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Ernährung als Therapie
Die „heißen Jahre“ können uns Frauen ganz schön zu schaffen machen. Hitzewallungen, nächtliches Schwitzen und Schlafstörungen, unerklärliche Gewichtszunahme und Stimmungsschwankungen vermiesen uns die Lebensphase, in der wir endlich wieder mehr Freiheit genießen könnten. Ob wir Hormone einnehmen oder nicht – eine gezielte Ernährung kann uns jetzt helfen.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 283
Veröffentlichungsjahr: 2021
Dr. med. Irmgard Zierden, Bettina Snowdon
1. Auflage 2021
80 Abbildungen
Mitten im Leben erlebt jede Frau früher oder später einen Wechsel, meist schleichend, selten plötzlich. Es ist ein Wechsel von Hormonen, Stimmungen, Temperaturempfindungen, körperlichen Formen und Funktionen. Man spricht von den Wechseljahren. Sie sind weder eine Krankheit noch eine Mangelerscheinung – sondern schlicht eine ganz normale Veränderung, wie die Pubertät in jungen Jahren.
Abgesehen von der Hormonumstellung mit Begleiterscheinungen wie Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen und Schlafstörungen, betrifft diese Veränderung auch das Gewicht. Viele Frauen klagen über die Zunahme von Fettpolstern besonders am Bauch und fürchten sich davor, unattraktiv und dick zu werden.
Kein Grund, mutlos zu sein. Im Gegenteil, die Wechseljahre können den gewinnbringenden Start in ein verändertes Essverhalten bedeuten. Dabei geht es nicht ums Kalorienzählen, denn viel entscheidender bei der Gewichtskontrolle ist die Umstellung des Essverhaltens. Die richtige Lebensmittelauswahl kann dabei die lästigen Wechseljahrbeschwerden lindern.
In diesem Buch lernen Sie die Lebensmittel kennen, die in dieser Phase ganz besonders wertvoll für Sie sind. Und Sie bekommen mit fast 150 abwechslungsreichen Rezepten jede Menge Anregungen für ihre tägliche gesunde Ernährung.
Lassen Sie es sich gutgehen und gut schmecken.
Ihre Irmgard Zierden und Ihre Bettina Snowdon
Ihr Tagesmenü für die Hormonbalance
Sommerlicher Hirseporridge
Frühstück
Für 2 Portionen
35 Min.
175 g Hirse300 ml Soja- oder Mandeldrink½ Zimtstange½ Granatapfel½ Mango1 Pfirsich3 EL gepoppter Amaranth2 TL KokosblütenzuckerHirse in einem Sieb unter fließendem heißem Wasser waschen, bis das ablaufende Wasser klar ist. In einem kleinen Topf mit 300 ml Wasser und 150 ml Soja- oder Mandeldrink aufkochen. Die Zimtstange dazugeben und alles zugedeckt bei schwacher Hitze ca. 20 Minuten kochen lassen.
Dann restlichen Drink dazugeben, aufkochen und die Hirse zugedeckt weitere 5 Minuten ausquellen lassen.
Inzwischen Granatapfelkerne aus der Schale lösen. Mango schälen und das Fruchtfleisch vom Stein schneiden, Pfirsich waschen, entsteinen und kleinschneiden. Den Amaranth mit dem Kokosblütenzucker mischen. Hirse auf Schälchen verteilen, Früchte und die Amarantmischung daraufgeben.
Frittata mit Erbsen und Spinat
Mittag
Für 2 Personen
40 Min.
100 g TK-ErbsenSalz30 g junger Blattspinat½ Bund Frühlingszwiebeln4 Eierfrisch gemahlener schwarzer Pfefferfrisch geriebene Muskatnuss1 EL Öl100 g FrischkäseErbsen in kochendem Salzwasser 1–2 Minuten blanchieren. Abgießen, kalt abschrecken und abtropfen lassen. Spinat waschen und trocken schütteln. Frühlingszwiebeln putzen, waschen und in breite Ringe schneiden. Eier in einer Schüssel verquirlen und mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen.
Öl in einer ofenfesten Pfanne erhitzen und die Frühlingszwiebeln darin andünsten. Erbsen, Spinat und Eier zugeben und verrühren. Frischkäse in Klecksen darauf verteilen.
