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Während James den ersten Tag seines Urlaubs genießt kontaktiert ihn Arthur per Handy. Beide Verabreden sich zu einem Treffen in einem nahegelegenen Café, wo Arthur ihm eine Einladung fürs Plaza Hotel überreichte, um dort Kayan zu treffen. Vor Beginn der Tagung schildert Kayan im Beisein von Arthur Kameruns Lage. Das Land befindet sich in einer wirtschaftlichen Krise und benötigt dringend finanzielle Unterstützung. Leider hat die USA ihre Abmachung bisher nicht eingehalten. Statt das Versprechen einzuhalten und für eine ehemalige sowjetische Nuklearbombe, die sich bis vor kurzem im Besitzt Kameruns befand Wirtschaftshilfe zuzusichern, fordern sie nun auch die restlichen 3 Sprengsätze, ohne auch nur einen Dollar zu überweisen. James der schon länger in der Rüstungsindustrie tätig ist, hat das Wissen, um Kayan beim Transport zu unterstützen. Insgeheim trauen Kayan und James dem Frieden aber schon lange nicht mehr und entscheiden sich stattdessen die Sprengsätze als Druckmittel zu benutzen, um somit die ehemals zugesicherten US-Gelder freizupressen. Auch John der im Sicherheitsstab des US-Präsidenten arbeitet, versorgt James mit Informationen, um dem FBI immer einen Schritt voraus zu sein. Ihre Planung treibt Arthur, James und Kayan nach Kamerun, wo sie den Vizepräsidenten kennenlernen. Dieser hat nur eins im Sinn. Die Macht des Landes an sich zu reißen. Als Kayan wegen seiner langen Krebskrankheit ins Koma fällt sieht Hondo seine Chance. Kurz vor Kayans Tod und dem damit verbundenem Machttransfer des Präsidenten zum Vizepräsidenten, gelingt es James mit der Unterstützung eines militärischen Sicherheitskommandos die Sprengsätze aus dem Militärkomplex zu stehlen. In der Zwischenzeit findet Arthur erste Hinweise, dass jemand absichtlich Finanzhilfsgelder auf falsche Konten gebucht, um Kamerun in eine Krise zu stürzen. Mit der Hilfe von Aleeke, einem engen Vertrauten von Kayan, gelingt es James die nötigen Informationen zu beschaffen, um Arthur aus den Händen der Ermittler zu befreien. Während der Recherchen findet das Team heraus, dass Hondo hinter der Finanzmanipulation steckt. In einer Pressekonferenz beschuldigt das Finanzministerium der USA Hondo der Geldwäsche. Diesen Anlass nutzt der ehemaliger General Jarule und Stratege hinterm überfall auf den Militärkomplex, um Hondo zu stürzen.
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Seitenzahl: 243
Veröffentlichungsjahr: 2022
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KAPITEL 1
KAPITEL 2
KAPITEL 3
KAPITEL 4
KAPITEL 5
KAPITEL 6
KAPITEL 7
KAPITEL 8
KAPITEL 9
KAPITEL 10
KAPITEL 11
KAPITEL 12
KAPITEL 13
KAPITEL 14
KAPITEL 15
KAPITEL 16
KAPITEL 17
KAPITEL 18
KAPITEL 19
KAPITEL 20
KAPITEL 21
KAPITEL 22
KAPITEL 23
KAPITEL 24
KAPITEL 25
KAPITEL 26
KAPITEL 27
KAPITEL 28
KAPITEL 29
KAPITEL 30
KAPITEL 31
KAPITEL 32
KAPITEL 33
James schob sich an der Menschenmasse in der New Yorker Metro vorbei. Als sich die Türen öffneten, rannte er los. Er hatte die Jungs schon um 19:00 Uhr treffen sollen, aber die Uhr stand beim Öffnen der Metrotüren bereits auf 19:55 Uhr. Ihm lag alles daran, dass er es vor 20:00 Uhr zur Bar schaffte. Er eilte die Treppe hinauf und legte einen Sprint am Broadway hin. Es war Freitag, der 8. März 1985, und es waren gerade einmal 2°C. James’ schwarzer Mantel flatterte von links nach rechts über seine Hüfte, während er wie eine Lokomotive die Luft ausstieß, um die Geschwindigkeit zu halten. Er war so schnell, dass einige Taxifahrer ihre Blicke von der Straße abwandten, um ihn beim Laufen zu beobachten. Als er die Hälfte der Strecke von der Cathedral-Park-way-Metrostation bis zur Bar zurückgelegt hatte, erblickte er das neonrote Schild über dem Eingang. Das flackernde ‚a‘ in ‚Uncle‘s Bar‘ half ihm dabei, seinen Laufrhythmus zu halten. Er hatte den Barkeeper bereits vor vier Monaten darüber informiert, aber nichts hatte sich seitdem geändert. Heute war ein großer Tag. Dies war das letzte Mal vor den Examen im Mai, dass sich alle treffen würden. Die letzten zwei Jahre hatten sie sich fast täglich getroffen, aber so kurz vor dem Examen war jeder zu sehr mit dem Lernen beschäftigt. Jeder, den er kannte, schien bereits seit der Highschool zu wissen, was er später machen würde. Für James war es anders. Nichts schien ihn so richtig zu packen. Er hatte gedacht, dass der Bewerbungsprozess ihn dazu zwingen würde, sich für eine Sache zu entscheiden, aber alle fünf Bewerbungen wurden akzeptiert. Manche wären bereits über eine Zusage dankbar gewesen, aber James erschwerte es, eine Entscheidung zu treffen.
