe ich sie raus, um sie genussvoll abzulecken. Und danach schiebe ich sie dir wieder in deine heiße Spalte ... Du sollst auslaufen vor Lust..

02:29 ICH Und kurz bevor ich komme, setze ich mich auf dich drauf und lasse mich aufspießen ... und du füllst mich richtig gut aus. Ich bin ganz eng und heiß.

02:31 ER Mhhh ... Wie geil du dich langsam auf meinen dicken Schwanz setzt und ihn langsam in deine nasse Spalte gleiten lässt ... Mhhh ... Jaaaa, fick mich ... Ich will hören, wie geil du bist ... Magst du es, wenn ich dir deinen geilen Arsch dabei massiere?

02:33 ICH Lieber die Nippel. Die habens gerne, wenn du sie hart kneifst.

02:34 ER Dann massiere ich dir deine heißen Brüste und lutsche an deinen geilen Nippeln ...

02:35 ICH Oh jaaaa

Der Schweiß bricht mir aus. Ich rieche meine eigene Erregung, während ich mich am Rande des Orgasmus befinde.

02:35 ER Ich sauge deine harten Nippel tief in meinen feuchten Mund ... Gaaanz tief und lutsche sie lange ...

Will dich stöhnen hören und dass du vor lauter Lust platzt ...

Und dann bin ich so weit. Rhythmisch schließen sich meine Muskeln um meine Finger. Ich lege den Kopf in den Nacken und genieße die Wellen, die mich durchlaufen. Fest presse ich die Lippen zusammen, um nicht laut aufzustöhnen. Konrad schläft zwei Türen weiter ...

02:40 ICH Du machst mich fertig. Bin gerade heftigst gekommen ...

02:41 ER Jaaaa ... So ist es richtig!! Und jetzt fick ich dich ... Du sollst öfters kommen ... Das genieße ich, dich wahnsinnig geil zu machen.

02:46 ICH Dann spreize ich meine Beine ganz weit und du legst dich auf mich. Schiebst mir deinen Dicken mit einem Rutsch tief hinein.

02:48 ER Ohhhh jaaa ... Und stoße dich tief und fest in deine geile Spalte ... Du stöhnst sehr laut und ich ficke dich immer schneller ...

02:50 ICH Ich klammere mich mit Armen und Beinen an dir fest, damit du mich richtig tief nehmen kannst.

02:52 ER Ich ficke dich genau so, wie du es brauchst. Immer gaanz tief und hart stoße ich deine nasse Muschi ... Und dein Stöhnen macht mich immer geiler auf dich.

02:54 ICH Ich mach mich ganz eng für dich. Will hören, wie gut es dir gefällt ... Will deine Kraft und deine Leidenschaft spüren, und wie du in mir kommst, wie du mich vollspritzt mit deinem heißen Saft, bis ich überlaufe.

Unsere Fantasien werden immer heftiger. Ich habe so etwas noch nie erlebt. Noch einmal komme ich zum Höhepunkt.

03:27 ER Ich ficke dich die ganze Nacht und will viele laute Orgasmen von dir hören ... Ich besorge es dir genau so, wie du es brauchst. Das ist einfach das Größte für mich!

Langsam beruhigt sich mein Herzschlag ein wenig. Mein Gesicht ist erhitzt, meine Hände zittern. Ich bin total erledigt.

03:28 ICH Wirklich schade, dass du so weit weg bist ... Meine Finger sind voll mit meinem eingetrockneten Saft ... Hoffentlich versaue ich mir die Tastatur nicht.

03:30 ER Komme her. Ich lecke sie dir sauber.

03:32 ICH Hätte nicht gedacht, dass heute aus Frust noch Lust wird. War ein außergewöhnliches Erlebnis. Ich wollte, mein Partner wäre wenigstens ein Zehntel so versaut wie du ...

03:35 ER Freue mich zu lesen, dass es dir auch gefallen hat. Und du bist echt ein heißes Stück ... Seeehr lecker!

03:38 ICH Ich liebe es. War schon lange nicht mehr so herrlich geil! ... Oh Gott, jetzt ist mir noch bewusster, was mir fehlt ...