Die Eier zugedeckt bei schwacher Hitze ca. 10 Minuten stocken lassen. Dann unter dem Backofengrill in ca. 3 Minuten goldbraun werden lassen.
Brokkoli-Linsen-Ofensalat
Abend
Für 2 Portionen
30 Min. + 25 Min. Kochzeit + 25 Min. Backzeit
75 g Belugalinsen500 g Brokkoli1 Bio-Zitrone25 g Sultaninen25 g Sesam1 EL Curry½ TL Salz2 EL Öl30 g FetaLinsen in der doppelten Menge Wasser aufkochen und bei schwacher Hitze 25 Minuten garen. Anschließend abgießen und gut abtropfen lassen.
Backofen auf 180 °C vorheizen.
Brokkoli waschen, gut abtropfen lassen und in Röschen teilen. ½ Zitrone in ½ cm dicke Scheiben schneiden. Brokkoli und Zitronenscheiben mit Sultaninen, Sesam, Curry, Salz und Öl vermischen. Auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech verteilen und 25 Minuten im Ofen rösten. Nach 15 Minuten wenden.
Linsen und Brokkoli mischen, den Feta grob zerbröseln und unterheben. Mit dem Saft der zweiten Zitronenhälfte abschmecken.
Titelei
Willkommen in den heißen Jahren!
Die Wechseljahre – Zeit der Veränderung
Das Auf und Ab der Hormone und seine Folgen
Überblick über den normalen Zyklus
Was verändert sich?
Die Haut verändert sich
Hormone ersetzen
Pflanzliche Hormone
Bioidentische Hormone
Das Problem mit dem Gewicht
Warum Sie in den Wechseljahren zunehmen
Der leidige Schwimmring
Gewicht als Gesundheitsrisiko
Hilfen im Kampf gegen die Pfunde
Die Rolle des Insulins
Lebensmittel in ihrer Wirkung einschätzen
Zucker macht krank
Die Tricks der Lebensmittelindustrie
Der neue Trend: Intervallfasten
Formen des intermittierenden Fastens
Entscheidend ist, was Sie essen
Die Energiedichte der Lebensmittel
So berechnen Sie die Energiedichte
Mit Bewegung die Verbrennung ankurbeln
Fitte Muskeln, die besten Kalorienverbrenner
Probieren Sie Yoga
Anders essen in den Wechseljahren
Die Geheimnisse der Pflanzen
Ausgleich des Progesteronmangels
Ausgleich des Östrogenmangels
Wie wirken Phytoöstrogene?
Isoflavone
Lignane
Granatäpfel enthalten auch Phytoöstrogene
Kohl zur Krebsvorsorge
Wirkung der Inhaltsstoffe des Kohls
Die Vorteile der vegetarischen Ernährung
Ein Blick über den Tellerrand
Über Ballaststoffe freut sich Ihr Darm!
Einteilung der Ballaststoffe
Wirkung der Ballaststoffe
Die Hitze regulieren
Fett ist nicht gleich Fett
Kalorienbombe oder Lebenselexier?
Schlechte und gute Fette
Gesättigte Fettsäuren
Einfach ungesättigte Fettsäuren
Mehrfach ungesättigte Fettsäuren
Die Rolle der Getränke
Grüner Tee
Wertvolle Catechine
Grüner Tee hilft beim Abnehmen
Teesorten und Zubereitung
Kräutertees
Alkohol
Gesunder Lifestyle in den Wechseljahren
Pflegen Sie Ihren Darm
Einblicke in die Welt der Darmbakterien
Was hat das Mikrobiom mit den Wechseljahren zu tun?
