Die Chronik des Balthasar Hauser - Alfonso Hophan - E-Book

Die Chronik des Balthasar Hauser E-Book

Alfonso Hophan

4,8

Beschreibung

Im Jahr 1526 wütet die Pest im Glarnerland und macht den 12-jährigen Bauernsohn Balthasar Hauser zu einem Vollwaisen, denn nachdem sein Vater bereits dem Krieg gegen Italien zum Opfer fiel, erliegt kurz darauf seine Mutter dem Schwarzen Tod. Balzli wird von den Wirren der Zeit mitgerissen und irrt auf der Suche nach seinem persönlichen Glück durch das zerrüttete Glarnerland. Die religiösen Glaubenskriege, ausgelöst durch die Reformation, spalten Europa und reißen auch das Glarnerland auseinander. Bündnisse werden zunichte gemacht, Freundschaften werden zu Feindschaften und neue religiöse Strömungen entwickeln sich. Aus der Perspektive des Balthasar Hauser beschreibt Alfonso Hophan die geschichtlichen Ereignisse und den gesellschaftlichen Wandel emotional eindringlich und literarisch raffiniert.

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Dem Lande Glarus gewidmet.

INHALT

Chronica der stürmisch zyt reformationis im land Glarus

Erster Teil

Erstes Kapitel

Zweites Kapitel

Drittes Kapitel

Viertes Kapitel

Fünftes Kapitel

Sechstes Kapitel

Siebentes Kapitel

Achtes Kapitel

Zweiter Teil

Neuntes Kapitel

Zehntes Kapitel

Elftes Kapitel

Zwölftes Kapitel

Dreizehntes Kapitel

Vierzehntes Kapitel

Fünfzehntes Kapitel

Sechzehntes Kapitel

Siebenzehntes Kapitel

Achtzehntes Kapitel

Neunzehntes Kapitel

Zwanzigstes Kapitel

Einundzwanzigstes Kapitel

Dritter Teil

Zweiundzwanzigstes Kapitel

Dreiundzwanzigstes Kapitel

Vierundzwanzigstes Kapitel

Fünfundzwanzigstes Kapitel

Sechsundzwanzigstes und letztes Kapitel

Epilog

Glossar

Lateinische Begriffe

ZUM AUTOR

IMPRESSUM

Chronica der stürmisch zytreformationis im land Glarus

an tag bracht durch

Balthasarn Arzethauser

anno Domini M·D·L·XXX·VI

Der mensch ist nichts wan staub und wie schon in der Heilgen Schrifft geschriben stat, kehrt der mensch am ende seins lebens zum staub zurück! Ich, wolmeinender lieber leser, bin alt und gebrechlich, und drum möcht ich, in den letzten tagen meines greisen lebensabends, in denen ich zuwylen das liecht der ewigkeyt erblick, für mein seelenheil die wahrheyt über die gefüegnisse in meiner jugend brichten, uff das die wahrheyt mich fry mach!

Vor ungezellten jahren han ich mir selbst geschworn, dass ich uffschryben würd, was wirklich ward, dozemal in der zyt, sintdemal als der mehrtheil der bilder in kilchen unsres landts Glarus schandtlich und gewaltiglich zerhuwen und zerstört wart. Eine sünd, wie sie in der gesampten eydtgnoschaft geschach, und jämmerlicherwis eine, an der ich theil hatt. Item schwur ich dis zu schryben, wilent die gschicht, so man in der chronica des seligen Valentin Tschudi list, nicht unverschertet ist. Wisse, holder leser, dass vieltheils stuck gestrichen wurdend, uss zuneigung und gütekeit zu mir. Nu aber, da myn leben wol verlauffen, da ich allerley erlebt und darby dank Valentin Tschudis fründtlichkeit nicht rache fürchten musste, will ich bey seinem eifer zur wahrheyt die ganze historie bescheiden. So, wie sie warlich geschach und nit anders, so, wie GOTT will, dass dasselb wol grath, so wie er will, dass die wahrheyt ewigklichen bestand haben soll. Uff das die wahrheyt den staub meines greisen körpers überdauern mög. Amen.

Laus Deo.

Erster Teil

Dass die Geschichte die Mitwisserin der Zeiten, eine Künderin alter Erfahrung ist, kann nicht bestritten werden […]. Es ist etwas Köstliches, im Wissen um die Fehlleistungen anderer unser Leben besser aufzubauen und auf Grund von Vorbildern anderer erkennen zu können, was man erstreben oder meiden soll.

