Die Boten von Diyu - Morbus Sollistimus - E-Book

Die Boten von Diyu E-Book

Morbus Sollistimus

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Beschreibung

Die Einsamkeit ist ein kalter, böser Gott. Bald redet er mit dir, pass nur auf, dass du mit ihm nicht zu lange alleine bist, sonst redet er mit dir, wie er deine Seele frisst und beißt, auf ihr kaut und sie zerlegt. Bald warst du ein Mensch, dann bist ein Tier, bald bist du ein Vogel, der davon fliegt in den Tod.

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Inhaltsverzeichnis

Die Boten von Diyu

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Impressum

Die Boten von Diyu

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von Morbus Sollistimus

Inhaltsverzeichnis

Teil 1: Die sieben Einsamkeiten

1 - Buchstabenmüll. - »Aus einem Haufen Buchstabenmüll grinst es mich an. In Wahrheit gibt es keine Liebe, es existiert auch keine Gerechtigkeit. Real ist nur die Gemütlichkeit des Augenblicks. Das Verlieben ist ein Unterwert leiblicher Vorteile und die "Wahrheit" ist ein Unterwert beruflicher Schilder. Ein Priester unserer Kultur führt eben die Schilder seines Studiums und ernst nimmt man das auch nur, wenn daran Kapital hängt. Es gibt auch keinen Ruhm, es gibt keine Ehre, es gibt keinen Sonderwert irgendeiner Rechtschaffenheit. Wahr ist nur, dass alle Dinge sterben wollen. Der Tod holt weit aus und alles wird gelöscht. Ein Null-Wert, das ist die Wahrheit.« Eine Pommes im Mund: »Ignoranz und Ignoranz, mehr gibt es nicht. Der Rest hat eben einen Fick, eine Famlilie abbekommen. Der Rest war üble Nachrede, Lästern und das übliche Rumgepisse.« »Ja, so ungefähr.«

23:01:58 - 01.01.2015

2 - A: »Es ist eine Probe, aller Werte. Eine Philosophie zu stellen, die sagt, dass alles sinnlos ist. Es ist eine Probe, ob das Leben einen Wert besitzt.« B: »Wenn ich einen Ismus habe, der einfach behauptet, dass es absolut gar keine Werte gibt, die haltbar sind, dass in Wahrheit lauter menschliche Wünsche vor sich gehen. Und der Bär, Wolf und Igel da draußen, die geht das gar nichts an. Die hören nur den Dunst der Menschheit, das große Gebrabbel.« »Es ist eine Erprobung des Menschen, auch eine nette Chance zur Philosophie. Eine nette Einführung in die Freiheit des Denkens, wenn man einfach einen Antagonismus einführt, der einen Grund für den Gegensatz macht: In Wahrheit ist alles sinnlos, nichts ist wahr und alles ist Schwachsinn. Die Existenz ist ein Irrtum, alle Werte sind Überlebensmechanismen eines Organismus, der als übler Zufall ins Leben kam. Und besser sterben sollte. Anstatt den Helden zu spielen.«

20:13:58 - 09.01.2015

3 - Kritik am Laplaceschen Dämon, in einer rauchigen Bar. Schon etwas schwankend fährt der Hobby-Physiker fort: »Und der große Mathematiker Laplace glaubte, wenn man die Positionen aller Teilchen ermitteln könnte ...« »Was wegen den Gesetzen Heisenbergs unmöglich ist.« Den Finger affirmierend ausgestreckt: »Ja, richtig. Aber ich will eine andere Kritik anbringen.« »Ok.« »Der große Mathematiker Laplace glaubte, wenn man die Positionen aller Teilchen des Universums ermitteln würde, dann könnte man jeden zukünftigen Moment des Universums mittels der Mechanik berechnen. Das Ideal. Aber ich meinte, ein Physiker, der die Zukunft berechnen würde, der würde in Wahrheit verändert werden, so dass er die Zukunft verändern würde. Er würde eher wie ein Architekt sein, der berechnet, ob das Haus gut und schön wird. Oder nicht. Und sich für die Schönheit und Stabilität entscheidet. Aber das ist kein Indeterminismus allein, es ist ein Determinismus in dem die Freiheit durch die Erkenntnis wächst.« Alle nicken. »Und, das, obwohl Determinismus und theoretische Freiheit eigentlich Widersacher sind. Ich wage sogar zu behaupten, dass die Wahrheit, dass die absolute und höchste Wahrheit, unendliche Freiheit bedeuten würde, anstatt dass der Mathematiker in einer Kammer sitzt und die Zukunft als ein starres Schicksalsgebilde der Zahlen sehen würde. In Wahrheit würde der Allwissende unendlich frei, weil die Macht des Wissens keine Grenzen mehr finden würde.«

22:23:26 - 17.01.2015

4 - »Die Haltung wird also antiintellektuell?« »Der Anarchismus rettet einen in die Freiheit, sie dürfen die Gebildeten nicht ernst nehmen! Sie leben in ihren kleinen Abstraktionen, dealen nur unter sich, fühlen sich hochgeboren und sogar aus dem Gen vergöttlicht. Dabei ist das alles Erziehungszufall und Kapitalvorteil gewesen. Nichts außerdem ...« Er kotzt danach, mit Absicht, den Finger in den Hals gesteckt, auf den Boden. Husten, Ekel,die Flüssigkeit spritzt. Daraufg, als wäre es passend: »Wer ist denn das höhere Gehalt? Wer wird denn vom Studenten zum Fürsten, der in der Revolution steht und ... und gewiss gegen die Freiheit programmiert ist. Die Universität käme niemals! Niemals dazu, sich als den Fehler zu erkennen. Dazu steht ihr Olymp viel zu eingebildet vor allen Werten des Lebens.« »Sie meinen die Wahrheit, die Bildung und das Studium kann man sich eben nicht immer leisten?« »Mein Hass wird unendlich, die Gedärme brennen, der teure BMW vor der Uni, wer bezahlte ihn. Da die Zeit ... arbeitet man da nicht? Wird man denn genügend bezahlt. Und welche Führungskräfte tuscheln unter ihrer Form der Würde. Irgendwann hasst man die Gebildeten, denn sie sind eine geschlossene Gesellschaft.«

21:35:41 - 26.01.2015

5 - Große Augen, die Stirn sich dadurch in Falten formend: »Gott erschuf uns also, in böser Absicht, um sich an unserem Unglück zu vergnügen. Denn im Nichts wurde Gott nach einer halben Ewigkeit derart langweilig, dass er wahnsinnig davon wurde.« »Was auch schon viel zu oft behauptet wurde!«

17:46:50 - 28.01.2015

6 - "Der Nihilismus der Psychologie reicht niemals, bis zu ihrem Selbst." "Ja, auch interessant, das typische Gesprächsdelirium, des Nichts-ist-wahr, wird stets nur gegen möglichst schwache Opfer angewendet, aber der Apparat der Psychologie, bis zu den medizinischen Strukturen, wo diese Halluzination des Rechts hausiert, würde niemals darauf kommen, sich selber ..." "Nein! Niemals ..."

13:42:51 - 17.04.2015

7 - Und ein rosa Plüsch-Hase, mit NLP-KI im Plüschleib, in Pangaea Ultima, lächelt süß und sagt: »Alles wird gut, denn die Logik ist allmächtig.« Obwohl es natürlich fraglich ist, ob Pangaea Ultima jemals existieren wird ...

22:57:01 - 18.04.2015

8 - Und er gegen den Theologen: "Sie sagen JHWH, Allah oder Gott, aber ich sage Logik. Die Logik ist der Schöpfer des Universums. Sie sagen, Gott würde uns am Ende unserer Tage in den Himmel holen. Und ich denke eben: Nun, wenn die Logik allmächtig ist und es gut mit allen Dingen meint - warum nicht." Der Theologe reagiert aber nur beleidigt, mehr sogar erschöpft, er sucht mit den Augen, er sucht mit den Fingern, eben wie er nach Worten sucht.

22:24:09 - 05.05.2015

9 - Und, der Schatten tanzt an der Wand, wie sie da immer betrunken des Nachts, im geschlossenen Zimmer, reden: "Das Leben ist mächtiger als der Tod, in Wahrheit ist diese ganze Szenerie, die Moderne, die Arbeit, die Familie, nur ein unheimlich kleines Gehäuse. Deine ganze Realität, deine ganze Psychologie ist nur dafür konditioniert, darauf trainiert in diesen Mustern zu denken. Darüber der große Fluss des Niedergangs aller Religionen, weil sie uns nicht mehr genügen. Also denken und reden wir wie der Zerfall aller Werte." Sie lachen alle. Und er, Teufel und Komödie zugleich: "In Wahrheit ist dieses Leben ein unglaublich kleiner Augenblick vor dem Abgrund der Ewigkeit. Wiedergeburt, Gott, Allah, Buddha, Jesus. Das sind alles Momente und Zustände des Willens zur Vergangenheit, einer Vergangenheit, die nun stirbt. Die Religionen der Zukunft werden wir nicht mehr begreifen. Wir Wesen des Zerfalls aller Werte."