Weil es ihm so schwerfiel, sich zu entscheiden, legte er die Logos von allen Organisationen und Unternehmen, bei denen er sich beworben hatte und angenommen worden war, auf sein Bett. Er drehte sich um und warf eine Quarter-Münze über seinen Kopf. Gleich beim ersten Versuch landete die Münze auf dem NASA-Logo. Er zögerte nicht lange und nahm es in die Hand. Endlich hatte er eine Entscheidung.
Wo sonst könnte ich meine Physik- und Mathekenntnisse adäquat einbringen?, dachte er sich, während er die anderen Logos in den Mülleimer warf. Auch die Flugzeughersteller hätten ihn begeistert, aber das Motto der Columbia University lag ihm stets im Ohr: „In deinem Licht werden wir Licht sehen.“ Das ging ihm ständig durch den Kopf, als er die Tür zum Restaurant öffnete. Als er eintrat, waren die ganzen Gedanken, die ihn während des Laufens begleitet hatten, wie weggeblasen. Der gesamte Raum war vernebelt. Jeder schien zu rauchen. James störte es nicht weiter, obwohl er ein Nichtraucher war. Die Bar war nicht unweit vom Campus der Columbia University entfernt. Die gesamte Kneipe war heruntergekommen. Teilweise bestanden die Stühle und Tische mehr aus abgewetzten Holzritzen als aus massivem Holz. Überall hatten sich die Menschen verewigt, so wie auch James es bereits getan hatte. Trotz der miserablen Ausstattung war die Bar gut besucht. Der Hauptgrund war hauptsächlich der günstige Alkohol, der in Strömen floss. James schob sich an den anderen Studenten vorbei, bis er den Vierertisch am Ende der Bar neben dem Toiletteneingang erblickte. Ein Stuhl war noch frei. James kannte den Stuhl nur zu gut. Auf der Unterseite des Stuhles hatte er seine Initialen in der Nähe des hinteren rechten Stuhlbeins eingeritzt. Als er den letzten Kerl zur Seite geschoben hatte, erblickte er Arthur. Während James die letzten drei Schritte hinüber zum Tisch ging, erhob Arthur sein Bier mit der rechten Hand und zeigte mit dem linken Zeigefinger auf den freien Stuhl.
„Ich habe mir schon gedacht, dass du zu spät kommst“, grinste Arthur, als James an den Tisch trat. Vor ihm stand ein volles Bier, aber es machte keinen schalen Eindruck, eher das Gegenteil war der Fall. Die CO2-Blasen hörten nicht auf an die Oberfläche zu sprudeln. „Greif schon zu“, fuhr Arthur fort. „Ich habe es erst vor fünf Minuten bestellt.“
James ließ sich nicht zweimal bitten. Er griff zu und stieß mit seinen Freunden im Uhrzeigersinn an. Erst mit Arthur, der sich ein Grinsen nicht verkneifen konnte. Sie kannten sich bereits seit der Highschool und konnten unterschiedlicher nicht sein. Während sich James der Technik hingab, war Arthur ein passionierter Jungpolitiker, der sich bereits als Wahlhelfer bei den Demokraten engagiert hatte. Arthurs Familie war darüber nicht gerade erfreut, da sie bis zum Schluss davon ausgegangen war, dass er die Privatbank in fünfter Generation weiterführen würde. Aber er hatte andere Pläne und es schien, dass seine Eltern ihn nach jahrelangen Diskussionen endlich machen ließen. Darüber war er sehr erleichtert, da ihm der bloße Gedanke an die Leitung der Bank nahezu physischen Schmerz zugefügt hatte. Als Nächstes war John an der Reihe. Sein richtiger Name war Michael Johnson, aber sie nannten ihn alle nur John. Arthur hatte ihn bei einem Parteitag der Demokraten kennengelernt und eines Tages zum Mittagessen in die Mensa mitgenommen. Alles Politische interessierte James nur geringfügig, aber John hatte eine Art, die außergewöhnlich war. Sie konnten über alles reden. Johns Interessen waren vielfältig und erstreckten sich von Sport über Politik bis hin zur Astronomie. Abgesehen davon hatte er eine Gabe. Er war der Einzige, dem James zutraute, Kühlschränke am Polarkreis zu verkaufen, und zwar im Dutzend. Zum Schluss stieß er mit Kayan an. Dieser war der Spross einer wohlhabenden kamerunischen Familie. Sein Onkel versorgte ihn ständig mit den aktuellen Informationen aus Kamerun. Monatlich, manchmal sogar wöchentlich, erhielt er ein Paket und verbrachte anschließend den gesamten Tag damit, die Informationen wie ein Schwamm aufzusaugen. Am ersten Tag der Eröffnungswoche hatte er Kayan kennengelernt. Kayan hatte einen Basketball dabei, und als James in der Mensa anstand, fiel dieser vom Stuhl und rollte James vor die Füße. Er hob ihn auf und brachte ihn zu Kayan zurück, als er sein Mittagessen bezahlt hatte. Danach beschlossen die beiden, ein paar Körbe zu werfen. Bereits beim Essen hatten sie sich gut verstanden, aber beim Basketball sprang der Sympathiefunke endgültig über. Es war etwas, was nur der Sport hervorrufen konnte. Nachdem Arthur die letzten Formulare für seine Kurse ausgefüllt hatte, stieß er dazu. Beide verstanden sich auf Anhieb. Warum auch nicht? Politisch waren sie auf derselben Wellenlänge.