03:41 ER Ach, alles kann man ja lernen, wenn man will. Gib ihm mal Unterricht.

03:41 ICH Wenn man will ... Genau das ist der Punkt. Es interessiert ihn nicht.

03:42 ER Schade. Was ihm so entgeht. Selbst schuld.

03:42 ICH Ja, das denke ich ja auch. Ist doch das Schönste überhaupt. Einander so richtig heißzumachen ...

Er greift das Stichwort auf und erneut verlieren wir uns in weiteren Spielen, die wir miteinander ausprobieren würden, stacheln uns gegenseitig an. Ich bin total fertig. Mein Kopf schmerzt, meine Pussy ist dick angeschwollen, mein Kitzler wundgerubbelt und ich würde viel darum geben, tatsächlich einen harten Schwanz in mir zu spüren.

04:06 ICH Oh Mann ... Wir sollten für heute aufhören, sonst finde ich noch einen Weg, mich zu dir zu beamen ...

04:06 ER Und dann stoße ich dich schön durch. Gaaanz lange ... Komm her. Bin ohne Ende geil auf dich ...

04:08 ICH Ja, das wäre wirklich toll ... Stattdessen ist jetzt wohl mal schlafen angesagt, was meinst du?

04:12 ER Dann schaue Mal, dass du jetzt gut schläfst ... Träume was Heißes!

04:13 ICH Das werde ich bestimmt. Du auch!

04:14 ER Das mache ich ... War super geil mit dir. Danke dafür!

Ich fühle mich vollkommen geschafft und bin gleichzeitig in Hochstimmung. Fast so, als hätte ich Sex mit einem realen Mann gehabt. Leise krieche ich ins Bett und schlafe sofort ein.

Vier

Nach nur etwas mehr als drei Stunden bin ich wieder wach. Ich bin ein Frühaufsteher. Meinem inneren Wecker ist es vollkommen egal, wann ich schlafen gegangen bin. Konrad schläft neben mir und schnarcht ganz leise.

Ich bleibe noch ein wenig liegen und denke an die vergangene Nacht. Die positive Stimmung ist noch immer da. Ich fühle mich so lebendig wie schon lange nicht. Nun, bei hellem Tageslicht, ist es mir etwas peinlich, was ich da mit einem mir fremden Mann ausgetauscht habe. Beinahe schmerzhaft kommt mir zu Bewusstsein, wie sehr ich ‚richtigen Sex‘ vermisse. Diese Geilheit und Leidenschaft, die Lust an heißem, versautem Sex ... Die seltenen Höhepunkte, die ich mir fast schon erarbeiten muss, sind ein schwacher Abklatsch dessen, was ich brauche und fähig bin zu erleben.

Leise stehe ich auf und mache mir eine Jumbo-Tasse Schwarztee mit Milch und Honig, mein persönliches Morgenritual. Ich beschließe, nicht mit Arbeiten anzufangen, sondern mich mit einem Buch wieder ins Bett zu legen, um da zu sein, wenn Konrad aufwacht. Ich finde es schön, seinen ersten verschlafenen Blick aufzufangen, sein Lächeln zu erwidern und seine weichen, warmen Lippen zu küssen.

Gute eineinhalb Stunden später wacht er auf. Wir kuscheln uns zusammen. Es ist angenehm, mit ihm Haut an Haut zu liegen. Als ich zärtlich an seinem wunderschönen, warmen Körper auf und ab streichle, bemerkte ich seine Morgen-Erektion. Heiß und prall. Die Erinnerung an meine nächtlichen Solo-Orgasmen ist noch ganz frisch. Mein Körper ist sofort in Alarmbereitschaft. Ich will dich spüren ... will solche Gefühle auch mit DIR erleben ...

Ich streichle die zarten, unbehaarten Innenseiten seiner Schenkel, streife über den weichen Sack, umrunde den prallen Penis und wusle durch das kurzgeschnittene, feste Schamhaar. Wieder stelle ich fest, wie sehr ich es mag, den heißen Schaft in meiner Hand zu halten.

