Di gschtifleti Gans - Stefanie Gubser - E-Book

Di gschtifleti Gans E-Book

Stefanie Gubser

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Beschreibung

Dank ihrem Göttibuben Nis erinnerte sich die Sängerin Stefanie Gubser, wie ihre Mutter Claudia ihr Abend für Abend erst ein Märchen vorgelesen und sie danach mit ihrer warmen Stimme in den Schlaf gesungen hatte. Ein Einschlafritual, das ihr Sicherheit und Vertrauen gab. Aus dieser Erinnerung entstand die Idee, eine CD mit Schlafliedern und Grimm-Märchen für ihr Patenkind aufzunehmen. Sie würde die Lieder singen, die Märchen aber sollte ihr Vater, der Schauspieler und "Tatort"-Kommissar Stefan Gubser, lesen. Und zwar auf Schweizerdeutsch. Und der Vater überlegte nicht lange, meinte aber: "Dann, liebe Tochter, verpacken wir die CD doch schön, und zwar in einem Buch." Und so geschah es.

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Seitenzahl: 74

Veröffentlichungsjahr: 2017

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Wir danken für die Unterstützung dieser Publikation durch den Fonds Finanzdepartement der Stadt Zürich.

Alle Rechte vorbehalten, einschliesslich derjenigen des auszugsweisen Abdrucks und der elektronischen Wiedergabe.

© 2017 Wörterseh, Gockhausen

Lektorat und Korrektorat: Andrea Leuthold, Zürich Illustrationen: Frank Baumann Tonaufnahmen: Selmi Tonstudio AG, Zürich Recording, Mix und Notensatz: Chris Grunder, Zürich | www.chrisgrunder.chBass: Beat Ramseier, Zürich | www.beatramseier.chGesang: Stefanie Gubser Vorleser: Stefan Gubser Regie: Frank Baumann Umschlaggestaltung: Thomas Jarzina, Holzkirchen Layout, Satz und herstellerische Betreuung: Beate Simson, Pfaffenhofen a. d. Roth Druck und Bindung: Grafiche Duegi, San Martino Buon Albergo / Verona

Print ISBN 978-3-03763-087-7E-Book ISBN 978-3-03763-726-5

www.woerterseh.ch

Inhalt

Zum Lose

Über das Buch

Vorwort

Am Himmel staht es Sternli znacht

De Froschkönig

Der Mond ist aufgegangen

De gschtifleti Kater

Bajuschki baju

S Rotchäppli

Still, still, still

S Rumpelstilzli

Guten Abend, gute Nacht

S tapferi Schniiderli

Schlaf, Chindli, schlaf

Schneewiissli und Roserot

Weisst du, wie viel Sternlein stehen?

Di goldigi Gans

Hush-a-bye

Nachwort

Über die Autoren und den Illustrator

Zum Lose

Die Buch-Ausgabe beinhaltet zwei CDs mit allen Liedern und Märchen, ­gesungen von Stefanie Gubser und vorgelesen von Stefan Gubser.

Diese E-Book-Ausgabe beinhaltet keine Audiodaten, selbst­verständlich sind jedoch alle Tracks – sowohl die Komplett-Ausgabe der CDs, als auch alle Lieder und/oder Märchen separat – elektronisch hier erhältlich:

Ex Libris www.exlibris.ch

Orell Füssli www.orellfuessli.ch

Weltbild www.weltbild.ch

Amazon www.amazon.de

iTunes www.apple.com

Am Himmel staht es Sternli znacht(© Artur Beul)      4:15

De Froschkönig      13:39

Der Mond ist aufgegangen      4:30

De gschtifleti Kater      18:15

Bajuschki baju      4:06

S Rotchäppli      10:38

Still, still, still      3:11

S Rumpelstilzli      9:03

Guten Abend, gute Nacht      4:18

S tapferi Schniiderli      24:20

Schlaf, Chindli, schlaf      2:58

Schneewiissli und Roserot      17:08

Weisst du, wie viel Sternlein stehen?      5:03

Di goldigi Gans      14:20

Hush-a-bye(Written by Noel Paul Stookey, Peter Yarrow • Copyright © Warner / Chappell Music, Inc.)      3:39