„Für wen hast du dich entschieden?“, fragte Kayan, als die Biergläser klirrten.
„Für die NASA“, antwortete James, bevor er einen großen Schluck nahm.
„Nun bist du auch einer von uns“, meinte John.
„Nicht so hastig, John. Ich versuche, nach den Sternen zu greifen, während ihr nach dem Geld schielt“, entgegnete James.
John brach in starkes Gelächter aus. „Nun hab dich nicht so. Ich bin froh, dass du dich wissenschaftlich beteiligst“, erklärte John.
„Irgendjemand muss die Welt voranbringen. Es kann sich schließlich nicht jeder politisch engagieren“, ergänzte Arthur lautstark.
„Was ist mit dir, Kayan? Gehst du im Sommer zurück nach Kamerun?“, fragte James, als er seinen Blick ruckartig von Artur abwandte.
„Ja“, antwortete er und hielt kurz inne. „Ich darf im Wirtschaftsministerium anfangen“, verkündete er lautstark.
Arthur, John und James schrien vor Freude und gaben so ihren Beifall kund. Arthur stellte sogar sein Bier zur Seite und stieß ein Pfeifen aus, was die gesamte Bar überschallte. Es war so laut, dass sich einige Gäste umdrehten, aber bevor sie den Pfeifer ausfindig machen konnten, hatte er bereits wieder sein Bier in der Hand.
„Was ist mit dir, John?“, fragte James neugierig.
„Ich habe ein Praktikum bei Senator Gowther erhalten“, antwortete er zurückhaltend. Noch bevor er das letzte Wort aussprechen konnte, regnete es Beifall. Während James klatschte, hämmerten Kayan und Arthur im Freudenrausch auf dem Tisch herum. Erst als John seine Hand hob, hörte der Lärm auf. „Aber erst muss ich alle Examen bestehen“, fuhr er mit steifer Miene fort.
„Wird schon schiefgehen, du alter Schwänzer“, frotzelte Arthur.
„Irgendwo habe ich noch ein verstaubtes Politikbuch herumliegen, damit solltest du es schaffen“, lachte James und verschüttete dabei etwas Bier über den Tisch.
Kayan holte einen zerknüllten Dollarschein aus seiner Hosentasche und warf ihn zu John hinüber. „Mit der Einstellung kannst du jeden Dollar gebrauchen“, sagte Kayan lachend.
„Du Spinner“, erwiderte John, als er ihm den Dollar zurückwarf.
„Du hast von uns allen die größten Ambitionen. Immerhin willst du Präsident werden.“
„Ich möchte nur, dass es Kamerun gut geht“, antwortete Kayan mit einem bedrückten Gesicht.
„Nun hab dich nicht so, du strahlst doch sonst immer wie das pralle Leben“, entgegnete Arthur.
„Eher wie die Sonne“, ergänzte James und hob zum Toast an.
Die letzte Woche hätte fast das gesamte Leben aus James gesaugt. Sogar am Sonntag war er noch bis spät in die Nacht wach, um sein Projekt abzuschließen.
Bisher war das Jahr 2019 alles andere als erfreulich gewesen. Die Arbeit wollte ihm keine Auszeit gönnen.
Trotz Übermüdung konnte sich James dazu durchringen, im Bademantel auf dem Balkon zu frühstücken. Die Sonne war einfach zu einladend, um sich noch weiter im Bett aufzuhalten. Abgesehen davon war es sein erster offizieller Urlaubstag seit Langem. Zwar war der Sonntag grundsätzlich heilig, aber wie so oft spielte das bei wichtigen Terminen keine Rolle.