18:33:17 - 26.05.2015

10 - "Ich heiße Ihre Verlagerung aller religiösen Gefühle in eine fiktive Zukunft nicht gut. Da können Sie auch solange Sie wollen meinen, dass das Wunder der Existenz in Wahrheit im Fortschritt stecken würde, dass der Gott an sich in Wahrheit in der Wissenschaft ruhe." Unbelehrbar: "Es ist nur einmal wahr, dass die Geschichte der Menschheit grade erst begonnen hat. Hinter uns liegt ein Augenblick, ein paar Jahrtausende haben wir gerade erst ins Geschichtsbuch geschrieben, aber es werden hunderttausende über hunderttausende Jahre folgen. Noch in Millionen Jahren wird es Menschen geben. Und sehen Sie nicht, ist dies nicht viel zu viel Zeit für die Wissenschaft sich über die Natur, über die Erde, alle Sterne und das Universum zu erheben?" Er hält dann inne und trinkt von seinem Tee, den Dampf fortgeblasen, schlürft er und wippt mit dem einen Bein, insgesamt etwas schwul wirkend. Eine eitle Einfältigkeit wirkt auf seinen Gesichtszügen. Seinem Gegenüber kommt beinahe nur der Wunsch hoch ihn sofort zu erwürgen, doch natürlich bleibt man sitzen. Der Teetassengriff zwischen Daumen und Zeigefinger, der kleine Finger in die Höhe erhoben: "Die Wissenschaft ist Gott. Und alle Religionen außerdem, was kümmern ihre Weltbildzüge, was kümmern all ihre Bilder und Geschichten, ihre ganzen Moralen, ihre ganzen Ideale sind abgelaufenes Gemüse. Diese ganze Ethik und Politik ist passé."

13:05:59 - 27.05.2015

11 - Auch diese ans Pathologische grenzenden Träume von höheren Wesen, die in der Zukunft hausen sollen. Die Zukunft wird gar nicht mehr als normale Form gedacht, eher stellt man sie sich vor, wie einen Raum, der jederzeit zurück in die Vergangenheit führen kann. Für diese höheren Wesen wäre die Zeit dem Raum gleich, Vergangenheit und Zukunft, wie zwei Räume, die man beliebig begehen kann. Die Zukunft würde die Vergangenheit beobachten, wie der Astronom durch das Teleskop schaue, so könnte die Zukunft in die Vergangenheit schauen. Eine absonderliche Ideenwelt, die jede normale Vorstellung von Kausalität leugnet. Die Zukunft wird zum allwissenden, allsehenden Gott umkonzipiert. Das Weltbild behauptet, dass der Fortschritt geistige Epochen durchgehen wird, von der Höhle, über den Ackerbau bis zur Industrialisierung, nach der Eroberung der Elektrizität kämen Epochen, die zur Kontrolle über Raum und Zeit gelangen würden. Schiere Allmacht ginge vom höheren Begriff der Wissenschaft aus, die Wissenschaft als ein Ding, was grade noch in der Windel liegen würde, sie stände erst am Anfang ihrer Entwicklung.

13:17:11 - 28.05.2015

12 - Und er erklärt dann, in großen Fantasien und bunter Rede, dass der Psychiater selber Schuld an einem unglaublichen Unfall der Wissenschaft wäre, das habe man massenpsychologisch zu verstehen, das Kollektiv der Psychiatrie sei selber eine geschlossene Kultur, die obstinat, schier unbelehrbar wäre, die Menschen verachtend sei. man müsse erst einen Stand in dieser Sekte erreichen, durch das Studium der Medizin, dass diese elende Herde von Schafen einem überhaupt zuhörte. Die Psychiatrie entwickle sich unheimlich zähflüssig und leidete an Rückfällen Arzt für Arzt, es wäre quasi ein Glücksspiel einen guten Arzt anzutreffen. Danach redet er vom großen Hirten, eine Geschichte, ein großer Hirt wäre so unzufrieden über seine Schafsherde gewesen, dass er sie alle zum Fleischer schickte. "Gott", so sagte er, "Wäre ein großer Massenmörder, der sich sehr wohl darauf verstünde, die Sintflut als nötige Moral auszulegen."

16:34:43 - 30.05.2015

13 - Abermals ganz verträumt: "Und, weißt du, in Wahrheit ist die Logik pantokrativ." "Ich finde, das hast du auch schon viel zu oft gesagt." "Eines Tages wird die Logik uns von Sonnensystem zu Sonnensytem tragen und die Nachfahren der Menschheit werden zahlreicher als die Sterne am Himmel sein." "Na ja, außer die Menschheit macht es nicht mehr lange. Und, wenn überhaupt, und so."

17:35:09 - 01.06.2015

14 - "Dieses Gespräch darüber, ob die Logik Pantokrator aller Dinge und vollkommen, durch die Forschung, einzusehen wäre." "Wenn ich noch eine Millionen Jahre warten könnte, um zu sehen was aus der Wissenschaft wird. Was würde ich sehen, würde ich diese lange Zeit von der Erde wegsehen und dann wieder hinsehen." "Ich weiß es nicht." "Würde ich wohl sehen, dass die Menschheit immer noch existiert, dass sie gerade anfängt sich zu gestalten." "Nun, vielleicht." "Ich meine, wenn der Mensch älter als die Dinosaurier werden wird, wird nicht die Wissenschaft, wie ein Gott im Zentrum allen Fortschritts sein. Und der Fortschritt wird, wie eine Treppe in alle Himmel erscheinen. Alle Religionen werden gekommen und wieder gegangen sein, außer die Religion der Wissenschaft und das Ritual der Forschung." "Nun, vielleicht, aber, was, wenn aus der Wissenschaft nichts mehr wird, wenn der Mensch einfach an die Grenze seines Geistes stoßen wird und niemals über diese Grenzen hinaus wachsen können wird?" Danach rülpst der Weise, stellt seine Plastik-Bierflasche hin und sagt: "Alle Grenzen der Wissenschaft, sind nur Grenzen der Kulturhöhe auf Zeit." "Aha? Hömm."

12:37:04 - 10.06.2015

15 - "Auch interessantsant." "Wenn es nicht anstrengt." "Aber, man müsste das Zitat 'Wenn es keinen Gott gäbe, dann müsste man ihn erschaffen', umwandeln, zu 'Da es keinen Gott gibt, muss man ihn erschaffen'." "Ach, was sollte das erweitern, verbessern oder ändern?" "Vielleicht würde es grade in die egoistische, besserwisserische Schale des Atheismus spucken, sich überhaupt darüber erheben, dass nichts derart krankhaft egoistisch, einseitig, depressiv und langweilg werden kann, wie der Atheist." Er wundert sich dann auch nur eine Weile, blickt in den sonnigen Himmel und vergisst bald alles was gesagt wurde..

15:00:16 - 10.06.2015

16 - "Die Logik ist ein Gott, der sich nicht säkularisieren lässt." "Sie meinen, der Staat versucht logisch zu sein, aber diese Göttlichkeit fehlt am Ende zu oft." "Also, es ist ein Witz, wenn man vom Gott der Vernunft redet, und forderte, dass er vom Staat getrennt gehört." "Das erinnert mich an ihre Forderungen, dass Universitäten, anstatt Parteien das Land leiten sollten." "Aber, ist das noch demokratisch."

17:28:42 - 17.06.2015

17 - Noch mehr Unsinn über die Sprache als absonderliche Form der Sprache: "Ich finde, gerade etwas Fritz Mauthner angelesen, aber, wie doch so oft, sich nicht zur Gründlichkeit der Vollständigkeit gekümmert, außer zu meinen 'die' Sprache existiert ..." "Nun? Du liest viel zu selten, bis sich ein Autor fertig erbrochen hat." "Ja, das ist wahr. Aber das Leben ist zu kurz, für manche Dinge." "Worum soll es denn diesmal gehen?" "In einer Datenbank gibt man den Daten eine ID." "Ja, und, weiter." "Man gibt den Dingen eine ID, um sie zu finden, sie haben einen bestimmten Ort in der Datenbank, der ihre Relation zu allen Datensätzen bedeuten kann. Eine Datenbank ist schlecht, wenn die ID mehrmals vorkommt, genauso die Sprache, wenn Begriffe unterschiedliche Bedeutungen, aber die selbe Lautfolge haben, weil die Sprache dadurch uneindeutig wird." "Mitunter." "Nun, unsere Worte, sind nichts als zufällige Buchstabenkombinationen, den IDs in Datenbanken gleich, wir haben Begriffe für Gegenstände, gleich, ob lebende oder tote Gegenstände, wir haben Begriffe für Tätigkeiten der Gegenstände oder Eigenschafen der Gegenstände. Außerdem haben wir zufällige Buchstabenkombinationen für die Junktoren und ihre stilvollen zusätzlichen Feinheiten in der Sprache, wie etwa ein 'Aber' nicht einfach nur ein 'Und' ist, aber sich beide Operatoren der Logik extrem ähnlich sind. Ich will sagen, die zufälligen IDs, die Vokabeln unserer Sprache markieren alles was in der Topologie der Welt vorkommen kann und könnte, die Sprache bewegt nun die Gegenstände im Geiste, sagt dadurch aus, was in Wahrheit ist, was wahr sein könnte oder die Sprache ist falsch." "Ich verstehe immer noch nicht vorauf du hinaus willst." "Ach, es ist eigentlich egal, der Höhepunkt der Idee war eigentlich schon, die zufälligen Buchstabenkombinationen mit Datenbank-IDs zu vergleichen." "Aha, langweilig." "Jede Vokabeln ist ein spezieller Zeiger, für einen Platz in unserer neurologischen Datenbank, der wiederrum auf etwas verweist, was in der Welt ist." "Ach ..."