Über das Buch

Beim Zubettbringen ihres Göttibuben Nis trug es sich eines schönen Abends zu, dass sich die Sängerin Stefanie Gubser erinnerte, wie ihre Mutter Claudia ihr Abend für Abend erst ein Märchen vorgelesen und sie danach mit ihrer warmen Stimme in den Schlaf gesungen hatte. Ein Einschlafritual, das ihr Sicherheit und Vertrauen gab. Aus dieser Erinnerung entstand die Idee, Schlaflieder und Grimm-Märchen für ihr Patenkind aufzunehmen. Sie würde die Lieder singen, die Märchen aber sollte ihr Vater, der Schauspieler und »Tatort«-Kommissar Stefan Gubser, lesen. Und zwar auf Schweizerdeutsch. Und der Vater überlegte nicht lange und sagte: »Dann, liebe Tochter, verpacken wir die Aufnahmen doch schön, und zwar in einem Buch.« Und so geschah es.

Vorwort

Ein Vorwort soll ich schreiben, bat mich die Verlegerin. Und da sass ich dann, und das unter »Vorwort gschtifleti Gans« abgespeicherte Dokument blieb weiss. Nicht weil ich nichts zu schreiben gewusst hätte zu diesem wunderbaren Tochter-Vater-Projekt, sondern einfach weil ich nicht der grosse Schreiber bin. Ich rede lieber, sage direkt, was ich sagen will. Einen Liebesbrief hat meine Frau Brigitte zum Beispiel noch selten bekommen, aber die Worte »Ich liebe dich« hört sie oft. Sie war es denn auch, die mir, dem in Bregenz Aufgewachsenen, dabei half, die Grimm-Märchen ins Schweizerdeutsche zu übersetzen, was uns beiden grossen Spass gemacht hat.

Dass Stefanie, meine Tochter, bei ihrem Projekt an mich gedacht hat, ist ein riesiges Geschenk. Ihre künstlerische Reife, ihr kreatives Wesen, ihre Kompromisslosigkeit, mit der sie immer ihren eigenen Weg gesucht hat, macht mich unendlich stolz.

Dass ihre Idee in der nun vorliegenden Form entstehen konnte, ist vor allem Frank Baumann zu verdanken. Er hat nicht nur die wunderschönen Zeichnungen geliefert, sondern mich auch beim Aufnehmen der Märchen regiemässig so betreut, dass er schlicht das Beste aus mir rausholte. Und das war notwendig, denn weniger wäre Stefanies Idee nicht gerecht geworden. Und ihrer Gesangskunst erst recht nicht. Von ihrer Stimme, die etwas Meditatives hat, ganz zu schweigen. Und – und da bin ich mir sicher – ihre Schlaflieder werden nicht nur Kindern das Einschlafen erleichtern, sondern auch Erwachsenen.

Also hören Sie zu, singen Sie mit, und sehen Sie es am Himmel stehen, das Sternlein znacht, und dann träumen Sie schön. Zum Beispiel von der gestiefelten Gans.

Stefan Gubser, Ende August 2017

Am Himmel staht es Sternli znacht

© Artur Beul

De Froschkönig

Vor langer, langer Ziit, wo s Wünsche mängmal no öppis ghulfe hät, hät en König gläbt, wo drüü wunderschöni Töchtere ghaa hät. Die jüngschti isch di allerwunderschönschti gsii. Si isch esoo schön gsii, das sogar d Sune, wo ja würkli scho vil gseh hät uf dere Erde, hät müese stuune ab dem wunderwunderschöne Prinzässli.

Ganz i de Nööchi vom Schloss vom König häts en dunkle Wald gää, und i dem dunkle Wald, under emene grosse, alte Lindebaum, häts en Brune ghaa. Im Summer, wänns eso richtig heiss gsii isch, isch s Prinzässli amigs fröhlich dur de Wald zum Brune gschprunge und uf de chüeli Steirand ghöcklet. Hei, hät das deet guet gschmöckt! Nach Wald und Moos und feine Chrütli. Uf de Bäum obe sind d Vögel ghocket, händ vor sich anezwitscheret und em Prinzässli zuegluegt, wies mit sinere goldige Chugle gschpilt hät.