Während er genüsslich seinen Eiskaffee trank, lauschte er aufmerksam dem Radio. Viele Menschen machten einen gestressten Eindruck an diesem sonnigen Montag. Nur nicht James. Er genoss seine Freiheit und ließ seinen Blick über den Bürgersteig wandern, um Gleichgesinnte zu finden, die stresslos daherschlenderten. Als James seine Blicke erneut über den Bürgersteig wandern ließ, erregte der Nachrichtensprecher seine Aufmerksamkeit.
„Die seit längerer Zeit geplante Krisensitzung der Generalversammlung der Vereinten Nationen wird morgen trotz mehrerer Aufschiebungsversuche wie geplant tagen“, knisterte die Nachrichtensprecherstimme durchs alte Art-déco-Radio auf dem Fenstersims. Das verzerrte Geräusch machte es schwierig, den Nachrichtensprecher genau zu verstehen, weshalb James sich ins Innere begab, um den Kanal zu justieren. Die restlichen Nachrichten konnte er aber nicht mehr hören, da er zu lange für die Einstellung des Kanals benötigte. Dann erklang aus dem Radio Musik. James richtete sich auf und schritt in die Küche, um die andere Bagelhälfte zu holen. Er war gerade dabei, mit dem Bagel auf dem Teller zurück zum Balkon zu gehen, als das Handy auf dem Küchentisch klingelte. Ohne auf die Anzeige zu schauen, nahm er den Anruf entgegen.
„Offenbach am Apparat“, sagte er.
„Schön, dich zu hören“, antwortete ihm eine vertraute Stimme. „Ich bin es, Arthur.“
James legte den Teller mit dem Bagel aus der Hand und setzte sich auf einen Hocker am Küchentisch. „Wie geht es dir? Habe lange nichts mehr von dir gehört“, entgegnete James.
„Ich weiß. Ich hätte mich in der Zwischenzeit auch mal melden können. Leider ließ es meine Arbeit nicht zu“, antwortete Arthur nüchtern. „Hättest du heute Zeit? Ich würde dich gerne auf einen Kaffee einladen.“
„Gerne. Ich habe die nächsten zwei Wochen frei“, erwiderte James und ging zum Radio. „Ich habe gerade im Radio gehört, dass morgen ein Krisentreffen der Vereinten Nationen hier in New York stattfindet“, fuhr James fort, als er das Radio ausgeschaltet hatte. „Arbeitest du noch für die?“
„Das ist auch der Grund, warum ich gerade in New York bin. Ansonsten wäre ich wohl auf der anderen Seite des Atlantiks“, antwortete Arthur.
„Das Treffen scheint eine große Sache zu sein, wenn jetzt alle Leute dafür zusammengetrommelt werden“, erklärte James und lief zurück zum Küchentisch.
„Es ist eines der größten Treffen der letzten fünfzig Jahre“, verkündete Arthur voller Inbrunst.
„Ist es schon wieder so weit?“, fragte James nachdenklich, als er das Flackern des Küchenlichtes bemerkte.
„Ich habe in den letzten zwanzig Jahren viele Krisen erlebt, die mit verhältnismäßig geringem Aufwand gelöst wurden, aber sobald es mehrere Länder oder sogar Kontinente betrifft, ändert sich der Maßstab gewaltig“, erklärte Arthur.
„Klar, du hast natürlich recht“, bestätigte James und setzte sich erneut auf den Küchenhocker.
„Passt es dir um 12:00 Uhr in Marshal’s Café?“, fragte Arthur.
„Geht klar“, antwortete James.
„Sei pünktlich“, sagte Arthur.
„Werde ich sein“, entgegnete James lachend und legte auf.
Er legte das Handy zurück auf den Küchentisch und ging mit der zweiten Bagelhälfte nach draußen. Während er den Bagel genüsslich aß, musste er an Arthur denken. Er konnte es selbst kaum glauben, dass es zwei Jahre zurücklag, als sie sich das letzte Mal getroffen hatten. Die Arbeit hatte ein Treffen in der Vergangenheit leider nicht ermöglicht.
Nach dem Verzehr des Bagels begab er sich in die Küche und verschloss die Balkontür hinter sich. Viel Zeit hatte er nicht mehr bis zu seiner Verabredung, vor allem, weil er zu Fuß gehen wollte. Nach einem kurzen Blick auf die Wanduhr, die über der Eingangstür hing, bemerkte er, dass es kurz vor 11:00 Uhr war. In Windeseile stürmte er unter die Dusche, um sich des Frusts der vergangenen Arbeitswoche zu entledigen. Nach einer kurzen Bedenkzeit vor der Garderobe entschied sich James für ein blauweiß gestreiftes Hemd, einen anthrazitfarbigen Blazer und dunkle Jeans. Viel legerer war sein Kleiderschrank sowieso nicht ausgestattet. Durch die Arbeit hatte sich sein Dresscode zunehmend auf seine Freizeitkleidung ausgedehnt. Unter Zeitdruck zog er sich die Schuhe an und lief hastig die Treppe hinunter. Immerhin wollte er noch in Erfahrung bringen, ob sein Buch für seine Sammlung schon angekommen war. Mit zügigen Schritten und immer mit einem Auge auf seine Armbanduhr schaffte es James bis 11:20 Uhr zum Büchergeschäft. Es war eine kleine Buchhandlung mit zwei Schaufenstern. Im rechten Schaufenster waren immer die neuesten Bücher ausgestellt. Fein säuberlich wurden diese an alte Holzkisten angelehnt. Wie eine Art Treppe. Somit bot das Fenster viel Raum, um den Passanten die neuesten Bestseller zu präsentieren. Im anderen Schaufenster wurden hingegen nur Klassiker und antike Schriften ausgestellt, die durch das Zusammenspiel zwischen einer alten Kolonialkarte im Hintergrund und rot-weißen Verzierungen im Vordergrund alle Blicke auf sich lenkten. James hatte sich beim Einrichten seiner Wohnung häufiger von diesem Büchergeschäft inspirieren lassen.
