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Band 5 des faszinierenden Armageddon-Zyklus: Die Konföderation steht kurz vor dem Zusammenbruch. Die Besessenen haben es dadurch noch leichter, neue Welten zu infiltrieren. An allen Fronten wird gekämpft: Auf der Erde wütet Quinn Dexter, verfolgt von Louise Kavanagh. Ihr gelingt es, einige Verbündete zu finden. Doch deren Ziele stimmen nicht immer mit ihren eigenen überein ...
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Veröffentlichungsjahr: 2017
Entdecke die Welt der Piper Science Fiction:
Übersetzung aus dem Englischen von Axel Merz
ISBN 978-3-492-97693-0
August 2017
© Peter F. Hamilton 1996
Titel der englischen Originalausgabe:
»The Naked God, Part 1«, PanMacmillan, London 2012
Deutschsprachige Ausgabe:
© Piper Verlag GmbH, München 2017
Erstmals erschienen bei Bastei Lübbe AG, Köln 2001
Covergestaltung: Guter Punkt, München
Covermotiv: Guter Punkt, Stephanie Gauger unter Verwendung von Motiven von Shutterstock und Thinkstock
Datenkonvertierung: abavo GmbH, Buchloe
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Jay Hilton schlief tief und fest, als unvermittelt jede einzelne elektrophosphoreszierende Zelle in der pädiatrischen Abteilung in maximaler Intensität aufleuchtete. Jays Traum von ihrer Mutter zersprang wie eine Statue aus buntem Glas, die von einer Bö aus hartem weißem Licht erfaßt wird, und farbenfrohe Splitter taumelten durch das Gleißen davon.
Jay blinzelte verschlafen in das grelle Licht und hob verwirrt den Kopf. Ringsum verhärtete sich der vertraute Geruch der pädiatrischen Station. Sie war hundemüde. Es war ganz bestimmt noch nicht Morgen. Ein gewaltiges Gähnen brach sich Bahn. Ringsum erwachten die anderen Kinder in der gleichen verschlafenen Konfusion. Holomorphe Sticker reagierten auf den Einfall von Licht, und durchsichtige Cartoongestalten erhoben sich, um ihre spitzbübischen Possen zu reißen. Animatische Puppen gurrten mitfühlend, als sie von den Kindern trostsuchend in den Arm genommen und gedrückt wurden. Dann glitt die Tür am anderen Ende der Station auf, und die Schwestern eilten herein.
Ein Blick auf das bröckelige Lächeln in ihren Gesichtern war alles, was Jay brauchte. Irgend etwas stimmte ganz und gar nicht. Sie erschauerte. Es waren doch wohl nicht die Besessenen? Bestimmt nicht hier?
Die Krankenschwestern fingen an, die Kinder aus den Betten zu holen und durch den Mittelgang zu den Türen zu bringen. Murren und ängstliche Fragen wurden von den Erwachsenen entschlossen ignoriert.
»Es ist eine Feuerübung«, sagte der Oberpfleger schließlich. »Kommt weiter, schnell, Kinder. Ich möchte, daß ihr die Station verlaßt und in die Aufzüge steigt. Pronto, pronto.« Er klatschte laut in die Hände.
Jay warf die dünne Bettdecke zurück und sprang aus dem Bett. Es dauerte einen Augenblick, bis ihr langes Baumwollnachthemd über die Knie herabgefallen war und straff hing. Jay stand im Begriff, sich zu den anderen zu gesellen, die durch den Mittelgang nach draußen rannten, als sie vor dem Fenster Bewegung im hellen Licht erkannte. Jeden Morgen seit ihrer Ankunft hatte Jay vor dem Fenster gesessen und ernst und feierlich auf den Mirchusko mit seiner atemberaubenden grünen Wolkenlandschaft gestarrt. Die kleinen Lichtpunkte, die jetzt dort draußen umherschwirrten, hatte sie noch nie gesehen.
– Gefahr.
Das lautlose mentale Wort wurde so schnell ausgestoßen, daß Jay es fast überhört hätte, obwohl das Gefühl von Haile unmißverständlich war. Sie blickte sich um in der Erwartung, daß das junge Kiint auf sie zupolterte. Doch es war nichts zu sehen außer den aufgeregten Krankenpflegern und den Kindern, die von ihnen durch den Gang nach draußen gedrängt wurden.
Jay wußte ganz genau, daß sie nicht tat, was man von ihr erwartete, als sie zu dem großen Fenster tappte und ihre Nase dagegenpreßte. Ein schlankes Band winziger blau-weißer Sterne hatte sich um Tranquility geschlungen. Sie alle waren in Bewegung und verringerten beständig den Abstand zum Habitat. Jetzt erkannte Jay auch, daß es keine wirklichen Sterne waren. Sie waren länglich. Flammen. Brillante winzige Flammen. Hunderte von ihnen.
– Meine Freundin. Meine Freundin. Angst Qual Leben verlieren.
Das war jetzt ganz definitiv Haile, und sie strahlte reichlich Furcht aus. Jay trat einen Schritt vom Fenster zurück und bemerkte die dunstige Kondensation, wo Gesicht und Hände das Material berührt hatten. »Was ist denn überhaupt los?« fragte sie in die leere Luft hinein.