12:31:50 - 24.06.2015

18 - "Der benutzt das N-Wort!" "Mauthner passt mir nicht, wenn ich nur sage, dass die Mathematik selber ein Teil der Sprache ist, dann wirkt seine ganze Aussagenwelt komisch. Die Mathematik ist eindeutig ein Werkzeug der Erkenntnis, sie ist eine unheimlich strenge Beschreibung der Wirklichkeit und es lässt sich Wirklichkeit, die unbekannt war, extrapolieren. Bewiesen wird das Extrapolierte durch die nachträgliche Messung. Sprache, redet eben von den Dingen in der Welt, versteht um ihre Wechselwirkung und Eigenschaften, die Logik versteht sich auch in das Ungesehene hinein zu arbeiten. Wenn die Informationen genügen." "Puh, also es gibt Texte und Vokabeln." "Aber sieh dir manche Vokabeln an, etwa das Wort Freiheit. Es ist kein Gegenstand der in Raum und Zeit liegt." "Es bedeutet einen Zustand der Gegenstände, aber nehme man den Determinismus, er sagt, dass die Freiheit gar nicht existiert, physikalisch gesehen sind wir unfrei, wir sind Produkte der Naturgesetze und alle unsere Entscheidungen werden von der Natur getan, wir fühlen uns dabei nur als Täter. Viele Vokabeln markieren gar keinen Platz eines Gegenstandes in Raum und Zeit, sondern etwas Komplexeres." "Ja, aber ich sag lieber Telefon und weiß, was gemeint ist. Ich sag Auto, Straße, Schnupfen, Scheiße. Ich mag Worte, deren Lautfolge einfache Dinge, die tatsächlich sind markieren. Die abstrakteren Worte sind alle belagert von unendlichen Gesprächen, wo etliche Vokabeln hin und hergeschoben werden, die Junktoren spinnen, es funktioniert einfach nicht." "Ich häng da jetzt keine Wahrheitstafel neben auf."

13:04:00 - 24.06.2015

19 - "Die Armen und Hässlichen kennen die Wahrheit über die Menschenheit. Die Reichen und Hübschen kennen nur die Illusionen, dergleichen Irrtümer, als wären Gerechtigkeit, Liebe, Freundschaft und Wahrhaftigkeit mehr als Bühnenstücke, die bezahlt sein wollen."

14:21:58 - 27.06.2015

20 - Eine rote Gurke: "Es ist auch oft ein kindischer Moralismus am Werk, wenn das Urteil des Wahnsinns gestellt wird." "Aha, ja. Hömm." Die rote Gurke erklärt tiefgreifender: "Verstehst du, Moral und Fakt sind zweierlei Dinge. Eine Moral, das bedeutet zunächst eine gesellschaftliche Wunschvorstellung, es heißt so soll es sein, so wäre es gut oder anständig, es ist nicht wie der Fakt, der einfach eine naturwissenschaftliche Tatsache ist." "Johr, aha. Hömpf." "Wenn nun etwa jemand sterben will, dann ist das nicht unbedingt eine Form des Wahnsinns, so reagieren nur die Naiven, die Kindlichen und irgendwie auf eine Weise dagegen Moralischen, sie stellen sich dahin, mit breiten Beinen, die Fäuste, wie ein kleiner, beleidigter Junge, auf der Hüfte, tragisches Gesicht: 'Selbstmord ist böse.' Aber, nein, nein. So einfach ist das nicht mein Junge, denn weißt du, alle Menschen müssen eines Tages sterben, und bloß weil dein Pastor dir erzählt hat, dass Gott gegen den Selbstmord ist, muss das nicht stimmen, verstehst du. ;Manchmal ist ein Selbstmord eine glatt durchkalkulierte Entscheidung, der Selbstmörder wiegt die Optionen seiner Existenz ab und merkt, dass er auf gar keine der Optionen wirklich Bock hat, also piff, schießt er sich das Hirn raus, und alle sind glücklich." "Aha, aha. Johr. Hömm."

01:45:37 - 30.06.2015

21 - Kodokushi traurig: "Die große Ernte der Früchte der Einsamkeit, man glaubt es zu selten, aber die Einsamkeit grenzt unter Umständen an ein Verbrechen. Freiwillige Einsamkeit ist eine Sache für sich, aber jede Form der unfreiwilligen Einsamkeit hat mit der Dauer, und dem Grad, des Entzugs von Kommunikation und Mitgefühl, eine Kongruenz zum Verbrechen der Gesellschaft, es schneidet sich einfach mit der unterlassenen Hilfeleistung, wenn Personen, ausgegrenzt und isoliert, vor Einsamkeit irre werden. Es ist ein Armutszeugnis unserer kulturinternen Psychologie, sich gar nicht der Jura zu bedienen. Setze man, z. B., eine Familie lässt die Großmutter, der alle Freunde und Kontakte weggestorben sind, bewusst in der Einsamkeit zurück. Die typische Fehlleistung unserer Gesellschaft wäre, dass alle Symptome und psychischen Verletzungen, die durch die Isolation entstehen, als Demenzen aufgefasst würden, die wiederum nur zur Folge hätten, dass der Person ihre persönliche Freiheit irgendwann weggenommen wird. Man muss wohl gar nicht erwähnen, dass andere Kulturen ihren Eltern gegenüber ein Ehr- und Pflichtgefühl kennen. Während unsere Kultur, die unglaubliche, ja geradezu abartige Unverschämtheit gar nicht erkennt. Man müsste wohl ein großes Opfer-Rudel von tausend Ärzten, Richtern und Politikern, für eine Feldstudie, verschleppen und einsperren, der strengen Isolation aussetzen, um anhand der gewonnenen Daten, an den Opfern, festzustellen, dass es durchaus eine Form der Körperverletzung sein kann, eine Person in der Einsamkeit zurückzulassen. Der große Witz, dass man auch erkennen kann, dass durchaus am laufenden Band, was für ein Zufall, genau die Jugendlichen und, quasi, jungen Erwachsenen, an Depression und Schizophrenie erkranken, die permanent ausgeschlossen wurden. Kommunikationsentzug ist eine Waffe, ein Folterinstrument, das durchaus völlig unsichtbar durch unsere Gesellschaft geht. Denke man nur, welch unterirdische Ignoranz und Naivität am Werk sein muss, dass sich an der Medizin kein Fünkchen der einsichtigen Konsequenz rührt. Eine unglaubliche Form von Blödheit, Gemeinheit, Fantasielosigkeit und allem, das niedrig ist." Doch das Nichts erwidert nur: "Es ist egal, wie oft du es auch sagst. Da ist niemand, der eine Einsicht, ein Mitgefühl oder einen Mindestanstand, über die Eitelkeit der Universität oder über die Dummheit der Nicht-Universität hätte."

17:56:49 - 08.07.2015

22 - "Das ist überhaupt, die letzte Frage, die man sich dazu stelllt. Vorhin, habe ich, wie oft, in einem Forum das Gewimmel der Meinungen betrachtet, es ist interessant zu betrachten, wie es da oft vor sich geht, aber da entstand tatsächlich eine Art Tiefe, anstatt eine oberflächliche Beleidigungswelle, wo am Ende jeder jeden versucht mit Worten herabzusetzen." "Ach?" "Man fand, wie Jugendliche und vermutlich schon reifere Personen, Nihilismus, Atheismus, Anarchie und Satanismus durchwursteten und quasi merklich alles in eine Kategorie zusammenkam, die irgendwie sich dagegen verteidigte zu existieren. Recht amüsant, das Gemenge voller Rechtschreibfehler und fröhlicher Einsichten, dass man doch gleich Selbstmord machen könnte, wenn man alles für sinnlos hält, aber doch angefüllt mit lauter trivialen, aber dafür umso massiveren Wahrheiten." "Ach, welche Wahrheiten hast du darin denn gefunden?"

17:24:05 - 14.07.2015

23 - In einer Pommesbude: "Der Wille zur Wahrheit selbst, ist ein resultierender Vektor im Universum, der alle Dinge im Universum verändern wird. Das heißt, das Leben selbst stellt eine Kraft, wenn man sie auch nicht unter die physikalischen Kräfte rechnen würde, diese Kraft entscheidet über alle Zukunft. Eines Tages werden alle Lebewesen stärker an der Kette aller Dinge ziehen, als die Summe aller Kräfte, die den Atomkern zusammenhalten." Daneben, mit Pommes-Rot-Weiß: "Der Wille zur Wahrheit ist eine Form des Willens zur Macht, das Leben trachtet, durch das Verständnis der Dinge, Kontrolle über die Dinge zu bekommen und eine freie Wahl über die Struktur der Dinge zu erlangen." "Ob diese Pommes auch mit Popeln schmecken?" "Ich weiß es nicht!" "Also sollten wir das ausprobieren."

16:08:59 - 01.08.2015

24 - Der Sektenführer, Obdachlose und radikale Szientist, Rudolf Otto Knef, zu seiner Anhängerschaft; "Wir werden den Tod besiegen, die Zukunft wird den Tod besiegen, der Fortschritt wird den Tod besiegen. Die Wissenschaft ist Gott! Wir werden den Himmel erschaffen, die Zukunft wird den Himmel erschaffen, der Fortschritt wird den Himmel erschaffen. Die Wissenschaft ist Gott! Und werden sie grade noch über uns gelacht haben, keine Sekunde nachdem sie gestorben sind, werden sie abermals erwachen und in unserer Hölle sein." "Und was wird dort geschehen?" "Wenn sie über uns gelacht haben, dann werden wir ihnen die Lippen abschneiden, wenn sie über uns übel geredet haben, dann werden wir ihnen die Zungen herausreißen und wenn sie gegen uns gehandelt haben, dann werden wir ihnen die Arme abschneiden.