Nach einem kurzen Blick auf die Neuigkeiten betrat James das Geschäft.
„Einen wundervollen Tag, James“, begrüßte ihn ein älterer Mann mit Schnurrbart im weißen Hemd und einer schwarzen Schürze. „Du kommst genau richtig. Dein Buch ist gerade eingetroffen.“ James wollte gerade auf den Satz antworten, aber Jimmy war wie immer schneller und setzte zugleich den nächsten Satz nach. „Ich war gerade dabei, das Buch für dich einzupacken, um es an deine Adresse zu schicken. Aber wie der Zufall es so will, bist du nun hier“, sagte Jimmy, während er sich von der linken Bücherwand abwandte, um mit James zusammen zum Tresen zu gehen.
James ließ Jimmy seinen Monolog führen, während er ihm zum Tresen folgte. Er nutzte die Zeit, um nach neuen Büchern Ausschau zu halten.
„Du willst das Buch doch gleich mitnehmen, oder?“, fragte Jimmy und holte tief Luft.
„Ich habe leider nichts zum Tragen dabei“, antwortete James.
„Das ist doch kein Problem. Du kennst doch unsere Devise“, erklärte Jimmy, zeigte auf einen Querbalken über der Theke und las die weiße Inschrift darauf vor: „Der Kunde ist König.“
Jimmy führte James an den Kunden vorbei hinüber zur anderen Seite des Tresens und schob das Verpackungspapier zur Seite.
„Hier ist es“, sagte Jimmy, als ein in Leder gebundenes Buch zum Vorschein kam. James lehnte sich über den Tresen, um einen besseren Blick zu erlangen.
„Band 5 der Enzyklopädie der USA: Die Städte“, las er, während er seinen Blick über das Buch gleiten ließ.
„Bist du zufrieden?“, fragte Jimmy.
„Du hast nicht zu viel versprochen“, antwortete James begeistert, als er das Buch in die Hand nahm, um den Rücken zu begutachten.
„Soll ich es für dich einpacken?“, fragte Jimmy.
In Gedanken versunken drehte James sich um. Er musste schließlich noch Arthur treffen. Eine Verpackung wäre wohl angebracht. James hatte schon den Mund geöffnet, da erhob sich Jimmy aus seiner Hocke mit Schaumstoff in seiner rechten Hand.
„Natürlich willst du das“, meinte Jimmy und legte die Verpackungsfolie auf den Tresen. Einige Handgriffe später und das Buch war in seiner durchsichtigen Schutzfolie. Geschützt durch Lufttaschen war es nun für eine Exkursion vorbereitet. „Nur noch kurz in die Tüte und das gute Stück ist für den Abmarsch bereit“, erklärte Jimmy und übergab ihm das Buch. „Wie immer belaste ich deine Kreditkarte. Die Rechnung bekommst du dann per Post.“
„Alles klar“, entgegnete James.
„Kann ich sonst noch etwas für dich tun?“, fragte Jimmy, während er die nicht benutzten Reste des Verpackungsmaterials zur Seite räumte.
„Fürs Erste nicht. Leider habe ich heute keine Zeit mehr. Beim nächsten Mal plane ich mehr ein“, bedauerte James, als er die Uhrzeit auf der Kassenuhr erblickte.
„Wenn du demnächst noch etwas benötigst, komm einfach vorbei oder geh auf unsere Internetseite. Wir haben dort gerade unser Sortiment erweitert“, schlug Jimmy vor, während James sich zur Eingangstür begab.
„Danke für den Tipp“, erwiderte James, als er sich an den Kunden vorbei zum Ausgang schlängelte.
Ohne zu zögern, begab er sich die Straße hinunter zu Marshal’s Café. Zwar wäre James gerne länger geblieben, aber sein Treffen mit Arthur war wichtiger. Normalerweise hätte James die gesamte Frühlingsatmosphäre auf sich einwirken lassen, aber den zeitlichen Umständen geschuldet schritt er an den Geschäften vorbei, ohne diesen auch nur einen Blick zu zollen. Mit der Tasche in der rechten Hand beschleunigte James sein Tempo, in den letzten Minuten legte er noch einen weiteren Gang ein. Nach einem Rechtsabbieger und weiteren zwanzig Schritten stand er vor dem Café. Sogar fünf Minuten vor der Zeit.
