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Der Essay erschien erstmals im Frühjahr 1936 in drei Tranchen in der Zeitschrift Esquire: Teil 1: The Crack-Up (deutsch: „Der Zusammenbruch“; Februar 1936) Teil 2: Pasting It Together (deutsch: „Zusammenfügen“; März 1936) Teil 3: Handle with Care (deutsch: „Mit Vorsicht zubehandeln“; April 1936) Der titelgebende Essay beginnt mit den Worten „Of course all life is a process of breaking down“ (deutsch: „Natürlich ist alles Leben ein Prozess des Zusammenbrechens […]“), die bereits auf die Thematik der Sammlung hinweisen. Fitzgerald entwickelt im Folgenden seine Vorstellung eines „emotionalen Bankrotts“ (heute nennen wir es Burnout-Syndrom). Bereits 1931 hatte er eine Kurzgeschichte mit dem Titel „Emotional Bankruptcy“ veröffentlicht. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Fitzgeralds "Zusammenbruch" kein einzelnes Ereignis war, sondern ein komplexes Zusammenspiel aus persönlichen Problemen, finanziellen Schwierigkeiten und gesundheitlichen Problemen, das sich in seinem Leben und seinem Werk widerspiegelte. Der Essay stellt das wichtigste Dokument der Lebenskrise Fitzgeralds dar, die schließlich zu seinem alkoholbedingten Tod im Alter von 44 Jahren führte. Neu übersetzt aus dem Amerikanischen von Peter Eckhart Reichel.
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Veröffentlichungsjahr: 2025
Impressum
F. Scott Fitzgerald: Der Zusammenbruch. Ein Essay (1936)
Originaltitel: The Crack-up. Neu übersetzt aus dem Amerikanischen von Peter Eckhart Reichel, nach den Veröffentlichungen der rechtefreien Originaltexte des Project Gutenberg of Australia.
Titelgestaltung: ebuchedition words&music unter Verwendung einer Originalzeichnung von Franz Kafka: Schwarzes Notizbuch – Zeichnungen, ca. 1923; Max Brod Archiv, National Library of Israel. Coverschrift gesetzt aus der Dusty Rose NF
© 2025 hoerbuchedition words & music
Alle Rechte vorbehalten.
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ebuchedition words & music
Inhaber: Peter Eckhart Reichel
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Kennwort: F. Scott Fitzgerald: Der Zusammenbruch
Der Essay erschien erstmals im Frühjahr 1936 in drei Tranchen in der Zeitschrift Esquire:
Teil 1: The Crack-Up (deutsch: „Der Zusammenbruch“; Februar 1936)
Teil 2: Pasting It Together (deutsch: „Zusammenfügen“; März 1936)
Teil 3: Handle with Care (deutsch: „Mit Vorsicht zubehandeln“; April 1936)
Der titelgebende Essay beginnt mit den Worten „Of course all life is a process of breaking down“ (deutsch: „Natürlich ist alles Leben ein Prozess des Zusammenbrechens […]“), die bereits auf die Thematik der Sammlung hinweisen. Fitzgerald entwickelt im Folgenden seine Vorstellung eines „emotionalen Bankrotts“ (heute nennen wir es Burnout-Syndrom). Bereits 1931 hatte er eine Kurzgeschichte mit dem Titel „Emotional Bankruptcy“ veröffentlicht. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Fitzgeralds "Zusammenbruch" kein einzelnes Ereignis war, sondern ein komplexes Zusammenspiel aus persönlichen Problemen, finanziellen Schwierigkeiten und gesundheitlichen Problemen, das sich in seinem Leben und seinem Werk widerspiegelte. Der Essay stellt das wichtigste Dokument der Lebenskrise Fitzgeralds dar, die schließlich zu seinem alkoholbedingten Tod im Alter von 44 Jahren führte. Neu übersetzt aus dem Amerikanischen von Peter Eckhart Reichel.
Essay von F. Scott Fitzgerald
Natürlich ist das ganze Leben ein Prozess des Zerfalls, aber die Schicksalsschläge, die die dramatische Seite des Ganzen ausmachen – die großen, plötzlichen Schicksalsschläge, die von außen kommen oder zu kommen scheinen –, an die man sich erinnert, denen man die Schuld gibt und von denen man in schwachen Momenten seinen Freunden erzählt, zeigen ihre Wirkung nicht auf einmal. Es gibt noch eine andere Art von Schlag, der von innen kommt – den man erst spürt, wenn es zu spät ist, wenn man nichts mehr dagegen unternehmen kann, wenn man endgültig erkennt, dass man in gewisser Hinsicht nie wieder so sein wird wie zuvor. Die erste Art von Zusammenbruch scheint schnell zu geschehen – die zweite Art geschieht fast ohne dass man es merkt, wird aber sehr wohl schnell wahrgenommen.
Bevor ich mit dieser kurzen Geschichte fortfahre, möchte ich eine allgemeine Feststellung machen: Der Beweis für eine erstklassige Intelligenz ist die Fähigkeit, zwei gegensätzliche Ideen gleichzeitig im Kopf zu haben und dennoch handlungsfähig zu bleiben. Man sollte zum Beispiel in der Lage sein, zu erkennen, dass eine Situation hoffnungslos ist, und dennoch entschlossen sein, sie zu ändern. Diese Philosophie prägte mein frühes Erwachsenenleben, als ich das Unwahrscheinliche, das Unplausible, oft das „Unmögliche“ wahr werden sah. Das Leben gab sich leicht der Intelligenz und der Anstrengung hin, oder dem Verhältnis, das man gegenüber beiden aufbringen konnte. Ein erfolgreicher Literat zu sein, schien eine romantische Angelegenheit zu sein – man würde zwar nie so berühmt werden wie ein Filmstar, aber der Bekanntheitsgrad, den man erreichen konnte, hielt wahrscheinlich dafür länger an; man würde nie die Macht eines Mannes mit starken politischen oder religiösen Überzeugungen haben, aber man war sicherlich unabhängiger. Natürlich würde man in der Ausübung seines Berufs immer unzufrieden sein – aber ich für meinen Teil hätte dennoch keinen anderen Beruf gewählt.
Es gibt noch eine andere Art von Schlag, der von innen kommt – den man erst spürt, wenn es zu spät ist, wenn man nichts mehr dagegen unternehmen kann, wenn man endgültig erkennt, dass man in gewisser Hinsicht nie wieder so sein wird wie zuvor.