Philip Beroald, 1505 in ParisVon Ulrich Zwingli hervorgehobene Stelle

Erstes Kapitel

Da sprach der HERR zu Mose und Aaron: Füllt eure Hände mit Ruß aus dem Ofen, und Mose werfe ihn vor dem Pharao gen Himmel, dass er über ganz Ägyptenland staube und böse Blattern aufbrechen an den Menschen und am Vieh in ganz Ägyptenland.

Exodus 9,9 –10

Worin die Umstände der Zeit erklärt werden undich geliebte Menschen verliere.

Die Geschichte, die ich erzählen will, meine Geschichte, beginnt im Jahre des Herrn 1526.

In besagtem Jahre sahen die Eidgenossenschaft und der Weltkreis um sie herum so anders denn heute aus, dass es meinem müden und grauen Gedächtnis erscheint, als seien seither mehrere Zeitalter vergangen … Kann es wirklich sein, dass es nur sechs Jahrzehnte her ist? Ich bin alt und das Gefühl für die Zeit irrt und verliert sich, täuscht mich, wo ich nun meinen Erinnerungen und den Begebenheiten jener Tage Bedeutung beizumessen versuche. So wiegt die Last von sechzig Wintern schwer auf meinem Körper, doch gleichermaßen spurlos wie ihr Schnee vergingen sie, so will mir jetzt erscheinen, im Vergleich zu jenen Monaten meines jungen Lebens. Wieder nähere ich mich ihnen. Jenen wenigen Monaten, da die Grundfesten unseres Glaubens und unserer bekannten Welt erschüttert, entzweit, zerstört und neu erbaut wurden. Ich bete zu Gott, dem Allmächtigen, dass Er in seiner Gnade meine Feder führen möge, um den Wandel einzufangen, der in der Luft und in allem lag, der Wandel, der sich vor unseren staunenden Augen vollzog, der Wandel, der ganze Länder zerteilte, Täler, braver Leute Heim und Haus entzweite, Brüder und Freunde gegeneinander aufhetzte und eine jahrhundertealte Ordnung auf ewig vernichtete.

Gewiss ist es ratsam, wenn ich die genauen Umstände dieser Zeit und dieses Jahres schildere, um dem Leser meiner bescheidenen chronica Einsicht in die vielfältigen und komplizierten Wirren zu gewähren, die man heute Reformation zu nennen pflegt.

Anno Domini nostri Iesu Christi 1526 war das Jahr einer alten Weltordnung, die an der Schwelle zur Neuerung stand. Diese Neuerung freilich hatte – wie wohl jeder große Umbruch in der Geschichte – mit vielen Feinden zu kämpfen. Zuerst mit Worten, aber dann auch, anno 1529, mit Lanzen und Schwertern, in den beiden Kappeler Kriegen. Doch diese Geschichte soll in anderen Schriften erzählt werden.

In der Eidgenossenschaft des Jahres 1526 sah es aus, als sei dieses neue Gedankengut nichts weiter als ein übles Krebsgeschwür. In die Herzen guter Christen durch Eiferer wie den Sachsen Martin Luther und natürlich Ulrich Zwingli eingepflanzt, zersetzte es nach und nach den frommen Glauben des Volkes. Natürlich galt es, hart gegen jenes Geschwür vorzugehen. Jede Predigt Zwinglis war der altgläubigen Obrigkeit ein Dorn im Auge. Sein neugläubiges Zürich, Hochburg seiner neuen Lehre, war der Stachel im Fleisch der Eidgenossenschaft. Doch in den Augen der edlen Herrschaften in den Räten muss Zwingli nichts weiter als ein Pfaff mit verrückten Ideen gewesen sein. Ein verblendeter Narr, der kraft seiner aufwieglerischen Worte beim niederen Volke Anklang fand. Wie sollte einer wie er mit den uralten Traditionen und Bräuchen der römischen Kirche brechen können? Wenn ich nun so zurückdenke, bezweifle ich, dass die Altgläubigen der Eidgenossenschaft, ja die Altgläubigen der ganzen Christenheit – der damalige Papst Clemens VII. miteingeschlossen – die Tragweite dieser Bewegung erkannten. Factum ist, dass sie zu spät handelten. Denn als sie dies taten, hatte sich die Christenheit bereits für immer entzweit und deren großer Teil war für sie auf ewig verloren.

1526 fand denn also zu Baden die große und vielerwähnte Badener Disputation statt, die erste außerhalb des zwinglianischen Zürichs. Vier der insgesamt dreizehn Stände der Eidgenossenschaft entschieden sich dort für die neue Lehre. Trotz dieses eigentlichen Sieges für die altgläubigen inneren Orte markierte die Tagsatzung im Mai selbigen Jahres den Umbruch. Einen ersten Schritt zur Wende. Und es war dieser Beschluss zu Baden, der das Ende der einheitlichen Alten Eidgenossenschaft bedeutete, wie unsere Väter und Vorväter sie einst kannten. Der Spaltpilz Zwinglis dehnte sich aus. Nach allen Seiten griff er und eroberte Gebiete ohne den Stahl der Schwerter, sondern einzig mit dem Wort. Dem Wort des Herrn.