Marshal’s Café machte eher den Eindruck eines Pubs als das eines Cafés. Die Kundschaft war sehr gemischt. Sie reichte von etablierten Alt-Hippies bis hin zu Müttern mit ihren Kleinkindern, die sich eine kurze Auszeit gönnten. Während James sich nach einem Platz umsah, stieg ihm der Geruch von süßem Gebäck in die Nase, der einen Kontrast zum rustikal eingerichteten Etablissement bot.
Alle Sitzplätze schienen besetzt. Beim erneuten Hinsehen fiel sein Blick auf einen Platz im hinteren Eck des Cafés. Kein Wunder, dass er Schwierigkeiten hatte, den Platz ausfindig zu machen, da dieser Platz in Dunkelheit gehüllt war. Nur vereinzelte Sonnenstrahlen fielen durch das Fenster und erleuchteten den zweiten Sitzplatz gelegentlich. Ohne weitere Zeit zu verschwenden, machte sich James auf zum Tisch und setzte sich auf die Eckbank, um einen besseren Blick auf den Eingang zu haben. Als er sein Buch auf den Tisch legte, bemerkte er eine Gestalt von seiner Linken herantreten.
„Guten Tag, wie kann ich Ihnen helfen?“, fragte eine rothaarige Bedienung. James’ Blick fiel auf ihr rotes Namensschild, das den selben Farbton wie ihre Haare hatte. In weißer Schrift war dort kursiv der Name Aimee abgebildet. James war gerade dabei, zu überlegen, was er bestellen wollte, als er eine bekannte Stimme hinter Aimee hörte.
„Aimee, bring uns bitte eine Cola und einen von euren hervorragenden Cappuccinos“, hallte es zu James durch. James lehnte sich zur Seite, um einen Blick auf die Person zu erlangen.
Sein Instinkt hatte ihn nicht getäuscht. Es war Arthur. Er hatte sich in den letzten zwei Jahren kaum verändert. Seine Haare waren weißer als vorher, und länger. Er hatte seine Freizeitkleidung an und stand dort mit einer beigen Hose, die schon mal bessere Zeiten gesehen hatte, und einem dunkelblauen Poloshirt.
„Entschuldige, James, dass ich dir ins Wort gefallen bin, aber die Bestellung ist doch passend, oder?“, fragte Arthur, während er sich an Aimee vorbeischob und mit einem breiten Lächeln auf den Platz gegenüber setzte.
„Passt schon“, erwiderte James und reichte seine Hand über den Tisch. Noch bevor Arthur sich setzen konnte, erwiderte er den Handschlag.
„Schön, dass du dich hier wieder blicken lässt. Nicht dass du einen Ausreißer machst und woanders Stammkunde wirst“, sagte Aimee, während sie die Bestellung aufschrieb.
„Keine Sorge. Ihr kümmert euch einfach zu sehr um mein Wohl“, antwortete Arthur. Dann drehte sich Aimee vom Tisch weg und eilte zum Tresen. Arthur blickte noch ihrem Gang nach, während James sich zurücklehnte.
„Ist sie der Grund, warum du dieses Café besuchst, oder doch eher der Kaffee?“, fragte James neugierig.
„Eigentlich ist es das Ambiente. Hier habe ich meine erste Freundin kennengelernt. Auch wenn sich die Lokalität verändert hat, bleibt die Atmosphäre trotzdem bestehen“, antwortete Arthur und richtete seinen Blick auf James.
„Das Ambiente hat etwas für sich, da muss ich dir recht geben“, bestätigte James.
„Hast du mich eigentlich nicht bemerkt, als du hineingekommen bist? Ich saß dort auf der anderen Seite und habe gewinkt, aber dein Blick war starr. Du hast einfach durch mich hindurch gesehen“, sagte Arthur und zeigte auf seinen Sitzplatz an der Theke.
„Entschuldige, ich war so beschäftigt, einen Platz zu suchen, dass ich alles andere ausgeblendet habe“, entgegnete James.
„Von hier aus hat man einen besseren Überblick“, erklärte Arthur als er aufstand und sich mit seinem Stuhl zu James’ Rechten setzte. Er rückte den Tisch etwas nach vorne, um mehr Platz zu haben. Mit einem raschen Schwenken seines Kopfes überflog er die Räumlichkeit des Cafés.
„Wie lange haben wir uns jetzt nicht gesehen?“, fragte Arthur, während er James intensiv anblickte.
„Zwei Jahre. Früher haben wir fast jeden Tag miteinander gesprochen“, antwortete James.
„Stimmt, zwei Jahre sind es her. Mittlerweile haben wir die Fünfzig passiert. Das ist fast so, als wenn wir uns in den Zwanzigern für zehn Jahre nicht gesehen hätten.