Mit Lippen, Zunge, Händen verwöhne ich Konrad. Mit all meiner Lust und Leidenschaft. Seine Hand ruht auf meiner Hüfte. Kein Laut kommt von ihm, nicht einmal die Atemfrequenz ist für mich wahrnehmbar erhöht. Ich kann nur erahnen, was ihm gefällt und was nicht. Einzig, als seine Finger anfangen, meine Pobacke rhythmisch zu kneten, schließe ich aus der Erfahrung, dass er erregt ist. Ich verstärke meine Bemühungen, wünsche mir so sehr, dass er loslassen kann. Ersehne es, seinen Geschmack zu erfahren. Doch nicht das kleinste Tröpfchen ist mir vergönnt. Ich bemühe mich, mir meine Enttäuschung nicht anmerken zu lassen, als er langsam in meiner Hand erschlafft.

***

Nach dem Frühstück bin ich wieder in meinem Arbeitszimmer und am PC. ‚Ian‘ ist online. Vergeblich warte ich darauf, dass er mich anschreibt. Ich schicke ihm einen winkenden Vogel als Nachricht und warte ab. Ein wenig peinlich ist mir der nächtliche Chat zwar, aber ich bin zu neugierig, ob und wie er jetzt reagiert.

30. März

11:09 ER Hallo, wie geht´s dir? Gut geschlafen?

11:12 ICH Sehr gut, aber kurz. Um 7:30 war ich wieder wach. Und du?

11:13 ER Ui, da hast du auch wenig geschlafen. Ich bin auch um halb acht aufgestanden. Habe schon 2 Liter Kaffee getrunken. Nacht war kurz, aber ziemlich geil.

11:14 ICH Hat gut getan, unser erotischer Chat. Jetzt hab ich nicht mehr so das Gefühl, ‚abnormal‘ zu sein, weil mir Sex einfach Berge gibt!

11:20 ER Na klar bist du normal und herrlich geil, wie ich finde.

11:21 ICH Da ist ja mein ‚Problem‘. Ich würde am liebsten jeden Tag 2x Sex haben. Meinem Partner reicht einmal in 2 Monaten ... Er versteht mich da überhaupt nicht und lacht nur drüber. Ich hab es so satt, um Sex (erfolglos) zu betteln.

11:23 ER Das ist echt bitter. Tut mir wirklich leid. Finde es schlimm, seine Sexualität nicht ausleben zu können. Es ist schwer, einen Gleichgesinnten zu finden, so dass man sich richtig fallen lassen kann. Bei mir ist das zumindest so. Sex muss richtig geil machen.

11:23 ICH Oh ja ... Aber ich hab noch immer rote Wangen von letzter Nacht.

11:27 ER Echt? Wieso? Du warst der Hammer.

11:28 ICH Ja, aber so viel ‚Hitze‘ bin ich schon nicht mehr gewohnt. Leider.

11:29 ER Die Hauptsache ist, dass du es ein wenig genießen konntest.

11:29 ICH Ne, nicht ein wenig. War ultra-heiß!

11:29 ER Schön zu lesen, dass ich dich ein wenig heiß machen konnte. Du mich aber auch ...

11:30 ICH Hab mich mal endlich wieder als ‚ganze Frau‘ gefühlt.

11:31 ER Das ist klasse! War wirklich geil und ich bin froh, dass du so bist, wie du bist!

Das ist genau die Aussage, die ich brauche, um meinen Tag endgültig zu versüßen. Die Sonne scheint und mein Garten wartet auf den Frühjahrsputz. Mit einem Lächeln mache ich mich an die Arbeit.

Wir chatten ein wenig. Aus seinen Aussagen und dem, was dazwischen durchklingt, schließe ich, dass der Mann hinter dem Profilnamen ‚Ian Sebast‘ ein positiver, freundlicher Mensch ist. Obwohl er Worte benutzt, die ich üblicherweise nicht in den Mund nehme, habe ich den Eindruck, dass er Frauen mag und respektiert.