Indessen schlossen der habsburgische Kaiser Karl V. und der französische König Franz I. Anfang des Jahres 1526 den Frieden von Madrid, womit der Kaiser versuchte, den blutigen Italienischen Kriegen unserer Zeit ein Ende zu bereiten. Seit dem ersten französischen Feldzug 1494 dauerte das Schlachten in mehreren Phasen nun schon an, ohne dass ein Ende ersichtlich wurde. Nach seiner Kaiserkrönung 1521 sah sich auch der Kaiser miteinbezogen, doch sein Einwirken änderte nichts am bekannten Verlauf des Krieges; Städte wurden belagert, erobert, erneut belagert und zurückerobert. All dies zum Preis sich auftürmender Leichenberge gefallener Soldaten. Und wer hat denn nicht die Geschichten von den Abertausenden toten Eidgenossen gehört, die für Mailand in den Feldern der Riesenschlacht zu Marignano fielen?

Nun war jedoch der König von Frankreich in der Schlacht bei Pavia, wo mein geliebter Vater zusammen mit vielen weiteren tapferen Eidgenossen starb – der Herrgott möge ihrer aller Seelen gnädig sein –, gefangen genommen worden. Franz I. unterzeichnete den Waffenstillstand mit Karl V., nur um ihn kurze Zeit danach wieder zu brechen. Der Kampf in Oberitalien um die Vorherrschaft der Christenheit entbrannte von Neuem, und es zogen auch in späteren Jahren noch viele Reisläufer der altgläubigen Stände gen Mailand, um zu kämpfen, und nur wenige kamen je zurück.

Nebst dem großen Sterben in den Kriegen Italiens muss ebenfalls erwähnt sein, dass zu der Zeit etwa, als sich der französische König in Gefangenschaft befand und zu Pavia die Blutpfützen des Vorjahres weggespült wurden, mit dem neuen Gedankengut aus Zürich noch etwas anderes in unser geliebtes Land Glarus vordrang. Und wie das Geflüster der neuen Lehre kam es langsam, schleichend, unaufhaltsam, jedoch tausendmal schrecklicher: der Schwarze Tod. Glücklicherweise traf es in den ersten Monaten dieses Jahres nur wenige Dörfer aus dem Unterland, namentlich Bilten, Nieder- und Oberurnen sowie Näfels. Ich spreche von Glück angesichts des Schreckens, der nur kurze Zeit später folgte.

Ich war damals ein junger Bursche mit Namen Balthasar Arzethauser, genannt Balzli, und lebte mit meiner Mutter Annemarie und meinem Bruder Fritzli auf einem kleinen Hof zu Bilten nahe der Maag, die als starker Fluss vorbeifloss, um sich ein paar Meilen weiter im moorigen Sumpfgebiet des ehemaligen Tuggenersees zu verlieren und schlussendlich in den Zürichsee zu münden. Mein Nachname rührt von der kleinen Streusiedlung Arzathus im Südosten von Bilten, nahe der St.-Katharina-Kapelle, deren Bewohner Arzethuser oder -hauser genannt wurden und von deren Geschlecht mein Vater abstammte; der Bequemlichkeit halber wurden wir aber meistens nur Huser oder Hauser genannt, ein Name, wie er sich meines Wissens unterdessen in Bilten und im ganzen Lande eingebürgert hat.

Viele Erinnerungen an diesen ersten Lebensabschnitt sind verblasst im Schatten der Ereignisse, welche ich hier niederzuschreiben versuche. Es scheint mir jetzt, als seien mir nur die schlimmen Augenblicke meiner Kindheit zu Bilten in Erinnerung, obschon es auch gute und schöne Zeiten gegeben haben muss. Ja, ganz bestimmt sogar, denn ich liebte unseren Hof.

Soviel ich weiß und auch später erfuhr, hatten wir das Land und die Kühe gepachtet und verdienten daraus gerade genug zum Leben, während mein Vater Fritz Arzethauser im Regiment des Hauptmanns Jörg Engelhard Solddienst in Italien leistete. Ich schaute oftmals nach den Kühen und kümmerte mich fürsorglich um die neugeborenen oder kränklichen Kälbli, während meine Mutter im Haus käste oder sich um den kleinen Fritzli sorgte, der noch ein winziges Kleinkind war. Unser Stück Land war sehr feucht und sumpfig, und wenn bei starkem Regen die Maag wieder einmal über ihre Ufer trat, war das Elend groß. Überhaupt war es kein einfaches Leben. Doch damals kannte ich nichts anderes und niemals hörte ich meine Mutter klagen, also sagte auch ich nie etwas, sondern half, wo ich nur konnte.