13:32:15 - 07.08.2015

25 - Wütend, wie immer, in der Ecke: "In der echten Wissenschaft arbeitet man mit Messungen und Mathematik, aber sie arbeiten nur mit subjektivem Urteil und Sprache. Das ist ihr Fehler, sie stehen vor naiven Menschenmassen, übersetzen seelische Beleidigungen ins Lateinische oder Altgriechische, und jene Massen sind ihnen hörig. Sie glauben einfach Obrigkeiten jeden Scheiß und der Arzt ist eine obere Instanz, die jene automatische Respektswirkung hat, selbst, wenn sie absoluten Unsinn produziert." Die Beine gemütlich übereinandergeschlagen und auf den Schreibtisch gelegt, so im Stuhl herumlümmelnd: "Nun, weißt Du, Du wirst diese Massen niemals belehren, wie man Nazis, rassistische Christen, wie man Sekten ... ach, wie man einfach jede Masse von Dummheit nicht belehren kann. Ich jedenfalls lebte mein Leben als willkürlich erklärter und definierter Untermensch und denke mir meinen Teil. Freu dich doch, in diesem Land und zur heutigen Zeit, werden wir immerhin nicht mehr mit Stromschlägen in den Schädel gefoltert." "Wow, echt cool. Voll Danke, Gott."

14:38:12 - 13.08.2015

26 - Auf einer himmlischen Wolke sitzend, die Beine fröhlich in der Luft schauckelnd, von dort hinab in die Hölle lächelnd: "Und besonders schön fände ich, wenn in einem Leben nach dem Tod, die letzten Umfelder von vereinsamten Menschen, also Täter der Isolation, die Leute, die jene Zerstörung des Ichs und der sozialen Strukturen überhaupt getätigt hatten, selber erfahren müssten, wie es ist, wenn das Ich in Einamkeit zerfällt. Die ganzen Abstufungen, von seichter Einsamkeit, der Einsamkeit unter Menschen, in Ignoranz und Gleichgütigkeit lebend, als Person entwertet, bis hin zu den schwereren Formen der Einsamkeit, da wo Isolation anfängt noch tiefere psychische Wunden zu schlagen, wie Sprachverarmung, Depressionen, Symptome wie Amenorrhoe, Halluzinationen, das Entwickeln von sinnlosen Automatismen, bis hin zum Katatonismus, wie radikal man bis dahin auch allen Sinnesreizen entzogen werden musste. Alles was so entstehen kann durch Isolation, der ganze Unfall des Hospitalismus, des Deprivationssyndroms." Dahinter Notizen machend: "Aha, aha. Ok." Fröhlich weiter konstruierend: "Ja, ich will, dass die Hölle eigens dafür ein riesiges Gebäude der Isolationshaft, mit unterschiedlichen Abstufungen erschafft. Ich träume von einer Wüste von grauen Mauern und geschlossenen Zimmern des Wahnsinns durch Einsamkeit. Und alle jene, die Isolation gefördert haben, sollen dort verweilen und wenn sie sich selber töten, gequält an den Symptomen starker Einsamkeit, dann sollen sie wieder erwachen, immer noch in den Zellen. Und alle sollen sie dort sein, die Täter der Einsamkeit waren. Und niemand soll Mitgefühl mit ihnen haben, niemand soll sie verstehen, als wäre gar nicht zu verstehen, was denn daran so quälend wäre."

14:38:46 - 15.08.2015

27 - "Und als ein Untermensch, wie ich, hat man natürlich auch keine freie Meinung." "Nein, was hat man denn?" "Man hat Störungen." "Ah." "Und natürlich hat man auch keine Visionen oder Träume." "Nein, was hat man denn?" "Man hat Anfälle und Episoden." "Und das lehren sie?" "Genau genommen, ja. Denn weißt Du, ich habe kein Ich und keine Seele, ich habe eine Krankheit. Und daran setzen sie keine Grenze ins Chaos, sie bewerten auch nicht individuell, sondern werfen alles in den Topf des untermenschlichen Lebens." "Nein!" "Doch. Doch, ein großer Topf der üblen Nachrede über die Wahnsinnigen, also jene, die sie zur Unwahrheit als Mensch erklärten. Und die Umfelder haben sich dafür ihr Opfer ausgesucht, sie beweinen dann sich und ihr Leiden daran einen Untermenschen zu kennen. Sie fragen beim Gesetz, was können wir machen und versuchen alles um die Person endgültig zu entmachten. Der Arzt, so kann man es wohl sagen, als Legalisierung des Mobbings." "Und die sollen auch gefährlich sein." "Aber natürlich, denn das denkt die Polizei. Wegen der tollen Schreiben, die Bibliothek der Ärztefantasien über den Untermenschen, also den Patienten der Seele." "Wie meinst Du das?" "Ich meine, dass der Kriminologe an sich ein Idiot seiner Zeit und Mischpoke ist. Denn sieh, es gibt gar keine Verbrechen, wenn es keine Gesetzbücher gibt. Das ist alles keine Wahrheit, keine Naturwissenschaft. Es ist alles nur Moral-Fiktion und Gruppen-Imperativ. Denk Dir nur, wie devot sie den Gesetzen sind, wenn sie das nicht einmal merken." "Kinder mit Abzeichen und Macht." "Gefährliche Kinder."

12:40:03 - 19.08.2015

28 - "Und als Untermensch, wie ich." "Ja?" "Da hat man natürlich auch keine Logik, keine Sprachstrukturen." "Ach?" "Ja, ja, genau darum geht es ja, du bist das Fleisch der Unwahrheit an sich. Du bist der Wahnsinn als Person." "Ui, ui, ui." "Der Dämon aller Lügen. Und wäre es noch Sitte der Seelenlehre, sie würden dich auf den Scheiterhaufen schmeißen."

14:55:54 - 19.08.2015

29 - Und einer der Herren der Erde, zu einem, der der Sache gerade erst hinzugekommen war: "Und das haben wir getan. Es gibt, auf diesem Erdenrund, eine große Halle, weit unter der Erde. Dort haben wir das Exempel statuiert. Dort stehen hundert eiserne Särge, darauf, auf die Mitte des runden Raumes zeigend, die Zeichen der Freimaurer. Die Särge in einem großen Kreis aufgestellt. Und Symbole unserer Macht und Ideale darauf." "Was, was habt ihr getan." "Wir haben hundert Richter, Politiker und Reiche, die sich uns in den Weg gestellt haben, aus der ganzen Welt, dorthin gebracht, darauf schnitten wir ihnen die Hände und die Füße ab, brannten diese Wunden wieder zu. Wir rissen ihnen alle Zähne aus und schnitten ihnen die Nasen und die Ohren ab, brannten ihre Wunden wieder zu. Und legten sie lebendig in die eisernen Särge." Natürlich wusste der, der der Sache gerade erst hinzugekommen war, nicht mehr was er dazu sagen sollte. "Also jedenfalls habe ich von dieser Halle und den Särgen gehört." "Ach?"

18:21:51 - 19.08.2015

30 - Der Seelenkundler, in Gedanken das Gefühl von Klassen, Wertigkeiten, von Heilig und Unheilig, von Krankheit und Gesundheit, von Gut und Böse, von Richtig und Falsch selbst als Patient: "Das was mich besonders interessiert, ist die Seelenkunde der Gefühle davon was Krankheit wäre." "Also, eine Psychogenese der Psychopathologie." "Also, was empfindet eine Kultur überhaupt als krank, das wechselt mit den Kulturkreisen und Epochen nämlich, darauf die epochenübergreifende Frage: Bauer Z in Dorf Y wurde über tausend Ecken, von seiner Erziehung, der Kirche und den Dorfmitbewohnern darauf trainiert alles was anders ist zu fürchten und für Satanswerk zu halten." "Satanswerk." "Ich will, dass man genau das verstanden hat, die Sternstunde des psychopathologischen Gefühls, im ganzen Monotheismus, also in Morgen und Abendland, ist die Idee, dass ein böser Dämon das Ich einer Person besetzt." "So, so?" "Also, wenn Bauer Z einen schwulen Schwarzen sieht." "Ja?" "Dann hat er eigentlich Angst." "So, aber ..." "Nein, nein, ich muss das jetzt gründlich ausführen. Weil es gar keine rassistische Angst ist, der Rassismus wurde nämlich erst zur Zeit der Renaissance und der Aufklärung konstruiert, in der Antike und dem frühen Mittelalter gab es gar keinen Rassismus." "Hömpf?" "Außer vielleicht, dass es schon damals typisch für Griechen und Römer war, kranke Babys zu töten und an die Anlagen von Geburt an zu glauben, ne immerhin gab es ja angeblich Kinder, die durch die Göttern produziert wurden und so ein alter Scheiß. Ne. Und die Römer hielten sich für höhere Menschen, worauf die Griechen sich für noch höhere Menschen hielten." "Öh." "Aber, worauf ich hinaus will, dass eine Kultur von Kommunisten alles für krank hält das Religion bedeutet. Kapiert? Warum ist das so?" "Keine Ahnung." "Eine streng christliche Kultur hält alles für krank, was nicht christlich ist. Kapiert?" "Nö, ich. Öh." "So sind auch alle Religionen und ihre Ärzte-Fantasien gewesen, jede Seelenkunde in Kombination mit einer Lehre von Krankheit und Gesundheit, alles, was Fremdideologie war, das wurde eben für eine Krankheit oder zumindest als Fehlentwickeltheit oder Unterentwickeltheit definiert. Man verstehe das! Definiert. Dazu der Befehl des Benehmens." "Aber was sagt uns das?" "Das Psychopathologie ... immer, immer! Immmer, eine Mischung aus Medizin und Sitten-Befehl der jeweilig herrschenden Ideologie ist. Das ist quasi ein metapsychologisches Gesetz." Daneben ein Obdachloser, der kam einfach angekrochen und fing an sich einzumischen: "Haben Sie schon gewusst, dass Nazis Untermenschen sind." Daneben, ebenfalls am Boden: "Aber nur, wenn sie nicht arbeiten." Herab: "Wie wat, alles was keine Steuern zahlt ist natürlich, ganz übel, übel, schwer gestört und muss in chinesische Umerziehungslager gebracht werden." Zurück: "Ich habe keine Ahnung was chinesische Psychiater so glauben, aber ..." Zuletzt, der Konforme: "Kommunisten, Nazis, rassistische Christen, Terroristen aller Art und, öh, alle Leute die Qigong machen, sind pathologisch verdächtig, außer sie konvertieren zur atheistischen Demokratie mit hipper Jugend-PR als Gewissen." "Genau, und, und, jeder, der Halluzinationen hat, die lebendige Züge entwickeln und quaseln. Die, die, öh, die sind gefährliche Dämonen." "Genau, auch wenn sie in der CDU sind." "Versteh ich jetzt nicht."