Nach einiger Zeit kommen wir auf unsere intime, virtuelle Zusammenkunft zu sprechen. Er betont noch einmal, wie schön und außergewöhnlich das war und wie sehr er es genossen hat.

31. März

09:20 ER Ich hoffe, deinem Buch hilft es, wenn ich dich ein wenig heiß mache?

09:21 ICH Bin gut weitergekommen. Wiedermal ein bisschen ‚aktiver‘ zu werden, tut auf jeden Fall MIR gut. Aber die Gesamtsituation bedrückt mich sehr. Da muss sich bald etwas ändern, so oder so.

09:24 ER Ich denke, dass du auf jeden Fall das Richtige tun wirst. So wie es DIR gut tut. Lächelnd durchs Leben ist viel schöner ...!

09:26 ICH Ja, und das Lächeln gelingt (mir) viel besser, wenn ich sexuell ausgefüllt bin.

09:27 ER Siehst du? Also bist du ja auf dem richtigen Weg!

09:28 ICH Ich kenne mich ja ganz gut und weiß, wie wichtig Sex für mich ist. Und Bedürfnisse kann man einfach nicht mit Gedanken und Vernunft überlisten. Das ist wie bei einem Vulkan. Irgendwann bricht er wieder aus.

Unser Chat letztens war sozusagen eine Erdbohrung ... Hast den Deckel durchbrochen und im heißen Inneren gestochert. Und jetzt brodelt es erst recht. Vielleicht magst ja bei Gelegenheit wieder ordentlich umrühren ...

09:36 ER Da hast du völlig recht. Das Unterdrücken macht nur unzufrieden und unglücklich. Dafür ist das Leben einfach zu kurz. Lese es gerne, dass dir unsere heiße Begegnung gefallen hat. Kann es kaum erwarten, dich wieder geil zu machen.

Und dann beschreibt er mir, wie er mir einen heißen Zungenkuss geben würde. Zuerst auf den Mund und dann meiner Muschi. Wie auf Kommando fängt sie vor Verlangen zu pochen an. Auch diesmal wandert meine Hand in mein Höschen. Ich streichle mich und stelle mir vor, es ist Ians Zunge, die meine Erregung hochpeitscht. Ein Geräusch lässt mich zusammenzucken. Ich fühle mich ertappt. Auch wenn mir sofort klar wird, dass der aufkommende Wind das Fenster im Nebenzimmer zugeworfen hat, ist die Stimmung dahin.

09:55 ICH Es ist total heiß, was wir hier machen, aber ich muss jetzt leider weg.

09:58 ER Kein Problem, Süße, bis bald mal. Wünsch dir einen tollen Tag!

Er schickt mir noch einige Kuss- und Smiley-Bildchen, dann logge ich mich aus. Ich gehe ins Nebenzimmer und schließe das Fenster. Gedankenverloren starre ich hinaus in den Garten. Der Wind ist stärker geworden und wiegt die rosa Tulpen hin und her. Auch in mir ist Unruhe. Mir wird klar, dass es so nicht weitergehen kann.

Fünf

Es ist mir in Fleisch und Blut übergegangen, mich mit meinen Wünschen zurückzuhalten, um Konrad nicht noch mehr unter Druck zu setzen. Doch ich habe auch meine Bedürfnisse, und sie werden immer dringender. Ich erinnere mich nur zu gut an eine Unterhaltung, die wir vor vielen Monaten geführt haben. Auf meine Fragen hin hatte er mir gestanden, dass er noch nie eine Frau oral verwöhnt hatte. Seither habe ich das Thema nicht mehr angesprochen. Er weiß, dass ich mir das wünsche, doch es kommt nichts von ihm. Zu so etwas Intimem wie Oralverkehr will ich niemanden überreden. Doch heute wage ich einen Vorstoß.

„Magst du es, wenn ich dich mit dem Mund verwöhne?“, frage ich Konrad, als wir an diesem Abend im Bett liegen.