Anfang des Jahres 1526 also, als der Schwarze Tod seinen Schatten auf unser Tal warf und in Bilten die ersten Menschen mit Beulen an ihren Körpern zugrunde gingen und sich überall die Angst ausbreitete und an allem und jedem klebte und zu riechen war wie kalter Schweiß, kam der Jakob Blum, ein befreundeter Bauer aus dem Dorfe, zu uns nach Hause.

Ich sah ihn schon von Weitem, weil ich gerade aus dem Stall in den gefrorenen Schnee trat. Ich hatte soeben einer Kuh eine heilsame Salbe auf den entzündeten Euter gestrichen. Jakob Blums Gesicht war seltsam ausdruckslos. Stumm trottete er durch den Schnee. Als er mich bemerkte, fragte er nur, wo meine Mutter sei, und meinte dann, als ich ihm sagte, sie mache gerade frischen Anken mit der Milch von heute Morgen, ich solle mit ihm mitkommen. Seine Stimme klang ungewohnt hohl und er vermied es, mir in die Augen zu schauen. Als wir in die Hütte kamen, erklärte er meiner Mutter mit derselben tonlosen Stimme, er komme gerade von Glarus her. Es sei viel losgewesen, in ganz Glarus, denn es war ein Bote aus dem Italienischen vor den Rat getreten. Meine Mutter blickte ihn mit einer Mischung aus Angst und Hoffnung an.

»Ich …«, begann Jakob Blum mit schwerer Stimme, doch brach dann wieder ab. »Annemarie, es tut mir leid. Der Herold des Rates hat verkündet, dass die Glarner Regimenter der Hauptleute Fridli Landolt und Jörg Engelhard … allesamt … in Pavia gegen die kaiserlichen und päpstlichen Legionen tapfer kämpften … und dann jedoch unterlagen.«

»Und Fritz?«, fragte meine Mutter. Sie musste die Antwort ahnen. Ihre Augen waren feucht und ihre Lippen zitterten, als sie sich mit dieser Frage an die letzte Hoffnung klammerte.

»Ja, Annemarie, der Herold hat die Namen heruntergelesen. Fritz Arzethauser war auch dabei. Möge Gott sich seiner Seele erbarmen, Annemarie, er war ein guter Mann!«

Die Milch kippte um, als meine Mutter zusammenbrach, zu Boden fiel und liegen blieb. Tränen liefen ihr übers Gesicht und ein stummes Schluchzen schüttelte ihren ganzen Körper. Heiser schnappte sie nach Luft, ballte kraftlos ihre Hände zu Fäusten, wehrte sich verzweifelt, um das soeben Gehörte nicht annehmen zu müssen, doch half alles nichts. Mehrmals verzog sie den Mund, als wollte sie schreien, doch man hörte nur ein leises Wimmern. Schluchzend, stumm zuckend und weinend lag sie in der großen, weißen Pfütze, die sich auf dem Fußboden ausbreitete. Ich stand neben ihr und konnte nichts sagen. Ich war zu erschüttert, meine Mutter so elendiglich weinen zu sehen, wie sie es sonst nie getan hatte, auch nicht, als uns einmal eine Kuh in die Maag gefallen und ertrunken war.

An diesem gramvollen Tag kamen viele aus dem ganzen Dorfe zu uns in die Hütte und gaben meiner Mutter die Hand, sagten, es tue ihnen leid, und bekräftigten, was für ein wackerer Mann und tapferer Krieger mein Vater doch gewesen sei. Tröstend versicherten sie, dass er nun beim Herrgott in der Ewigkeit auf uns herabschaue und über uns wache mit allen Engeln und Heiligen. Als ich schließlich, nachdem alle wieder ins Dorf zurückgegangen waren, meine Mutter fragte, ob denn jetzt der Vater nicht mehr zurückkehre, schaute sie mich lange mit ihren matten, ausgeheulten Augen an. Tiefe Schatten hatten sich über ihr sonst so fröhliches Gesicht gelegt. Dann schüttelte sie den Kopf.

»Nein, Balzli, der Vater kommt nicht mehr zurück. Er ist jetzt im Himmel.«

Und erst da verstand ich und ich weinte die ganze Nacht, während der kleine Fritzli unwissend schlief und meine Mutter stumm neben mir wach lag und meinem Wehklagen lauschte.