09:48:30 - 21.08.2015

31 - Abbas, der heimliche Alkoholiker, Gelehrte und Hobby-Jurist: "Man muss nämlich die wahre Geschichte der Dschinn kennen, um überhaupt zu verstehen. In Wahrheit sind die Dschinn unheimlich dumme Wesen, sie bringen nicht den Verstand eines normalen Menschen auf, also sind sie angefüllt mit willkürlich enstandenem Aberglauben und fixen Ideen. Sie sind im geistlichem Niveau, höchstens, wie gefährliche Kinder, denen man eben Unsinn auftischen muss, dem sie dann folgen. Die ganze Geschichte der großen Menschen hängt damit, irrwitziger Weise, zusammen. Denn, man muss wissen, dass die Dschinn den großen Menschen helfen berühmt und reich zu werden, indem sie in die Geister der Menschen steigen. Aber, warum folgen die Dschinn plötzlich irgendeiner Person, die vorher ein niemand war?" "Ich weiß es nicht, Abbas." "Wie gesagt, die Dschinn sind furchtbar leichtgläubige Wesen, also, wenn du ihnen auf irgendeine Art Angst vor einem Gott machen kannst, dann ist das schon gut. Du könntest irgendwas erfinden. Du kannst ihnen auch irgendwas versprechen, das es in Wahrheit nicht gibt. Sie müssen es nur glauben." "Habt ihr dafür auch ein Beispiel." "Nun, erfinde das ewige Dschinn-Schokoladen-Land, mit dem deine Diener belohnt werden würden." "Hmm, ich verstehe." "Ein Dschinn ist wie ein Hund, der klug genug ist, um angelogen zu werden." "Dschinn-Schokoladen-Land. Ja, das werde ich mir merken."

13:48:19 - 28.08.2015

32 - "Und natürlich geht die Egalität genau auf diese Weise verloren, nämlich in den Gesetzen des Benehmens der Massen. Die Leute behandeln Menschen einfach nicht gleich, sondern sie geben denen die Rechte, die ihnen sympathisch sind." "Aber doch nicht vor Gericht!" "Ich rede eher vom Alltag, von Parties, dem Arbeitsplatz und dem ganz normalen Gespräch über Gott und die Welt. Den einen geben sie das Anrecht zu allem Unsinn, den anderen geben sie nicht einmal das Recht auf Sprache. Die Logik der Zerquälten ist ihr Verlust des Lächelns. Und wir sehen nicht mehr als ein zerhacktes Huhn in der Massentierhaltung." "Wer gibt dem Menschen-Huhn Egalität?" "Die Menschen misshandeln einfach, was schon misshandelt wurde. Immer auf die Schwachen, bis in Isolation und Selbstmord hinein. Ist das Egalität?" "Nein, wohl kaum." "Und sie behandeln die Leute unterschiedlich, nach Äußerlichkeiten und Kapital. Die Hässlichen kennen keine Egalität, sie erfahren sie einfach nicht. Und die Armen, die Kranken, die kennen keine Egalität im Benehmen der Massen, sie wird ihnen einfach nicht gegeben." "Aber vor Gericht?" "Ja, ein guter Richter darf sich nicht blenden lassen. Aber sein wir ehrlich, dieses geistige Niveau haben die Massen einfach, in der Regel, nicht. Die Massen kennen keine Gerechtigkeit."

12:36:30 - 04.09.2015

33 - Unter einer Eiche sitzend, daneben ein Frühstück auf einem Tischlein, die Beine hochgelegt: "Das Kapital, als der unterbewusste Gott, der kleinen und großen Leute, das ist, was zuletzt übrig bleibt. Man denkt die Staatskasse als eine heilige Institution und Gut und Böse scheiden sich dahin, wer mittelmäßig oder gar nicht in die Staatkasse einzahlt. Wunderlich, wieder Böse, wer eigentlich das Meiste in die Kasse zahlt. Möge jeder reiche Mensch, den Staat als frechen Dieb betrachten. Die großen Taschen des Staates, dazwischen Himmel und Hölle, dazwischen der Sinn und Zweck, der Wert und Unwert eines Lebens. Man findet keinen Ethos, der darüber hinaus, auf irgendeine Weise lebendig wäre, höchstens unter Anarchisten findet man einen Willen zur Freiheit, der über das Konstrukt des Kapitals hinausreicht. Alle Religionen waren es eh schon gewöhnt, ihre Steuern an Gott zu bezahlen."

13:36:39 - 08.09.2015

34 - Ein selbsternannter Guru, mit einer Opiumpfeife, zu seinen sogenannten Schülern: "Der Sinn des Lebens, ist es, Wiedergeburt für Wiedergeburt der Gottwerdung näher zu kommen. Mögen auch viele zu Würmern werden, aber darum geht es. In jedem Leben sollen sie dafür sorgen, dass mehr aus ihnen wird, als sie zuvor waren. Und, diese ganze Enthaltsamkeit und solche Dinge. Nein, nein. Sie sollen sich ruhig nehmen, was sie auch wollen, aber nicht daran verderben. Zu Königen, Kaisern, wenn es geht, sollt ihr werden, zu global Playern und Herrschern über das Selbst sollt ihr im Leben werden, dass das nächste Leben auch weiß, dass nur noch der Thron am Himmel recht hoch genug gebaut ist, als die nächste Stufe. Nun, das ist der Sinn des Lebens, mögen auch noch so viele auf dem Weg dorthin, anstatt sich im Kreislauf der Wiedergeburten zu erhöhen, zu Staub und Dreck zerbrechen. Aber darum geht es, die Gottwerdung des wandernden Geistes."

21:10:38 - 08.09.2015

35 - Er fasselnd über Elektronen, die man in eine Richtung mehr Schwingen lässt, als in die andere, gegensätzliche Richtung, um einen Impuls zu erzeugen. Plötzlich hält er inne und redet nur noch von der Notwendigkeit des Sinn des Lebens: "Das Leben muss sich ausbreiten, es muss über alle Ränder der Welt, noch hinaus in die tote Welt vorstoßen." Daneben: "Fang aber, bitte, nicht wieder an vom Willen zur Macht zu schnattern." "Aber das ist es doch ..." Die anderen Rollen die Augen, er fährt fort: "Das Leben muss zur Fülle, zur Weite, zur Höhe und zur Kraft streben. Der ganze Werdegang der Evolution dient dem Mehr an Macht, im Leben. Alles andere ist gar keine Evolution, sondern nur ihr Rückgang, im Individuum, in der Herde, im Kollektiv, in der Kultur und in den Gesellschaften." "Aber Du bist wie in einer Geistesdiät, du denkst an gar nichts mehr außerdem!" "Und, ich denke damit eben die Welt, den Vektor der in die Zukunft zeigt, der endgültige Fingerzeig in die Zukunft. Das ist der Sinn des Lebens, die Eroberung des Weltalls, die Überwindung aller materiellen Grenzen, das Streben zur Freiheit im Ich, durch Vermögen zur Freiheit."

15:54:17 - 12.09.2015

36 - Er rekonstruiert den Fall und behauptet einfach, Dorothee Elisabeth Tretschlaff war PsychKG, paranoide Schizophrenie, mit Selbstmordgefahr und die Masse um ihr herum, war eine typisch Stigmatisierung betreibende, also eine Mischung aus Hass, Streit, Ausgrenzung, Ängsten, Aberglauben und Lügenbrei. Darauf schweigen alle, auch, wenn, mit wenig Verwunderung, worauf man dann hinaus will. Nach längerem Schweigen fährt er fort, und der Medicus hätte tatsächlich gefehlt. Melancholie, bedeutete einfach Depression, gingen aber Halluzinationen, die derart stark sind, damit zusammen, dann wäre es wohl Schizophrenie. Das Geigenspiel des Teufels, das wäre gar keine erzwungene Erfindung, es wäre eine Halluzinationswelt des Mädchens gewesen. Diese halluzinatorische Fantasiewelt, eines zusätzlichen Ichs, das in Wahrheit gar nicht anwesend ist, außer als Halluzination im Ich des Mädchens. Darauf noch die Wunschvorstellungen, die dort befriedigt werden, wie die des Kapitals. Das deutet einfach eine verletzte Wunschvorstellung an, die anstatt durch reale Verbesserung, schon mit Halluzinationen kompensiert wird. Einer darauf: "Aber, was, wenn da wirklich ein Mann war, der ihr Geld gab, aber der ist einfach weggegangen und das Geld wurde gestohlen?" "Dann wäre niemand, beim Fliederpflücken, der offensichtlich von den anderen nicht bemerkt wurde, da gewesen. Womit einfach feststeht, es handelte sich um eine Halluzination des Mädchens." "Aber, vielleicht haben die anderen den Mann, ähm, angeblichen Teufel, beim Fliederpflücken auch gesehen?" "Dann wäre es keine so mystifizierte Person, die dem Teufel gleichgesetzt wird, sondern es wäre einfach ein Geigenspieler." "Aber vielleicht ist die Aussage erzwungen gewesen?" "Oder das, aber wenn nicht ..." "Aber vielleicht hatte das Mädchen einfach Fieber oder wurde vergiftet?" "Ja, aber dann ist doch die Satire der Moderne zerstört." "Ach?" Wobei abermals niemand verstand, was überhaupt vor sich geht und ging. Er lächelt dann noch, pacto cum Diabolo.