„Du hast mir am Telefon berichtet, dass du mit mir über wichtige Punkte sprechen möchtest. Um was geht es überhaupt?“, fragte James, während Arthur mit seinem Blick an der Decke hing. Während Arthur die passenden Worte suchte, tippte James unbewusst mit seinem rechten Zeigefinger auf das Buch in der Papiertasche, welches sich auf der rechten Tischkante zwischen James und Arthur befand.
Arthur wollte gerade anfangen zu sprechen, da erblickte er Aimee mit einem Tablett auf den Tisch zukommen.
„Ich erzählte dir gleich alles“, sagte er und zeigte auf Aimee, die gerade mit der Bestellung auf sie zukam.
„Anbei die Getränke“, sagte sie und legte die Rechnung auf den Tisch.
„Danke für die schnelle Bedienung“, antwortete Arthur, während er zur Tasse griff.
„Sollten Sie noch etwas wünschen, dann lassen Sie es mich einfach wissen“, erwiderte Aimee und drehte sich um, um die nächste Bestellung am Nachbartisch entgegenzunehmen.
James tat es Arthur gleich und griff zur Cola. Das Spazierengehen hatte ihn durstig gemacht, weshalb er fast das halbe Glas in einem Zug leerte.
„Ich weiß nicht, ob du es mitbekommen hast, aber morgen ist ein wichtiger Tag bei den Vereinten Nationen. Es werden nicht nur Vertreter der einzelnen Länder erwartet, sondern auch mehrere Regierungschefs“, erklärte Arthur.
„Es wurde heute Morgen im Radio davon berichtet, dass es ein Treffen von solcher Größe bisher noch nicht gegeben habe“, fügte James hinzu, als er das Glas abstellte.
„Stimmt genau“, bestätigte Arthur. „Das war verdammt viel Arbeit und nervenaufreibend. Die meisten von denen meinen, sie hätten immer Besseres zu tun“, fuhr Arthur grimmig fort. Arthurs Haltung begann, sich zu versteifen. Als er bemerkte, dass er sich zu sehr in die Sache hineinsteigerte, rollte er kurz seine Schultern, um sich zu lockern. „Als ich noch bei der Weltbank arbeitete, waren wir auch ständig dabei, große Probleme anzugehen. Leider hat sich ein Netzwerk aus politischen Intrigen vor unseren Augen manifestiert. Wir hätten es sehen müssen, aber es kam aus dem Nichts. Die gesamte Planung wurde über Nacht hinfällig. Aber die Organisation der Vereinten Nationen ist eine Liga für sich. Die meiste Zeit habe ich das Gefühl, dass dort die Zeit eingefroren ist. Die schmeißen dort nur mit Vetos um sich und mimen ein fröhliches Zusammensein.“ Als Arthur mit allem durch zu sein schien, nahm er die Tasse mit Cappuccino hoch und setzte zum Trinken an, als es aus ihm herausbrach: „Manchmal habe ich das Gefühl, ich bin im Irrenhaus.“ Erneut versteifte er sich.
„Ich habe immer gedacht, dass die Vereinten Nation effizient seien“, wandte James ein, während Arthur sich endlich durchgerungen hatte, einen Schluck vom Cappuccino zu nehmen. Er stellte die Tasse vor sich auf den Tisch und lehnte seine Ellenbogen daneben. Er richtete sich anschließend mit der rechten Hand kurz das Haar und schlug dann die Hände zusammen, als ob er beten wollte. „Zu den Vereinten Nationen zählen fast zweihundert Mitgliedstaaten. Dazu kommt, dass die alle unterschiedliche Interessen verfolgen. Manchmal schließen sie sich zusammen, um einem gemeinsamen Ziel zu folgen, aber so oft gelingt das nicht.
„Effizienz sieht bei Weitem anders aus“, erwiderte James und stützte sein Kinn nachdenklich auf den Händen ab.
„Sei froh, dass du nicht für öffentliche Einrichtungen arbeitest“, meinte Arthur, als er sich nach hinten lehnte. Als er ein Knacken vernahm, schoss er reflexartig nach vorne, um nicht nach hinten wegzufallen.
„Ich habe bisher nur für ein Jahr nach dem Studium bei einer öffentlichen Einrichtung gearbeitet. Es war eine sehr lehrreiche Zeit, die ich nicht missen möchte. Zum Glück blieb mir die Verwaltungsarbeit zu dieser Zeit erspart“, entgegnete James.
Arthur war in der Zwischenzeit damit beschäftigt, seine Taschen zu durchsuchen. „Wo ist es bloß?“, murmelte Arthur, als er von der linken Hosentasche zur rechten wechselte. Verwundert verfolgte James das Spektakel. Als Arthur erneut die vorderen Hosentaschen abklopfte, wurde James neugierig. „Was suchst du eigentlich?“, fragte er.