Seit diesem Tag war meine Mutter nicht mehr die Gleiche. Ihr ging es zusehends schlechter, sie wurde bleich und kränklich. Sie verlor den Hunger, aß weniger und wurde so hager, dass ihre Wangen ausmergelten und knochig hervorstanden. Oft klagte sie über Kopfschmerzen, und ich nahm an, dass sie traurig über den Tod meines Vaters sei und dass sich ebendiese Trauer jetzt auf ihren Körper und ihre Gesundheit auswirke. Umso mehr arbeitete ich auf dem Hof, molk die Kühe und schickte sie, da der Schnee früh zu schmelzen begann, auf die Wiese hinter dem Stall, wobei ich immer schön darauf achtete, dass keine zu nahe an die Maag kam und womöglich hineinfiel. Ich befürchtete nämlich, dass meine liebe Mutter einen solchen zusätzlichen Schlag nicht verkraften könnte. Fleißig arbeitete ich, im Glauben, dass, wenn ich härter mit anpackte, meine Mutter umso schneller genesen würde. Das Anknen gelang mir nicht so gut, obwohl ich viele Male dabei zugeschaut hatte. Der fertige Anken war nie so fest wie der meiner Mutter. Und für das Käsen hatte ich schlichtweg nicht genügend Kraft in den Armen. Meine Mutter versuchte es zwar anfangs noch, aber innert einer Woche war sie sogar dafür zu schwach. Ich machte mir große Sorgen, da ich ihr nicht zu helfen wusste. Keine meiner Mühen hatte ihr geholfen, im Gegenteil. Als ich ihr eines Tages die Salbe auf ihren schwitzenden Körper streichen wollte, mit der man die entzündeten Kuheuter der kränklichen Tiere behandelt, winkte sie ab und sagte mit fiebriger Stimme, ich solle mit dem Blödsinn aufhören und ins Dorf Gerste kaufen gehen und eine Suppe kochen, ihr dünke, dem Fritzli sei auch nicht gerade wohl.

Im Dorfe waren wenige Leute zugegen, es schien fast ausgestorben, und die wenigen, die ich sah, liefen mit einem Tuch vor der Nase herum. Auch am Markt standen nur noch wenige Verkäufer. Als ich dann bei einem Händler am Hauptplatz die Gerste für eineinhalb Schillinge gekauft hatte und ihm erzählte, wie schlecht es meiner Mutter ergehe, und fragte, ob denn jemand Arznei oder Hilfe für eine derartige Trauer wisse, meinte der Verkäufer, man solle den Arzt rufen, welcher glücklicherweise gerade im Dorfe war.

Es war der ehrbare Chirurg, Wundarzt, Bader und Barbier medicus Gallati, von Näfels, von dem ich schon viel gehört hatte. Ihm folgte der damalige Priester von Niederurnen, Pfarrer Manoser oder einfach nur Noser, welcher ihn bei seinem Rundgang durch das »Gebiet der pestilencia«, wie er es nannte, begleitete und im Namen des Allmächtigen zur Seite stand.

Zu Hause bei uns auf dem Hof tischte ich den ehrwürdigen Herren sowie mir selbst frische Milch auf und sah zu, wie der Pfarrer Gebete in der lingua latina sprach, die ich nicht verstand, während der medicus meine Mutter bat, ihre Arme zu heben. Zu meinem Erstaunen befanden sich in ihren Achselhöhlen große, dunkle und eitrige Flecken, und sie schrie auf, als ob ihr jemand Leid antäte, als er mit einem Stöcklein die Flecken sachte berührte. Pfarrer Noser bekreuzigte sich dreimal und murmelte noch eindringlicher seine lateinischen Gebete. Wie sich unter Schmerzensgeschrei meiner Mutter herausstellte, hatte sie solche dunklen Flecken, welche Herr Gallati auf Latein bubones nannte, auch am Halse und ganz große an den Leisten. Als er sie dort mit dem Stöcklein berührte, begann meine Mutter zwischen Keuchen und Schreien im Fieberwahn ganz wüst und lästerlich zu fluchen, wie ich es nie zuvor von ihr gehört hatte. Der Fall sei klar, murmelte der medicus düster, sie habe die pestis bubonica, wie befürchtet. Pfarrer Noser bekreuzigte sich dreimal und keuchte: »Beim Heiligen Sankt Rochus!«

»Was ist das, die pestis?«, fragte ich. Was war es, das meine Mutter so verändern ließ?