Pflege der Darmbakterien
Wenn der Darm träge wird
Abhilfe bei Darmträgheit
Schützen Sie Knochen und Gelenke
Osteoporose in den Wechseljahren
Knochengerechte Ernährung
Kalziumreiche Ernährung
Versorgung mit ausreichend Vitamin D
Vitamin K
Abhilfe bei Gelenkbeschwerden
Nahrungsergänzungsmittel können helfen
Auswahl mit Bedacht
Schützen Sie Herz und Gefäße
Herzgesunde Ernährung
Fett sorgfältig auswählen
Viel buntes Gemüse und Obst essen
Grünen Tee trinken
Mineralstoffe im Auge behalten
Nahrungsergänzungsstoffe
Kurbeln Sie Ihren Kreislauf an
Angemessene körperliche Belastung
Kneippen
Achten Sie auf Ihren Körper
Blutdruck checken
Gesundheitscheck
Überwinden Sie Stimmungstiefs und Schlafmangel
Glückshormon in der Ernährung
Bewegung hebt die Stimmung
Mit der richtigen Ernährung den Schlaf fördern
Sanft genießen am Abend
Aktiv gegen Schlafmangel und Stress
Abendrituale
Stressabbau durch Yoga
Aktivierende Bauchatmung – regt die Hormonbildung an
Kühlender Atem – hilft gegen Hitzewallungen
Beckenschaukel mit halber Schulterbrücke – bei Libidoverlust
Liegender Schmetterling – bei Libidoverlust
Bienensummen – bei Schlaflosigkeit
Leckere Rezepte
Gesunder Start in den Tag
Nährstoffschub zwischendurch
Wohltuende Hauptmahlzeiten
Süßer Seelenbalsam ohne Reue
Ofengerichte ganz ohne Hitzeschub
Service
Literatur
Autorenvorstellung
Sachverzeichnis
Impressum/Access Code
Jetzt bin ich wohl in den Wechseljahren. Die letzte Blutung ist schon ein Jahr her, das finde ich ja gar nicht so schlimm. Aber die Anzeige auf der Waage zeigt immer mehr Gewicht an. Wie kann ich gegensteuern?
Sie wissen jetzt, warum es häufig zur Gewichtszunahme in den Wechseljahren kommt. Die gute Nachricht: Sie können gar nichts dafür und sind mit dem Problem nicht allein. Jetzt geht es darum zu erfahren, wie Sie gegensteuern können. Gesund abnehmen und das Gewicht dauerhaft zu halten ist das Ziel, das Sie erreichen können.
Der Kampf mit den Pfunden begleitet manche Frauen ein Leben lang, andere stehen erst mit den Wechseljahren vor dem Problem der Gewichtszunahme. Einfach nichts mehr zu essen oder von Diät zu Diät springen ist keine dauerhafte Lösung, sondern macht Sie nur unzufrieden. Wegen des Jo-Jo-Effekts zeigt dann Ihre Waage nach solchen Crashversuchen im schlimmsten Fall noch mehr Kilos an. Die Tortur war umsonst. Das muss nicht sein, wenn Sie die richtige Strategie entwickeln. Wenn Sie wissen, welche Dickmacher Sie ohne Probleme vermeiden können, welche Rolle das Hormon Insulin und die Bewegung bei der Fettverbrennung spielen, dann können Sie weiterhin mit Genuss essen.
Insulin hat die Aufgabe, Zucker aus dem Blut in die Körperzellen zu schleusen, damit diese den Zucker zur Energiegewinnung nutzen können. Werden aber zu viel Zucker oder kohlenhydratreiche Lebensmittel, aus denen Zucker gewonnen wird, konsumiert, speichert der Körper diese in Fett und baut Depots auf. Diese Fettdepots werden nicht schnell wieder aufgebraucht, vielmehr wird das zusätzlich konsumierte Fett in die Fettzellen eingebaut.
Eigentlich war dies ursprünglich ein fantastisches Prinzip der Natur. So wurde in früheren Zeiten ein Ausgleich zwischen nahrungsreichen und nahrungsarmen Zeiten geschaffen. Davon profitierten unsere Vorfahren, die Hungerzeiten überbrücken mussten. Sie fasteten quasi zwangsläufig, da keine Nahrung vorhanden war. Heute leben wir allerdings eher im Nahrungsmittelüberfluss. Die Fettdepots werden also nicht mehr aufgebraucht, im Gegenteil, sie wachsen eher noch an. Das Gewicht steigt.
Gefastet wird heute meist freiwillig, beispielsweise aus religiösen oder gesundheitlichen Gründen. Es gibt diverse Angebote von Fastenkuren zur Stoffwechselregulierung und Entschlackung wie die Mayr-Kur oder das Basenfasten. Diese zielen darauf ab, die Gesundheit zu verbessern, und das Abnehmen ist eher ein angenehmer Nebeneffekt. Eine moderne Form ist das ▶ Intervallfasten.