Zerscht häts di goldig Chugle i d Luft grüert und uufgfange, i d Luft grüert und uufgfange. Dänn häts esi i d Luft grüert, däzue i d Händ klatschet und si dänn wider uufgfange, i d Luft grüert, däzue zweimal i d Händ klatschet und si wider uufgfange. S Prinzässli isch e Gschickts gsii und di goldigi Chugle ires Lieblingsspiilzüüg.

Amene Tag isch em Prinzässli aber di wertvolli goldigi Chugle bim Spile – o Schreck – us de Hand gheit und in Brune ineplatscht. Mit grosse Auge häts müese zueluege, wi si versunke isch. Da hät s Prinzässli fescht aafaa briegge. Immer lüüter und verzwiifleter. Grossi Prinzässinne-Krokodilsträne sind em über d Bagge abegloffe. S Prinzässli isch schampar schüüli truurig gsii.

Doch plötzli häts e Stimm ghört: »Was isch au los, Prinzässin, wisoo bisch eso truurig? Du brüelisch ja so fescht, das sogar die härtischte Stei weich wie Chäutschgi werded!«

S Prinzässli hät verschrocke umeglueget, won ächt di komischi Stimm chönt herchoo, und hät dänn en chliine, chnubelige Frosch entdeckt, wo grad näbet imm uf em Brunerand ghocket isch.

»Ah, du bisch es, du luschtige Gwääggi«, hät s Prinzässli gseit, »ich briegge halt wäg minere goldige Chugle, die isch mer drum is Wasser gheit, und jetz isch si für immer i de Tüüfi dune verschwunde.«

»Muesch nöd briegge, Prinzässin, ich chan dir hälfe. Ich chan drum zimli guet schwüme, und ich chönti abetauche und dir dis Spiilzüüg wider ufehole.«

»Ou, das würsch du für mich mache? Das isch dänn lieb vo dir!«

»Für diich würd ich ales mache, liebs Prinzässli, alles – aber was gisch du miir däfüür?«

»Was immer du wotsch, liebe Frosch! Mini schöne Chleider, mini Perle, mini Edelstei und sogar no di goldigi Chrone, won i uf em Chopf han.«

»Dini schöne Chleider, dini Perle, dini Edelstei und au dini goldigi Chrone, das ales wet i nöd haa«, hät de Frosch gwaagget, »aber wänn du mich gernhäsch und wänn ich din Spiilkamerad sii dörf, wänn ich im Schloss am Tisch näbet dir sitze und vo dim goldige Tällerli ässe und us dim Bächerli trinke dörf und du mich i dim Bettli schlafe laasch – wänn du mir daas ales versprichsch, dänn mach ich en Chöpfler und tauch für dich abe uf de Grund vom Brune und hol dir dini goldigi Chugle ufe.«

»Ou ja, liebe Frosch«, hät s Prinzässli mit lüüchtende Auge gseit, »ich versprich dir ales, wänn du mir nume mini goldigi Chugle widerbringsch!«

Da isch de Frosch mit emene elegante Chöpfler in Brune inegschprunge und nach eme lange Wiili tatsächli mit de goldige Chugle wider uuftaucht. Won er si de Prinzässin i d Hand truckt hät, isch si vor luuter Freud total us em Hüüsli gsii und glücklich und strahlend wien en Maiechäfer mit irem liebschte Lieblingsspiilzüüg dävooghüpft.

»Wart, wart«, hät de Frosch hinedriigwäägget, »nimm mi mit, ich chan nöd so gschnäll hüpfe wie duu!«

Aber sis luute »Gwäägg, Gwäägg« hät nüt gnützt, d Prinzässin hät en gar nüme ghöört und isch uuf und dävoo, und bald scho hät si de Frosch total vergässe ghaa. Truurig isch de Frosch wider zrugg i sin Brune ghopset.

Am nöchschte Tag, wo s Prinzässli mit em König und de Familie am grosse Tisch im Schloss dobe gsässe isch und aagfange hät vo sim goldige Tällerli zässe, isch dusse vor de Türe öppis ganz Gschpässigs passiert.

Plitsch, platsch, plitsch, platsch, isch öppis Füechts di breiti Marmorstäge ufeghüpft. Und wos dobe gsii isch, häts a d Türe gchlopfet und grüeft: »Prinzässin, Prinzässin, jüngschti Prinzässin, mach mer d Türe uuf, iich bins!«