„Ja, natürlich. Es fühlt sich super an.“

„Ich würde auch gerne einmal von dir geleckt werden. Kannst du dir das vorstellen? Meinst du nicht auch, es wäre Zeit, es einmal auszuprobieren?“

Er nickt zustimmend, dann meint er: „Ja, das können wir schon machen, aber nicht heute, ich bin schon zu müde.“ Bald höre ich an seinen ruhigen Atemzügen, dass er eingeschlafen ist. Ich liege wach und komme wieder einmal nicht zur Ruhe. Je mehr ich mich darum bemühe, umso wacher werde ich. Also setze ich mich vor den PC, und versuche zu arbeiten.

Ich kann mich nicht konzentrieren und öffne Facebook. Ian ist offline. Kein Wunder um halb zwei Uhr nachts. Ich sehe auf meiner Startseite nach, was es an neuen Posts gibt, like und kommentiere einige. ‚Bling‘, macht es und ich schalte eilig den  Lautsprecher aus. Ian ist online und hat mir eine Nachricht geschickt. Amüsiert registriere ich, dass sich mein Herzschlag beschleunigt.

1. April 1:40 ER Hallo Süße, warum bist du denn noch nicht im Bett?

1:42 ICH War ich schon. Kann nicht schlafen. Und du?

1:45 ER Komme gerade von einem Geschäftstermin zurück. Wie geht es dir? Guten Tag gehabt?

Mir fällt auf, dass mich das Konrad eigentlich schon lange nicht mehr gefragt hat.

1:48 ICH Tag war okay, Abend weniger.

Er fragt nach und schon sprudelt es aus mir heraus. Auch wenn ich mir bewusst bin, dass ich gerade sehr intime Details ausplaudere, ist es sehr befreiend. Außerdem ist er weit weg und kennt nicht einmal meinen richtigen Namen.

2:01 ICH Ich versuche wirklich, mit dem auszukommen, was er mir bieten kann, aber es gelingt mir immer weniger.

2:04 ER Das verstehe ich gut. Du musst darauf achten, dass es DIR gut geht. Sonst funktioniert das nicht.

Die Tränen steigen mir in die Augen, als mir schlagartig bewusst wird, wie unglücklich ich eigentlich bin.

2:07 ER Weiß er, wie es dir geht? Rede mit ihm.

2:09 ICH Hab ich mehrmals. Hilft nicht. Sex ist ihm nicht wichtig.

2:12 ER Such dir einen Lover und lass dich mal ordentlich durchficken, bis du rundherum satt und befriedigt bist. Wirst sehen, dann geht es dir wieder gut!

Wenn er nicht so weit weg wäre, hätte ich angenommen, er meint sich selbst damit. So ist der Rat aber ganz ‚uneigennützig‘.

2:15 ICH Hört sich sehr verlockend an, ist für mich aber keine Option.

Trotzdem bin ich froh, dass Ian mehr als 1000 km von mir entfernt wohnt, wenn die Info in seinem Profil stimmt. Er scheint nett zu sein und der Sex fehlt mir sosehr, dass ich tatsächlich in Versuchung kommen könnte, ihn zu treffen. Ich lenke ab und frage nach seinem Tag. Wir springen von einem Thema zum Nächsten.

Immer wieder kommen Antworten, die mich schmunzeln lassen oder mir das Gefühl geben, dass er ein richtig feiner Kerl ist. Humor, das Herz am rechten Fleck und was im Köpfchen, eine seltene Mischung. Langsam habe ich das Gefühl, der Gesprächsstoff geht uns einfach nicht aus. Inzwischen ist es fast drei Uhr.

2:58 ICH Bist du nicht müde?

3:01 ER Doch, aber ich möchte dich nicht hier so alleine zurücklassen. Würde dich gerne mit in mein Bett nehmen.

3:03 ICH Ja, das wäre nett, aber es könnte sein, dass du dann erst recht nicht zum Schlafen kämst.

3:05 ER Davon gehe ich aus. Hast ja anscheinend einiges aufzuholen. Würde dich jetzt sehr gerne zuerst mit der Zunge zum Schreien bringen und dich dann gründlich durchficken. Wetten, dass wir dann beide gut schlafen würden?