Draußen vor dem Habitat materialisierte eine Kaskade weiterer Flammen. Expandierende Knoten erblühten scheinbar willkürlich im All ringsum. Jay ächzte bei dem Anblick auf. Es waren Tausende von ihnen, ineinander verschlungen und verwoben. Ein wunderschöner Anblick.
– Freundin! Freundin!
– Evakuierungsprozedur eingeleitet.
Jay runzelte die Stirn. Die zweite mentale Stimme war nur ein schwaches Echo gewesen. Sie meinte, eine der erwachsenen Kiint erkannt zu haben, wahrscheinlich Lieria. Jay war Hailes Eltern nur ein paarmal begegnet. Sie waren schrecklich und furchteinflößend, obwohl sie freundlich zu Jay gewesen waren.
– Designation. Zwei.
– Nein. Die erwachsene Stimme antwortete entschlossen. – Verboten.
– Designation.
– Du darfst nicht, Kind. Sorge spüren für alles menschliche Leiden, doch Gehorsam erforderlich.
– Nein. Freundin. Meine Freundin. Designation. Zwei. Bestätigung.
Jay hatte noch nie eine derartige Entschlossenheit bei ihrer Freundin Haile gespürt. Es machte ihr Angst. »Bitte?« fragte sie nervös. »Was ist denn überhaupt los?«
Ein Schauer aus Licht schoß durch das Fenster. Es war, als hätte sich hinter Mirchuskos Horizont eine Sonne erhoben. Der gesamte Raum war mit einem Mal lebendig vor hell erstrahlenden Blumen aus Feuer.
– Evakuierung eingeleitet, sagte die Stimme der erwachsenen Kiint.
– Designiert.
Jay spürte einen Schwall schuldbewußten Triumphs von ihrer Freundin. Sie wollte hinausreichen und sie trösten, denn sie erkannte an der Reaktion der Erwachsenen, daß Haile wegen irgend etwas in mächtigen Schwierigkeiten steckte. Statt dessen konzentrierte sie sich darauf, ein strahlendes Lächeln im Herzen ihres Bewußtseins zu bilden, in der Hoffnung, daß Haile es auffangen würde. Und dann geriet die Luft ringsum in Wallung, als wäre Jay in einer Brise gefangen.
»Jay!« rief einer der Krankenpfleger. »Los, hierher mit dir, Süße! Du …«
Das Licht rings um Jay verblaßte, zusammen mit den Geräuschen der Station. Sie vernahm gerade noch den verblüfften Schreckensruf des Pflegers, und dann verwandelte sich die Brise in einen Sturm, der an ihrem Nachthemd zerrte und riß und ihr die Haare zerzauste. Rings um Jay herum bildete sich eine Art grauen Nebels, eine perfekte sphärische Blase mit Jay im genauen Zentrum. Nur, daß sie keinerlei Feuchtigkeit in der Luft verspürte. Der Nebel wurde rasch dunkler, und die Station verblaßte zu schwachen spektralen Schemen. Dann dehnten sich die Ränder mit einer so furchterregenden Geschwindigkeit aus, daß Jay unwillkürlich schrie. Die Ränder verschwanden, und mit ihnen jede Spur der Krankenstation. Jay war ganz allein in einem Weltraum ohne Sterne. Und sie fiel.
Sie legte die Hände an den Kopf und schrie erneut, so laut sie nur konnte. Das grauenhafte Entsetzen wurde nicht weniger. Jay hielt inne, um nach Luft zu schnappen … und in diesem Augenblick erschienen die Ränder wieder, wie aus dem Nichts. Rasten so schnell aus jeder Richtung heran, daß sie instinktiv wußte, daß der Aufprall sie zerschmettern würde. Sie schloß angstvoll die Augen und wimmerte leise: »Mami!«
Dann kitzelte etwas ihre Sohlen, ähnlich einer steifen Feder, und unvermittelt stand sie auf festem Boden. Jay wedelte mit den Armen auf der Suche nach ihrem Gleichgewicht und kippte nach vorn. Sie landete hart auf einer Art kaltem Boden, noch immer mit fest verschlossenen Augen. Die Luft war wärmer als noch Sekunden vorher in der Pflegestation, und um einiges feuchter. Und sie roch eigenartig. Rosiges Licht spielte über ihre Lider.
Jay kniete noch immer auf allen Vieren und riskierte einen hastigen Blick, während sie Luft holte, um erneut zu schreien. Der Anblick, der sie begrüßte, war so unglaublich, daß ihr der Atem stockte. »Ach du lieber Gott«, war alles, was sie schließlich hervorbrachte.
Ohne viel Begeisterung leitete Joshua den ZTT-Sprung ein. Seine niedergedrückte Stimmung verband ihn mit der gesamten Besatzung und den Passagieren der (zumindest denen, die nicht in Null-Tau lagen). So viel erreicht zu haben, nur, um sich den endgültigen Triumph doch noch entreißen zu lassen.
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