Die Einrichtung der ASEAN Free Trade Area - Michael Meyer - E-Book

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Michael Meyer

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich BWL - Wirtschaftspolitik, Note: 1,7, Otto-Friedrich-Universität Bamberg (Lehrstuhl für Internationale Beziehungen), Veranstaltung: Regionalismus in den internationalen Beziehungen: Ein Vergleich regionaler Kooperation in Europa, Asien, Afrika und den Amerikas , Sprache: Deutsch, Abstract: In Südostasien schlossen sich bereits 1967 einige Staaten zur Association of Southeast Asian Nations (ASEAN) zusammen. So wurde der südostasiatische Raum vom Regionalismus der Zeit erfasst. Ein loser Staatenbund, dessen Entwicklung im ursprünglichen Sinne sicherlich nicht auf die ökonomische Zusammenarbeit ausgerichtet war, aber spätestens nach Ende des Kalten Kriegs und der wachsenden Interdependenz der Märkte sich doch genau in diese Richtung verstärkt vollzog. Aufgrund der starken kulturellen, religiösen und wertemäßigen Heterogenität und dem Fehlen eines Bewusstseins einer gemeinsamen Geschichte der Staaten in Südostasien, trat echte Kooperation, wie sie aus Europa bekannt ist, nur sehr schleppend und erst sehr spät zu Tage. Die genannte Entwicklung gipfelte 1992 in der Gründung der ASEAN Free Trade Area (AFTA). Diese stellte alle bisherigen Versuche ökonomischer Integration in Südostasien in den Schatten. Bei allen Entwicklungen und Abschlüssen wurden aber die souveränitätswahrenden Prinzipien des „ASEAN Way“ von Verhandlungen und Entscheidungen immer stark betont. Diese Arbeit soll nun die integrationstheoretischen Ursachen der Gründung und Entwicklungen der AFTA analysieren. Um dies zu erreichen, werde ich zunächst einen kurzen Rückgriff auf den Intergouvernementalismus vollziehen der für die Erklärung von staatlichen Handlungsweisen wichtig ist, um daraufhin die Überlegungen der polit-ökonomischen Ansätze darzulegen. In einem weiteren Abschnitt soll dann anhand dieser Ansätze eine theoriegeleitete Analyse der AFTA vollzogen werden, in der ich die genannten Faktoren am Beispiel herauszuarbeiten versuche. Meine Arbeitshypothese ist dabei, dass die institutionell sehr schwach ausgestattete AFTA, sehr stark durch ökonomische Zwänge, nicht zuletzt die der Auswirkungen der Asienkrise, globale Interdependenzen und durch die Bedenken, von anderen Wirtschaften oder Wirtschaftsblöcken abgehängt zu werden, geprägt ist. Durch die meist schwach ausgeprägten Möglichkeiten nationaler Eliten oder Lobbygruppen, Einfluss zu nehmen, und in einigen Ländern noch immer vorherrschenden semi-demokratischen oder autoritären Strukturen, ist die Einführung, Gestaltung und Durchsetzung der AFTA allerdings ausschließlich von den Regierungen und Staatsspitzen geprägt. Daher ist meine These weiterhin, dass der Intergouvernementalismus als Transmissionsriemen dient, um die Koordination staatlicher Interessen im ökonomischen Sektor zu erklären.

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Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Theoretische Analyseebene: Polit-ökonomische und intergouvernementale
2.1. Die Wirtschaft als Triebkraft: Der polit-ökonomische Ansatz
2.2. Intergouvernementale Argumente
3. Theoriegeleitete Analyse: Wirtschaftsintegration in der AFTA
3.1. Starke Potenziale im südostasiatischen Wirtschaftsraum
3.2. Das Primat der Regierungen und Staatsspitzen
4. Fazit

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Otto-Friedrich-Universität Bamberg Sommersemester 2007 Lehrstuhl für Internationale Beziehungen

Hauptseminar: Regionalismus in den internationalen Beziehungen: Ein Vergleich regionaler

Michael Meyer

Diplom-Politologie, 6. Fachsemester

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1. Einleitung

Wenn heutzutage von Asien und seinen Volkswirtschaften gesprochen wird, finden sich die Diskutierenden nach einer gewissen Zeit meist an einem Punkt wieder, an dem sie über die enorme Dynamik der chinesischen oder indischen Ökonomie staunen und neue Wirtschaftsmächte in unserer globalisierten Welt propagieren. Doch die Globalisierung hat seit den 1970er Jahren in Asien noch weitere Effekte erzielt, bevor es zur ökonomischen Dynamik besagter Wirtschaften kam. In Südostasien nämlich schlossen sich bereits 1967 einige Staaten1zurAssociation of Southeast Asian Nations(ASEAN) zusammen. So wurde auch der südostasiatische Raum vom Regionalismus der Zeit erfasst. Dieser beschreibt die damals auftretende Tendenz der geographischen Manifestation der Verbindung internationaler ökonomischer und politischer Prozesse.2Ein loser Staatenbund, dessen Entwicklung im ursprünglichen Sinne sicherlich nicht auf die ökonomische Zusammenarbeit ausgerichtet war, aber spätestens nach Ende des Kalten Kriegs und der wachsenden Interdependenz der Märkte sich doch genau in diese Richtung verstärkt vollzog. Aufgrund der starken kulturellen, religiösen und wertemäßigen Heterogenität und dem Fehlen eines Bewusstseins einer gemeinsamen Geschichte der Staaten in Südostasien, trat echte Kooperation, wie sie aus Europa bekannt ist, nur sehr schleppend und erst sehr spät zu Tage.3Die genannte Entwicklung gipfelte 1992 in der Gründung derASEAN Free Trade Area(AFTA). Diese stellte alle bisherigen Versuche ökonomischer Integration in Südostasien in den Schatten und sollte durch eine schrittweise Abschaffung der Binnenzölle, später auch durch Abschaffung nicht-tarifärer Handelshemmnisse, den Handel liberalisieren, Wettbewerbsfähigkeit, Produktivität und Effizienz gegenüber anderen Wirtschaften (China, Indien) oder Wirtschaftsblöcken (EU, NAFTA) steigern und als Fernziel einen gemeinsamen Markt begründen.

Agreement on Common Effective Preferential Tariff)die Zölle bestimmter Güter schrittweise auf Null senken, wobei schwächeren Wirtschaften, wie denen Kambodschas, Laos´, Vietnams und Myanmars, längere Fristen zur Umsetzung eingeräumt wurden. Dies geschah sogar schneller als ursprünglich geplant, so dass die AFTA bereits 2003 als visuell abgeschlossen betrachtet wurde. Bei allen Entwicklungen und Abschlüssen wurden aber die souveränitätswahrenden Prinzipien des „ASEAN Way“ von Verhandlungen und Entscheidungen immer stark betont.

1Indonesien, Malaysia, Philippinen, Singapur und Thailand. Später traten Brunei (1984), Vietnam (1995), Laos, Myanmar (jeweils 1997) und Kambodscha (1999) bei.

2Vgl.: Katzenstein, Peter J.: Regionalism and Asia. In: New Political Economy 5(3) 2000, Seite 354

3Vgl.: Katzenstein: Regionalism in Asia, Seite 356