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In den vorliegenden Geschichten schildert Salwa Bakr das Leben der kleinen Leute in Kairo.
Das E-Book Die einzige Blume im Sumpf wird angeboten von Lenos Verlag und wurde mit folgenden Begriffen kategorisiert:
Kairo, Ägypten, Frauen, Armut, Gesellschaft, Erzählungen
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 129
Veröffentlichungsjahr: 2013
Die Autorin
Salwa Bakr, geboren 1949 in Kairo, studierte Betriebswirtschaft und Theaterkritik. War als Theater-, Film- und Literaturkritikerin in Zypern und im Libanon tätig. Lebt als Schriftstellerin in Kairo.
Ihr literarisches Werk umfasst Erzählungen und Romane. Auf deutsch erschienen im Lenos Verlag die Romane Atijas Schrein und Der goldene Wagen fährt nicht zum Himmel.
Der Übersetzer
Hartmut Fähndrich, geboren 1944 in Tübingen. Studierte Vergleichende Literaturwissenschaft und Islamwissenschaft in Deutschland und in den Vereinigten Staaten. Seit 1972 in der Schweiz, seit 1978 Lehrbeauftragter für Arabisch an der ETH Zürich. Für Presse und Rundfunk tätig.
Nûna, die Gestörte
Eine Frau auf dem Gras
Eine kleine weisse Maus
Sainât beim Präsidentenbegräbnis
Einunddreissig schöne grüne Bäume
Die einzige Blume im Sumpf
Das Kartenspiel
Die Seele, die nach und nach gestohlen ward
Ein freudiger Anlass
Alle Vögel fliegen hoch …
Abgesehen von ihrem Vater, ihren Geschwistern, dem Herrn Offizier, seiner Frau und seinem Sohn war Nûna bei der Befragung durch die Staatsanwaltschaft nur gerade vier Personen bekannt: Hassanain, dem Brotverkäufer, Fatîch, dem Krämer, dem Bügler Sâlim und dann noch dem Müllmann, der bei seiner Einvernahme feststellen musste, dass ihm ihre Gesichtszüge eigentlich völlig fremd waren; denn– so sagte er zumindest– er hatte allemal für nichts anderes Augen als für die Blechschale mit dem Abfall, die sie ihm jeden Morgen reichte, damit er sie in seinen Korb entleerte.
Die Aussagen aller auf die Frage nach ihren Gesichtszügen variierten stark. Während der Herr Offizier nämlich versicherte, sie habe eine Stupsnase gehabt und ihr Oberkiefer habe etwas nach vorne gestanden, beantwortete seine Frau die Frage der Staatsanwaltschaft mit der Gegenfrage, ob sie überhaupt Gesichtszüge gehabt habe, und fügte dann hinzu: »Sie war ein sehr gestörtes Mädchen mit einem ausnehmend merkwürdigen Verhalten.« Ihr Vater dagegen beschränkte sich, während er sich die Tränen trocknete, auf die Aussage: »Sie war ein junges Mädchen, wie Jasmin; sie war anders als die Mädchen sonst.« Und um der Staatsgewalt gegenüber die Richtigkeit seiner Worte zu unterstreichen, holte er aus der Innentasche seiner Galabija einen kleinen goldenen Ohrring mit einer blauen Perle hervor. Es war dies die gesamte Brautgabe von dem Bräutigam, den sie nie gesehen hatte.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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