10:42:19 - 14.09.2015

37 - "Und andere Menschen haben Halluzinationen, die nur Scheiße produzieren." "Ja, das ist schon schön dämlich." "Aber interessant dieser Daniel Tammet und Epilepsie. Da muss ich unweigerlich an gewisse Propheten denken, denen man Epilepsie nachredet." "Überhaupt, diese religiöse Geschichte plötzlich schreiben, lesen und viele Sprachen sprechen zu können." "Tjo, vieleicht stimmt der Kack sogar." Worauf sofort einer wütend aufsteht, mitten in der Gesprächsrunde, sich zu Boden fallen lässt und auf den Boden hämmert: "Nein, nein, nein! Das darf nicht sein!" Der Mann ist so aufgebracht, dass die Sicherheitsleute ihn rausbringen müssen.

21:38:11 - 15.09.2015

38 - Dasitzend, die Däumchen drehen sich umeinander und er nuschelt beinahe: "Nun, wir haben eben nicht mehr das Buch Genesis, wir haben die Evolutionstheorie und die Kosmologie. Wir haben Hawking, Einstein, Heisenberg, Hubble, Newton, Tesla und all jene Lümmel, die uns nahe legen, was die Welt im Innern zusammenhält und wo sie herkommt. Wir haben auch nicht mehr die zehn Gebote, wir haben, wenn es grob kommt, die Menschenrechte. Wir sind gar keine Monarchisten und Stammesführer mehr, wir sind eben Demokraten. Aber, über all das hinweggesehen. Sind wir deswegen Atheisten geworden? Ist nicht unser Gott die Wissenschaft und Vernunft an sich? Und hält sich nicht der Begriff der Logik so hartnäckig über allem menschlichen Sein, als das Ding, was über allem schwebt und es zusammenhält. Ist nicht die Logik der Schöpfer aller Welten? Also ist sie nicht auch der Name unseres Gottes. Aber, was rede ich überhaupt darüber. Ihre Ohren sind eng und klein, es kommt grade nur hindurch was ihnen hineinpasst." Erbost: "Wer sind sie überhaupt!" "Mein Name ist Knef, Rudolf Knef. Und ich bin ein Lehrmeister der Logik als Gott." "Sie sehen aus wie ein stinkender Penner! Sie riechen übel. Wie kommen sie überhaupt in mein Wohnzimmer!"

23:58:47 - 15.09.2015

39 - Ein Karnickel, dem extrem langweilig ist: "Das Erste, worum es in einer meiner ersten Philosophie-Vorlesungen ging, das war, dass Wikipedia für Philo scheiße ist." "Johr, Physik, da wird man dazu gezwungen sich auf feste Formeln zu begrenzen. Oder Fremdwörter, dafür reicht Wiki, ma' so." "Nein! Es geht um die Definition was Philosophie wäre. Das ist bei Wiki so falsch, dass es wirklich zum Kotzen ist, Philosophie war der Ursprung der Wissenschaften, auch der Physik., Mittäter der Mathematik und Ursprung der Biologie. Und, Philosophie hat einen Universalanspruch, was ist die Welt, wo kommt sie her und was damit anfangen. Das heißt, sogar die Jura kannte ihre Philosophie. Jede ältere Wissenschaft hat deswegen eine Philosophie. Zu sagen die Philosophie wäre eine Wissenschaft, das ist so dämlich, wie zu sagen, alle Finger wären Daumen, aber nicht alle Daumen wären Finger." "Was?" "Wahr ist alle Daumen sind Finger, aber nicht alle Finger sind Daumen." "Ich verstehe immer noch nicht." "Das ist einfach ein Widerspruch zur Mengenlehre. Und aus. Es ist falsch. Aber das heißt nicht, dass die Philosophie gar keine Wissenschaft wäre, es bedeutet, dass die Philosophie der Vater vieler Wissenschaften ist. Eigentlich ist es so furchtbar, es geht darum, dass Philosophie die Hand ist." "Außerdem geht es also um die Wurzel der Hochkulturen und um die Sprache an sich." "Jetzt ist der moderne Mensch, das Produkt, überlastet. Und jede Lächerlichkeit, jeder Rufmord der Sache, jeder Pöbelschwachsinn wird Herr." "Wobei das Schlimmste, in meiner Empfindung, immer noch der Sklavenmensch ist, der produziert wird." "Welcher Sklavenmensch?" "Der Arbeiter, der nicht versteht, dass er ein Sklave ist, es fehlt einfach an allen Stellen, dass dieser seine Kinder zu freien Menschen erzieht, dass er sieht, was die Welt als freie Welt ist. Und, und, und. Dieser Typ an Charakter ist in Wahrheit der Antagonist der Freiheit, wie ein Virus." "Und?" "Das ist eine Sache der Erziehung, von Grund auf. Was Schulsysteme, Eltern und Arbeitgeber damit zu schaffen haben ist offensichtlich. Unter solchen Menschen von Philosophie zu sprechen, ist als rede man eine Sprache aus einer fremden Welt. Denn es geht, zuerst, um das freie Denken jedes Individuums an sich." "Und sie denken, so zu denken und zu reden, wäre nur die höhere Erlaubnis der Herren?" "Der Akademiker."

21:52:32 - 26.09.2015

40 - "Diese Glorifizierung des Fortschritts, bis zum Gott. Das ist ja eigentlich nicht gerade nüchtern. Der Fortschritt hat vermutlich Grenzen, es gibt Dinge, die einfach unmöglich sind. Und vermutlich ist es sogar unmöglich, das Elend der Existenz zu besiegen. Krankheit, Krieg und Tod, werden immer ein Teil des Lebens sein." Doch Rudolf Knef entgegnet nur: "Das Leben ist mächtiger als der Tod, als alle Dummheit und jedes Gebrechen, aber es braucht noch Zeit. Eines Tages wird der Sternenhimmel angefüllt mit Leben sein, doch ich rede von einer Zukunft, die weit, weit entfernt liegt. So weit, dass man darüber keinen Beweis machen kann. So weit, dass es sich jeder Vorstellungskraft entzieht. Nicht die prächtigsten Märchen, nicht die ausgefeiltesten Zukunftsgeschichten, können von der wahren Schönheit der Sache einen Begriff machen." Knef erzählt das, eine Schachtel Pommes-Rot-Weiß aus dem Mülleimer fischend.

15:56:10 - 27.09.2015

41 - Am Straßenrand, mit einem gestohlenem Einkaufswagen des Weges, darin lauter Tüten und alte Kleider, beim Gehen im Plausch: "Überhaupt fehlt eine Kultur-Differenzierung in der Topologie der Halluzinationen, wenn man so reden darf. Es gibt gar keine ordentliche, objektive Wissenschaft von den Halluzinationen. Die typischen Halluzinationen des Stimmenhörens, z.B., das Symptom ist primär, die Interpretation, die der Patient macht, ist sekundär, also sie wird relativ zur Erziehungswelt des Patienten ausfallen. Im Mittelalter und in der Antike wurden die Halluzinationen mit Göttern, Engeln oder Teufeln verbunden. Heute meinen die Patienten, es wären Aliens oder ... na ja. Vampire. Irgendeine Möglichkeit diese Symptome von scheinbarer Telepathie und Stimmen, die in der Luft schweben, zu erklären. Das Ich im Ich will sich eine Erklärung geben." "Es ist eben die Interpretation der Halluzinationen, die für einen Kulturkreis typisch ist. Gleich welcher Patient, stochastisch gesehen wird seine Erziehung und Lebensgeschichte die Interpretation der Stimmen konstruieren." "Ein Dorfbewohner, vor tausend Jahren, in einer primitiven Agrarkultur, der wird eben die Geschichten von Geistern, Geschichten, die wahrscheinlich im Dorf existieren, als Erklärung nehmen. Er wird eben nur mit den Bildern, die er auch kennt, eine scheinbare Erklärung konstruieren können." "Aber der Arzt interpretiert die Sache auch auf der gleichen Basis." "Auf seiner Erziehung?" "Genau." "Die Universität als höherer Erzieher." "Also, klassifizieren kann man die Halluzination nur nach den Organen, es gibt Geruchshalluzinationen, Berührungshalluzinationen, Hör-Halluzinationen. Eigentlich kann jedes Sinnesorgan eine Fehlmeldung abgeben." "Letztere der typische Fall. Alles andere eher selten." "Aber wie der Patient dann zu seiner Interpretation kommt, das ist natürlich kulturrelativ." "Ja, ja." "Es sind eben Gehirn-Phänomene."

16:24:28 - 27.09.2015

42 - "Das ist eben eine Wunschregung, die dadurch auch von unterbewussten Kräften gesteuert wird. Zu glauben, dass ein Ideal mächtiger als das Elend der Existenz ist. Zu glauben, dass Nächstenliebe, Gerechtigkeit und der Wille zur Wahrheit allen Grenzen der grausamen Umstände der Natur gewachsen wären. Grade die Idee, dass der Fortschritt mächtiger als der Tod wäre. Ich bin da sehr, sehr skeptisch." Knef: "Und, vermutlich werden Millionen über Millionen Jahre vergehen, bis man überhaupt anfangen kann, ohne große Mühe zu denken, dass der Fortschritt, dass Vernunft und Erkenntnis, allen Grenzen der Natur gewachsen sind. Die Natur als ein Ding, das sich durchschauen lässt, damit der Wille zum freien Schöpfer der Dinge werden kann. Und ich meine damit sogar, dass der Wille realer als das Atom an sich ist. Atome kommen und gehen, wer sie bewegt, der wird zu einer höheren Wirklichkeit!"