Alleine bei dem Gedanken daran, fängt es zwischen meinen Schenkeln zu pulsieren an. Seine Worte und das Begehren, das daraus spricht, wecken meine Libido, die ich seit drei Jahren versuche zu unterdrücken. In meinem ganzen Erwachsenenleben hatte ich noch nie so wenig Sex wie in der Zeit mit Konrad. Schließlich verabschieden wir uns dann doch und gehen schlafen.

Als ich am Morgen den PC wieder einschalte, erwartet mich ein Foto von einem üppig gedeckten Frühstückstisch auf einer Terrasse mit Meerblick, wie sie auf Facebook immer wieder kursieren. Ian ist online.

10:03 ICH Guten Morgen! Wer solche Fotos aussucht, ist ein Genussmensch ... Ich muss wirklich lernen, mich hier aufzulösen und bei dir wieder zusammenzusetzen ... Erst Frühstück und dann ... Oder beides gleichzeitig?

Dann darf es auch ein kleineres Frühstück sein, weil wenn der Magen zu voll ist ...

10:06 ER Guten Morgen, Süße. Wie viel wir gemeinsam frühstücken, liegt mit daran, was du anhast. Ich denke, ich verführe dich vorher, und dann währenddessen, und danach natürlich. Ich glaube, wir gehen später lieber auch Mittagessen ... Schließlich verbraucht man mit Sex ganz viele Kalorien!

10:07 ICH Ein Fitnessprogramm ganz nach meinem Geschmack. Mein Schatz macht drei Mal in der Woche Krafttraining, aber davon hab ich grade mal einen schönen Anblick. Ist wie ein Porsche in der Garage, aber keinen Schlüssel dazu ...

10:08 ER

Ich kann mit diesem Programm auch gut leben.

Suuuuper! Was Geiles zum Ansehen, aber nicht ran dürfen ...

10:10 ICH Ich darf schon, aber das hilft mir nicht ... Dort sind leider keine Muskeln, wenn du verstehst, was ich meine ...

Und Lecken oder Fingern ist ihm zu anstrengend, interessiert ihn nicht blablabla. Das ist echt Sch... und extrem frustrierend!

10:16 ER Also ein Sexmuffel? Mhh ... Du hast ihn dir ja ausgesucht ...

10:21 ICH So ist es. Sexmuffel trifft es tatsächlich ... Und das ausgerechnet MIR!?! Ironie des Schicksals ... Zuerst dachte ich, das wird schon noch, weil er vorher so lange alleine war. Dann war er im Burnout und das ist bekanntermaßen auch nicht gerade förderlich. Aber jetzt geht es ihm wieder gut. Keine Ausreden mehr (auch nicht vor mir selbst). Und nach drei Jahren versuchen, reden, verführen hab ich genug.

10:28 ER Ja, das kann ich dir nachempfinden. Warst ohnehin sehr geduldig. Womit verführst du denn so? Mit heißen Dessous?

10:30 ICH Ja, unter anderem. Was gefällt dir denn?

10:35 ER Knapp, eng, String, ... Und dir?

10:38 ICH Spitze, schwarz, weiß und rot

10:41 ER Das mag ich auch sehr. Auch alle Farben.

10:45 ICH Durchscheinend und mit Öffnungen an den richtigen Stellen.

10:48 ERMhhhhh ... ja ... Sehr gerne ... Heiß ...

10:50 ICH Also da hätten wir schon mal kein Problem. Der Lack-Leder-Typ bin ich nämlich überhaupt nicht.

10:52 ER Problem? Kenne das Wort gar nicht. Muss mal in den Duden gucken ... Ich auch nicht!

10:54 ICH Meine Freundin musste sich erst daran gewöhnen, dass ihr Typ da total drauf steht. Mittlerweile mag sie es selbst.

10:58 EROk. Dann doch gesucht und gefunden.

11:01 ICH Ja, jetzt schon. Aber am Anfang hat es sie ziemlich irritiert, als er mit den Teilen ankam. Hohe Stiefel und Latex und so ...

Aaaah, ich höre was. Jetzt ist er endlich wach und ich geh frühstücken ... NUR frühstücken ...