Pfarrer Noser nahm mich bei der Hand und führte mich vor die Türe. Sein Blick war ernst und er schaute mir in die Augen, als er sagte: »Balzli, du musst jetzt gut zuhören! Deine Mutter leidet an der schlimmen Seuche, der fünften Plage, mit der schon im Alten Testament die Tiere der Ägypter gestraft wurden, der pestis, die auch die Menschen befiel, damals wie auch zu unserer Zeit. Heute Morgen haben wir im Dorf zwei Leute begraben, die ebenfalls die pestis hatten!«

Erneut öffnete ich den Mund, um zu fragen, doch er kam mir zuvor. Streng hob er den Zeigefinger der rechten Hand. »Die pestis ist – wie jeder weiß – eine schlimme und tödliche Krankheit. Eine Strafe Gottes.«

»Eine Strafe Gottes?«

»Oder Machwerk des Teufels, Balzli. Diese Dinge entziehen sich unserer Kenntnis. Krankheiten kommen und gehen. Gut möglich, dass der Teufel Urheber und Anstifter von mancherlei dieser Plagen ist. Aber was können wir Menschen denn schon gegen die Mächte der Hölle ausrichten? Und wenn er es nicht ist: Wer sind wir Menschen, Gottes Ratschlüsse hinterfragen zu wollen? Es bleibt uns nichts übrig, als auf Gottes Gnade zu hoffen und diese Prüfung demütig zu überstehen, Balzli.«

Ein jämmerlicher Schrei aus dem Inneren der Hütte ließ mich mitten im Satze aufschrecken. Schnell lief ich hinein und sah, wie der der medicus aus seinem Sack allerlei wunderliche Instrumente gezogen und sich in einen dicken, dunklen Mantel gehüllt hatte. An den Händen trug er Lederhandschuhe und um sein Gesicht hatte er ein schwarzes Tuch gebunden. Mit einem blutigen Messer öffnete er gerade eine dicke Beule an der Leiste meiner vor Schmerz zuckenden Mutter. Eiter und Blut liefen von ihrem Oberschenkel herunter und tropften auf den Boden.

Mein Bruder Fritzli, der von dem Geschrei und Gefluche unserer Mutter aufgewacht war, schrie und weinte nun auch. Ich dachte traurig an das Leid, das in den Frieden unseres Lebens eingebrochen war, und ich verstand ihre Schreie als grämliches Klagelied für unseren Vater. Unser Vater, der jetzt im Himmel beim Herrgott war. Bei jeder Beule, an der des Gallatis Messer ansetzte, wurde das Lied schlimmer und grässlicher anzuhören, und mir war, als drehe sich alles. Dann ging ich zu Fritzli und hob das Tüchlein und sein Kleid und sah darunter, wie schon vorher bei unserer Mutter, die bubones der pestis. Pfarrer Noser erschrak, als er dies bemerkte, und bedeckte sich sogleich den Mund mit einem Tuch, wobei er durch den Stoff hindurchpresste: »Verlassen! Gott hat diesen Hof verlassen! Kommt geschwind, Peter, wir müssen gehen, ehe es auch uns trifft!«

Der medicus Gallati unterbrach dieses Lied des Grauens und der Trauer, indem er das Messer ablegte. Schnellen Schrittes kam er zu mir, riss meinen Arm hoch und untersuchte meine Achseln.

»Auf wundersame Weise hat es dieses Kind nicht erwischt«, sagte er leise, doch ich hörte nicht zu, sondern blickte zu meiner Mutter, welche nass vor Schweiß, Eiter und Blut auf dem Tuche im Stroh lag. Sie keuchte schwer und rasselnd und zitterte am ganzen Körper. Herr Gallati öffnete die Schnur um meine Hüfte, zog den braunen Bauernrock herunter und untersuchte nun meine Leisten ebenfalls. Meine Mutter wimmerte leise und verdrehte die Augen vor Schmerz. Fritzli war auch verstummt, als sei er des Schreiens müde.

»Traurig«, sagte ich flüsternd. Die plötzliche Stille erfüllte gespenstisch die kleine Hütte und ich wagte es nicht, sie zu brechen.

»Wie bitte?« Gallati stocherte mit dem Stöcklein auf meinem Oberschenkel herum.

»Traurig«, wiederholte ich, ohne den Blick von meiner Mutter zu lassen, ohne ihr heiseres Wehklagen zu übertönen.

»Gütiger Gott, Peter, er fiebert! Er spricht bereits im Wahn!«, warnte Pfarrer Noser durch das Tuch vor seinem Munde.