14:11:07 - 28.09.2015

43 - Der Obdachlosen-Sektenführer Rudolf Knef zu seinen Anhängern: "Das Reich der Freiheit ist der Sinn des Lebens, denn dies wird das Leben erschaffen. Die Tilgung allen Leids und Unrechts ist der Sinn des Lebens, denn alles Leid wird vergehen. Die Vernichtung aller Krankheiten und Kriege ist der Sinn des Lebens, denn das Reich des ewigen Friedens wird kommen. Die Eroberung des Weltalls und all seiner Naturgesetze ist der Sinn des Lebens, denn dies werden eure jüngsten Kinder tun. Sie werden Teilhaber dieses Werkes sein. Und der Tag, an dem ihr sterben werdet, noch dort werden euch die jüngsten Kinder des Lebens aus dem Grab holen. Wie ein kurzer, sinnloser, schmutziger Tropfen wird euch euer Leben zuvor dann vorkommen, vor dem Antlitz der höheren Gegenwart. Und ihr werdet gar nicht begreifen, dass ihr nicht bloß an einem anderen Ort seid, sondern in einer völlig anderen Zeit. Dass ihr weit, weit in der Zukunft aller Dinge sein werdet. Dort wo das Leben das alte Universum besiegt haben wird." Einer der Penner, mit einer Bierdose aufzeigend, fragt: "Aber, wie sollen denn die Wesen der Zukunft die Toten der Vergangenheit aus den Gräbern holen?" Alle stöhnen auf. Sein Sitznachbar entnervt: "Sie werden Herr über allen Stoff der Welt, auch über Raum und Zeit sein." Der zuvor Fragende: "Ja, aber ..," Knef: "Wüssten wir dies, dann hätten wir das Universum schon erobert."

00:21:35 - 29.09.2015

44 - Rudolf Knef, im Gespräch über das Gehirn als Opfer oder Täter seiner Wirklichkeit: "Der Neurologe tendiert zum Determinismus, es geht einfach seine Erziehung als Neurologen an. Neurologen sind typische Deterministen. Sie denken sich niemals die Natur, als ein Ding, in das man ein menschliches Gehirn legt und plötzlich verändert sich alles, weil das menschliche Gehirn die Welt umgestaltet." "Ja, aber dennoch ist alles was das Gehirn will festgelegt, durch die Summe der Teile, die es zusammensetzt?" "Der Determinismus versteht, dass alles aus den Gesetzen der Natur resultiert, aber er versteht nicht, dass die Freiheit durch die Erkenntnis über die Natur wächst. Er kennt den Begriff Freiheit gar nicht. Ich will ein radikales Gegengebäude konstruieren, ich sage, dass der Laplace'sche Determinismus sich geirrt hat, in Wahrheit würde der Mensch, der alles ausmessen könnte, nicht sehen, dass all seine Zukunft feststeht, sondern er würde alle möglichen Zukünfte schauen und sich für die angenehmste entscheiden." "Aha ... öh."

16:18:10 - 29.09.2015

45 - Rudolf Knef, der Obdachlosen-Prediger, über das religiöse Missverständnis: "Es bringt nichts mit der Luft zu sprechen! Das ist meine Meinung über das Gebet, da ist kein Gott der zuhören würde. Aber da ist ein Gott, den es zu erschaffen gilt. Und, wenn es gegen alle Regeln der Alltagslogik geht, die Logik ist eigentlich nicht ein Zwangszustand der Natur, sie ist das Vermögen des Geistes sich über den Alltag zu höheren Tagen zu erheben. Und, wenn es eine allmächtige Instanz in der Welt gibt, dann als höchste Stufe des Geistes, die Logik ist es, die eigentlich allmächtig ist." Alle Penner sitzen im Kreis um ihn herum und nicken andächtig.

20:09:44 - 01.10.2015

46 - Rudolf Knef: "Überhaupt stehen wir auf der anderen Seite. Sie sagen, mach dir kein Bild von Gott, sonst wirst du sterben. Ich sage, wir werden sterben, wenn wir uns kein Bild von Gott machen, denn nur auf eine solche Weise werden wir Gott erschaffen können und uns vor dem Tod, als Fall ins Nichts retten können. Ich stehe auf der anderen Seite. Sie sagen, Gott wäre unser Schöpfer, ich sage, wir müssen die Schöpfer Gottes sein, denn es gibt keinen Gott." Einer der Penner, dreckige Fingernägel, Löcher in der Kleidung, eine Unterhose, die zum Glück niemand sieht: "Ja, johr. Das ist es." Er nickt und streichelt sich den Bart.

13:16:28 - 03.10.2015

47 - "Sag einmal Rudolf, wieso sagst Du nicht einfach, dass es einen Gott gibt, dann würde es zu gar keinen Problemen kommen." Knef, öffnet eine Bierdose und sagt dann, mit einem Blick von unterschwelliger Gleichgültigkeit: "Wenn ich behaupte, dass das Leben mächtiger als die Welt ist, wie eine Pflanze, die durch den Asphalt dringt und das Universum nur ein Ei wäre, das dem Vogel des Lebens nur für eine kurze Weile zur Nahrung dient, aber auch ein Gefängnis auf Zeit ist, das zerbrechen wird. Dann meinen die Leute ich wäre verrückt. Und ich sehe gerne, welche Leute zu den Schlechten gehören und welche zu den Guten. Denn die Schlechten sind nur scheinbar freie Geister, in Wahrheit denken sie nur, was ihnen ihre Umfelder vorgemacht haben, also sind sie auf solche Weise Atheisten, Monotheisten oder Polytheisten, einfach aus einem Opportunismus heraus. Wieso nicht die Voraussetzungen eines Gottes reden, aber niemals so reden, wie es die Massen, der jeweiligen Ideologie und Religion, machen. Wie lächerlich ist es doch, wenn sie alles, das fremd erscheint für krank, wahnsinnig und unwürdig halten, selbst, wenn es überhaupt alle Punkte sind, die sie selber als Voraussetzung nötig haben." "Aber die Atheisten?" "Der Atheist ist es doch, der es im Höchsten nötig hat, sich selber als Demiurg zu denken?"

08:00:53 - 09.10.2015

48 - "Die höheren Werte, werden eh nicht geachtet, davor stehen egoistische Vorteile und allerlei Opportunismen. Die höheren Werte bestehen, im Durchschnitt, nur als Bühnenstücke, das heißt, sie werden getätigt, um anderer Zwecke wegen. Nehme man aus den höheren Werten, Wahrheit, Gerechtigkeit oder Nächstenliebe, Anstand, Ehrlichkeit beliebig heraus. Mehr lehrten mich meine angeblichen Mitmenschen, in der Vielzahl, meistens nicht. Nächstenliebe ist eine Art Schauspiel, Freundschaft trägt ihren Wert erst, wenn man der Gesellschaft genügt. Obwohl man auf der Suche nach Freunden ist, mit denen man jenseits der Gesellschaft sein Vergnügen hat. Ein Freund, der eher der Gesellschaft nachläuft, dem kannst du nicht vertrauen. Aber, ich sah, dass es keine echte Freundschaft gibt, sie ist eine Ausnahme. Und, nur jene, die der Gesellschaft nicht genügen, hässlich, arm und machtlos sind, kennen diese Wahrheit über das Benehmen der Menschen. Der Mensch ist ein Automat, der nach Äußerlichkeiten tickt, gutes Benehmen und Mitgefühl, sind Verhaltensarten, die gut bezahlt werden wollen und nur hübschen Leibern vorgespielt werden. Bestimmt gäbe es bessere Gesellschaften, aber diese Wahrheit ist die Wahrheit über diese Gesellschaft: Die Liebe ist tot."