Das Prinzip bleibt in allen Fällen immer das gleiche: In Fastenzeiten sinkt der Insulinspiegel. Zur Aufrechterhaltung der Körperfunktionen und Energiegewinnung wird Fett verbraucht, die Depots werden abgebaut. Bei einer zucker- und kohlenhydratreichen Nahrungsaufnahme werden diese Depots aber sofort wiederaufgebaut und die Energie wird aus dem Zuckerkonsum gewonnen. Das heißt also:
Wenig Zuckerkonsum bedeutet niedrige Insulinspiegel und Abbau der Fettdepots.
Zuckerkonsum führt zu hohem Insulinspiegel und Aufbau der Fettdepots.
Je nach aufgenommenem Lebensmittel wird der Insulinspiegel unterschiedlich stark beeinflusst. Verschiedene Kenngrößen liefern eine Hilfestellung, um die Wirkung der Lebensmittel einzuschätzen.
Als Maß wurde zunächst der glykämische Index (GI) konzipiert. Mit diesem Indikator soll in Zahlen angezeigt werden, wie schnell und wie hoch der Blutzuckerspiegel ansteigt, nachdem man ein kohlehydratreiches Lebensmittel gegessen hat. Als Referenzwert 100 Prozent gilt die blutzuckersteigernde Wirkung von Traubenzucker. Hier einige Beispiele:
hoch: glykämischer Index von mehr als 70 Prozent (z. B. Cornflakes mit 81 Prozent)
mittel: glykämischer Index von 50 bis 70 (z. B. Weißbrot mit 70 Prozent)
niedrig: glykämischer Index von unter 50 Prozent (z. B. Brokkoli mit 10 Prozent)
Entsprechende Tabellen findet man im Internet. Welcher GI empfehlenswert ist, wird nicht genau festgelegt, entsprechenden Diäten (Glyx-Diät, Montignac-Methode) basieren auf völlig unterschiedlichen Einteilungen. Tendenziell sind aber natürlich Lebensmittel mit niedrigerem glykämischen Index empfehlenswerter.
Der glykämische Index kann allerdings nur als grobe Orientierung dienen, denn es hat sich herausgestellt, dass diese Kenngröße zu ungenau ist. Dies liegt daran, dass der glykämische Index die Blutzuckerreaktion auf die Einnahme von 50 g Kohlenhydrate, die über ein bestimmtes Lebensmittel zugeführt werden, berechnet und nicht die Reaktion auf 50 g des Lebensmittels.
Beispiel: Der glykämische Index sowohl von gekochten Möhren als auch von Baguette liegt bei 70 Prozent. Da Möhren sehr kohlenhydratarm sind, müssten 1,6 kg davon gegessen werden, um 50 g Kohlenhydrate zu essen. Bei Baguette genügen schon 104 g, um dieselbe Menge an Kohlenhydraten zu verzehren. Ein gleicher glykämischer Index ist daher irreführend, da er nicht die Menge des Lebensmittels berücksichtigt.
Aus diesem Grund wurde der Index glykämische Last (GL) eingeführt. Dieser wird nach einer Formel berechnet, die den glykämischen Index und die Menge der Kohlenhydrate des Lebensmittels pro Portion berücksichtigt. Durch die Berechnung der glykämischen Last wird eine Verzerrung korrigiert, bei der Ananas, Wassermelone und Papaya einen ebenso ungesunden und damit dickmachenden Charakter hätten wie Weißbrot. Durch die Umrechnung in die glykämische Last verändert sich die Wertigkeit deutlich. Auch hier einige Beispiele:
hohe glykämische Last: mehr als 20 (z. B. Croissant, Gnocchi, Trockenfrüchte)
mittlere glykämische Last: 11 bis 18 (z. B. Cola, Eiscreme, Mais)
niedrige glykämische Last: unter 10 (z. B. Mandeln, Melone, Apfelsine)
Daraus können Sie erste Tipps für Ihre Ernährung ableiten:
Bei der Ernährung sollten Sie Obst, Gemüse und Vollwertprodukte bevorzugen, um die Insulinausschüttung und den Blutzuckerspiegel günstig zu beeinflussen.
