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Deutschland und Europa stehen vor zahlreichen Herausforderungen. Finanzielle Probleme, Klimawandel, Krieg und andere Probleme bedrohen die Stabilität des demokratischen Systems und gesellschaftlichen Zusammenhalts. Um die drohenden Katastrophen abzuwenden, gibt es daher nur eine Antwort: Deutschland muss wieder kleiner werden. Die Lösung liegt in der Neuordnung unserer Bundesländer. Davon würde auch die restliche Welt profitieren. In einer satirischen Abhandlung löscht Heinrich Labentsch kurzerhand mehrere Krisenherde auf einmal und ebnet einen Weg in die Zukunft. Und dafür müssen wir überraschenderweise nur in die Vergangenheit schauen.
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Seitenzahl: 139
Veröffentlichungsjahr: 2024
Impressum
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie.
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© 2024 novum publishing
ISBN Printausgabe: 978-3-99130-422-7
ISBN e-book: 978-3-99130-423-4
Lektorat: Dominique Schmidt
Umschlagfotos: Elena Derevyagina, Dorian2013z | Dreamstime.com
Umschlaggestaltung, Layout & Satz: novum publishing gmbh
www.novumverlag.com
Einleitung
Mit Märchen fängt alles an …
Schon die urweltlichen Einzeller oder einheitlichen Urzeller mussten sich beim Aufbau zu Mehrzellern nach Vorlagen richten und das können nur weitererzählte Märchen gewesen sein.
Unseres ist noch gar nicht so alt, vielleicht einige oder mehrere Wahlperioden her. Man sollte dazu nur wissen, dass unsere europäischen unerschrockenen Vorfahren, die Kelten und ihre Stämme, vor einem Ereignis eine panische Angst hatten, nämlich, dass ihnen der Himmel auf den Kopf fallen könnte:
Petrus lässt den Himmel fegen.
Nun war Adefix und Straufix der Himmel doch noch auf den Kopf gefallen. (Anmerkung: Sie kennen alle die Geschichte der zwei Helden aus der Römerzeit. Aus urheberschutzrechtlichen Gründen dürfen sie aber hier nicht mitmischen, deswegen treten zwei ebenso wackere Märchenerzähler auf, die Personen des öffentlichen Verkehrs oder so was Ähnliches waren und deswegen in der gehobenen Literatur durchaus ihren Platz haben sollten).
Ganz Gallien traf es. Man konnte allerdings, nach dem ersten Schrecken, ganz gut darin leben, die Leute mussten nur, walte Gott, den guten Petrus in Kauf nehmen.
Wenn der ein aufgeblasener Römer gewesen wäre, hätte man sich noch Lösungen einfallen lassen können. Einen Petrus als gütigen Druiden wollte man auch wohl akzeptieren. Aber der mit der Schlüsselgewalt war nicht groß und erhaben, mild und weise, sondern klein, mickrig, pedantisch und rechthaberisch, einer, der mit Eifer den göttlichen Auftrag erfüllen wollte, das Land im Himmel in eine besenreine Region zu verwandeln, was den bequemen Galliern tief zuwider gewesen sein musste.
So hob ein großes Wehklagen unter den Galliern an, welches man zuweilen heute noch hört.
Da bemerkte Straufix eines Tages, wie Petrus an seinem Tor stand, den großen Schlüssel in der Hand, und sehnsüchtig ins Nachbarland starrte, das, wie große Schilder an der Grenze verkündeten, „GERMANIEN EINTRITT VERBOTEN“ hieß. Der listige Kleine betörte den Wackeren, schwärmte vom Nachbarland in den höchsten Tönen und bot Petrus an, ihn am Abend auf einem Schleichweg ins Paradies der Reinlichkeit zu führen, auf dass er es als Beispiel ansehe und eben dasselbe große Werk in Gallien wiederhole.
Der Hüter des Himmels hörte es gar wohl und willigte in den Handel ein. Er ließ sich auf den Weg führen, übergab dem kleinen Schlitzohr für einen Moment den Schlüssel, weil der sich unterwürfig anbot, während der kurzen Abwesenheit das himmlische Tor zu hüten.
Kaum war Petrus in den grünen Büschen verschwunden, so schloss der listige Teufelskerl eiligst die Tür und warf den Schlüssel weit in ein anderes Land, welches HELVETIEN geheißen wurde. Die braven Genossen dort (der Eid kam erst viel später) nahmen das Geschenk gerne an und versperrten es sicher in einem Schließfach mit einem geheimen Nummernkonto.
So kam es, dass die Gallier nach wie vor, heute sagt man, „wie der Herrgott in Frankreich leben“, die Schweizer Banken immer noch den Schlüssel zum Himmel suchen, weil sie die Kontonummer vergessen haben und die Deutschen dem Wahn unterliegen, das sauberste Land der Welt werden zu müssen.
Und setzt sich mit Dichtung fort …
Im Vorübergehen
Wie kommst du nur dazu
Mich anzulächeln
So fremd,
Wie wir einander sind.
Was hab’ ich an mir,
Dass sich deine Miene
Vom Alltagsblick
In Fröhlichkeit verwandelt hat.
Nichts hat mit mir zu tun,
Ich hab’ dich nur
Bei einem schelmischen Gedanken
So im Vorübergeh’n erwischt.
Du fühltest dich ertappt
Von einem völlig Fremden.
Und nun auch mir die Heiterkeit
Du lächelst – aus Verlegenheit.
Vorwort
Es ist Eile geboten. Aus diesem Grunde entfällt das sonst übliche Vorwort. Wer weiß, wie viel Zeit noch bleibt? Eines müssen die geschätzten Leser weiblichen und männlichen Geschlechts dennoch wissen, sollten sie noch keine Zeitung gelesen haben: Es geht uns Deutschen prächtig, sagen die Parteien. So viel Angst war noch nie, sagen die Medien. Die Kochsendungen im Fernsehen sind ein unübersehbares Indiz der überbordenden Dekadenz, sagt der Autor.
Der Autor
Er ist natürlich als geborener Deutscher ein deutscher Freund aller Deutschen und meint es nur gut. Mehr muss man eigentlich nicht über ihn wissen. Vielleicht noch, dass er zu einem Viertel Ostpreuße, zu einem Viertel Sachse, zu einem Viertel Niedersachse und letztlich zu einem Viertel Bremer ist. Also ist er partiell ein Emigrant, was in diesem Land zu notwendigen und nachhaltigen Recherchen hätte führen müssen, was aber zurzeit seiner Großeltern den kommunalen Behörden scheißegal war. Hauptsache war doch, dass sie, die Fremden, arbeiten und eine Wohnung nachweisen konnten.
Dieser Kerl, also der Nachfahre, 1937 noch als Preuße an der Zollgrenze von Bremen-Vegesack geboren, arbeitete auch – was blieb ihm anderes übrig –, beobachtete sich im Spiegel und die ihn Umgebenden und Regierenden in Wort und Tat, registrierte vieles und schrieb am Ende seines Schaffens das für ihn Bemerkenswerte auf.
Er schätzt sich glücklich, in einer seltenen Periode von über 70 Jahren Frieden in Deutschland aufgewachsen zu sein und noch zu leben. Doch irgendwie beschleicht ihn das Gefühl, dass sein Volk einmal wieder ideologisch und materiell seine Grenzen überschreitet, was diesem Land noch nie bekam. Er ist nicht der Einzige, dem das auffällt.