„Ein Ticket für eine Einladung, die ich dir geben möchte“, antwortete Arthur, als er seine Gesäßtasche überprüfte. „Endlich“, rief er aus, als er ein glitzerndes Stück Papier hinter sich hervorzog. Das Stück Papier war bunt beschriftet und hatte mehrere Wasserzeichen auf einem blauen Hintergrund. Des Weiteren wurde es durch ein Kinegramm geschmückt, das je nach Betrachtungswinkel das Zeichen der Vereinten Nationen durchschimmern ließ.
„Ist die Karte fürs morgige Treffen?“, fragte James.
„Korrekt. Dies ist eine Eintrittskarte zu einer Veranstaltung im Plaza-Hotel. Es werden dort morgen mehrere hochrangige Delegierte erwartet. Ohne ein solches Ticket erhältst du keinen Zutritt zum Empfang“, erklärte Arthur, als er das Ticket vor James ablegte.
„Wird Kayan an dem Treffen teilnehmen?“, fragte James, als er das blaue Ticket begutachtete.
„Ja. Aber erst mal das Wichtigste vorweg: Diese Eintrittskarte, die du dort vor dir siehst, ist für dich bestimmt. Mit dieser Karte hast du Zugang zu allen Räumlichkeiten, die für diese Veranstaltung im Plaza gebucht wurden. Du kommst nur mit diesem Ticket und einem Pass ins Gebäude. Die Anweisungen sind strikt, also hab morgen beides dabei“, erklärte Arthur, während er James das Kleingedruckte auf dem Ticket zeigte.
„Danke für die Einladung. Aber was soll ich unter so vielen Staatsführern? Ich kenne doch nur dich und Kayan. Abgesehen davon kann ich mir nicht vorstellen, dass er viel freie Zeit hat“, sagte James, als er sich das Ticket auf dem Tisch genauer ansah.
„Natürlich ist er als Präsident seines Landes sehr beschäftigt, aber er hat mich explizit angewiesen, dich einzuladen“, erwiderte Arthur mit ernstem Blick.
James war schon länger in engem Kontakt mit Kayan. Die Freundschaft bestand seit der Universität. Zwar war es für Kayan schwerer, Zeit zu finden, seit er Präsident von Kamerun war, aber irgendwie klappte es dann doch immer. Kayan hatte ihm von einem wichtigen Treffen in New York erzählt, aber ansonsten nichts Weiteres dazu erwähnt. James ging sowieso davon aus, dass sie sich privat treffen würden.
„Seit er Präsident geworden ist, habe ich ihn nicht mehr gesehen. Nur der eine oder andere Brief schaffte es zu ihm durch“, fuhr James fort, als er das Ticket anfasste. „Ich habe erfahren, dass sich die Krise in Kamerun verschärft“, meinte James, als er das Ticket umdrehte.
„Die Lage in Kamerun ist sehr angespannt. Die finanzielle Lage, die politischen Unruhen und ein drohender Bürgerkrieg tragen maßgeblich zu der Instabilität des Landes bei“, ergänzte Arthur. „Momentan können wir froh sein, dass es bisher nicht schlimmer gekommen ist. Sollte sich die finanzielle Lage weiter verschlechtern, dann ist es unmöglich, vorherzusagen, was Kamerun für ein Unglück droht.
Wir sind gerade dabei, einige wichtige Verträge mit den USA abzuschließen und benötigen dafür jede Hilfe, die wir kriegen können.“
„Was für Verträge?“, fragte James, als er sich mit dem Ticket in der Hand auf der Bank zurücklehnte. Mittlerweile war sein Gesicht in Dunkelheit gehüllt. Nur noch vereinzelte Sonnenstrahlen, die vom Boden abprallten, vermochten sein Gesicht gelegentlich zu erleuchten.
„Es geht um Wirtschaftshilfe aus den USA. Die Auflagen für die Wirtschaftsförderung sind aber alles andere als angenehm. Mehr kann ich dir fürs Erste auch nicht erzählen. Es ist besser, wenn dir Kayan morgen die Einzelheiten erklärt, vorausgesetzt du hast Zeit“, antwortete Arthur
„Ihr macht euch das Leben wirklich nicht einfach“, erwiderte James, als er sich nach vorne beugte, „Natürlich habe ich Zeit“, versprach James und steckte das Ticket anschließend in seine Sakkotasche.
Arthurs Augen fingen an, zu leuchten. Aus dem Nichts hob er seine Arme über die Schultern und ein Lächeln zierte sein breites Gesicht. „Wenn ich nicht noch arbeiten müsste, dann würde ich dich jetzt zu einem Drink einladen“, erklärte Arthur. Einen kurzen Moment später hatte er die Hände wieder unten. James musste selbst den Freudenrausch Arthurs mit einem Grinsen erwidern. Diese aufheiternde Art hatte er vermisst. „Entschuldige, wenn ich so direkt bin, aber ich muss noch etwas Wichtiges für das Treffen erledigen. Gerne würde ich länger bleiben, aber die Pflicht ruft“, entschuldigte sich Arthur und schob den Stuhl langsam nach hinten weg.