»Nein, Euer Ehrwürden, er sieht gesund aus, obschon er Tage in engem Kontakt mit den siechenden Opfern verbracht hat. Es scheint so, als hätte Gott diese Hütte doch nicht verlassen!«

»Ich war all diese Tage im Stall und draußen bei den Kühen«, sprach ich, immer noch starren Blickes, »und meine Mutter ist nicht siechend, sie ist traurig. Sie ist traurig, weil der Vater gestorben ist und nun nie mehr vom Italienischen heimkehrt.«

Herr Gallati und Pfarrer Noser sahen sich erstaunt an, dann erklärte der Pfarrer: »Des Balzlis Vater, der Fritz Hauser, war in Jörg Engelhards Regiment gen Mailand gezogen.«

»Fritz Hauser? Arzethauser? Gehörte er denn zu den Gefallenen Pavias?«

»Ja«, antwortete ich, »und Mutter und Fritzli sind nun so traurig darüber, dass sie selber verenden. Weshalb bin ich nicht auch so? Bin ich … bin ich etwa nicht traurig genug?« Pfarrer Noser senkte langsam das Tuch vom Munde und nahm auf dem Holzstuhl meines verstorbenen Vaters Platz. Sein ernster Blick, der auf mir gelegen hatte, wurde mildevoll.

»Balzli, dies hier ist keine Sache des Trauerns. Es ist ein Gebrechen, welches sie dahinraffen lässt, so wie auch andere Leute im Dorf anfangen zu sterben. Sei froh, bete und danke, dass Gott dich unter seinen Schäflein behalten und vor diesem Grauen bewahrt hat«, sagte er priesterlich mahnend. »Bete! Mehr kannst du für sie und für deinen seligen Vater nicht mehr tun. Alles andere entscheidet der Allmächtige im Himmel für uns.«

Dann stand Pfarrer Noser auf und blickte zum medicus. Dieser nickte kurz und ernst und sprach sogleich: »Nehmt ihn mit zurück ins Dorf. Ich werde Blut lassen. Der Aderlass ist das letzte Menschenmögliche, was ihnen vielleicht noch helfen kann, so Gott will, aber er«, und er deutete mit einer Kopfbewegung zu mir, »soll es nicht mit ansehen.«

»Nun denn, so sei es!«, sprach Pfarrer Noser, während er sein Tuch wieder zum Mund führte. »Du kommst mit, Balzli, nolens volens! Wenn dir hier etwas teuer ist, so nimm es mit!«

Ich war verwirrt. Ich verstand nicht, was geschehen würde, und fragte deshalb, während ich die Schnur um meine Hüfte wieder zuband: »Aber komm’ ich denn nicht zurück?«

Der Geistliche blickte mich stumm an, während Herr Gallati sich wieder dem Sack voller Instrumente zuwandte.

»Nimm mit, was du brauchst, und nimm Abschied. So Gott will, siehst du sie wieder, in diesem oder im nächsten Leben«, sprach Pfarrer Noser mit einer Endgültigkeit, die mir Tränen in die Augen trieb. Ich blickte zu meiner Mutter. Sie atmete flach, doch ihr vom Fieber schweißnasser Körper zitterte und ihre einst so schönen Augen waren schon ganz matt und trüb. Ihre Haut war wächsern und weiß wie die Milch, die immer noch unangetastet auf dem Tisch stand. Das einzig Dunkle an ihr waren die Beulen, das Blut und der Eiter, dieses niemals enden wollende Gemisch, welches ihr aus diesen Wundmalen der pestis herausquoll und sie tötete, genau wie eine Klinge in Italien meinen Vater getötet hatte, jedoch viel leiser und schleichender. Ich ging einen Schritt auf sie zu. Sofort hielten mich der Pfarrer und der medicus zurück.

»Närrisches Kind! Bist du denn von Sinnen?«, rief der Pfarrer durch sein Tuch und zog mich an den Haaren zurück.

»Ich will mich doch nur verabschieden, sie … sie sind das Einzige, was mir hier drin lieb und teuer ist, denn wenn ich schon nicht auf dem Hof mit allen Kühen bleiben kann, dann will ich nichts außer meiner Mutter und dem Fritzli mitnehmen. Sie sind das Letzte, was mir bleibt auf dieser Welt!«

»Halte ein, du holst dir noch den Tod ob deiner Tumbheit!«, zischte Pfarrer Noser, griff mein Handgelenk und zerrte mich aus der Hütte hinaus. Als ich draußen begriff, dass dies das Lebewohl gewesen war, begann ich zu weinen. Ich hatte mich gar nicht von Fritzli verabschiedet.