13:11:49 - 17.10.2015

49 - "Wir haben oft darüber geredet, aber im Grunde denke ich nicht, dass in irgendeiner Form ein höheres Verständnis entstanden ist." "Das ist eben die Doppelung des Themas, der Begriff der Schizophrenie selbst ist ein Schimpfwort, anstatt bewusst als eine Überklasse für unterschiedliche Symptome aufgefasst zu werden." "Auch der Irrglaube Schizophrenie bedeutete, dass ein Patient mehrere Persönlichkeiten hätte." "Was wahrscheinlich eine Erfindung der Medien ist, dass es das überhaupt gibt." "Schizophrenie kann viele Symptome bedeuten, aber sie fallen wohl alle unter ein Ausmaß starker Halluzinationen." "Manche, die unter dem so hochgerühmten Verfolungswahn leiden, halluzinieren Blicke und Gesten." "Andere hören einfach nur Geräusche oder gleich Stimmen." "Wobei diese, im Gehirn interne Geräuschewelt, sehr belastend sein kann." "Nun ja, wenn man nur Beleidungen halluziniert." "Autoantagonistische Halluzinationen, oftmals haben sie den Charakter eines Mobbing-Kreises, der um die Person herumsteht und sie beschimpft." "Aber anstatt dafür Verständnis oder Rücksicht in der Gesellschaft zu entwickeln wird dabei zugesehen, dass der Psychiater selbst der Täter der üblen Nachrede ist." "Ich denke, quasi, ein Drittel der Psychiater, auf der schönen Erde, gehört eigentlich bestraft, aber sie übernehmen auch nur, was ihnen alte Lehren auftischen. Das in Europa entstandene Misshandlungsbenehmen gegenüber den Kranken, wurde eben Mode der Psychologie. Man muss sich das einmal verdeutlichen. Nazis diskriminieren Juden, klassische Psychiater und Psychologen allgemein diskriminierten den Begriff der Schizophrenie. Deren Literaturen häuften sich, mit fantastischem Charakter, ohne eine Idee, was das bedeutet." "Aber man fasst nicht Nazis als Fachmänner für die jüdische Kultur auf. Also, man weiß, was dann passieren würde." "Man verstehe die überkomplexe Problematik für die Kranken." "Und dann wundern sich die modernen Psychologen, die das Problem verstanden haben, dennoch, woher die Stigmatisierung kommt. Sie kommt aus der Vergangenheit ihrer eignen Sippschaft." "Auch die Kriminologie als Täter." "Früher haben die Farbige diskriminiert, damals schon und heute auch psychisch Erkrankte. Völlig ohne die Idee, dass Diskiminierung selbst zur Kriminalität führen kann. Oder Isolation verursacht." "Das ist jetzt auch zu kompliziert." "Es ist eben diese gewisse Hexenverfolung am Werk. Immer, wenn ein Massenmörder-Idiot umgeht, ist die erste Frage der Nachrichten, ob der Mörder an Schizophrenie litt." "Man denkt da nicht darüber nach, dass Personen, die eben eine Weile brauchen werden, um zu gesunden, für ihr Leben geschädigt werden, von einer Gesellschaft, die in pseudomedizinischem Sensatonsmist untergeht. Das ist so, als würden die Nachrichten immer nachfragen, ob der Massenmörder ein Farbiger war." "Ob man das mit der Stigmatisierung durch Hollywood, Kriminologie und alte Medizin irgendwie begreift?" "Ob man wohl begreift, dass Amerika eine kleine Psychomacke hat? Oder, dass in China die Menschenrechte, grade im Rahmen Schizophrenie, geschunden werden." "Nein, ich denke, man sucht sich eher andere Bereiche um als Gutmensch zu erscheinen." "Dabei ist in der wahren Psychologie der Sache, Schizophrenie, mit modernen Medikamenten, recht gut heilbar, aber es kommt darauf an, wie die Personen behandelt werden. Werden die Personen etwa isoliert, diskriminiert oder sogar misshandelt, dann wächst die Wahrscheinlichkeit, dass sie ein Leben lang weiterleiden." "Aber das ist es doch schon, ein Begriff eines Leidens, wogegen Depressionen Kinderkram sind, ist natürlich viel zu abstrakt, um begriffen zu werden."

19:07:06 - 22.10.2015

50 - Rudolf Knef: "Und die ehemals Einsamen werden vom Himmel aus zusehen, in bester Gesellschaft, wie die Schuldigen selbst in die Einsamkeit geworfen werden. Die Schuldigen sollen dort, in ihrer rechtmäßigen Hölle sitzen, wo sie den Geschmack der Einsamkeit kennenlernen werden. Ihr Leben soll an ihnen vorüberziehen, Tag für Tag, Woche für Woche, Monat für Monat und Jahr für Jahr, kein Wort von ihnen wird erwidert, keine Sehnsucht nach Gesellschaft soll ihnen gestillt werden, sondern sie sollen daran hungern, bis sie daran wahnsinnig werden. Und die ehemals Einsamen werden sich dieses Schauspiel ansehen, bis sie daran satt sind. Denn sieh, die Hölle kennt den Wert der Rache, wie der Kranke das Medikament nötig hat und seinen Wert schätzt. Eine Heilung soll es den ehemals Einsamen sein, wenn sie sehen, wie jene, die sie im Stich gelassen haben, ihren Verstand in der Einsamkeit verlieren. Verstehen sie denn nicht, dass Rache und Gerechtigkeit eine tiefe Verwandtschaft haben können? Und die Jahre werden vergehen, kein Mitgefühl soll zu ihnen dringen, kein Ohr, von dem sie wissen, soll ihnen zuhören. Alle Sätze, die sie sprechen und rufen sollen in der Leere verhallen, gleich, wie sie um Gesellschaft weinen und bitten. Einsam sollen sie sein. Einsamkeit soll ihr Bett sein, Einsamkeit soll ihre Antwort auf alle Fragen sein. Und Einsamkeit soll ihren Geist zerfressen, bis er leer, wie ihr Höllenzimmer ist."

19:49:59 - 23.10.2015

51 - "Größenwahnsinn führt nur in die Psychiatrie, wenn er nicht funktioniert. Überhaupt ist die Wertung des Größenwahnsinns eine relative Größe, was an einem Menschen, ohne jeglicher Bildung und ohne Kapital, eine Selbstüberschätzung wäre, das wäre vielleicht an einem Professor eine Selbstverständlichkeit, es könnte sogar eine Selbstunterschätzung werden. Außerdem brauchen alle großen Menschen einen Abstrich des Größenwahnsinns. Es gäbe keine politischen Sprünge in die Zukunft, wenn da nicht irgendwer annehmen würde, dass er die 'Drehung der Erde' durch seine Ideen beeinflussen könnte. Jede Generation von Unternehmern wieder würde gar nicht wachsen, wenn nicht das Wasser der Megalomanie ein paar Tropfen dazu geben würde. Man muss die Beleidigung umdrehen und sich fragen, wo wäre Alexander der Große, wenn er sich nicht für einen Gott gehalten hätte?" Und alle drehen sich, weil diese ganze Rede eigentlich aus dem Nichts kam. Es war kaum ein paar Sekunden am Tisch der Feier still, da fing der Sprecher einfach an, diese völlig aus dem Kontext gefallene Bemerkung zu artikulieren.

14:24:09 - 07.11.2015

52 - "Im Grunde haben wir Glück, dass der rechte Apparat, eine völlig kaputte PR ist, die auf globaler Ebene alle Völker, außer dem eigenen Volk, beleidigt." "Ach?" "Ja im Grunde geht es darum: Zurück zur Monarchie, Oligarchie bzw. der Herrschaft durch wenige Familien, die ganze Kraft des Konservativen schläft darin. Stelle man sich vor, wie gefährlich das Material erst wäre, wenn nicht durch einen völlig bekloppten Rassismus das Programm global blockiert würde. Wie das wäre, wenn Inder, Islamisten, Chinesen ... und, und, öh, besonder Engländer ..." "Hömm." "Ich habe nie verstanden, wieso England, diese winzige Insel, jemals zur Weltmacht gelangen konnte." "Johr, hömm. Und Russen." "Ja, genau, was, wenn die Zaren wieder herrschen sollten?" "Es ginge eben um die Idee, dass der Adel höheres Leben wäre, das über die niederen Menschen verwaltend herrscht." "Genau, der König oder der Kaiser, quasi, als Übermensch. Als Gott aus Fleisch, obwohl genau so eine Definition im monotheistischen Westen nicht funktioniert." "Egal in welcher Kultur. Also, das war die ganze Vergangenheit aller Völker." "Aber genau so, sieht doch das Programm des Herrn Nietzsche, im Delirium, aus? Also, die höheren Menschen wären Führer-Tiere. Aber das kulturübergreifend, egal welches Volk." "Ach ich weiß nicht, das klingt alles so medizynisch und außerdem hat Nietzsche der Demokratie eine große Zukunft vorausgesagt." "Ja, aber er verstand, dass die attische Demokratie, auch nur eine Epoche war, er dachte wohl, irgendwann würde der Glauben der Menschheit an die höheren Menschen zurückkehren." "Ich weiß nicht, ich habe so das Gefühl, dass es das für alle Zeiten, für alle Diktatoren, Kaiser und Könige war. Die Demokratie wird den Erdball erben." "Und genau hier muss man etwa aufpassen, wo die europäische Psychologie herkommt, die war nämlich am Anfang gar kein Demokrat, die Massenpsychologie ist in Wahrheit eine Logik des Ex-Adels, der behauptet, dass Massen gar nicht logisch und sinnvoll reagieren könnten, wie es eine sinnvolle Demokratie nötig hätte. Es wären nur Massen-Affekte am Werk. Etwa Le Bon beschreibt, wie grausam der Pöbel bei der französischen Revolution gegen die Adeligen mit öffentlicher, willkürlicher Folter war. Als Beispiel für die primitive Gewalt der Massen. Man muss wirklich aufpassen und merken, dass das politische Motive impliziert. Die Massenpsychologie scheint an vielen Stellen, die Tendenz zu haben, die Massen für unmündig zu halten, also unterschwellig wird in Frage gestellt, ob eine freie Wahl überhaupt ein gesundes Zweckmittel der Politik sein kann und dabei nicht doch nur die Summe gewordenen Schwachsinnigkeiten der Massen zufällige Wirkung haben würden. Sogar Sigmund Freud hing mit der Massenpsychologie, auf zwiespältige Weise, zusammen und redete von einer Massenpsychologie, wo der Führer eine unterbewusste Wirkung auf die Massen hätte, als ginge es um die Natur der Menschheit." "War Freud überhaupt Demokrat." "Ach, ja, irgendwie muss man das alles auf diese Weise zusammenwursten. Wird es auch furchtbar albern, grob und ungenau." "Und dann Aristoteles, der nicht grade ein Demokrat war." "Ach ich weiß nicht, die Demokratie unter die kranken und bösen Systeme zu rechnen." Und dann schaut er mit glasigen Fischaugen, eine Spur des Wahnsinns darin: "Ist denn der Teufel ein Demokrat?"

15:21:18 - 07.11.2015

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