Je stärker die industrielle Verarbeitung eines kohlenhydrathaltigen Lebensmittels ist, umso höher steigt der Blutzuckerspiegel nach dem Verzehr. Daher sind Brote aus Vollkornmehl gesünder als Brote aus weißem Auszugsmehl.
Ballaststoffe wirken sich senkend auf den Blutzuckerspiegel aus.
Fisch, Fleisch und Käse liegen ebenfalls im grünen Bereich, da sie keine Kohlenhydrate enthalten und somit den Blutzuckerspiegel nicht beeinflussen.
Insulin: Tipps aus der Küche
Wählen Sie Lebensmittel, die eine niedrige Insulinausschüttung nach sich ziehen, um Ihr Gewicht zu halten oder abzunehmen. Orientieren Sie sich am glykämischen Index, besser aber an der glykämischen Last.
Meiden Sie Zucker in jeglicher Form. Essen Sie weniger Fertigprodukte. Nur 20 Prozent des Zuckerkonsums sind auf den reinen Genuss zurückzuführen. Die restlichen 80 Prozent nehmen Sie unwissentlich über verarbeitete Lebensmittel zu sich. Fertiggerichte, Salatdressings und Säfte sind die reinsten Zuckerfallen. Kochen Sie, so oft es geht, selbst – mit frischen Lebensmitteln.
Wenn Sie auf Fertigprodukte zurückgreifen müssen, meiden Sie versteckte Zucker wie Glucose, Dextrose, Maltodextrin, Saccharose, Fructosesirup, Ahornsirup und Honig.
Machen Sie Essenspausen von vier bis fünf Stunden zwischen den Mahlzeiten und verzehren Sie keinen Apfel oder Keks zwischendurch. Auch der Milchkaffee ist nicht gut für einen ausgeglichenen Insulinspiegel. In diesen lebensmittelfreien Intervallen sinkt der Insulinspiegel deutlich und die Fettdepots werden abgebaut.
Essen Sie nicht nach 18 Uhr. Je länger die Phase, in der Sie ohne Kohlenhydrate auskommen, umso mehr Fettdepots werden in der Nacht abgebaut. Darauf basiert das Prinzip des ▶ Intervallfastens.
Wenn Sie langfristig zu viel Zucker konsumieren, kann das erhebliche Gesundheitsschäden zur Folge haben: Ein dauerhaft erhöhter Blutzucker führt entsprechend zu dauerhaft erhöhten Insulinspiegeln. Als Folge werden die Körperzellen insulinresistent. Sie reagieren nicht mehr auf das Insulin, der Zucker kann nicht mehr in die Zelle eingeschleust werden. Ein Teufelskreis wird in Gang gesetzt: Selbst wenn man wenig Zuckerhaltiges isst, bleibt der Blutzuckerspiegel hoch und es werden immer mehr Fettdepots aufgebaut. Ich höre in meiner Praxis oft den Satz: »Ich muss nur ein Stück Kuchen anschauen und schon nehme ich zu!«. Ja, das stimmt. Irgendwann kann sich daraus die Blutzuckerkrankheit, der Diabetes Typ 2, entwickeln.
Auch auf die Leber hat ein dauerhaft erhöhter Blutzucker schädigenden Einfluss. Dies wurde lange unterschätzt: Auch hier wird der gespeicherte Zucker in Fettdepots umgebaut, es entsteht eine »nicht alkoholische Fettleber«.
Das Gehirn benötigt eine gewisse Menge Zucker, um reibungslos zu funktionieren. Zugleich reagiert es regelrecht euphorisch auf diesen Stoff, er führt zur Ausschüttung des Glückshormons Dopamin. Dieses Glückgefühl befriedigt kurzfristig, aber dann steigt die Lust nach noch mehr Zucker. Zucker hat daher ein ähnliches Abhängigkeitspotenzial wie Drogen. Viele Menschen essen viel mehr Süßes, als sie sollten. Weltweit werden pro Person täglich 100 g Zucker und mehr konsumiert, maximal 25 g sind laut Weltgesundheitsorganisation akzeptabel.
Bei Lebensmitteln, die mit Zucker angereichert sind, werden appetitdämpfende Signale überdeckt. Das macht sich die Lebensmittelindustrie zunutze und mischt in viele Nahrungsmittel reichlich Zucker hinein, um sie schmackhafter zu machen. Lesen Sie die Zutatenlisten