Meine Tränen verwässerten den ganzen Weg ins Dorf. Ich hatte mehrmals zurückgeschaut, auf die Hütte, den Stall, die Maag, und ich hatte den markerschütternden Schrei meiner Mutter gehört, der jäh die Luft zerriss. Pfarrer Noser lief unbeirrt schnellen Schrittes und betete laut und auf Latein. Ich sprach mit, was ich von der Messe her kannte, aber es war nicht viel, denn man hatte ja nie wirklich viel Zeit gehabt, um in Niederurnen die Messe sonntags zu besuchen, seit der Vater zum wiederholten Male in den Solddienst getreten war. In diesem Augenblicke bereute ich es, denn gern wollte ich laut für meine Geliebten beten, so laut, dass es ganz Bilten und das Unterland hörte, so laut, dass es an den steilen Bergwänden – welche höher und höher werden, je weiter man in das Tal der Linth schreitet – wiederhalle und weitergehe, entgegen dem warmen Föhn, bis zum Tödiberg, den ich zwar noch nie gesehen hatte, der jedoch hoch war wie der Turm zu Babel. Und vom Tödi aus soll mein Gebet über die Alpen in den Süden fahren, ins Italienische, wo irgendwo in den Trümmern der Stadt Pavia das Grab meines Vaters war, und von dort in den Himmel, zu allen Engeln und Heiligen und zum lieben Herrgott, der dort sitzt mit seinem Sohn, Jesus Christus, mit dem Heiligen Geist und mit meinem Vater, Fritz Hauser.

In Bilten angekommen, umschleierte die Dämmerung der Nacht bereits die Berge, und es kamen mehrere besorgte Leute auf den Pfarrer Noser zugerannt. Es liege, drüben bei den Bussys, der junge Melk im Sterben, ob der Pfarrer ihm denn nicht, bevor ihn die Seuche noch ganz wegraffe, die letzte Ölung geben könne. Pfarrer Noser beruhigte die Leute und sagte, er gehe sogleich zu den Bussys, aber erst müsse er mich zu den Blums bringen, denn ich bräuchte jetzt eine Bleibe, anders ginge das nicht. Ich sah verwundert auf und blinzelte meine Tränen weg. Das Tuch erneut fest auf Nase und Mund gedrückt, sprach er im Weiterlaufen: »Mach dir keine Sorgen, Balzli, das ist nur vorübergehend, bis über deine Zukunft entschieden worden ist. Bald werden ich oder der Peter Gallati dich abholen kommen. Aber so lange bleibst du bei den Blums, verstanden?«

Wir hatten uns dem Hof der Blums genaht, von wo aus man weder die Maag noch unsern Hof sah. Pfarrer Noser klopfte laut, und nach wenigen Augenblicken machte Margret Blum auf, das stämmige Eheweib des Jakob. Sie bat uns verwundert, jedoch nicht minder freundlich herein und wir betraten das warme Häuschen. Es war größer als unsere Hütte und schön eingerichtet, mit einem langen Tisch, wo alle Blums Platz hatten. Über der Feuerstelle köchelte eine Gerstensuppe, die sogar einzelne Stückchen geräucherten Specks in sich hatte, was für mich etwas sehr Seltenes und Köstliches war. Es duftete herrlich. Pfarrer Noser erklärte das Vorgefallene in kurzen Sätzen, doch ich hörte nicht hin. Mit meinen Gedanken war ich an einem gänzlich anderen Orte, als es dieser war; ob zu Hause an den Ufern der Maag, in Pavia oder auf dem Tödiberg vermochte ich nicht zu sagen. Schließlich stand der Pfarrer auf und ging zur letzten Ölung des armen Melk, der ja ebenfalls im Sterben lag. Er fuhr mir beim Hinausgehen tröstend über den Kopf und sagte: »Balzli, sei fromm und standhaft. Bete und vertrau auf Gottes Gnade, komme, was wolle!«

Am nächsten Abend besuchte mich der Herr Gallati. Er verlangte, mit mir alleine zu sprechen. Ich folgte ihm nach draußen, und obwohl ich wusste, was der Inhalt dieser wichtigen Mitteilung – wie er sie im Haus genannt hatte – sein würde, brach es mir das Herz in tausend Stücke, als er mir sagte, dass meine Mutter gestern am späten Abend während des Aderlasses und Fritzli heut Morgen an den Folgen der pestis gestorben seien.

»Möge Gott ihren Seelen im Himmel gnädig sein. Ihnen und allen anderen, die gewiss noch folgen werden«, sprach er düster, während er auf die Häuser Biltens und der umliegenden Gemeinden schaute, als sähe er in diesem Augenblick das traurige Ausmaß des Leids, welches der Schwarze Tod über das ganze Lande Glarus noch bringen würde.

Zweites Kapitel

So nun unser landleüth des glaubens halb trefenlich zweispaltig warend, sandtend auf solche Gemeind Ihr Botschaft Lucern, Uri, Schwyz, Underwalden, Zug, batend und ermanntend unser Landleüth trungenlich in kein weg sich von Ihnen zu sönderen, sunder Blyben bey Ihren guten Bräuchen und herkommen.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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